So, ich habe etwas ein Zehntel durch

Dann gebe ich mal ein paar meiner Eindrücke wieder

Deine Entscheidung, in eine ferne Zukunft zu gehen, finde ich sehr interessant.
Als jemand, der den letzten ST-Film von JJA nicht ausstehen konnte, finde ich es natürlich gut, wenn diese Zeitlinie korrigiert werden soll, allerdings halte ich es für ziemlich problemtisch, das Thema zu behandeln, zum einen, weil Zeitreisen gerne schon mal per se Schwierigkeiten mit sich bringen und zum anderen, weil der JJA-Film damit ja dann doch zu soetwas wie die Basis für die ganze Geschichte ist.
Grundsätzliche Themen werden nicht erörtert und auch nicht reflektiert: Die Frage etwas, wie definiert wird, was die \"richtige\" Zeitlinie ist. Der Umgang mit der Zeit erschöpft sich etwas in Aktivismus - eine Art theoretischer Unterbau fehlt mir.
Eine kleine inhaltliche Frage: Warum beamt man Robau auf die Brücke der Areas, wenn man ihn danach doch gleich wieder nur zurückschickt und er sich an nicht erinnern kann? Nur um zu fragen, ob die Kirks an Bord sind?
Warum setzt man genau zu diesen Zeitpunkt an und verhindert nicht vielmehr, dass die Narada zurückfliegt? Oder am Besten einfach die Supernova verhindern!
Die Rückblenden finde ich als Erzählmittel durchaus geeignet: abwechslungsreich und schön zu lesen.
Stilistisch fiel mir gleich zu Beginn auf, dass Du eine Art Hang zur Relativierung hast, der schnell ein bisschen kontraproduktiv erscheinen kann (es sei denn, das ist volle Absicht). Als Beispiele kann ich nennen: \"Captain Sean Baxter, der ein erfahrener junger Captain\" \"Es waren alle etwas hektisch\" - erfahrender junger..., etwas hektisch; beides zwar vorstellbar, dennoch ein wenig widersprüchlich.
Manche Informationen empfinde ich persönlich, aber das ist Geschmackssache, überflüssig: \"Er saß auf der geräumigen Brücke, die sich im inneren der Areas befand\" - das ist nichts falsches, aber auch nichts, was der Rede wert wäre, denn dass die Brücke nicht außerhalb des Schiffs ist, war anzunehmen.
Aufgefallen ist mir außerdem, dass Du den Captain mit Vornamen nennst. Einerseits kann das Nähe erzeugen, aber ohne dass Du dem Charakter Tiefe verleihst (dazu war ja der Einstieg zu flott), wirkt diese Art der Nennung etwas seltsam.
Was ich persönlich nicht besonders mag, sind Halbsätze, die grundlos zu Hauptsätzen gemacht werden. Konditional- oder Kasalsätze, da gehöre ich sozusagen der \"laten Schule\" an, sollte nicht auseinander gerissen werden, denn ich finde schon, dass jeder Satz für sich einen Sinn ergeben sollte. Mit \"Da die Areas getarnt ist.\" ergibt aus dem Zusammenhang gerissen aber zum Beispiel überhaupt keinen Sinn.
Dass es schön wäre, wenn Dialogzeile eine eigene Zeile bekämen, wurde ja glaube ich schon festgestellt.
Mein Fazit bislang: Eine schön komplex angelegte Geschichte, deren JJA-Anlagen ich aber grundsätzlich nicht so sehr schätzen kann. Dass die Geschichte sehr plot-getrieben sein dürfte, gefällt mir eigentlich schon. Zwar wäre es wirklich nötig, etwas mehr über die Figuren und ihr Innenleben zu erfahren, auf der anderen Seite kann man aber auch indirekte Schlüsse ziehen (als Leser darf man da durchaus auch mal gefordert werden) und eine Geschichte, die sich bloß auf die Charaktere konzentriert und dabei vergisst, überhaupt etwas zu erzählen, wäre mMn nicht besser. Stilistisch stoße ich mich an ein paar Dingen, aber da ist vieles auch Geschmackssache.