Autor Thema: Kritik und der Umgang damit  (Gelesen 24704 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Alexander_Maclean

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 19.774
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #60 am: 18.11.10, 10:34 »
Zitat
Original von TrekMan
Ist die Schwelle unserer begrenzten Kritikfähigkeit nicht ein Maß dafür, wie wir mit unserem Mitmenschen umgehen. Und da es eine personenbezogene Schwelle ist, ist sie dann nicht auch bei jedem gegenüber anders?


Das auf alle Fälle. ich stimme dir zu, dass wie wir mit kritik umgehen, auch ein Faktor ist, zu bestimmen, was für Menschen wir sind.

Zitat

Wenn ein Kritiker und ein Autor das jetzt weis, wie stellen sich beide dann optimal aufeinander ein?


Optimal geht nicht. weil in diese Verbindung zwischen autor und Kritiker zu viele Faktoren reinspielen. Von denen man schon im RL nicht alle kennen kann und erst recht nicht im internet.

aber ich denke, wenn beide Seiten sensibilisiert sind und bereit sind, sich bei Missverständnissen zu entschuldigen ist ein großer schritt getan.

es wird immer reibungen geben, das ist teil unserer natur. aber wenn es gut läuft hat man genug Öl dazwischen.
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


Lairis77

  • Fleet Captain
  • *
  • Beiträge: 9.032
    • Star Trek - Defender
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #61 am: 18.11.10, 19:25 »
Zitat
Original von Taschenmogul
Zitat
Alles anderes ist ein Ausdruck von Sadismus (das ist es nämlich, wenn man andere erniedrigt, um sich selbst zu erhöhen.).

Vielleicht. Trotzdem möcht ich appelieren - beurteile doch nicht die Intention des Kritikers. Es geht bei der Kritik um dich.
Die Intention des Kritikers kannst du sowieso nicht einschätzen.


Äh ... okay. Es kann auch sein, dass derjenige unter Verhältnissen aufgewachsen ist, wo ein sehr harter Umgangston Gang und Gebe ist, der es sozusagen nicht anders kennt.

Aber - wie Alex schon sagt - meistens wollen sich solche Leute profilieren - und zwar, indem sie andere niedermachen. Sonst ginge ja auch eine sachliche Kritik ophne Beleidigung.
Auch wenn es nicht die alleinige Intention solcher Leute ist, andere zu mobben und fertigzumachen, schwingt das Bedürfnis wenigstens unterbewusst mit. denke ich.

Zitat
Original von Taschenmogul
Wenn er \"Das ist toll!\" schreibt, vielleicht meint er das gar nicht so, sondern will sich bei dir einschleimen? Oder sich lustig machen?


Durchaus möglich ^^.

Zitat
Original von Taschenmogul
Beispiel. Du hast was gezeichnet und dabei absichtlich stellen mit einem Radierer aufgehellt. Du hast sie nicht vorher schon hell gelassen, sondern ABSICHTLICH den Radierer benutzt.
Da kommt einer an, der wirklich was auf dem Kasten hat und meint, echte Künstler würden sowas nicht tun, man solle IMMER schraffieren und niemals jemals verwischen oder mit dem Radierer aufhellen.
Was soll ich damit anfangen?
Hier wäre z.B. für mich ein Punkt erreicht, wo ich die Kritik nicht mehr annehmen könnte.


Das sehe ich genauso. Wenn etwas nur deswegen kritisiert wird, weil die Stilrichtung oder Technik in Künstlerkreisen gerade \"out\" ist, dann würde ich das schlicht ignorieren.

Zitat
Also, kritisier mich ruhig, wenn dir was negativ auffällt großes Grinsen
Werd ich auch tun, ich denke, soviel Respekt hast du verdient.
Weichspülern, obwohl man eigentlich was anderes denkt, halte ich nämlich eher für respektlos dem Künstler gegenüber.

Zitat
Original von Taschenmogul
Dann würde ich es aber lieber per PN machen.
Vielleicht noch in den Thread sowas schreiben wie \"Bitte sachlich bleiben, sonst fällt es mir schwer, die Kritik anzunehmen.\" und nebenbei die PN.


Sehr vernünftig :).
Leider haben einige von uns die Erfahrung gemacht, dass beim Kontakt mit solchen Typen per PN erst recht losgetrollt wird (was man sich im Forum nicht so traut, denn dann könnte man ja verwarnt werden).
Außerdem fände ich es ein bisschen schade, wenn alle heiklen Aspekte nur noch per PN diskutiert werden.
Von der Kritik und der Diskussion darüber hat IMO nicht nur der Kritiker was, sondern auch die Mitlesenden (auf jeden Fall, wenn sie selber schreiben!). Selbst, wenn die Diskussion ein bisschen hitzig und emotional werden sollte.

@Star:
Klar, sind die Anforderungen an Kritiker, die hier z.T. geäußert/gewünscht werden, enorm hoch. Eigentlich unerreichbar.

Aber was ist mit der Anforderung an Autoren, alle Beleidigungen an sich abperlen zu lassen, wie Wasser, immer sachlich und kühl zu reagieren (selbst wenn man einen sauschlechten Tag hatte oder in der Geschichte zufällig besonders viel Herzblut steckt)? Ehrlich, so zu reagieren ist toll. Ich behaupte mal, wir bemühen uns alle darum (selbst ich ^^).

Es gelingt nur dummer Weise nicht immer. Genauso wie es den Kritiker nicht immer gelingt, seine Kritik diplomatisch zu formulieren.
Aber so lange sich beide Seiten Mühe geben und einander entgegen kommen, sollte man \"Ausrutscher\" verzeihen, wenn sich derjenige entschuldigt und - nachdem er sich abgeregt hat - wieder vernünftig reagiert.

Ich finde, das hat in diesem Forum bisher prima geklappt! :thumbup

@TrekMan:
Sind wir nicht alle \"begrenzt krtikfähig\" - der eine mehr, der andere weniger?
Wenn mir jemand meine mangelde Kritikfähigkeit vorwirft, würde ich ihm eine Reihe von Beispielen nennen, die das Gegenteil geweisen. Habe ich mich im Ton vergriffen, entschuldige ich mich. So einfach. Falls das Gegenüber nicht bereit ist, einzulenken - Pech gehabt.

Ich heiße es auch nicht gut, wenn man \"zurückblafft\". Aber ich würde es dem Autor nachsehen, wenn der Kritiker sich echt herablassend äußert (was natürlich wieder eine Frage der subjektiven Wahrnehmung ist).

Ein Patentrezept für die perfekte Kritik oder dem Umgang damit gibt es nicht!
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


TrekMan

  • Gast
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #62 am: 18.11.10, 20:01 »
Zitat

@Laris

Sind wir nicht alle \"begrenzt krtikfähig\" - der eine mehr, der andere weniger?


Du hast es richtig erkannt.

Aus meiner Sicht gibt es auch keine unbegrenzte Kritikfähigkeit.

Irgendwann wird einmal bei Jedem der Punkt erreicht, wo die emotionale Aufnahmefähigkeit endet. Das ist menschlich. Wir müssen alle realisieren, das dieser Punkt so schlimm wie es ist, nicht immer stabil ist. Der hängt von vielen emotionalen Einflüssen ab und ist dem entsprechend schwankend.

Das Problem dabei ist, dass der Gegenüber das weder sehen, noch riechen, noch schmecken kann, wenn er Post über das Internet austauscht.  ;)

Taschenmogul

  • Crewman 2nd Class
  • *
  • Beiträge: 225
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #63 am: 19.11.10, 16:45 »
@Lairis:  Klar, ich schreibe ja letztlich auch vom idealisierten Fall ausgehend.
Der Künstler SOLLTE.
Daß es eben in Einzelfällen auch mal anders aussehen kann, ist klar.
Und daß es Trolle gibt auch.

Aber realistisch - Trolle werden fast immer auch als solche erkannt.
Also ist eine Rechtfertigung nur selten nötig.
Außerdem ist jede Reaktion, vor allem wenn sie emotional ist, und vor allem wenn sie öffentlich ist, für einen Troll doch nur Futter.
Nichts hingegen ist schlimmer als ignoriert zu werden.
Wenn dich also ein Troll so richtig ärgert, ignorier ihn, das ärgert IHN dann wiederum.

Ok, manchmal kann man sich eine Reaktion vielleicht wirklich nicht verkneifen. Als in einem anderen Forum mal jemand schrieb, die finanzielle soziale Ungerechtigkeit sei doch toll, da gäbe es mehr und billigere Nutten, konnte auch ich mir einen Kommentar nicht verkneifen... ;-)


Achso, aber, hatte ich ganz vergessen!
Dein Beispiel mit dem \"Warum kürzt du diesen Teil nicht einfach aus Kapitel X raus und packst statt dessen Kapitel Y dahinter?\".
Da kann ich wirklich nicht nachvollziehen, was du daran so übergriffig findest.
Also, das grundsätzliche Gefühl kann ich schon verstehen - du empfindest deine Geschichte logischerweise als DEINE Geschichte, und wenn jemand dir vorschreiben will, die doch total umzuändern, dann geht dir das logischerweise auf den Zeiger.
Aber der Vorschlag, den Text anders zu strukturieren, oder ganze Teile rauszunehmen, den finde ich völlig legitim.
Ich finde ihn eigentlich sogar an sich sehr konstruktiv, weil er sehr konkret ist.
Ein \"Das hättest du etwas schöner schreiben können.\" ist ziemlich unpräzise, ein \"Pack den Teil doch dahin.\" hingegen lässt sich sofort nachvollziehen.
Klar kannste dann immer noch sagen \"Nee, das möchte ich schon gerne als eigenes Kapitel haben.\", oder so.

Ingesamt weiß ich aber wirklich nicht, warum dich so eine Aussage so ärgern würde?

TrekMan

  • Gast
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #64 am: 20.11.10, 00:35 »
@All

Vielleicht sollte der Künstler einfach das von einer anderen Warte aus betrachten.

Als Künster will ich doch ein Produkt abliefern, das meinen hohen Ansprüchen genügt und das im Außenraum anklang findet.

Wenn jetzt ein Kritiker seine Meinung äußert, muß der Künstler doch das auch aus dieser Warte aussehen. Bringt die Kritik das Produkt weiter und damit mich auch?

Ich habe noch nie erlebt, das ein Kritiker sich in irgendeinerweise auf meine Kosten publizieren wollte. Zumindest habe ich das nie so gesehen. Entweder erbrachte mein Werk weiter oder nicht. Ein Kritiker outet sich doch selbst als Unfähig, wenn er nicht mehr fertigbringt, als einen Künster mit hohlen Phrasen zu bombardieren.

Wo ich mir vorstellen könnte, das ein Künster von einem Kritiker der Meinung ist dass er sich publiziert, wäre doch der Fall wenn er ihn als einen Konkurrenten betrachtet. In dem Augenblick läge doch zwischen beiden bereits eine Spannung vor. Ob die nun in beide Richtungen gehen sei einmal dahin gestellt.

Ich betrachte eine Kritik zunächst einmal von einer nüchternen Warte aus.

Wenn ich eien Forschungsantrag schreibe, werde ich diesen von einem Kollegen durchlesen lassen. Denn nur wenn der Antrag gut ist, dann hat er die vorraussetzungen dafür, dass er überhaupt erfolgreich werden kann.
Wenn der Kollege mir vorschlägt Abschnitt A nach hinten zu verschieben und meine 40 fehlenden Kommas zu ersetzen, so dienst das meiner Arbeitsleistuing.

Genauso sehe ich das wenn ich als FF Autor etwas publiziere. Wenn mir ein anderer FF Autor mein Werk kritisiert, so ist das aus meiner Sicht nichts anderes. Ein Kollege gibt mir seine Meinung.

Es liegt doch letztlich in beiden Fällen an mir, was ich daraus mache.


Auf der anderen Seite stelle ich mir die Frage was einen Kritiker dazu antreibt sich zu publizieren. Mit welchen Motiv sollte er das Deiner Meinung nach tun?
Vielleicht ist ja die Suche nach dem Grund der Schlüssel dazu, mit wem man über sein Werk spricht und mit wem nicht.

Lairis77

  • Fleet Captain
  • *
  • Beiträge: 9.032
    • Star Trek - Defender
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #65 am: 20.11.10, 11:30 »
Zitat
Original von Taschenmogul
Aber der Vorschlag, den Text anders zu strukturieren, oder ganze Teile rauszunehmen, den finde ich völlig legitim.
Ich finde ihn eigentlich sogar an sich sehr konstruktiv, weil er sehr konkret ist.
Ein \"Das hättest du etwas schöner schreiben können.\" ist ziemlich unpräzise, ein \"Pack den Teil doch dahin.\" hingegen lässt sich sofort nachvollziehen.
Klar kannste dann immer noch sagen \"Nee, das möchte ich schon gerne als eigenes Kapitel haben.\", oder so.

Ingesamt weiß ich aber wirklich nicht, warum dich so eine Aussage so ärgern würde?


So absolut kann ich das auch nicht mehr stehen lassen.
Zumal ich solche Vorschläge auch schon angenommen und selber erteilt habe.
Es waren bei Friedebarth einfach die Umstände und sein imperativer Tonfall: \"Schieb das dorthin, geht uns mit Charakter XYZ nicht auf den Wecker ...\"
Das kam einfach nicht rüber wie der gut gemeinte Vorschlag eines anderen Autoren mit einem anderen Blickwinkel, sondern eher wie ein besserwisserisches \"Ich sage dir mal, wie du zu schreiben hast.\"
Wie du in dem entsprechenden Thread gesehen hast, war ich ja nicht die einzige, die das so empfunden hat.
Ich kann es nicht besser ausdrücken, sorry. Es ist auch eher ein emotionales Ding.

Lustiger Weise hat F meine Geschichten vorher über den grünen Klee gelobt (natürlich auch mit ein paar kritischen Aussagen - aber nicht in dieser Weise).
Defender 5 hat er zerpflückt, nachdem seiner erste Sperrung abgelaufen war, die alle Mods (auch ich) unterstützt hatten.
Sicher hätte er heftig wiedersprochen, wenn ich ihm unterstellt hätte, er wollte mir eins auswischen. Vielleicht war das auch gar nicht der Fall.
Es kann zwar nicht schaden, die Intentionen eines Kritikers zu hinterfragen (Vielleicht ist er ein Konkurrent? Vielleicht hat er aus irgendwelchen Gründen was gegen mich). Aber letztendlich läuft das immer auf Spekulation heraus.

Ich hatte also, aus Gründen, die sich ziemlich gehäuft hatte, einfach das Bedürfnis, F zu zeigen, wo der Hammer hängt.
Aber nachdem man einmal so eine Aussage getroffen hat wie \"Redet mir nicht in meine Storys rein - ich hasse das!\" kann man davon schlecht wieder runter, ohne inkonsequent dazustehen.

Zitat
Original von TrekMan
Wenn ich eien Forschungsantrag schreibe, werde ich diesen von einem Kollegen durchlesen lassen. Denn nur wenn der Antrag gut ist, dann hat er die vorraussetzungen dafür, dass er überhaupt erfolgreich werden kann. Wenn der Kollege mir vorschlägt Abschnitt A nach hinten zu verschieben und meine 40 fehlenden Kommas zu ersetzen, so dienst das meiner Arbeitsleistuing.


In der FF wäre das der Betaleser, dem ich meine Story zuschicke, damit er sie gründlich liest und nach Fehlern sucht BEVOR sie veröffentlicht wird. Da akzeptiere ich nicht nur, dass er mir jeden kleinen Fehler anstreicht und Verbesserungsvorschläge macht - ich ERWARTE es!

Aber sobald die Geschichte raus ist, sind Verbesserungsvorschläge immer ein heikles Ding. Ich selber habe meine Geschichten auch schon öfter umgeschrieben, nachdem ich bei einer Kritik gedacht hatte \"Sch***, der hat aber recht!\". Trotzdem war dann schon die vorige Fassung im Umlauf und wurde von weiß-nicht-wie-vielen Leuten gelesen :(. Dann muss ich hier im Forum, auf meiner HP und wo immer das Ding veröffentlicht wurde, ankündigen: \"Bitte lest Seite 70-72 noch mal, da wurde eine Szene stark umgeschrieben.\"
Ob das jeder macht, kann ich nicht kontrollieren. Also besteht das Problem: Die nächste Episode nimmt auf die geänderte Szene Bezug, nicht auf die Originale. Wer also nur die originale kennt, ist erst mal verwirrt.

Was kann man da also machen?
Erster Tipp: Sucht euch gute, unvoreingenommene Betaleser, die solche Klöpse finde, BEVOR die Story veröffentlicht ist.
Falls der Betaleser nicht alles findet ... so ein Mist aber auch :rolleyes:.

Von der Warte aus betrachtet finde ich generelle Anmerkungen wie \"Umgebungsbeschreibungen scheinen dein genereller Schwachpunkt zu sein\", in Verbindung mit ein paar allgemeinen Tipps bei einer FERTIGEN und VERÖFFENTLICHTEN Geschichte nützlicher als dieses \"Streich doch Absatz x und schmeiß Charakter Y raus.\"
So was kann man zwar auch als Tipp für die Zukunft nehmen - aber nach meiner Erfahrung ist es oft so, dass der Teufel bei der nächsten Geschichte wieder in einem ganz anderen Detail steckt und die Verbesserungsvorschläge zur letzten Story nicht weiterhelfen.
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


Star

  • Captain
  • *
  • Beiträge: 6.596
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #66 am: 20.11.10, 13:45 »
Zitat
Original von Lairis77
Trotzdem war dann schon die vorige Fassung im Umlauf und wurde von weiß-nicht-wie-vielen Leuten gelesen :(. Dann muss ich hier im Forum, auf meiner HP und wo immer das Ding veröffentlicht wurde, ankündigen: \"Bitte lest Seite 70-72 noch mal, da wurde eine Szene stark umgeschrieben.\"
Ob das jeder macht, kann ich nicht kontrollieren. Also besteht das Problem: Die nächste Episode nimmt auf die geänderte Szene Bezug, nicht auf die Originale. Wer also nur die originale kennt, ist erst mal verwirrt.


Na jaaaaaaa... Ich sehe das mal ganz nüchtern: bei uns allen dauert es teilweise Monate, wenn nicht Jahre, bis zur nächsten Geschichte einer Reihe. Bis dahin hat man als Leser eh wieder die Hälfte von dem vergessen, was vorher passiert ist. Das liest man dann entweder nochmal, oder hofft, dass die neue Geschichte eigenständig genug ist, und einem alles wichtige wieder ins Gedächtnis ruft.

Ich habe uns eigentlich alle hier als so eine Art Beta-Tester verstanden, weil wir... Kollegen sind. Ist ja auch besser mehrere prüfende Instanzen zu haben, als nur eine. Jeder hilft dem anderen, damit man für die unsichtbare Masse da draußen (drei Leute?) ein bestmögliches Produkt abliefert. DENEN kann man sich nur schwer erklären, sofern sie sich denn überhaupt mal zu Wort melden. Bei uns kennt aber doch jeder die Probleme und der Aufwand, der hinter einer Geschichte steckt. Daher kann man doch auch ehrlicher und tiefgehender in seiner Kritik sein. So dachte ich mir das jedenfalls bisher...

Ein richtiger Autor kann mit einer so detaillierten Kritik, wie du sie nicht so gerne hast, nichts anfangen, klar. Das Buch ist gedruckt, steht im Laden. Pech gehabt. Wir brauchen nur die Word-Datei zu öffnen und eine neue PDF zu erstellen.
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

--->    Deviantart   <---  [ ] --->    Portfolio <---

TrekMan

  • Gast
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #67 am: 20.11.10, 13:51 »
Zitat
Na jaaaaaaa... Ich sehe das mal ganz nüchtern: bei uns allen dauert es teilweise Monate, wenn nicht Jahre, bis zur nächsten Geschichte einer Reihe. Bis dahin hat man als Leser eh wieder die Hälfte von dem vergessen, was vorher passiert ist. Das liest man dann entweder nochmal, oder hofft, dass die neue Geschichte eigenständig genug ist, und einem alles wichtige wieder ins Gedächtnis ruft.  Ich habe uns eigentlich alle hier als so eine Art Beta-Tester verstanden, weil wir... Kollegen sind. Ist ja auch besser mehrere prüfende Instanzen zu haben, als nur einen. Jeder hilft den anderen, damit man für die unsichtbare Masse da draußen (drei Leute?) ein bestmögliches Produkt abliefert. DENEN kann man sich nur schwer erklären, sofern sie sich denn überhaupt mal zu Wort melden. Bei uns kennt aber doch jeder die Probleme und der Aufwand, der hinter einer Geschichte steckt. Daher kann man doch auch ehrlicher und tiefgehender in seiner Kritik sein. So dachte ich mir das jedenfalls bisher...


Du sprichst mir aus der Seele Kollege. ;)

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.445
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #68 am: 20.11.10, 14:10 »
Zitat
Original von TrekMan
Zitat

@Laris

Sind wir nicht alle \"begrenzt krtikfähig\" - der eine mehr, der andere weniger?


Du hast es richtig erkannt.

Aus meiner Sicht gibt es auch keine unbegrenzte Kritikfähigkeit.

Das denke ich auch; schon allein aus dem Grund, weil eien unbegrenzte kritikfähigkeit zur Beliebigkeit führen würde: Durch die Vielzahl der Ansichten und Meinungen, die sich in Vorschlägen und Kritik äußern können, ginge dabei der Kern des eigenen Stils verloren.
Wer also keinen Standpunkt zum eigenen Werk hat, geht zwar eine etwaigen Konfrontation (wie \"hart\" auch immer sie ausfallen muss) aus dem Weg, \"lernt\" aber in dem Sinne nicht, bzw. bereichert sich selbst und die eigenen Fähigkeiten auch nicht.

Bei mir schlägt das vielleicht aber auch ein wenig ins Übertriebene ;) :D Ich bin in dem Sinne kritikfähig, als dass ich mir bereitwillig und auch wirklich gerne jede Meinung zu einer meiner Geschichten anhöre und auch über die geäußerte Kritik nachdenke. Im Nachhinein würde ich sicherlich bei manchen Texten etwas anders gestalten, aber meine Position zu den Texten erschüttert das nicht. Bei \"L\'homme nouveau\" als konkretes Beispiel bedeutet das, dass ich, wenn ich es etwa woanders noch einmal vorstellen würde, die stilistische Ausrichtung keinesfalls ändern würde. Die Form der Geschichte mag nicht auf Gegenliebe gestoßen sein, aber sie ist genau so intendiert gewesen und demnach wäre es meiner Meinung nach fatal, sie über den Haufen zu werfen.


Zitat
Original von TrekMan
Ich betrachte eine Kritik zunächst einmal von einer nüchternen Warte aus.

Wenn ich eien Forschungsantrag schreibe, werde ich diesen von einem Kollegen durchlesen lassen. Denn nur wenn der Antrag gut ist, dann hat er die vorraussetzungen dafür, dass er überhaupt erfolgreich werden kann.
Wenn der Kollege mir vorschlägt Abschnitt A nach hinten zu verschieben und meine 40 fehlenden Kommas zu ersetzen, so dienst das meiner Arbeitsleistuing.

Genauso sehe ich das wenn ich als FF Autor etwas publiziere.

Da herrscht bei mir irgendwie schon eine klare Trennung - ich denke das liegt in erster Linie daran, dass mir das Fiktive die grundsätzliche Sicherheit gibt. Gut, für der Korrektur der Rechtschreibfehler wäre ich auch bei meinen Geschichten und nicht nur bei Arbeits- und Universitäts-Belangen dankbar. Aber was den Überblick bei den Themen und was den Stil betrifft, brauche ich bei den fiktiven Geschichte keine grundsätzliche Absicherung.
Beim anderen Bereich, in der Arbeit und für die Uni, sieht das freilich anders aus, weil ich mir durchaus bewusst bin, dass ich bei Konzeptionierungen, rhetorischen Zuspitzungen und Deduktionen und beim (Wissens-)Tiefeneinblick in die Diskurse noch nicht da bin, wo man hinkommen könnte.

TrekMan

  • Gast
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #69 am: 20.11.10, 14:44 »
Zitat
Bei mir schlägt das vielleicht aber auch ein wenig ins Übertriebene Augenzwinkern großes Grinsen Ich bin in dem Sinne kritikfähig, als dass ich mir bereitwillig und auch wirklich gerne jede Meinung zu einer meiner Geschichten anhöre und auch über die geäußerte Kritik nachdenke. Im Nachhinein würde ich sicherlich bei manchen Texten etwas anders gestalten, aber meine Position zu den Texten erschüttert das nicht. Bei \"L\'homme nouveau\" als konkretes Beispiel bedeutet das, dass ich, wenn ich es etwa woanders noch einmal vorstellen würde, die stilistische Ausrichtung keinesfalls ändern würde. Die Form der Geschichte mag nicht auf Gegenliebe gestoßen sein, aber sie ist genau so intendiert gewesen und demnach wäre es meiner Meinung nach fatal, sie über den Haufen zu werfen.


Es gilt ja auch nicht Deine Position zu Deinen Geschichten prinzipiell zu wechseln. Das wäre auch Falsch, dann würde man den Eindruck gewissen, Du seist austauschbar.

Nein Du solltest Deine Meinung zu Deinem Werk haben und deine Standpunkte verteidigen. Die Gradwanderung dabei ist, wie weit bin ich fähig meinen Standpunkt zu überdenken und wie sehen meine Mittel aus, bei der Verteidigung deiner Postition.

Je eher Du bereit bist über deine Eigene Sichtweise nachzudenken, desto eher wirst Du eine offene Diskussion bevorzugen.
Bin ich aber so sehr von mir/dem Produkt überzeugt, dass ich nicht bereit bin über meinen Standpunkt zu überdenken, desto eher wird eine Kritik falsch aufgenommen  werden und eine Diskussion in einem Desaster enden.

Das trifft sowohl auf Details als auch auf die globalen Aspekte einer Geschichte zu.

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.445
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #70 am: 20.11.10, 14:59 »
Zitat
Original von TrekMan
Es gilt ja auch nicht Deine Position zu Deinen Geschichten prinzipiell zu wechseln. Das wäre auch Falsch, dann würde man den Eindruck gewissen, Du seist austauschbar.

Nein Du solltest Deine Meinung zu Deinem Werk haben und deine Standpunkte verteidigen. Die Gradwanderung dabei ist, wie weit bin ich fähig meinen Standpunkt zu überdenken und wie sehen meine Mittel aus, bei der Verteidigung deiner Postition.

Je eher Du bereit bist über deine Eigene Sichtweise nachzudenken, desto eher wirst Du eine offene Diskussion bevorzugen.
Bin ich aber so sehr von mir/dem Produkt überzeugt, dass ich nicht bereit bin über meinen Standpunkt zu überdenken, desto eher wird eine Kritik falsch aufgenommen  werden und eine Diskussion in einem Desaster enden.

Das trifft sowohl auf Details als auch auf die globalen Aspekte einer Geschichte zu.

Ja, ich denke, was Du schreibst, stimmt vollkommen.
Die Frage, die sich mir dabei nur vielleicht stellt, ist, inwieweit das Überdenken eines [eigenen] Standpunkts nur dann (für sich selber oder für andere) angenommen werden kann, wenn sich eine Veränderung daraus ergibt...
Bei mir - so würde ich das jetzt auf die schnelle einschätzen - führt eine solche Reflexion eher dazu, in Bezug auf zukünftige Werke neue Strömungen auszuprobieren, weil ich einen anderen Standpunkt eher thematisch als sagen wir stilistisch oder strukturell umwandle.

Lairis77

  • Fleet Captain
  • *
  • Beiträge: 9.032
    • Star Trek - Defender
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #71 am: 20.11.10, 16:21 »
Zitat
Original von Star
Ich habe uns eigentlich alle hier als so eine Art Beta-Tester verstanden, weil wir... Kollegen sind. Ist ja auch besser mehrere prüfende Instanzen zu haben, als nur eine. Jeder hilft dem anderen, damit man für die unsichtbare Masse da draußen (drei Leute?) ein bestmögliches Produkt abliefert. DENEN kann man sich nur schwer erklären, sofern sie sich denn überhaupt mal zu Wort melden. Bei uns kennt aber doch jeder die Probleme und der Aufwand, der hinter einer Geschichte steckt. Daher kann man doch auch ehrlicher und tiefgehender in seiner Kritik sein. So dachte ich mir das jedenfalls bisher...


OK, ich kann es ja in Zukunft so machen: Nach der Fertigstellung wird die Geschichte erst mal hier in der Filebase hochgeladen (wo man als Gast eh nicht ran kommt).
Dann warte ich auf die ersten 4 oder 5 Kritiken.
Die lasse ich mir durch den Kopf gehen und nehme ggf. ein paar Änderungen vor.
Erst dann kommen sie auf meine HP und zu TrekNews. Denn wenn sie bei TrekNews schon ein paar hundert mal angeklickt wurden, weiß ich nicht, wie viel Sinn eine nachträgliche Änderung noch macht :rolleyes:.

Zitat
Original von Max
Das denke ich auch; schon allein aus dem Grund, weil eien unbegrenzte kritikfähigkeit zur Beliebigkeit führen würde: Durch die Vielzahl der Ansichten und Meinungen, die sich in Vorschlägen und Kritik äußern können, ginge dabei der Kern des eigenen Stils verloren.
Wer also keinen Standpunkt zum eigenen Werk hat, geht zwar eine etwaigen Konfrontation (wie \"hart\" auch immer sie ausfallen muss) aus dem Weg, \"lernt\" aber in dem Sinne nicht, bzw. bereichert sich selbst und die eigenen Fähigkeiten auch nicht


Du sagst es :thumbup.
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


Star

  • Captain
  • *
  • Beiträge: 6.596
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #72 am: 20.11.10, 19:16 »
Zitat
Original von Lairis77
Denn wenn sie bei TrekNews schon ein paar hundert mal angeklickt wurden, weiß ich nicht, wie viel Sinn eine nachträgliche Änderung noch macht :rolleyes:.


An Treknews hatte ich nicht mehr gedacht. Stimmt, dadurch wird bei dir wieder alles ein bisschen anders.
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

--->    Deviantart   <---  [ ] --->    Portfolio <---

TrekMan

  • Gast
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #73 am: 21.11.10, 00:37 »
Zitat
Ja, ich denke, was Du schreibst, stimmt vollkommen. Die Frage, die sich mir dabei nur vielleicht stellt, ist, inwieweit das Überdenken eines [eigenen] Standpunkts nur dann (für sich selber oder für andere) angenommen werden kann, wenn sich eine Veränderung daraus ergibt... Bei mir - so würde ich das jetzt auf die schnelle einschätzen - führt eine solche Reflexion eher dazu, in Bezug auf zukünftige Werke neue Strömungen auszuprobieren, weil ich einen anderen Standpunkt eher thematisch als sagen wir stilistisch oder strukturell umwandle.


Grundsätzlich ist ja nichts gegenseitig ausgeschlossen. Es wird abstufungen geben. In dem einem Betätigungsfeld mehr in dem anderen weniger.
Aber wenn Du experimentierfreudig bist, kann das sogar eine spannende Erfahrung werden. Du bekommst ein breiteres Gesammtbild und kannst deinen eigenen Stil weiterentwickeln. Du kannst herausfinden was dir gefällt und auch was nicht.

Du solltest es grundsätzlich positiv sehen. Positive als auch negative Ansätze können Dich weiterbringen und alles was Dich über dich selbst hinaus wachsen lässt, kann doch nicht schlecht sein.

Taschenmogul

  • Crewman 2nd Class
  • *
  • Beiträge: 225
Kritik und der Umgang damit
« Antwort #74 am: 21.11.10, 20:41 »
Hm, ja, bei bereits veröffentlichten Geschichten sind Tips zur grundlegenden Gestaltung natürlich konkret kaum noch umzusetzen.
Und ich bin ja auch nicht der Meinung, daß man grundsätzlich jedem Kommentar nachgeben sollte.
Dann wäre man wirklich in der Beliebigkeit angekommen, aber mehr noch, müsste sein Werk je nach Kommentator wieder umändern.
Das geht natürlich einfach nicht und ist auch gar nicht wünschenswert.
Gerade dann, wenn es um Entscheidungen geht, die man ganz bewusst getroffen hat.

Aber auch ich hät jetzt gedacht, daß gerade dieses Forum eigentlich als \"Betatester-Instanz\" fungieren sollte, und man erstmal auf die Kritik in diesem Forum hört, bevor man ein Bild oder eine Geschichte weiter publiziert.
Wäre zumindest praktisch, zumal z.B. auch ein Lektor alleine gerne noch Rechtschreibfehler oder seltsame Formulierungen übersieht.

 

TinyPortal © 2005-2019