Autor Thema: Kritik und der Umgang damit  (Gelesen 24732 mal)

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SSJKamui

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Kritik und der Umgang damit
« Antwort #75 am: 22.11.10, 16:26 »
Im Bezug auf das Thema währe es auch mal die Frage, wie man mit der \"nicht explizit gesagten Meinung\" der Leserschaft umgeht. Also ich meine zum Beispiel, wenn man auf manchen Seiten Bewertungen wie Noten oder \"Favs\", wie zum Beispiel bei dArt bekommt und sich daraus ein bestimmter Trend ergibt. Wie geht man mit so etwas um?

Bei meinem Comicprojekt zum Beispiel werden bei dArt Dialogszenen fast komplett ignoriert aber Actionszenen bekommen sehr häufig einen haufen Favs.

Sollte man in so einem Fall von implizit geäußerter Meinung nun die Dialoge zu Gunsten von Kampfszenen reduzieren oder währe es besser, zu versuchen an den Dialogen zu Feilen. (Ich hatte ja mal eine Reduktion der Dialogmenge auch schonmal versucht, was auch sehr \"Erfolgversprechend\" war, aber ich brauchte die Dialoge um die Handlung vorranzutreiben, weshalb es mittlerweile wieder mehr wurden.)

Alexander_Maclean

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Kritik und der Umgang damit
« Antwort #76 am: 22.11.10, 16:35 »
ich denke gerade einen Comic zu kritiseren ist in der Regel mit am schwersten.

weil es ja text und Bild zugleich ist.

wobei es für den leser bei dir schwieriger ist, bei dir am Ball zu bleiben, weil du das ja eher seitenweise veröffentlichst.

Ich schätze mal, man wird daher eher den Bildcharkter deiner comics bewerten und wem der stil gefällt, wird die Bilder auch gut funden.

Nur bei den Dialogen sind das eher standardbilder, was ja nicht verkehrt ist, da der focus auf den dialogen liegen soll. aber dann hat der leser die geschichte nicht im Kopf.

so lange keine expliziten Kritiken kommen würde ich an deiner stelle sowohl die favs oder auch nichtfavs mehr oder weniger ignorieren.
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SSJKamui

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Kritik und der Umgang damit
« Antwort #77 am: 22.11.10, 16:43 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
ich denke gerade einen Comic zu kritiseren ist in der Regel mit am schwersten.

weil es ja text und Bild zugleich ist.

wobei es für den leser bei dir schwieriger ist, bei dir am Ball zu bleiben, weil du das ja eher seitenweise veröffentlichst.

Ich schätze mal, man wird daher eher den Bildcharkter deiner comics bewerten und wem der stil gefällt, wird die Bilder auch gut funden.

Nur bei den Dialogen sind das eher standardbilder, was ja nicht verkehrt ist, da der focus auf den dialogen liegen soll. aber dann hat der leser die geschichte nicht im Kopf.

so lange keine expliziten Kritiken kommen würde ich an deiner stelle sowohl die favs oder auch nichtfavs mehr oder weniger ignorieren.


Danke.

Das stimmt auch wieder. Ich hatte schon vermutet, dass Leute bei Dialogen einfach nicht lang dabei bleiben und ihnen dies deshalb nicht sofort ins Auge springt, während man bei Actionszenen direkt sieht, da ist was Los.

Vielleicht hatte ich auch ein bisschen zu viele \"Bildwiederholungen\" bei manchen Dialogen.

Was mich überrascht, einer der wenigen Dialoge, die viele Favs erhielten war der, wo ein Ferengi schimpft, dass die Föderationsregierung nicht mit den Staatsfinanzen umgehen kann.  Das hat mich echt gewundert, warum diese Szene so beliebt war. (Vielleicht war dies ja, weil dies einen gewissen Realitätsbezug aufwies. Ironischerweise dachte ich auch, gerade die Szene würde gar nicht ankommen. )

Max

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Kritik und der Umgang damit
« Antwort #78 am: 22.11.10, 16:57 »
@ SSJKamui:
Immerhin sagt Dir doch dieses Fav.-Verhalten, dass es nicht an Deiner Technik liegt, sondern dass Action-Bilder scheinbar einfach mehr Aufmerksamkeit bekommen...


Zitat
Original von TrekMan
Zitat
Ja, ich denke, was Du schreibst, stimmt vollkommen. Die Frage, die sich mir dabei nur vielleicht stellt, ist, inwieweit das Überdenken eines [eigenen] Standpunkts nur dann (für sich selber oder für andere) angenommen werden kann, wenn sich eine Veränderung daraus ergibt... Bei mir - so würde ich das jetzt auf die schnelle einschätzen - führt eine solche Reflexion eher dazu, in Bezug auf zukünftige Werke neue Strömungen auszuprobieren, weil ich einen anderen Standpunkt eher thematisch als sagen wir stilistisch oder strukturell umwandle.


Grundsätzlich ist ja nichts gegenseitig ausgeschlossen. Es wird abstufungen geben. In dem einem Betätigungsfeld mehr in dem anderen weniger.
Aber wenn Du experimentierfreudig bist, kann das sogar eine spannende Erfahrung werden. Du bekommst ein breiteres Gesammtbild und kannst deinen eigenen Stil weiterentwickeln. Du kannst herausfinden was dir gefällt und auch was nicht.

Du solltest es grundsätzlich positiv sehen. Positive als auch negative Ansätze können Dich weiterbringen und alles was Dich über dich selbst hinaus wachsen lässt, kann doch nicht schlecht sein.

Hmm, aber was bedeutet das jetzt konkret?
Nehmen wir meine letzte Geschichte als Beispiel:
Soll ich aus dem Feedback die Lehre ziehen, in Zukunft stilistische Ideen wie die bei \"L\'homme nouveau\" zu unterlassen? Wenn nein: Gibt hierfür die Tatsache den Ausschlag, dass ich im Vorfeld schon damit gerechnet habe, dass die stilistischen Merkmale zwar zu durchaus reizvollen Diskussionen führen werden, ich dafür aber nicht in dem Sinne \"gelobt\" werde, als dass man mir nicht einen normaleren Stil empfohlen hätte?

Bei solchen Sachen frage ich mich durchaus, was genau dann sozusagen zu lernen ist... Etwas, das ich bestimmt noch lernen muss, ist das Auslegen einer Geschichte nicht auf zehn bis dreißig sondern auf sechzig bis dreihundert Seiten, also der Weg von der Kurzgeschichte zum Roman. Das dürfte über eine Kritik nicht direkt geschehen (können).
Ansonsten (deswegen sind meine Geschichte vielleicht auch nicht sonderlich lang) achte ich eben schon äußerst bewusst auf jedes kleinste Detail, ja praktisch auf jedes Wort meiner Texte. Das führt nicht unbedingt dazu, dass meine Geschichten automatisch das erreichen, was sie erreichen sollen. Aber diese Herangehensweise führt eben auch dazu, dass ich, um bei dieser Ausdrucksweise zu bleiben, hinter praktisch jedem Wort des Textes stehe, weil ich mich ja bewusst dafür entschieden habe.
Damit stehe ich im Grunde vor dem im oberen Absatz beschriebenen Thema, \"Problem\", wenn man so will: Ich müsste das Bewusste umwerfen.

Das wird freilich zu einer schwierigen Gradwanderung. Fehler, auf die man von Außen hingewiesen werden muss, gibt es freilich immer.
Für mich persönlich ist der Schlüssel für die Lehren aus und den positiven Umgang mit einer Kritik damit, zu sehen, ob und warum ein Teil oder der ganze Text eine mehr oder weniger andere Wirkung erzielt hat, als erwünscht war.

Im Grunde aber - und das verbindet sich mit den eben geäußerten Gedanken durchaus - sehe ich das Lesen hier im Forum nicht als Lektorat, als Beta-Lesen.

Zitat
Original von Taschenmogul
Aber auch ich hät jetzt gedacht, daß gerade dieses Forum eigentlich als \"Betatester-Instanz\" fungieren sollte, und man erstmal auf die Kritik in diesem Forum hört, bevor man ein Bild oder eine Geschichte weiter publiziert.

Und wo publiziert man dann?

SSJKamui

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Kritik und der Umgang damit
« Antwort #79 am: 22.11.10, 17:04 »
Zitat
Original von Max
@ SSJKamui:
Immerhin sagt Dir doch dieses Fav.-Verhalten, dass es nicht an Deiner Technik liegt, sondern dass Action-Bilder scheinbar einfach mehr Aufmerksamkeit bekommen...


Wahrscheinlich, oder das meine Technik bei Actionszenen noch ein klein wenig besser ist und dort ein wenig interessantere Szenen prodzuieren kann. Wahrscheinlich müsste ich mal überlegen, wie ich die Dialogszenen interessanter gestalten könnte. Möglicherweise muss ich auch einfach nur das Schema, in dem Dialoge dargeboten werden mal stärker variieren.

Max

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Kritik und der Umgang damit
« Antwort #80 am: 22.11.10, 17:08 »
Zitat
Original von SSJKamui
Wahrscheinlich müsste ich mal überlegen, wie ich die Dialogszenen interessanter gestalten könnte. Möglicherweise muss ich auch einfach nur das Schema, in dem Dialoge dargeboten werden mal stärker variieren.

Tja, das ist jetzt halt die Frage! Ich würde nicht unbedingt behaupten, dass Du die Dialogszenen in irgendeiner Form anpassen müsstest - es handelt sich hier halt um zwei verschiedene Dinge...

SSJKamui

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Kritik und der Umgang damit
« Antwort #81 am: 22.11.10, 17:29 »
Zitat
Original von Max
Zitat
Original von SSJKamui
Wahrscheinlich müsste ich mal überlegen, wie ich die Dialogszenen interessanter gestalten könnte. Möglicherweise muss ich auch einfach nur das Schema, in dem Dialoge dargeboten werden mal stärker variieren.

Tja, das ist jetzt halt die Frage! Ich würde nicht unbedingt behaupten, dass Du die Dialogszenen in irgendeiner Form anpassen müsstest - es handelt sich hier halt um zwei verschiedene Dinge...


Hmm. Wahrscheinlich nicht Textlich, aber möglicherweise schon in den jeweiligen Szenen. Häufig zeigte ich entweder den Sprecher relativ frontal oder das, über das gesprochen wurde. Vielleicht sollte ich auch mal versuchen, in einer Dialogszene mal beide Gesprächspartner gleichzeitig auf einem Bild auftauchen zu lassen.

Star

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« Antwort #82 am: 22.11.10, 17:33 »
Zitat
Original von SSJKamui
Im Bezug auf das Thema währe es auch mal die Frage, wie man mit der \"nicht explizit gesagten Meinung\" der Leserschaft umgeht. Also ich meine zum Beispiel, wenn man auf manchen Seiten Bewertungen wie Noten oder \"Favs\", wie zum Beispiel bei dArt bekommt und sich daraus ein bestimmter Trend ergibt. Wie geht man mit so etwas um?


Die Favoriten sind keine guten Indikatoren für solche Sachen. Die Funktion als solche legt zwar nahe, dass nur die Bilder einen \"Fav\" bekommen, die eben von anderen Leuten als Favorit unter den angebotenen Bildern gehandelt werden, aber die Realität sieht, wie ich annehme, doch oft anders aus. Es gibt nicht gerade wenige Deviantart-User, die einfach allen Bildern einen \"Fav\" geben, die ihnen vor die Maus kommen, nur um ihre eigene Besucherzahl in die Höhe zu treiben. Schließlich schaut man sich als kleiner Künstler gerne mal an, wer denn da jetzt die eigenen Bilder gefavt hat - und zwar mit einem Besuch auf der entsprechenden User-Seite. Außerdem hängt es dann sehr von der Tageszeit und auch ein bisschen vom Glück ab, ob deine Bilder gerade in den \"Jetzt gerade hochgeladen\"-Listen auftauchen.

Kommentare und Downloads kann man eher als Indikatoren für beliebte Sachen heranziehen - sofern die Kommentare denn ein bisschen über \"Awesome\" hinausgehen.
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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SSJKamui

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« Antwort #83 am: 22.11.10, 17:36 »
Zitat
Original von Star
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Im Bezug auf das Thema währe es auch mal die Frage, wie man mit der \"nicht explizit gesagten Meinung\" der Leserschaft umgeht. Also ich meine zum Beispiel, wenn man auf manchen Seiten Bewertungen wie Noten oder \"Favs\", wie zum Beispiel bei dArt bekommt und sich daraus ein bestimmter Trend ergibt. Wie geht man mit so etwas um?


Die Favoriten sind keine guten Indikatoren für solche Sachen. Die Funktion als solche legt zwar nahe, dass nur die Bilder einen \"Fav\" bekommen, die eben von anderen Leuten als Favorit unter den angebotenen Bildern gehandelt werden, aber die Realität sieht, wie ich annehme, doch oft anders aus. Es gibt nicht gerade wenige Deviantart-User, die einfach allen Bildern einen \"Fav\" geben, die ihnen vor die Maus kommen, nur um ihre eigene Besucherzahl in die Höhe zu treiben. Schließlich schaut man sich als kleiner Künstler gerne mal an, wer denn da jetzt die eigenen Bilder gefavt hat - und zwar mit einem Besuch auf der entsprechenden User-Seite. Außerdem hängt es dann sehr von der Tageszeit und auch ein bisschen vom Glück ab, ob deine Bilder gerade in den \"Jetzt gerade hochgeladen\"-Listen auftauchen.

Kommentare und Downloads kann man eher als Indikatoren für beliebte Sachen heranziehen - sofern die Kommentare denn ein bisschen über \"Awesome\" hinausgehen.


Ja, das stimmt teilweise auch wieder.

Bei den Kommentaren bekame ich häufig von einer bestimmten Person Kommentare, die erstaunlicherweise gerade das mochte, wenn in den Dialogen möglichst komplizierte Philosophien zum Thema Menschlicher Geist und Universum zur Sprache kamen.  8o

Star

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« Antwort #84 am: 22.11.10, 17:41 »
Es kommt jetzt eben auch ganz darauf an, wie stark deine Vision von dem Comic ist, und wofür du den überhaupt machst. Wenn du den in erster Linie für dich bastelst, dann würde ich dir raten, die Richtung so schnell nicht zu ändern, nur weil die Actionbilder offenbar mehr Aufmerksamkeit bekommen, als der Rest.
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« Antwort #85 am: 22.11.10, 18:23 »
Zitat
Original von Star
Es kommt jetzt eben auch ganz darauf an, wie stark deine Vision von dem Comic ist, und wofür du den überhaupt machst. Wenn du den in erster Linie für dich bastelst, dann würde ich dir raten, die Richtung so schnell nicht zu ändern, nur weil die Actionbilder offenbar mehr Aufmerksamkeit bekommen, als der Rest.


Keine Angst. Eine Vollkommene Richtungsänderung hatte ich eh nicht vor, denn die Philosophie war der Hauptgrund warum die originale Fanfiction gelesen wurde, weshalb ich das nicht wirklich einfach so wegwerfen kann. Ich hatte eher an gewisse Kompromisse gedacht zwischen beiden Elementen um so einen gewissen \"Interessensausgleich\" zwischen Philosophie und Action zu schaffen. (Um es mit Nietzsche zu sagen, die Vereinigung von Ordnung und Chaos. :D)

TrekMan

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« Antwort #86 am: 22.11.10, 20:12 »
@Max

Zitat

Hmm, aber was bedeutet das jetzt konkret?

Nehmen wir meine letzte Geschichte als Beispiel: Soll ich aus dem Feedback die Lehre ziehen, in Zukunft stilistische Ideen wie die bei \"L\'homme nouveau\" zu unterlassen?

Wenn nein: Gibt hierfür die Tatsache den Ausschlag, dass ich im Vorfeld schon damit gerechnet habe, dass die stilistischen Merkmale zwar zu durchaus reizvollen Diskussionen führen werden, ich dafür aber nicht in dem Sinne \"gelobt\" werde, als dass man mir nicht einen normaleren Stil empfohlen hätte?  

Bei solchen Sachen frage ich mich durchaus, was genau dann sozusagen zu lernen ist... Etwas, das ich bestimmt noch lernen muss, ist das Auslegen einer Geschichte nicht auf zehn bis dreißig sondern auf sechzig bis dreihundert Seiten, also der Weg von der Kurzgeschichte zum Roman. Das dürfte über eine Kritik nicht direkt geschehen (können).

Ansonsten (deswegen sind meine Geschichte vielleicht auch nicht sonderlich lang) achte ich eben schon äußerst bewusst auf jedes kleinste Detail, ja praktisch auf jedes Wort meiner Texte. Das führt nicht unbedingt dazu, dass meine Geschichten automatisch das erreichen, was sie erreichen sollen.

Aber diese Herangehensweise führt eben auch dazu, dass ich, um bei dieser Ausdrucksweise zu bleiben, hinter praktisch jedem Wort des Textes stehe, weil ich mich ja bewusst dafür entschieden habe. Damit stehe ich im Grunde vor dem im oberen Absatz beschriebenen Thema, \"Problem\", wenn man so will: Ich müsste das Bewusste umwerfen.  Das wird freilich zu einer schwierigen Gradwanderung. Fehler, auf die man von Außen hingewiesen werden muss, gibt es freilich immer. Für mich persönlich ist der Schlüssel für die Lehren aus und den positiven Umgang mit einer Kritik damit, zu sehen, ob und warum ein Teil oder der ganze Text eine mehr oder weniger andere Wirkung erzielt hat, als erwünscht war.  

Im Grunde aber - und das verbindet sich mit den eben geäußerten Gedanken durchaus - sehe ich das Lesen hier im Forum nicht als Lektorat, als Beta-Lesen.


Konkret bedeutet das, dass Du zunächst einmal nichts ändern mußt. Nicht einmal für Deine aktuelle Geschichte. Es sind Anregungenm, die Du analysieren solltest.

Es hängt von Deiner Experimentierfreude ab. Wenn Dir der Vorschlag gefällt versuche ihn in einer Weise umzusetzen. die Dir richtig erscheint.

Du hast bei Deiner letzten Geschichte, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, mit Stilelemente experimentiert?

Frage Dich welche Erkenntnisse Du gewonnen hast?

Du solltest die Kommentare aufgreifen und sie analysieren. Wer war zufrieden?
Wer war unzufrieden.
Warum war man unzufrieden?
Gibt es ein Element, das besonders missfiel/gefiel?

usw.

Schreibt Dir es auf und versuche es mit Deinen Zielen in Verbindung zu setzen.
Ich gehe mal davon aus, Du hattes Dir ein Ziel formuliert, als Du das Experiment angegangen bist.

Stell Dir die Frage was habe ich erreicht?
Gibt es eine generelle Ablehnung/Zustimmung oder kann ich die Meinungen wichten?

Und dann überlegst Du, was Du besser machen kannst. Was die höchste Priorität hat und was nicht.

Beispiel:
Du hast herausgefunden, dass der überwiegende Teil Deiner Leserschaft unzufrieden war, mit der komplexität der Sätze.

Wenn Du der Überzeugung bist, sie haben recht, dann überlege Dir Maßnahmen, was Du verbessern kannst.

Möglichkeiten:
A) Verschachtelungen völlig weglassen
B) Verschachtelungen begrenzen (max. 2 Ebenen)
C) Verschachtelungen an die Auissage optimieren, so flach wie möglich aber so tief wie nötig.

usw.

Dann setz die Maßnahme, die Dir am Besten geeignet scheint um, oder (und jetzt kommt Deine Experimentierfreudigkeit ins Spiel) versuche sie alle und finde das Optimum, dass zu Deinem bisherigen Stil passt.

Wenn Du das gefunden hast, hast Du einen weiteren Schritt getan. Aber denke bitte daran, nichts ist für die Ewigkeit.
Es liegt san Dir wie Du mit Deinen eingeschlagenen Wegen umgehst.

Tolayon

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Kritik und der Umgang damit
« Antwort #87 am: 22.11.10, 21:00 »
Ich habe ja immerhin schon zwei Geschichten meiner aktuellen \"Antonov\"-Reihe aufgrund von Kritiken mehr oder weniger radikal umgeschrieben, aber nur weil ich selber das Gefühl hatte dass sie so besser werden.
Ansonsten versuche ich zumindest einige Punkte bei kommenden Geschichten zu berücksichtigen.

Alexander_Maclean

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« Antwort #88 am: 22.11.10, 21:19 »
Ich schreibe eigentlich auch häufig um. meistens sind es nur kleienre passagen.

das einzige größere was ich mal umgeschreiben habe, war die Konferenzraumszene in Morning Star 1x01. die hatte trekmen im nachhinein betrachtet zurecht angemeckert.
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TrekMan

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« Antwort #89 am: 23.11.10, 20:55 »
Na dann hoffe ich doch, dass ich damals den richtigen Ton getroffen hatte? Nicht dass du mich heute noch  :phaser:
Aber ich habe ja schusssicher Westen und Kraftfelder.


Ich habe auch keine Probleme Passagen umzuschreiben. Wenn die Kritik die Story klar weiterbringt, mir geht es weniger um mich, als um das Endergebnis.

 

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