Im Prinzip müssen sie das nicht. Ein Geheimdienst steht zur Informationsbeschaffung wie zu allen anderen Zwecken über dem Gesetz. Nur dadurch, dass er sich illegaler Methoden bedient, ist er mehr als Polizei als eine Form von Botschafter und mehr als ein Investigativer Journalist.
Wenn ein Geheimdienst die Regeln anerkennt, ist er nutzlos. Dann erfüllt er faktisch keinen Zweck, den nicht eine andere Institution bereits innehält. Er macht nun einmal die unmoralische \"Drecksarbeit\".
Wenn nun Ausschüsse anfangen, Leute in größeren Maßen abzusägen, weil sie sich moralisch inkorrekt verhalten, wird der Geheimdienst das ganze unmoralische Verhalten grundsätzlich einstellen. Die Folge wäre, dass die \"Drecksarbeit\" nicht mehr erledigt werden würde und viele Verbrecher ihren Verbrechen weiter nachgehen könnten, weil ihre Schuld nicht bewiesen kann, zumindest offiziell nicht. Die Hintermänner und Drahtzieher würden immer davon kommen, während die kleinen Leute gehängt würden.
Eine noch langfristigere Konsequenz wäre, dass die Geheimdeinste sich ihrer Kontrolleure entledigen, diese nämlich liquidieren und in den Section 31 Zustand übergehen.
Also muss von Kontrollinstanzen Vertrauen gesetzt werden in die Geheimdienste. Nur so können diese einwandfrei operieren und ihrer Aufgabe nachgehen.
Prämisse ist also: Geheimdienste handeln autark vom Gesetz
Konsequenz: Ihr Handeln kann nicht unterbunden werden durch Gesetze. Ihr Handeln stellt die Prinzipien des Staates infrage.
Jetzt gäbe es nur zwei Möglichkeiten:
a) keine Geheimdienste in ST. Beispielsweise mit der Erklärung, diese wären wieder abgeschafft worden.
b) Ein weiterer, oppositionell zum anderen agierender Geheimdienst würde auftreten. Er würde daher versuchen, den anderen Geheimdienst zu kontrollieren.
Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass der SFI mit seinen Aktionen der Sektion 31 entgegenspielt und diese somit ansatzweise kontrolliert.
So oder so, das Spiel mit Geheimdiensten ist wie Mogeln beim Kartenspiel. Nur durch ihr Handeln kann der Staat mit seinen vielen Prinzipien erhalten bleiben (denn die anderen halten sich nicht an diese Prinzipien), allerdings geht man das Risiko ein, diese zu verlieren.
Und gerade hier wird es kritisch: Wenn die anderen Folter anwenden, die Föderation das eigentlich ablehnt, aber fürchtet, ohne Folter ein Existenzrisiko einzugehen. Wie soll ein Geheimdienst sich dann verhalten?
Ganz beispielhaft: Die Borg befinden sich im gesamten Föderationsgebiet. Die Sternenflotte ist so gut wie geschlagen und der Geheimdienst findet über Hackangriffe aufs Kollektiv heraus, dass ein Todesstoß geplant ist. Jetzt bekommt es einen Kollektiv-Repräsentanten (sowas wie 7 of 9) in die Hände. Darf der Geheimdienst nun mit Folter die Föderation retten, wenn das normale Verhör nichts bringt? Sie sind überzeugt, dass der Repräsentant mehr weiß als er sagt. Die Föderation hängt davon ab, dass sie dieses Wissen erhalten. Das Wohl der Gemeinschaft wiegt höher als das Wohl des Einzelnen? (Interessant, wie man Spocks ethischen Ansatz ins Perverse umkehren kann)