@ Max
Nein das hast du nicht.
Was lange währt wird endlich gut und ich bitte für die lange Wartezeit auf Antwort meinerseits um Entschuldigung.
Kein Problem
Ich hatte mich nur gewundert.
Diese Aufgabe ist in der Tat sehr schwer, da ich im Allgemeinen nicht so gut mir Vulkaniern kann. Ich mag sie, aber sie fallen mir unglaublich schwer, ihnen Seele einzuhauchen, ohne dass sie zu viel Gefühl zeigen. Der Einstieg ist deshalb so blumig geworden, weil ich nicht immer das selbe schreiben wollte und ich mal ausprobieren wollte, ob ich fähig bin, etwas blumig zu beschreiben. ANDROMEDA ist im Prinzip in vielen Punkten ein Testgelände für mich. Zum einen wegen der Ich-Perspektive, die mich sehr herausfordert und auch begeistert, zum anderen wegen der Vulkanierin als Hauptcharakter und eben auch für Versuche etwas episch darzustellen.
Das mit dem Testgelände gefällt mir. Nur habe ich die Befürchtung, dass Du "Andromeda" durch den ellbstgewählten Rahmen nur beschränkt als ein Testgelände nutzen kannst - oder es eben Abstriche in konzeptioneller Hinsicht gibt. Eine blumige Ausdrucksweise ist eben ein Beispiel dafür, denn sowas ausgerechnet bei einer vulkanischen Ich-Erzählerin zu probieren, ist..., nun ja,... ungünstig
Ich verstehe deine Bedenken völlig und ich muss zugeben, dass hier meine Angst gesiegt hat, dass ich alles Einseitig beleuchte und immer nur Szenen auf der ANDROMEDA schreibe und ich nicht wollte, dass sich der Leser langweilt. Daher erkläre ich mir das so, dass T'Kavrom, die ja ihre Geschichte kurz vor ihrem Tod verfasst mit den noch lebenden Romulanern Kontakt aufgenommen hat, um deren Sicht der Dinge ebenfalls ins Buch aufzunehmen, um eine möglichst realistische Darstellung der Ereignisse zu erhalten.
Hmm, das ist natürlich ein Dilemma, aber ich hätte jetzt einfach mal spontan gesagt, dass ich mich nicht gelangweilt hätte, wenn alles auf dem "Andromeda" geblieben wäre (auch wenn ich natürlich zugebe, das die Szenen auf Romulus sehr reizvoll waren).
Das ist natürlich ein Problem...
Die Lösung, dass T'Kavrom auch etwas von der romulanischen Seite mitbekommen hat, wäre denkbar... Nur wäre es dann sehr vor vorteilhaft gewesen, das dann auch entsprechend zu präsentieren. Jetzt erleben wir als Leser ja einfach Szenenwechsel. Stattdessen hätte man natürlich etwas schreiben können à la: "Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch nicht wissen, welche Ereignisse sich auf Romulus abspielten. Erst Jahre später gelang es mir ..."
Und dann bezweifel ist, dass sich der Bericht von der romulanischen Seite so detailreich gestalten würde. Selbst wenn T'Kavroms romulanische Zeugen wirklich noch all die Einzelheiten zusammengetragen hatten und noch wüssten, glaube ich nicht, dass es eine Vulkanierin für relevant hält, z.B. mitzuteilen, dass da jemand laut den Ganz entlangläuft.
Gerade die widerstreitenden Gefühle sind mir in dieser Serie sehr wichtig. Auch ist es mir wichtig, die Romulaner eingehend und tief zu erforschen, damit sie bei Ausbruch des Krieges nicht zu bösen, einseitigen Vernichtungsmaschinen verkommen, sondern dass die Leser auch erfahren warum sie so handeln, wie sie handeln und nicht die bösen sind.
Dass das ein wichtiger Teil der Serie nimmt steht dann aber schon irgendwie im Widerspruch zu dem Konzept einer Ich-Erzählerin, die im Grunde nur ihre Seite kennt. (Wie gesagt: Wenn sie nachträglich Kontakt zu den Romulanern hatte, würde ich raten, das im Text herauszustreichen).
Ich verstehe die Motivation, zu zeigen, dass die andere Seite nicht böse ist und ich sehe das so wie Du, dass das durchaus etwas ist, das in ST gut aufgehoben ist.
Nur hätte ich behauptet, dass die Zuspitzung auf nur eine Seite auch ganz reizvoll wäre. Zunächst fördert es mal die Identifikation der Leser mit Deiner Hauptfigur: Wir wissen nur, was sie weiß. Wir wissen dann eben nicht, dass die anderen eigentlich gar nicht böse sind und das ist sehr einnehmend und zwar in doppelter Hinsicht: Als Leser sind wir dann geneigt, Handlungen, die wir wie die "Andromeda"-Crew nur durch die Reaktionen der Romulaner mitbekommen, zu deuten, statt einfach die andere Seite erzählt zu bekommen und dann einfach zu sagen "Ach so, deswegen machen die Romulaner das!"; wenn nur die Handlung da ist, die Deutung aber aus unterschiedlichen Interpretationen besteht, kann sich der Leser heraussuchen, ob er die Meinung von Crewman 1 oder 2 oder die des Admirals für überzeugend hält. Zweifel können auch leicht vermittelt werden, wenn man nur eine Seite kennt. Und hier ist es auch von Vorteil, dass Du eine Vulkanierin als Hauptfigur hast: Ihre rationale Art schützt sie besser davor, in Spekulationen zu verfallen, die Romulaner seien wirklich böse. Wo ein wütender oder verängstigter Mensch schnell mal geneigt ist, den Romulanern Aggression zu unterstellen, kann eine Vulkanierin die Hanldungen vielleicht besser als bloße Reaktion auf menschliche Aggression entlarven oder zumindest auch eine andere Motivation in Erwägung ziehen.
Ich weiß, es ist reizvoll, beide Seiten der Medaille zu zeigen, aber die Alternative bietet in diesem Fall mMn sogar mehr Möglichkeiten für dramatische Szenen, eben auch aufgrund der Verzweiflung, dass die Crew der "Andromeda" gar nicht weiß, woran sie ist.
Also was die kommende dritte Geschichte angeht, habe ich einen groben Plan und dazu zählt auch eine Gefangenschaft bei den Romulanern, wie ich das lösen werde weiß ich auch schon. Aber die ANDROMEDA muss im Endeffekt entkommen und die Romulaner müssen ihren Erstschlag durchführen, um den Krieg auszulösen. Aber mehr als grobe Ideen habe ich leider noch nicht.
Schön, dass Du schon was für die Zukunft geplant hast, auch wenn noch nicht alles in Stein gemeißelt ist