Sooo, dann wollen wir mal.
Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich von der Geschichte nicht sooo begeistert. Die Gründe dafür wurden teilweise schon genannt, allen voran die gefühlte „Emotionalität“ Vulkanierin.
Manche Dinge scheinen mir auch etwas… „falsch“ dargestellt.
“Ich habe keine Gefühle, […]“
ist definitiv nicht richtig (Canon-Quellen gibt es genug). Natürlich könnte die Vulkanierin Interesse daran haben dass ihr Volk möglichst idealisiert dargestellt wird (die Klingonen sind schließlich eine Spezies voller (und ausschließlich!

) ehrenhafter Krieger), aber für meine Ohren klingt das etwas plump. Spock, der auch in der Lage ist zu „lügen“ (Lt. Valeris: „Eine Lüge?“ – Capt. Spock: „Nein, ein Irrtum“ – ST IV – Das Unentdeckte Land), hätte es gewiss anders formuliert.
Bitte nicht falsch verstehen: Diese Aussage mag zwar in meienn Ohren nicht geschmeidig klingen, ist aber kein Beinbruch! Für Tuvok zum Beispiel wurde auch eine ähnliche Aussage geschrieben: Ich erinnere mich da an den Satz „Vulkanier tanzen nicht.“ – Und hinterher tat er es dann doch!
[…] obgleich ich sagen muss, dass mir diese Befehle ebenfalls nicht
behagen.
Dies ist in meinen Augen ganz klar eine emotionale Aussage. Hm… vielleicht hätte man ihre Emotionen in eine Phrase packen können wie: „Unsere Befehle widersprechen der Höflichkeitsetikette, nicht nur der von Vulkan, sondern auch der von Tellar, Andor, der der Erde und vieler weiterer Welten die ich kenne. Damit widerspricht der Befehl der Logik eines Friedensangebots, ob rechtmäßig oder nicht.“
Meine Konsole piepte abermals und ich musste schlucken, als ich sah, was da auf uns zukam.
Dies ist in meinen Augen für eine Vulkanierin auch eher ungünstig formuliert:
„Als ich sah, was dort auf uns zu kam, spürte ich einmal mehr wie viel Anstrengung es mich kostete, mein Gleichgewicht zu wahren. Auch an mir ging die Anspannung der letzten Tage nicht spurlos vorüber, wenn ich auch zu dem abschließenden Urteil kam, dass noch keine Gefahr bestand die Kontrolle über meine Emotionen zu verlieren.
Bitte versteht meine Kritik nicht falsch! (Ich weiß, Sätze dieser Art schreibe ich oft, aber ich merke auch, dass man meine Kritik leider oft als zu brutal und kaltherzig annimmt, was ich allerdings nie beabsichtigt habe!)
Also möchte ich mit positiven Beispielen dagegen halten, was mir explizit gefallen hat. Allem voran folgende Stelle:
Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte und antwortete:
“Danke.”
Eine sehr vulkanische Reaktion, denke ich. Schließlich ermöglichte diese Äußerung beiden ihr Gesicht zu wahren. Es ist ein Zeichen der Höflichkeit und des Respekts.
Noch eine Stelle, die mir sehr gefiel:
“Also wie besprochen. Sauber und professionell.” sagte er
Eine kleine Nebenbemerkung, die den Captain als Charakter lebendig werden lässt!
Alles in Allem ist es eine gute Geschichte – mit sehr viel Potential! Ich werde sie auf jeden Fall weiter verfolgen, nicht zuletzt weil ich auf deine Interpretation des Tomed-Zwischenfalls gespannt bin! Ich habe da ja auch schon eine Theorie (in die auch ein Trill-Agent verwickelt ist) Vieles scheint ja erst noch relativiert zu werden (zB. die Gefühle der Vulkanierin) und wenn wir uns an „DS9 – Freies Schussfeld“ erinnern: Auch dort hat ein Vulkanier seine komplette Crew verloren und mutierte zum eiskalten Killer. Die Idee wäre es also durchaus wert auch weiter verfolgt zu werden...
Wie schreibt man eine Geschichte aus der Sicht einer Vulkanierin? Ich habe dies auch mal versucht und Lairis zum Lesen gegeben. Ihr Urteil habe ich allerdings nicht mehr im Kopf, dazu ist es zu lange her.
Sollte Interesse bestehen werde ich mal schauen ob ich diese Kurzgeschichte – und ihre Kritik - noch irgendwo hervorzaubern kann.
Edit 1: Ich habe beides gefunden, könnte bei Bedarf also "zaubern".
