Die Trennung in grundlegenden Bachelor- und aufbauenden Master-Abschluss oder doch lieber einen klassischen Doppel- oder Dreifächer-Magister bzw. das gute alte Diplom mit nur einem Haupt- und Nebenfach?
So konkret habe ich mir diese Frage noch gar nicht gestellt, zumindest im zivilen Sektor nicht. Dass man mal einen Blick auf die Dienstakten werfen und die Graduierungsfächer mal zusammenfassen sollte, erwähnte ich aber schon. Ich denke diese Fragestellung von Tolayon greift auch meine Sorgen wieder auf.
Die Studierenden innerhalb meiner Organisation arbeiten normalerweise nebenbei auch schon auf ihrem Betätigungsfeld, so wie Darsha oder Nileena beispielsweise. Ich möchte die Titel auch nur ungern an Lehrjahren festgemacht wissen. Personalchefs in Deutschland nehmen die Bewerbungsunterlagen heutzutage ja schon soweit auseinander, dass nicht nur die studierten Fächer angeschaut werden, sondern auch die Inhalte dieser! Von daher sehe ich eine Tendenz, dass Titel ihre Macht verlieren und es wirklich darauf ankommt, was der Kandidat beherrscht.
Die Föderation ist eine sehr tolerante Organisation - ich bin sicher es gibt auch viele Wesen, die nicht der Föderation per se angehören, die aber innerhalb der Föderationswelten arbeiten! Schon deswegen gibt es gewiss Millionen von Titeln, Berufsbezeichnungen etc. pp. - und dennoch kommt es nur darauf an, was ein Kandidat letztendlich beherrscht und was nicht.
Neben vielen Promotionen auf verwandten Gebieten könnte ein Wissenschaftler aber auch zwei Dissertationen in grundsätzlich verschiedenen Bereichen anfertigen, etwa in Quantenphysik und Soziologie
Ich wäre vorsichtig mit solchen \"Universalgelehrten\", denn allzuschnell wären sie ziemlich abgehoben - natürlich gibt es immer die Möglichkeit den Charakteren die Fähigkeiten angedeien zu lassen, die letztendlich für die Geschichten gebraucht werden.
Ich gebe allerdings unumwunden zu, dass man die Chance von Aufbaustudiengängen nicht außer acht lassen sollte - Gerade was die Sternenflotte anbelangt! Ich habe eine tellaritische Pilotin namens Grelna, die mit mittelprächtigen Noten ihren Abschluss als Pilotin macht und versucht einen Posten auf einem (kleinen) Wissenschaftsschiff zu bekommen. Diese Posten sind natürlich rar und dann wird stark danach geschaut, was die Kandidaten noch so für Fähigkeiten mitbringen.
Sie bekommt diesen Job also nicht und wird Shuttle-Pilotin auf einer großen Raumstation. Dort sammelt sie Flugerfahrung, bildet sich als Pilotin weiter und wird auch irgendwann Rottenführer - sie nutzt aber auch die Zeit und belegt Kurse um Mineralogie zu studieren. Damit erst erwirbt sie sich dann die nötigen Qualifikationen, um auf ein kleines Wissenschaftsschiff zu kommen. Ich denke dass gerade in der Sternenflotte so etwas eher der Normalzustand als die Ausnahme darstellt - zumindest in Friedenszeiten! Denkt auch daran, dass die Sternenflottencrew improvisieren muss, wenn sie mehrere Jahre unterwegs sind! Bedenkt auch, dass viele Ingenieure an Bord sind, die nun eben nicht 24/7 die Schiffssysteme reparieren müssen, weil es sich bei dem Raumschiff um eine solide Konstruktion handelt! Was also tun, als von Bett, zu Bar zu Holodeck und wieder zu Bett zu pendeln? Sich weiterbilden? Ich denke - oder sehe darin sogar explizit - eher das Alltägliche, als die Ausnahme...
Welche Art von akademischer Bildung von Studium bis hin zur Habitilation würdet ihr für die beste und angemessenste halten, oder gibt es in der Föderation am Ende gar alle auf einmal und sind sogar beide grundlegenden Definitionen des Professorentitels gültig?
Für mich ist ein Student ein Lernender,
ein Master/ Bachelor- oder Diplominhaber ist jemand, der ausgelernt hat und damit als Teammitglied Zugang zur Forschung hat,
ein Doktor ist in der Lage auf seinem Themengebiet selbständig zu forschen
und ein Professor ist zusätzlich noch in der Lage, diese Wissensgebiete auch in der Lehre zu vertreten.
Dies ist mein Verständnis der akademischen Grade. Ich würde hier auch nur ungern ein Gebot/ Verbot aussprechen um den Rattenschwänzen wie \"Prof. Dr. Dr. Dr.\'s\" Einhalt zu gebieten, denn gerade das könnte doch als Stilelement herhalten, um einen ziemlich eitlen, hochnäsigen Fratz in eienr Geschichte zu beschreiben, auf dessen Genialität man nun aber leider angewiesen ist. \"Captain Blabla legte sich schon im Geiste zurecht, wie er den hochgelobten Professor anzusprechen gedachte, um ihn nicht durch das Weglassen einer seiner unzähligen Titel zu verärgern, erst recht dieser Andorianische Titel machte ihm Kopfzerbrechen, denn er war für seine denobulanische Zunge kaum auszusprechen. Zudem ließ sich der Professor XY leicht schmeicheln, und Captain Blabla sah darin die Beste Chance ihn schnell zu rekrutieren, denn die Zeit drägte...\"
Bei mir ist diese Titelnennung nicht die Regel und für die Organisation habe ich da auch noch kein letztendliches System ausgeknobelt. Ein paktizierender Mediziner ist ein Arzt oder Doktor, darüber hinaus verwendete ich die Titel (noch) nicht. Zudem herrscht ein recht diktatorisches System und wenn der Chef den letzten Trottel zum Missionsleiter erklärt dann ist das auch so. Dieses Element, dass quasi weniger ausgezeichnete Personen die Weisungsbefugnis über Spezialisten bekommen gibt es in meinen Geschichten sehr häufig.
Beenkt auch, dass wir auf der Erde um ein einheitliches System von Titel und graden kämpfen und erste Fortschritte machen - stellt euch mal vor was das für ein Kampf wäre, 150 Planeten unter einen Hut zu bekommen! Bachelor, Master, Diplome, Doktorgrade und Professorwürden - im juristischen Bereich gibt es ja auch noch ein Rangsystem!
Denkbar wären auch ja auch Sternensysteme, in denen die erworbenen Titel eben explizit aufgezählt werden müssen...
Die Föderation ist ein Schmelztigel unzähliger Kulturen und Einflüsse. Zudem findet kein Prozess von heute auf morgen Anwendung - ich denke dies ist ein Garant um von einer großzügigen Vielfalt ausgehen zu können.