Autor Thema: Akademischer Betrieb und Bildung  (Gelesen 7378 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Tolayon

  • Lieutenant Commander
  • *
  • Beiträge: 4.517
Akademischer Betrieb und Bildung
« am: 02.01.11, 13:39 »
Nachdem bereits die grundlegende Schulbildung diskutiert wurde, möchte ich nun die weiterführenden Hochschulen in Angriff nehmen. Anhand der Stationen einer akademischen Laufbahn werde ich jeweils die einzelnen Fragestellungen formulieren.


1) Erster Studienabschluss
Da man sich im StarTrek-Universum zumindest in der Föderation nur zur Verbesserung des eigenen Selbst bildet, dürfte die Bologna-Reform wohl kein Thema mehr sein.
Dennoch stellt sich mir hier die Frage welches System besser wäre:
Die Trennung in grundlegenden Bachelor- und aufbauenden Master-Abschluss oder doch lieber einen klassischen Doppel- oder Dreifächer-Magister bzw. das gute alte Diplom mit nur einem Haupt- und Nebenfach?


2) Promotion
Da die Lernmethoden bis zum 24. Jahrhundert optimiert sein dürften, wäre es nur konsequent wenn man Doktortitel schneller und leichter erwerben könnte. Das würde bedeuten zwei und mehr von dieser Sorte dürften keine Seltenheit mehr sein, auch fünf Doktortitel dürften einen Akademiker noch nicht zwangsläufig zum Sonderling abstempeln.
Neben vielen Promotionen auf verwandten Gebieten könnte ein Wissenschaftler aber auch zwei Dissertationen in grundsätzlich verschiedenen Bereichen anfertigen, etwa in Quantenphysik und Soziologie.


3) Habitilation
Hier wird es schon etwas schwieriger, denn es steht grundsätzlich das amerikanische gegen das europäische (bzw. deutsche) System:
In ersterem ist der \"Professor\" nur eine Bezeichnung, die ein Akademiker mit mindestens einem Doktortitel sich erwirbt, sobald er einen Lehrstuhl leitet. Eine solche Person würde dann vorgestellt werden als \"Dr. XY, Professor für Hirnchirurgie\".

Im deutschen System dagegen ist der Professorentitel ein bleibender, den man sich in einer Art erweiterten Doktorarbeit verdient. Obiger Herr würde demnach so vorgestellt werden: \"Professor Dr. XY, Leiter des Lehrstuhls für Hirnchirurgie\".

Um das Ganze noch verwirrender zu machen, wurden in dem RPG in dem ich spiele bei Vulkaniern und Romulanern multiple Habitilationen eingeführt was solche Rattenschwänze wie \"Prof. Prof. Dr. Dr. Dr.\" vor dem Namen ergibt.
Ich würde dieses Phänomen aber regional auf die Spitzohren beschränken, oder würdet ihr es vernünftig finden es auf die gesamte Föderation auszudehnen?


Welche Art von akademischer Bildung von Studium bis hin zur Habitilation würdet ihr für die beste und angemessenste halten, oder gibt es in der Föderation am Ende gar alle auf einmal und sind sogar beide grundlegenden Definitionen des Professorentitels gültig?

Visitor5

  • Lieutenant
  • *
  • Beiträge: 3.166
Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #1 am: 24.01.11, 08:33 »
Zitat
Die Trennung in grundlegenden Bachelor- und aufbauenden Master-Abschluss oder doch lieber einen klassischen Doppel- oder Dreifächer-Magister bzw. das gute alte Diplom mit nur einem Haupt- und Nebenfach?


So konkret habe ich mir diese Frage noch gar nicht gestellt, zumindest im zivilen Sektor nicht. Dass man mal einen Blick auf die Dienstakten werfen und die Graduierungsfächer mal zusammenfassen sollte, erwähnte ich aber schon. Ich denke diese Fragestellung von Tolayon greift auch meine Sorgen wieder auf.

Die Studierenden innerhalb meiner Organisation arbeiten normalerweise nebenbei auch schon auf ihrem Betätigungsfeld, so wie Darsha oder Nileena beispielsweise. Ich möchte die Titel auch nur ungern an Lehrjahren festgemacht wissen. Personalchefs in Deutschland nehmen die Bewerbungsunterlagen heutzutage ja schon soweit auseinander, dass nicht nur die studierten Fächer angeschaut werden, sondern auch die Inhalte dieser! Von daher sehe ich eine Tendenz, dass Titel ihre Macht verlieren und es wirklich darauf ankommt, was der Kandidat beherrscht.

Die Föderation ist eine sehr tolerante Organisation - ich bin sicher es gibt auch viele Wesen, die nicht der Föderation per se angehören, die aber innerhalb der Föderationswelten arbeiten! Schon deswegen gibt es gewiss Millionen von Titeln, Berufsbezeichnungen etc. pp. - und dennoch kommt es nur darauf an, was ein Kandidat letztendlich beherrscht und was nicht.


Zitat
Neben vielen Promotionen auf verwandten Gebieten könnte ein Wissenschaftler aber auch zwei Dissertationen in grundsätzlich verschiedenen Bereichen anfertigen, etwa in Quantenphysik und Soziologie


Ich wäre vorsichtig mit solchen \"Universalgelehrten\", denn allzuschnell wären sie ziemlich abgehoben - natürlich gibt es immer die Möglichkeit den Charakteren die Fähigkeiten angedeien zu lassen, die letztendlich für die Geschichten gebraucht werden.


Ich gebe allerdings unumwunden zu, dass man die Chance von Aufbaustudiengängen nicht außer acht lassen sollte - Gerade was die Sternenflotte anbelangt! Ich habe eine tellaritische Pilotin namens Grelna, die mit mittelprächtigen Noten ihren Abschluss als Pilotin macht und versucht einen Posten auf einem (kleinen) Wissenschaftsschiff zu bekommen. Diese Posten sind natürlich rar und dann wird stark danach geschaut, was die Kandidaten noch so für Fähigkeiten mitbringen.

Sie bekommt diesen Job also nicht und wird Shuttle-Pilotin auf einer großen Raumstation. Dort sammelt sie Flugerfahrung, bildet sich als Pilotin weiter und wird auch irgendwann Rottenführer - sie nutzt aber auch die Zeit und belegt Kurse um Mineralogie zu studieren. Damit erst erwirbt sie sich dann die nötigen Qualifikationen, um auf ein kleines Wissenschaftsschiff zu kommen. Ich denke dass gerade in der Sternenflotte so etwas eher der Normalzustand als die Ausnahme darstellt - zumindest in Friedenszeiten! Denkt auch daran, dass die Sternenflottencrew improvisieren muss, wenn sie mehrere Jahre unterwegs sind! Bedenkt auch, dass viele Ingenieure an Bord sind, die nun eben nicht 24/7 die Schiffssysteme reparieren müssen, weil es sich bei dem Raumschiff um eine solide Konstruktion handelt! Was also tun, als von Bett, zu Bar zu Holodeck und wieder zu Bett zu pendeln? Sich weiterbilden? Ich denke - oder sehe darin sogar explizit - eher das Alltägliche, als die Ausnahme...

Zitat
Welche Art von akademischer Bildung von Studium bis hin zur Habitilation würdet ihr für die beste und angemessenste halten, oder gibt es in der Föderation am Ende gar alle auf einmal und sind sogar beide grundlegenden Definitionen des Professorentitels gültig?


Für mich ist ein Student ein Lernender,
ein Master/ Bachelor- oder Diplominhaber ist jemand, der ausgelernt hat und damit als Teammitglied Zugang zur Forschung hat,
ein Doktor ist in der Lage auf seinem Themengebiet selbständig zu forschen
und ein Professor ist zusätzlich noch in der Lage, diese Wissensgebiete auch in der Lehre zu vertreten.

Dies ist mein Verständnis der akademischen Grade. Ich würde hier auch nur ungern ein Gebot/ Verbot aussprechen um den Rattenschwänzen wie \"Prof. Dr. Dr. Dr.\'s\" Einhalt zu gebieten, denn gerade das könnte doch als Stilelement herhalten, um einen ziemlich eitlen, hochnäsigen Fratz in eienr Geschichte zu beschreiben, auf dessen Genialität man nun aber leider angewiesen ist. \"Captain Blabla legte sich schon im Geiste zurecht, wie er den hochgelobten Professor anzusprechen gedachte, um ihn nicht durch das Weglassen einer seiner unzähligen Titel zu verärgern, erst recht dieser Andorianische Titel machte ihm Kopfzerbrechen, denn er war für seine denobulanische Zunge kaum auszusprechen. Zudem ließ sich der Professor XY leicht schmeicheln, und Captain Blabla sah darin die Beste Chance ihn schnell zu rekrutieren, denn die Zeit drägte...\"



Bei mir ist diese Titelnennung nicht die Regel und für die Organisation habe ich da auch noch kein letztendliches System ausgeknobelt. Ein paktizierender Mediziner ist ein Arzt oder Doktor, darüber hinaus verwendete ich die Titel (noch) nicht. Zudem herrscht ein recht diktatorisches System und wenn der Chef den letzten Trottel zum Missionsleiter erklärt dann ist das auch so. Dieses Element, dass quasi weniger ausgezeichnete Personen die Weisungsbefugnis über Spezialisten bekommen gibt es in meinen Geschichten sehr häufig.


Beenkt auch, dass wir auf der Erde um ein einheitliches System von Titel und graden kämpfen und erste Fortschritte machen - stellt euch mal vor was das für ein Kampf wäre, 150 Planeten unter einen Hut zu bekommen! Bachelor, Master, Diplome, Doktorgrade und Professorwürden - im juristischen Bereich gibt es ja auch noch ein Rangsystem!
Denkbar wären auch ja auch Sternensysteme, in denen die erworbenen Titel eben explizit aufgezählt werden müssen...

Die Föderation ist ein Schmelztigel unzähliger Kulturen und Einflüsse. Zudem findet kein Prozess von heute auf morgen Anwendung - ich denke dies ist ein Garant um von einer großzügigen Vielfalt ausgehen zu können.

SSJKamui

  • Commander
  • *
  • Beiträge: 5.458
Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #2 am: 24.01.11, 09:01 »
Zitat
Original von Visitor5
Die Studierenden innerhalb meiner Organisation arbeiten normalerweise nebenbei auch schon auf ihrem Betätigungsfeld, so wie Darsha oder Nileena beispielsweise. Ich möchte die Titel auch nur ungern an Lehrjahren festgemacht wissen. Personalchefs in Deutschland nehmen die Bewerbungsunterlagen heutzutage ja schon soweit auseinander, dass nicht nur die studierten Fächer angeschaut werden, sondern auch die Inhalte dieser! Von daher sehe ich eine Tendenz, dass Titel ihre Macht verlieren und es wirklich darauf ankommt, was der Kandidat beherrscht.


Also eine Ausbildung ähnlich wie bei einer Fachhochschule, wo direkt schon am Anfang in mehreren Projekten das erlernte angewandt werden muss?

Visitor5

  • Lieutenant
  • *
  • Beiträge: 3.166
Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #3 am: 24.01.11, 09:23 »
Ja, genau. Es handelt sich ja zu einem nicht unerheblichen Anteil um Sklaven, die auch Geld gekostet haben und es soll ja auch kein Verlustgeschäft werden.


Aber dies ist ein Element, das sich nicht nur durch meine \"Hochschulen\" zieht!

Wieso sollte man Kindern nicht auch in anderen Feldern einblicke gewähren, die sie interessieren? Wenn ein Kind gerne Arzt werden will sollte es auch mal Zugang zu einer Arztpraxis haben - natürlich schon altersgerecht, dh: Patienten mit schwerer Lungenentzündung oder schwere Unfallopfer müssen ja nicht sein! :D

Dennoch sollte ein Kind zuschauen dürfen, wie zum Beispiel eine Wunde gesäubert und verbunden/ verpflastert wird(die Einverständnis des Patienten vorausgesetzt, natürlich) und ich bin sicher, wenn man dem Kind dabei noch etwas über Krankheitserreger, Fremdkörper, Weiße Blutkörperchen und Eiter erzählt, wird das Kind dieses Wissen sofort verinnerlichen und jedem zwei Wochen lang auf die Nase binden, der sich nicht schnell genug dem Kind entziehen kann! Ich halte dies für die beste Lehrmethode überhaupt!



Die Sternenflotte setzt ja auch zu einem nicht unerheblichen Teil auf dieses Prinzip. Das Leben besteht aus Entscheidungen, man lernt zu entscheiden und dazu zu stehen, man hört Lesungen über fremde Völker und muss/ kann das Wissen schon im nächsten Augenblick anwenden, denn die Kameraden stammen von den unterschiedlichsten Welten. Man belegt Kurse über Navigation und wird in einen Shuttle gesetzt, man lernt sich zu verteidigen und befindet sich dann schon wenige Tage später auf einem Holodeck und kämpft ums Überleben...

Das Wissen hat so nicht nur die beste Möglichkeit sich zu setzen und Abrufbereit zu sein, sondern auch zu wachsen und rekombiniert zu werden!

Dies sind einfach Dinge, die man nicht in \"Haupt- und Nebenfach\", das man einfach mal so studiert, gliedern kann. Die Abschlüsse dieser unzähligen Fächern dürften daher kaum nur aus einem Testat bestehen, zB.: Nahkampf; ein Fragebogen à la: Sie werden mit einem spitzen Gegenstand angegriffen, wie verhalten sie sich? Nein, ich denke man wird \"ins Getümmel geworfen\" - denn was bringt der Sternenflotte ein Sicherheitsoffizier, der auf der Schießbahn ein perfekter Schütze ist aber es nicht über\'s Herz bringt auf ein anderes Lebewesen zu schießen? Und wie soll so ein Sicherheitsoffizier dann auf seinem Fachgebiet weitermachen, um dort einen akademischen Grad zu erhalten? Gibt es Diplome und Doktortitel in der Kunst der Verteidigung? Sicher, im zivilen Bereich wohl nicht - aber genau dieser Aspekt deutet in meinen Augen auch schon wieder auf eine immens vielschichte Situation unterschiedlichster Abschlüsse hin.

SSJKamui

  • Commander
  • *
  • Beiträge: 5.458
Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #4 am: 24.01.11, 09:25 »
Zitat
Original von Visitor5
Dies sind einfach Dinge, die man nicht in \"Haupt- und Nebenfach\", das man einfach mal so studiert, gliedern kann. Die Abschlüsse dieser unzähligen Fächern dürften daher kaum nur aus einem Testat bestehen, zB.: Nahkampf; ein Fragebogen à la: Sie werden mit einem spitzen Gegenstand angegriffen, wie verhalten sie sich? Nein, ich denke man wird \"ins Getümmel geworfen\" - denn was bringt der Sternenflotte ein Sicherheitsoffizier, der auf der Schießbahn ein perfekter Schütze ist aber es nicht über\'s Herz bringt auf ein anderes Lebewesen zu schießen? Und wie soll so ein Sicherheitsoffizier dann auf seinem Fachgebiet weitermachen, um dort einen akademischen Grad zu erhalten? Gibt es Diplome und Doktortitel in der Kunst der Verteidigung? Sicher, im zivilen Bereich wohl nicht - aber genau dieser Aspekt deutet in meinen Augen auch schon wieder auf eine immens vielschichte Situation unterschiedlichster Abschlüsse hin.


Das natürlich, denn reden kann man viel wenn der Tag lang ist. Ob man es auch tut ist eine andere Frage.

Tolayon

  • Lieutenant Commander
  • *
  • Beiträge: 4.517
Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #5 am: 24.01.11, 10:37 »
Ich habe in unserem RPG schon vor einigen Jahren einen klingonischen NPC-Captain als Kommandanten eines ebenfalls klingonischen Forschungs-Schiffs eingeführt, der hatte einen Doktortitel in vergleichender Militärgeschichte - wobei gerade bei den Klingonen schon ein Doktortitel ausreichen dürfte um als akademisches Schwergewicht zu gelten ;)

Visitor5

  • Lieutenant
  • *
  • Beiträge: 3.166
Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #6 am: 24.01.11, 10:58 »
Auch die Klingonen brauchen Techniker und Ingenieure, Lehrer, Priester (haben sie, dazu gibt es Canon-Fakten) und Händler. Und sie brauchen auch Forscher...

Früher galt es als Makel nicht gedient zu haben, heute schauen wir argwöhnisch auf die, die \"Befehlsgeil sind und darauf stehen, sich anschreien zu lassen\".

Wie man sieht existieren grundlegende Wertevorstellungen der Bevölkerung auch schon bei uns, die sich mit den Jahren um 180 Grad gedreht haben. Damit ändert sich auch der Stellenwert dieser Berufsinhaber - gebraucht werden sie aber zu allen Zeiten, damals wie heute.

Daher gehe ich durchaus davon aus, dass es auch klingonische Ärzte und Wissenschaftler gibt. Gesellschaftlich werden diese Leute ausgegrenzt, das ist klar, aber man braucht sie trotzdem.

Dennoch stimme ich in so weit zu, dass die Klingonen wohl kein ausgereiftes manigfaltiges akademisches System haben dürften, wie beispielsweise die Föderation! Ein Titel ist da schon fast zu viel, zumal dieser wohl eher als Schimpfwort Gebrauch finden würde... :D

SSJKamui

  • Commander
  • *
  • Beiträge: 5.458
Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #7 am: 24.01.11, 11:03 »
Zitat
Original von Visitor5
Auch die Klingonen brauchen Techniker und Ingenieure, Lehrer, Priester (haben sie, dazu gibt es Canon-Fakten) und Händler. Und sie brauchen auch Forscher...

Früher galt es als Makel nicht gedient zu haben, heute schauen wir argwöhnisch auf die, die \"Befehlsgeil sind und darauf stehen, sich anschreien zu lassen\".

Wie man sieht existieren grundlegende Wertevorstellungen der Bevölkerung auch schon bei uns, die sich mit den Jahren um 180 Grad gedreht haben. Damit ändert sich auch der Stellenwert dieser Berufsinhaber - gebraucht werden sie aber zu allen Zeiten, damals wie heute.

Daher gehe ich durchaus davon aus, dass es auch klingonische Ärzte und Wissenschaftler gibt. Gesellschaftlich werden diese Leute ausgegrenzt, das ist klar, aber man braucht sie trotzdem.

Dennoch stimme ich in so weit zu, dass die Klingonen wohl kein ausgereiftes manigfaltiges akademisches System haben dürften, wie beispielsweise die Föderation! Ein Titel ist da schon fast zu viel, zumal dieser wohl eher als Schimpfwort Gebrauch finden würde... :D


Wie ich schonmal gesagt hatte, es währe mal interessant die Zivilgesellschaft der Klingonen abseits des Militärs zu beleuchten und wie weit die Ehrvorstellungen im normalen Alltag Einfluss nehmen.

Will Pears

  • Ensign
  • *
  • Beiträge: 1.294
  • ST-Fan, SW-Sympathisant und offen für Neues :)
    • Maxim Chomskys Splitter
Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #8 am: 24.01.11, 14:49 »
Ausgehend von dem, was man so durch gelegentliche Einblicke gesehen hat, halte ich die klingonische Kultur für vergleichbar mit der im Preußen zur Zeit der Gründung des Deutschen Reiches. Ehre konnte dort auch nur im Felde gewonnen werden, Akademiker und Studenten galten eher als Außenseiter. Macht und auch Reichtum galten als entscheidend. Gleichzeitig wurde zu dieser Zeit der Freitod als ehrbar angesehen, was bei den Klingonen nicht anders war. Dann ist da die Zurückweisung Martoks durch Kor, weil ersterer vom Lande stammt und daher kein Offizier werden sollte. Das erinnert für mich stark an die Rolle von Offizieren, die im preußischen Militär zu einem großen Teil von Adeligen verkörpert wurden. Im Großen und ganzen lassen sich da einige Parallelen entdecken, imo. Müsste man vllt. mal gesondert erörtern.

mfg,
Daniel
Mein kleiner Blog, in dem ich Kurzgeschichten und anderes Geschreibsel veröffentliche: https://maxim-chomsky.blogspot.com/

SSJKamui

  • Commander
  • *
  • Beiträge: 5.458
Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #9 am: 24.01.11, 14:55 »
Genau so ähnlich hatte ich mir das auch gedacht.

Visitor5

  • Lieutenant
  • *
  • Beiträge: 3.166
Antw:Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #10 am: 19.04.11, 20:46 »
Hm, gutes Argument, mit den Preußen, ich gebe zu es existieren da unzähle Gemeinsamkeiten.

Aber es erklärt nicht die Struktur im Hinblick auf die Klingonen-Häuser, die doch äußerst autonom zu sein scheinen! Mir scheint das Klingonsiche System doch ein wenig "feudalgesellschaftlicher" zu sein. Wie sich das allerdings mit der Hochschul-Situation verträgt, mh, schwer zu sagen, da ein feudales System nicht unbedingt für seine zentralistischen Elemente bekannt ist.

Es wäre also durchaus möglich, dass es so etwas wie "Hochschulen" bei den Klingonen nicht gibt, es spricht auch einiges für eine sehr praxisnahe Ausbildung. Ein "Studium" wäre dann so eine Art "in die Lehre gehen", bei einem Klingonen der Experte auf dem Gebiet ist.

Tolayon

  • Lieutenant Commander
  • *
  • Beiträge: 4.517
Antw:Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #11 am: 31.07.12, 15:33 »
In der gestrigen DS9-Folge auf Tele 5, wo Benjamin Sisko samt Sohnemann mit einem alten bajoranischen Warp-Segler bis Cardassia reist, gab es auch einen interessanten und in meinen Augen etwas verwirrenden Hinweis auf das akademische System im 24. Jahrhundert.

Jake sagt seinem Vater nämlich, er habe ein Stipendium von einer offenbar berühmten (Schriftsteller-)Universität von Neuseeland erhalten.
Nun hat ein Stipendium in unserer heutigen Zeit den Zweck, herausragenden Studenten das Studien finanziell enorm zu erleichtern.
Wenn nun aber in der Föderation - zumindest aber auf der Erde - des 24. Jahrhunderts kein Geld mehr benötigt wird, welchen Sinn hat dann noch ein solches Stipendium?

Oder ist die in der besagten Folge erwähnte Universität vielleicht eine rein private, von immer noch profitorientierten Personen geleitete Einrichtung?
Oder sind einfach nur die Studienplätze so sehr beschränkt, dass man normalerweise nur durch sehr hohen Aufwand (Stipendium oder doch hohe Gebühren) zugelassen wird?

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.444
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #12 am: 31.07.12, 19:51 »
Oder sind einfach nur die Studienplätze so sehr beschränkt, dass man normalerweise nur durch sehr hohen Aufwand (Stipendium oder doch hohe Gebühren) zugelassen wird?
Ganz genau auf diese Weise würde ich die Aussage deuten. Der Begriff muss sich von der ursprüngliche (rein) monetären Bedeutung abgekoppelt zu haben, aber - trotz Ermangelung eines konkreten Beispiels - das ist ein Phänomen, dass wir aus der Gegenwart ja eigentlich auch kennen. Es dürfte also eine (allgemeine) Platzbeschränkung geben und wird die Eignung eines Kandidaten festgestellt, erhält dieser die Möglichkeit, eine der renomierten Hochschulen zu besuchen.

Visitor5

  • Lieutenant
  • *
  • Beiträge: 3.166
Antw:Akademischer Betrieb und Bildung
« Antwort #13 am: 04.10.12, 20:49 »
Es wäre durchaus möglich, dass der Begriff eines "Stipendiums" im 24. Jahrhundert eine neue Bedeutung bekam. Auch ich kann mir vorstellen, dass damit das Versprechen gemeint sein könnte, einen heiß umkämpften Studienplatz für einen Kandidaten frei zu halten.

Dass Geld als Antriebsfeder im 24. Jahrhundert - bei den meisten - nicht mehr taugt heißt noch lange nicht, dass es kein Geld gibt, bzw. es nicht wichtig ist, Unmengen davon zu scheffeln!

Als Beispiel:

Was ist, wenn im 24. Jahrhundert eine Wohnung, 110 qm, warm, nur 170 Euro kosten würde, und die Lebenskosten wie Kleidung, Nahrung, etc. pp. (durch Replikation) nur 30 Euro pro Monat betragen würde? 200 Euro pro Monat sind leicht verdient. Dann könnte man es sich leisten, in die Bibliothek zu gehen und zu lesen und lernen, wie man möchte...

Ich denke dass so eine Situation gemeint ist, wenn man Aussagen hört wie "Geld spielt keine Rolle mehr". Dann könnte selbstverständlich auch ein Vollzeitstudent durchaus von einem Stipendium von 200 Euro/Monat profitieren... ;)

 

TinyPortal © 2005-2019