Forum > Autorentipps

"Die Moral von der Geschicht..."

(1/3) > >>

SSJKamui:
Wegen der Diskussion im Military Sci Fi Thread dachte ich, es währe vielleicht mal gut das Thema der \"Message\" der Geschichte in einem extra Thread zu besprechen und entsprechende Techniken dafür zu bereden.

1. Der platonisch-/sokratische Dialog
Eine Technik, wo man verschiedene Positionen zu einem Problem auf verschiedene Parteien in der Geschichte aufteilt, die in der Geschichte aufeinandertreffen, wo dabei dann das Thema diskutiert wird. Einer der frühesten Autoren, die das angewandt haben war Platon, weshalb ich diesen Punkt auch seinen Namen gegeben habe. Dieses Schema ist eigentlich das zentrale Schema von moralisch/philosophischen Themen in Star Trek. Meistens ist dabei die Gegenposition ein unterentwickelter Planet, der genau aus dieser Gegenposition arge soziale Probleme hat. Durch den Kontakt mit der Föderation kommt nun die eigentliche These ins Spiel und es beginnen einige Diskussionen zum Thema, die häufig dazu führen, dass sich das Problem zum Guten wendet, da die Gegenseite von der These überzeugt wurde.

Das Problem dabei ist erstmal, dass dies erstens eine ziemliche Schwarzweißmalerei ist und zweitens sehr stark eine Überlegenheit der Protagonisten suggeriert wird. (Außerdem ist diese Variante auch sehr häufig bei moralischen Botschaften in Kinderserien und \"Samstagmorgencartoons\" anzutreffen, weshalb einige Leute dagegen eine gewisse Aversion haben.)

Deshalb finde ich dabei eine Modifikation dieses Ansatzes besser und zwar das die Gegenseite gar keine Meinung an sich darstellen soll, sondern die Personifikation des Themas/des Problems.

2. Die ungeklärte Anspielung
Eine Taktik, die in japanischen Medien und Teilen des Matrix Franchises sehr beliebt ist. Dabei werden zu einer halbwegs passenden Situation von bestimmten Charakteren Sätze und Zitate in den Raum geworfen und erstmal nicht weiter erklärt. Nach dem Satz geht dann auch erstmal die \"Routine\" weiter.  Dies führt dazu, das uninteressierte Leser das einfach ignorieren aber dafür Leser, die sich für philosophische Probleme interessieren dadurch neue Ideen zur Geschichte erhalten können.

Das Problem dabei ist, das kann manchmal sehr lächerlich nichtssagend wirken. (Beispielsweise Matrix Reloaded/Revolutions.)

Drake:
Zu Punkt 1:

Eine Lösungsmöglichkeit die man vielleicht noch hinzufügen sollte wäre die \"ambivalente\" Variante, bei der offen gelassen wird, welche Position Recht hat und der Zuschauer/Leser das für sich selbst entscheiden soll/muss.

Ein Beispiel wäre der Konflikt zwischen Vorlonen und Schatten in Babylon 5, der darauf basiert, welche Philosophie die bessere ist, um den \"jungen\" Rassen in ihrer Entwicklung zu helfen. Symbolisiert wird das in Form der zentralen Fragestellungen von Vetretern beider Rassen - die Vorlonen fragen \"Wer bist du?\", die Schatten \"Was willst du?\"
Die Vorlonen fördern Selbsterkenntnis, die Schatten erfüllen die Wünsche ihrer \"Partner\".

Letztendlich wird aber offenbar, dass beide Rassen gleichermaßen viel Dreck am Stecken haben, der Zuschauer also nicht mehr automatisch zu den vorher \"guten\" Vorlonen tendiert und die Frage nach der besseren Philosophie offen im Raum stehen bleibt.

Zu Punkt 2:

Legendär ist in dem Zusammenhang \"Neon Genesis Evangelion\", das aber auch gleichzeitig berüchtigt ist. Über die vielen Andeutungen diskutieren heute noch sehr viele Fans weltweit, ohne ein eindeutiges Ergebnis zu finden. Andererseits hat gerade das Ende einen dermaßen gewaltigen Symbolik-Overkill, dass man eigentlich kaum noch eine Ahnung hat, was jetzt wirklich geschehen ist und was man daraus für Schlüsse ziehen soll.

Auf der positiven Seite hat man bei Evangelion die Notwendigkeit, sich eingehend mit christlich-jüdischer Mythologie beschäftigen zu müssen um die vielen Andeutungen überhaupt zu verstehen. Und selbst wenn man das nicht tut, bleibt einem immer noch eine Serie mit kurzweiliger Action in Form von Riesenroboter-Kämpfen und Beziehungsdramen sowie Situationskomik.
Im Grunde ist also für jeden etwas dabei, ein gutes Beispiel dafür, dass man vor lauter Mystik und Andeutungen die Unterhaltung nicht vergessen sollte, was leider vor allem in frühen Star Trek-Folgen etwas zu kurz kam.

SSJKamui:
Genau meine Meinung.

Das Ambivalente hatte ich teilweise so ähnlich in meinem Comic. Die Monster sind einfach ein großes Rätsel und gefährlich, aber ob sie Gut oder Böse sind oder was sie überhaupt wollen ist unbekannt.

Von Neon Genesis Evangelion, der Xeno- Spielereihe und Serial Experiments Lain habe ich genau dieses Vorgehen mit der Symbolik auch gelernt. Bei Sci Fi Serien sind diese Medien auch die Medien, die mich am stärksten Beeinflussten.

Weil ich irgendwann die TNG Philosophie vermittlung zu simpel fand und was anspruchsvolleres machen wollte ist  der Einfluss von Eva zusehends bei sowas immer größer geworden.  

Zum Beispiel hatte ich vor Kurzem eine Szene im Comic, wo die Protagonistin auf Albert Camus \"Der Mythos des Sysiphus\" anspielte und von einer nie endenden Arbeit sprach. Mehrmals im Hintergrund war dazu die Zahl Pi versteckt, (wegen der Zeit die es braucht die Zahl Pi auszurechnen). Dann gab es noch ein paar Anspielungen auf alte Kirchenlieder, die Turing Maschine, Psychoanalyse und noch einiges Anderes.  Demnächst komt noch eine Szene im Büro des Professors. Da hatte ich wegen der sprichwörtlichen \"Salomonischen Weisheit\" einige Anspielungen auf Elemente genau dieser Geschichte versteckt.

(Die letzten beiden Evangelion Episoden habe ich hier auch mehrmals als Beispiele genannt wenn jemand mit dem Argument der \"Laberfolgen\" ankam.  Da habe ich meistens gesagt, Evangelion hat das noch 3 mal schlimmer als die meisten Star Trek Episoden.)

SSJKamui:
Das Philosophencameo
Ein Element, das gerade in Computerspielen sehr beliebt ist und als Hinweis und Quellenangabe zur Deutung der Geschichte dient. Beispielsweise ist einigen Final Fantasy 7 Fans aufgefallen, dass das Spiel storytechnisch gewisse Verbindungen zur deutschen Philosophiegeschichte aufweist weil dort ein Charakter namens Heidegger auftauchte. Ein anderes bekanntes Beispiel ist das Spiel Bioshock mit dem Charakter Andrew Ryan, der nichts anderes ist als ein um Buchstaben erweitertes Anagramm von Ayn Rand, einer berühmten US Philosophin.

Interesse durch Rätsel und Verwirrung
Ein weiteres Element prominent in japanischen Medien. Philosophie im Allgemeinen ist die Suche nach der Wahrheit. Was läge da also falsch, den Rezipienten mit Rätseln und Merkwürdigkeiten gerade zu überschütten, wovon später nur einige gelöst werden? Diese Taktik hat den Vorteil, das Rätsel den Rezipienten direkt zum Nachdenken zwingen über das Gesehene. Dadurch, das er über das nachdenken muss, was er sieht ist die Wahrscheinlichkeit höher, das ihm direkt auch einige der philosophischen Anspielungen auffallen. Dazu muss es aber auf der einen Seite einfach zu durchschauende Elemente als \"Köder\" geben, die den Leser dann zu den komplizierteren Sachen lenken.

Die Voltairesche Umkehrung
Eine Taktik um die eigene gesellschaftskritische Aussage abzuschwächen mit der Star Trek berühmt wurde. Dabei wird das Problem indirekt angegangen und auf einen anderen Verschoben. Der eigentliche Verursacher des Problems wird stattdessen als der dargestellt, der das Problem löst. Dieser Ansatz ist eng verwandt mit dem \"platonisch - sokratischen Dialog\", den ich am Anfang ansprach und beides gehört zum klassischen TNG Schema.

Das Problem bei sowas ist, das man so auch die Aussage beim Rezipienten soweit abschwächen kann das er denkt \"das betrifft mich eh nicht, es geht ja nur um irgendwelche Wilde\".  Viele spätere Sci Fi Serien haben gezeigt, das sozialkritische Aussagen eindrucksvoller sind, wenn man sie immernoch auf die Menschheit bezieht. (Zum Beispiel gewisse Babylon 5 Episoden.) Star Trek nutzte dieses Verfahren auch anfänglich, um der Zensur durch den Sender auszuweichen. Da die meisten Fanfiction Autoren keine Probleme mit sowas haben ist dieses Schema auch relativ unnötig, weshalb es eigentlich jedem Autoren selbst überlassen ist, ob und wie er es anwendet.

Das extreme Beispiel
Eine Methode, bei der Autoren etwas durch eine extreme Darstellung zeigen. Das Problem dabei ist, das kann bei schlechter Anwendung sehr leicht ins Gut und Böse Schema abdriften. Manchmal kann dies auch unerwartete Reaktionen hervorrufen. (Bestes Beispiel die Berühmten Werke, die die TV Landschaft kritisiert haben in dem sie fiktionale Spielshows zeigten in denen es meistens darum ging, das irgend ein fiktionaler Kandidat entweder mit Mördern kämpfen musste um sein Leben und/oder selber andere umbringen sollte. Bei fast allen dieser Werke kam es irgendwann bei einer Zuschauergruppe dazu, dass diese fragte, wo man sich denn für eine solche Spielshow bewerben konnte. ) Außerdem kann eine zu große Häufung von solcher Extrema natürlich auch extrem Lächerlich wirken. (Manche Medien legten es darauf ja förmlich in Form von Satire an, ich nenne nur mal \"Judge Dredd\" und \"Robocop\". )

Die \"Patrick Stewart Rede\"
Ein Element, was im Internet (besonders auf TVTropes) so genannt wird weil es häufig Charakteren an den Leib geschrieben wird, die von Patrick Stewart gespielt werden, beispielsweise Captain Picard und Professor Xavier.  Dieses Element beinhaltet, das ein Charakter ein extremes Loblied auf die Menschheit als solches ausspricht, egal was für Fehler der Mensch hat.

Vorteil dieser Methode ist, zur richtigen Zeit hat dieses Element eine extrem beeindruckende Wirkung.

Das Problem dabei ist, so eine Rede kann wenn sie zu häufig erfolgt mehr als albern wirken. Es kann auch die Reaktion \"Star Trek ist in Wirklichkeit ein Werbefilm für die Sternenflotte\" hervorrufen, um es mal so zu sagen.

SSJKamui:
Über was kann man in der Geschichte bei Philosophie schreiben?

Es existieren einige klassische Themen, die am meisten gebraucht werden in Sci Fi etc. (Man kann die Sachen aber nicht gut trennen, da zum Beispiel das Thema Menschlichkeit immer Elemente der Philosophie des Geistes aufgreift und Politik und Ethik in Diskussionen meistens zusammen thematisiert werden.) Ethik ist zwar die am stärksten genutzte Richtung, aber es lohnt sich "über den Tellerrand zu schauen".

1. Ethik.
Dazu gibt es wohl nicht viel zu sagen. Dies wurde hier auch schon sehr ausführlich behandelt. (Und ist eigentlich die einfachste Form von philosophischen Themen in Geschichten.) Deshalb fasse ich mich hier etwas kurz.

2. Politik
Wie gesagt, Politik überschneidet sich etwas mit Ethik. Das sind thematisierte Fragen wie zum Beispiel der perfekte Staat aussehen soll, ob es so einen Staat überhaupt gehen kann, wie Staaten in bestimmten Situationen regieren sollen, was die wirklichen Folgen von Demokratischer Mitbestimmung sind etc. In Science Fiction sind neben der Space Opera ganz stark die Utopie, die Military Science Fiction und Cyberpunk die Hauptgenres für die Thematisierung solcher Fragen genutzt.  Dabei wird meistens bei der Utopie ein normativer Ansatz verfolgt (was währe das Beste?wie sollte es sein?) während die anderen Genres häufiger einen Deskriptiven Ansatz haben, der sich eher in der Frage ausdrückt "wie geht der Staat mit Herausforderungen/Krisen um?". Bei dem normativen Ansatz müssen Autoren aufpassen, nicht zu sehr ins Dogmatische zu gehen. (Das ist auch das Problem, was viele Leute mit dem Thema der Utopie haben, dass sie befürchten dort zu sehr ins dogmatische zu geraten. ) Auch gilt der deskriptive Ansatz natürlich als "objektiver".

Bei dem Thema muss man auch bedenken, man kann sehr leicht Rezipienten verlieren, wenn man zu belanglose Themen diskutiert. (Im Allgemeinen finden die Menschen Themen interessanter, je größer die Auswirkungen von diesen Themen sind.) Der größte Vorteil des Themas ist, es eignet sich gut für sehr lange Geschichten und Fortsetzungsgeschichten mit starker Kontinuität. (Scheinbar sind solche Plots mit hoher Kontinuität auch Hilfreich, um Dogmatismus zu vermeiden und eine neutralere Sicht einzunehmen. Bestes Beispiel dafür ist wohl Babylon 5. Auch DS9 hat alle Themen weitaus neutraler gesehen im Vergleich zur "TNG Ethikstunde".)  Beispiele für gutes "Zusammenspiel" von hoher Kontinuität und politischer Philosophie sind unter Anderem Babylon 5, Dune und Battlestar Galactica. (Um ein Thema mit starken Auswirkungen zu haben was sich auch gut eignet für eine hohe Kontinuität benutzen viele Autoren auch gerne galaktische Kriege.)

Eine Gefahr ist, wenn man versucht Dogmatismus zu vermeiden kann man leicht in einen extremen Zynismus verfallen und einfach alles als "schrecklich" zeigen.

Kleiner Tipp: Um Utopie und Konflikte und wenig gewaltsame  Auseinandersetzungen zu kombinieren könnte man vielleicht anstatt das man immer schon bestehende Staaten zeigt vielleicht einen im Aufbau befindlichen Staat thematisieren.


3.Menschlichkeit
Das Thema, was es überhaupt bedeutet ein Mensch zu sein. Durch was ist ein Mensch ein Mensch? Welche Auswirkungen hätten Cyborgisation und/oder Genetik auf das menschliche Leben? Wird der Mensch eher durch Erbanlagen oder durch eigene Erfahrungen geprägt? etc. Dieses Thema wird meistens durch künstliches Leben oder Aliens in der menschlichen Gesellschaft thematisiert. (Beispiele aus Star Trek sind die meisten Aliens in der Crew aber auch Figuren wie Data.)  Häufig wird es so dargestellt, dass der Fremde lernt, sich mit den Menschen zu Arrangieren und vielleicht sogar ähnlich wie Pinocchio versucht, möglichst menschlich zu werden. (Beispiele sind dazu unter Anderem Seven of Nine, Data, Spock, Odo aus den Star Trek Serien oder die Figur Robo aus dem Spiel Chrono Trigger.) Auch häufig sind wie bei Seven of Nine quasi Wolfskinder, die aus der Gesellschaft gerissen wurden und ihren Weg zurück finden müssen. Dies kann man auch auf Personen generalisieren, die aus Erfahrung oder Gendefekt etwas fehlt, was ein typischer Mensch besitzt. (Emphatie  oder Gefühle im Allgemeinen.) Diese Plotelemente können leider stark ins Naive abgleiten, insbesonders bei dem Thema, das viele dieser Fremden dann Menschlicher werden wollen und eine hohe Meinung von der Menschheit entwickeln.

Ein anderer Typ Protagonist in solchen Plots ist jemand am Rande der Gesellschaft, welcher einen geregelten Job besitzt aber trotzdem ein Einzelgänger ist welcher Schwierigkeiten hat mit Anderen in Kontakt zu treten, es lieber hat wenn er allein ist und sich unsicher ist über seinen Platz und seine Zukunft. Dies reflektiert Philosophien, welche im 19. Jahrhundert ihren Anfang namen und ihren Höhepunkt in den 60er Jahren besonders in Frankreich hatten. Diese Philosophien gehen davon aus, der Mensch ist von Natus aus komplett Frei aber so, dass der Mensch selbst nicht weiß, was er mit der Freiheit anfangen soll. Früher wurde dies durch soziale/familiäre Bindungen aufgefangen, aber diese lösen sich immer mehr auf, genau so wie Autoritäten, deren Scheinheiligkeit immer auffälliger wird was Zweifel aufkommen lässt, ob man denen wirklich vertrauen kann. Außerdem ist ein Mensch von Natur aus allein und auf sich allein gestellt, selbst wenn er Kontakt zu anderen Leuten hat.  Ultimativ ist man selbst der einzige, der bestimmt, was aus einem wird in einer Form des Selbstentwurfs. (Bekannt hierbei sind wohl die Andeutungen in Blade Runner, Deckard sei selbst ein Roboter und er würde deshalb als einziger die Chance haben, als Mensch zu leben und die anderen Replikanten zu jagen, weil er sich selbst dafür entschieden hat, dass er "ein Mensch ist" gegen seine Natur, da er trotzdem zur Entscheidungsfreiheit verurteilt war.) Weitere Beispiele solcher Philosophie über Charaktere sind Batou und Motoko in den Ghost in the Shell Filmen. Diese Charakterisierung wird häufig mit dem Thema der Großstadt kombiniert.

Auch sehr häufig dabei ist die Betonung der Wahlfreiheit des Menschen (Beispielsweise in X1999 die Frage, ob der Protagonist die Menschen retten oder die Menschheit selbst vernichten will, wo ihm von allen Seiten die vollständige Wahl gelassen wird, ohne Einschränkung).

Häufig werden auch Charaktere gezeigt, welche zuerst unsicher sind aber durch das Erlebte selbstständig ihre Bestimmung wählen und sich klar werden, was sie eigentlich wollen. (Unter Anderem teilweise in der Tarkovski Verfilmung von Solaris.)

Diese andere Thematisierung von Menschlichkeit ist meistens extremst düster. (In Kontrast zur optimistischen Thematisierung a la Data, Spock etc.) Da müssten vielleicht Autoren aufpassen, die richtige Balance zu finden.

Die seltenste Variante dieser Philosophie ist der Vergleich der Menschheit mit einer gänzlich andersartigen ausserirdischen Entitität, welche so anders ist, das diese kaum von Menschen verstanden werden kann. (Ein Beispiel dafür ist V'Ger in Star Trek 1.)

Das Thema der möglichen evolutionären Weiterentwicklung war gerade in den 50ern/60ern sehr beliebt bei US Sci Fi Autoren, besonders bei Arthur C. Clarke. (2001 Odyssey im Weltraum und Die letzte Generation/Childhood's End.)


4. Erkenntnistheorie
Philosophie, welche sich mit dem Thema Wahrnehmung beschäftigt und fragt, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und ob dies wirklich die wahre Welt zeigt oder eine Illusion. Dies wird meistens durch die Einführung einer simulierten Scheinwelt, aus der Menschen entkommen gezeigt. (Bekanntestes Beispiel ist hier wohl Matrix. Andere Beispiele sind die Valis Reihe und einige andere Bücher von Phillip K. Dick, Megazone 23, Serial Experiments Lain (Teilweise) und ziemlich viele andere Cyberpunk Filme. ) Bei Star Trek gab es auch einige Folgen in diese Richtung, obwohl dort das Potential nicht wirklich ausgeschöpft wurde. (Allein das Thema der Holodecks bietet sich dafür förmlich an.)

5. Philosophie des Geistes
Dies sind die Fragen, wie der Mensch denkt. Läuft sehr stark mit der Erkenntnistheorie und dem Thema Menschlichkeit zusammen.  Dies sind zum Beispiel Fragen, gibt es Elemente im Universum, zum Beispiel Ausserirdische, die sich so anders entwickelt haben dass der Mensch sie nicht begreifen kann. (Ein Beispiel die Zahl im Film Pi, welche jeden in den Wahnsinn zu treiben scheint, der versucht, diese zu berechnen.)

Häufig zeigt man bei dem Thema einen Protagonisten mit einer psychischen Störung, der versucht, diese loszuwerden oder, diese besser zu verstehen aber auch andere abnormale Geisteszustände wie Hirnwäsche (Dark City) oder komplett künstliche Gehirne. Dort geht man meistens an das Thema heran im Sinne von "Person X ist geistig abnormal. Wieso ist das so, was bedeutet dies für den Geist und welche Erkenntnis kann man daraus gewinnen?" (Sehr oft wird diese Philosophie deshallb in "Paranoider Fiktion" angewendet, einem Genre zu dem man unter Anderem die Werke Phillip K. Dicks zuzählt und das sich quasi mit der Frage beschäftigt "was währe, wenn auch nur eine Wahnvorstellung von irgendwelchen bösen Aliens oder Dämonen keine Einbildung gewesen wäre sondern in Wahrheit Realität und dieses Erlebnis der eigentliche Ursprung des Wahnsinns wäre?".)

Bei dem Thema werden im Plot häufig auch starke Verwirrspiele getrieben und viele rätsel aufgestellt, wo sich der Leser dann selber eine Meinung bilden soll, was das genau bedeutet.

Beispiele für Plots mit dem Thema: die meisten Werke von Phillip K. Dick, Neon Genesis Evangelion, Serial Experiments Lain, Xenogears, Pi, Paranoia Agent 

Als letztes gäbe es noch das Thema der Geschichte, wofür sich offensichtlich Zeitreisen ganz gut eignen.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln