Autor Thema: Zeitreisen  (Gelesen 11970 mal)

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Tolayon

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Antw:Zeitreisen
« Antwort #30 am: 25.11.14, 15:26 »
Die einzige wirklich sichere Voraussetzung für eine Zeitreise wäre ein bewiesenes Prädestinations- oder Kausalitäts-Paradoxon.
Wenn also jemand beim Blick durch den "Wächter der Ewigkeit" sich selbst in einer fernen oder näheren Vergangenheit sieht, könnte er den Wächter im Prinzip gleich anweisen, den richtigen "Einstieg" zu zeigen und schon kanns' losgehen.

Spannend könnte man ein solches Abenteuer immer noch gestalten, wenn man die Bilder, die der Wächter zuerst zeigt nur vage beschreibt.
Und Admiral Janeway müsste nicht einmal ihre Dosis an Kopfschmerz-Tabletten erhöhen ;)

Alexander_Maclean

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Antw:Zeitreisen
« Antwort #31 am: 27.11.21, 13:28 »
Weil es hier so gut reinpasst.

Es ist ja im Allgemei8nen so, dass eine Veränderung der Zeitlinie durch eine Zeitreise immer sehr negativ behaftet ist. Sprich: Trete auf ein Insekt und du erschaffst den nächsten Adolf Hitler.

Aber was wäre, wenn Schäden erheblich geringer sind als das schlechte, dass man verhindert. Müssten dann die Helden trotzdem die Zeitlinie bewahren?
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Max

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Antw:Zeitreisen
« Antwort #32 am: 27.11.21, 16:02 »
Müssten dann die Helden trotzdem die Zeitlinie bewahren?
Ja, das ist eigentlich die Maxime: Die Zeitlinie so zu beschützen, wie sie eigentlich abläuft.
Man könnte es so ausdrücken: 'Immer im Hier und Jetzt versuchen, das Universum zum Positiven zu verändern.'
"Year of Hell" hat ja gut veranschaulicht, wie kompliziert es sein kann, Pro und Contra von Veränderungen abzuwägen.

SSJKamui

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Antw:Zeitreisen
« Antwort #33 am: 27.11.21, 16:22 »
Problem ist, die weltpolitische Geschichte ist ein immens kompliziertes Gebilde. Man kann viele Fakten auch nicht isoliert betrachten.

Neben wir das klassische Beispiel Hitler töten.

- Israels Gründung und heutiger Schutz des Judentums sind zu großen Teilen eine FOlge des Holocaust.

- Weimar Deutschland war ein chaotischer Failed State, der massiv instabil war und in großer wirtschaftlicher Not war.

- Hitler war nicht die einzige Person mit so einer Ansicht. Vielleicht hätte ein Anderer Hitlers Platz übernommen.

- England hatte bis zum Ende des 2. Weltkriegs ebenfalls Fantasien zur Weltherrschaft (Mackinder und Co.), und es gab den Factor UDSSR.

- Es gab in anderen Ländern ebenfalls faschistische Diktaturen. Nicht nur in Deutschland.

- Der 2. Weltkrieg brachte technologischen Fortschritt in sehr vielen Bereichen.

Man kann nicht wirklich abschließend vorher sagen, ob die Welt wirklich heute in einem besseren ZUstand wäre, hätte es Hitler nie gegeben, oder ob die Entwicklungen durch andere Faktoren nicht noch schlimmer geworden wären.

Der Mensch lernt oft erst durch Schmerz und Leid. Und außerdem können sich bestimmte Folgen der Geschichte erst viel später zeigen. Hitler stammte aus ner unbedeutenden Zöllners Familie. 400 Jahre vorher hätte niemand sagen können, dass diese Familie so jemanden hervor bringt.

Alexander_Maclean

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Antw:Zeitreisen
« Antwort #34 am: 27.11.21, 16:57 »
Müssten dann die Helden trotzdem die Zeitlinie bewahren?
Ja, das ist eigentlich die Maxime: Die Zeitlinie so zu beschützen, wie sie eigentlich abläuft.
Man könnte es so ausdrücken: 'Immer im Hier und Jetzt versuchen, das Universum zum Positiven zu verändern.'
"Year of Hell" hat ja gut veranschaulicht, wie kompliziert es sein kann, Pro und Contra von Veränderungen abzuwägen.
Trotzdem wurde in "Ein jahr Hölle" die Zeit geändert. Aronax Frau lebte am Ende.

Und meines erachtens zeigt die Parallelität der Ereignisse aus "Ein jahr Hölle" zu der Folge wo kes rückwärts durch die Zeit springt, dass es die originalzeitlinie war, inder sich die Voyager mit den krenin herumschlagen muss.

Problem ist, die weltpolitische Geschichte ist ein immens kompliziertes Gebilde. Man kann viele Fakten auch nicht isoliert betrachten.

Neben wir das klassische Beispiel Hitler töten.

- Israels Gründung und heutiger Schutz des Judentums sind zu großen Teilen eine FOlge des Holocaust.

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- England hatte bis zum Ende des 2. Weltkriegs ebenfalls Fantasien zur Weltherrschaft (Mackinder und Co.), und es gab den Factor UDSSR.

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Man kann nicht wirklich abschließend vorher sagen, ob die Welt wirklich heute in einem besseren ZUstand wäre, hätte es Hitler nie gegeben, oder ob die Entwicklungen durch andere Faktoren nicht noch schlimmer geworden wären.

Der Mensch lernt oft erst durch Schmerz und Leid. Und außerdem können sich bestimmte Folgen der Geschichte erst viel später zeigen. Hitler stammte aus ner unbedeutenden Zöllners Familie. 400 Jahre vorher hätte niemand sagen können, dass diese Familie so jemanden hervor bringt.
Gerade weil die Hitler anführst.

Viele Punkte, die du erwähnst sind richtig und beachtenswert. In Command & Conquerr Alarmstufe Rot von 1997 führt das töten von Hitler nach seinem Gefängnisaufenthalts zu einen "heißen Krieg" zwischen Sowjets und Allierten.

Aber nehmen wir mal eines der vielen gescheiterten Attentate. Zum Beispiel das Staufenberg Attentat. Historiker sind sich da ja einig, dass Hittler wegen zwei Fakoren überlebte. A) Konnte Staufenberg nur einen Sprengsatz scharf machen. Anders wie geplant 2. Und B) war Hitler durch einen massiven Holztisch vor der Explosion geschützt.
Einfach die Aktentasche anders plazieren und Bumm.

Aber zu den Zeitpunkt war Italien erledigt. die Amerikaner schon in Frankreich gelandet. Und es wäre vermutlichbei einem erfolgreichen Putsch einfacher andere Nazigrößen auszuschalten. Bin mir jetzt nur nicht sicher ob da schon die ersten Konferenzen der Allierten auf Jalta gelaufen sind.
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Antw:Zeitreisen
« Antwort #35 am: 27.11.21, 17:24 »
Trotzdem wurde in "Ein jahr Hölle" die Zeit geändert. Aronax Frau lebte am Ende.
Klar, aber es ist eben auch sehr heikel. Am Ende gibt es eine "echte Zeitlinie", aber ob sie die richtige ist, hängt davon ab, von welcher Seite aus man sie betrachtet.

Der Nationalsozialimus als katastrophaler Einschnitt in der Geschichte im 20. Jahrhundert wurde hier angesprochen - eben weil es so prägend war, halt auch für uns(ere Geschichte) Weichen gestellt hat.
Aber der Punkt ist nun auch der, wo man anfangen soll. Millionen Tote und Leid für weitere Millionen hätte verhindert werden können, ja! Aber der Tod und das Leid von vielen Millarden hätte verhindert werden können, wenn man 500 Jahre, 1000 Jahre, 2000 Jahre oder 10.000 Jahre früher bestimmte Ereignisse herbeigeführt oder unterbunden und die Zeitlinie geändert hätte.

Und wie auch SSJKamui geschrieben hat: Die Entwicklung von Zivilisationen ist viel zu komplex, um einen Königsweg zu finden.

Kirk

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Antw:Zeitreisen
« Antwort #36 am: 28.11.21, 10:58 »
Problem ist, die weltpolitische Geschichte ist ein immens kompliziertes Gebilde. Man kann viele Fakten auch nicht isoliert betrachten.

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- Israels Gründung und heutiger Schutz des Judentums sind zu großen Teilen eine FOlge des Holocaust.

- Weimar Deutschland war ein chaotischer Failed State, der massiv instabil war und in großer wirtschaftlicher Not war.

- Hitler war nicht die einzige Person mit so einer Ansicht. Vielleicht hätte ein Anderer Hitlers Platz übernommen.

- England hatte bis zum Ende des 2. Weltkriegs ebenfalls Fantasien zur Weltherrschaft (Mackinder und Co.), und es gab den Factor UDSSR.

- Es gab in anderen Ländern ebenfalls faschistische Diktaturen. Nicht nur in Deutschland.

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Man kann nicht wirklich abschließend vorher sagen, ob die Welt wirklich heute in einem besseren ZUstand wäre, hätte es Hitler nie gegeben, oder ob die Entwicklungen durch andere Faktoren nicht noch schlimmer geworden wären.

Der Mensch lernt oft erst durch Schmerz und Leid. Und außerdem können sich bestimmte Folgen der Geschichte erst viel später zeigen. Hitler stammte aus ner unbedeutenden Zöllners Familie. 400 Jahre vorher hätte niemand sagen können, dass diese Familie so jemanden hervor bringt.

Einer der wichtigstesten Änderungen, die der Zweite Weltkrieg etwas Besonderes verändert hat. Auch 1939 war Krieg nur die Fortsetzung der Diplomatie. Das hat sich (in Europa) durch die massiven Kriegsleiden geändert.
Star Trek: Starfleet: USS Galactica Status:
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Will Pears

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Antw:Zeitreisen
« Antwort #37 am: 28.11.21, 18:50 »
Problem ist, die weltpolitische Geschichte ist ein immens kompliziertes Gebilde. Man kann viele Fakten auch nicht isoliert betrachten.

Neben wir das klassische Beispiel Hitler töten.

- Israels Gründung und heutiger Schutz des Judentums sind zu großen Teilen eine FOlge des Holocaust.

- Weimar Deutschland war ein chaotischer Failed State, der massiv instabil war und in großer wirtschaftlicher Not war.

- Hitler war nicht die einzige Person mit so einer Ansicht. Vielleicht hätte ein Anderer Hitlers Platz übernommen.

- England hatte bis zum Ende des 2. Weltkriegs ebenfalls Fantasien zur Weltherrschaft (Mackinder und Co.), und es gab den Factor UDSSR.

- Es gab in anderen Ländern ebenfalls faschistische Diktaturen. Nicht nur in Deutschland.

- Der 2. Weltkrieg brachte technologischen Fortschritt in sehr vielen Bereichen.

Man kann nicht wirklich abschließend vorher sagen, ob die Welt wirklich heute in einem besseren ZUstand wäre, hätte es Hitler nie gegeben, oder ob die Entwicklungen durch andere Faktoren nicht noch schlimmer geworden wären.

Der Mensch lernt oft erst durch Schmerz und Leid. Und außerdem können sich bestimmte Folgen der Geschichte erst viel später zeigen. Hitler stammte aus ner unbedeutenden Zöllners Familie. 400 Jahre vorher hätte niemand sagen können, dass diese Familie so jemanden hervor bringt.

Einer der wichtigstesten Änderungen, die der Zweite Weltkrieg etwas Besonderes verändert hat. Auch 1939 war Krieg nur die Fortsetzung der Diplomatie. Das hat sich (in Europa) durch die massiven Kriegsleiden geändert.

Da muss ich leider reingrätschen. Dieser Perspektivwechsel vollzog sich bereits nach dem ersten Weltkrieg. Es war "der große Krieg", "der Weltkrieg", der schreckliche Krieg, etc. Es gab noch während des Krieges die Bezeichnung "The war to end (all) wars", die noch während des Kriges hinterfragt wurde. Es war eine der Parolen, um Menschen für das Gemetzel in Frankreich zu mobilisieren. Der erste Weltkrieg war die Krönung des langen 19. Jahrhunderts, in dem insgesamt die Waffen immer so viel schrecklicher wurden, dass immer häufiger nicht mehr gekämpft wurde, bis der Gegner die Flucht antrat, sondern dass erstmals die Feinde komplett pulversiert werden konnten.

Nach dem ersten Weltkrieg gab es eine Phase, in der der Pazifismus erstmals sehr stark wurde. Es dürfe so etwas nie wieder geben. Gleichzeitig gab es auch parallel Gegenbewegungen, die darin Verweichlichung und ähnliches sahen. Die Veteranen waren auch gespalten. Während große Teile die Grauen ins Gedächtnis gebrannt hatten und auch als solche erlebt hatten und vor allem in der Richtung warnten, gab es auch jene, die so sehr verroht sind, dass sie in der normalen Zivilgesellschaft nicht mehr klarkamen und daher politisch das Ziel hatten, dass es wieder Krieg braucht. Das dann häufig in Kombination mit rechtem Gedankengut und in nationalistischer Färbung.

Tatsächlich war die Entscheidung, Deutschland eine Annexion nach der anderen durchgehen zu lassen, die Appeasement-Politik, und auch die Reaktion, beim Angriff auf Polen nicht mehr zu machen als eine Kriegserklärung auszusprechen (eigentlich hätte die Westfront eröffnet werden sollen), waren alles Schritte, um einen erneuten Krieg zu unterbinden.

Und die These, dass Europa seit '45 weitgehend befriedet sei, ist angesichts des Kalten Kriegs, der Kriege in vielen Peripherien (Algerien-Krieg; Griechenland-Türkei Spannungen, Krim, etc.) auch fraglich. Aber ja, sie wird häufig angeführt.
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