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ulimann644:

--- Zitat ---Original von Max

--- Zitat ---Original von David
Frage an euch:
Habt ihr solche Probleme auch schon mal gehabt?
Wie geht ihr dabei vor?
Lasst ihr die Szenen dann einfach so?

Welche Tricks oder Ideen wendet ihr i.d.R. an, um die Szenen zu verlängern, bzw. auszubauen?
--- Ende Zitat ---
Ich weiß nicht genau, ob man eine kurze Szene wirklich zwanghaft ausbauen sollte. Da muss man wohl unterscheiden: Ist die Szene so kurz geraten, weil sie ihre Funktion auf diese Art erfüllt, oder weil einem als Autor nicht mehr eingefallen ist?
Im ersten Fall würde ich die Passage so lassen, wie sie ist.
Im zweiten Fall lohnt sich eine Ausarbeitung natürlich schon viel eher.
Eine Möglichkeit wäre dann, beim wiederholten Lesen ein besseres Gefühl für die Szene zu bekommen. Belanglose Beschreibungen einzufügen, hat mMn keinen Sinn, Hintergünde und Umstände ein wenig anzureichern kann hingegen nicht schaden. Aufblasen muss man eine Szene wohl nicht, vielleicht einfach mit ein paar Zutaten - \"Äußerliches\": relevante Beschreibungen der Umgebung; \"Inneres\": Ausbau der Perspektive der Figuren mit Gedanken, Empfindungen aber auch unbewussten Regungen - abrunden...
--- Ende Zitat ---

Zustimmung
Manchmal fällt einem aber auch erst beim Schreiben einer späteren Szene auf, ob und was in einer früheren noch hinein könnte, oder sogar müsste, deswegen sollte man sich vorher nicht unter Druck setzen.
Wenn ich z.B. ein Script fertig habe und es dann bearbeite, kommen nicht selten, bei 60-80 Seiten, noch 4-5 dazu...

Max:

--- Zitat ---Original von ulimann644
Manchmal fällt einem aber auch erst beim Schreiben einer späteren Szene auf, ob und was in einer früheren noch hinein könnte, oder sogar müsste, deswegen sollte man sich vorher nicht unter Druck setzen.
--- Ende Zitat ---

Das ist ein guter Einwurf.
Man sollte sich doch wirklich während des Schreibens von solchen Maßgaben nicht ablenken, außer man spürt später, dass eine Veränderung unbedingt nötig ist, damit ein Faktum schlüssig wird. (Sowas wie eine wechselseitige Bedingtheit unterläuft mir auch öfter, weil ich meistens nicht chronologisch schreibe, sondern mir je nach Inspiration irgendeinen Teil der Geschichte vornehme;) :D.) Das ist die inhaltliche Schiene;
Stilistisch kann es einem natürlich aber (beim nachträglichen Durchlesen) auch passieren, dass es \'klanglich\' unpassend wirken kann, wenn da plötzlich ein nicht beabsichtigter Bruch in der Art der Beschreibung oder Vermittlung geschieht.

David:
Ich habe gerade an einer Szene auf der Krankenstation geschrieben.
Man arbeitet ja in der Regel eher mit seinen Hauptcharakteren, als mit Nebencharakteren (is halt so ;)) und mit ist da eine interessante Idee eingefallen, wie man vermeiden kann, dass der Leser den Eindruck bekommt, die Story drehe sich nur um den Hauptcharakter und aus Nebencharakteren werden thumbe Stichwortgeber.

Die aktuelle Szene:
Meine Kadettin Mila Kell bereitet sich auf eine Außenmission zu einem fremden Volk vor und aufgrund der Umweltbedingungen bei den Aliens benötigt das gesamte Außenteam einen Checkup auf der Krankenstation zur Freigabe.

Traditionell schreibe ich eine Szene eher aus Sicht des Hauptcharakters, aber dieses mal drehe ich die Szene um.
Die gesamte Szene wird also eher aus der Perspektive von einer Assistentin von Dr. Madison - Lieutenant Beate Kaiser - geschrieben.

Das bringt nicht nur Abwechselung und die Möglichkeit, des "Perspektivenwechsels".
Man gibt sich so auch die Chance, seinen Hauptcharakter mal aus einer anderen Perspektive zu beschreiben und vielleicht hat man Glück und erkennt so eine völlig neue Facette an seiner Figur.

Probiert es doch mal aus.

Alexander_Maclean:

--- Zitat ---Daher denke ich, ist die Idee, die "Rückblenden-Schiene" zu fahren, am sinnvollsten.
Auch, wenn ich das noch nie gemacht habe.

Hat da jemand den einen oder anderen Tipp?

Ich habe das noch nie in einem Roman gemacht.
--- Ende Zitat ---

Ich beantworte Davids Frage mal hier.

Ich setzte Rückblenden häufig ein, wenn es sich anbietet.

Ich mache das dann meistens so:

[Trennzeichen] (bei mir sind das "***"
[Leerzeile]
[angabe wieviel Zeit vergangen ist] bsp:: "vor zwei Jahren"
[angabe des Ortes] bsp: "USS Lollipop"
[Leerzeile]
[Text der szene]
[Leerzeile]
[Trennzeichen] (bei mir sind das "***"

Max:
Je nachdem wie man es machen möchte (ein Muss ist es also nicht wirklich) müsste man sich bei einem Rückblick halt vor Augen halten, dass er sozusagen eine Vergangenheit davor spielt.
Sprich:
Schreibt man den Roman im Präteritum (was ja der Standard ist), setzt man den Rückblick ins Plusquamperfekt.

A la:
David saß alleine ein seinem Quartier. Er sah durch das Fenster nach draußen in den Weltraum, bemerkte, wie die Sterne beim Warp-Flug vorbeirasten. Wie es kam, wusste er nicht, aber plötzlich erinnerte er sich daran, wie er noch vor zwei Wochen zuhause, auf der Erde, in seinem Quartier im Campus gesessen hatte. Ja, glücklich war er damals gewesen, besonders, als er unerwartet Besuch bekommen hatte.

Das klingt natürlich nach einer gewissen Zeit etwas ungelenk, weil man ja die ganze Zeit mit den Hilfsverben sein oder haben arbeiten muss.
Aber dann kann man es natürlich, so wie Alex es ja dann geschrieben hat, in ein "eigenes Kapitel auslagern".

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