Hm. Ich sehe Babylon 5 gerade zum ersten Mal seit der Erstausstrahlung damals. Viel ist mir nicht in Erinnerung geblieben - die grobe Handlung um die Schatten weiß ich noch. Mehr aber nicht, weshalb ich die Serie praktisch neu entdecke. Zumindest die erste Staffel (und zwei Folgen der zweiten) habe ich nun geschafft. Der Rücksturz in die 90er ist schon recht interessant. Vor allem, wenn man bedenkt, wie hoch Babylon 5 auch heute noch geschätzt wird... und wie unglaublich bieder die Serie beginnt. Ich war schon etwas erschrocken. Optisch ist die Serie schon stark gealtert. Von den Effekten will ich gar nicht erst anfangen, aber auch die Sets sind recht klein, verlassen (und schlecht beleuchtet), und diese synthetische Dudel-Musik nervt auch. Aber das ist nur das Drumherum. Wenn man bedenkt, wie gering das Budged war, kann ich das verzeihen. Aber auch inhaltlich startet die Serie äußerst... zäh. Der Schnitt und Handlungsaufbau der ersten paar Folgen ist eher lachhaft, die Geschichten bieten auch nicht mehr als die damalige Konkurrenz, und wenn ein Bösewicht auftaucht, wird so tief in die Klischeekiste gegriffen, dass es schon unfreiwilig komisch ist. Zum Glück wird es im Verlauf der Staffel etwas besser. Man merkt schon, dass sich die einzelnen Abteilungen steigern.
Die Grundidee mit der Babylon Station ist allerdings toll und das Worldbuilding gefällt mir auch sehr gut. Die verschiedenen Rassen sind allesamt interessant, und zumindest in Sachen Kostüme und Masken kann die Serie sehr gut punkten. Narn, Centauri und Minbari haben alle ein tolles Design. Auch in Sachen Charaktere können die Außerirdischen Punkten. So sind die menschlichen Protagonisten alle noch etwas... nun, sie sind nicht unsympathisch (auch wenn der ein oder andere Schauspieler recht hölzern ist), aber die mit den Botschaftern können sie nicht mithalten. Auch die Synchro gefällt mir gut, vor allem die von G'Kar. Dem könnte ich ja den ganzen Tag zuhören. Gut bis sehr gut sind auch manche der Dialoge, obwohl - oder weil? - sie noch dieses kitschig-theaterhafte haben, das man heutzutage kaum noch findet. Mir gefällt das gut. Man merkt, dass die Autoren Spaß am Dialog haben. Die Handlung könnte aber ruhig schneller voranschreiten. Das ist alles noch sehr zähl, sodass von der ersten Staffel eigentlich nur die letzte Folge wirkliche Spannung erzeugt.
Bisher hat mich die Serie noch nicht abgeschreckt (auch wenn die Folge mit diesem Mega-Krieger nahe dran war), aber begeistert bin ich auch noch nicht. Ist ganz nett, auf eine käsige Art und Weise. Wenn die Serie ihrem guten Ruf entsprechen will, muss sie sich aber noch massiv steigern. Na ich bin mal gespannt.