Autor Thema: Klingonen  (Gelesen 33105 mal)

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Tolayon

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Klingonen
« am: 25.02.11, 19:13 »
Da wir zu diesem Volk noch kein Thema haben, dachte ich mir ich eröffne mal schnell eins.

Für den Anfang habe ich aber eine sehr spezifische Frage, die zunächst nur einen bestimmten Klingonen betrifft, genau genommen einen der nur zu drei Vierteln einer ist:

Alexander Rozhenko, Worfs Sohn.

Laut offizieller Zeitlinie wurde er 2366 geboren und diente 2374(!) bereits auf einem klingonischen Bird of Prey. Das wirklich Seltsame daran ist, dass er dort keineswegs wie ein Achtjähriger aussieht sondern viel mehr wie 16.

Die naheliegendste Erklärung scheint wieder mal zu sein, dass die Autoren der verschiedenen Serien kaum wissen was ihre jeweiligen Kollegen schreiben, oder sie haben den TNG-Canon aus dramaturgischen Gründen für \"Deep Space Nine\" bewusst ignoriert.
Aber mit Nachlässigkeit auf Produktionsseite lässt sich alles erklären, so dass wir gar keine anderen, möglichst plausiblen fiktionsinterne Gründe mehr diskutieren müssten.

Gerade hier suche ich aber nach einer solchen Lösung und ich glaube, sogar eine mögliche gefunden zu haben:
Da Klingonen aufgrund ihrer kriegerischen Natur stets in der Gefahr leben getötet zu werden, müssen ihre Kinder etwas schneller heranwachsen als bei anderen humanoiden Spezies, um so schneller eigenständig zu werden. Das würde auch erklären, wieso Alexander bei seiner ersten Begegnung mit Worf bereits deutlich älter aussah als er eigentlich war.

Mit etwa 18 Jahren hört das teilweise scheinbar doppelt so schnelle Altern auf und verläuft normal weiter, so dass einige Klingonen sogar weit über 100 Jahre alt werden können.

Alexander_Maclean

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Klingonen
« Antwort #1 am: 25.02.11, 19:31 »
In den Buch \"Der Schachzug\" von John M. Ford wird der Hauptheld Vrenn/krenn mit 12 Jahren Kadett auf einen klingonischen Schiff.

Auch wirkte Alexander, als er zu Worf kam nicht wie ein zweijähriger, sondern etwas älter.

Ich würde daher behaupten, dass Klingonen schneller erwachsen werden als menschen.
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Max

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Klingonen
« Antwort #2 am: 26.02.11, 13:02 »
Grundsätzlich teile ich Euren Erklärungsansatz.

Im Detail...
Zitat
Original von Tolayon
Gerade hier suche ich aber nach einer solchen Lösung und ich glaube, sogar eine mögliche gefunden zu haben:
Da Klingonen aufgrund ihrer kriegerischen Natur stets in der Gefahr leben getötet zu werden, müssen ihre Kinder etwas schneller heranwachsen als bei anderen humanoiden Spezies, um so schneller eigenständig zu werden.

Die Frage ist, was man unter der kriegerischen Natur versteht: Klar, auch das \"zivilisatorische Verhalten\" kann Einfluss auf die Entwicklung eines Lebewesens haben, aber an sich dürfte der Druck durch eine feindliche Natur (klimatisch oder in Form von gefährlicher Fauna zu sehen) evolutionär entscheidender sein, einfach, weil dieser Faktor viel länger wirken kann.
... damit würden der Nachwuchs nicht nur schneller heranwachsen, um rasch eigenständig zu sein, sondern auch, um früher selbst Nachwuchs in die klingonische Welt zu setzen :D

Fleetadmiral J.J. Belar

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Klingonen
« Antwort #3 am: 26.02.11, 13:18 »
Ich halte es ebenfalls für logisch, dass man so Alexanders schnelleres Altern erklären kann. Klingonen leben nunmal gefährlich und es wäre für sie sehr von Vorteil, wenn sie möglichst schnell ihre volle Stärke haben.

Kann sich noch einer an den Urklingonen aus TNG erinnern, das war definitiv ein Raubtier und ich denke, der war nur so gut gepanzert und wehrhaft, weil seine Umwelt extrem lebensfeindlich war. Was auch wieder für ein beschleunigtes Wachstum und den ausgeprägten Paarungstrieb spricht, um die Art zu erhalten. Ein weiteres Indiz dafür ist das starke Skelett und die doppelten Hauptorgane, wie das Herz etc.

http://www.ussgorkon.com/klingon_anatomy.jpg

Gruß
J.J.
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ulimann644

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Klingonen
« Antwort #4 am: 26.02.11, 13:36 »
Ich denke, dass da was mit der Zeitangabe nicht stimmt. Möglicherweise sollte das 2356 heißen.
Das würde auch zu Alexanders Auftauchen in TNG passen, denn da sah man ihn ja schon als Kind von etwa 7-8, was wiederum 2366 als Geburtsjahr ausschließt.
Ich denke, das ist die wahrscheinlichste Erklärung.

Alexander_Maclean

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Klingonen
« Antwort #5 am: 26.02.11, 13:45 »
Das Problem ist aber:

wenn alexander schon 2356 geboren wurde, wo war er als seine Mutter 2365 als Botschafterin auf der enterprise war. bzw. dann hätte er irgendwann mal erwähnt werden müssen. (die folge kam die woche auf tele 5)

wobei aber der MA artikel wiederum andeutet, dass sie alexanders existenz verheimlichte.

aber wenn er 2356 geboren war K\'Ehleyr gerade mal 16 (!)

****************

so wie es im fernsehen gezeigt wurde entstand immer der eindruck das alexander in jener nacht auf dem Holodeck gezeugt wurde
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SSJKamui

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Klingonen
« Antwort #6 am: 26.02.11, 13:46 »
Ich denke auch, härtere Lebensbedingungen werden wahrscheinlich diese Eigenschaften erzeugt hatten. (Obwohl das ein wenig dem problematischen Klischee der \"Harten Nordvölker\" ähnelt. )

Eine Frage währe dabei auch, durch diese Eigenschaften der Klingonen könnten die ja mehr Nahrung brauchen als viele andere Spezies. Wie könnte das die Entwicklung der Zivilisation beeinflusst haben? Könnte das ironischerweise bedeuten, das die Klingonen früher Sesshaft wurden als die meisten Zivilisationen, da diese schneller auf Ackerbau und Viehzucht angewiesen waren um den enormen Nahrungsverbrauch zu decken.

Wenn ich mir recht überlege könnte bei den Klingonen möglicherweise der Tyrann Molor auch der erste Reichseiniger gewesen sein, der die verfeindeten Stämme vereint hatte. (Ein wenig Vergleichbar mit Karl dem Großen in Deutschland.)

Alexander_Maclean

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« Antwort #7 am: 26.02.11, 13:55 »
Auf alle Fälle essen sie mehr.

wenn man sich das essen aus \"Der autauschoffizier\" ansieht wo riker auf die Pagh geht, dann futtern die Klingonen schon ne Menge. Und vor allen viel Fleisch.

von daher würde ich auch eher sagen, dass die Klingonen länger Jäger gewesen sind. dafür aber umso erfolgreicher. Und vor allen futtern die viele Viecher, unterschiedlichster art. Vögel, echsen, Thargs und nicht zu vergessen \"Gagh\".
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ulimann644

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« Antwort #8 am: 26.02.11, 14:00 »
@JJ
Hab es gerade nochmal durchgelesen, die meinen tatsächlich 2366.

Das steht aber zeitlich im Widerspruch, mit dem Ritual, dass Väter bei Klingonen mit ihren Söhnen durchführen, wenn sie 13 sind, denn Alex war da erst 4 wenn diese Angabe stimmt.

Tja, manchmal verderben viele Köche eben den Brei. Ich wette, einer oder zwei der Drehbuchautoren hatte 2356 im Sinn...

BTW: Bei Naomi Wildman und der O\'Brien-Tochter wurden ähnliche Böcke geschossen...

SSJKamui

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Klingonen
« Antwort #9 am: 26.02.11, 14:01 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Auf alle Fälle essen sie mehr.

wenn man sich das essen aus \"Der autauschoffizier\" ansieht wo riker auf die Pagh geht, dann futtern die Klingonen schon ne Menge. Und vor allen viel Fleisch.

von daher würde ich auch eher sagen, dass die Klingonen länger Jäger gewesen sind. dafür aber umso erfolgreicher. Und vor allen futtern die viele Viecher, unterschiedlichster art. Vögel, echsen, Thargs und nicht zu vergessen \"Gagh\".


Das hatte ich mir auch so überlegt.  Diese längere Stammesphase kann möglicherweise auch ein Grund sein, warum bei Klingonen Bürgerkriege so \"Zahlreich\" sind.

Fleetadmiral J.J. Belar

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Klingonen
« Antwort #10 am: 26.02.11, 14:10 »
Also ich bin davon überzeugt, dass Alexander in der Nacht auf dem Holodeck enstanden ist, Worf und K\'Ehleyr haben sich vorher seit fast einem Jahrzehnt nicht gesehen. Es gab also nur eine Chance ein Kind zu zeugen und das fand auf dem Holodeck statt.

http://de.memory-alpha.org/wiki/K%27Ehleyr

Was die Klingonen ansich angeht, habe ich schon immer diverse Theorien gehabt.

1. hoher Stoffwechsel, weswegen sie viel Fleisch verzehren müssen. Ich sehe es auch als gegeben an, dass die Klingonen sich schon früh niedergelassen und Clan und Dorfstrukturen gebildet haben.

2. Ihr Expansionstrieb resultiert daraus, da Kronos alleine nicht ausgereicht hat, um die Bevölkerung zu ernähren. In diversen Büchern liest man davon, dass viele Welten der Klingonen unter Seuchen und Hungersnöten leiden und das Reich gezwungen ist, immer weiter zu expandieren. Eroberte Vasallenplaneten werden erobert, die Regierungmitglieder getötet, ein Gouverneur wird eingesetzt (inkl. Streitmacht), der Planet und die Bevölkerung wird ausgebeutet und danach zieht man ab. Der Planet behält den Status als Teil des Reiches, es wird sich aber nur noch darum gekümmert, wenn es eine Revolte oder Fluchtversuche gibt. Dann wird die Flotte ausgesandt, um das Problem zu lösen, falls die Besatzungstruppen nicht ausreichen.

3. Molor halte ich für einen König eines mächtigen Stadtstaates, wie es im alten Griechenland der Fall war und mit dem Clan von Kahless wohl im Krieg lag. Dieser hat dann gesiegt und er war es schließlich, der die Clans (heute Häuser) geeint hat.
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ulimann644

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« Antwort #11 am: 26.02.11, 14:17 »
Wie gesagt, da werden mal wieder diverse Drehbuchautoren gepennt haben...

Naomi Wildman wuchs auch erst mit Lichtgeschwindigkeit, und ab 10 plötzlich ganz normal...

SSJKamui

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Klingonen
« Antwort #12 am: 26.02.11, 14:20 »
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
2. Ihr Expansionstrieb resultiert daraus, da Kronos alleine nicht ausgereicht hat, um die Bevölkerung zu ernähren. In diversen Büchern liest man davon, dass viele Welten der Klingonen unter Seuchen und Hungersnöten leiden und das Reich gezwungen ist, immer weiter zu expandieren. Eroberte Vasallenplaneten werden erobert, die Regierungmitglieder getötet, ein Gouverneur wird eingesetzt (inkl. Streitmacht), der Planet und die Bevölkerung wird ausgebeutet und danach zieht man ab. Der Planet behält den Status als Teil des Reiches, es wird sich aber nur noch darum gekümmert, wenn es eine Revolte oder Fluchtversuche gibt. Dann wird die Flotte ausgesandt, um das Problem zu lösen, falls die Besatzungstruppen nicht ausreichen.


Ja, das passt alles sehr gut zusammen.

Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
3. Molor halte ich für einen König eines mächtigen Stadtstaates, wie es im alten Griechenland der Fall war und mit dem Clan von Kahless wohl im Krieg lag. Dieser hat dann gesiegt und er war es schließlich, der die Clans (heute Häuser) geeint hat.


Ja, das währe Möglich.

Fleetadmiral J.J. Belar

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« Antwort #13 am: 26.02.11, 14:26 »
@ SSJKamui

Das passt auch gut zu einer Ent Folge, in der Archer vor Gericht steht, weil er ein Flüchtlingsschiff von einem dieser Vasallenwelten vor Duras gerettet hat. Die haben in ihrer Aussage gegenüber Archer ja gesagt, dass die Klingonen aufgetaucht wären, sie ausgebeutet hätten, sie zu Reichsbürgern gemacht haben und dann verschwunden sind und nie wieder zurückkamen, als sie dann flüchten wollten, hat sich das Reich wieder an sie erinnert.
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Antw:Klingonen
« Antwort #14 am: 20.04.11, 12:33 »
"Es gibt keine alten Krieger" - Ich weiß nicht, ob dieses Zitat Canon ist oder nicht, aber es steht zumindest im Wörterbuch Klingonisch-Deutsch.

Die Theorie, dass Klingonen als frühreif zu betrachten sind, würde damit erhärtet werden. Das Deutsche Reich hatte schon '45 Probleme, all die Truppenverluste auszugleichen und blies zum Volkssturm! Die klingonische Art hat die besten Chancen zu überleben, wenn die Klingonen, wie auch schon genannt wurde, früh "erwachsen und geschlechtsreif" werden.


Ich glaube wir sind uns auch einig, dass Kor, Kang uns Koloss schon wegen ihres Alters als Ausnahme-Klingonen anzusehen sind. Was mich nur ein wenig stört ist folgendes: Im Hohen Rat der Klingonen aus der TNG-Ära gibt es keine alten Männer! Durchaus logisch - aber dann, als Gowron versucht Martok nach der Schlacht von Avenal VII zu diskreditieren war fast jeder anwesende Klingone ergraut! Das gibt für mich keinen Sinn...


Ich stimme auch mit eurer Meinung überein, dass sich die Autoren um das Alter der Kinder nicht wirklich scherten und munter drauflos schrieben...

 

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