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Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Taschenmogul:
@Max: Wenn ich das richtig einschätze, dann hat der Professor eben so ein Faible.
Das ist ja halt auch das Besondere an dem Seminar - daß es um Serien und Fankultur geht, nicht um Germanistik oder Literatur.
Einige Referate in dem Seminar behandelten z.B. Conventions und dergleichen.
Ich finde das grundsätzlich auch sehr gut.
Denn die Germanistik sollte m.E. mal aus ihrer verknöcherten Rückwärtsgewandtheit herauskommen, und sich von Goethe und Co. emanzipieren.
Die Begriffe \"Literatur\" und \"Text\" werden heute anders gefüllt als noch vor hundert Jahren.
Alexander_Maclean:
--- Zitat ---Original von Taschenmogul
Ich finde das grundsätzlich auch sehr gut.
Denn die Germanistik sollte m.E. mal aus ihrer verknöcherten Rückwärtsgewandtheit herauskommen, und sich von Goethe und Co. emanzipieren.
Die Begriffe \"Literatur\" und \"Text\" werden heute anders gefüllt als noch vor hundert Jahren.
--- Ende Zitat ---
Und nicht nur in den studienfächern das geht bereits im Deutschunterricht los.
Klar gehören Goethe Schiller, Fontane und Mann zur deutschen Literatur. Nur sind sie gerade heutigen tages wenig geiegnet um schüler zum lesen zu animieren.
wenn ich nicht selber so ne leseratte wäre, hätten mich fast alle Bücher im Deutsch GK vom lesen eher abgeschreckt.
Max:
--- Zitat ---Original von Taschenmogul
@Max: Wenn ich das richtig einschätze, dann hat der Professor eben so ein Faible.
Das ist ja halt auch das Besondere an dem Seminar - daß es um Serien und Fankultur geht, nicht um Germanistik oder Literatur.
Einige Referate in dem Seminar behandelten z.B. Conventions und dergleichen.
--- Ende Zitat ---
Das finde ich auch gut und heutzutage wird ja allgemein interdiszipläre Forschung gefordert. Aber Phänomene wie Conventions sollten meiner Meinung nach schon Soziologen und nicht direkt Germanisten untersuchen.
Aber auf stärkere Vergleiche zwischen Film und Literatur z.B. kann sich die Germanistik durchaus stürzen.
--- Zitat ---Original von Taschenmogul
Denn die Germanistik sollte m.E. mal aus ihrer verknöcherten Rückwärtsgewandtheit herauskommen, und sich von Goethe und Co. emanzipieren.
Die Begriffe \"Literatur\" und \"Text\" werden heute anders gefüllt als noch vor hundert Jahren.
--- Ende Zitat ---
Ich habe im Studium aber die Erfahrung gemacht, dass bei den ganzen jungen und hübschen Germanistik-Studentinnen Goethe & Co. schlicht beliebter sind als zeitgenössische Literatur :D (Wer würde ihnen einen Vorwurf daraus machen? Schlecht sind die Klassiker ja auch nicht, das kann man ja zugeben; mir ist noch niemand begegnet, dessen Stil schöner wäre als der von Fontane. Wer kann da heutzutage schon mithalten? Vielleicht Martin Mosebach). Handke, Jelinek und andere werden aber auch behandelt, halt nicht häufig, aber dennoch.
Der Grund dafür, warum sich viel auf Goethe und Schiller und die Literatur der vergangenen Jahrhunderte konzentriert wird, liegt meiner Meinung nach auch darin begründet, dass es da schon viel Forschungsliteratur und einige nette Thesen und Erkenntnisse gibt. Von Studenten im Grundstudium kann man wahrscheinlich nicht erwarten, richtig Neuland zu betreten. Tja, und den Rest erledigt dann der Schul-Kanon, denn ja auch die Lehrerausbildung findet an der Uni statt.
Aber Deine Einschätzung zum heutigen Umgang mit Text und Literatur teile ich voll! Allein das Internet sorgt für eine Revolution in der Auffassung von Dynamik der Texte.
Tolayon:
Seit der linguistischen Wende (die eigentlich schon Anfang letztes Jahrhundert begann) kann in Prinzip jede kulturelle Aktivität als Text angesehen bzw. ein ihr zugrunde liegender oder aus ihr hervorgehender Text angenommen werden, soweit ich das verstanden habe.
Das kann man gewissermaßen auch als Freibrief für alle philologischen Disziplinen auffassen, sich in Themengebiete vorzuwagen in denen sich bereits auch Soziologen, Politologen, Psychologen und Historiker bewegen.
Max:
--- Zitat ---Original von Tolayon
Seit der linguistischen Wende (die eigentlich schon Anfang letztes Jahrhundert begann) kann in Prinzip jede kulturelle Aktivität als Text angesehen bzw. ein ihr zugrunde liegender oder aus ihr hervorgehender Text angenommen werden, soweit ich das verstanden habe.
Das kann man gewissermaßen auch als Freibrief für alle philologischen Disziplinen auffassen, sich in Themengebiete vorzuwagen in denen sich bereits auch Soziologen, Politologen, Psychologen und Historiker bewegen.
--- Ende Zitat ---
Da sagst Du was! Aber das lustige ist: in meinem ganzen bisherigen Germanistik-Studium hat der linguistic turn seltsamer Weise so gut wie gar keine Rolle gespielt 8o Da besteht in Deutschland wohl noch Nachholbedarf?
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