Autor Thema: Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte  (Gelesen 9588 mal)

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The Lurkaholic

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Als kleine Wiedergutmachung für meine Inaktivität erstelle ich jetzt mal brav einen Thread. Mal im Ernst, ich hatte mir letztes Jahr mal einige der englischen Fanfilmserien angeschaut, die ich eigentlich auch recht interessant fand. Ich habe zwar leider nicht mehr im Sinn welche davon es war (ich meine es wäre Odyssey gewesen), aber in einer der Serien fragte ein Sternenflottenoffizier den an Bord befindlichen Romulaner ob er ihm einen Text übersetzen könne, der in einer alten romulanischen Sprache verfasst wurde. Der Romulaner kontert mit der Frage, ob besagter Offizier Latein spreche.

Und da habe ich angefangen nachzudenken: Geht Star Trek nicht viel zu generell mit Sprache um? Ich meine, wir haben nie auch nur eine Andeutung auf die Existenz verschiedener vulkanischer Sprachen gesehen, doch zahlreiche Beweise für die Existenz irdischer Sprachen wie Französisch oder Russisch bis ins 24. Jahrhundert hinein. Die einzige Sprache, von der wir Canon-halber wissen, dass sie im 24. Jahrhundert noch verschiedene Dialekte hat ist Klingonisch. Allerdings ist auch das ein wenig zwiespältig: Ein ganzer Planet, und nur eine einzige Sprache mit mehreren Dialekten? Das ist auch nicht besonders sinnvoll, wenn man mal betrachtet dass es jetzt, 2011, ca. 17000 Sprachen auf der Erde gibt, wenn man verschiedene Unterarten und Dialekte mitzählt. Doch laut Star Trek hat das Klingonische nur ungefähr 30 Dialekte oder so. Linguistisch gesehen macht das doch keinen Sinn, oder?
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Alexander_Maclean

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #1 am: 13.03.11, 14:43 »
nicht direkt.

aber es gibt folgendes zu bedenken.

1. das Schulsystem
in vielen wird eine korrekte Aussprache gefordert. sei ees nun mit der schreib und vor allen auch der Sprechweise.

in meiner schulzeit haben mich meine deutschlehrer mehr als einmal ermahnt "hochdeutsch" zu reden.(Komme aus sachen nur nebenbei erwähnt.) so können auch dialekte aussterben, vor allen wenn sie nur von eienr kleien Gruppe gepflegt werden.
und es ist unbestritten das dialekte und sprachen aussterben.

2. ist es für eine regierung einfacher wenn es nur eine oder maximal zwei amtssprachen gibt. guck mal nach Indien oder in die afrikanischen Länder

das führt auch zu einer vereinheitlichung der sprache, gerade in eine gesellschaft welche einen  ganzen planeten umfasst.

3. die vermischung von sprachen
ein effekt, den wir auch im deutschen haben und der teiwleise durchaus kritisch zu sehen ist. das eben normale deutsche wörter durch englsiche synnoyme ersetzt werden.


--> Ich denke in ST hatten wir menschen auch dahingehend "Glück", dass unsere "Staaten"phase noch nicht lange zurücklag als wir den warpclub beitraten. Von daher könnte es auch IMo durchaus zu einer Stärkung der regionalen Identitäten gekommen sein als ausgleich zu den außerirdischen einflüssen
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The Lurkaholic

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #2 am: 15.03.11, 21:18 »
Ich gebe dir zwar einerseits Recht, aber auf der anderen Seite haben wir jetzt auch seit Jahrhunderten ein Hochdeutsches Schulsystem und es gibt trotzdem noch obskure Sprachen wie Kölsch, Aachener Platt, Saterlandfriesisch etc. Sogar in Amerika sind Überreste deutscher Dialekte zu finden, z.B. im Pennsylvania-Deutschen, das auf Schwyzerdütsch basiert.

Und wenn solche Mini-Sprachen die deutsche Zentralisierung durch Bismarck und die Anglifizierung des amerikanischen Schulsystems überleben können, frage ich mich, warum recht große Sprachen nicht auch auf bspw Vulkan übreleben.
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ulimann644

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #3 am: 16.03.11, 06:18 »
Ich gebe dir zwar einerseits Recht, aber auf der anderen Seite haben wir jetzt auch seit Jahrhunderten ein Hochdeutsches Schulsystem und es gibt trotzdem noch obskure Sprachen wie Kölsch, Aachener Platt, Saterlandfriesisch etc. Sogar in Amerika sind Überreste deutscher Dialekte zu finden, z.B. im Pennsylvania-Deutschen, das auf Schwyzerdütsch basiert.

Und wenn solche Mini-Sprachen die deutsche Zentralisierung durch Bismarck und die Anglifizierung des amerikanischen Schulsystems überleben können, frage ich mich, warum recht große Sprachen nicht auch auf bspw Vulkan übreleben.


Ich frage mich da eher, ob es auf anderen Planeten überhaupt ein solches Sprachen-Chaos, wie bei uns, je gab, oder überhaupt geben muss.
Wir gehen hier viel zu sehr von uns aus IMO.


Ich halte es durchaus für möglich, dass Sprachen auf anderen Planeten eine ganz andere Entwicklung genommen haben könnten.

Will Pears

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #4 am: 16.03.11, 17:28 »
Ich für meinen teil gehe davon aus, dass auf vielen Welten viel eher eine Einigung auf eine Sprache erfolgte. Das dürfte insbesondere für Welten zutreffen, die aus eigenen Stücken in die "interstellare Gemeinschaft"aufgenommen wurden. Damit meine ich Welten, die bereits vor ihrem Beitritt zur Föderation  sich als autonome Planeten verstanden haben. zum  Beispiel dürfte die Welt Bajor bereits vor der Okkupation  durch die Cardassianer Kontakt mit anderen gehabt haben.

Ich gehe indes davon aus, dass die 4 Kernwelten der Föderation (Erde, Antares, Deneb, Rigel) bereits kleinere Unionen mit anderen Welten darstellten und bei ihrem Föderationseintritt sich diese Schlüsselrolle daher aushandlen konnten. Frei nach dem Motto: Ihr wollt, dass wir mit unseren 22 Partner-Welten beitreten, also könnt ihr auch ein wenig auf uns zukommen.

Das wiederum hätte dann auch einen nicht zu unterschätzenden Effekt auf die Sprachkultur. Antarisch wäre z.B. wesenlich verbreiteter auf Welten, die im Antarischen Kern liegen. Insofern nämlich, als das ehemalige Mitglieder der Antares-Union diese auf ihren Welten gesprochen hätten, bevor Föderationsstandard  (bei mir nicht englisch) dann zur lingua franka wurde. Eine Vereinheitlichung der Sprachen wäre so also einigermaßen möglich.

Was Welten angeht, die bei Erstkontakten angetroffen wurden, die also noch nichts wussten davon, dass sie bald nur noch als 1 Planet angesehen werden würden, dürften noch nicht unbedingt soweit sein, dass sie 1 Sprache haben. Ich denke, die meisten wurden auch etw. zu vereinheitlicht dargestellt. Ich glaube, dass viele Welten auch mit mehreren +Sprachen der Föderation beitraten. Bei mir gab es auf Bolias eine Entwicklung, dass die 11 bolianischen kontinente (bzw. große Inselgruppen) sich im Laufe ihrer Geschichte auf eine Sprach einigten, also 1 pro Kontinent.

Da die Bolianer aber auch vor ihrem Eintritt  in die föderation über interstellare Kolonien verfügten, die von Aussiedlern verschiedener kontinente bewohnt wurden, war die Entwicklun einer bolianischen Sprache unmöglich. 4 dieser 11 Sprachen überlebten bis ins 24. Jh. Eine Vereinheitlichung ist nicht absehbar
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Tolayon

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #5 am: 16.03.11, 18:09 »
Und was wäre dann der Föderations-Standard, wenn er nicht auf Englisch basiert?
Vielleicht eine Mischung aus Esperanto, Chinesisch und Englisch?
Oder eine völlig neue Kunstsprache mit außerirdischen Elementen?

The Lurkaholic

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #6 am: 19.03.11, 19:12 »
Also die Amtssprache der Vereinigten Erde wird ja vermutet, Englisch gewesen zu sein.

Die 4 Gründungsmitglieder der Föderation sind Erde, Vulkan, Andor und Tellar.

Darum müsste Föderationsstandard ja eigentlich eine Vermischung all jener sein, nicht?
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ulimann644

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #7 am: 19.03.11, 19:21 »
Also die Amtssprache der Vereinigten Erde wird ja vermutet, Englisch gewesen zu sein.

Die 4 Gründungsmitglieder der Föderation sind Erde, Vulkan, Andor und Tellar.

Darum müsste Föderationsstandard ja eigentlich eine Vermischung all jener sein, nicht?


Nicht unbedingt.
Käme vielleicht darauf an, wie einfach eine Sprache dieser vier Völker für den Rest zu lernen ist.
Warum nicht Andorianisch als Amtssprache, wenn alle beteiligten Völker die am leichtesten lernen können...??
Ein Vermischen von vier Sprachen halte ich für wenig wahrscheinlich - hier geht es ja nicht darum, so wie heutzutage nur einige Begriffe oder Redewendungen zu übernehmen.


Nein - ich denke, dass man sich in der Föderation auf eine der bestehenden Sprachen geeinigt hat - das muss aber nicht zwangsläufig eine irdische sein IMO...  :ando2

Tolayon

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #8 am: 19.03.11, 19:57 »
Dann müsste die Schrift aber auch der Amtssprache entsprechen, und bislang habe ich noch kein Sternenflotten-Schiff mit andorianischen oder vulkanischen Schriftzeichen gesehen.
Es könnte aber auch sein, dass die lateinische Schrift am flexibelsten ist und daher im föderationsweiten Gebrauch der nicht-irdischen Amtssprache für deren dauerhafte Fixierung verwendet wird.

Andererseits würde eine außerirdische Amtssprache gerade in der Sternenflotte dem "Homo-Sapiens-Club"-Image widersprechen, das man zumindest in TOS und TNG hat.

The Lurkaholic

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #9 am: 20.03.11, 20:37 »
Ich hab mal irgendwo ein Zitat gelesen "The reason we didn't make Starfleet more alien is because we didn't want to alienate the viewers" - weiß nicht mehr von wem, aber irgendeiner der Produzenten. Und da ist man bei einem Punkt angelangt wo man sagen könnte, das alles, was nur wegen Quoten, Budget oder Tabus so oder so gewesen ist, nicht als canon betrachtet werden muss...
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Drake

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #10 am: 21.03.11, 14:55 »
Die meisten Quellen (wobei das auch die Non-Canon-Romane miteinbezieht) gehen davon aus, dass "Föderations-Standard" eine entwickelte Variante des Englischen ist. Was auch erklärt (bzw. daraus abgeleitet ist), warum die lateinische Schrift benutzt wird und warum die meisten Schiffsnamen "anglifiziert" sind (z.B. "Danube"-Klasse statt "Donau"-Klasse).
Ich könnte mir das dahingehend erklären, dass die Erde der ursprüngliche (und auch spätere) zentrale "Verbindungsplanet" der Koalition/Föderation ist und deren etablierte "Verkehrssprache" als gemeinsame Basis genutzt wurde. Vermutlich hätten z.B. Andorianer nur schwer dem Tellaritischen als Basissprache zugestimmt.

Irgendwo meine ich aber auch einen Kommentar gelesen zu haben, dass Efrosianisch quasi die lingua franca des diplomatischen Corps sei, weil die Sprache wesentlich komplexer ist und sich die Intention des Sprechers wesentlich unmissverständlicher ausdrücken lässt. Wäre damit eine bessere Basis für den Universalübersetzer und beugt evtl. peinlichen Situationen bei Erstkontakten vor, wenn irgendein Wort mit Doppelbedeutung im Englischen nicht korrekt übersetzt wird.

Will Pears

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #11 am: 21.03.11, 19:40 »
Grundsätzlich halte ich es für äußerst schwierig mit der englischen Sprache alles auszudrücken, wofür andere Völker Worte entwickelt haben. Gefühle zum Beispiel sind ja bekanntlich ein Kompositum verschiedener Hormone und es ist wohl davon auszugehen, dass jedes Volk eigene Gefühlszustände kennt. Gerade Andorianer sind ein gutes Beispiel. Zweifellos gibt es Aggressivität bei diesem Volk, sicherlich auch etwas wie Wut, wobei ich glaube, dass Andorianer eine stärkere Form selbiger empfinden, also viel schneller von aus logischen Gründen erfolgender Ablehnung zu einer Art Rage übergehen. Genauso dürfte es Völker geben, denen das Konzept "Liebe" fremd ist, nicht aber ein Sexualtrieb sowie Worte dafür.

Worte drücken sehr häufig mehr als nur einen Sachzustand aus. Denkt mal drüber nach, wie sehr sich "Juristen Deutsch/Englisch" von Deutsch/Englisch unterscheidet. Da haben wir z.B. das Wort Krieg. Unsere Assoziationen sind negativ, obwohl dieser Begriff eigentlich nur einen bewaffneten Konflikt ausdrückt. Dennoch sind auch nicht pazifistische Anteile betroffen. Warum? Weil unsere Assoziation immer mit Zivilopfern und ähnlichem einhergeht. Stärker noch trifft das ganze auch auf Schlacht zu.

Nun könnte es aber sein, dass ein Volk zwischen Konflikt und Krieg nicht unterscheidet. Es könnte ferner sein, dass dieses Volk "Kriege/Konflikte" nie mit Zivilopfern verknüpft hat. Vllt. haben sie sie mit Waffen ausgefochten, aber stets Mano a Mano. Wenn das so wäre, wäre es schwierig zu verlangen, dass dieser den Unterschied lernen soll, wenn er die menschliche Form nicht kennt.

So etwas könnte schon bei menschlichen Völkern auftreten. Siehe z.B. den Begriff Ehre. In ST wurde ansatzweise aufgegriffen, dass man den Begriff, Mnhei'sahe nicht mit der englischen Sprache erklären könne.

Das ist aber nur EIN einziger Ansatz. Eigentlich müsste die Kommunikation noch um ein vielfaches erschwerter sein. Infolgedessen, dass eine Sprache derart individuell ist, ist ein Universaltranslator eigentlich auch nur begrenzt möglich. Sicher dürften dessen Fähigkeiten wachsen mit der Anzahl an Sprachen, die er kennt, mit denen er abgleichen kann, aber gerade, wenn die Lebensform völlig neuartig ist, dürften Übersetzungen beinahe unmöglich sein. Insofern sind diese Universaltranslator-Fehler in DS9 eigentlich ein Schritt in die richtige Richtung.

Zusätzlich würde ich fast davon ausgehen, dass ein Kommunikationsoffizier auch sehr stark mithilft, dass Sprachen neu entdeckter Völker richtig entschlüsselt werden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Funktion solcher Offiziere auf das Beantworten von Anrufen begrenzt sein soll.

Trotz allem glaube ich, dass die Föderation, indem man sich auch in Hinsicht auf Kunst, Literatur, etc., ausgetauscht hat mit den anderen Völkern, darüber hinweg gekommen ist. In meiner FF-Serie wird die Hinwendung zu Literatur, d.h. zu wirklicher Schreibekunst (nicht tausende Bücher pro Monat, sondern einzelne sprachlich saubere Werke wie zu Goethes Zeiten), ein Faktor sein, der die Völker der Föderation verbindet. Man ließt Vulkanische Werke, man ließt andorianische Werke, etc. und beschäftigt sich mit Fremdsprachen, statt stumpf Übersetzungen zu lesen. Daher rührt das Verständnis anderer Kulturen. Bestimmte Kulturen haben so auch Bände untereinander geknüpft, einfach durch das Verstehen der fremden Sprache.

Auch habe ich nicht nur eine Lingua Franca. Viel mehr gibt es 4 verschiedene: Rigel, Antarisch, Englisch (Irdisch) und Denebian. Diese werden in den 4 Kerngebieten gesprochen, auf allen Basen, Planeten usw. aber ich glaube, das habe ich schon einmal ausgeführt.

Die Lingua Franca der gesamten Föderation wird eine Kunstsprache sein, die regelmäßig angepasst wird. Sie soll von allen Spezies sprechbar sein (Vulkis, Andorianer, etc.) Da das i-wann nicht mehr mögich war (Insektoide, ...) wurden mehrere Kunstsprachen geschaffen, die Elemente aller jeweiligen Unterspezies beinhalten: Inesktoiden_Föderationsstandard, Reptoiden_Föderationsstandard, Humanoiden_Föderationsstandard, etc.

Diese dienen aber nur auf dem Papier zur Kommunikation. Schiffe der SF sprechen die Sprachen der 4 Kernwelten, wobei danach entschieden wird welche Spezies am meisten vertreten ist. Bei meiner FF wären das Bolianer, daher ist Irdisch (Englisch) offiziell Standard, obwohl unter der Hand Bolianisch an Bord die Sprache ist. Das ganze geschieht, obwohl dieses Schiff sich im Antares-Kern befindet. Bei Schiffen sieht man da aber denke ich drüber hinweg. Die sind ja relativ mobil.
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TrekMan

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #12 am: 21.03.11, 20:24 »
Sollte eigentlich der Universalübersetzer, diese ganze Problematik nicht beheben?

Es gäbe auser dem Grund des Forschens und vielleicht dem der Sprachenpflege doch keine Grundlage für ein umfangreiche linguale Vereinheitlichung.

Drake

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #13 am: 21.03.11, 22:08 »
Grundsätzlich halte ich es für äußerst schwierig mit der englischen Sprache alles auszudrücken, wofür andere Völker Worte entwickelt haben. Gefühle zum Beispiel sind ja bekanntlich ein Kompositum verschiedener Hormone und es ist wohl davon auszugehen, dass jedes Volk eigene Gefühlszustände kennt. Gerade Andorianer sind ein gutes Beispiel. Zweifellos gibt es Aggressivität bei diesem Volk, sicherlich auch etwas wie Wut, wobei ich glaube, dass Andorianer eine stärkere Form selbiger empfinden, also viel schneller von aus logischen Gründen erfolgender Ablehnung zu einer Art Rage übergehen. Genauso dürfte es Völker geben, denen das Konzept "Liebe" fremd ist, nicht aber ein Sexualtrieb sowie Worte dafür.

Worte drücken sehr häufig mehr als nur einen Sachzustand aus. Denkt mal drüber nach, wie sehr sich "Juristen Deutsch/Englisch" von Deutsch/Englisch unterscheidet. Da haben wir z.B. das Wort Krieg. Unsere Assoziationen sind negativ, obwohl dieser Begriff eigentlich nur einen bewaffneten Konflikt ausdrückt. Dennoch sind auch nicht pazifistische Anteile betroffen. Warum? Weil unsere Assoziation immer mit Zivilopfern und ähnlichem einhergeht. Stärker noch trifft das ganze auch auf Schlacht zu.

Nun könnte es aber sein, dass ein Volk zwischen Konflikt und Krieg nicht unterscheidet. Es könnte ferner sein, dass dieses Volk "Kriege/Konflikte" nie mit Zivilopfern verknüpft hat. Vllt. haben sie sie mit Waffen ausgefochten, aber stets Mano a Mano. Wenn das so wäre, wäre es schwierig zu verlangen, dass dieser den Unterschied lernen soll, wenn er die menschliche Form nicht kennt.

So etwas könnte schon bei menschlichen Völkern auftreten. Siehe z.B. den Begriff Ehre. In ST wurde ansatzweise aufgegriffen, dass man den Begriff, Mnhei'sahe nicht mit der englischen Sprache erklären könne.

Deswegen erwähnte ich das mit dem Efrosianischen. Die Sprache wird in den Romanen (weil die Efrosianer eingeprägte Erzählungen als Ersatz für schriftliche Aufzeichnungen benutzen) als wesentlich nuancenreicher beschrieben, als Englisch.

Banales Beispiel (was jetzt meines Wissens nach nirgendwo erwähnt wurde) wäre, dass es im Efrosianischen sagen wir sechs verschiedene Worte für "Krieg" gibt und man durch die genaue Wortwahl ausdrücken kann, welche Art von Krieg man meint. Der Universaltranslator könnte sich dann das Wort aus der fremden Sprache rauspicken, das dem Begriff am ehesten Gerecht wird, im Gegensatz zum Englischen, wo man nur ein Wort hat und quasi hoffen muss, nicht missverstanden zu werden.

Zitat
Das ist aber nur EIN einziger Ansatz. Eigentlich müsste die Kommunikation noch um ein vielfaches erschwerter sein. Infolgedessen, dass eine Sprache derart individuell ist, ist ein Universaltranslator eigentlich auch nur begrenzt möglich. Sicher dürften dessen Fähigkeiten wachsen mit der Anzahl an Sprachen, die er kennt, mit denen er abgleichen kann, aber gerade, wenn die Lebensform völlig neuartig ist, dürften Übersetzungen beinahe unmöglich sein. Insofern sind diese Universaltranslator-Fehler in DS9 eigentlich ein Schritt in die richtige Richtung.

Der Universaltranslator ist so ziemlich das absurdeste Stück Technik aus Star Trek, das sollte man einfach so als gegeben hinnehmen. Es ist vollkommen unrealistisch anzunehmen, dass es so ein Gerät jemals geben wird oder auch nur geben könnte. Dennoch ist es vom dramatischen Ansatz her auch eins der Wichtigsten und ich bin nach ähnlichen Überlegungen wie du sie hier schilderst davon abgekommen, dieses Gerät zu relativieren oder ganz unnütz zu machen. Wenn man für eine Story eine langsame Kontaktaufnahme haben will, dann kann man da auch genausogut Ausreden erfinden, warum der Übersetzer in genau diesem speziellen Fall nicht funktioniert. Der Roman "Over A Torrent Sea" macht das sehr dezent, wenn ich mich richtig erinnere waren die Wesen dort empfindlich gegenüber der elektromagnetischen Strahlung der Technik und hauten jedesmal panisch ab, wenn man versuchte sich denen mit so einem Teil zu nähern.

Zitat
Zusätzlich würde ich fast davon ausgehen, dass ein Kommunikationsoffizier auch sehr stark mithilft, dass Sprachen neu entdeckter Völker richtig entschlüsselt werden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Funktion solcher Offiziere auf das Beantworten von Anrufen begrenzt sein soll.

Da gabs ja im neuen Film die interessante Enthüllung (bzw. das Retcon), dass Uhura Xenolinguistin ist und ihren Posten deswegen bekleidet. Alternative wäre ein Offizier mit Telepathischen Fähigkeiten als "Erstkontakthelfer", ein posten der retrospektiv auf Deanna Troi gemünzt wurde, damit ein Grund dafür existierte, warum der Schiffspsycho (-loge) auf der Brücke rumhockt.

Zitat
Auch habe ich nicht nur eine Lingua Franca. Viel mehr gibt es 4 verschiedene: Rigel, Antarisch, Englisch (Irdisch) und Denebian. Diese werden in den 4 Kerngebieten gesprochen, auf allen Basen, Planeten usw. aber ich glaube, das habe ich schon einmal ausgeführt.

Die Lingua Franca der gesamten Föderation wird eine Kunstsprache sein, die regelmäßig angepasst wird. Sie soll von allen Spezies sprechbar sein (Vulkis, Andorianer, etc.) Da das i-wann nicht mehr mögich war (Insektoide, ...) wurden mehrere Kunstsprachen geschaffen, die Elemente aller jeweiligen Unterspezies beinhalten: Inesktoiden_Föderationsstandard, Reptoiden_Föderationsstandard, Humanoiden_Föderationsstandard, etc.

Diese dienen aber nur auf dem Papier zur Kommunikation. Schiffe der SF sprechen die Sprachen der 4 Kernwelten, wobei danach entschieden wird welche Spezies am meisten vertreten ist. Bei meiner FF wären das Bolianer, daher ist Irdisch (Englisch) offiziell Standard, obwohl unter der Hand Bolianisch an Bord die Sprache ist. Das ganze geschieht, obwohl dieses Schiff sich im Antares-Kern befindet. Bei Schiffen sieht man da aber denke ich drüber hinweg. Die sind ja relativ mobil.

Interessanter Ansatz. Ich gehe wie gesagt von zwei Sprachen aus, die primär genutzt werden: Efrosianisch (aus erwähnten Gründen, wann immer man sich besonders gewählt ausdrücken will) und einer Art Englisch, erweitert um Begriffe die es in der Sprache eigentlich nicht gab (z.B. Worte für mehr als zwei Geschlechter) als Handels- und Verkehrssprache (aus Tradition).

Auf Sternenflottenschiffen habe ich Föderationsstandard (also Englisch) als Pflicht und per Dienstvorschrift fest angeordnet definiert, damit sich alle verstehen, auch wenn mal unerwartet die Übersetzer ausfallen oder eine Macke haben. Heißt: Jeder spricht fließend Englisch (bzw. Deutsch, aber da ich die meisten Szenen auf Englisch plane und beim Schreiben "übersetze" kommt das auf dasselbe raus).

Was ich allerdings mal ausprobieren wollte, ist eine komplette Sprache selbst zu entwerfen und rein des Effekts wegen in Dialogen zwischen Aliens zu benutzen (evtl. "untertitelt" durch eine Übersetzung eine Zeile weiter). Romulanisch wäre eine Herausforderung und ich könnte es effektiv einsetzen, aber da gibt es schon Regeln für im Non-Canon-Bereich.

Tolayon

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Antw:Sprachen - oder, um genau zu sein, Sprachgeschichte
« Antwort #14 am: 21.03.11, 22:23 »
Ich bin gerade dabei, eine neue FanFiction-Serie über eine private, hauptsächlich nicht-menschliche Handelsorganisation Ende des 24. Jahrhunderts zu entwickeln, welche gewissermaßen Diplomatie auf den "unteren Ebenen" (Händler, Wissenschaftler, Arbeiter, Handwerker etc.) innerhalb der Föderation, insbesondere zwischen den kleineren Welten betreibt. Als primäre Handelssprache habe ich mich für Krisosianisch entschieden, weil die Kriosianer im 22. Jahrhundert über ein ziemlich weit verzweigtes Netz an Kontakten und Beziehungen verfügten.

Nun mag diese Sprache in den vergangenen 200 Jahren wieder teilweise in Vergessenheit geraten sein, aber um das (Neu-)Lernen zu erleichtern, wird diese Form des interplanetaren Kriosianisch mithilfe des lateinischen Alphabets von der Erde schriftlich niedergelegt (mit diakretischen Zusätzen ähnlich wie etwa beim Tschechischen).

Das Kriosianische mag zwar vielleicht nicht die Feinheiten des Efrosianischen zu erreichen, aber für den von mir genannten Zweck sollte es ausreichen. Für die hartgesottenen Wissenschafts-Freaks gibt es auch noch Vulkanisch als interplanetare Sprache, da diese gewisse Dinge wahrscheinlich ebenfalls präziser ausdrücken kann.

 

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