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U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman

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Lairis77:
Mal wieder ein Schnipseklchen, damit ihr wisst, das es weitergeht :).

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Deck 1 – Brücke

„Na, wenigstens geht da unten was weiter“, knurrte der Andorianer und wandte sich zu Yni. „Komm mit, bevor das Schiff unter deinem hübschen Hintern abbrennt.“
„Commander, ich denke nicht das, dies unsere oberste Priorität sein sollte“, sagte plötzlich eine Stimme.
Lieutenant T'Plas war wieder aufgewacht und saß an eine rauchende Konsole angelehnt, während sie sich mit der linken Hand ein Stück ihrer Uniform an die blutende Schläfe presste.
Lejla runzelte die Stirn. „Was wollen Sie damit sagen, Lieutenant?“
Mit sichtlicher Anstrengung wandte sich die Vulkanierin um. „Im Plasmalabor war bis vor wenigen Minuten eine Inbetriebnahme im Gange. Man wollte die neue Steuerung der Plasmasimulationskabine an das Netz anschließen. Das verursachte wohl den Unfall und ein schiffsweites Systemversagen. Auf Grund der Schäden und der Bedrohung durch das Plasmafeuer auf Deck zwei wäre es nur logisch, wenn wir jetzt alle vorhandenen Kräfte darauf fokussieren würden, unsere Energieversorgung aufrecht zu erhalten.“
Wie zur Bestätigung begann plötzlich die Deckenbeleuchtung zu flackern und an einigen Stationen fielen Bildschirme aus.
„Hieß es nicht, das die Systeme im Labor tausendfach gesichert wären?“, fragte Lejla erstaunt.
Fielen sie nämlich aus, konnte sich das Plasma ungehindert verbreiten – und genau das passierte gerade. Lejla schauderte.
„Es ist nur logisch anzunehmen, dass jemand einen Fehler gemacht hat, da in der Tat die Sicherheitssysteme dies verhindern sollten. Das ist sicher eine Aufgabe für unseren Sicherheitsoffizier, im Nachgang heraus zu finden was geschehen ist“, erwiderte T'Plas. „Aber ich stimme dem Versuch zu, eine Basis zu kontaktieren. Es ist nur logisch, wenn wir Hilfe von Außerhalb anfordern!“
Katic nickte. Das Plasmafeuer hatte Priorität, in diesem Punkt stimmte sie T’Plas zu. „Taren, Ynarea – gehen Sie runter und versuchen Sie, das Notentlüftungssystem manuell auszulösen“, befahl sie. 
„Aye, Captain“, erwiderten die beiden im Chor und machten sich unverzüglich auf den Weg.



Maschinenraum

Harris, der den Dialog zwischen Kreutzer und Oestrow besorgt zur Kenntnis nahm, wandte sich an die Kadetten Gral und Hohl: „Sie beide gehen der Crew im Maschineraum zur Hand – ich schlage mich derweil zum Shuttlehangar durch.“
Just in diesen Moment kam Cully aus der Jefferies-Röhre gekrochen. Sein Gesicht war dreckverschmiert, die Uniform halb zerfetzt, die Haare zerzaust und die altmodische Brille hing ihm schief auf der Nase.
Rick fragte sich ohnehin, warum der Chefingenieur mit dieser antiquierten Sehhilfe herumlief, wo doch eine Augenkorrektur ein Eingriff von wenigen Minuten war. Aber es passte zu Cully, dass er sich erstens der bequemsten und praktischsten Lösung verweigerte und  zweitens, jede Gelegenheit nutzte, um aus der Masse herauszustechen.   
„Na hören Sie mal, was ist denn das für eine Begrüßung?“, scherzte er und rückte seine Brille zurecht. Erst als er wieder richtig sehen konnte, bemerkte er Gral und Hohl. „Na, wenigstens haben Sie mir zwei Helfer mitgebracht.“ Er nickte den Kadetten zu. „Du Jungs können sich gern im Fusionsreaktorraum nützlich machen.“ 
Die zwei Tellariten blickten unsicher von Cully zu Rick und der Sicherheitschef nickte. „Ich finde, das ist eine gute Idee.“
„Warpkern Offline, Impulse und Reservereaktoren offline, wir sind auf Batterien, das Feuer auf Deck zwei ist außer Kontrolle“, verkündete Astrid derweil.
Obwohl – oder gerade weil – ihre Stimme bei dieser Hiobsbotschaft beinahe vulkanisch emotionslos klang, riss Hohl in Panik die Augen auf.
Astrid streifte ihn mit einem mitleidigen Blick. „Ich wünschte, ich hätte bessere Nachrichten, Kadett, aber das gesamte Areal ist im roten Bereich, Teile des Rahmenwerkes beginnen bereits zu schmelzen. Da die lokalen Ventile nicht arbeiten, habe ich Oestrow den Auftrag gegeben, Deck zwei komplett vom EPS-Netz zu nehmen. Sollte das scheitern kann ich immer noch durch die Warppylonen alles Plasma in den Weltraum blasen.“
Noch immer klang Astrids Stimme ruhig und ungewöhnlich gelassen. Die Augen von Cully, Rick und den beiden Kadetten ruhten dennoch besorgt auf ihr.
Der Sicherheitschef schluckte, ein Film von Schweiß überzog seine Stirn. Plasmafeuer auf Deck zwei? Um Himmels Willen, auf diesem Deck befand sich sein Quartier! Esther, Sarah … die Babysitterin Eliza Crown … der Gedanke, dass die Feuerwalze seine Töchter und deren Nanny erwischt haben sollte, machte Harris krank. Wieder etwas, über das er nicht nachdenken durfte, wenn er bei klarem Verstand bleiben wollte!   
Er atmete hörbar ein und aus, dann berührte er seinen Kommunikator: „Harris an Katic. Lejla, was weißt du über ein Plasmafeuer auf Deck 2? Lieutenant Kreutzer meint, sie müsste eine Notentlüftung des Decks durchführen.“
„Ja, eines der Labore steht in Flammen“, antwortete Lejla prompt. „Lieutenant T’Plas hat mich darüber informiert. Aber keine Sorge, Rick: Hilfe ist unterwegs.“
"Gut!", erwiederte Harris. "Wen hast du geschickt?"
"Cer'Zydar Taren und Ynarea Tohan."
Erleichtert schloss Rick den Commkanal. Es war sowieso ein Risiko, das System so exzessiv zu benutzen. Diese Verbindung konnte schnelle zusammenbrechen als sie aufgebaut war.
Aber er war froh, dass der taktische Offizier und seine Stellvertreterin an der Sache dran waren. Wenn das jemand das Problem in den Griff bekommen konnte, dann die beiden. Vielleicht dachte Yni sogar daran, in seinem Quartier nach den Zwillingen zu sehen. Allerdings hoffte Richard, dass sie im Schutzraum waren, tief im Inneren der Diskussektion auf Deck 5.
Er drehte sich zu McPherson um und erklärte: "Sorgen Sie dafür, dass das Hauptcommsystem läuft. Wir müssen uns besser koordinieren. Und das Notfallsystem kann nur von sehr wenigen genutzt werden." Rick machte eine Pause, nach einem strengen Blick auf die Maschinenraum-Crew schloss er: "Und wenn Sie ohne Befehl von Commander Katic Deck zwei entlüften - dann entlüfte ich hbier auch mal. Aber ohne Schutzgitter!"
"Verstanden", antwortete Astrid und konnte sich ein klienes Schmunzeln nicht verkneifen. McPherson grummelte irgendwas.
"Wenn Sie mich suchen: ich bin in der Shuttlerampe und versuche einen Notruf abzusetzen", erklärte der Sicherheitschef.
Irgendwie fühlte er sich im Maschinenraum fehl am Platz.


Deck 2 – Plasmalabor

Lieutenant McDougal lag unter den Überresten der neuen Steuerungsanlage für die Plasma-Simulationskammer, die sie erst vor wenigen Stunden in Betrieb genommen hatten. Das Gehäuse lastete schwer auf seinem Brustkasten, drückte ihm fast die Luft ab – aber wenigstens spürte er seine Beine noch.
Er erinnerte sich an nichts – bis auf einen grellen weißen Lichtblitz. Kein Alarm, keine anormalen Werte oder Anzeigen … nichts hatte auf einen Unfall hingedeutet. Bis eine Explosion ihn plötzlich unter seiner Konsole begraben hatte. 
Vergeblich versuchte er sich zu befreien. Das zerfetzte Rohr einer Kühlleitung, das er als Hebel zu benutzen versuchte, verbog sich nur unter der Last der Trümmer. Sein Kommunikator funktionierte nicht. Zum ersten Mal in seinem Leben war er wirklich hilflos. Allein und gefangen. Frust war das erste Gefühl, das ihn leise fluchen und gegen die Tränen kämpfen ließ. Dann mischte sich ein neues hinzu: Angst. Nackte Angst um sein Leben.     
Wenn er seinen Kopf ein Stück nach links drehte, sah er seinen Kollegen Taval in einer dunkelgrünen Blutlache liegen, das Gesicht eine einzige Blutlache. Die blutigen Fleischfetzen an der Wand gehörten wohl dem Techniker Johnson. Überreste einer gelben Uniform waren der einzige Hinweis auf die Identität des Opfers.
Für ihn war es wenigstens schnell gegangen.
McDougal fragte sich, wo Petty Officer Martinelli abgeblieben war. Der junge Forschungsassistent hatte am Arbeitsplatz neben ihm den Verlauf des Experiments protokolliert, als der weiße Blitz von einer Sekunde auf die andere ihr aller Leben vernichtete. Manchmal im wörtlichen, manchmal im übertragenen Sinne.
Hoffentlich war Martinelli jetzt auf der Krankenstation, wo er mit der hübschen Ärztin flirtete, die längst ein Rettungsteam nach ihm geschickt hatte!
Wenn dieses verdammte Team nur endlich hier auftauchen würde …
Der Verzweiflung nah, hämmerte McDougal auf den Boden und rief: „Hilfe, Kann mich jemand hören? Ich bin im Plasmalabor eingeklemmt!“
Das Echo seines Hilferufs war alles, was zurückkam.
McDougal kämpfte mit der wachsenden Panik. Er packte das verbogene Rohr, das als Hebel so jämmerlich versagt hatte und hämmerte damit so stark er konnte gegen die Wand. „Hier bin ich! Deck zwei, Plasmalabor! Hilfeeeee!“ 
Die Überreste des Technikers, die sich bei seiner Aktion von der Wand lösten und zu Boden klatschten, sorgten dafür, dass sich sein Magen umdrehte. Er schloss die Augen, als ihn der Brechreiz würgte. Nein, das durfte er nicht zulassen! Er lag auf dem Rücken und wenn er …
„Hiiiilfeeeeee! Hört mich den niemand!“, brüllte er erneut.
McDougal legte die gesamte Kraft seiner Stimme in den Hilferuf – daher bemerkte er nicht, wie die Decke mit einem unheilvollen Knacken und Knirschen zerriss. Erst als sich der Riss direkt über ihm durch die Verkleidung fraß, erstarrte er in Panik.
Zum ersten Mal in seinem Leben betete er.
Doch es nützte nichts. Ein Teil des Lüftungsgitters, das durch die Hitze verform und halb geschmolzen war, löste sich und krachte auf seinen linken Unterarm.
McDougal brüllte vor Schmerz. Sekunden bevor sein Knochen brach versengte glühend heißes Metall seine Haut. Er lavierte am Rande der Bewusstlosigkeit. Sein Hirn war ein roter Pulsar, der im Takt seines Herzschlags Schmerzwellen durch seinen Körper jagte.
Als der Rest der Decke über ihm zusammenbrach, hatte er nicht einmal mehr die Kraft, zu schreien.

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TBC

ulimann644:
Sehr gut - kurz und knackig.
Das Werk wird toll - das kann man wohl jetzt schon sagen.

Alexander_Maclean:
Ich kann da uli nur zustimmen.

Und allein für die szene im Plasmalabor bekommen wir ein FSK 16.

Nur einen Punkt habe ich noch, Hohl und Gral müssen mir zur Shuttlerampe.

Lairis77:

--- Zitat von: Alexander_Maclean am 09.11.11, 17:16 ---Nur einen Punkt habe ich noch, Hohl und Gral müssen mir zur Shuttlerampe.

--- Ende Zitat ---

OK, dann war das in den Postings nicht so klar.
Mach einfach einen Vorschlag, weshalb Rick seine Meinung ändert, und ich bau es ein :).

David:
@Oddys.

Nicht schlecht, die geschriebene Version der Geschichte.

Ich würde persönlich zwar mehr Absätze einbauen, damit der Text besser lesbar ist, aber das ist natürlich geschmackssache.

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