Autor Thema: U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman  (Gelesen 85672 mal)

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Alexander_Maclean

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #75 am: 21.02.12, 07:21 »
wieder schön weiter umgesetzt.

Doch das du die Kadetten bei Cully gelassen hast wird dir eventuell noch Probleme bereiten.
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Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #76 am: 21.02.12, 09:12 »
Warum? Für mich macht es irgendwie keinen Sinn, dass Rick die Kadetten zur Shuttlerampe mitschleppt, wo er doch schon Oestrow als Hilfe hat und ihm die beiden Crewmen aus der Werft noch über den Weg laufen? Wieso sollte er dann die Tellariten (die eh nur Ärger machen und ohne die er wesentlich schneller vorankommt ;)), zur Shuttlerampe mitnehmen, wenn sie zu dem Zeitpunkt aus seiner Sicht keine echte Funktion erfüllen? Für's Trainee-Programm ist der Zeitpunkt ja nicht gerade ideal ;).
Falls Gral und Hohl also nichts weiter zu tun haben, als die Plattform hochzufahren, sehe ich ehrlich gesagt, keine Probleme. Das macht in meiner Version Oestrow. Hilfe bekommt Rick außerdem von Gerlach und Krexx.


"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


Alexander_Maclean

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #77 am: 21.02.12, 12:23 »
Das Problem ist ja IMO eher, das oestrow eher im shuttle gebraucht wird, wenn ich mich an meine eigenes geschreibe entsinne.

kann aber auch sein das ich mich täusche.

Bin gespannt wie du das lösen wirst.
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Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #78 am: 21.02.12, 12:30 »
Naja, ich hab die Szene noch mal gelesen, mir ist das "Ungedinbgt gebraucht werden" von Oestrow auch nicht so ganz ersichtlich ...
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ulimann644

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #79 am: 21.02.12, 13:14 »
Das Problem ist ja IMO eher, das oestrow eher im shuttle gebraucht wird, wenn ich mich an meine eigenes geschreibe entsinne.

kann aber auch sein das ich mich täusche.

Bin gespannt wie du das lösen wirst.

@Lairis
Jopp - was jetzt noch kleine Auswirkungen hat, das zeitigt später größere.
Denn: Es muss später immer mehr umgeschrieben werden, noch kann man das leicht korrigieren - später wird das immer schwieriger.
Einfacher wäre es, die beiden Tellariten einfach, wie im Original, mitzunehmen.

Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #80 am: 21.02.12, 13:40 »
OK, dann klärt mich mal auf, was die beiden noch Großartiges in der Shuttlerampe vollbringen, das Auswirkungen auf spätere Szenen oder dem gesamten Plot hat. Oder macht einen Vorschlag, warum Rick die beiden unbedingt mitnehmen will, nachdem er eigentlich froh war, sie loszuwerden (mein Eindruck). Dass sie die Plattform hochfahren, war ja eher eine spontane Idee von ihm.
Damit, dass ich manches kürze oder umschreibe, werdet ihr leben müssen ;). Falls es allerdings an dieser Stelle gar nicht geht, bin ich natürliuch bereit, die Änderung zurückzunehmen.
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ulimann644

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #81 am: 21.02.12, 14:03 »
OK, dann klärt mich mal auf, was die beiden noch Großartiges in der Shuttlerampe vollbringen, das Auswirkungen auf spätere Szenen oder dem gesamten Plot hat. Oder macht einen Vorschlag, warum Rick die beiden unbedingt mitnehmen will, nachdem er eigentlich froh war, sie loszuwerden (mein Eindruck). Dass sie die Plattform hochfahren, war ja eher eine spontane Idee von ihm.
Damit, dass ich manches kürze oder umschreibe, werdet ihr leben müssen ;). Falls es allerdings an dieser Stelle gar nicht geht, bin ich natürliuch bereit, die Änderung zurückzunehmen.

Ich denke da nur an dich...
Zum jetzigen Zeitpunkt musst du nur die beiden Tellariten einem anderen mitschicken. Zu einem späteren Zeitpunkt wirst du unweigerlich kürzen, umschreiben, und ändern müssen (manchmal stellt man das erst sehr viel später fest)
Ähnliches ist mir bei einem ICICLE-Script passiert. Da hatte ich auch NUR mal eben eine Figur am Anfang raus genommen. Später habe ich mir fast in den Hintern gebissen, als ich feststellte, was später noch alles an dieser Figur hing...

Da DU die Arbeit damit hast ist das natürlich deine Entscheidung, aber sage hinterher nicht, man hätte nicht davor gewarnt... :andorian

Oddys

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #82 am: 21.02.12, 14:20 »
Die sitzen später dann mit im Shuttle wenn Harris Kontakt zu Unity One aufnimmt und sind Gesprächsteilnehmer. Das Gespräch diente meines Wissens zur näheren Beleuchtung von Harris.

Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #83 am: 21.02.12, 14:32 »
Klar, verstehe.
Ich hab auch lange überlegt, ob ich das wirklich ändern soll. Letztendlich habe ich mich dafür entschieden, weil es letztendlich egal ist, wer die Shuttleplattform hochfährt, die beiden Tellariten später nicht mehr auftauchen, soweit ich das überblicken kann. Ich änderer schließlich nichts Wichtiges, schmeiße keine Plotideen über den Haufen - sondern mache hier und da nur ein ein paar Kleinigkeiten passend. 
Zum Beipsiel war ich auch so frei, die Szenen mit dem Chefkoch im Casino zu cutten, da Adm. Bennings hier seit Ewigkeiten nicht mehr aufgetaucht ist und sein Wiedereinstieg ins RPG eher unwahrscheinlich zu sein scheint. Falls er doch wieder mitmachen will und noch an Bedeutung gewinnen sollten, kann man sie immer noch als Rückblende einbauen.

Übrigens: Wer an MICH denkt, kann mir gerne bei den Episodenzusammenfassungen helfen ;): http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2498.0.html. Sich durch die vielen Postings zu wühlen und alles in der richtigen zeitlichen Reihenfolge zusammenzupuzzeln macht nämlich eine Schweinearbeit und artet in Gehirnjogging für Fortgeschrittene aus ^^. Dagegen ist das eigentliche Überarbeiten ein Klacks, selbst wenn mal größere Passagen umgeschrieben werden müssen.

Die sitzen später dann mit im Shuttle wenn Harris Kontakt zu Unity One aufnimmt und sind Gesprächsteilnehmer. Das Gespräch diente meines Wissens zur näheren Beleuchtung von Harris.

Nope, da sitzen Krexx und Gerlach:
http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2510.0.html
« Letzte Änderung: 21.02.12, 14:40 by Lairis77 »
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Fleetadmiral J.J. Belar

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #84 am: 21.02.12, 15:47 »
Und wann kommt die PDF raus?  :confused
:: MEIN PORTFOLIO:: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,1859.0.html
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Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #85 am: 21.02.12, 16:04 »
a.s.a.p.

Zaubern, mich selbst klonen oder den bajoranischen 26-Stunden-Tag einführen ;) kann ich leider auch nicht.
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Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #86 am: 21.02.12, 21:17 »
Nun die Shuttleszene:

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„Aye, Sir“, erwiderte Oestrow. „Aber erst helfe ich Ihnen, den Hintereingang zur Shuttlewerft zu öffnen. Das alte Schott geht nämlich so schwer, dass selbst ein Gorn auf Anabolika damit kämpfen dürfte.“
„Einverstanden.“ Harris lächelte leicht.
Die beiden Männer packten je eine Türhälfte, ihre Gesichter waren vor Anstrengung verzerrt. Mit einem ohrenbetäubenden Ächzen und Kreischen öffnete sich das Schott.
„Danke, Lieutenant“, japste Rick.
Oestrow verabschiedete sich leicht außer Atem und begab sich zur Kontrollstation.
 


Deck 26 - Shuttlewerft

„Ich beschwer mich nie wieder über das Zimmer meiner Töchter“, murmelte Rick, als der Spalt zwischen den Türhälften einen ersten Blick auf das sagenhafte Chaos in der Shuttlewerft freigab. In den Wartungsbuchten sah es aus, als hätten zwei Riesen mit den Shuttlekapseln Pool gespielt. Ein Runabout lag unter einem herabgestürzten Träger begraben, überall waren Trümmer verstreut, die Decke beulte sich gefährlich nach innen.
Harris zweifelte einen Moment, ob er überhaupt ein funktionsfähiges Vehikel finden würde, doch zu seiner Erleichterung stand Shuttle zwei unbeschadet auf dem Lift, der die Shuttleschiffe aus der Werft hinauf aufs Landedeck befördern sollte. Zwei Crewman – ein bolianischer Mann und eine menschliche Frau – waren gerade damit beschäftigt, kleinere Trümmer vom Dach zu räumen.
Harris zwängte sich durch den Spalt und ging zielstrebig auf die beiden zu.
Der weibliche Crewman, eine zierliche blonde Frau namens Sylvie Gerlach, entdeckte den Sicherheitschef zuerst. Sie tippte ihrem Kollegen, dem schlaksigen Bolianer Krexx, auf die Schulter. Der überraschte Mann rutschte wie ein nasser Sack von Shuttledach, stand vor dem Offizier stamm und salutierte. „Commander!“
Sylvie konnte sich das Schmunzeln kaum verkneifen als sie – mit sichtlich mehr Behändigkeit als der Bolianer – ebenfalls von Dach kletterte und Commander Harris begrüßte. „Verzeihen Sie die Unordnung, Sir, aber wir waren leider Austragungsort einer interstellaren Fußballmeisterschaft. Wer immer das Spiel verloren hat, musste seinen Frust anschließend an der Einrichtung auslassen.“
Krexx stupste sie an und warf ihr einen warnenden Blick zu, um sie daran zu erinnern, wie unangemessen solche kessen Sprüche gegenüber Vorgesetzten waren.
Rick lächelte schief. Durch seine Frau Claire, die ebenfalls in der technischen Abteilung arbeitete, kannte Rick die Beiden flüchtig. Der knapp 1,64 großen und maximal 55 Kilo schweren Sylvie Gerlach hätte er auf den ersten Blick niemals harte körperliche Arbeit zugetraut, aber er war schon eines Besseren belehrt worden. Dabei hatte er auch herausgefunden, dass Crewman Gerlach ziemlich reizbar sein konnte  – umso erstaunlicher war es für ihre Mannschaftskollegen, dass sie gerade mit den linkischen Krexx so gut zurecht kam, der selbst unter Bolianern als besondere Plaudertasche galt.
„Und da sag ich noch: Keine Fußballspiele gegen Klingonen!“, ging Harris auf das Geplänkel ein. Er hoffte, das Lieutenant Oestrow die Verwüstungen mit demselben Humor nehmen konnte, wie diese beiden Techniker. Oder dass die Crewmen mit dem Aufräumen fertig waren, bevor der Werkmeister Gelegenheit bekam, seinen Hangar zu betreten.  Immerhin waren die Shuttles quasi seine Babys.
Sylvie lachte kurz, Krexx schmunzelte immerhin.
„Funktioniert der Subraumsender da drin noch?“, fragte Harris und deutet auf das Shuttle.
Gerlach nickte. „Alle Systeme laufen einwandfrei, Commander. “
Richard klatschte in die Hände: „Prima, gute Arbeit! Wir müssen mit den Shuttle raus und einen Notruf absetzen. Gut möglich, dass wir auch den Antrieb brauchen.“ Er hob die Augenbrauen und fügte hinzu. „Jetzt schlage ich vor, Sie setzen sich zu mir ins Shuttle, bevor ich das Außenschott öffne und die Überreste Ihrer Party ins Vakuum saugen lassen!“
Die beiden Crewmen blcikten sich Stirnrunzeln an. Wahrscheinlich brauchte man diese Art schrägen Humor, um Offizier zu werden.
Der Sicherheitschef wartete, bis seine Begleiter sich auf der Rückbank niedergelassen hatten.  Bevor er selbst im Cockpit Platz nahm, blickte er in Richtung des Kontrollraums, der durch eine Scheibe transparentes Aluminium von der Werft getrennt war, streckte den Arm aus und zeigte mit den Daumen nach oben. Dieses Zeichen würde Oestrow verstehen. 
Unmittelbar, nachdem sich die Heckklappe geschlossen hatte, jaulte der Dekompressionsalarm auf.
„Sie sind ein Goldjunge, Oestrow“, murmelte er.
Krexx stellte mit wachsender Besorgnis fest, dass sich die Plattform sich nur ruckweise bewegte.
„Das liegt am Notstrom“, beruhigte ihn Sylvie Gerlach. „Da kann das Hubsystem nicht mit voller Leistung arbeiten. Außerdem ist das Shuttle recht schwer.“ Mit einem schrägen Blick auf  fügte sie hinzu: „Vielleicht hättest du dir den zweiten Schokopudding zum Dessert sparen sollen, Krexx.“
Der Bolianer zog es vor, nicht darauf zu antworten.
Rick hätte normalerweise einen passenden Spruch auf lager gehabt, doch im Moment konzentrierte er sich zu intensiv auf seine Konsole.
Während das Shuttle langsam in die in die Hangarbucht aufstieg, wurde den Insassen das ganze Ausmaß des Schadens bewusst: Wo das Tor sein sollten, klafften nur noch ein paar spitze Metallzähne und gaben den Blick auf das Asteroidenfeld frei. Einer der kleinen Gesteinsbrocken hatte sich sogar ins Innere verirrt und ein Typ-6-Shuttle plattgewalzt.
„Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit, ob Oestrows Theorie funktioniert“, murmelte Harris und warf einen Blick über die Schulter. „Wünschen Sie mir Glück!“
Krexx lächelte, Sylvie drückte buchstäblich die Daumen.
Der Sicherheitschef rieb sich kurz die Hände und öffnete einen Breitbandsubraumkanal: "An alle Schiffe in diesen Sektor. Hier ist das Föderationsschiff ESTRELLA DEL ALBA. Wir sind in einen Asteroidenfeld haveriert, die Primärsysteme sind ausgefallen. Wir laufen auf Reserve und brauchen dringend Unterstützung."
Als Rick auf SENDEN drückte, war es für einen Moment totenstill im Inneren des Shuttles. Harris unterbrach das angespannte Schweigen, als er sich zu seinen Begleitern umwandte und strahlte. „Nachricht erfolgreich gesendet!“
Die beiden Crewmen applaudierten spontan.
Rick berührte seinen Kommunikator: „Harris an Katic. Der Notruf wurde abgesetzt. Weitere Befehle?“
„Sehr gut, Rick“, lobte Lejla. Die Erleichterung und Freude war ihr deutlich anzumerken. „Wenn Sie uns jetzt noch ein paar Asteroiden vom Leib halten können, bis wir hier raus fliegen, befördere ich Sie wahrscheinlich. Katic Ende.“
„Die nächste Party, bei der das Schiff demoliert wird“, wollte Sylvie beinahe scherzen, doch sie biss sich erfolgreich auf die Zunge.
„Einer von Ihnen muss die Sensoren im Auge behalten“, sagte der Sicherheitschef zu den beiden Crewmen.
Sylvie, die weniger Mühe hatte, auf den Vordersitz zu klettern, übernahm diese Aufgabe, so dass sich Rick der Steuerung des Shuttles widmen konnte. Er sah sich nicht als Superpilot, doch bis auf einen kleinen Unfall während der Akademiezeit war er bisher sehr sicher geflogen. Mit viel Geschick fädelte er das Shuttle zwischen den Überresten des Hangartores hindurch, eine Minute später schwebte es bereits frei im All. Ein kurzer Schub mit den Kontrolldüsen und es entfernte sich zwei Kilometern vom Mutterschiff. Der Sicherheitschef drehte es nun so, dass man durch das große Frontfenster die Schäden an der Hecksektion begutachten konnte.
„Sieht übel aus“, meinte Krexx und Harris konnte ihm nur zustimmen.
Bis zu den Pylonen der Warpgondeln war die Oberseite aufgerissen, der Heckbereich samt Frachtrampe fehlte komplett.
Als sich die ESTRELLA DEL ALBA langsam aber stetig in Bewegung setzte, lächtelte Rick. Cully und Kreutzer hatten offenbar die Triebwerke zum Laufen gebraucht.
„Sieht so aus, als wären unsere Kesselflicker im Maschinenraum gar nicht so schlecht!“
„Kesselflicker?“, protestierte Sylvie und Rick hob beschwichtigend die Hände.
„Endlich geht es aufwärts“, meinte Krexx mit dem typischen Optimismus der Bolianer. „Wäre doch gelacht, wenn wir nicht mit heiler Haut hier rauskommen würden! Die Strömungen des Universums haben bis eben alles Unglück bei uns abgeladen – aber da diese Strömungen am Ende dafür sorgen, dass das Universum im Gleichgewicht bleibt, werden sie uns jetzt erlösen und auf den Wellen des Glücks davontragen …“
Sylvie Gerlach verdrehte die Augen und auch Rick hatte Krexx‘ Vortrag über Bolianische Glaubenslehre schon gründlich über.     
„Der Verlust des Captains gehört für mich nicht zur Gerechtigkeit des Universums“, murrte er.
Harris hatte seinen Vorgesetzten sehr geschätzt und respektiert, außerdem war er zutiefst dankbar für die Sondererlaubnis, die Zwillinge an Bord behalten zu dürfen.
„Wer weiß, was uns das Sternenflottenkommando für einen Schnösel als Nachfolger schickt“, dachte er grimmig.
Laut sagte er: „Hoffen wir, dass Sie Recht zu behalten, Krexx.“
Der Sicherheitschef hielt das Shuttle dicht neben dem Schiff, um bei etwaigen Problemen – zum Beispiel einem Asteroiden auf Kollisionskurs - unmittelbar eingreifen zu können. Doch obwohl sich die Minuten wie Stunden dehnten, schaffte es die ESTRELLA ohne weitere Schäden aus dem Feld.
Richard gestattete sich einen erleichterten Seufzer. „Das Schlimmste wäre überstanden.“
Auch den beiden Crewmen war die Erleichterung deutlich anzumerken.
„Na, was habe ich gesagt?“, trumpfte der Bolianer auf.


Brücke des USS ESCORT, Flaggschiff der 5. Taskforce

Fleetadmiral Joran Jakur Belar, Oberkommandant der Taskforces, genoss es immer wieder, im Kommandosessel seines Schiffes zu sitzen. Natürlich hätte er auch auf der Raumstation UNITY ONE bleiben und seine Stellvertreterin, Fleetcaptain Renee O‘Connor diese Patrouille durchführen lassen können – aber von Zeit zu Zeit musste er einfach raus. Er brauchte den Weltraum, das Abenteuer und den Kitzel der Gefahr wie die Luft zum Atmen. Auch wenn er es sich selbst ungern eingestand, brauchte er von Zeit zu Zeit ebenso einen guten Kampf. So gern er auf UNITY ONE verweilte – es war nun mal eine Raumstation, die statisch um einen Planeten kreiste. Es liebte diese Station nicht so innig, wie er die ESCORT liebte – daher nutzte er jede Gelegenheit, um zu fliegen.
Der Hauptgegner der Sternenflotte – eine sogenannte Liga aus Gorn, Tholianern und einigen anderen unabhängigen Welten – verhielt sich momentan erstaunlich ruhig in diesem Sektor. Doch Belar war überzeugt, dass dies nur die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm war. Das spürte er in seinen Flecken. Der große, kräftige Trill, der nach dem Dominionkrieg mit seiner Einheit zum Schutz Cardassias abkommandiert worden war, hatte seit der Attacke auf UNITY ONE im letzten Dezember kein schweres Gefecht mehr erlebt.
Nicht, dass er darauf scharf wäre! Dieser Angriff hatte ihn zu viel gekostet, zu tiefe Wunden gerissen …
Doch wenn alles so ruhig und routiniert ablief, wie jetzt, langweilte sich Belar nicht einfach – er wurde regelrecht unruhig.
Als sein Blick zur taktischen Station wanderte, bemerkte er, dass Tailany Ro’Shell, die andorianische Sicherheitschefin, äußerst konzentriert wirkte. Ihre Miene ließ keine Emotionen erkennen, doch ihre Antennen waren starr nach vorn gerichtet. Wer sich mit andorianischer Körpersprache nicht so gut auskannte, wusste dieses Zeichen höchster Aufmerksamkeit nicht zu deuten. Doch Belar kannte die Andorianer – und vor allem kannte er Tailany. Ein Gefühl von Zärtlichkeit stieg in ihm auf.
Kurz entschlossen stand er auf,  umrundete das Glasgeländer, welches den oberen Teil der Brücke vom unteren Kommandobereich trennte, stieg die beiden Stufen empor und blickte Tailany über die Schulter. „Stimmt etwas nicht?“, fragte er leise.
„Schwer zu sagen“, erwiderte die Sicherheitschefin der ESCORT. „Ich empfange einen schwachen Notruf. Angeblich von einem Schiff der Sternenflotte.“
Der Admiral dachte nach. „Mir ist nicht bekannt, dass Schiffe der Sternenflotte in diesem Sektor operieren.“
„Das ist so nicht ganz korrekt“, wiedersprach Tailany – und nach kurzem Zögern fügte sie hinzu: „Sir.“ Ihre Beziehung zum Admiral macht sie zur Zielscheibe für jeden Karrieristen, der auf ihren Posten scharf war – also musste sie wenigstens auf der Brücke die Form wahren. „Ich wurde heute Morgen vom Sternenflottenkommando informiert, dass die U.S.S. ESTRELLA DEL ALBA zu Forschungszwecken hier operiert“, ergänzte Fleetcaptain Rennee O'Connor, die neben Tailany an der Taktischen Station saß.
Belar schaute sie missmutig an. „Und warum weiß ich nichts davon?“
„Sie müssten davon wissen. Schließlich haben Sie den Bericht gelesen und abgezeichnet.“
Der Admiral ballte heimlich die Fäuste. „Gelesen“ war sehr euphemistisch ausgedrückt – „überflogen“ traf es besser.
„Natürlich, ich erinnere mich wieder“, entgegnete er versöhnlich und wandte sich an seinen Operationsoffizier: „Lieutenant Asakura, haben wir etwas auf den Sensoren?“
„In der Tat Sir, ein Schiff der Excelsiorklasse auf den Koordinaten 142.088 zu 109.05, im Liropar-Asteroidengürtel“
„Weitere Informationen?“
„Negativ, Sir. Wir sind zu weit weg, um Schäden am Schiff zu ermitteln.“
„Sind wir nah genug, um Kontakt aufzunehmen?“
Asakura und Tailany nickten fast gleichzeitig.
„Commander Ro’Shell, senden Sie auf der Notruffrequenz, dass Hilfe naht, und informieren Sie UNITY ONE, was wir vorhaben. Sie sollen außerdem die ICICLE zu uns schicken. Mir ist nicht wohl bei der Sache. Lieber etwas überrepräsentiert, als alleine einem Wolfsrudel gegenüberzustehen.“
„Aye, Sir.“ Tailany führte den Befehl unverzüglich aus.
„Alarmstufe Gelb“, entschied Belar. „Steuermann, setzen sie einen Abfangkurs - und nehmen sie den schnellsten Weg! Laut den letzten Geheimdienstberichten wurden in diesem Asteroidenhaufen Aktivitäten der Lyraner gemeldet. Wenn sich so ein Wolfsrudel auf die ESTRELLA stürzt, haben die armen Teufel keine Chance.“
„Verstanden, Kurs gesetzt. Warpantrieb auf Maximum“, erwiderte Edward T. Harris, der Steuermann.
„Beschleunigen!“, befahl der Trill.
Die U.S.S. ESCORT, eines der mächtigsten Schiffe der Sternenflotte, sprang augenblicklich in den Subraum und jagte ihrem Ziel entgegen: Die Rettung der U.S.S. ESTRELLA DEL ALBA.


Shuttle 2:

Der Sicherheitschef blickte Krexx entnervt an und holte zu einer süffisanten Antwort aus, doch Sylvie unterbrach ihn: „Commander, wir empfangen ein Audiosignal!“
Ihre Stimme vibrierte vor Aufregung und Richards ganzer Körper spannte sich.
„Auf die Lautsprecher!“
Sofort wurde das Cockpit von einer angenehm klingenden weiblichen Stimme erfüllt: „USS Estrella del Alba, hier ist die USS ESCORT. wir haben Ihren Notruf empfangen und sind auf dem Weg zu Ihnen.“
„Yay!“ Sylvie hielt mit einem breiten Lächeln ihre Handfläche hoch und Rick schlug ein.
Krexx, der mit diesem menschlichen Brauch nichts anfangen konnte, betrachtete ratlos seine eigenen Hände.
„Meine Güte, das Flagschiff der 5. Taskforce!“, staunte der Bolianer. „Dieses Prachtstück wollte ich schon immer mal von Nahem sehen.“
„Vielleicht bekommen Sie bald Gelegenheit dazu“, meinte Rick und zwinkerte.
Sein Cousin Ed Harris war Pilot und Zweiter Offizier auf der ESCORT. Er kannte dieses Schiff sogar von innen und grinste insgeheim. Sobald Krexx davon erfuhr, fiel er wahrscheinlich vor Ehrfurcht in Ohnmacht.
„Öffnen Sie einen Kanal“, befahl der Sicherheitschef seiner „Beifahrerin“.
„USS ESCORT, hier ist Lt. Cmdr. Richard T. Harris an Bord von Shuttle 2, ESTRELLA DEL ALBA. Sie sind das Beste, was uns heute passiert ist!“
Als Gerlach den Monitor aktivierte, bereute Rick seinen Gefühlsausbruch gleich wieder. Der ernste blonde Mann auf dem Schirm trug die Rangabzeichen eines Fleetadmirals. Harris versteifte sich, als ihm klar wurde, dass er es mit dem Kommandanten der 5. Taskforce,  Joran Jakur Belar, höchstpersönlich zu tun hatte.
Aber dann las er Verständnis in den Augen des Trill. „Wie ist Ihr Status, Commander?“, fragte der Admiral.
„Ich sende vom Shuttle, weil die Subraumkommunikation der Estrella  gänzlich ausgefallen ist und auch die interne Kommunikation läuft nur mit dem Notfallsystem“, berichtete Harris.
„Wir haben multiple Hüllenbrüche, die größten sind im Heckbereich. Da haben wir die Frachtrampe und die Antimaterietanks verloren – und es gibt einen recht großen Bruch in der Shuttlerampe. Mir liegen außerdem Berichte über Plasmafeuer auf den Decks zwei und drei vor. Unsere Ingenieure haben die Manövriertriebwerke, die noch vorhanden sind, offenbar zum Laufen gebracht. Dadurch sind wir endlich aus dem Asteroidenfeld heraus. die Impulstriebwerke sind noch offline, könnten aber bald wieder laufen. Warpantrieb ist wegen der Zerstörung der Antimaterietanks völlig außer Funktion. Bei den Sensoren funktionieren nur die Nahbereichscanner. Langstreckensensoren, Waffen und Schilde sind offline.“ Er legte eine kurze Pause ein und fuhr dann fort: „Eine komplette Verlustliste liegt mir noch nicht vor, Admiral. Allerdings gab es allein auf der Brücke mindestens zwei Tote, darunter auch den Captain, und drei schwerer verletzte Offiziere. Ich rechne außerdem mit weiteren Verletzten.“

TBC
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #87 am: 21.02.12, 21:55 »
Huh, mit dem teil hast du meine Bedenken zerstreut.

Großes lob  :thumbup
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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #88 am: 21.02.12, 22:35 »
Den Applaus der beiden Crewmen fand ich etwas sehr übertrieben - ein begeistertes Schulterklopfen hätte es IMO getan.
Ansonsten sehr gute Umsetzung des Originals.

Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #89 am: 22.02.12, 07:05 »
Naja, Schulterklopfen bei einem vorgesetzten fände ich nun wieder nicht so angebracht ;). Angesichts der Tatsache, das die ganze Crew nahe an der Verzweiflung war und das erfolgreich abgesetzte Signal der erste Hoffnungsschimmer ist, kann man sich schon mal zu einem spontanen“Gefühlsausbruch" hinreissen lassen. Zumal die beiden keine Offiziere sind und nicht mit der selben Dosis militärische Disziplin vollgepumpt wie z.B. Harris.

EDIT:
Rechtschreibfehler korrigiert (blöde Smartphone-Tastatur ^^).
« Letzte Änderung: 22.02.12, 07:54 by Lairis77 »
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