Autor Thema: U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman  (Gelesen 65099 mal)

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Alexander_Maclean

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #90 am: 22.02.12, 07:52 »
Schulterklopfen wäre auch gegangen

so "militärisch" ist Rick nun auch nicht.

aber generell sehe ich das so wie Lairis.
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ulimann644

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #91 am: 22.02.12, 08:13 »
Naja, Schulterklopfen bei einem vorgesetzten fände ich nun wieder nicht so angebracht ;).

Ja ne - aber Hände abklatschen... :caua

Angesichts der Tatsache, das die ganze Crew nahe an der Verzweiflung war und das erfolgreich abgesetzte Signal der erste Hoffnungsschimmer ist, kann man sich schon mal zu einem spontanen“Gefühlsausbruch" hinreissen lassen. Zumal die beiden keine Offiziere sind und nicht mit der selben Dosis militärische Disziplin vollgepumpt wie z.B. Harris.

Der Punkt ist, dass mit dem Applaus zumindest Sylvie "out of Character" handelt - da sie ziemlich nach ihrer Mutter Melanie Gerlach (die Krankenschwester aus "Das Sonneninferno") kommt, würde sie anders reagieren.

Was auch schade ist: Das kleine Geplänkel mit Harris bezüglich "Alle-Mann-an-die-Wand" fehlt...
Eigentlich wollte ich darauf später noch eingehen - jetzt kann ich´s wohl aber knicken, da die kleine Unterhaltung, ohne die dies keinen Sinn macht, bereits der Schere zum Opfer fiel.

In dieser Hinsicht bereitet es mir etwas Magenschmerzen, wenn der Roman ZU weit weg vom Original umgeschrieben wird. Gut - hier ist es nicht allzu tragisch, lasse ich die Gelegenheit halt aus...
Später jedoch (gerade in den Szenen mit Valand) sind diese kleinen Details wichtig, da darauf aufgebaut werden soll. Wenn hier Details einfach wegfallen, dann könnte das größere, unangenehme Folgen haben.
Von daher würde ich vorschlagen - ganz allgemein - so dicht wie möglich am Original zu bleiben, und so wenig wie nötig umzuschreiben.
« Letzte Änderung: 22.02.12, 08:17 by ulimann644 »

Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #92 am: 22.02.12, 10:17 »
Naja, Schulterklopfen bei einem vorgesetzten fände ich nun wieder nicht so angebracht ;).

Ja ne - aber Hände abklatschen... :caua

Hat Rick von sich aus getan ;).

Der Punkt ist, dass mit dem Applaus zumindest Sylvie "out of Character" handelt - da sie ziemlich nach ihrer Mutter Melanie Gerlach (die Krankenschwester aus "Das Sonneninferno") kommt, würde sie anders reagieren.

OK, wenn's out of character ist, werde ich die Szene abändern. Nun kannst du nicht erwarten, dass jeder hier das "Sonneninferno" gelesen hat und Sylvies Mama kennt ;).  Aber dafür poste ich ja alles vorab.

Was auch schade ist: Das kleine Geplänkel mit Harris bezüglich "Alle-Mann-an-die-Wand" fehlt...

Gerade das war mir zuviel des Geblödels, weiß auch auch nicht ... Vielleicht ist mir der Humor an der Stelle einfach zu gekünstelt. 
Aber wenn du unbedingt noch mal drauf eingehen willst, werde ich sehen, ob ich das irgendwo wieder reinbringen kann. Falls es passt.

In dieser Hinsicht bereitet es mir etwas Magenschmerzen, wenn der Roman ZU weit weg vom Original umgeschrieben wird. Gut - hier ist es nicht allzu tragisch, lasse ich die Gelegenheit halt aus...
Später jedoch (gerade in den Szenen mit Valand) sind diese kleinen Details wichtig, da darauf aufgebaut werden soll. Wenn hier Details einfach wegfallen, dann könnte das größere, unangenehme Folgen haben.
Von daher würde ich vorschlagen - ganz allgemein - so dicht wie möglich am Original zu bleiben, und so wenig wie nötig umzuschreiben.

Ich verstehe deine Bedenken. Ich habe auch nicht die Absicht, etwas Wichtiges umzuschreiben. Ich halte mich knallhart an die vorgegebene Storyline und verändere nur hier und da einen Dialog oder eine Szene, die offensichtlich zum schmückenden Beiwerk gehört.
Andererseits brauche ich auch ein bisschen Freiraum zum Schreiben, damit es mir Spaß macht - sonst kann der Job gern ein anderer übernehmen.  :narnangry
Dass die Details in der Szene mit Valand nicht unter den Teppich gekehrt werden sollten, ist mir schon klar ;). Aber wo Gral und Hohl sich am Ende rumtreiben, war für die Handlung nicht wirklich relevant, wie wir gerade festgestellt haben. Und irgendwelche Witze über Partyspielchen sind das IMO auch nicht.

Auch wenn ich jetzt den einen oder anderen auf die Füße trete, bin ich der Meinung, dass an manchen Stellen gekürzt werden MUSS, um den Lesefluss zu halten. Und gerade bei Teil eins muss ich sagen: Die Story zieht sich teilweise ganz schön. :duck: Das merkt man Ingame vielleicht nicht - aber beim hintereinander weg Lesen der Postings.
Aber ich bin durchaus kompromissbreit, wenn ein Spieler meint, seine Szene MUSS unbedingt drin bleiben ;)
« Letzte Änderung: 22.02.12, 10:25 by Lairis77 »
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


ulimann644

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #93 am: 22.02.12, 11:25 »
OK, wenn's out of character ist, werde ich die Szene abändern. Nun kannst du nicht erwarten, dass jeder hier das "Sonneninferno" gelesen hat und Sylvies Mama kennt ;).  Aber dafür poste ich ja alles vorab.

Darum erkläre ich es hier ja... ;)

Was auch schade ist: Das kleine Geplänkel mit Harris bezüglich "Alle-Mann-an-die-Wand" fehlt...

Gerade das war mir zuviel des Geblödels, weiß auch auch nicht ... Vielleicht ist mir der Humor an der Stelle einfach zu gekünstelt. 
Aber wenn du unbedingt noch mal drauf eingehen willst, werde ich sehen, ob ich das irgendwo wieder reinbringen kann. Falls es passt.

Ich fand diese Passage nicht soooo übertrieben...

Ich verstehe deine Bedenken. Ich habe auch nicht die Absicht, etwas Wichtiges umzuschreiben. Ich halte mich knallhart an die vorgegebene Storyline und verändere nur hier und da einen Dialog oder eine Szene, die offensichtlich zum schmückenden Beiwerk gehört.

Das schwierige dabei ist halt zu entscheiden: Ist etwas wirklich unwichtig, oder könnte es im Nachhinein ein Tipp sein, den man später noch braucht...
Sicher - vieles kann man klar entscheiden, sollte etwas aber nicht wirklich 100% sicher sein, dann würde ich sagen: Besser mal einen Nebensatz mehr drin lassen. (Inhaltlich)

Andererseits brauche ich auch ein bisschen Freiraum zum Schreiben, damit es mir Spaß macht - sonst kann der Job gern ein anderer übernehmen.  :narnangry

Ich ahnte, dass das an dieser Stelle kommen wird... :andorian
Deshalb gleich vorweg: Du machst da einen ganz tollen Job !! Bitte sieh das Feedback deswegen nicht als "Gemecker" sondern eher als Input eines Lesers, dem ein paar Dinge auffallen und die er möglicherweise aus einem anderen Blickwinkel sieht (also wie immer... ;))

Den Freiraum sollst du schon haben - und bisher gab es ja auch keinerlei Beanstandung (allein das ist mehr als verwunderlich, denn normalerweise finde ich viel eher Haare in der Suppe).

Dass die Details in der Szene mit Valand nicht unter den Teppich gekehrt werden sollten, ist mir schon klar ;). Aber wo Gral und Hohl sich am Ende rumtreiben, war für die Handlung nicht wirklich relevant, wie wir gerade festgestellt haben. Und irgendwelche Witze über Partyspielchen sind das IMO auch nicht.

Wo die beiden Schlammbader herumlaufen ist wirklich nicht wichtig - dennoch hat ihr Fehlen folgende Auswirkung:

Hohl und Gral nicht im Hangar --> Oestrow nicht an Bord des Shuttles --> Keine Unterhaltung: Krexx/Sylvie --> Fehlen des "Alle-Mann-an-die-Wand"-Dialogs --> Spätere Erwähnung nicht möglich.

Zugegeben: Der Dialog ist nicht wirklich wichtig - das Beispiel soll nur zeigen, wohin das maximal führen kann. Hätte ich bereits weiter hinten Bezug auf diese Unterhaltung genommen und möglicherweise sogar einen Dialog: Sylvie/Krexx/Oestrow über den Flug im Shuttle geschrieben, dann würde es noch größere Auswirkung haben.

Was ich damit lediglich sagen will ist: Solche Änderungen sind Anfangs wirklich klein und vernachlässigbar - können aber unter Umständen einen Rattenschwanz nach sich ziehen. Hier ist es nicht der Fall - aber ich wollte dennoch darauf hinweisen was passieren KANN, wenn auch nicht in jedem Fall MUSS... ;) :andorian

Auch wenn ich jetzt den einen oder anderen auf die Füße trete, bin ich der Meinung, dass an manchen Stellen gekürzt werden MUSS, um den Lesefluss zu halten. Und gerade bei Teil eins muss ich sagen: Die Story zieht sich teilweise ganz schön. :duck: Das merkt man Ingame vielleicht nicht - aber beim hintereinander weg Lesen der Postings.

Tritt ruhig durch - ich habe Hornhaut auf den Füßen... ;)

Ernsthaft: Mir ist durchaus bewusst, dass Kürzungen nicht vermeidbar sind - und ich bin auch durchaus dafür, dass diese durchgeführt werden. Andererseits planen die Leute im stillen Kämmerlein manchmal etwas vor - so dass immer wieder mal angesprochen werden wird, wenn ein Detail rausfliegt - denke ich...

Das ist vollkommen normal und sollte kein Problem sein.

Aber ich bin durchaus kompromissbreit, wenn ein Spieler meint, seine Szene MUSS unbedingt drin bleiben ;).

Supergut.
Wird eh eher selten der Fall sein (zumindest von meiner Seite war es diesmal das erste Mal) :andorian

Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #94 am: 22.02.12, 12:43 »
Was auch schade ist: Das kleine Geplänkel mit Harris bezüglich "Alle-Mann-an-die-Wand" fehlt...

Gerade das war mir zuviel des Geblödels, weiß auch auch nicht ... Vielleicht ist mir der Humor an der Stelle einfach zu gekünstelt. 
Aber wenn du unbedingt noch mal drauf eingehen willst, werde ich sehen, ob ich das irgendwo wieder reinbringen kann. Falls es passt.

Ich fand diese Passage nicht soooo übertrieben...

Übertrieben ist das falsche Wort. Aber der Humor wirkt hier für mein Gefühl ein bisschen "angestrengt" (weißt nicht, wie ich es besser ausdrücken soll). Was ja nicht schlimm ist, dennoch fand ich die Szene nicht so witzig, dass ich sie unbedingt drin behalten musste, obwohl sie eher Filler ist.

Das schwierige dabei ist halt zu entscheiden: Ist etwas wirklich unwichtig, oder könnte es im Nachhinein ein Tipp sein, den man später noch braucht...

Ich behaupte ganz frech: Für so etwas hat man als Autor einen Riecher, der zu mindestens 95% funktioniert. Und für die restlichen 5% habe ich euch :).
Falls sich jemand bei einer scheinbar unwichtigen Kleinigkeit was wichtiges gedacht haben sollte, muss er/sie einfach schreien und der entsprechende "Nebensatz" wird wieder eingefügt ;).

Ich ahnte, dass das an dieser Stelle kommen wird... :andorian
Deshalb gleich vorweg: Du machst da einen ganz tollen Job !! Bitte sieh das Feedback deswegen nicht als "Gemecker" sondern eher als Input eines Lesers, dem ein paar Dinge auffallen und die er möglicherweise aus einem anderen Blickwinkel sieht (also wie immer... ;))

Danke für die Blumen. :) Ich bin auch immer dankbar für das Input!
Aber ich fände es schrecklich, wenn sich einige Spieler zur Angewohnheit machen, akribisch darüber zu wachen, dass ihre Szenen und Charas buchstabengetreu wiedergegeben werden und bei jeder kleinen Änderung losnörgeln, so dass ich mich gar nicht mehr bewegen kann.  :nfire
Das ist zwar bisher nicht passiert - aber weil ich dass gar nicht verknuspern könnte, sage ich lieber gleich: Dann schmeiße ich das Handtuch! Grenzen muss man nach meiner Erfahrung setzen, bevor es wirklich nötig wird ^^.

Wo die beiden Schlammbader herumlaufen ist wirklich nicht wichtig - dennoch hat ihr Fehlen folgende Auswirkung:

Hohl und Gral nicht im Hangar --> Oestrow nicht an Bord des Shuttles --> Keine Unterhaltung: Krexx/Sylvie --> Fehlen des "Alle-Mann-an-die-Wand"-Dialogs --> Spätere Erwähnung nicht möglich.

Zugegeben: Der Dialog ist nicht wirklich wichtig - das Beispiel soll nur zeigen, wohin das maximal führen kann.

Wenn das das Maximum ist, kann ich damit umgehen.
Ich hätte die Szene auch nicht umgeschrieben, wenn mich eine plausible Erklärung angesprungen hatte, warum Rick die beiden mit zur Shuttlerampe nehmen muss. Aus meiner Sicht scheint es mir logischer, sie im Maschinenraum zu lassen, wo sie 1) Cully zur Hand gehen und dabei evtl. ihre Fähigkeiten als Praktikanten der Wissenschaftlichen Abteilung einbringen können können, 2) nicht unmittlebar in Gefahr sind und 3) Harris und Oestrow nicht unnötig aufhalten, indem sie in irgendeiner Jeffrisröhre stecken bleiben :andorian.
So, wie die Szene funktioniert, sind die Parts von Gral, Hohl, Oestrow und den beiden Crewmen ziemlich austauschbar. Darüber, dass Oestrow eine Shuttleplattform hochfahren kann, besteht sicher allgemeiner Konsens :andorian,  andererseits können seine Dialoge ohne weiteres von Sylvie und Krexx übernommen werden.   
Das geht natürlich nicht bei jeder Szene.

Hätte ich bereits weiter hinten Bezug auf diese Unterhaltung genommen und möglicherweise sogar einen Dialog: Sylvie/Krexx/Oestrow über den Flug im Shuttle geschrieben, dann würde es noch größere Auswirkung haben.

Soweit habe ich auch schon gedacht - und die Suchfunktion benutzt, um zu sehen, ob Gral und Hohl später noch mal auftauchen, bzw. Oestrows Anwesenheit im Shuttle einen Rattenschwanz nach sich zieht. War aber nicht der Fall.


Andererseits planen die Leute im stillen Kämmerlein manchmal etwas vor -

Ach, weißt du, was ich mir schon alles im Voraus überlegt hatte - und dann knicken musste, weil meine Mitspieler ganz anders reagiert haben, als erwartet oder die Story sich anders entwickelt hat ... Da müssen wir durch, das ist RPG ;).
Es ist in einem RPG auch ganz normal, dass jeder Spieler die Situation aus dem Blickwinkel seines Char beschreibt, so dass sich dadurch manches wiederholt oder ausufert.
Aber ein Roman ist anders gestrickt und ich muss dabei in erster Linie an die Leser denken :).

so dass immer wieder mal angesprochen werden wird, wenn ein Detail rausfliegt - denke ich...

Wie gesagt - wenn das Detail wichtig ist, nehme ich es auch wieder rein.
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


ulimann644

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #95 am: 22.02.12, 13:02 »
Ich behaupte ganz frech: Für so etwas hat man als Autor einen Riecher, der zu mindestens 95% funktioniert. Und für die restlichen 5% habe ich euch :).

Das war ein Teil der 5%... ;)

Falls sich jemand bei einer scheinbar unwichtigen Kleinigkeit was wichtiges gedacht haben sollte, muss er/sie einfach schreien und der entsprechende "Nebensatz" wird wieder eingefügt ;).

Wird passieren - wenn nötig...

Aber ich fände es schrecklich, wenn sich einige Spieler zur Angewohnheit machen, akribisch darüber zu wachen, dass ihre Szenen und Charas buchstabengetreu wiedergegeben werden und bei jeder kleinen Änderung losnörgeln, so dass ich mich gar nicht mehr bewegen kann.  :nfire

Das war nie der Fall und wird es (was mich betrifft) auch nicht werden.
Also - keine  :dpanik

Das ist zwar bisher nicht passiert - aber weil ich dass gar nicht verknuspern könnte, sage ich lieber gleich: Dann schmeiße ich das Handtuch! Grenzen muss man nach meiner Erfahrung setzen, bevor es wirklich nötig wird ^^.

Das habe ich gerne - kaum sagt man was, schon fliegt die Blumenvase in meine Richtung... ;) :D

Wenn das das Maximum ist, kann ich damit umgehen.

Dieses Beispiel war auch harmlos - ich hätte vielleicht ein drastischeres wählen sollen... ;)
Hier ist (zufällig...?) nix passiert - könnte aber auch mal anders laufen.

Soweit habe ich auch schon gedacht - und die Suchfunktion benutzt, um zu sehen, ob Gral und Hohl später noch mal auftauchen, bzw. Oestrows Anwesenheit im Shuttle einen Rattenschwanz nach sich zieht. War aber nicht der Fall.

Wobei die Suchfunktion absolut wirkungslos bleibt, wenn eine Bezugnahme erst für Kapitel 4 geplant ist... ;)


Ach, weißt du, was ich mir schon alles im Voraus überlegt hatte - und dann knicken musste, weil meine Mitspieler ganz anders reagiert haben, als erwartet oder die Story sich anders entwickelt hat ... Da müssen wir durch, das ist RPG ;).

Dieser Vergleich hinkt.
Du redest von einer Planung zu Dingen, die nie passieren weil Mitspieler anders handeln, als gedacht.
Ich rede von einer Planung, die auf Geschehnisse Bezug nimmt, die im RPG bereits sehr wohl passiert sind - lediglich dann evt. im Roman nicht auftauchen. Das ist ein signifikanter Unterschied.

Es ist in einem RPG auch ganz normal, dass jeder Spieler die Situation aus dem Blickwinkel seines Char beschreibt, so dass sich dadurch manches wiederholt oder ausufert.
Aber ein Roman ist anders gestrickt und ich muss dabei in erster Linie an die Leser denken :).

Das soll auch so bleiben.

Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #96 am: 22.02.12, 13:47 »
Das habe ich gerne - kaum sagt man was, schon fliegt die Blumenvase in meine Richtung... ;) :D.

Wer schmeißt hier mit Blumenvasen? :dwow Die wären mir dafür viel zu schade :harhar
Oder plauderst du hier etwa aus dem Nähkästchen? :andorian.

Ich sag's nur lieber gleich, wenn mir was nicht passt, dann sind die "Fronten" von vornherein klar ^^.

Hier ist (zufällig...?) nix passiert - könnte aber auch mal anders laufen.

Ich habe schon alle Vorkehrungen getroffen, damit nix passiert. man sollte auch nicht übertreiben ;):

Wobei die Suchfunktion absolut wirkungslos bleibt, wenn eine Bezugnahme erst für Kapitel 4 geplant ist... ;)

Wir sind immer noch bei Episode 3. Soviel zum Vorausplanen ;).
Beim RPG sehe ich ich darin keinen Sinn, schon gar nicht bei solchen Details. Da könnte dir auch jemand anders in die Suppe spucken und den Spielverlauf in eine ganz andere Richtung schubsen - so dass es nicht mehr passt, auch wenn es auf Geschehnisse im RPG Bezug nimmt. In meinem Fall hast du zumindest eine Chance, dass ich den Roman noch mal umschreibe ;).

Du redest von einer Planung zu Dingen, die nie passieren weil Mitspieler anders handeln, als gedacht.
Ich rede von einer Planung, die auf Geschehnisse Bezug nimmt, die im RPG bereits sehr wohl passiert sind - lediglich dann evt. im Roman nicht auftauchen. Das ist ein signifikanter Unterschied.

Wenn das so signifikant ist, dann sag Bescheid und ich bring es wieder rein.
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« Antwort #97 am: 22.02.12, 21:54 »
Wenn das so signifikant ist, dann sag Bescheid und ich bring es wieder rein.

Que...?
Ich sagte: Der Unterschied...
Welchen Unterschied sollen wir wieder rein nehmen...? (Ich meinte den Unterschied als solchen, nicht ein Detail, das den Unterschied ausmacht.)

Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #98 am: 23.02.12, 06:25 »
Ach so .....
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Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #99 am: 01.03.12, 11:59 »
A propros größeren Änderungen ... seht ihr irgendeine Chance, dass Lurk zum RPG zurückkehrt? Falls nicht, liebäugle ich gerade mit der Idee, seinen Charakter schon in Episode 1 zu killen.

Folgendes Szenario: Statt über 20 Decks durch die Jeffris-Röhren zu klettern , um seinen "OPS-Pflichten nachzugehen" (lächerlicherlich, wenn im Maschienenraum jeder Mann gebraucht wird!) bleibt Cully bei Astrid im Fusionsreaktorraum und versucht auf recht unorthodoxe Weise, den Impulsantrieb wieder in Gang zu setzen. Kurz darauf gibt es diese Explosion, bei der Astrid schwer verletzt wird. Cully erwischt es schlimmer: er ist sofort tot.

Ich meine, was würde das für einen Unterschied machen? Bis auf den (IMO völlig überflüssigen) Auftritt auf der Brücke hat Cully später kaum noch irgendwelche Szenen - und die wenigen kann man sehr leicht herausschreiben.
Das wäre IMO eine saubere Lösung. Jedenfalls besser als dieses "Tot - doch nicht tot - in der Jeffris-Röhre steckengeblieben - deswegen gesundheitlich im Eimer und keine Ahnung, was aus ihm wird ...

Was meint ihr?
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Alexander_Maclean

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #100 am: 01.03.12, 12:03 »
Nur zu.

die szene mit Cully in Epsiode 2 werde ich dann auch streichen.

PS: ich sollte mich mal langsam an die fassung von Episode 2 machen.
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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #101 am: 01.03.12, 12:07 »
Schön, dass du das auch so siehst! Ein halbtoter CI reicht :P
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ulimann644

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #102 am: 01.03.12, 16:57 »
A propros größeren Änderungen ... seht ihr irgendeine Chance, dass Lurk zum RPG zurückkehrt? Falls nicht, liebäugle ich gerade mit der Idee, seinen Charakter schon in Episode 1 zu killen.

Folgendes Szenario: Statt über 20 Decks durch die Jeffris-Röhren zu klettern , um seinen "OPS-Pflichten nachzugehen" (lächerlicherlich, wenn im Maschienenraum jeder Mann gebraucht wird!) bleibt Cully bei Astrid im Fusionsreaktorraum und versucht auf recht unorthodoxe Weise, den Impulsantrieb wieder in Gang zu setzen. Kurz darauf gibt es diese Explosion, bei der Astrid schwer verletzt wird. Cully erwischt es schlimmer: er ist sofort tot.

Ich meine, was würde das für einen Unterschied machen? Bis auf den (IMO völlig überflüssigen) Auftritt auf der Brücke hat Cully später kaum noch irgendwelche Szenen - und die wenigen kann man sehr leicht herausschreiben.
Das wäre IMO eine saubere Lösung. Jedenfalls besser als dieses "Tot - doch nicht tot - in der Jeffris-Röhre steckengeblieben - deswegen gesundheitlich im Eimer und keine Ahnung, was aus ihm wird ...

Was meint ihr?

Finde ich gut.
Was sollen wir mit einer Figur, die vermutlich nie wieder in Erscheinung tritt (und so interessant, dass man sie vermissen wird, war sie auch nicht IMO...)

Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #103 am: 02.03.12, 19:19 »
An Cullys Tod wage ich mich heute noch nicht ^^.

Jetzt erst mal ein paar Szenen, wo ich nicht viel geändert habe:

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USS ESCORT – Brücke
   
„Admiral, ich empfange eine Energiespitze“, meldete Tailany unerwartet.
Belar drehte sich um, seine ganze Körperhaltung verriet Kampfbereitschaft. „Eine Idee, was es sein könnte?“
Tailany schüttelte nach kurzem Zögern den Kopf. „Die Spitze ist wieder weg.“
Belar verzog das Gesicht. Seine künstliche Hand in dem schwarzen Handschuh ballte sich zur Faust. Der Trill hatte seinen rechten Arm im Kampf um Wolf 359 eingebüßt – doch das war nicht der schlimmste Verlust, den er in zahlreichen Schlachten zur Verteidigung der Föderation erlitten hatte. Er wollte der Crew der Estrella ein ähnliches Schicksal ersparen.
Falls diese Energiespitze von heimlichen Lyraner-Aktivitäten herrührte, musste er handeln – und zwar schnell!
„Brücke an Maschinenraum. Mr. Ten'Ai, erhöhen Sie die Geschwindigkeit!“, befahl er angespannt.
„Bei allem Respekt, Sir: Wir fliegen bereits mit Maximum Warp“, protestierte der bajoranische Chefingenieur.
„Wie Sie das machen, ist mir egal - aber erhöhen sie die Energieausbeute!“ Dem Admiral war klar, dass er eine Überlast herausforderte. Doch war das Wohl der Estrella wichtiger.
Ten'Ai am anderen Ende der Leitung seufzte resigniert. „Fürs Protokoll: Ich muss davon abraten, kann Ihnen aber für die Dauer von maximal zehn Minuten Warp 9,98 anbieten.“
Belar nickte zufrieden. „Danke, Lieutenant. Hauen sie rein!“ Mit diesem Worten beendete er die Verbindung und wandte sich wieder dem Hauptschirm zu. 
„Computer, Aktivierungssequenz des NX - DESTRUCTORS einleiten! Autorisation: Belar-Omega-1701-A-080280-Grün“, befahl er und schaute zu O'Connor.
„Computer, Aktivierungssequenz des NX - DESTRUCTORS bestätigt! Autorisation: O'Connor-Pi-74656-24122010-Rot“, bestätigte die stellvertretende Kommandantin.
„Verstanden, Aktivierungssequenz eingeleitet. NX - DESTRUCTOR steht in vier Minuten zur vollen Verfügung. Benötige Endcode zur Versorgung der Emitter mit Energie“, antwortete der Computer.
„Computer, Erlaubnis zur Energieversorgung des NX - DESTRUCTOR erteilt. Autorisation Belar-001-Omega“, schloss der Admiral die Aktivierungssequenz und nahm in seinem Kommandosessel Platz.
„Nachricht von allen Decks. Wir sind gefechtsklar“, meldete Tailany.
„Ihnen ist doch klar, dass wir die Schilde senken müssen, wenn wir der Estrella helfen wollen“, gab Harris zu bedenken.
„Wir senken kurz die Schilde, beamen unser MACO-Kontingent inklusive Ingenieursteam an Board und schleppen das Schiff. Ich will nicht mehr Zeit als nötig in diesem Felshaufen verbringen. Unsere Jäger, die Jäger der ICICLE und die ICICLE selbst werden uns decken“, entschied Belar.
„Ich werde alles in die Wege leiten“, sagte Asakura von der OPS, der sofort die entsprechenden Befehle an die Piloten, die MACOs und die Techniker weitergab.
Die Escort wurde tatsächlich schneller und raste durchs All - dicht hinter ihr ein Schiff der Akira Klasse.


USS ICICLE, Kampfschiff der 5. Taskforce

Ruhelos marschierte Captain Tar´Kyren Dheran auf der Brücke seines Schiffs, der USS ICICLE, von einer Station zur anderen, blickte den anwesenden Diensthabenden bei ihren Tätigkeiten über die Schulter und sorgte dadurch für eine gewisse Spannung unter der Brücken-Crew. Lediglich der Vulkanier Farok, der an der Taktischen Station seinen Dienst versah, blickte so gleichmütig wie immer auf seine Instrumente.
Normalerweise hätte der Captain erst in einigen Stunden wieder Dienst gehabt, aber bei dem Andorianer musste man ständig damit rechnen, dass er zu den unmöglichsten Zeiten auf der Brücke, oder in einer anderen Abteilung des Schiffes auftauchte, und nach dem Rechten sah. Es wirkte beinahe so, als würde er dem momentanen Frieden im Tendara-Sektor nicht so recht trauen.
Bisher hatte er für seinen zweiten Taktischen Offizier, der im Mai des Jahres, bei einem Kommandounternehmen getötet worden war, keinen Ersatz bekommen, also übernahm Lieutenant Farok des Öfteren den Nachtdienst, was den andorianischen Captain beruhigte, denn Farok genoss seine uneingeschränkte Anerkennung.
Lieutenant Commander Rick McMahan, der Chefingenieur und Zweite Offizier an Bord, der eigentlich in der Nachtschicht das Kommando über die ICICLE inne hatte, blickte etwas verdrießlich zum Captain hinüber. So lange wie heute war Dheran noch nie, außerhalb seines Dienstes, auf der Brücke geblieben. Seiner Ansicht nach wurde es wirklich Zeit, dass der Captain sich verkrümelte, um einem der anderen Abteilungschefs auf die Nerven zu gehen.
Doch Dheran dachte gar nicht daran.
Nachdem er den Unteroffizier an der OPS, ob einer kleinen Unachtsamkeit, scharf zurechtgewiesen hatte, nahm er seine Wanderung über die Brücke wieder auf. Hätte Dheran geahnt, dass zum gleichen Zeitpunkt, der Fleetadmiral an Bord seines Verbandsleitschiffes, innerlich genauso unruhig war - und das aus denselben Überlegungen heraus - er wäre ziemlich erstaunt gewesen.
Eine Meldung des vulkanischen Taktischen Offiziers ließ den Captain herumfahren.
„Sir, die ESCORT ruft uns. Der Admiral möchte, dass wir uns zu den Koordinaten 142.088 zu 109.05, im Liropar Asteroidengürtel begeben und uns dort mit seinem Schiff treffen. Es handelt sich um eine Rettungsmission für ein Schiff der EXCELSIOR-KLASSE.“
Dherans Antennen spreizten sich. Unverzüglich wies er seinen Steuermann, Lou-Thorben Ivarsson an: „Lieutenant, sobald die Navigation einen Kurs gesetzt hat, fliegen wir mit Maximum Warp zu den Genannten Koordinaten. Mister McMahan, Sie begeben sich in den Maschinenraum. Ich übernehme für Sie.“
Beide Offiziere bestätigten und der baumlange Kanadier überließ Dheran seinen Platz, beinahe froh, dass er die Brücke endlich verlassen konnte. Wenn der Captain ihn nervös machte, konnte er das nur schwer ertragen.
Angespannt, beide Hände auf die Sessellehnen gelegt, setzte sich der Captain auf die Vorderkante seines Sessels, wobei er einen Fuß leicht vor streckte. Dann befahl er: „Volles Programm, Mister Ivarsson.“


USS ESCORT

„Maschinenraum an Brücke. Ich muss unter Warp gehen. Der Kern ist am Limit“, meldete Ten'Ai aus dem Bauch des Schiffes.
„Verstanden, wir sind sowieso an unserem Ziel angekommen. Aber fahren Sie den Warpkern so schnell wie möglich wieder hoch, damit wir hier mit der Estrella verschwinden können.“ Dann befahl er seinem Steuermann: „Mr. Harris gehen sie unter Warp.“
Die U.S.S. Escort, Verbandsleitschiff der 5. Taskforce, hatte ihr Ziel erreicht.
„Ich habe die Estrella auf den Sensoren. Sie ist schwer beschädigt. Keine Waffen, keine Schilde, kein Impulsantrieb. Das Schiff bewegt sich nur mithilfe der Manövrierdüsen“,  meldete Asakura, während der Admiral aufstand und sich dem Hauptschirm näherte.
„Auf den Schirm“, sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. 
Das Bild auf dem Monitor zeigte nun ein Schiff der Excelsior-Klasse, umringt von Asteroiden, die auf das verwundete Schiff lauerten wie ein Schwarm Piranhas auf ihre Beute. Die U.S.S. Estrella del Alba schlich mit Manövriergeschwindigkeit aus der Gefahrenzone und hatten den Rand des Asteroidenfeldes fast erreicht, doch die Brocken hatten bereits ihre Spuren hinterlassen. Belar erkannte ein großes Leck und mehrere Schäden an der Außenhülle. Ein winziges Shuttle begleitete das Mutterschiff. Das musste Commander Harris sein, der den Notruf gesendet hatte und jetzt nach feindlichen Schiffen scannte, überlegte der Admiral.
Tiefer Respekt für die Crew der Estrella wuchs in Belar. Das Schiff war in einem schlimmen Zustand, aber diese Männer und Frauen hielten tapfer durch.
„Lieutenant Harris, bringen Sie uns langsam mit einem Viertel Impuls vor dem Bug der Estrella del Alba querab“, befahl der Admiral.
Zum ersten Mal fiel ihm die Namensähnlichkeit zwischen seinem Steuermann und dem Sicherheitschef des Estrella auf. Ob die beiden verwandt waren?
"Aye Sir, ich setze den Kurs."
Als die Escort ihr Ziel erreicht hatte und sich vor den Bug der Estrella schob, brachte Ed das Schiff zum Stehen. Mit ihrer schlanken, eleganten Form und den drei Warpgondeln wirkte die Escort neben der Estrella wie ein Besucher aus ferner Zukunft.     
„Zeit, bis zu Dherans Erscheinen?“, wollte der Trill wissen.
Lieutenant J.G. Satoshi Asakura kontrollierte seine Anzeigen. „Fünf Minuten und vierunddreißig Sekunden.“
Belar nickte. „Gut. Commander Ro'Shell, dehnen Sie unsere Schilde um die Estrella aus. Mr. Asakura, geben Sie den Jägern Startfreigabe und sagen sie ihnen, dass der Schutz der Estrella oberste Priorität hat. Die Escort kann sich eine Weile alleine verteidigen. Geben Sie den Technikern und den MACOs das Go, um mit der Boardingoperation zu beginnen.“
„Aye, Sir“, bestätigte Asakura pflichtbewusst.
„Renee, behalten Sie die Sensoren im Auge. Ich wünsche keine Überraschungen! Und stellen Sie mir eine Verbindung zu Lieutenant Commander Harris her. Er muss vor den Lyranern gewarnt werden.“
Renee nickte nur und machte sich an die Arbeit.
In der Zwischenzeit öffneten sich die Hangartore der Escort und entließen einen kleinen Schwarm an SCORPION Jägern, die rings um die Estrella del Alba Stellung bezogen. In den Transporterräumen ging es ebenfalls hektisch zu: Techniker und MACO-Einheiten wurden im Sekundentakt auf die verschiedensten Sektionen der ESTRELLA gebeamt. All das geschah unter den wachsamen Augen vom Belars MACO-Kommandanten, Lieutenant Commander Lu'Caan. Der Efrosianer und sein sein MACO-Alphateam ließen sich als Letztes in einen Korridor auf Deck 2 beamen, wo es die schwersten Schäden gab.
Dort befand sich das Plasmalabor. 


USS ICICLE

Während der letzten Stunden entspannte sich Tar´Kyren Dheran ein wenig. Für Personen, die ihn kannten, war es daran ersichtlich, dass er sich in seinem Sessel zurücklehnte, statt auf der vorderen Kante zu sitzen wie ein Raubtier auf den Sprung.  Dennoch lagen seine Hände weiterhin auf den Lehnen, so als ob er jeden Moment aufspringen wollte – eine Angewohnheit, die er nur selten ablegte.
Als die ICICLE noch eine halbe Stunde vom Rendezvous mit der ESCORT entfernt war, sagte der Andorianer zu Farok: „Lieutenant, geben Sie Gelben Alarm. Achten Sie ab jetzt verstärkt auf einlaufende Meldungen der ESCORT - sie müsste, aufgrund ihrer letzten Positionsmeldung, nun etwa im Zielgebiet sein. Wenn wir dort eintreffen, dann will ich das Schiff in Bereitschaft wissen.“
Farok nickte zustimmend. „Aye, Sir.“
Dheran tippte auf seinen Kommunikator. „Captain an Commander Mancharella. Bitte unterbrechen Sie Ihren Schönheitsschlaf - ich erwarte Sie in zwanzig Minuten auf der Brücke.“
Lou-Thorben Ivarsson erlaubte sich ein Schmunzeln. Er kannte seinen Vorgesetzten und dessen kleinen Marotten seit über zwei Jahren. So eilten seine Gedanken den Anweisungen des Captains voraus.  Er fragte sich, was sie am Ziel erwarten würde. Bisher hatte er noch keine richtige Gelegenheit erhalten, sein Können im Gefecht unter Beweis zu stellen. Nicht dass er sich eine kriegerische Auseinandersetzung gewünscht hätte, aber er liebte die Herausforderung - vor allem, wenn er seine zahlreichen Pilotentricks auffahren durfte.

Pasqualina Mancharella, die stellvertretende Kommandantin der ICICLE, war nicht sofort bei sich, als sie vom Signal des Gelben Alarms geweckt wurde. Doch spätestens, als der Anruf von Dheran folgte, kehrte sie schlagartig in die Wirklichkeit zurück. 
„Verdammt, ich hab gerade mal zwei Stunden geschlafen“, grummelte sie, während sie die Decke zurückschlug. „Diesen blauen Berserker kann man wohl keine zehn Minuten auf die Brücke lassen, ohne dass es Ärger gibt!“
Dheran konnte zwar nichts dafür, aber er zog die Schwierigkeiten an wie ein Magnet.
Wenige Minuten später – frisch geduscht und in tadelloser Uniform – betrat Pasqualina die Brücke. Die Antennen des Captains spreizten sich bei ihrem Anblick. Bei der Besatzung hatte sich der Begriff: „Dynamisches Duo“ für die beiden Führungsoffiziere eingebürgert, was nicht zuletzt daran lag, dass Commander Mancharella, Dherans Führungsstil zum Teil übernommen hatte.
Der Andorianer unterrichtete seine XO knapp von der aktuellen Lage, während er mitbekam, dass Namoro Kunanga, der CAG der Jägergruppe, dem Taktischen Offizier seine Bereitschaft meldete. Die vierzig Skorpion-Jäger des Schiffes waren startklar.
Als auch die bolianische Navigatorin Charall ihren Platz eingenommen hatte, wandte sich der Andorianer an Farok: „Geben Sie Roten Alarm.“
Obwohl die ICICLE nicht unmittelbar in Gefahr zu sein schien, wäre der taktische Offizier nie auf die Idee gekommen, den Befehl in Frage zu stellen. Es hatte sich in der Vergangenheit oft als lebensrettend erwiesen, den Instinkten des Captains zu vertrauen.
Sekunden später leuchteten die roten Alarmpaneele leuchteten auf, das Heulen der Sirene durchdrang das ganze Schiff.
"Mr. Farok, geben Sie Kunanga Startfreigabe“, befahl Dheran, als die ICICLE unter Warp fiel. Kurz darauf schwärmten vierzig Skorpion-Jäger aus, um jedwede unliebsame Überraschung von der ICICLE fernzuhalten. 
Relativ zur Lage der ESCORT näherte sich die ICICLE, zusammen mit ihren Jägern, von schräg unten. Noch etwa dreißig Sekunden, und sie würden die Position des Verbandsleitschiffes und der ESTRELLA DEL ALBA erreicht haben.
Auf den Befehl von Commander Mancharella sammelten sich die MACO‘s in den Transporterräumen der ICICLE, vom tellaritischen Ensign Tearash Corin.
Die Crew war bereit für die Rettungsoperation.


Shuttle 2

Richard schloss kurz die Augen. Die Lyraner hatten der Crew der Estrella gerade noch gefehlt! Der Sicherheitschef bedankte sich und schloss den Kanal.
Seine Begleiter waren schlagartig blass geworden, was Rick ihnen nicht verübeln konnte. Die Lyraner galten als brutal, wenn es darum ging, andere Schiffe zu entern. Als humanoide Form einer wolfähnlichen Spezies brauchten sie im Kampf Mann gegen Mann keine Waffen – sie waren selber eine.
„Voller Sensorfächer, Ms. Gerlach“, ordnete Lt. Cmdr. Harris an. „Melden sie alles Ungewöhnliche.“ Dann aktivierte er seine Kommunikator: „Harris an Katic. Lejla, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute zuerst: Der Notruf wurde beantwortet und zwei Schiffe der Taskforce sind auf den Weg zu uns. Nun die schlechte: ich wurde darüber informiert, dass in den Feld Lyraner gesichtet wurden.“
Während Rick auf die Antwort auf seiner Vorgesetzten wartete, fragte er sich: Welcher inkompetente Trottel hatte nur die Mission abgesegnet?"
„Ich werde das Schiff wenden und näher an das Feld bringen. Unsere Energieabstrahlung ist sehr gering, wenn wir dann auch noch nahe bei einem Asteroiden stehen, sollten wir unsichtbar für lyranische Sensoren sein. Bleibe du draußen, damit die beiden Schiffe uns entdecken können. Sollte es zu Schwierigkeiten kommen, verschwinde mit Warp“, antwortete Lejlas Stimme aus dem Intercomm.
„Aye“, gab der Sicherheitschef zurück – aber nur fürs Logbuch. Auch wenn er mit den bescheidenen Waffensystemen des Shuttles die Estrella nicht einmal ansatzweise verteidigen konnte, würde er dennoch bis zum letzten Atemzug kämpfen. Lejla wusste das ganz genau. Richard T. Harris war kein Mann der vor Schwierigkeiten davonlief – er würde nicht einmal abhauen, wenn ein Borgkubus direkt vor seiner Nase aus dem Transwarp fiel.
Kurz darauf setzte sich die Estrella schwerfällig in Bewegung.
Sylvie Gerlach wandte sich zu ihrem Kollegen auf dem Rücksitz um und Krexx erwiderte ihren Blick voller Sorge. WWas machen wir nur, wenn diese Lyraner tatsächlich hier aufkreuzen?“, wisperte der Bolianer.
Gerlach zuckte mit den Schultern und antwortete ebenso leise: „Keine Ahnung, aber der Lieutenant Commander wird wissen, was dann zu tun ist. Also keine Panik, okay?“
Rick streifte seine Begleiter mit einem vielsagenden Blick, sagte aber nicht. Er war froh, dass sich Lejla offenbar wieder gefangen hatte. Sie traf vernünftige Entscheidungen und klang auch wieder etwas optimistischer. Das war gut, denn die Crew brauchte nach diesem Desaster und dem Verlust des Captains jemanden, der sie anführte.
Trotzdem hoffte er, die Escort würde endlich eintreffen.
Gerlach studierte die Sensoranzeigen, plötzlich runzelte sie die Stirn. „Ich hatte eben einen kurzen Blipp auf meinem Scanner. Möglicherweise war es nur ein sehr metallhaltiger Asteroid, aber ich rate dazu, unser Shuttle ebenfalls an einen der größeren Brocken heran zu fliegen.“
"Wir sollten uns vergewissern, was dieser 'Blipp' ist. Laden sie eine Typ II Sonde“, entschied Harris.
„Ähm, Sir, wir haben keine Sonden an Bord“, bemerkte Krexx.
Rick verdrehte die Augen. „Sagen sie es nicht … Dienstag!“ Ein geflügelter Satz, der seit der berüchtigten Jungfernfahrt der Enterprise-B Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch Einzug gehalten hatte. Das Schiff war damlas nur sehr rudimentär ausgestattet gewesen, viele wichtige Systeme sollten erst am nächsten Dienstag installiert werden.
Gerlach erlaubte sich ein Schmunzeln. „Ganz so lange sollte es nicht dauern, Sir. Wir waren gerade dabei, die Vorräte aufzufüllen, als die Estralla von was-auch-immer getroffen wurde.“
Der Sicherheitschef unterdrückte einen Fluch. „Was haben wir dann zur Verfügung?“
„Die Tanks sind voll und die Ausrüstungsschränke sind komplett bestückt. Wir haben aber keine Sonden und nur sechs Microquantentorpedos an Bord“, erklärte Sylvie. „Ich sage es ihnen lieber jetzt, bevor Sie auf die Idee kommen, ein lyranisches Schiff anzugreifen.“
Richard nickte nur und wandte sich wieder seiner Konsole zu. Er aktivierte den Antrieb und erklärte: „Dann machen wir es eben auf die herkömmliche Art. Crewman, wir suchen jetzt ihren Blipp.“
„Ich erfasse ein Schiff der Sternenflotte … Es geht unter Warp!“, verkündete Sylvie statt dessen.
„Die Escort!“ Krexx strahlte.
Harris beobachtete mit einem zufriedenen Lächeln, wie das majestätische Verbandsleitschiff den gesamten Sichtschirm einnahm. Die langersehnte Rettung war endlich da!
Die Schildblase der Escort flimmerte auf, dann umschloss sie auch die Estrella und das Shuttle. Noch im selben Moment öffneten sich die Hangartore und entließen Jäger der Scorpion-Klasse, die rings um die Havariestellung der Estrella Position bezogen
„Rick, kannst du eine Direktverbindung über das Shuttle zur Escort durch stellen?“, fragte Lejla.
„Ich versuche es“, erwiderte der Sicherheitschef.
Kurz darauf stand die Verbindung. „Escort - Harris hier. Bitte Konferenzschaltung mit Commander Katic auf der Estrella!“
Als das Bestätigungssignal von der Escort eintraf, wechselte Richard in seinen förmlichen Ton: „Commander Katic, die Verbindung zur Escort steht, Sie können sprechen.“
Auf dem Hauptmonitor erschien das junge, blasse Gesicht von Lejla Katic. Die Wunde an ihrer rechten Schläfe war immer noch zu sehen, ebenso das bereits getrocknete Blut. Ihr Uniform und Frisur saßen jedoch vorschriftsmäßig.
Dann teilte sich das Bild und neben Katic trat ein hochgewachsener Trill mit kurz geschnittenem blondem Haar, sorgfältig getrimmtem Bart und erster Miene. 
Die stellvertretende Kommandantin der Estrella salutierte. „Admiral, ich bin Commander Lejla Katic, Erster Offizier der Estrella del Alba. Leider hat der Captain den bisher ungeklärten Zwischenfall nicht überlebt, somit habe ich derzeit das Kommando. Vielen Dank für das schnelle Eintreffen.“ Ihr Bericht war knapp und emotionslos, doch der Ausdruck ihrer dunklen Augen ließ ahnen, was sie an diesem verhängnisvollen Tag alles mitgemacht hatte.
Belar nickte betroffen. „Ich bedauere Ihren Verlust, Commander. Hiermit ernenne ich Sie bis auf weiteres zum Captain der Estrella del Alba und erwarte nach Abschluss Ihrer Rettung einen ausführlichen Bericht. Selbstverständlich werde ich eine Untersuchung des Vorfalls einleiten und baue auf Ihre Unterstützung.“
Katic nickte.
„Ich informiere Sie außerdem, dass wir soeben unsere Schilde um Ihr Schiff ausgedehnt sowie ein Techniker- und ein MACO-Team an Bord Ihres Schiffes gebeamt haben. Sobald Ihr Schiff stabilisiert ist, werden wir es mit Hilfe der Traktorstrahlen nach UNITY ONE schleppen. Da wir allerdings Geheimdienstberichte von lyranischen Aktivitäten in diesem Gebiet erhalten haben, müssen wir schnell handeln, bevor die Wölfe auf uns aufmerksam werden. Im Notfall können die ESCORT und die ICICLE Sie verteidigen“, fuhr Belar fort. Mit einem zuversichtlichen Lächeln fügte er hinzu. „Keine Sorge, wir bringen Sie heim.“
„Was sind diese MACOs?“, fragte Crewman Gerlach, nachdem der Admiral das Gespräch beendet hatte.
„Infanterieinheiten der Taskforces“, erklärte Rick. „Sie trainieren etwas härter, als wir Sicherheitsoffiziere, und können auch schweres Gerät einsetzen.“
„Also richtig harte Jungs“, rekapitulierte Sylvie und klang irgendwie beruhigt.


Brücke:

Eine schwere Last fiel von der Brückenbesatzung ab, als Commander Harris das erfolgreich gesendete Notsignal meldete. Kurz darauf traf eine weitere Erfolgsmeldung ein: Lieutenant Kreutzer hatte es geschafft, dass zwei der vier Reaktoren wieder mit halber Kraft liefen. Das genügte immerhin für die Manövrierdüsen.
Lejla strahlte, von einer Sekunde zur anderen wirkte sie um viele Jahre jünger, gelöster. 
Selbst die Mundwinkel von T’Plas hoben sich um einige Mikrometer.
„Jetzt, da die Manövriertriebwerke wieder funktionieren, bringen wir die alte Lady in Sicherheit“, verkündete die stellvertretende Kommandantin.
Mit diesem Worten ließ sie sich hinter der CONN nieder, wo vor ihrer Karriere als Führungsoffizier ihr Posten gewesen war, und lenkte die ESTRELLA langsam aber routiniert und unfallfrei aus dem Asteroidenfeld. Die anerkennenden Blicke ihrer Crew waren nach diesem schrecklichen Tag Balsam für ihre Seele.
Doch ihr wachsender Optimismus bekam gleich den nächsten Dämpfer: Lyraner! Verdammt, konnten die Wölfe nicht woanders auf Jagd gehen – und auf eine Beute lauern, die sich besser verteidigen konnte? Wo blieb da die Herausforderung?
Wenigstens machte ihr der Admiral ein bisschen neuen Mut.   
Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ließ sich wieder hinter der CONN nieder. Die Situation erinnerte sie fatal an jenen Tag, als der Erste Offizier der Estrella gestorben war – und sie selbst völlig unerwartet in die Position der Stellvertretenden Kommandantin katapultiert wurde. Diesmal jedoch waren sie nicht im Beta-Quadranten, das Oberkommando würde sicher bald einen neuen Captain schicken und Katic von dieser Last befreien.
Sie schüttelte die Erinnerungen ab und berührte ihren Kommunikator. „Rick, komm nach Hause. Die Schiffskommunikation funktioniert wieder und wir werden bald starten. Ich denke nicht, dass ihr euer Feierabend im Asteroidenfeld verbringen wollt.“
„Ganz sicher nicht“, antwortete Richard am anderen Ende.
Er war überrascht wie schnell und kompromisslos Fleetadmiral Belar Commander Katic zum amtierenden Captain ernannt hatte. In diese Situation schien das zwar logisch, aber so manch   einer würde bestimmt falsche Schlüsse daraus ziehen.
So wie seine Frau Claire, dachte er betrübt.

   
Deck 2 – Plasmalabor

Endlich war das Rettungsteam eingetroffen und ging Amelie zur Hand. Somit brauchte die Ärztin Tarens und Ynareas Hilfe nicht mehr unbedingt.
Auf Tarens Frage nach ihren Kletterkünsten blickte die junge Trill abschätzig zur Wartungsluke auf. „Die Frage ist, wie gut DU klettern kannst! Ich klettere wie eine bajoranische Berserkerkatze. Du kannst mit mir auf dem Holodeck ja gerne mal mein Freeclimbing Programm ausprobieren“, konterte sie mit einem Zwinkern – und bereute diesen Satz gleich wieder, weil er nach einer Aufforderung zu einem Date klang. Wer Ynarea gut kannte, wusste, dass sie es bevorzugte, ihre mannigfaltigen Extremsportprogramme alleine zu absolvieren. Und Taren kannte sie dummer Weise ziemlich gut.
„Warum nicht“, erwiderte er zu ihrer Überraschung. „Du weißt doch, dass ich keiner Herausforderung widerstehen kann.“
Yni runzelte die Stirn. Wie war DAS nun wieder gemeint?
Sie sprang nach oben und schnappte nach der Kante der Luke. Durchtrainiert, wie sie war, gelang es ihr mühelos, sich selbst hochzuziehen. Binnen einer Minute verschwand sie in der Öffnung, was der Andorianer mit einem anerkennenden Nicken quittierte.
Augenblicke später erklang es aus der Öffnung: „Taren, kommst du heute noch?“
„Nervös?“, gab der Andorianer ironisch zurück und kletterte ihr nach.
Während sich seine Augen an das schwache Licht in der Jeffries-Röhre gewönhten, dachte er  kurz über Ynis Worte nach. Er fragte sich, ob sie die Einladung zum Freeclimbing ernst gemeint hatte, oder ob das lediglich einer ihrer üblichen flotten Sprüche gewesen war. Wahrscheinlich Letzteres. Der Andorianer wollte sich keine allzu großen Hoffnungen machen.
Er hatte Ynarea fast eingeholt, als die Trill plötzlich innehielt.
„Warum geht es da vorne nicht weiter, Yni? Ist wohl doch nicht so weit her mit dem Klettern“, zog er sie auf.
Ynarea wandte sich um und warf ihm einen bösen Blick zu. „Hier geht es nicht weiter, weil jemand ein Notkraftfeld aufgebaut hat, du Genie! Entweder, wir versuchen es zu deaktivieren und halten die Luft an, falls auf der anderen Seite Vakuum ist – oder wir kehren ins Lab zurück und sprengen die Tür mit meinem Phaser auf.“
„Na, Klasse!“, grummelte Taren. „Dann eben zurück …“
Beide waren an ihre Grenzen gelangt und mit den Nerven am Ende – aber keiner von ihnen mochte es zugeben.
„Kann ich dir helfen?“, fragte Taren, als er wieder unten angelangt war.
Yni landete wie eine Katze vor seine  Füßen, zwinkerte grinsend und konterte: „Nicht nötig.“ 
„Gut, dann lass uns versuchen, die Tür zu sprengen. Ich hoffe, es läuft gerade keiner vorbei.“ Taren verlor keine Zeit. 
„Hast du einen Tricorder?“, fragte die Trill.
„Immer am Andorianer.“ Taren zückte das Gerät und war nicht zum ersten mal froh, dass es weitaus schlanker ausfiel als die klobigen Vorgängermodelle. Er nahm einen schnellen Scann vor und nickte Ynarea zu. „Wenn du bereit bist, können wir loslegen.“
Die Trill nickte, zog ihren Phaser, entsicherte ihn, zielte auf die Tür und feuerte. Ein orangeroter Strahl traf das Schott und die davorliegenden Trümmer, die fast augenblicklich verglühten. Die Tür wurde raus auf den Korridor geschleudert, beiden Hälften krachten zu Boden. Yni lächelte zufrieden. „Nichts wie raus hier! Was liegt als nächstes an?“
Tarens Antennen bewegten sich leicht nach vorn, als er antwortete: „Ich schlage vor, wir scannen das gesamte Deck nach Lebenszeichen. Wenn alle Besatzungsmitglieder geborgen sind, entlüften wir, um sicher zu gehen, dass alle Plasmafeuer wirklich gelöscht sind.“
Er blickte Ynarea prüfend an und fragte sich, warum sie nicht auf das Offensichtliche gekommen war. Dann ergänzte er: „Wenn wir damit fertig sind, möchte ich zurück auf die Brücke, um mich davon zu überzeugen, dass dort alles in Ordnung ist. Offen gestanden, bin ich etwas beunruhigt, solange die Taktik in fremden Händen ist.“
„Kontrollfreak“, konterte Yni. In Wahrheit überspielte sie damit nur ihren Ärger auf sich selbst. Nach Überlebenden zu scannen … darauf hätte sie selbst kommen sollen. Doch sie war so voller Adrenalin, dass sie kaum noch klar denken konnte.
„Du hast Recht“, fügte sie schnell hinzu und klappte ihren Tricorder auf. 
„Lebenszeichen!“, stellte Taren nach einigen Minuten fest.
Auch Yni hatte die Werte auf ihrem Gerät. „Verletzte können das nicht sein“, überlegte sie. „Dafür bewegen die sich zu schnell.“
Taren wandte sich alarmiert um. „Ich habe ein efrosianisches Lebenszeichen! Soweit ich weiß, dienen keine Efrosianer auf der Estrella.“
Yni schluckte. „Wurden wir geentert und wissen nichts davon?“
Tarens Antennen bogen sich nach innen. „Sag mal, was ist denn mit dir los? Zuerst fragst du mich nach einem Tricorder, obwohl du selbst einen dabei hast, und nun tust du so, als wären wir mit den Efrosianern im Krieg?  Ich vermute eher, dass Harris mit seinem Hilferuf Erfolg hatte.“ Er zwinkerte, als mehrere Personen in MACO-Uniformen um die Ecke bogen, und meinet ironisch: „Du kannst ja gern die Friedensverhandlungen führen – ich bin dann auf der Brücke.“
Yni schluckte eine bissige Bemerkung herunter. Natürlich war ihre Frage dumm gewesen. Die Efrosianer waren seit über achtzig Jahren Vollmitglied der Föderation, im Rat hatte ihre Stimme ein ebenso schweres Gewicht in taktischen Fragen wie die der Andorianer.   
Aber musste Taren so darauf herumreiten?
Ihr blieb keine Zeit, sich länger darüber zu ärgern, denn ein hochgewachsener efrosianischer MACO-Offizier bog in diesem Moment um die Ecke und grüßte sie.
Yni erkannte die Rangabzeichen eines Lieutenant-Commander und nahm Haltung an. „Sir, Willkommen an Bord der U.S.S. Estrella del Alba. Ich bin Lieutenant Ynarea Tohan, die stellvertretende Sicherheitschefin des Schiffes.“
Die eisblauen Augen des Mannes, die einen beeindruckenden Kontrast zu seiner bronzefarbenen Haut darstellten, musterten sie. „Ich bin Lieutenant Commander Lu'Caan, Einsatzleiter der MACO-Einheit an Bord der ESCORT. Wir wurden zusammen mit einem Technikerteam hergeschickt, um das Schiff zu sichern und im Falle einer Enterung durch feindliche Verbände die Verteidigung zu unterstützen. Ich habe gerade Nachricht von der ESCORT erhalten, dass sich fünf lyranische Kreutzer unserer Position nähern. Es besteht also höchste Alarmbereitschaft. Wir würden uns daher freuen, wenn Sie uns unterstützen, Lieutenant.“
Ynarea nickte. „Sie können auf mi8ch zählen, Commander.“
„Wir sind auf dem Weg zum Maschinenraum, der muss vor allem Anderen gesichert werden“, erwiderte Lu’Caan. „Das Gamma- und Deltateam sichern den Computerkern, mein Alpha- und das Betateam begeben sich zum Hauptmaschinenraum. Unsere Techniker haben sich im gesamten Schiff verteilt, um die Systeme wieder in Gang zu bringen, und werden von Zweimanntrupps gesichert.“
Das hört sich gut an, dachte die Trill. „Wenn Sie wünschen, führe ich Sie zum Maschinenraum“, schlug Yni vor.
Lu'Caan nickte. „Danke, Lieutenant.“
Ynarea stieg voran in die Jeffriesröhre und der Efrosianer folgte ihr.
„Schon wieder klettern“, dachte sie frustriert, während sie eine Sprosse nach der anderen erklomm.“Das nervt!“
Sie hätte nie zuvor gedacht, dass sie einmal zu viel Bewegung bekommen könnte.
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TBC

"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


Lairis77

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Antw:U.S.S. Estrella del Alba, Episode 1 - Der Roman
« Antwort #104 am: 06.03.12, 18:07 »
Sodele, Cullys Heldentod  :böse.

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Deck 23 - Fusionsreaktorraum:

„Lieutenant Kreutzer, das Strahlungslevel im Fusionsreaktorraum erreicht ein Milli-Sievert, Tendenz steigend!“ Gral blickte warnend von Cullys Tricorder auf. „Der Reaktor muss ein Leck haben!“
„WAS?“ Sein Kommilitone Hohl riss vor Schreck die Augen auf und sprang zehn Zentimeter hoch, als hätte Gral ihn mit einer Stopfnadel in den Hintern gepiekt. „Dann verschwinden wir, ich lass mich doch nicht umbringen! Oder gibt es hier wenigstens einen Strahlenschutzanzug?“
„Keine Panik“, drang Astrids gedämpfte Stimme von unten herauf. „Ein Milli-Sievert ist noch keine Katastrophe, das wird von der Isolierung locker abgefangen – und von Dr. Madisons Medikamenten auch.“ 
Da die Hauptkontrollkonsole explodiert war, lag die Stellvertretende Chefingenieurin auf dem Rücken unter dem zweiten Fusionsreaktor und versuchte, über die Hilfskonsole den Energie-fluss wieder in Gang zu bringen. Jeder der vier kugelförmigen Reaktoren besaß eine solche Hilfskonsole, Astrid hatte nach einem schnellen Scan festgestellt, dass das Kontrollpanel von Reaktor 2 noch am besten funktionierte.  Im Moment waren von der „Tolkien“ nur die langen Beine und ein Stück blauer Zopf zu sehen.
„Und was ist, wenn das Strahlungslevel exponentiell steigt?“, gab Gral zu bedenken.
Astrid überlegte. Ihr erster Impuls war, die beiden aus ihrer Pflicht zu entlassen. Schließlich waren sie noch Kadetten und die Offiziere waren verantwortlich für ihre Sicherheit. Hinzu kam, dass ihre Spezies wesentlich höhere Strahlendosen vertrug als ein durchschnittlicher Tellarit.
Andererseits brauchte sie die Jungs – wenigstens einen von ihnen. Sie konnte nicht gleichzei-tig den Fusionsreaktor zum Laufen bringen und die Energiewerte beobachten. Dafür war ihre winzige Hilfskonsole nicht ausgelegt. 
„Behalten Sie das Strahlungslevel im Auge“, entschied sie schließlich. „Sie verlassen und versiegeln diesen Raum, sobald drei Milli-Sievert überschritten werden.“
„Aye, Ma’am“, erwiderte Gral.
Hohl schluckte seinen Protest herunter. 
„So weit, so gut …“ murmelte die Chefingenieurin unter dem Reaktor. „Automatisch abge-schaltet, keine Verbindung zum Hauptrechner ... OK, das war zu erwarten …“ Somit wählte sie den Button für die manuelle Kontrolle, gab ihren Code ein und die Befehlssequenz für den Neustart – doch gleich nach dem ersten Aufflackern erschien eine Fehlermeldung und der Reaktor blieb kalt.
Wäre Astrid keine „Tolkien“, hätte sie jetzt geflucht. Mit einem leisen Seufzen loggte sie sich direkt ins Betriebssystem des Reaktorkerns ein und rief alle nötigen Betriebsparameter aus dem Gedächtnis ab. Wie befürchtet, hatte der Kurzschluss in der Hauptkonsole die Software zerschossen. Astrid musste den Code teilweise neu schreiben, das konnte eine Weile dauern.
„Eins Komma acht Milli-Sievert!“, meldete Gral voller Besorgnis. „Eins Komma neun …“
Lieutenant Kreutzer hielt den Atem an. Ihre schlanken Finger flogen regelrecht über die Be-dienelemente. Das Strahlungsleck machte ihr Sorgen, doch um es zu versiegeln, benötigte sie Energie. Die Notreserven genügten nicht. So biss sich die Katze in den Schwanz. 
„Zwei Komma zwei!“ Diesmal die schrille Stimme von Hohl.
Der Compiler jagte durch den Code, beseitigte hier und da marginale Fehler und Astrid bete-te, dass der Reboot endlich funktionierte.
„Zwei Komma drei Milli-Sievert!“, verkündete Hohl alarmiert. „Lieutenant Kreutzer, was sol-len wir tun?“
„Die Klappe halten!“, hätte Astrid am liebsten zurückgeschossen. Langsam aber sicher stra-pazierte dieses schweinefüßige Riesenbaby selbst die Geduld einer „Tolkien“.
„Wie ich gesagt habe: Beim Grenzwert von drei Milli-Sievert verschwinden Sie hier, versie-geln den Raum und suchen die Krankenstation auf.“
„Und was wird aus Ihnen?“, fragte Gral angespannt.
„Ich halte so lange durch, bis ich den Reaktor hochgefahren habe, damit ich das Leck versie-geln kann“, entgegnete Astrid ruhig. „Falls Sie sich Sorgen machen: Ich verkrafte eine etwa doppelt so hohe Strahlendosis wie Sie.“
„Danke, Ma’am“, gaben die Kadetten zurück – und diesmal schwang aufrichtiger Respekt in seiner Stimme mit. 
Als hätte eine höhere Macht ihre Gebete erhört, leuchtete die Aktivitätsanzeige grün auf. „Reaktor 2 – online. Reaktor “, verkündete die monotone Frauenstimme des Computers.
Ein durchdringendes, tiefes Brummen erfüllte den Raum, als der Reaktor zu laufen begann. Für Astrid war es das schönste Geräusch, das sie heute vernommen hatte.  Mit einem Lächeln überspielte sie den Code auf die Computerkerne der anderen Reaktoren, dann aktivierte sie ihre Comm-Verbindung zu Cully: „Kreutzer an McPherson: Reaktor zwei läuft wieder mit siebzig Prozent Leistung!“ Ihre Stimme wurde fast verschluckt vom Dröhnen des Reaktors. „Ich wiederhole, das Herz schlägt wieder! Reaktor eins: fünfzig Prozent. Reaktor vier: zweiundsechzig Prozent. Sicherheitsabschaltung von Reaktor drei lässt sich nicht überbrü-cken.“
Astrid nahm an, dass dort das Leck aufgetreten war.
„Saubere Arbeit!“, lobte Cully. „Haben wir genug Saft für die Kurzstreckenkommunikation?“
„Sicher, nur …“
Ein schriller Schrei ließ die Härchen auf Cullys Armen senkrecht stehen.
Die Verbindung riss plötzlich ab.
„Astrid, was ist da los?“, bellte er in seinen Kommunikator.
Vom anderen Ende kam nur das Brummen des Reaktors.
Zum ersten Mal wünschte sich Cully, die Praktikanten hätten ebenfalls Comm-Zugang erhal-ten. Er hastet zum Fusionsreaktorraum und schubste jeden beiseite, der ihm im Weg stand. Die Angst um seine Kollegin gab ihm die Kraft, das Schott binnen zwei Sekunden aufzu-stemmen. Hoffentlich kam er nicht zu spät! Er hatte eine gute Arbeitsbeziehung mit Lieute-nant Kreutzer entwickelt und konnte sie nicht einfach im Stich lassen. 
„Bericht!“, forderte er von den beiden Kadetten und rückte seine Brille zurecht.
Die Tellariten zogen gerade Astrids reglosen Körper unter dem Reaktor hervor.
Cully hielt die Luft an und er befürchtete das Schlimmste. Er schluckte hart, kniete neben sei-ner Kollegin und tastete nach ihrem Puls. Leider hatte er keine Ahnung von der Anatomie ih-rer Spezies und fragte sich hilflos, WO er überhaupt fühlen musste.   
Grünliche Plasmaschwaden waberten am Boden.
„Ich weiß nicht … Lieutenant Kreutzer wollte das Strahlungsleck an Reaktor drei versiegeln – aber plötzlich ist das Verbindungsstück zwischen Reaktor drei und vier explodiert. Es sieht aus, als wäre heißes Plasma ausgetreten“, antwortete Gral kleinlaut – fast, als ob der Unfall seine Schuld war.
Was natürlich nicht stimmte.
„Das Strahlungslevel ist schon bei zwei Komma sieben Milli-Sievert!“, fügte Hohl ängstlich hinzu.
Auf einmal rührte sich Astrid und Cully atmete erleichtert auf – bis sie langsam und schwer-fällig den Kopf wandte. Bis dahin hatte der Chefingenieur nur ihre linke Gesichts- und Kör-perhälfte in Blick gehabt - doch als sie sich umdrehte, setzte sein Herzschlag für einen Mo-ment aus. Astrids zartes Gesicht war auf der rechten Seite komplett verbrannt, die Haut schlug Blasen und schälte sich. Auch ihre rechte Hand war eine einzige Brandwunde, das Plasma hatte außerdem ihre Uniform, ihre Brust und ihren Bauch zerfressen.
„Oh mein Gott“, stammelte Cully.
Astrids Finger umklammerten sein Handgelenk.
„Ich kastriere sie eigenhändig!“, stieß sie unter Schmerzen hervor.
„Kastrieren? Wen?“, presste Cully heraus. Er rang immer noch um seine Fassung.
„Diese Stümper, die bei der letzten Überholung das Typ-7-Sicherheitsventil zwischen Reaktor 3 und 4 mit einer ordinären Plasmaleitung ersetzten“, krächzte die junge Frau. Es waren un-gewöhnlich harte Worte für die sonst so ruhige und sanftmütige „Tolkien“.
„Bringt sie auf die Krankenstation!“, befahl Cully den beiden Kadetten. „Sofort!“
Die Tellariten gehorchten ohne zu Zögern. Gral nahm behutsam ihren Oberkörper, Hohl ihre Beine. Beide bemühten sich, die verbrannte Haut nicht zu berühren, doch Gral musste sie un-weigerlich unter den Achseln greifen und Astrid stöhnte vor Schmerz.
Draußen gingen zwei Crewmen mit Erste-Hilfe-Koffern den Kadetten zur Hand.
Cully verdrängte alle Gedanken an seine verletzte Kollegin, als die kalte emotionslose Com-puterstimme einen Strahlungswert von zwei Komma neun Milli-Sievert meldete.
Er verriegelte unverzüglich den Eingang zum Fusionsreaktorraum.
Doch das würde nicht genügen, um eine Verstrahlung des Maschinenraums zu verhindern. Er musste dieses verdammte Leck versiegeln!
Seine Kehle schnürte sich zu, als er beobachtete, wie das Plasma unter den Reaktoren hervor quoll wie grünlicher Bodennebel. Plötzlich hatte er wieder Astrids verbrannte Gestalt vor Au-gen. Wie zum Geier sollte er an eine der Hilfskonsolen herankommen, ohne in dieser Plasma-suppe gekocht zu werden?
Das Kontrollpanel unter Reaktor zwei und vier konnte er vergessen, Reaktor drei funktionierte nicht – seine einzige Chance war also Reaktor eins.
Er tat einen gewaltigen Satz, um nicht mit der Plasmawolke in Berührung zu kommen, die neben Reaktor zwei über den Boden kroch. Dann verschwand er unter dem ersten Reaktor und klickte sich im Rekordtempo durch das Menü des Kontrollpanels. Nach seiner Berech-nung blieben ihm weniger als zwei Minuten, bevor ihn das Plasma erreichte.
Darüber durfte Cully gar nicht nachdenken. Zum Wohl des Schiffes und der Crew musste er dringend das Leck versiegeln – selbst wenn er es nicht überleben würde.
„Warnung! Kritische Überlastung des Plasmaverteilers zwischen Reaktor drei und vier“, mel-dete der Computer.
„Erzähl mir was neues“, knurrte Cully. „Das Ding ist doch längst in die Luft geflogen! Com-puter – speise das Kraftfeld nur aus den Reaktoren eins und zwei!“
„Befehl ausgeführt. Energietransfer komplett. Strahlungsleck versiegelt“, erklärte die künstli-che Frauenstimme in demselben emotionslosen Tonfall. 
„Na bitte, warum nicht gleich so!“, quittierte Cully zufrieden und schob seinen schweißgeba-deten Körper unter dem Reaktor hervor.
Die Hitze da unten war echt unerträglich und der Chefingenier wusste genau, woher sie kam; Plasmafeuer! Er war so nahe, das es fast seine Haarspitzen versengte.
„Warnung! Kritische Überlastung des Plasmaverteilers zwischen Reaktor …“
Weiter kam der Computer nicht.
Weiter kam auch Cully nicht.
Gegen die Plasmaeruption, die jetzt aus dem zerborstenen Verbindungsstück hervorbrach, hatte er keine Chance.
Es ging so schnell, dass ihm nicht einmal Zeit für einen letzten Gedanken blieb.
Sonst hätte er sich gesorgt, ob das Kraftfeld halten würde.
Er erfuhr nie, dass er der Crew das Leben gerettet hatte.
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Zur Erklärung: Cully ist nicht in die Jeffries.Röhre geklettert, sondern hat versucht, vom Hauptmaschinenraum aus die Kommunikation wieder in Gang zu bringen. Er hat seinen Tricorder Gral gegeben, als er gesehen hat, dass die Kontrollkonsole futsch ist.
Die letzte Maschinenraumszene wird entsprechend umgeschrieben.
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


 

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