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http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2562.msg111716.html#msg111716UNITY ONE - OPSDie Kommandantin der DEFENDER wartete bereits vor den Büro des Fleetadmirals, als Commander Katic heraustrat.
Captain Katic, verbesserte sich die Bajoranerin, obwohl die junge Frau noch immer drei Pins am Kragen trug. Das unauffällige, mit anthrazitgrauem Samt bezogene Kästchen, das Lejla stolz in der Hand hielt, entging Lairis nicht.
Sie hatte mittlerweile genug Berichte über den Estrella-Zwischenfall gelesen um zu wissen, dass die Offizierin sich tapfer geschlagen hatte und dieses Postens offenbar würdig war.
„Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung, Captain“, rief sie ihr zu.
Katic blickte überrascht auf, dann lächelte sie. „Danke, Captain.“
Lairis blickte der frischgebackenen Raumschiffkommandantin einen Moment nach. Sie wirkte aufgewühlt, aber auch sehr stolz. Trotzdem sah die Bajoranerin hinter der strahlenden Fassade der jüngeren Frau eine diffuse unterschwellige Angst rumoren.
Sie wusste genau, wie Lejla sich fühlte. Als Lairis vor gut zehn Jahren ihr erstes Kommando erhalten hatte, war sie zwar um Einiges älter gewesen als Katic. Doch nur ein Jahr später wurde sie von einem schrottreifen Forschungsschiff der EXCELSIOR-Klasse auf den damals modernsten Schlachtkreuzer der Sternenflotte versetzt und hatte sich ebenfalls gefragt, ob sie ihren neuen Aufgaben gewachsen war.
Ja, verdammt, sie wusste leider zu gut, was es hieß, unerwartet und ohne die nötige Erfahrung einen riesigen Packen Verantwortung aufgebunden zu bekommen – und mit dieser Verantwortung allein zu sein, weil alle, zu denen sie aufgeschaut hatte, die ihr zur Seite stehen und ihr einen Rat geben konnten, tot waren.
Gabor … Sie schluckte hart, als sie an ihren Verlobten dachte. Es war Jahrzehnte her, aber den Schmerz seines Todes würde sie nie ganz überwinden.
Gabor war der Anführer ihrer Widerstandszelle gewesen – bis die Cardassianer ihn mit Phaserblitzen durchsiebt hatten und Ilana hilflos zusehen musste, wie er starb. Sie war neunzehn.
Ihre Kameraden hatten sie zu Gabors Nachfolgerin gewählt und sie erinnerte sich gut an den Kloß in ihrem Hals, als sie diese Bürde angenommen hatte.
Sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass sie eine Anführerin sein konnte, aber sie war eine gute Anführerin. Jeder einzelne ihrer Kampfgefährten hatte ihr bedingungslos vertraut und sein Leben in ihre Hände gelegt. Sie konnte mehrere erfolgreiche Schlachten gegen die Cardassianer schlagen.
Trotzdem hätte sie diese Verantwortung sofort gegen eine Zeitmaschine getauscht, um den Mann, den sie liebte zurückzubringen.
„Captain Lairis, Sie können jetzt eintreten“, klang Fleetadmiral Belars Stimme durch das Intercomm.
Büro des FleetadmiralsLairis kam der Aufforderung nach und begrüßte den Admiral, der in kerzengerader Haltung hinter seinem Schreibtisch saß und Autorität ausstrahlte, wie man es von ihm gewohnt war.
Aber auch seine Maske hatte offensichtlich Risse bekommen. In seinen Augen flackerten mühsam unterdrückte Gefühle auf, die Lairis bekannt vorkamen. Scheinbar hatten das Gespräch mit Katic, ihr Schicksal und ihre überstürzte Beförderung auch bei ihm alte Wunden aufgerissen. Seine rechte Hand, die in einem schwarzen Handschuh steckte, war zur Faust geballt.
Lairis wusste, dass unter diesem edlen Leder keine organische Hand steckte, sondern eine hochentwickelte Prothese. Die Echte war ihm bei der Schlacht um WOLF 359 abgetrennt worden.
Ja, der Chef der Taskforce wusste leider genau, was Verlust bedeutete.
„Sie sollten ein Wartezimmer einrichten und Nummern ziehen lassen, Sir“, scherzte sie, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.
Auf seinen fragenden Blick fuhr sie fort: „Ich meine, die Leute geben sich hier regelrecht die Klinke in die Hand. Vor dieser netten jungen Dame eben ist ein ziemlich aufgebracht wirkender Andorianer an mir vorbei gestürmt. Ich schätze, er war ebenfalls bei Ihnen.“
Belars finstere Miene machte ihr deutlich, dass sie dieses Thema besser nicht vertiefen sollte.
Statt dessen legte sie ein PADD auf seinen Schreibtisch. „Hier ist erst mal der Bericht über den Zustand der DEFENDER.“
Der Gesichtsausdruck des Fleetadmirals verdüsterte sich noch mehr, als er die zahlreichen Schadensmeldungen überflog.
„Unsere Techniker werden Dreifachschichten schieben müssen“, bemerkte er.
„Das ist alles Ihre Schuld“, konterte Lairis mit einem schalkhaften Lächeln. „Sie haben sich nicht damit begnügt, mich in die Sternenflotte zurückzuholen – sie wollten mich unbedingt für die Taskforce haben. Verstehen Sie mich nicht falsch – ich bin Ihnen dankbar. Nichts lässt sich mit dem Anblick einer brennenden Warpgondel vergleichen oder mit dem Adrenalinkick, wenn man von zehn Feindschiffen umzingelt ist.“