In diesem Fall war Dheran mit dem Befehl des Admirals durchaus einverstanden. Ihm lag nicht im Geringsten etwas daran, das Leben von Reneé unnötig zu gefährden. Auch ansonsten ließ er sich eher vom Prinzip des kalkulierten Risikos leiten.
Während des Dominion-Kriegs, vor dem Einsatz auf Avenal VII, hatte das etwas anders ausgesehen, besonders dann, wenn er allein auf sich gestellt gewesen war. Doch der Tod der jungen Bajoranerin, Fylara Nareen, während eines Kommandoeinsatzes gegen Ende des Dominion-Kriegs, hatte ihn nachhaltig verändert. Der einzige, der dies mitbekommen hatte, war sein bester Freund, Commodore Valand Kuehn gewesen - seinerzeit noch Fleetcaptain, und sein Vorgesetzter, an Bord der USS EXODUS.
Er hatte es selbst Valand gegenüber niemals zugegeben, aber dieses Erlebnis war sein ganz persönlicher "Kobayashi Maru Test" gewesen. Erst auf Avenal VII hatte er sich dem Thema Tod wirklich gestellt. Er hatte zwar schon zuvor Männer und Frauen unter seinem Kommando verloren - aber Fylara Nareens Tod war anders gewesen. Eigentlich hätte der tödliche Giftstachel einer Pflanze IHN treffen sollen, doch Nareen hatte ihr Leben gegeben um seins zu retten. Er hatte damals versprochen, sich später deswegen nicht schuldig zu fühlen, doch das Gefühl in Nareens Schuld zu stehen war nie ganz gewichen. Und er hatte sich geschworen diese Schuld zu begleichen, indem er so viele Leben rettete, wie in seiner Macht stand.
Darum nickte er ernsthaft und versicherte: "Sie können sich auf mich verlassen, Sir. Ich werde dafür Sorge tragen, dass alle Beteiligten gesund zurückkehren werden."