Autor Thema: Der TOS Episoden-Thread  (Gelesen 29487 mal)

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ToVa

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #15 am: 06.08.11, 16:14 »
Zitat
[Gefährliche Planetengirls] Stimmt, ein wenig sinnfrei ist die Folge schon, vor allem, wenn man am Ende den Eindruck gewinnen muss, man hätte das ganze irgendwie auch in zehn statt fünfzig Minuten erzählen können ;)

Stimmt - allerdings hätte man dann auf einige meiner Lieblingsszenen verzichten müssen. Absolut scharf finde ich nämlich zB wo das Aussenteam festestellt das die Enterprise weg und sie allein auf einem völlig unbekannten Planeten sind... und es gerade langsam Nacht wird. Und was machen die Jungs? Legen sich an einen Felsen und schlafen... auf einem Planet wo sie nicht mal um die nächste Ecke geguckt haben. So unverfroren muss man erstmal sein. :D



Zitat
A propos Romulaner: Was hälst Du von "Spock unter Verdacht"? Ich schätze an dieser Folge die Dramaturgie und auch das Spiel der Figuren sehr. Die Weltraumfahrt gleicht hier dem Durchkreuzen der Meere durch U-Boote, die Taktiken sind nachvollziehbar und spannend. Und der kriegsmüde romulanische Kommandant versprüht in seiner Depression ein Charisma sondergleichen!


Die Folge ist natürlich auch ein Klassiker - ich fand sie allerdings stets etwas bemüht. Ähnlich wie man bei Kodos Kirks persönliches Schicksal mit aufgenommen hat, ist hier nun Spock fällig - und das man bislang keinen einzigen Romulaner (trotz Krieg) je zu Gesicht bekommen hat finde ich extrem unglaubwürdig. Es ist eine gute Einzelfolge - den Romulanern wird sie im Nachhinein aber nicht mehr gerecht. Das sie so unverholen eine Erstschlagswaffe noch dazu direkt an der Föderation testen... ist nicht sehr glaubwürdig. Aber es ist eben wirklich die "Balance of Terror" - Kalte krieg Folge par excellence.

Der romulanische Commander als auch Kirk kommen hier übrigens beide ein wenig wie ein "alter" Bekannter rüber - sie wirken an dem ganzen genauso Müde wie der doch eher widerwillige Captain Pike aus dem Pilotfilm. Insgesamt wartet die Folge dann auch mit einem der besten Dialoge der gesamten Serie auf;

Kirk: "Ich wünschte, dass ich eine lange Seereise machen könnte, irgendwohin. Ein bischen Decktennis, gemütliche Tanzabende. Und keine Verantwortung. Warum ich? Wenn ich auf der Brücke erscheine, sehe ich nur Männer, die von mir wissen wollen, wie´s langgeht. Pille, was ist, wenn ich mich mal irre?"

McCoy: "Captain....Nein, ich möchte antworten. Ich habe diese Antwort schon früher einmal einem Patienten gegeben. In dieser Galaxie gibt es nach mathematischer Wahrscheinlichkeit drei Millionen erdähnlicher Planeten. Und im ganzen Universum drei Milliarden oder Billionen Galaxien wie diese. Und in diesen Milliarden, wenn´s nicht noch mehr sind, gibt´s jeden von uns nur ein Mal. Zerstören sie den mit dem Namen Kirk nicht!"



Warum allerdings Betonstaub und Mauerreste aus der Decke des Bird of Prey rieseln als er getroffen wird ist mir bis heute nicht klar... vermutlich dämmmaterial... oder die haben Zwischendecken aus Beton und mit Stroh ausgelegte Arrestzellen. XD
 


Zitat
"Portal in die Vergangenheit" - Keine TOS-Folge hat mich so deprimiert wie diese Episode! Das Schicksal Zarabeth machte auf mich aber wahrscheinlich auch deswegen besonderen Eindruck, weil sie recht niedlich aussieht ;) (Wie TOS allgemein ein paar sehr hübsche Schauspielerinen vorzuweisen hat).
Mich erstaunt das rückblickend aber doch wirklich immer wieder, dass das Ende der Folge so perspektivlos durchgezogen wurde - gerade weil das etwas ist, was ich mit TOS eigentlich so nicht verbinde. Vielleicht macht das die Folge aber gerade so stark.


Findest Du? Ich finde die Serie hat generell deutlich mehr Konsequenz als man sich heute noch oft erinnert... dieser "Wir können das schon wieder hinbiegen" Touch hat sich meiner Meinung nach erst mit den Kinofilmen etabliert. Gerade in der Serie geht es manchmal wirklich heftig zur Sache - man denke eben nur an Edith Keeler die sterben muss. In "Der erste Krieg" liefert Kirk am Ende Waffen... die Hippies in Way to Eden kommen in einem "Paradies" an das vergiftet ist und sterben... es gibt wirklich einige Beispiele wo die Serie doch mit einem heftigen Schlag in Richtung Magengrube aufwartet...


Zitat
"Landru und die Ewigkeit" ist zwar eine ganz nette Folge, mir blieben am Ende aber doch zu viele Fragen offen. Besonders im Gedächtnis ist mir etwa geblieben, dass für den kollektiven Wahnsinn, der die Bevölkerung hin und wieder befällt, überhaupt keine Erklärung angeführt wird.


Soweit mir erinnerlich gab es schon eine, zumindest indirekt gegebene, Erklärung. Da der Computer die Bevölkerung so unter Kontrolle hält hat er die "dolle Stunde" XD eingerichtet wo sie ungehemmt ihre Emotionen ausleben können die sonst den gesamtem Tag unterdrückt werden - es ist also ein Kompensationsmechanismus. Was zu der interessanten Erkenntnis führte dass sich der Computer(!) am Ende eingestanden hat dass die menschliche Natur nicht veränderbar ist sondern maximal unterdrückt werden kann, ab und zu aber ein Ventil braucht.



Zitat
Noel ist mir nicht sonderlich präsent, ich muss gestehen, dass das daran liegen kann, dass mir die Liebesaspekte in dieser Folge zu versatzstückartig vorkamen, denn Kirk und die Frauen war ja ein Dauerthema der Serie.

Ja, aber nie so umgedreht wie in dieser Folge... hier jagt die Frau nämlich Kirk... und der lässt sie (totales shocking) abblitzen. Offenbar war die ihm zu intelligent. Aber ihre Sehnsucht nach Kirk trägt schon leicht Stalkerhafte Züge... ich fand das insgesamt einen erfrischenden Subkontext. Und er erbrachte die unvergessliche Szene wo am Ende wiede rmal alles kurz vorm Explodieren ist, Spock in die Schaltzentrale gerannt kommt und dort einen knutschenden Kirk vorfindet... vielsagend die Augenbraue hebt (und wie ich mich zu erinnern glaube wieder geht).

 

Zitat
"Spocks Gehirn" ist eigentlich auch keine so schlechte Folge. Ganz beeindruckend finde ich zum Beispiel den Moment, bei dem McCoy mitten in der Operation erkennt, dass er die Fähigkeiten, sie zu beenden, wieder verliert. (Gut, ein wenig merkwürdig wird es dann, wenn Spock ihm zu helfen beginnt ;))


Stimmt, so übel wie oft gesagt wird ist die Folge nicht. Es gibt mit Abstand schlimmere (Favorit des Grauens wird bei mir wohl ewig "Kurs auf Markus 12" bleiben)



Zitat
Eine meienr absoluten Lieblingsfolgen ist "Das letzte seiner Art" / "The Man Trap".
Für mich ist das TOS at its best, einfach weil da der Charme der Serie besonders gut rüberkommt. Das beginnt mit dem genialen Planeten-Set, das wirklich einen Eindruck der Abgeschiedenheit mancher Kolonie zu vermitteln weiß, setzt sich fort mit der Skurrilität der in der Folge auftauchenden Motive und endet mit der Hineinnahme einer Hauptfigur, diesmal eben McCoy. Freilich bin ich vom Ausgang der Folge enttäuscht, aber die moralisch vertretbare Lösung holt "Horta rettet ihre Kinder" / "The Devil in the Dark" ja nach :)


Ja, in gewisser Weise ist das auch ein Klassiker - es ist eigentlich reine 50er Jahre Science Fiction. Wobei das Monster auch sehr typisch ist... es ist interessant es mit der Horta zu vergleichen. Das Salzwesen ist eine Art "Vampir" - es ist agrressiv, attackiert und hat keinen weiteren Nutzen. Also wird es ausgerottet - obwohl es hochintelligent zu sein scheint wie seine Gestaltwandlungen belegen. Die Horta hat ein höheres Gut (ihre Kids) und sie verteidigt nur, zudem ist sie durch das graben der Gänge auch noch nützlich - die kann man also leben lassen. Das is schon ein bissl böse...

Was die Sets und Atmossphäre angeht stimme ich Dir zu... ich habe den Eindruck das man aber besonders in der Folge (ähnlich wie in "Spitze des Eisberges") auch besonderen Wert darauf gelegt hat. Es gibt verschiedene Shots des Planeten... man lässt die Bilder wirken und es gibt sogar Kamerafahrten über das Set. Hatte man in späteren Folgen immer den Eindruck das die ja nicht zuviel zeigen wollten, weil da irgendwo das Set aufhört, hat man in dieser Folge wirklich den Eindruck sie schöpfen das Set mal richtig aus... und das kommt eben wahnsinnig gut. :)
Definitiv eine Folge zum öfter gucken. 

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #16 am: 07.08.11, 13:17 »
Nur die möchtegern Plantenbeherrscher. Trelane, Apoll, ... sind alle etwas "doof".
Ja, wobei das eine ganz interessante Prämisse bot, weil Kirk & Co. sich hier mal etwas unkonventionelleres zur Bekämpfung ausdenken mussten.
Gut, am Ende lief das auch oft darauf hinaus, dass man den Fremden so reizt oder in einer andere Falle (etwa: die Logik wie bei Landru oder Nomad) lockt, dass dieser die Kontrolle verliert. Erstaunlich auch: Oft gab es trotz aller Magie, die an Q erinnerte, "technische Vehikel", wie den Spiegel  bei Trelane oder den Transmutator bei Korob und Sylvia.




Stimmt - allerdings hätte man dann auf einige meiner Lieblingsszenen verzichten müssen. Absolut scharf finde ich nämlich zB wo das Aussenteam festestellt das die Enterprise weg und sie allein auf einem völlig unbekannten Planeten sind... und es gerade langsam Nacht wird. Und was machen die Jungs? Legen sich an einen Felsen und schlafen... auf einem Planet wo sie nicht mal um die nächste Ecke geguckt haben. So unverfroren muss man erstmal sein. :D
Tja, wenn man sich immer gleich aufregen würde, wenn was ungewöhnlich läuft, könnte man ja gar nicht mehr schlafen ;) ;) ;)

Die Folge ist natürlich auch ein Klassiker - ich fand sie allerdings stets etwas bemüht. Ähnlich wie man bei Kodos Kirks persönliches Schicksal mit aufgenommen hat, ist hier nun Spock fällig - und das man bislang keinen einzigen Romulaner (trotz Krieg) je zu Gesicht bekommen hat finde ich extrem unglaubwürdig. Es ist eine gute Einzelfolge - den Romulanern wird sie im Nachhinein aber nicht mehr gerecht. Das sie so unverholen eine Erstschlagswaffe noch dazu direkt an der Föderation testen... ist nicht sehr glaubwürdig. Aber es ist eben wirklich die "Balance of Terror" - Kalte krieg Folge par excellence.
Joah, die Kritikpunkte fallen zumindest in meiner Wahrnehmung hier nicht so stark ins Gewicht; Spock verfügt nun mal über eine optische Ähnlichkeit und dass man die Romulaner bisher nicht gesehen hat, ist zwar ungewöhnlich, nimmt man aber ein rudimentäreres Sci-FI-Bild zurate (ähnlich wie die U-Boot-Stimmung, die diese Folge schon vermittelt) kann das schon irgendwie aufgehen. Was innenpolitisch bei den Romulanern so abgeht, wissen wir ja nicht; das kann aber der auslösende Faktor gewesen sein, warum die Romulaner die Erdaußenposten angegriffen haben.


Der romulanische Commander als auch Kirk kommen hier übrigens beide ein wenig wie ein "alter" Bekannter rüber - sie wirken an dem ganzen genauso Müde wie der doch eher widerwillige Captain Pike aus dem Pilotfilm.
Ja und auch den müden Pike aus "The Cage" fand ich sehr beeindruckend. Diese Momente waren so frei vom Heldenpathos, einfach unprätentiös, dass sie wirklich für beide Figuren einnehmend wirkten.

Der von Dir angesprochene Dialog war wirklich nett, mindestens genauso stark im Gedächtnis geblieben sind mir aber die Worte des romulanischen Kommandanten, sinngemäß: "Ich ertappe mich bei dem Wunsch, dass wir bei der Rückkehr vom Feind vernichtet werden". Ohne riesige Erklärungen bekommt man hier ein ungeheures Gefühl dafür, dass da innenpolitisch bei den Romulanern einiges im Argen liegt.


Findest Du? Ich finde die Serie hat generell deutlich mehr Konsequenz als man sich heute noch oft erinnert... dieser "Wir können das schon wieder hinbiegen" Touch hat sich meiner Meinung nach erst mit den Kinofilmen etabliert. Gerade in der Serie geht es manchmal wirklich heftig zur Sache - man denke eben nur an Edith Keeler die sterben muss. In "Der erste Krieg" liefert Kirk am Ende Waffen... die Hippies in Way to Eden kommen in einem "Paradies" an das vergiftet ist und sterben... es gibt wirklich einige Beispiele wo die Serie doch mit einem heftigen Schlag in Richtung Magengrube aufwartet...
Hmm, gut, sagen wir mal so: Besonders nachsichtig war man mit den Nebenfiguren nicht unbedingt. Dennoch: Gerade bei den Hauptfiguren wurde noch die größten Probleme - oft auch nicht gerade elegant - gerade gebogen, egal ob jemand eigentlich sterben müsste oder, um ein konkreteres Beispiel zu nennen, wie Spock eigentlich erblindet sein müsste. Die Lösungen liefen manchmal zu glatt - eine Tendenz, an der nicht nur TOS krankt.
Und ein anderer Punkt: Keeler war tot, ja, aber damit war die Sache wenigstens durch - Zarabeth hat noch Jahrzehnte der grauenvollsten Einsamkeit vor sich. Irgendwie fand ich das brutaler (und in der Wirkung singulär).
Der "Comic Relief"-Faktor könnte zudem den Eindruck bei mir erweckt haben, die Schlusswendung ins Positive sei erzwungen worden. Leider habe ich kein ideales Beispiel parat, aber die netten Schlussdialoge des Triumphirats schienen mir bei allem Humor manchmal nicht angemessen (was wiederum dafür spricht, dass es unschöne Ausgänge gab).


Soweit mir erinnerlich gab es schon eine, zumindest indirekt gegebene, Erklärung. Da der Computer die Bevölkerung so unter Kontrolle hält hat er die "dolle Stunde" XD eingerichtet wo sie ungehemmt ihre Emotionen ausleben können die sonst den gesamtem Tag unterdrückt werden - es ist also ein Kompensationsmechanismus. Was zu der interessanten Erkenntnis führte dass sich der Computer(!) am Ende eingestanden hat dass die menschliche Natur nicht veränderbar ist sondern maximal unterdrückt werden kann, ab und zu aber ein Ventil braucht.
Hmm, das ist mir so in der Folge entgangen ;) :D


Ja, aber nie so umgedreht wie in dieser Folge... hier jagt die Frau nämlich Kirk... und der lässt sie (totales shocking) abblitzen. Offenbar war die ihm zu intelligent. Aber ihre Sehnsucht nach Kirk trägt schon leicht Stalkerhafte Züge... ich fand das insgesamt einen erfrischenden Subkontext. Und er erbrachte die unvergessliche Szene wo am Ende wiede rmal alles kurz vorm Explodieren ist, Spock in die Schaltzentrale gerannt kommt und dort einen knutschenden Kirk vorfindet... vielsagend die Augenbraue hebt (und wie ich mich zu erinnern glaube wieder geht).
So gesehen... da war mein Urteil aus der Erinnerung heraus wohl zu pauschal. Eine Erkenntnis, die nur mit dem Auflage verbunden sein kann, die Folge bald noch mal anzuschauen!


Stimmt, so übel wie oft gesagt wird ist die Folge nicht. Es gibt mit Abstand schlimmere (Favorit des Grauens wird bei mir wohl ewig "Kurs auf Markus 12" bleiben)
Was war das eigentlich gleich wieder? Das mit den Kindern? Kinder haben in Serien ohnehin nichts zu suchen ;) ;) :D


Ja, in gewisser Weise ist das auch ein Klassiker - es ist eigentlich reine 50er Jahre Science Fiction. Wobei das Monster auch sehr typisch ist... es ist interessant es mit der Horta zu vergleichen. Das Salzwesen ist eine Art "Vampir" - es ist agrressiv, attackiert und hat keinen weiteren Nutzen. Also wird es ausgerottet - obwohl es hochintelligent zu sein scheint wie seine Gestaltwandlungen belegen. Die Horta hat ein höheres Gut (ihre Kids) und sie verteidigt nur, zudem ist sie durch das graben der Gänge auch noch nützlich - die kann man also leben lassen. Das is schon ein bissl böse...
Ja, wobei: Halt! So einfach kann man es sich mit dem "Salzvampir" auch nicht machen. Immerhin sagt Crater ja eindeutig, dass es ein empfindungsfähig Wesen ist, das auch Liebe braucht und diese auf eine gewisse Art und Weise - Empathie muss dafür die Basis sein - zu geben in der Lage ist. Einschränkend muss man freilich festhalten, dass das ein recht subjektiver Eindruck Craters ist oder sein kann und der Instinkt zur Nahrungsaufnahme stärker als alles andere ist (ein Ausschlusskriterien, man denke an die mangelnde Opferbereitschaft, die für die ST-Lesart eine der entscheidensten Fähigkeiten der Menschlichkeit ist; das zieht sich von TOS "Der Plan der Vianer"/"The Empath" bis zu ENT "Observing Effect"/"Beobachtungseffekt").
Zimperlich ging man mit fremden Wesen aber in TOS nicht um, Horta hatte ein Stückweit Glück.


Ja, in gewisser Weise ist das auch ein Klassiker - es ist eigentlich reine 50er Jahre Science Fiction. Wobei das Monster auch sehr typisch ist... es ist interessant es mit der Horta zu vergleichen. Das Salzwesen ist eine Art "Vampir" - es ist agrressiv, attackiert und hat keinen weiteren Nutzen. Also wird es ausgerottet - obwohl es hochintelligent zu sein scheint wie seine Gestaltwandlungen belegen. Die Horta hat ein höheres Gut (ihre Kids) und sie verteidigt nur, zudem ist sie durch das graben der Gänge auch noch nützlich - die kann man also leben lassen. Das is schon ein bissl böse...

Was die Sets und Atmossphäre angeht stimme ich Dir zu... ich habe den Eindruck das man aber besonders in der Folge (ähnlich wie in "Spitze des Eisberges") auch besonderen Wert darauf gelegt hat. Es gibt verschiedene Shots des Planeten... man lässt die Bilder wirken und es gibt sogar Kamerafahrten über das Set. Hatte man in späteren Folgen immer den Eindruck das die ja nicht zuviel zeigen wollten, weil da irgendwo das Set aufhört, hat man in dieser Folge wirklich den Eindruck sie schöpfen das Set mal richtig aus... und das kommt eben wahnsinnig gut. :)
Definitiv eine Folge zum öfter gucken.
Das finde ich auch. Und auch trotz oder gerade wegen dieses - immerhin konsequent erzählten - 50er Jahre Science Fiction-Stils.
Noch was zu den Sets: Klar wirkten manche Planetenoberflächen nicht wirklich wirklich ;) Richtig gestört hat mich das aber nie, denn in Verbindung mit diesem super-genialen "Säuseln" und Pfeifen als ständiger Hintergrundton bekam man hier wenigstens einen Eindruck der Fremdheit. Das war mir lieber als ein "wirklicher Planet" (also Dreharbeiten auf irgendwelchen Wiesen, Wäldern und Wüsten). Ein ganz ungutes Gefühl beschlich mich bei "Im Namen des jungen Tiru"/"Friday's Child", als man eine Studio-Set-Oberfläche mit Außenaufnahmen kombinierte :(
« Letzte Änderung: 07.08.11, 13:20 by Max »

ToVa

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #17 am: 07.08.11, 18:01 »
Zitat
Joah, die Kritikpunkte fallen zumindest in meiner Wahrnehmung hier nicht so stark ins Gewicht; Spock verfügt nun mal über eine optische Ähnlichkeit und dass man die Romulaner bisher nicht gesehen hat, ist zwar ungewöhnlich, nimmt man aber ein rudimentäreres Sci-FI-Bild zurate (ähnlich wie die U-Boot-Stimmung, die diese Folge schon vermittelt) kann das schon irgendwie aufgehen.


Nja *knormel* aber ich meine die haben eine erbitterten Krieg gegeneinander geführt... wieviele romulanische Raumschiffe sind dabei wohl zerstört worden? Und die haben trotzdem nie einen Romulaner (oder zumindest seine Leiche) gesehen? Gucken die sich denn nicht an, wen und was sie da abschiessen? Hinzu kommt ja auch, dass wenn die Menschen keinen Romulaner gesehen haben, dann wohl auch nicht die Völker die damals den Menschen schon bekannt sind... Tellariten, Andorianer, Vulkanier, von den ganzen kleinen Völkern ganz zu schweigen... und die haben alle nie nen Romulaner gesehen (und/oder würden dazu keine Daten weitergeben)? oO
Also daran kau ich wirklich jedesmal... und tendiere dazu Fielmann Filialen auf jeden freien Asteroiden zwischen Erde und Romulus eröffnen zu lassen.



Zitat
Was innenpolitisch bei den Romulanern so abgeht, wissen wir ja nicht; das kann aber der auslösende Faktor gewesen sein, warum die Romulaner die Erdaußenposten angegriffen haben.

Hm... ich erinnere mich aber, so glaube ich, dass dieser neue Bird of Prey eben ein erster Prototyp war... das die damit gleich einen föderativen Gegenschlag in Kauf nehmen ist schon heftig... alles Wahnsinnig. *kopfschüttel*



Zitat
Ja und auch den müden Pike aus "The Cage" fand ich sehr beeindruckend. Diese Momente waren so frei vom Heldenpathos, einfach unprätentiös, dass sie wirklich für beide Figuren einnehmend wirkten.

Das stimmt, es macht sie sehr sympatisch... aber eine ganze Serie mit so einem Typ würde ich mir wohl nicht antun. Das wäre wie der "Club der Dauerdpressiven" im Weltall... also jede Woche guck ich sowas nich. XD Insofern war es wohl schon richtig das "Pike" Konzept zugunsten einer Figur wie dem agilen Kirk aufzugeben.





Zitat
Hmm, gut, sagen wir mal so: Besonders nachsichtig war man mit den Nebenfiguren nicht unbedingt. Dennoch: Gerade bei den Hauptfiguren wurde noch die größten Probleme - oft auch nicht gerade elegant - gerade gebogen, egal ob jemand eigentlich sterben müsste oder, um ein konkreteres Beispiel zu nennen, wie Spock eigentlich erblindet sein müsste. Die Lösungen liefen manchmal zu glatt - eine Tendenz, an der nicht nur TOS krankt.


Ja das stimmt, sind aber auch die 60er Seh- und TV gewohnheiten. Ich meine, Hoss Cartwright fällt vom Pferd und bricht sich das Genick? Die bezaubernde Jeanny kriegt den Korken ihrer Flasche nicht mehr auf und muss die nächsten 1000 Jahre eingesperrt bleiben? Jim Phelps wird vom Bösewicht erschossen als er beim versuch die Latexmaske vom Gesicht zu ziehen hängen bleibt und nichts mehr sieht? Perry Mason verliert nen Fall? Kojak bekommt Haare... :D
Damals war es eben noch undenkbar eine Hauptfigur drastisch zu verändern oder gar zu töten.

Ich glaube was Star Trek hier sogar noch mehr geschadet hat, ist das TV Format der 45. Minuten Folgen. Denn man hat ja teils in Comics, Literatur oder Film (Khaaaaaaaaaaaaan!) gesehen was für schwerwiegende Folgen aus Folgen resultieren... gerade auch bei Spock lag hier einiges im Argen, mit seiner geplatzten Verlobung, seinen Eltern, Vulkan... und wenn die ersten Andorianerinnen blonde Kinder bekommen hätten, hätte auch Kirk gewiss so manche Frage beantworten müssen. Es sei denn er killt gerade mal wieder ein ganzes Paralleluniversum... Schade ist eben das diese Handlungen nie sinnvoll weiter entwickelt oder auch nur wieder aufgegriffen wurden.
Neuer Drehbuchauto, neues Glück :-/



Zitat
Und ein anderer Punkt: Keeler war tot, ja, aber damit war die Sache wenigstens durch - Zarabeth hat noch Jahrzehnte der grauenvollsten Einsamkeit vor sich. Irgendwie fand ich das brutaler (und in der Wirkung singulär).


Davon gibt es übrigens eine Fortsetzung als Buch, wie die Liason von Zarabeth und Spock so die ein oder andere Früchte trägt... ganz allein ist sie also nicht mehr. ;)






Zitat
... aber die netten Schlussdialoge des Triumphirats schienen mir bei allem Humor manchmal nicht angemessen (was wiederum dafür spricht, dass es unschöne Ausgänge gab).

Das stimmt, ich habe an den Stellen dann auch angefangen mir die original-Synchro zu geben, weil ich dachte "Das können die doch jetzt nicht ernst meinen?" - aber auch in der Originalsynchro gibt es diese aufgesetzten Heavy-Happy-Dialog-Endings... eines der schlimmsten Beispiele ist "Der erste Krieg". Kirk hat gerade Waffen geliefert um einen planetaren Krieg zu ermöglichen, und die Herren Offiziere sausen scherzend und grinsend davon. -.-
Da fühlt man sich schon etwas verschaukelt.

In gewisser Weise und bei allem politischen Anspruch ist Star Trek da auch manchmal Grund-Naiv... schlimmstes Beispiel ist die "Nazi" Folge, wo Kirk eine SS Uniform anzieht und Spock es begutachtend meint "You make a perfect nazi" - also das ist sowas von daneben naiv... und dafür gehört der Drehbuchautor heute noch geschlagen. Macht man sich auch noch bewusst das der jüdisch-Stämmige Leonard Nimoy ebenfalls ne SS Uniform anziehen muss, und das er, wäre er 1931 in Berlin statt in Boston geboren worden, den Holocaust nicht überlebt hätte... da kann ich mir irgendwie schwer vorstellen das da noch einer über so nen dummen Spruch lacht. -.-




Zitat
Was war das eigentlich gleich wieder? Das mit den Kindern? Kinder haben in Serien ohnehin nichts zu suchen ;) ;) :D


Ja, ich weiß auch nicht... keine feindliche Spezies hat Star Trek insgesamt so zugesetzt wie Kinder. Sofort wenn Kleinlinge auftauchen scheinen die Drehbuchautoren der panamerikanischen Gesellschaft für ungehemmten Alkoholismus am Arbeitsplatz beizutreten.
Eigentlich wäre es mal ein echtes Voting Highlight die besten Folgen aller Star Trek Serien rauszusuchen wo Kindern die Hauptrolle spielen, die aber nicht völlig sinnfrei sind. Mir fällt auf Anhieb da wirklich wenig ein... TOS hat hier echt miese Vorabeit geleistet (Miri, Charlie X, Children shall lead).



Zitat
Einschränkend muss man freilich festhalten, dass das ein recht subjektiver Eindruck Carters ist oder sein kann und der Instinkt zur Nahrungsaufnahme stärker als alles andere ist (ein Ausschlusskriterien...

Wäre ich fies könnte ich sagen das Carter da voll ins Bild passt... ihm nützt der Salzvampir da er seine tote Frau ersetzt. Ist doch klar das er ihn da behalten will, oder? ;)


Zitat
... Horta hatte ein Stückweit Glück.


hie rmusste ich etwas schmunzeln: Und der Lucky Loser der Woche ist... *trommelirbel* DIE HORTA! Preis diesmal: Darf weiterleben. :D




Zitat
Das war mir lieber als ein "wirklicher Planet" (also Dreharbeiten auf irgendwelchen Wiesen, Wäldern und Wüsten). Ein ganz ungutes Gefühl beschlich mich bei "Im Namen des jungen Tiru"/"Friday's Child", als man eine Studio-Set-Oberfläche mit Außenaufnahmen kombinierte :(

Jop, das wirkt dann gleich ganz falsch... nicht mehr so *hust* Preiswert. Was ich bei den Pappplanetenkulissen aber immer bedauert habe ist, dass sie sehr schnell die Matte Paintings aufgegeben haben...also ab und zu hätte mich etwas mehr Horizont schon erfreut. Es sah immer so aus als seien die Aussenteams mitten in einem mit Steinen umrandeten Blumenbett gelandet.

In der Blu Ray Version hat man das ja jetzt teils ausgebügelt... indem man digitale Panoramen einfügt hat. Ich finde einige davon ganz charmant gemacht, brauch sie aber nicht unbedingt. Preiswert tuts auch und ist bei TOS eigentlich schon essentieller bestandteil. :D




Max

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  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #18 am: 07.08.11, 21:05 »
Nja *knormel* aber ich meine die haben eine erbitterten Krieg gegeneinander geführt... wieviele romulanische Raumschiffe sind dabei wohl zerstört worden? Und die haben trotzdem nie einen Romulaner (oder zumindest seine Leiche) gesehen? Gucken die sich denn nicht an, wen und was sie da abschiessen? Hinzu kommt ja auch, dass wenn die Menschen keinen Romulaner gesehen haben, dann wohl auch nicht die Völker die damals den Menschen schon bekannt sind... Tellariten, Andorianer, Vulkanier, von den ganzen kleinen Völkern ganz zu schweigen... und die haben alle nie nen Romulaner gesehen (und/oder würden dazu keine Daten weitergeben)? oO
Also daran kau ich wirklich jedesmal... und tendiere dazu Fielmann Filialen auf jeden freien Asteroiden zwischen Erde und Romulus eröffnen zu lassen.
Joah ;) Jetzt lass doch mal ein bisschen Phatasie walten ;) ;D ;)
Blieben wir bei dem U-Boot-Vergleich: Da hätte man auch nie mitgekriegt, wie der Gegner aussieht.
Und die anderen Völker wollten den Menschen eben nicht die Überraschung nehmen ;)
Klar, plausibel ist das nicht vollkommen, aber dass die in TOS nicht so weit gedacht haben, finde ich persönlich, das ist halt eine subjektive Sache, nicht so schlimm :)


Zitat
Was innenpolitisch bei den Romulanern so abgeht, wissen wir ja nicht; das kann aber der auslösende Faktor gewesen sein, warum die Romulaner die Erdaußenposten angegriffen haben.

Hm... ich erinnere mich aber, so glaube ich, dass dieser neue Bird of Prey eben ein erster Prototyp war... das die damit gleich einen föderativen Gegenschlag in Kauf nehmen ist schon heftig... alles Wahnsinnig. *kopfschüttel*
Vielleicht sah die Taktik vor, gar nicht vom Feind aufgegriffen zu werden - also quasi bis zur Rückkehr gar keinen feindkontakt zu haben; nur - und wer konnte das ahnen? - die "Enterprise" war gerade in der Gegend ;) :D
Und: Wer weiß schon, warum der romulanische Imperator so ein Wahnsinnsunternehmen befahl...
Letztendlich muss man sich sogar fragen, warum es zu diesem Gegenschlag ausblieb? Nur weil man den Angreifer vernichtet hat...?


Das stimmt, es macht sie sehr sympatisch... aber eine ganze Serie mit so einem Typ würde ich mir wohl nicht antun. Das wäre wie der "Club der Dauerdpressiven" im Weltall... also jede Woche guck ich sowas nich. XD Insofern war es wohl schon richtig das "Pike" Konzept zugunsten einer Figur wie dem agilen Kirk aufzugeben.
Das wäre wahrscheinlich ein bisschen BSG (Neuauflage) geworden ;)
Für Pike sehe ich das aber anders. Ich meine damit, dass ich nicht erwarten würde, dass Pike über die ganze Serie so gewesen wäre. Seine Auseinandersetzung mit dem "Stress" (um es mal gelinde auszudrücken) war ja besonderer Teil der Story von "The Cage" und wurde ja über die Folge hinweg sozusagen "bearbeitet".
Der "lockerer" Captain Kirk war aber sicherlich für die Serie nicht verkehrt, den ernsthafteren Typ haben wir mit Picard Gott sei Dank ja später noch bekommen.


Davon gibt es übrigens eine Fortsetzung als Buch, wie die Liason von Zarabeth und Spock so die ein oder andere Früchte trägt... ganz allein ist sie also nicht mehr. ;)
Ein Kindchen? Oh mein Gott, die Arme - keine idealen Rahmenbedingungen für eien alleinerziehende Mutter!
Da muss ich mir FanFiction-mäßig wohl was anders überlegen ;) Das wird kitschig :D


Das stimmt, ich habe an den Stellen dann auch angefangen mir die original-Synchro zu geben, weil ich dachte "Das können die doch jetzt nicht ernst meinen?" - aber auch in der Originalsynchro gibt es diese aufgesetzten Heavy-Happy-Dialog-Endings... eines der schlimmsten Beispiele ist "Der erste Krieg". Kirk hat gerade Waffen geliefert um einen planetaren Krieg zu ermöglichen, und die Herren Offiziere sausen scherzend und grinsend davon. -.-
Da fühlt man sich schon etwas verschaukelt.
Ja.
Mir ist das das erste Mal bei der Nomad-Folge so richtig bewusst geworden, vor allem weil ich den Abschlussspruch (Kirk: "Ja, ja, Du kannst gut lachen, es war nicht Dein Sohn. hast Du gesehen, was er mit Scotty gemacht hat? Das wäre ein super Arzt geworden. Mein Sohn - ein Mediziner!") eigentlich recht lustig fand und mir dann erst gekommen ist, dass die Sonde ganze Planetensysteme zerstört hat...


In gewisser Weise und bei allem politischen Anspruch ist Star Trek da auch manchmal Grund-Naiv... schlimmstes Beispiel ist die "Nazi" Folge, wo Kirk eine SS Uniform anzieht und Spock es begutachtend meint "You make a perfect nazi" - also das ist sowas von daneben naiv... und dafür gehört der Drehbuchautor heute noch geschlagen. Macht man sich auch noch bewusst das der jüdisch-Stämmige Leonard Nimoy ebenfalls ne SS Uniform anziehen muss, und das er, wäre er 1931 in Berlin statt in Boston geboren worden, den Holocaust nicht überlebt hätte... da kann ich mir irgendwie schwer vorstellen das da noch einer über so nen dummen Spruch lacht. -.-
Nun, nur fiktionsintern hätte ich dafür eine Erklärung - aber die Macher werden soweit nicht gedacht haben, vielleicht natürlich nicht denken können; das ruft nun unser Kopfschütteln hervor.
Die fiktionsinterne Erklärung für solche Sprüche passt sehr gut zum Inhalt der Folge selbst, in der das nationalsozialistische System als Modell der Funktionalität auf einem fremden Planeten eingeführt wird. Das spräche also für mangelnde Empathie, für zu geringe historisch-politische Bildung bei den Menschen des 23. Jahrhunderts - man ist im 23. Jahrhundert emotional wie vom fundierten Wissensstand wohl zu distanziert von den eigentlichen Wirkungen des NS.


Ja, ich weiß auch nicht... keine feindliche Spezies hat Star Trek insgesamt so zugesetzt wie Kinder. Sofort wenn Kleinlinge auftauchen scheinen die Drehbuchautoren der panamerikanischen Gesellschaft für ungehemmten Alkoholismus am Arbeitsplatz beizutreten.
Eigentlich wäre es mal ein echtes Voting Highlight die besten Folgen aller Star Trek Serien rauszusuchen wo Kindern die Hauptrolle spielen, die aber nicht völlig sinnfrei sind. Mir fällt auf Anhieb da wirklich wenig ein... TOS hat hier echt miese Vorabeit geleistet (Miri, Charlie X, Children shall lead).
Ja, da gebe ich Dir Recht. "Charlie X" ist so aus der bloßen Erinnerung hinweg sogar für mich sogar noch die beste dieser Kategorie - vielleicht auch deswegen, weil man es hier nicht mehr mit einem Kind zu tun hat, die Folge vielmehr nicht vollkommen ungeschickt mit der Herausforderung paternaler Macht spielt, wie sie in der Pubertät so ziemlich automatisch auftaucht.


Zitat
Einschränkend muss man freilich festhalten, dass das ein recht subjektiver Eindruck Carters ist oder sein kann und der Instinkt zur Nahrungsaufnahme stärker als alles andere ist (ein Ausschlusskriterien...

Wäre ich fies könnte ich sagen das Carter da voll ins Bild passt... ihm nützt der Salzvampir da er seine tote Frau ersetzt. Ist doch klar das er ihn da behalten will, oder? ;)
Na diese Einschränkung habe ich ja auch schon genannt und da ist sicherlich auch viel Wahres dran.
Dennoch kann man sich nach der Folge auch die Frage stellen, ob man Empathie, wie sie der "Salzvampir" aufbrachte, um seine Opfer zu finden, nur vorspielen kann, ohne sie wirklich einmal "in Echt" zu erleben?...


Zitat
... Horta hatte ein Stückweit Glück.


hie rmusste ich etwas schmunzeln: Und der Lucky Loser der Woche ist... *trommelirbel* DIE HORTA! Preis diesmal: Darf weiterleben. :D
;) :D


Jop, das wirkt dann gleich ganz falsch... nicht mehr so *hust* Preiswert. Was ich bei den Pappplanetenkulissen aber immer bedauert habe ist, dass sie sehr schnell die Matte Paintings aufgegeben haben...also ab und zu hätte mich etwas mehr Horizont schon erfreut. Es sah immer so aus als seien die Aussenteams mitten in einem mit Steinen umrandeten Blumenbett gelandet.

In der Blu Ray Version hat man das ja jetzt teils ausgebügelt... indem man digitale Panoramen einfügt hat. Ich finde einige davon ganz charmant gemacht, brauch sie aber nicht unbedingt. Preiswert tuts auch und ist bei TOS eigentlich schon essentieller bestandteil. :D
Ja, ich gebe Dir da voll Recht!
« Letzte Änderung: 07.08.11, 21:06 by Max »

ulimann644

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #19 am: 08.08.11, 01:35 »
Vielleicht sah die Taktik vor, gar nicht vom Feind aufgegriffen zu werden - also quasi bis zur Rückkehr gar keinen feindkontakt zu haben; nur - und wer konnte das ahnen? - die "Enterprise" war gerade in der Gegend ;) :D
Und: Wer weiß schon, warum der romulanische Imperator so ein Wahnsinnsunternehmen befahl...

Der Ordnung halber sei hier angemerkt, dass die Romulaner zwar neben dem Praetor auch einen Kaiser besitzen, das Oberkommando über die Flotte und auch die politische Entscheidungsgewalt aber der Praetor inne hat

Max

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #20 am: 13.08.11, 15:07 »
Bei der gestern gesendeten Folge "Stein und Staub" / "By any Other Name" ist mir wieder aufgefallen, wie bedeutsam so eine nachsynchronisierte Szene für das Verständnis des Titels (der ja wohl nie grundlos gewählt wurde) sein kann.
Für 'Stein und Staub' ist es sicherlich nicht nötig, aber wenn Kirk Shakespeare zitiert, die Rose duftete einem unter einem anderen Namen genauso schön, wird die Sache schon klarer.

Bei "Is There in Truth no Beauty?" ist es glaube ich das gleiche gewesen.

ToVa

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #21 am: 25.03.12, 17:53 »
David war es, der, wenn ich richtig gelesen habe, "Patterns of Force" gerade irgendwo als gute Folge bezeichnet hat.
Was eine prima Gelegenheit ist, mal genauer drauf zu schauen, glaube ich.

Ich habe die Folge damals auf VHS erworben, also noch bevor sie je (?, lief sie inzwischen mal im TV?) in Deutschland zu sehen war, und der Eindruck war eher ernüchternd. In gewissen Kompendien zu den Serien lief die Folge damals meist unter der Rubrik, "Nazifolge. Nie gesendet. Nichts verpasst."
Im grossen und ganzen stimmt das auch. Es ist eine der Folgen die man hätte stecken lassen können... und sie ist oft schlimmer an die anderen Star Trek Nazifolgen... einfach weil sie derart dumm-naiv ist, dass es weh tut.


Die Folge "leidet" auch unter ganz massiven "TOS" Problemen. Insofern ist sie tatsächlich "Pattern"... sie treibt gewisse Muster der Serie so auf die Spitze das sie hier endgültig schlecht werden.

Zum einen haben wir wieder einen "durchgedrehten" Föderations/Starfleet Oberen, der ein anderes Volk mal eben so nach seinen Massgaben beeinflusst und die Gesellschaft umformt. Hier ist es John Gill, kultureller Beobachter der Föderation und Geschichtsprofessor. Etwas was im Nachhinein ziemlich übel aufstösst. Denn es kommt heraus das Gill das Nazi-System von der Erde kopiert hat, weil es so erfolgreich war. Das heisst, wirtaschaftlicher und militärischer Aufstieg innerhalb kürzester Zeit. Diese Sichtweise ist nicht nur historisch nicht haltbar, sie führt, denkt man sie zu Ende auch zu einer Legitimation der NS Zeit die man mitunter heute noch hört und die lautet "Unter Hitler war ja nicht alles schlecht." Genau diesen Ansatz vermittelt hier ein Föderations-Oberer.

Das Schlimme ist, das Spock diesen Ansatz (es ist ne Weile her, seit ich die Folge das letzte mal gesehen habe) zu unterstützen scheint. Zumindest argumentativ. Das die Enterprise Crew dann doch eingreift liegt eher an drei anderen Dingen... (ausgrechnet) Kirk sieht die obere Direktive verletzt, die Unterdrückung der (Ersatz-)Juden wird als negativ empfunden und generell kollidiert das NS System mit den amerikanischen Prinzipien der Freiheit. Das sind letztlich die Motive mit denen die Crew hier eingreift. Die Aussagen zu Wirtschaft, Aufrüstung und Diktatur an sich, die sowohl Spock als auch Gill zu unterstützen scheinen, werden nicht relativiert.

Wie gesagt, diese Sichtweise ist arg Naiv. Verallgemeinert man weiter, kommt man durchaus zu der Aussage, dass, wenn Hitler nicht einen Weltkrieg begonnen hätte sein System "erfolgreich" war. Sogar die Verfolgung von anderen wir rational plausibel erklärt und als Systemimmanent hingenommen bzw. sogar positive Aspekte bemerkt.
 
Auch hier schiesst sich das Drehbuch am Ende böse ins eigene Bein: Es stellt sich raus das Gill von seinem Stellvertreter ausgeschaltet wurde und nur noch als Marionette fungiert. Alle "bösen" Entwicklungen hat offenbar der Stellvertreter in Gang gesetzt. Auch damit greift man ernsthaft eine Ausrede auf die sich bis in unsere Tage hält "Davon hat Hitler nichts gewusst..." Also statt man am Ende dem Geschichtsprofessor seinen Irrtum ausbaden oder einsehen lässt, splittet man ihn auf... er wollte das gute und steht für ein "gutes" NS System, der Stellvertreter ist der Böse und hat alle Ab-Irrungen ins Werk gesetzt. Auch das ist eine sehr dumme Sicht die vermittelt wird, denn letztlich liegt so ein "Fehler" gerade zu im diktatorischen System selbst, was ja Föderations-Obere mal eben so eingeführt hat.

Das die Enterprise Crew zudem in SS Uniformen agiert macht die Sache nicht besser, sondern Schlimmer. Macht man sich bewusst das Leonard Nimoy Jude ist und, er ist ja Jahrgang 1931,  nicht das Glück gehabt hätte auf der anderen Seite des Ozeans geboren worden zu sein und damit im Holocaust als 10-13 Jähriger sicher vergast oder erschossen worden wäre, nun in einer SS Uniform agieren muss... ist das schon sehr makaber.

Aber auch davon abgesehen kommen die Helden nicht so toll weg, Bones muss den Besoffenen spielen und bei Kirk hat man ein ums andere Mal den Eindruck er fühlt sich in der Uniform gar nicht so unwohl. Das ganze wird noch unterstützt durch die übliche "kleine" Kulisse... also alles findet innerhalb einigen Strassenzügen statt und die Crew der Enterprise rennt wer weiß ich wie oft in diversen schlechten Verkleidungen in ein oder zwei Gebäude ohne das das irgendwie auffällt.

Auch das ist wieder sehr naiv. Natürlich kann man sagen das sowas dem TV-Serien Format und seinen beschränkten Mitteln geschuldet ist... ist auch kein problem, nur kann man dann auch auf andere, etwas unverfänglichere Themen ausweichen... und muss nicht die Nazis bemühen. ZB das alte Rom wäre auch geeignet... aber... ups... ja, das war ja schon dran ("Brot und Spiele") bzw. wird 4 Folgen später dran sein. Die Kerkersznen in beiden Folgen oder das ein bis anderen Gespräche sind in beiden Folgen fast gleich. "Brot und Spiele" ist nur um einiges satirischer... und humorvoller. Ob Patterns of Force das nicht konnte oder wollte und ob man der Folge dafür sogar dankbar sein muss, es gar nicht probiert zu haben, lass ich mal offen.

Also auch hier hat man innerhalb der Serie eher schlecht geplant und ein wiederkehrendes Motiv (Föderationsobere errichtet/unterstützt auf fremden Planeten Erdähnliche System mit diktatorischen Zügen) nur aufgewärmt.

Soweit mir bekannt spielt die Folge im Fandom auch keine nennenswerte Rolle. Mit einer Ausnahme... so ist wohl die Kerkerszene in Homosexuellen Kreisenund bei Slash Fan Fictionern sehr beliebt, da es die einzige Szene der Serie ist in der Kirk & Spock gemeinsam und Halbnackt (warum eigentlich?) zusammen agieren.

Fazit: eine Folge aus der absolut nichts hängen geblieben ist ausser ein einziger sehr peinlicher Satz von Spock;
Kirk; *zieht SS Uniform an*
Spock sieht es, hebt Augenbraue und meint "You made a perfect Nazi!"
Uniform an = Nazi. Uniform aus = Starfleet Captain.  :confused


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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #22 am: 25.03.12, 19:01 »
@ToVa: Woher kommt deine Information, diese Kerker-Szene erfreue sich Beliebtheit in homosexuellen Kreisen?! Ich finde diese Aussage ziemlich diskriminierend, weil sie mal eben so die gesamte homosexuelle Szene als ganzes stigmatisiert (was im Prinzip unhaltbar ist heutzutage!!). Und noch dazu kann ich mir kaum vorstellen, dass diese Aussage von einer derart großen Menge geäußert wurde, dass es repräsentativ wäre.

Daher finde ich diese Äußerung absolut unverhältnismäßig und erwarte auch, dass du die zurücknimmst!! Oder eindeutig belegst!
Mein kleiner Blog, in dem ich Kurzgeschichten und anderes Geschreibsel veröffentliche: https://maxim-chomsky.blogspot.com/

ToVa

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #23 am: 25.03.12, 19:34 »
Zitat
@ToVa: Woher kommt deine Information, diese Kerker-Szene erfreue sich Beliebtheit in homosexuellen Kreisen?!

Das ist auf vielerlei Art ersichtlich. Zum einen ist es eine Szene mit der sehr viele "Slash" Fanfics bestückt werden, zum anderen ist es eine Szene die am meisten für homoerotische Fotomontagen benutzt wird/wurde (nach dem Reboot ist das anders).  Schau mal;

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Zitat
Ich finde diese Aussage ziemlich diskriminierend, weil sie mal eben so die gesamte homosexuelle Szene als ganzes stigmatisiert (was im Prinzip unhaltbar ist heutzutage!!).


Wieso das? Es ist eine Tatsache. Und es ist auch relativ verständlich, weil es die einzige Szene der Serie ist in der Kirk und Spock, zu denen es eben viele homoerotische Fan Fics gibt, halbnackt zusammen interagieren.
Es ist genauso wie wenn ich feststelle das eine bestimmte "Enterprise" Folge nur deswegen beliebt ist, weil man T'Pols nackten Hintern sieht, oder das Sven of Nins Qualitäten von vielen jüngeren männlichen Fans eher geschätzt werden, weil sie gut aussieht. Ich meine, man kann das zwar mit einigen Worten bemänteln oder abzustreiten versuchen, es ist aber einfach so. Diskrimiert das nun auch Jugendliche oder Männer, weil sie sich davon angezogen fühlen oder weil man sagt das es so ist?


Zitat
Und noch dazu kann ich mir kaum vorstellen, dass diese Aussage von einer derart großen Menge geäußert wurde, dass es repräsentativ wäre.

Unter homosexuellen Star Trek Fans die sich mit Fanfics oder Foto Manipulationen beschäftigen ist diese Szene wirklich sehr beliebt und es sind über die Jahre hunderte Slashs oder Fotomanipulationen mit Material daraus aufgetaucht. Weit mehr als aus jeder anderen TOS Folge. Das kann man durchaus feststellen. In den letzten JAhren hat das nachgelassen, da mehr Material verfügbar ist (DVD Screenshots, neues Trek etc.).



Zitat
Daher finde ich diese Äußerung absolut unverhältnismäßig und erwarte auch, dass du die zurücknimmst!! Oder eindeutig belegst!

Wenn Du möchtest such ich Dir gerne mehr Sachen dazu aus der Slash Szene raus. Es ist nicht so dass ich sie speichere, weil sie mir nichts geben, aber wenn Du magst wird es kein problem sein. Es ist nunmal die einzige TOS Folge die so eine Szene enthält. Und deswegen ist sie unter Fans mit einer entsprechendne sexuellen Orientierung beliebt. Da kann ich nix für. =)


PS. Hier, scroll mal runter, editiert


edit; Nachträglich alle Links entfernt weil als belästigend empfunden.
« Letzte Änderung: 25.03.12, 20:58 by ToVa »

ulimann644

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #24 am: 25.03.12, 20:50 »
@ToVa
Das nachträgliche Editieren des letzten Posts in Bezug auf das nachträglich eingefügte Bildmaterial empfinde ich, in Hinsicht darauf, dass dieses Forum auch Minderjährigen offen steht, als etwas unglücklich. Sowie auch das Abgleiten von der ursprünglich geplanten Thematik dieses Threads.

Vielleicht wäre es besser, wenn Will und du das per PN klären würdet.
Ich für meinen Teil kann auf diesen Slash-Blödsinn gut und gerne verzichten, und ich brauche dazu auch kein Bildmaterial, das ich persönlich als belästigend empfinde... :sick :narnangry :cböse

ToVa

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #25 am: 25.03.12, 20:52 »
Oki, ich mach aus dem Artikel ne PN und kill dann das Bildmaterial.
Ich muss sagen ich habe es aber auch bewusst reineditiert, weil ich Wills Reaktion doch sehr heftig und nicht wirklich verständlich fand.

ulimann644

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #26 am: 25.03.12, 21:14 »
Oki, ich mach aus dem Artikel ne PN und kill dann das Bildmaterial.
Ich muss sagen ich habe es aber auch bewusst reineditiert, weil ich Wills Reaktion doch sehr heftig und nicht wirklich verständlich fand.

Ich offen gestanden auch nicht.
Dieses leidige Kirk-Spock-Slash-Thema ist nun wirklich hinlänglich bekannt, auch wenn der Ursprung dafür nicht ganz so geläufig zu sein scheint...
Allerdings erlebt man ebenso, dass seltsamerweise die meisten dieser - ich will das gar nicht als FF bezeichnen - Stories oft von Mädels geschrieben werden.

Max

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #27 am: 26.03.12, 18:56 »
Zum einen haben wir wieder einen "durchgedrehten" Föderations/Starfleet Oberen, der ein anderes Volk mal eben so nach seinen Massgaben beeinflusst und die Gesellschaft umformt. Hier ist es John Gill, kultureller Beobachter der Föderation und Geschichtsprofessor. Etwas was im Nachhinein ziemlich übel aufstösst. Denn es kommt heraus das Gill das Nazi-System von der Erde kopiert hat, weil es so erfolgreich war. Das heisst, wirtaschaftlicher und militärischer Aufstieg innerhalb kürzester Zeit. Diese Sichtweise ist nicht nur historisch nicht haltbar, sie führt, denkt man sie zu Ende auch zu einer Legitimation der NS Zeit die man mitunter heute noch hört und die lautet "Unter Hitler war ja nicht alles schlecht." Genau diesen Ansatz vermittelt hier ein Föderations-Oberer.
Joah, also mal zwei Sachen vorweg: "Patterns of Force" kann man sich schon anschauen, viel erwarten kann man freilich nicht.
Und dann ist es - zweitens - so, dass man sich viel zu den einzelnen Elementen der Folge denken kann, leider muss man annehmen, dass die Macher damals nicht so differenziert gedacht haben, wie man es später unterstellen kann.
Gill ist so ein Beispiel. Er könnte z.B. als Exempel dafür dienen, dass auch die Geschichtsschreibung nicht imun gegen Zeiteffekte ist. Im 23. Jahrhundert liegt der NS schon 300 Jahre zurück, eine Distanz, die nicht unbedingt spurlos an der Rezeption vorüber gehen muss.
Eine gewisse Funktionalität dem Nationalsozialismus nicht abzusprechen, ist mMn wohl nicht unbedingt das große Problem, denn so unterschiedlich die Mechanismen waren, diese Funktionalität ermöglichten sie für gewisse Zeit und mit gewissen Ergebnissen schon. Spontan musste ich an Kershaws "Das Ende" denken.
In jedem Fall hätte der krude Ansatz Gills, da stimme ich dir voll und ganz zu, relativiert gehört und ich hätte es gern gesehen, wenn das Ganze auch mit der oben erwähnten Botschaft verbunden worden wäre. (Letztenendes gibt es ja leider auch die revisionistische Geschichtsschreibung).


Wie gesagt, diese Sichtweise ist arg Naiv. Verallgemeinert man weiter, kommt man durchaus zu der Aussage, dass, wenn Hitler nicht einen Weltkrieg begonnen hätte sein System "erfolgreich" war. Sogar die Verfolgung von anderen wir rational plausibel erklärt und als Systemimmanent hingenommen bzw. sogar positive Aspekte bemerkt.
Na ja, wären sie in der Folge nicht wirklich positiv konnotiert worden, könnten diese Aspekte als analytische Größen für den NS gar nicht so unpassend sein. So besonders tief bin ich nicht in der Materie, aber meines Wissens werden die Mechanismen der Inklusion und der Exklusion für das Konzept der "Volksgemeinschaft" durchaus diskutiert.


Auch hier schiesst sich das Drehbuch am Ende böse ins eigene Bein: Es stellt sich raus das Gill von seinem Stellvertreter ausgeschaltet wurde und nur noch als Marionette fungiert. Alle "bösen" Entwicklungen hat offenbar der Stellvertreter in Gang gesetzt. Auch damit greift man ernsthaft eine Ausrede auf die sich bis in unsere Tage hält "Davon hat Hitler nichts gewusst..." Also statt man am Ende dem Geschichtsprofessor seinen Irrtum ausbaden oder einsehen lässt, splittet man ihn auf... er wollte das gute und steht für ein "gutes" NS System, der Stellvertreter ist der Böse und hat alle Ab-Irrungen ins Werk gesetzt. Auch das ist eine sehr dumme Sicht die vermittelt wird, denn letztlich liegt so ein "Fehler" gerade zu im diktatorischen System selbst, was ja Föderations-Obere mal eben so eingeführt hat.
Es wäre eigentlich ganz interessant, man den Autor der Folge ein bisschen näher zu beleuchten, denn die Herangehensweise der Drehbuchs, die Du hier beschreibst, ist durchaus frappierend.


Aber auch davon abgesehen kommen die Helden nicht so toll weg, Bones muss den Besoffenen spielen und bei Kirk hat man ein ums andere Mal den Eindruck er fühlt sich in der Uniform gar nicht so unwohl. Das ganze wird noch unterstützt durch die übliche "kleine" Kulisse... also alles findet innerhalb einigen Strassenzügen statt und die Crew der Enterprise rennt wer weiß ich wie oft in diversen schlechten Verkleidungen in ein oder zwei Gebäude ohne das das irgendwie auffällt.
Nun gut, dass die Sets mal wieder klein waren und McCoy den Betrunkenen spielen musste, sind, wie Du ja auch schon herausgestrichen hast, halt typische Zutaten von TOS-Folgen. Aber es passt zu dem naiven Ansatz von "PoF", dass man sich auch bei diesem Thema nicht bemühte, einen anderen Ansatz zu finden, obwohl es eine Pietät eingefordert hätte. Die Folge ist hier wirklich merkwürdig unbedarft. Man könnte es auf die Zeit schieben, aber ich weiß nicht, ob das nicht zu kurz greift. (Ich kenne Gegenbeispiele aus den 60gern, die allerdings aus Deutschland stammen).
Allerdings: Aus der Erinnerung hatte ich nicht den Eindruck, dass man meinten könnte, Kirk fühle sich in der Uniform wohl.


Es ist genauso wie wenn ich feststelle das eine bestimmte "Enterprise" Folge nur deswegen beliebt ist, weil man T'Pols nackten Hintern sieht, oder das Sven of Nins Qualitäten von vielen jüngeren männlichen Fans eher geschätzt werden, weil sie gut aussieht.
7of9 sieht gut aus? ;) Na, da gab es mMn in ST schon schönere Frauen zu sehen - übrigens auch gerade in TOS...
Aber das ist alles Geschmackssache, ich verstehe schon, worauf Du hinauswillst :D

« Letzte Änderung: 26.03.12, 19:00 by Max »

ToVa

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #28 am: 27.03.12, 02:53 »
Zitat
Eine gewisse Funktionalität dem Nationalsozialismus nicht abzusprechen, ist mMn wohl nicht unbedingt das große Problem, denn so unterschiedlich die Mechanismen waren, diese Funktionalität ermöglichten sie für gewisse Zeit und mit gewissen Ergebnissen schon. Spontan musste ich an Kershaws "Das Ende" denken.


Naja, aber gerade Kershaw (wenn ich mich recht erinnere) hat auch nachgewiesen wie runimös die Schachtsche Geldpolitik war und das das NS Regime ohne Krieg oder Enteignungen spätesten 1940 baknrott gewesen wäre... aber das sind vermutlich Detailfragen. Das eigentlich "gefährliche" und eigene, nämlich die Dynamik der NS Idologier/Herrschafft kann ein Seriendrehbuch wohl eh nicht wieder geben.


Zitat
Und dann ist es - zweitens - so, dass man sich viel zu den einzelnen Elementen der Folge denken kann, leider muss man annehmen, dass die Macher damals nicht so differenziert gedacht haben, wie man es später unterstellen kann.

Könnte man durchaus meinen... nur gibt es eine kleine Randnotiz die Stutzig macht: Das Drehbuch unterstützt oder kolportiert eine Menge "Ausreden" die viele Nazi gerne benutzt haben - die die Amerikaner aber bereits in den Nürnberger Prozessen nicht haben gelten lassen. Moralisch ist diese Folge ein enormer Rückschritt um ca. 20 Jahre. Das verwundert mich dann doch.



Zitat
Na ja, wären sie in der Folge nicht wirklich positiv konnotiert worden, könnten diese Aspekte als analytische Größen für den NS gar nicht so unpassend sein. So besonders tief bin ich nicht in der Materie, aber meines Wissens werden die Mechanismen der Inklusion und der Exklusion für das Konzept der "Volksgemeinschaft" durchaus diskutiert.

Soweit ich mich erinnere nennt Spock sieht, er sagt (aus dem gedächtnis) sinngemäß, dass die Verfolgung einer Minderheit durchaus logisch sei, weil man dadurch die Mehrheit zu einer engeren Verbindung bringe, also das was Du eben klassisch mit den Ex- und Inklusionsmechanismen angesprochen hast. Das so ein System aber irgendwan eliminatorisch wird... diese Minderheit also vernichtet und dann immer wieder aufs neue eine solche Minderheit braucht, wird nicht erwähnt. Ex- und Inklusionsmechanismen führen in einem Totalitären und radikalem System zu einer Art ewigen Bürgerkrieg gegen immer neue Rand-gruppen und Minderheiten. Was sehr dumm ist. Ein Punkt den Spock leider nicht zu Ende denkt.



Zitat
Es wäre eigentlich ganz interessant, man den Autor der Folge ein bisschen näher zu beleuchten, denn die Herangehensweise der Drehbuchs, die Du hier beschreibst, ist durchaus frappierend.


Ich hatte mal kurz geschaut wer es war, weil ich schon fast fürchtet das hier durchaus auch eine Drehbuchgrösse ins Klo gegriffen haben könnte. War es aber nicht. Der Autor der Episode war John Meredyth Lucas, der mehrfach für Star Trek als Writer und Director tätig war;



    * "The Changeling" (1967) (writer)
    * "Patterns of Force" (1968) (writer)
    * "The Ultimate Computer" (1968) (director)
    * "The Enterprise Incident" (1968) (director)
    * "Elaan of Troyius" (1968) (writer and director)
    * "That Which Survives" (1969) (teleplay)

Ich seh hier keine Tendenz zu sehr herausragenden oder sehr doofen Folgen. Er scheint ein durchschnittlicher Schreiber und Regisseur gewesen zu sein.




 
Zitat
Man könnte es auf die Zeit schieben, aber ich weiß nicht, ob das nicht zu kurz greift. (Ich kenne Gegenbeispiele aus den 60gern, die allerdings aus Deutschland stammen). 

Ich weiß es nicht... ich habe gerade überlegt ob mir andere Serien einfallen. Folgen mit Nazi-Thematiken hatte ja damals fast jede TV Serie, noch bis in die 80er zog sich das rein (Magnum, Miami Vice, McGyver, A-Team, Airwolf)... wie in anderen 6oer Serien damit umgegangen wurde (zb Mission Impossible?) dazu fehlen leider auch mir die Vergleiche/Folgen.


Zitat
7of9 sieht gut aus? ;)

da stand erst ein Satz wie... "anatomisch überproportional ansprechend entwickelt"... den fand ich aber beim gegenlesen so borg-ig, dass ich erschrocken bin und ihn vereinfacht habe. XD



Zitat
Na, da gab es mMn in ST schon schönere Frauen zu sehen - übrigens auch gerade in TOS...
Aber das ist alles Geschmackssache, ich verstehe schon, worauf Du hinauswillst :D

Würde ich Dir sofort und vorbehaltlos zustimmen. :D

Max

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Antw:Der TOS Episoden-Thread
« Antwort #29 am: 28.03.12, 21:50 »
Zitat
Eine gewisse Funktionalität dem Nationalsozialismus nicht abzusprechen, ist mMn wohl nicht unbedingt das große Problem, denn so unterschiedlich die Mechanismen waren, diese Funktionalität ermöglichten sie für gewisse Zeit und mit gewissen Ergebnissen schon. Spontan musste ich an Kershaws "Das Ende" denken.


Naja, aber gerade Kershaw (wenn ich mich recht erinnere) hat auch nachgewiesen wie runimös die Schachtsche Geldpolitik war und das das NS Regime ohne Krieg oder Enteignungen spätesten 1940 baknrott gewesen wäre... aber das sind vermutlich Detailfragen.
Ich kann mir fast vorstellen, dass sich beides nicht ausschließt. ((Kershaw können wir ja auch vertrauen, wenn er beides gesagt hat :D)). Die Funktionalität, die ich da ins Spiel gebracht habe, war ja nicht wirklich stabil oder wo sie es war gelang es ihr nur durch eine Perfidie, deren Ideologie vielleicht noch so etwas wie eine Referenz bildete (wobei wohl auch sie nicht als stabil bezeichnet werden kann...).
Wie dem auch sei...

Das eigentlich "gefährliche" und eigene, nämlich die Dynamik der NS Idologier/Herrschafft kann ein Seriendrehbuch wohl eh nicht wieder geben.
Da teile ich Deine Einschätzung auch vollkommen.


nur gibt es eine kleine Randnotiz die Stutzig macht: Das Drehbuch unterstützt oder kolportiert eine Menge "Ausreden" die viele Nazi gerne benutzt haben - die die Amerikaner aber bereits in den Nürnberger Prozessen nicht haben gelten lassen. Moralisch ist diese Folge ein enormer Rückschritt um ca. 20 Jahre. Das verwundert mich dann doch.
Auch hier stimme ich Dir zu.
Der Zugang zur Thematik ist bei "Patterns of Force" schlicht sehr plakativ. Aber das ist ehrlich gesagt ohnehin das Bild, das ich hin und wieder von TOS gewinnen musste. Ein undifferenzierter Umgang war häufig kein Problem, aber bei sensiblen Themen halt schon.


Soweit ich mich erinnere nennt Spock sieht, er sagt (aus dem gedächtnis) sinngemäß, dass die Verfolgung einer Minderheit durchaus logisch sei, weil man dadurch die Mehrheit zu einer engeren Verbindung bringe, also das was Du eben klassisch mit den Ex- und Inklusionsmechanismen angesprochen hast. Das so ein System aber irgendwan eliminatorisch wird... diese Minderheit also vernichtet und dann immer wieder aufs neue eine solche Minderheit braucht, wird nicht erwähnt. Ex- und Inklusionsmechanismen führen in einem Totalitären und radikalem System zu einer Art ewigen Bürgerkrieg gegen immer neue Rand-gruppen und Minderheiten. Was sehr dumm ist. Ein Punkt den Spock leider nicht zu Ende denkt.
Oder soll man annehmen, dass Spock das auch in der Konsequenz für logisch hält, dass man dann halt immer neue Randgruppen finden muss?

Ich hatte mal kurz geschaut wer es war, weil ich schon fast fürchtet das hier durchaus auch eine Drehbuchgrösse ins Klo gegriffen haben könnte. War es aber nicht. Der Autor der Episode war John Meredyth Lucas, der mehrfach für Star Trek als Writer und Director tätig war;

[...]

    * "The Changeling" (1967) (writer)
    * "Patterns of Force" (1968) (writer)
    * "The Ultimate Computer" (1968) (director)
    * "The Enterprise Incident" (1968) (director)
    * "Elaan of Troyius" (1968) (writer and director)
    * "That Which Survives" (1969) (teleplay)

Ich seh hier keine Tendenz zu sehr herausragenden oder sehr doofen Folgen. Er scheint ein durchschnittlicher Schreiber und Regisseur gewesen zu sein.
Joah, echte "Auffälligkeiten" kann man nicht erkennen, denke ich. Damit meine ich schon auch seinen Hintergrund, soweit man das oberflächlich beurteilen kann.




Joah, man könnte sich höchtens noch fragen: Was bleibt, nach dem Anschauen von "PoF" - gerade auch in Relation zu den anderen "Nazi-Folgen" Star Treks?
Obwohl sie sich so ungeschickt anstellt, würde ich ihr fast noch mehr guten Willen attestieren als bei den anderen Folgen aus VOY und ENT, denen es ja nun nicht wirklich darum ging, sich mit den NS-Mechanismen auseinanderzusetzen. Von "PoF" kann man wenigstens hinter die Ansätze von Inklusion und Exklusion kommen, beiim "Tötungsspiel" und "Strumfront" funktioniert so ein Einblick doch nicht. Denken wir allerdings an das, was Du, ToVa, ja an fast schon entschuldigenden Botschaften in "PoF" herausstellt hast, fällt es einem dann doch wieder schwerer, die Herangehensweise der Folge zu höherem zu erheben.



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Na, da gab es mMn in ST schon schönere Frauen zu sehen - übrigens auch gerade in TOS...
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Würde ich Dir sofort und vorbehaltlos zustimmen. :D
Es könnte lohnend sein, sich mal diesem schöneren Thema hier im Thread zuzuwenden  :thumbup

 

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