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Der TOS Episoden-Thread
SSJKamui:
--- Zitat von: Max am 11.03.13, 11:09 ---
--- Zitat von: SSJKamui am 10.03.13, 12:01 ---So, wie ich das verstanden habe, war der Römerplanet eher als Scherz gedacht, um den Kampf um Einschaltquoten (in dem TOS arge Probleme hatte) mit den römischen Gladiatorenkämpfen gleichzusetzen.
--- Ende Zitat ---
Das wäre natürlich wirklich ein lustiger, ironischer Umgang mit der schwierigen Lage, in der sich die Serie befand :D
--- Ende Zitat ---
Ich meine mich erinnern zu können, das stand mal so im deutschen offiziellen Star Trek Magazin.
Und das hatte ich zum Thema auf Memory Alpha gefunden:
"The episode parodies the television industry in several ways. Fake applause and catcalls are used to simulate a studio audience, and the race for high television ratings is lampooned several times. The TV station manager threatens the now-pacifist runaway slave that he had better fight convincingly: "You bring this network's ratings down, Flavius, and we'll do a special on you!" Later, the Proconsul sneers at Kirk about the captain's impending death, to be televised from the arena, by telling Kirk that "You're centuries beyond anything as crude as... television." Kirk replies, "I've heard it was... similar," an oblique reference to the series' own ratings difficulties. Comic relief is in the scene where McCoy and Spock heckle each other on the TV Stage during the gladiatorial duels. "
Max:
Ah!
Danke für die Informationen :)
Leela:
--- Zitat ---Echt? Also wenn ich die Folge richtig in Erinnerung habe, war die Konstellation doch eher so, dass die Yangs ja zunächst wie die Aggressoren auftraten, weil sie die Siedlung der Kohms zu überrennen drohten.
--- Ende Zitat ---
Fast... zumindest werden die Yangs zu beginn als verrohte Wilde dargestellt. Ganz korrekt ist es so: Die Yangs haben den Biologischen Weltkrieg gegen die Khoms verloren und wurden von den Khoms aus ihren eigenen Städten in die Wildniss und Berge vertrieben... die sie gerne zurückerobern wollen. Deswegen greifen sie die (eigentlich besetzten) Siedlungen an. Die Moral ist also genau genommen: Solange man an den universellen aber insbesondere eben amerikanischen Werten (Verfassung, Flagge etc.) festhält, ist man noch nicht besiegt und kann wieder "gross" werden.
--- Zitat ---Joah, Humor hatten ja die meisten TOS-Folgen, wobei ich mich hier ab und an frage, welchen Anteil die deutsche Synchronisation hatte.
--- Ende Zitat ---
Ja, die Synchro hat oft einiges draufgelegt... aber gerade in Omega Glory fehlt nicht nur der Wortwitz, sondern insbesondere auch... die Szenen dazu. In "BuS" gibt es diese Szenen... in der Folge und auch den humorigen Schluss (als Kirk Spock mit dem Teufel vergleicht und McCoy und Kirk ihn daraufhin necken)... solche Szenen fehlen in Omega Glory völlig.
--- Zitat --- Aber als Bruch mit den hehren Vorgaben der Obersten Direktive ist die Herangehensweise von "DJdrV" irgendwie eindrücklicher, als wenn man am Ende bei "BuS" und "PoF" konstatieren kann, dass der Mann von Außen dann am Ende doch nicht der eigentliche Böse war, sondern jemand vor Ort das System sozusagen schlimmer angewendet hat.
--- Ende Zitat ---
Man könnte das auch als Schwäche bezeichnen... Gerade die Eingriffe die Captain Tracy vornimmt werden kaum thematisiert. Es wird erwähnt das er die Angriffe der Yangs auf das Dorf mehrfach mit Einsatz seines Phaser abgewehrt hat. Was man sogar noch als Notwehr auslegen könnte... wie genau Tracy eingegriffen hat und was daran so schlimm ist, bleibt... seltsam diffus. Auch welche Rolle und Stellung Tracy einnimmt... er kann einigen Khoms Befehle erteilen... aber mehr wird auch nicht gezeigt. Also sein Wirken bleibt schwer greifbar und ist erkennbar nicht er Aufhänger der Folge.
--- Zitat ---Hmm, also ich für meinen Teil fand die Parallelenbildung bei "Brot und Spiele" viel aufdringlicher als bei "DJdrV", weil bei jener Folge einfach der doch sehr offensive Kostümanteil keine Zweifel aufkommen ließ, in welchen Verhältnissen die Protagonisten agieren. Das Gefühl, dass die Gesellschaft da vermittelt, ändert an diesem Eindruck für mich auch nichts, denn Elemente der römischen Kultur werden da meiner Erinnerung nach eher mit dem Holzhammer eingesetzt; etwas anders über Weite Teile von "DJdrV", denn ansonsten wäre ich von den Namen selbst und den Phänotypen (bei den "Römer" gab es aber auch keine Schwarze oder Asiaten, oder?) abgesehen da nicht darauf gekommen, dass die Kohms und Yangs für Osten und Westen im Gegensatzpaar Kommunismus und Kapitalismus stehen.
--- Ende Zitat ---
Ich teile Deine Beobachtung... aber gerade das BuS die Kulissen so vordergründig einsetzt und mit ihnen spielt, zeigt das die Folge sich nicht so ernst nimmt... sie hat auch eher eine lockere Grund-Prämisse: "Was wäre wenn das römische Reich nie untergegangen wäre?"... Bei DJdrV steht die ideologische Analogie als Idee hinter dem Drehbuch; "Amerikanische Werte sind gut, amerikanische Werte sind universell"... die Kostümierung ist da Nebensache, da hast Du schon recht. Aber gerade weil DJdrV eben auf einer verfehlten idologischen Grundprämisse fusst... ist die Folge für mich schwerer verdaulich als ein satirisches Gedankenspiel zu den Römern.
Bei den Römern gabs andere Hautfarben - nachdem sich die Römer so ziemlich alles bis in den heutigen Iran angeeignet hatten... und es war sogar möglich römischer Staatsbürger samt Rechten zu werden (bekanntestes Beispiel dürfte wohl Paulus sein, der römischer Staatsbürger war). Nichtsdestotrotz waren die Römer auch fremdenfeindlich... keine Frage. Aber in der Star Trek Folge stösst das schon recht bitter auf... zum einen nehmen die Yangs die Rolle der Indianer ein... edle Wilde (die sie in der Realität ausgerottet haben)... zum anderen werden sie wirklich als rassisch sehr "rein" dargestellt... Gross, Muskulös, Blond... das hinterlässt schon einen sehr fahlen Beigeschmack und fällt beim sehen auf.
Vielleicht solltest Du Dir die Folge mal ansehen, falls sie irgendwo aufzutreiben ist... also meiner Ansicht nnach bleibt schon ein gewisses Unbehagen zurück. Und insbesondere von der Toleranz mit der Star Trek oft verbunden wird, hat diese Roddenberry Folge.... wirklich nichts mehr.
Max:
--- Zitat von: Leela am 11.03.13, 21:16 ---Die Yangs haben den Biologischen Weltkrieg gegen die Khoms verloren und wurden von den Khoms aus ihren eigenen Städten in die Wildniss und Berge vertrieben... die sie gerne zurückerobern wollen. Deswegen greifen sie die (eigentlich besetzten) Siedlungen an. Die Moral ist also genau genommen: Solange man an den universellen aber insbesondere eben amerikanischen Werten (Verfassung, Flagge etc.) festhält, ist man noch nicht besiegt und kann wieder "gross" werden.
--- Ende Zitat ---
Na ja, also zunächst: Wie große Gewinner sahen die Khoms ja auch nicht aus. Der Krieg hat also beiden Seiten so stark zugesetzt, dass die Städte wohl nicht aus der Zeit vor oder während der (frühen) Phase des Krieges stammt. Und dann weiß man ja nicht, ob diese wenig modern wirkende Ansiedlung von den Yangs oder von den Khoms errichtet wurde.
Mal sehen, was dazu gesagt wurde; vielleicht schaue ich mir "DJdrV" am Wochenende mal an.
Die Moral aber ist doch nicht nur, dass man noch nicht besiegt ist, wenn man sich nur an die amerikanischen Werte hält. Die Moral könnte oder dürfte viel eher lauten, dass man ein friedliches Zusammenleben gestalten kann, wenn man sich an die Werte hält - und jetzt kommts: Kirk sagt doch praktisch wörtlich, dass sie, die Werte, nichts bedeuten, wenn sie nicht für alle - für die Yangs und die Khoms - gelten. Das verwischt das Bild von den guten Yangs und den bösen Khoms doch gewaltig. Klar, patriotisch bleibt das schon auch irgendwie, gerade durch die Verknüpfung mit der Verfassung und den Flagge - ein typisches ST-Motiv ist das Prinzip aber dennoch.
--- Zitat von: Leela am 11.03.13, 21:16 ---In "BuS" gibt es diese Szenen... in der Folge und auch den humorigen Schluss (als Kirk Spock mit dem Teufel vergleicht und McCoy und Kirk ihn daraufhin necken)... solche Szenen fehlen in Omega Glory völlig.
--- Ende Zitat ---
Auch in den "Gefängnisszenen"?
Also das kann dann wirklich nur bedeuten, dass die Macher etwas sehr ernsthaftes auf die Beine stellen wollten (oder, dass Roddenberry keine lustigen Stories schreiben konnte ;) ;)).
--- Zitat von: Leela am 11.03.13, 21:16 ---Gerade die Eingriffe die Captain Tracy vornimmt werden kaum thematisiert. Es wird erwähnt das er die Angriffe der Yangs auf das Dorf mehrfach mit Einsatz seines Phaser abgewehrt hat. Was man sogar noch als Notwehr auslegen könnte... wie genau Tracy eingegriffen hat und was daran so schlimm ist, bleibt... seltsam diffus. Auch welche Rolle und Stellung Tracy einnimmt... er kann einigen Khoms Befehle erteilen... aber mehr wird auch nicht gezeigt. Also sein Wirken bleibt schwer greifbar und ist erkennbar nicht er Aufhänger der Folge.
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Es ist schon irgendwie schade, dass Tracy nicht nur nicht richtig beleuchtet, sondern, wie weiter oben schon erwähnt, ziemlich irre dargestellt wurde ;) Inspirierend finde ich das Grundprinzip aber dennoch. Wenn man möchte, könnte man sich damit richtig austoben was Aspekte der Moral, Spannung / Dramaturgie und auch Action anbelangt. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass da Geschichten entstehen könnten, die bei etwas Anstrengung aus dem "DJdrV"-Prinzip schon was ansprechenderes als bei der Folge selbst wären.
--- Zitat von: Leela am 11.03.13, 21:16 ---Ich teile Deine Beobachtung... aber gerade das BuS die Kulissen so vordergründig einsetzt und mit ihnen spielt, zeigt das die Folge sich nicht so ernst nimmt... sie hat auch eher eine lockere Grund-Prämisse: "Was wäre wenn das römische Reich nie untergegangen wäre?"... Bei DJdrV steht die ideologische Analogie als Idee hinter dem Drehbuch; "Amerikanische Werte sind gut, amerikanische Werte sind universell"... die Kostümierung ist da Nebensache, da hast Du schon recht. Aber gerade weil DJdrV eben auf einer verfehlten idologischen Grundprämisse fusst... ist die Folge für mich schwerer verdaulich als ein satirisches Gedankenspiel zu den Römern.
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Hmm, aber wenn ich ehrlich bin... Die Frage "Was wäre wenn?" war mMn in dem Sinne wirklich eine lockere Prämisse, als dass sie nicht so tiefgründig bearbeitet wurde, um bei mir den Wunsch aufkommen zu lassen, "BuS" bald mal wieder anzuschauen. (Groß andere Ergebnisse zeitigte "BuS" ja auch nicht, denn die 'Antwort' auf die Frage "Was wäre wenn?" war ja bei Lichte betrachtet auch nicht viel anderes als: alles wie gewohnt, nur mit römischen "Zutaten" in puncto Kleidung oder Sport - so reizvoll ist das auch nicht; spannender wäre da noch gewesen, wie - keine Ahnung, beispielsweise - sich römische Vorstellungswelten (der Polytheismus etwa) mit den technologischen Revolutionen vertrugen). Klar, vielleicht darf man von TOS nicht zu viel erwarten. Aber gerade auch das verleitet mich zur Aussage, dass das nicht direkt bedeutet, dass sich die Folge nicht so ernst nimmt, denn wenn man böswillig wäre, könnte man diese Schlussfolgerung der zur Satire eingesetzten, nun, "Plakativität" der Kulissen und Themen auf praktisch jede zweite TOS-Folge (wenn nicht noch mehr ;)) anwenden.
--- Zitat von: Leela am 11.03.13, 21:16 ---Bei den Römern gabs andere Hautfarben - nachdem sich die Römer so ziemlich alles bis in den heutigen Iran angeeignet hatten... und es war sogar möglich römischer Staatsbürger samt Rechten zu werden (bekanntestes Beispiel dürfte wohl Paulus sein, der römischer Staatsbürger war). Nichtsdestotrotz waren die Römer auch fremdenfeindlich... keine Frage. Aber in der Star Trek Folge stösst das schon recht bitter auf... zum einen nehmen die Yangs die Rolle der Indianer ein... edle Wilde (die sie in der Realität ausgerottet haben)... zum anderen werden sie wirklich als rassisch sehr "rein" dargestellt... Gross, Muskulös, Blond... das hinterlässt schon einen sehr fahlen Beigeschmack und fällt beim sehen auf.
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Ich meinte nicht unsere realen Römer der Antike, sondern die Pseudo-Römer in der TOS-Folge; deswegen auch die Anführungszeichen.
In "BuS" meine ich, dass es bei den "Römern" auch keine dunkelhäutigen Personen gab, wenngleich auch nicht alle blond waren.
Das eine bedeutet natürlich nicht, dass die andere, größere Überzeichnung bei "DJdrV" deswegen besser würde. Denn auch wenn man sich in das Argument flüchten könnte, diese Darstellung bei "DJdrV" wolle überzeichnen, damit die Aufhebung der Trennung Yangs/Kohms umso pointierter wirkt, empfinde ich diesen fahlen Beigeschmack, wie Du es beschrieben hast, auch.
Leela:
--- Zitat ---... - und jetzt kommts: Kirk sagt doch praktisch wörtlich, dass sie, die Werte, nichts bedeuten, wenn sie nicht für alle - für die Yangs und die Khoms - gelten. Das verwischt das Bild von den guten Yangs und den bösen Khoms doch gewaltig. Klar, patriotisch bleibt das schon auch irgendwie, gerade durch die Verknüpfung mit der Verfassung und den Flagge - ein typisches ST-Motiv ist das Prinzip aber dennoch.
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Bist Du da so sicher? Ist das Prinzip der Föderation nicht eher: Jeder darf so leben wie er will und wir lassen ihn in Ruhe?
Ich finde die vermittelte Moral höchst fragwürdig. Das ist (auf reale Bezüge gemünzt) in etwa der Versuch in Afghanistan mit dem Grundgesetzt vorzufahren und zu sagen, "Jungs, das Ding ist gut. Das gilt für uns und auch für Euch und am Besten ihr übernehmt das gleich mal."
--- Zitat ---Auch in den "Gefängnisszenen"?... oder, dass Roddenberry keine lustigen Stories schreiben konnte ;)
--- Ende Zitat ---
Jap, die Gefängnisszenen sind in Omega Glory auch Humorfrei - weil sie dazu dienen den "Yang" Anführer Kirk vorzustellen... sehr handfest. Und mit zweitem könntest Du recht haben... sämtliche Folgen die mir eben zu Rodenberry einfallen (The Cage, No man has gone before, Savage Curtain, Man Trap) sind alle recht humorfrei... :/
--- Zitat ---Es ist schon irgendwie schade, dass Tracy nicht nur nicht richtig beleuchtet, sondern, wie weiter oben schon erwähnt, ziemlich irre dargestellt wurde ;) Inspirierend finde ich das Grundprinzip aber dennoch. Wenn man möchte, könnte man sich damit richtig austoben was Aspekte der Moral, Spannung / Dramaturgie und auch Action anbelangt. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass da Geschichten entstehen könnten, die bei etwas Anstrengung aus dem "DJdrV"-Prinzip schon was ansprechenderes als bei der Folge selbst wären.
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Ich könnte Dich ja kitzeln... schliesslich hast Du einen Starfleet Captain an der satyrischen Hand... der kann ja mal nachgucken was die Yangs und Koms so treiben. :P
--- Zitat --- Klar, vielleicht darf man von TOS nicht zu viel erwarten. Aber gerade auch das verleitet mich zur Aussage, dass das nicht direkt bedeutet, dass sich die Folge nicht so ernst nimmt, denn wenn man böswillig wäre, könnte man diese Schlussfolgerung der zur Satire eingesetzten, nun, "Plakativität" der Kulissen und Themen auf praktisch jede zweite TOS-Folge (wenn nicht noch mehr ;)) anwenden.
--- Ende Zitat ---
Das würde ich gar nicht abstreiten... das sind die 60er... das funktionierte TV eben noch so das die Moral mit der Keule serviert wurde. War nur die Frage wie gross die ausfiel... Dennoch fallen eben BuS und JdRV deutlich auseinander. Am Ende von BuS ist alles offen und Kirk, Spock und McCoy diskutieren drüber wie sich der Planet entwickeln wird... während in JdRV vermittelt wird, dass nun, da die US-Werte in Umlauf sind, sich alles... positiv gestaltet. BuS serviert also eine Möglichkeit, JdRV eine Art Zwangsläufigkeit.
Aber ich glaube wir müssen uns langsam ne andere Folge zum diskutieren suchen... sonst schmeisst man uns raus. XD
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