Wer hauptberuflich Schriftsteller werden will, kann sich entweder an einen großen Roman versuchen, der mit ganz viel Glück zum Bestseller wird, oder sich auf einer "niederen" Ebene mit dem regelmäßigen Verfassen von Heftromanen (umgangssprachlich auch "Groschenromane") sein Geld verdienen.
Ich weiß jetzt zwar nicht, wieviel man für das Manuskript eines Romans der letzteren Art kriegt, aber ich habe vorhin ausprobiert, dass man für eine Seite - wenn man routiniert ist - etwa eine halbe Stunde braucht (vorausgesetzt, man hat die Handlung bereits vorstrukturiert).
Bei den üblichen 64 Seiten braucht man demnach eine 32-Stundenwoche reine Schreibarbeit, inklusive kreativer Denkleistung vielleicht 50 oder 60 Stunden.
Insgesamt könnte man so bis zu vier Groschenromane pro Monat raushauen, als Anfänger wohl eher nur einen, maximal zwei.
Um die Schreibgeschwindigkeit zu erhöhen, kann man längere bzw. komplexere Worte in Word vorspeichern und muss nach dem Tippen der ersten zwei Buchstaben nur die "F3"-Taste zur halbautomatischen Vervollständigung drücken.
Es stellt sich allerdings die Frage, ob man sich diese Arbeit tatsächlich antun will; die meisten bestehenden Heftroman-Reihen werden von mehreren Autoren betreut, weshalb es sein kann dass man pro Monat vielleicht gerade einmal 20 Seiten eines solchen Romans schreiben kann, den Rest vervollständigen per Baukastenprinzip die Kollegen. Um dann doch noch einigermaßen Geld zu verdienen, müsste man sich schon an mehreren Heftreihen zugleich beteiligen und da scheint mir das Chaos schon vorprogrammiert zu sein.
Sollte man andererseits jedoch als Autor einzeln für eine solche Reihe verantwortlich sein, könnte finanziell durchaus etwas zusammenkommen, wobei es dabei auch auf die Verbreitung und Popularität der Serie ankommt.