<-- Brücke
Da Rupert McGovern dem ersten Offizier der ESTRELLA folgte, standen die beiden plötzlich alleine in der Turboliftkapsel und schwiegen sich genseitig an. Erst als das Transportgefährt auf Deck drei hielt, bemerkte Richard. „sie wollen wohl auch auf die Krankensation um sich ihre Medizinabzuholen, Botschafter“
Der Angesprochene nickte: “Auch wenn ich den Aufwand, den sie und ihre Mannschaft betreiben, für Kokolores halte, so ist es doch nicht verkehrt, wenn ich einzelne Hilfsmittel nutze.”
Bevor Rick darauf antworten konnte, kam Ihnen Vurtok entgegen. Er hatte ein Padd in der Hand und erklärte: „Es ist passend, das ich sie hier treffe, Botschafter. Der Informationsdienst des Diplomatischen Korps hatte einige Informationen zu anderen Delegationen geschickt. Eine romulanische Delegation reist an Bord der IRW RONTAC hierher und Kanzler Martok schickt ein Schiff aus dem Hause des Noggra.“
„Wie üblich zu spät.“, beschwerte sich der Diplomat. „Beide Gruppen sind bereits eingetroffen und wir hatten bereits Kontakt mit Ihnen.“
Doch dann wurde er nachdenklich und überlegte laut: „Es überrascht mich jedoch, dass sowohl die Romulaner als auch die Klingonen Schiffe schicken konnten. Derzeit sind ihre Kräfte ja anderweitig gebunden.“
„Sie meinen in Kämpfe mit den Streitkräften der Liga.“, warf Commander Harris ein.
Rupert blickte ihn kurz überrascht an, nickte dann aber: „Aber vermutlich bin ich in dem Zusammenhang nicht auf den neuesten Stand. Krieg ist nun mal nicht mein Geschäft. Ich weiß nur, das die Kämpfe sehr schlimm sein sollen.“
Rick nickte: „Das stimmt auch. Von einem Sieg kann immer noch nicht die Rede sein. Aber es steht nicht mehr so schlecht, wie zu Beginn der Invasion. Laut den letzten Berichten die ich kenne, konnten die Romulaner ihre Linien stabilisieren und auch erste Gegenoffensiven starten. Sie haben auch begonnen ihre Präsenz im cardassianischen Raum und vor allen bei Unity One zu vergrößern. Und es geht das Gerücht um, dass die Romulaner zwei oder auch mehr Geschwader Warbirds in Richtung der klingonischen Front senden wollen.“
Er machte eine Pause: „Dort sieht es aber nicht allzu gut aus. Da die klingonische Flott e zu einen großen Teil aus Schiffen besteht, die noch älter sind als die ESTRELLA und vor dem Dominionkrieg das letzte Mal neu ausgerüstet wurden, sieht die Flotte kein Land gegen die modernisierten Schiffe der Liga. Dort muss die 7. Taskforce den Kampf fast alleine bestreiten.“
Der Commander überlegte: „Es spricht aber für den politischen Weitblick von Kanzler Martok, das er dennoch eine Anordnung nach Sarpedia schickt.“
Er wandte sich an den Vulkanier: „Gab es Hintergrund Daten zu den Klingonen?“
Der Mann nickte: „Die gab es, Commander. Das Haus des Noggra ist eines der kleineren Häuser im klingonischen Reich. Ohne Anspruch auf einen Sitz im Hohen Rat. Aber seit einigen jahren scheint es eine enge Verbindung zum Haus von Kanzler Martok zu geben. Von den kleineren Clanführer scheint Noggra einer der wichtigsten zu sein. Und er unterstützt Martok.“
Richard überlegte: „Der Commander des Schiffes stellte sich als Rodek vor, Gibt es zu ihm Hintergrunddaten?“
Vurtok sah sich die Daten auf seinen Padd, das er dabei hatte und erwiderte: „Das erste Mal wird er bei Sternzeit 49647,3 als Waffenoffizier auf den Flaggschiff von Noggras kleiner Flotte geführt. 52312,2 wechselte er auf den Bird of Prey, den er heute noch kommandiert, als Erster Offizier. 52771,3 wird er Kommandant des Schiffes und zum Zan‘Thei - übersetzt „Verteidiger“ - des Hauses Noggra ernannt. Was ungewöhnlich ist, da dieser besondere Ehrentitel meistens nur auf männliche Verwandte angewandt wird, wenn ein Führer des Hauses stirbt, sein ältester Sohn das Haus weiterführt und noch erwachsene Geschwister ohne eigenes Haus hat. Vermutlich wollte man Rodek damit besonders ehren und zudem hat er in den Zusammenhangs ein Kommando erhalten.“
Der Vulkanier sah auf: „Warum fragen sie, Commander.“
Richard lächelte etwas: „Ich war nur neugierig. Aber ich denke, ich weiß warum Martok diesen Rodek geschickt hat. Er kann keinen Führer der Häuser schicken. Zum einen weil er sie als Kommandeure an der Front braucht. Und zum anderen kann er den meisten von Ihnen nicht über den Weg trauen. Die Klingonen haben ein Sprichwort das in etwa den menschlichen ‚Sei nahe beiden Freunden und noch näher bei deinen Feinden entspricht‘. Beachtet man das nicht hat man schnell ein Mek‘leth im Rücken. Und er kann aber auch nicht darauf verzichten Sarpedia aus dem Auge zu verlieren. Wenn die Großmächte hier Erfolg haben, bietet der Planet eine Basis für Ausflüge ins Ödland und damit auch für Aktionen gegen das Orion Syndikat, das dort operiert. Damit schneiden wir die FDC von einer möglichen Quelle von Ressourcen und wir bekommen vielleicht Ruhe in den cardassianischen Sektor. Was wiederum im Idealfall Kräfte für andere Krisenherde freimacht.“
Der Commander strich sich übers Kinn: „Und dann wären da noch die Breen, deren Gebiet ans Ödland grenzt. Mit denen haben die Klingonen auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Also schickt er jemanden dessen Schiff nicht kriegsentscheidend ist, den er aber vertraut.“
Rupert McGovern betrachtete in den ersten Offizier zum ersten Mal mit einem gewissen Respekt: „Sie scheinen sich ja umfassend informiert zu haben, Commander.“
Der Angesprochene nickte: „Danke Botschafter. Was die allgemeine politische Lage angeht, bin ich gerne auf dem Laufenden. So kann man von den meisten Entwicklungen nicht überrascht werden. Außerdem ist mein Cousin Offizier bei der 5. Taskforce. Und wir unterhalten uns natürlich auch darüber was im cardassianischen Raum und angrenzenden Sektoren so los ist. Außerdem habe ich mich gestern Abend mit den Hintergrundinfos zur Mission befasst. Kein Detail ist unwichtig, wie ich immer zu sagen pflege.“
Der Botschafter nickte und da die Gruppe sowieso direkt vor der Krankenstation befand, begab er sich in den Raum.
Als sich das Schott hinter den dem Diplomaten schloss erklärte Vurtok: „Ich verstehe jetzt, warum sich Navina für sie einsetzt, Commander. Sie hält sie offenbar für einen sehr guten Offizier.“
„Dann sollte sie das auch mal zeigen.“, brummte Rick genervt. „Und wenn sie das, was sie da abzieht als ‚einsetzen‘ bezeichnen, will ich ehrlich gesagt nicht wissen, was sie macht, wenn sie jemanden ärgern will.“
Dann ließ der Commander den Mann einfach auf den Korridor steh und betrat ebenfalls die Krankenstation.
--> Krankenstation
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