Autor Thema: RPG: UNITY ONE - Offiziersquartiere der Stammbesatzung  (Gelesen 3495 mal)

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ulimann644

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Die blonde Bajoranerin mit den wachen, blau-grünen Augen, in der gold abgesetzten Uniform der Task-Forces, verriegelte das Schott ihrer Kabine und begab sich zu ihrem Schreibtisch.
Vor wenigen Minuten erst hatte sie sich von ihrem Verlobten verabschiedet, der als Wissenschaftsoffizier eines Schiffes der AKIRA-KLASSE fungierte, das für etwa zwei Wochen unterwegs sein würde.

Die 29-jährige Frau, im Rang eines Lieutenant aktivierte ihren Desk-Viewer. Die LCARS-Oberfläche des Touch-Sensitive-Monitors war ihr vertraut. mit schnellen Bewegungen glitten ihre schlanken Finger über den Touch-Screen und stellten eine gesicherte Subraumverbindung her. Dabei verstand sie es das Signal als Hintergrundrauschen zu maskieren. Ein neutraler Beobachter hätte vermutlich nicht schlecht darüber gestaunt.

Es dauerte eine geraume Weile, bis die Verbindung endlich zustande kam.
Auf dem Bildschirm erschien das markante Gesicht eines Mannes, mit kurzen Haaren und grau-grünen Augen. Ohne Einleitung fragte er: "Wissen Sie, wann die ESTRELLA DEL ALBA startet?"

Die Bajoranerin lächelte fein. "Ja - ich übermittle Ihnen die codierten Daten im Anschluss, Sir."

Der Mann auf dem Desk-Viewer erkannte das leichte Vibrieren in der Stimme der Frau, und trotz ihres Lächelns bemerkte er das die Bajoranerin sich etwas unwohl fühlte. Betont ruhig fragte er: "Gibt es, abseits ihres Auftrags von mir, sonst etwas, das Sie mir mitteilen möchten?"

"Sir, es gefällt mir nicht, dass ich dies alles meinem Verlobten verheimliche. Ich habe kein Problem mit Ihrem Auftrag, es ist nur..."

"Nur - was?"

Die Bajoranerin zögerte, bevor sie leise sagte: "Ich habe Angst, so wie damals auf DS9, für einen falschen Zweck manipuliert zu werden."

Der Mann auf dem Bildschirm lächelte nachsichtig, doch seine Augen glitzerten hart, als er antwortete: "ICH habe Ihnen diese zweite Chance gegeben, bitte vergessen Sie das nicht. Die Situation auf DS9 war eine ganz andere, das wissen Sie. Und Sie wissen ebenfalls,  dass man in unserer Abteilung nicht einfach den Dienst quittieren kann."

"Dessen bin ich mir bewusst, Sir."

Das Gesicht des Mannes entspannte sich. "Lieutenant, Sie haben mich persönlich kennen gelernt. Sie sollten wissen, dass ich Sie niemals zu kriminellen Machenschaften missbrauchen würde, wie seinerzeit Kai Winn. Aber Sie wissen, wie wichtig in meiner Position Informationen sind. Und ich verlange nicht von Ihnen, mir gesicherte Daten zu beschaffen. Werden Sie damit weiterhin klar kommen?"

Die blonde Frau nickte knapp. "Kein Problem, Sir." Sie zögerte, bevor sie hinzufügte: "Ich wollte nicht undankbar erscheinen, Sir."

Das Lächeln des Mannes gewann an Wärme. "Das habe ich nie angenommen, Lieutenant. In der nächsten Zeit werden Sie nur Kontakt zu mir aufnehmen, falls sich etwas am Abflugtermin ändern sollte. Auf keinen Fall werden wir uns treffen, wenn ich in einigen Wochen auf die Station komme."

"Verstanden, Sir", bestätigte die Bajoranerin wieder etwas ruhiger. "Haben Sie sonst etwas für mich?"

Der Mann auf dem Bildschirm verneinte und sagte abschließend: "Sollte sich nichts Außergewöhnliches ergeben, dann warten Sie, bis ich Sie kontaktiere. Ansonsten erwarte ich lediglich, dass Sie, wie bisher, meine Augen und Ohren auf der Station sind."

Der Bildausschnitt auf dem Monitor wurde dunkel, und die Bajoranerin deaktivierte die Verbindung. Eine Weile blickte sie gedankenverloren auf die Oberfläche des Monitors, bevor sie sich abwandte und in Richtung des Hygienebereichs schlenderte. Sie freute sich darauf, eine heiße Dusche nehmen zu können.

 

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