Forum > Da gedachte ein zweiter des Satyrs
Schwarz - 11/2380
David:
So, jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen, Satyr zu lesen.
"Schwarz" gefällt mir gut, die teilweise erdrückende Stimmung unter den Charakteren ist greifbar, auch wenn ich mir eine etwas ausführlichere Vorgeschichte zu den Umständen, die in der Geschichte erzählt werden / herrschen wünschen würde.
Doch als Kurzgeschichte ist sie wirklich klasse erzählt.
Dein Stil ist anspruchsvoll, aber gut zu lesen.
Doch am Anfang musste ich den Kopf ziemlich rauchen lassen, um mir die Zusammenhänge und die Umstände der Handlung deutlich zu machen.
Vielleicht liegt das daran, dass du hier mitten in eine laufende Handlung reingesprungen bist.
Wie gesagt - man kann so etwas machen - aber da es hier um die Schicksale der Crew der Satyr geht/zu gehen scheint, hätte ich es vielleicht anders gemacht.
Nicht, dass dein Weg jetzt falsch wäre.
In jedem Falle finde ich, gelingt es dir hier, Emotionen glaubwürdig darzustellen.
Der Titel "Schwarz" ist dem Inhalt der Handlung angemessen... na ja... ich würde sogar sagen, er passt super.
Ich bin gespannt, wie die Geschichte um die Satyr und ihre Crew weiter geht.
Max:
--- Zitat von: David am 06.08.12, 12:25 ---So, jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen, Satyr zu lesen.
--- Ende Zitat ---
Dafür möchte ich mich gleich schon mal sehr bei Dir bedanken :)
Es freut mich, dass Dir die Geschichte gefallen hat und dass Du findest, dass ich die Emotionen glaubwürdig dargestellt habe, weil das in diesem Fall schon die zentrale Sache war.
Die Grundstimmung der Folge ist recht deprimierend, bei dem Thema unter diesen Bedingungen aber auch nicht wirklich anders denkbar. Nachdem ich mit dem Titelnamen ja allgemein bei der Satyr-Reihe schonmal sowas wie eine symbolische Botschaft oder ein Thema mit auf den Weg geben will, konnte "Schwarz" aber auch wirklich kaum zu einem anderen Ergebnis führen, wenngleich das Thema Tod freilich auf viele Weisen betrachtet werden kann.
Es stimmt schon, dass ich bei "Schwarz" ziemlich in die Ereignisse hineinspringe. Ich glaube, das hat hauptsächlich zwei Gründe. Zum einen, weil es mir storyintern um die eigentliche Aussage mehr als um unwichtige Details ging: Ich hätte mir zwar eine Krankheit genau ausdenken können, an der das Kind leidet, aber "Schwarz" sollte ja keine "Krankengeschichte" bzw. Arztstory sein, sondern sich dem Umgang mit dem Thema Tod selbst widmen. Hintergründe zu den Figuren wären dennoch in dem Sinne nicht vergekehrt, nur hier kommt der zweite Grund ins Spiel. Zum anderen ist es nämlich so, dass das Serienprinzip der Satyr-Reihe dafür sorgt, dass die Charaktere nicht in jeder Folge allein, sondern über mehrere Folgen hinweg vorgestellt werden. Ich habe ein klares Bild von dem, was Ligeti und Heyse vor "Schwarz" zugestoßen sein wird, nur zum digitalen Papier gebracht habe ich es noch nicht.
Das ist Fluch und Segen eines Serienkonzepts, weil sich das große Ganze erst mit der Zeit herausbildet.
Bei den Guttapercha-Geschichten (also zwischen 2383 und 2394) und den Stories rund um Hunter (also ab 2394) konnte sich da sozusagen allein schon aufgrund der Zahl der Episoden hier wohl inzwischen mehr "bilden".
Max:
Sie war die erste Folge der Reihe, die ich veröffentlicht habe - es liegt also nichts näher, als dieser Geschichte auch als erste Episode unter den alten einen "Kompass" zu schenken: :)
Alexander_Maclean:
so wie versprochen meine Kritik zu "Schwarz"
Du beginnst hier gleich mit einer mhm eher ungewöhnlichen Situation
Aber ich finde du gehst als Autor vom Stil her gut mit der Sache um. Lange vom Rthymus eher ruhige Sätze. Und kaum klare Aussagen inder wörtlichen rde. das passt.
genausp wie du die Figuren beschreibst.
Das die Hamuns selber ihren Kind nicht sagen können, dass es sternbben muss und dennoch alles versuchen, es zu retten eben auch mit Alienmedizin finde ich voll nachvollziehbar. Und selbst das Ligeti damit Probleme hat und nicht die volle Wahrheit sagt, zumoindest nicht dem Kind gegenüber, voll okay.
ich habe mich als Autor im RPG selber um ein ähnlich gelagertes Thema gedrückt. Nämlich als mein Charakter seinen Töchtern sagen muss, dass die Mutter Tot ist.
Das man da keine Worte findet, halte ich für normal. Und ich kann nur jeden wünschen, so eine Mitteilung niemals machen müssen.
Dann finde ich gibt es auch ein Bonuspunkt, dass du eben den Tod nicht zeigst um die "Sensationslust" deiner Leser zu befriedigen.
Denn du hältst den leser trotz aller Ernsthaftigkeit des Theams etwas außen vor. Und zwar mit einen einfachen Kniff: Der eigentliche Hauptcharakter - das Kind - wird nicht näher beschrieben. Der Leser kann dadurch keine direkte emotionale Bindung aufbauen. Das geschieht einzig allein über Ligeti, den du ja als Autor direkt "verfolgst" und selbst der ist, trotz des Thema so irgendwo dennoch etwas dstanztiert zu dem Kind. Und diese Distanz hältst du bei.
Fazit
Schwieriges Thema, gleich zum Einstieg, Wobei du auch den Angemessenen Umgang mit dem Thema zeigst.
Aber auch aufgrund der Distanz zum geschehen jetzt nicht abschreckend, als das man als Leser sagt: "Noch ne Folge lese ich nicht."
Max:
Danke für's Lesen, Alex, und erst recht für das nicht eben kleine Feedback :) :)
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 10.11.13, 20:51 ---so wie versprochen meine Kritik zu "Schwarz"
Du beginnst hier gleich mit einer mhm eher ungewöhnlichen Situation
Aber ich finde du gehst als Autor vom Stil her gut mit der Sache um. Lange vom Rthymus eher ruhige Sätze. Und kaum klare Aussagen inder wörtlichen rde. das passt.
genausp wie du die Figuren beschreibst.
--- Ende Zitat ---
Vielen Dank! Da bekomme ich selber mal wieder Lust, die Geschichte zu lesen :)
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 10.11.13, 20:51 ---Das die Hamuns selber ihren Kind nicht sagen können, dass es sternbben muss und dennoch alles versuchen, es zu retten eben auch mit Alienmedizin finde ich voll nachvollziehbar. Und selbst das Ligeti damit Probleme hat und nicht die volle Wahrheit sagt, zumoindest nicht dem Kind gegenüber, voll okay.
ich habe mich als Autor im RPG selber um ein ähnlich gelagertes Thema gedrückt. Nämlich als mein Charakter seinen Töchtern sagen muss, dass die Mutter Tot ist.
Das man da keine Worte findet, halte ich für normal. Und ich kann nur jeden wünschen, so eine Mitteilung niemals machen müssen.
--- Ende Zitat ---
Das ist auch wirklich ein schwieriges, ein heikles Thema, ein Thema, bei dem ich auch so ein wenig die Empfindung habe, dass es keine guten Lösungen gibt, weil der Grund für die Angst und die Trauer ja nicht ungeschehen gemacht werden kann. Sich dem Thema entziehen zu wollen, wird da verständlich und zu einem zentralen Aspekt der Folge, hier noch gesteigert durch die Rolle von Ligeti, der als Captain plötzlich alles übernehmen können soll.
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 10.11.13, 20:51 ---Dann finde ich gibt es auch ein Bonuspunkt, dass du eben den Tod nicht zeigst um die "Sensationslust" deiner Leser zu befriedigen.
Denn du hältst den leser trotz aller Ernsthaftigkeit des Theams etwas außen vor. Und zwar mit einen einfachen Kniff: Der eigentliche Hauptcharakter - das Kind - wird nicht näher beschrieben. Der Leser kann dadurch keine direkte emotionale Bindung aufbauen. Das geschieht einzig allein über Ligeti, den du ja als Autor direkt "verfolgst" und selbst der ist, trotz des Thema so irgendwo dennoch etwas dstanztiert zu dem Kind. Und diese Distanz hältst du bei.
--- Ende Zitat ---
Es stimmt: Voyeurismus wollte ich in jedem Fall vermeiden. Das Kind kommt wirklich nicht häufig vor und der Leser erhält die Möglichkeit, sich etwas zu distanzieren - oder eben doch ein paar "Verknüpfungen" eben über Ligeti aufzubauen. Vielleicht war ich mir auch sicher, dass man als Leser gar nicht so viel gesagt und gezeigt bekommen muss, weil man ja an sich genügend Empathie besitzt, um sich etwas in die Situation hineinzufühlen - immerhin geht es hier ja nicht um einen heldenhaften, "sinnvollen" Tod.
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 10.11.13, 20:51 ---Schwieriges Thema, gleich zum Einstieg, Wobei du auch den Angemessenen Umgang mit dem Thema zeigst.
Aber auch aufgrund der Distanz zum geschehen jetzt nicht abschreckend, als das man als Leser sagt: "Noch ne Folge lese ich nicht."
--- Ende Zitat ---
Danke für die Beurteilung. Das beruhigt mich auch ein Stückweit, weil ich schon so ein wenig Zweifel hatte, ob es eine kluge Entscheidung ist "Schwarz" als erste Geschichte der Reihe zu veröffentlichen.
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