Autor Thema: Dimensional Prophecy of Zohar Redux:Leviathan/PanAtlantopacificianConfederation  (Gelesen 6978 mal)

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SSJKamui

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Ich hatte überlegt, wegen einigen Dingen, dass mein Neustart meines Dimensional Prophecy of Zohar Projekts nicht mehr als Star Trek Projekt sein wird. (Unter Anderem, weil ich einige Dinge vor habe, die nun nicht mehr wirklich gut mit dem Thema Star Trek zusammenzubringen sind. ) Über einen leichten utopischen Einschlag hatte ich mir aber auch in der neuen Version gedanken gemacht. Ich hatte aber die Idee, dass das Zusammentreffen mit den Caine  ( http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2705.0.html ) nicht in einem Staat passierte, der zufällig nah an einer Utopie war, sondern der Staat in Warheit sich in eine nah utopische Richtung entwickelt hatte, weil die Menschheit durch die Caine bedroht ist und sich deshalb aus Schutz "verbessert".  Ich dachte, die Aussage in diesem Zusammenhang sei auch gleich viel mächtiger in ihrer Wirkung.  (Trotz der Elemente soll der Staat relativ nah am Heute sein und eher eine "utopie mit Haken" anstatt einer reinen Utopie.)

Damit das klar ist, trotz dieser Überlegungen soll dies keine Politikgeschichte werden. Dies soll nur ganz am Rand erwähnt werden. (Vielleicht in Episode 2, wenn ich mal eine Episode 2 mache.)

Leviathan/ Pan Atlantopacifician Confederation
Die PAC wurde im Verlauf des Auftauchens der Caine gegründet mit den Gründerstaaten USA und China, nachdem diese sich zuerst gegenseitig beschuldigten, die Caine nur erfunden zu haben um die eigene Spionage zu tarnen, was zuerst beinahe zu einem Krieg geführt hätte.
Nach kurzer Zeit sind alle Nationen der Erde der PAC beigetreten um sich gemeinsam beizustehen gegen die Schäden der Caine.
In der PAC herrscht ein hohes Wohlstandsniveau und Bildungsniveau. Armut und Arbeitslosigkeit existieren fast gar nicht mehr. Genau so ist die Kriminalitätsrate auf dem niedrigsten Stand überhaupt. Diskriminierung und Rassismus sind Schnee von Gestern.
Historiker sagen über die Entwicklung „Durch die existentielle Bedrohung der Caine begann die Menschheit endlich ihre kleinen Konflikte zu beenden und zusammenzustehen für ein besseres Miteinander Aller. Alle Menschen wurden Brüder. Aus Jahrhundertelangen Erbfeinden wurden Partner und Verbündete.“
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Die PAC hält den Menschen von Natur aus für ein wildes Tier, was gezähmt werden und zum Guten gezwungen werden muss. (Deshalb wird der Staat auch als der Leviathan bezeichnet.) Wegen diesem Grundsatz ist der Staat ein starker Überwachungsstaat und besitzt ein extrem strenges Schul und Erziehungssystem.
Im Staat herrscht eine freie Marktwirtschaft und es gibt Kritiker, die einen zu großen Einfluss internationaler Megakonzerne (meistens aus der IT Branche) auf die Politik anmerken und meinen, dieser Einfluss würde das Erreichte an Lebensstandard und Zivilisation gefährden können.

Max

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Das klingt alles sehr interessant.

Also ich glaube, ich finde Deine Entscheidung schon auch gut, Dein Projekt nicht im Rahmen von Star Trek laufen zu lassen. Wenn es von der Ausrichtung nicht recht passen will, sollte man es wahrscheinlich nicht erzwingen.
Was Du über den Ansatz der PAC geschrieben hast, klingt mMn sehr spannend, ich bin gespannt, was daraus wird :)

Damit das klar ist, trotz dieser Überlegungen soll dies keine Politikgeschichte werden. Dies soll nur ganz am Rand erwähnt werden. (Vielleicht in Episode 2, wenn ich mal eine Episode 2 mache.)
Auch wenn das Geschmackssache ist: Ich hätte kein Problem damit, wenn es eine Politikgeschichte würde ;) :D

SSJKamui

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Das klingt alles sehr interessant.

Also ich glaube, ich finde Deine Entscheidung schon auch gut, Dein Projekt nicht im Rahmen von Star Trek laufen zu lassen. Wenn es von der Ausrichtung nicht recht passen will, sollte man es wahrscheinlich nicht erzwingen.
Was Du über den Ansatz der PAC geschrieben hast, klingt mMn sehr spannend, ich bin gespannt, was daraus wird :)


Danke. Die Hauptidee zu dieser Art der Entwicklung hatte ich durch das Finale des US Comics Watchmen. (Ich verrate hier mal besser nichts Genaueres um hier nicht zu viel zu spoilern. Kenner des Finales werden wissen, dies wäre mehr als unfein.) Die Idee mit dem Zusammenschluss China/USA fand ich einfach am logischsten für das Entstehen einer Weltregierung. (Ich glaube anders als durch die beiden Staaten wäre dies kaum durchführbar.) Andererseits dachte ich, es wäre logischer wenn die beiden nicht sofort zusammenarbeiten würden, sondern sich zuerst einmal gegenseitig die Schuld geben würden.

(Ich glaube, teilweise wurde die Idee auch von Martin Heideggers These beeinflusst, dass die Schaffung einer Illusion von Sicherheit und eines Lebens ohne Angst ein Hauptgrund dafür ist, dass Menschen soziale, geregelte Lebensweisen eingehen, aber hinter der Fassade weiter die absolute Angst lauert. )

Das mit den Megacorps kommt daher, da ich das wegen gewissen Cyberpunk Elementen haben wollte. Ich wollte aber auch nicht klassisch Cyberpunk Dystopisch werden, sondern eher Postcyberpunk (also eine neutralere Haltung zum Staat (und nicht alles so furchtbar negativ) und die Protagonisten arbeiten für den Staat und sind keine Terroristen oder Söldner denen alles am Allerwertesten vorbei geht)). Im Umkehrschluss hieß das aber auch für mich, auch keine volle Utopie.

Wie gesagt, dies ist auch teilweise ein Kontrast zur Devilman Geschichte gedacht, wo die Menschheit auf eine "Invasion" damit reagierte, sich gegenseitig zu bekämpfen in einem globalen Krieg. (Und sogar der Teufel selbst meint, er sei angewiedert davon wie bösartig die Menschheit ist.) Ich dachte, es kann auch mal anders gehen. (Obwohl es im Plot später auch mal leicht in die andere Richtung zu tendieren scheint nach einer shockierenden Entdeckung, die ich hier aber noch nicht verrate. (Nicht in Richtung eines Krieges sondern eher in die Richtung einer drohenden Hexenjagd. Dies wird aber auch nicht zu sehr eskalieren. Die Mistgabeln werden also erstmal im Schrank gelassen. ;) ))

Wegen der Star Trek Sache hatte ich mir wirklich lange Gedanken gemacht. Irgendwann hatte ich die Idee, ich versuche einfach mal einen Alternativplot zu entwickeln, der interessanter ist als die Trek Planung und entscheide mich auf Basis darauf.

Damit das klar ist, trotz dieser Überlegungen soll dies keine Politikgeschichte werden. Dies soll nur ganz am Rand erwähnt werden. (Vielleicht in Episode 2, wenn ich mal eine Episode 2 mache.)
Auch wenn das Geschmackssache ist: Ich hätte kein Problem damit, wenn es eine Politikgeschichte würde ;) :D

Sagen wir es mal so, am Rande werden durchaus einige politischen Themen auftauchen, da man dies auch für die Glaubwürdigkeit braucht. Gerade in so einer Situation wie in der Geschichte beschrieben kann man das Thema Politik nicht total verschweigen.

Trotzdem soll es eher um Themen wie die menschliche Existenz gehen.

Bei den Charakteren sind bis auf 2 Personen die meisten Charaktere wirklich auch nicht direkt in Kontakt mit der Politik.
« Letzte Änderung: 23.01.12, 09:31 by SSJKamui »

Max

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(Ich glaube, teilweise wurde die Idee auch von Martin Heideggers These beeinflusst, dass die Schaffung einer Illusion von Sicherheit und eines Lebens ohne Angst ein Hauptgrund dafür ist, dass Menschen soziale, geregelte Lebensweisen eingehen, aber hinter der Fassade weiter die absolute Angst lauert. )
Interessant, dass Du Heidegger erwähnst.
In einer der besten "Jonas. Der letzte Detektiv"-Folgen, "Ufo", nennt eine Figur ihren Science Fiction-Roman "Nur ein Gott kann uns noch retten" nach einem Heidegger-Auspruch. Im Roman wie in der Folge selbst geht es darum, dass falsche Ufos die Leute von der schlimmen Realität mit einer Illusion von Hoffnung (denn von den Ufos heißt es, dass sie Gutes bringen) ablenken sollen. Diese Idee habe ich letztlich mit meiner Story "Cherem" aufgegriffen, nur dass die Hoffnung da berechtigt und das Problem ein anderes war.


Sagen wir es mal so, am Rande werden durchaus einige politischen Themen auftauchen, da man dies auch für die Glaubwürdigkeit braucht. Gerade in so einer Situation wie in der Geschichte beschrieben kann man das Thema Politik nicht total verschweigen.

Trotzdem soll es eher um Themen wie die menschliche Existenz gehen.

Bei den Charakteren sind bis auf 2 Personen die meisten Charaktere wirklich auch nicht direkt in Kontakt mit der Politik.
Ich habe da volles Vertrauen :) Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass Du mit Deinem Projekt meinen Geschmack treffen wirst :)
« Letzte Änderung: 23.01.12, 18:54 by Max »

SSJKamui

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(Ich glaube, teilweise wurde die Idee auch von Martin Heideggers These beeinflusst, dass die Schaffung einer Illusion von Sicherheit und eines Lebens ohne Angst ein Hauptgrund dafür ist, dass Menschen soziale, geregelte Lebensweisen eingehen, aber hinter der Fassade weiter die absolute Angst lauert. )
Interessant, dass Du Heidegger erwähnst.
In einer der besten "Jonas. Der letzte Detektiv"-Folgen, "Ufo", nennt eine Figur ihren Science Fiction-Roman "Nur ein Gott kann uns noch retten" nach einem Heidegger-Auspruch. Im Roman wie in der Folge selbst geht es darum, dass falsche Ufos die Leute von der schlimmen Realität mit einer Illusion von Hoffnung (denn von den Ufos heißt es, dass sie Gutes bringen) ablenken sollen. Diese Idee habe ich letztlich mit meiner Story "Cherem" aufgegriffen, nur dass die Hoffnung da berechtigt und das Problem ein anderes war.

Hört sich interessant an.

Heidegger war einer von den Philosophen, den ich für mein Projekt gelesen habe. (War auch irgendwie logisch. Mein Projekt geht ja teilweise in Richtung Horror. Da war ein Philosoph, der auch als "Philosoph der Angst" bekannt ist ja quasi Pflicht.) Heidegger spielt im Plot auch bei einem Charakter eine besondere Rolle. Diese Figur ist durch einen Genfehler mit überdurchschnittlicher Intelligenz gesegnet, ist aber dafür für Angst empfindlicher, was zu einer ziemlichen Vereinzelung/Vereinsamung führt.

Sagen wir es mal so, am Rande werden durchaus einige politischen Themen auftauchen, da man dies auch für die Glaubwürdigkeit braucht. Gerade in so einer Situation wie in der Geschichte beschrieben kann man das Thema Politik nicht total verschweigen.

Trotzdem soll es eher um Themen wie die menschliche Existenz gehen.

Bei den Charakteren sind bis auf 2 Personen die meisten Charaktere wirklich auch nicht direkt in Kontakt mit der Politik.
Ich habe da volles Vertrauen :) Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass Du mit Deinem Projekt meinen Geschmack treffen wirst :)

Danke für das Kompliment.

Max

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Danke für das Kompliment.
Gern geschehen, denn allein schon wenn ich das hier:...

Diese Figur ist durch einen Genfehler mit überdurchschnittlicher Intelligenz gesegnet, ist aber dafür für Angst empfindlicher, was zu einer ziemlichen Vereinzelung/Vereinsamung führt.
...lese, bin ich sehr begeistert  :bounce


Nur sagt mir das, dass ich mich auch mal wieder mehr mit Heidegger beschäftigen sollte :( ;)

SSJKamui

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Diese Figur ist durch einen Genfehler mit überdurchschnittlicher Intelligenz gesegnet, ist aber dafür für Angst empfindlicher, was zu einer ziemlichen Vereinzelung/Vereinsamung führt.
...lese, bin ich sehr begeistert  :bounce

Danke.

Wie alles bei mir ist das aber auch sehr gemischt an Einflüssen.  Der Hauptgrund für die beschreibung einer solchen Figur im Plot ist, dass wir dieses Phänomen mal in Philosophie hatten und ich das sehr interessant fand. Die Erklärung für solche Phänomene hängt auch ein wenig mit der Theorie von Lovecraft etc. zusammen, dass wenn der Mensch auf Aliens treffen würde, diese so fremd wären, dass er diese nicht verstehen oder überhaupt wahrnehmen könnte (auf der meine Caine basieren). Die Erklärung ist nämlich die, unsere menschliche Wahrnehmung muss im Gehirn erst interpretiert werden, weshalb wir auch das "Ding an Sich" nicht erkennen können sondern immer eine Interpretation unseres Gehirns warnehmen. Dort gibt es aber bestimmte Blockaden und Grenzen, die diese Warnehmung gleichzeitig einschränken. Das aufbrechen dieser Grenzen durch Genfehler oder eigenes zutun kann nun Probleme mit der Psyche hervorrufen, aber unter Umständen bei einigen Menschen die kognitiven Leistungen verstärken. (Meistens macht dies diese Menschen aber auch sehr viel ängstlicher, besonders bei Geräuschen. )
« Letzte Änderung: 23.01.12, 19:28 by SSJKamui »

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Wie alles bei mir ist das aber auch sehr gemischt an Einflüssen.  Der Hauptgrund für die beschreibung einer solchen Figur im Plot ist, dass wir dieses Phänomen mal in Philosophie hatten und ich das sehr interessant fand. Die Erklärung für solche Phänomene hängt auch ein wenig mit der Theorie von Lovecraft etc. zusammen, dass wenn der Mensch auf Aliens treffen würde, diese so fremd wären, dass er diese nicht verstehen oder überhaupt wahrnehmen könnte (auf der meine Caine basieren). Die Erklärung ist nämlich die, unsere menschliche Wahrnehmung muss im Gehirn erst interpretiert werden, weshalb wir auch das "Ding an Sich" nicht erkennen können sondern immer eine Interpretation unseres Gehirns warnehmen. Dort gibt es aber bestimmte Blockaden und Grenzen, die diese Warnehmung gleichzeitig einschränken. Das aufbrechen dieser Grenzen durch Genfehler oder eigenes zutun kann nun Probleme mit der Psyche hervorrufen, aber unter Umständen bei einigen Menschen die kognitiven Leistungen verstärken. (Meistens macht dies diese Menschen aber auch sehr viel ängstlicher, besonders bei Geräuschen. )
Diese Grundthematik fand ich schon bei Stanislaw Lem besonders spannend. Gut, da war das alles schon bald bzw. stark auf der kognitiven, rationalen Ebene, auf der anderen Seite spielt die Gefühlsebene und Psyche bei "Solaris" und "Fiasko" doch auch eine Rolle.
Der Umgang mit dem Fremden ist meiner Meinung nach eine Haupt"aufgabe" der Science Fiction.
Hier hat ST eigentlich gar keine großen Stärken auszuspielen, denn beim friedlichen Zusammenleben kommt die Pluralität manchmal scheinbar etwas zu kurz und beim Erstkontakt mit Aliens liegen die Probleme meist nicht in dem Bereich, dass man das Fremde nicht verstehen könnte - jedenfalls wenn man es mit Konzepten wie "Solaris" oder "Fiasko" vergleicht.

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Wie alles bei mir ist das aber auch sehr gemischt an Einflüssen.  Der Hauptgrund für die beschreibung einer solchen Figur im Plot ist, dass wir dieses Phänomen mal in Philosophie hatten und ich das sehr interessant fand. Die Erklärung für solche Phänomene hängt auch ein wenig mit der Theorie von Lovecraft etc. zusammen, dass wenn der Mensch auf Aliens treffen würde, diese so fremd wären, dass er diese nicht verstehen oder überhaupt wahrnehmen könnte (auf der meine Caine basieren). Die Erklärung ist nämlich die, unsere menschliche Wahrnehmung muss im Gehirn erst interpretiert werden, weshalb wir auch das "Ding an Sich" nicht erkennen können sondern immer eine Interpretation unseres Gehirns warnehmen. Dort gibt es aber bestimmte Blockaden und Grenzen, die diese Warnehmung gleichzeitig einschränken. Das aufbrechen dieser Grenzen durch Genfehler oder eigenes zutun kann nun Probleme mit der Psyche hervorrufen, aber unter Umständen bei einigen Menschen die kognitiven Leistungen verstärken. (Meistens macht dies diese Menschen aber auch sehr viel ängstlicher, besonders bei Geräuschen. )
Diese Grundthematik fand ich schon bei Stanislaw Lem besonders spannend. Gut, da war das alles schon bald bzw. stark auf der kognitiven, rationalen Ebene, auf der anderen Seite spielt die Gefühlsebene und Psyche bei "Solaris" und "Fiasko" doch auch eine Rolle.
Der Umgang mit dem Fremden ist meiner Meinung nach eine Haupt"aufgabe" der Science Fiction.
Hier hat ST eigentlich gar keine großen Stärken auszuspielen, denn beim friedlichen Zusammenleben kommt die Pluralität manchmal scheinbar etwas zu kurz und beim Erstkontakt mit Aliens liegen die Probleme meist nicht in dem Bereich, dass man das Fremde nicht verstehen könnte - jedenfalls wenn man es mit Konzepten wie "Solaris" oder "Fiasko" vergleicht.

Nun ja, Star Trek ist dabei wie gesagt noch sehr der klassischen Space Opera verhaftet, die alles eher als Abenteuer/Entdecker Geschichte erzählt und dabei ähnliche Tradition hat wie Doc Savage, Indiana Jones etc.  und deshalb die Aliens teilweise als Ersatz für Ureinwohner/fremde Kulturen der Erde verwendet. (Ein Grund, warum das Genre der Space Opera leider auch sehr stark als Primitiv und nicht gerade anspruchsvoll gilt bei starken Kritikern. (Neben übertriebenen planetenzerstörenden Superwaffen etc.) Teilweise bezog sich auch Stanislaw Lem meines Wissens nach in seiner Kritik am Sci Fi Genre auch sehr stark auf diese Art von Plots.) Star Trek setzte dies zwar für Messages über Diplomatie und Völkerverständigung ein, blieb aber sehr im typischen Space Opera Schema verhaftet. (Bis J.J. Abrams dann im letzten Star Trek Film endgültig alles doch wieder auf die typische "Weltraumbösewicht terrorisiert Galaxis mit planetenzerstörender Superwaffe" Story reduzierte.)

(Dies soll jetzt kein Angriff auf die Space Opera sein. Das hat wunderbar komplexe Geschichten wie Foundation, Babylon 5, Star Trek, Galactica, Gundam, Legend of the Galactic Heroes etc. hervor gebracht aber man muss leider zugeben, von allen Sci Fi Genres ist die Space Opera bedauernswerter Weise zum Teil das Sci Fi  Subgenre mit dem schlimmsten Ruf.  Teilweise liebe ich zwar auch gerade die etwas dämlicheren Elemente und denke, es kann und muss auch rein "Dyonysische" Geschichten zum Entertainment geben ohne großartige niveauvolle Diskussion philosophisch/ethischer Probleme, aber an der Kritik an der Space Opera als Genre ist teilweise leider schon was dran.)

Ich stimme zu, ein Hauptthema der Sci Fi ist definitiv der Umgang mit dem Fremden.
« Letzte Änderung: 24.01.12, 09:08 by SSJKamui »

Max

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Nun ja, Star Trek ist dabei wie gesagt noch sehr der klassischen Space Opera verhaftet, die alles eher als Abenteuer/Entdecker Geschichte erzählt und dabei ähnliche Tradition hat wie Doc Savage, Indiana Jones etc.  und deshalb die Aliens teilweise als Ersatz für Ureinwohner/fremde Kulturen der Erde verwendet. (Ein Grund, warum das Genre der Space Opera leider auch sehr stark als Primitiv und nicht gerade anspruchsvoll gilt bei starken Kritikern. (Neben übertriebenen planetenzerstörenden Superwaffen etc.) Teilweise bezog sich auch Stanislaw Lem meines Wissens nach in seiner Kritik am Sci Fi Genre auch sehr stark auf diese Art von Plots.) Star Trek setzte dies zwar für Messages über Diplomatie und Völkerverständigung ein, blieb aber sehr im typischen Space Opera Schema verhaftet. (Bis J.J. Abrams dann im letzten Star Trek Film endgültig alles doch wieder auf die typische "Weltraumbösewicht terrorisiert Galaxis mit planetenzerstörender Superwaffe" Story reduzierte.)

(Dies soll jetzt kein Angriff auf die Space Opera sein. Das hat wunderbar komplexe Geschichten wie Foundation, Babylon 5, Star Trek, Galactica, Gundam, Legend of the Galactic Heroes etc. hervor gebracht aber man muss leider zugeben, von allen Sci Fi Genres ist die Space Opera bedauernswerter Weise zum Teil das Sci Fi  Subgenre mit dem schlimmsten Ruf.  Teilweise liebe ich zwar auch gerade die etwas dämlicheren Elemente und denke, es kann und muss auch rein "Dyonysische" Geschichten zum Entertainment geben ohne großartige niveauvolle Diskussion philosophisch/ethischer Probleme, aber an der Kritik an der Space Opera als Genre ist teilweise leider schon was dran.)

Ich stimme zu, ein Hauptthema der Sci Fi ist definitiv der Umgang mit dem Fremden.
Ja :)

Der Vorteil von Star Trek ist mMn der, dass einiges möglich ist. Auch Aliens als Ersatz für Ureinwohner kann für eine Geschichte sinnvoll sein (siehe "Fremde eigene Welten"). Aber beim Variantenreichtum, den das ST-Universum möglich macht, gibt es ganz viele andere Optionen. Ein Problem ist höchstens, dass es unter den Entdeckern selbst schon das Fremde gibt, was nicht mehr fremd sein kann. Es ist zwar ein Weg, auch diese "interne Auseinandersetzung" zu thematisieren, auf der anderen mindert es die Kontrastschärfe zum Fremden, auf das man im All trifft - außer, das Fremde verschließt sich den gängigen Rezeptionsmustern.

Die Attraktivität einer Geschichte ist dabei mMn nicht von der Tragweite der Bedrohung abhängig. Das typische Schema der ultimativen Bedrohung gefällt mir in diesem Zusammenhang auch nicht wirklich.

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Die Attraktivität einer Geschichte ist dabei mMn nicht von der Tragweite der Bedrohung abhängig. Das typische Schema der ultimativen Bedrohung gefällt mir in diesem Zusammenhang auch nicht wirklich.

Nun ja, die Caine sind zwar bedrohlich bei mir. Die Frage, ob sie aber auch wirklich feindsehlig sind wird aber im Plot noch aufgeworfen. (Oder ob die wahre Feindsehligkeit nicht in Wirklichkeit sehr stark von einigen Menschen selbst ausgeht, die nicht bereit sind, in anderen Richtungen zu denken.)

Die ganze Bedrohung entsteht eigentlich auch zum größten Teil dadurch, dass es keinen ordendlichen Weg gibt, miteinander zu kommunizieren.

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Die ganze Bedrohung entsteht eigentlich auch zum größten Teil dadurch, dass es keinen ordendlichen Weg gibt, miteinander zu kommunizieren.
Das finde ich gut.
Aus dem "Nicht-Kommunizierfähig" kann viel erwachsen!

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Die ganze Bedrohung entsteht eigentlich auch zum größten Teil dadurch, dass es keinen ordendlichen Weg gibt, miteinander zu kommunizieren.
Das finde ich gut.
Aus dem "Nicht-Kommunizierfähig" kann viel erwachsen!

Genau meine Meinung. Zum Einen zieht sich das Thema in verschiedenen Elementen durch die ganze Story. Angefangen von vielen Problemen der Charaktere, die man auch auf eine Kommunikationsunfähigkeit mit anderen Menschen reduzieren kann. Episode 2 wird wahrscheinlich das auch sogar im Titel tragen. (Der angedachte Titel ist "Das Dilemma der Stachelschweine", nach einer These von Arthur Schopenhauer, der Mensch sei nicht in der Lage, ohne andere Menschen zu leben, aber gleichzeitig würde der Mensch sofern er in der Nähe von Anderen ist häufig ohne es selber zu merken Dinge tun, die anderen Menschen schaden und diese verletzen. Deshalb kann der Mensch eigentlich auf der einen Seite nicht ohne andere Menschen leben. Mit anderen Menschen leben geht aber selbst auch nicht wirklich gut.)

Gleichzeitig wirft bei den Caine diese Kommunikationsunfähigkeit einige unangenehme Fragen auf hinsichtlich des Verhalten der Menschen. Außerdem erhöht dies auch die Rätselhaftigkeit der Wesen. (Bei einem meiner Lieblingshorrorfilme, Ju on gab es auch Anspielungen dieser Art, was ich ziemlich genial fand. Mehrmals vor einem Angriff des Geists gab es Verhaltensweisen des Geists, die möglicherweise seine Versuche waren, mit den Protagonisten zu kommunizieren ( unter Anderem etwas, was wie ein Anruf auf ein Handy wirkte), was die Protagonisten meistens nicht verstanden haben. In Folge dessen könnten die Angriffe des Gespenst Folgen einer fehlgeschlagenen Kommunikation gewesen sein. (Was die Frage aufwirft, hätte man sich mit dem Geist verständigen können?))

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Wow, aber da hast Du Dir ja auch wirklich einiges vorgenommen :)
So viele Einflüsse, wie Du aufgreifst, könnte es passieren, dass man den Überblick verliert, aber groß ist die Gefahr wahrscheinlich nicht. Und ein komplexes Geflecht ist ja an sich etwas sehr vorteilhaftes.
Darf ich aber noch ganz ketzerisch fragen: Wo würdest Du bei Deinem Konzept Deine eigene Unverwechselbarkeit verorten? Ich hoffe, Du verstehst das nicht als Vorwurf :)

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Darf ich aber noch ganz ketzerisch fragen: Wo würdest Du bei Deinem Konzept Deine eigene Unverwechselbarkeit verorten? Ich hoffe, Du verstehst das nicht als Vorwurf :)

Aha, also der USP. (Unique Selling Proposition.) Den würde ich hauptsächlich bei großen Teilen der Idee des Algorithmus zur Monsterabwehr ansehen.  Dann natürlich auch teilweise die Stadtansichten. (Mit Einschränkungen.)

Teilweise auch die Formen, in denen Teile des Caine auftauchen. (Und ihre Relation zum Gesamtkörper. Meistens sind solche Wesen ja doch noch körperlicher. Ich habe die Unkörperlichkeit aber teilweise echt auf die Spitze getrieben.)

Ganz Sicher auch viele "Psycho Elemente", die im Plot später auftauchen wie die extreme Hypochondrie der Protagonistin, die sich in etwas heftigen alpträumen/flashbacks äußert. In der Form wie ich das habe hatte ich das bisher so noch nicht gesehen.

Das Element, dass sich durch einen extrem starken Gegner was Verbessert politisch (was ich hier beschrieben habe) und nicht totalst verschlechtert, ist auch zumindest nicht so häufig.

Im Bezug zu anderen Webcomics habe ich sehr stark eine extremere, radikalere Lichtsetzung.
« Letzte Änderung: 27.01.12, 17:24 by SSJKamui »

 

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