Autor Thema: Aliens und sinnes-/wahrnemungssteigernde Drogen  (Gelesen 6890 mal)

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Will Pears

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Heyho,

mir kam vor ein paar Tagen der wahnwitzige Einfall, dass telepathisch/telekenetisch begabte Völker doch womöglich Drogen haben, die diesen speziellen Sinn steigern könnten. Sowas in die Richtung ist ja bei Star Wars in Form der Drogen, die gemeinhin als "Spice" verschrien sind, eingeführt. Diese verschiedenen Drogen ermöglichen es demjenigen, der sie einnimmt, in die Zukunft zu sehen. Soweit habe ich das aus SW2: Angriff der Klonkrieger ("Death sticks/Todesstäbchen"-Szene) und einer gewaltigen Menge Bücher jedenfalls in Erinnerung.

Die Frage stellt sich natürlich, ob solche Drogen wie Death sticks/Todesstäbchen möglich sind. Bei nämlichen war es so, dass sie das Leben verkürzen und einem im Austausch einen Blick in die Zukunft ermöglichen. Das fand ich i-wie sehr plump gemacht.

Meines Erachtens macht es nur Sinn, darüber zu spekulieren, ob Wesen, die ihre Umgebung via Telepathie wahrnehmen, durch Einnahme von Drogen zu einer stärkeren Form von Telepathie oder sogar Telekenese befähigt würden. Ich denke da bei ST insbesondere an die Vulkanier, die ja eine Art Kontakttelephaten sind, die nur bei Körperkontakt in jemandes Geist eindringen können. Es wäre ja möglich, dass es Drogen gäbe, die dazu befähigt, ohne Körperkontakt telepathische Verbindungen mit fremden Personen aufnehmen zu können, oder ihnen sogar telekenetische Kräfte gewährt.

Das widerum wäre dann interessant, wenn man jmd. via Telepathie vernehmen will, der resistent dagegen ist. Z.B. die Ferengi oder die Cardassianer.

Gleichzeitig stellt sich auch die Frage, ob alle Wesen grundsätzlich in der Lage wären, telepathische Fähigkeiten zu erlernen oder ob dazu bestimmte Sinne(sorgane) vonnöten sind. Wäre es einfach so, dass ein bestimmter Grad von Disziplin im Geist, mentale Stärke und Intelligenz/Ausprägung des Gehirns von Nöten wäre (teilweise habe Aussagen von Vulkaniern diesen Eindruck erweckt, zumal sie ja erst, nachdem Surak seine Lehren verbreitete, zur Telepathie gelangt sind), dann wäre es ja möglich auch als Nicht-Telepath solche Fähigkeiten zu erhalten. Denn die Droge würde ja scheinbar die Anforderungen/Vorrausetzungen für Telepathie verringern.

Auf den Gedanken gekommen, bin ich, weil ja viele Drogen einfach die Sinneseindrücke bis ins Unermessliche bzw. eher um ein Vielfaches steigern. Das kann dazu führen, dass man einfach alles ungefiltert hört, dass man überdeutlich (scheinbar verzerrt) sieht, dass man alles mögliche riecht, etc.

Natürlich wären auch die Nebenwirkungen von so etwas es wert, solche Drogen einzuführen. Kaum eine Droge ermöglicht es schließlich, dass man einfach nur besser hört. Man ist es nicht gewohnt, so viele Sachen, die man normalerweise ausblendet (Geräusche wie Knistern, etc.), gleichzeitig zu hören. Ähnlich wäre es wohl, wenn man unwillkürlich in dutzende Personen "hineinschauen" kann. Dadurch wären natürlich enorme Schwierigkeiten vorhanden, die Drogen wie oben beschrieben sinnvoll nutzen zu können. Unmöglich wäre es jedoch nicht. Man könnte beispielsweise Drogen nehmen, um das Opfer telepathischer Folter/Verhörmethoden mental gefügig zu machen.

Was haltet ihr von dieser Idee? Ich denke, ich werde es an passender Stelle, einfließen lassen und schauen, wie es sich gestaltet darüber zu schreiben. Wie würde wohl die Föderation mit so etwas umgehen? Ohnehin, wie tolerant ist man gegenüber Drogen. Romulanisches Ale ist ja bekanntlich verboten in der Föderation, Alkohol nicht, obwohl es Synthehol mit nahezu denselben Eigenschaften aber ohne die Nebenwirkungen gibt. Wie sieht wohl die Drogenpolitik der Föderation aus? Wie sieht es aus mit Drogen, die auf dem einen Planeten Heilmittel auf dem nächsten Rauschmittel sind?

Ich denke, man kann sehr schön, seh vielseitig und sehr lange über dieses Thema diskutieren und zumal ja noch knapp 3 Monate unser SciFi Krimi-Contest läuft, wäre es vllt. keine schlechte Inspirationsquelle.
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ToVa

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Antw:Aliens und sinnes-/wahrnemungssteigernde Drogen
« Antwort #1 am: 06.02.12, 17:11 »
Zitat
Sowas in die Richtung ist ja bei Star Wars in Form der Drogen, die gemeinhin als "Spice" verschrien sind, eingeführt.


Klingt eher nach Dune. Da führt das Spice übrigens auch zu dauerhaften Mutationen und einer extremen abhängigkeit... wenn ich mich richtig erinnere. :)


Zitat
Gleichzeitig stellt sich auch die Frage, ob alle Wesen grundsätzlich in der Lage wären, telepathische Fähigkeiten zu erlernen oder ob dazu bestimmte Sinne(sorgane) vonnöten sind. Wäre es einfach so, dass ein bestimmter Grad von Disziplin im Geist, mentale Stärke und Intelligenz/Ausprägung des Gehirns von Nöten wäre (teilweise habe Aussagen von Vulkaniern diesen Eindruck erweckt, zumal sie ja erst, nachdem Surak seine Lehren verbreitete, zur Telepathie gelangt sind), dann wäre es ja möglich auch als Nicht-Telepath solche Fähigkeiten zu erhalten. Denn die Droge würde ja scheinbar die Anforderungen/Vorrausetzungen für Telepathie verringern.


Das ist sowieso alles sehr... fraglich. Telepathie wird heute gemeinhein als "gegeben" angesehen, aber über reale wissenschaftliche Grundlagen verfügt man dabei kaum. Eine Grundlegende Frage der Telepathie ist zB diejenige "wie" man denkt... ist das Denken eher abstrakt, ist es bildlich, mathematisch... und ist es generell bei allen Spezies gleich?

Interspezies-Telepathie dürfte eigentlich nur funktionieren wenn man bildlich denkt... das heisst, wenn der Satz "Ich nehme jetzt den Löffel und esse die Suppe" auch im Kopf VORHER nochmal bildlich umgesetzt, durchgespielt wird.
Soweit ich weiß ist das aber nicht der Fall. Ein Gedanke ist weder ein komplettes Bild noch ein kompletter Satz... weswegen völlig unklar ist wie ein Telepath einen Gedanken "abgreifen" kann.

Völlig unerklärlich wird das ganze, wenn man eine wirklich unterscheidliche Wahrnehmung zu Grunde legt. ZB haben Bienen einen andere Farbwahrnehmung als Menschen und auch komplett anderen "Blick"... ihre Welt sieht also völlig anders aus.  Das beeinflusst auch ihr Denken (falls sie sowas haben). Würde man also die Gedanken einer Biene lesen können/wollen müsste man zugleich auch ihre komplette Wahrnehmung der Welt erfassen und verstehen können, was ich eigentlich für kaum machbar halte.

Noch viel Handfestere Probleme hast Du mit Telekinese. Da würde sich die Frage stellen wie aus einer immateriellen, kaum messbaren Energie/Kraft (=Gedanke) eine messbare kraft formiert die auf einen Gegenstand physikalisch einwirken kann. Simple Frage zB ist, wie sich die Kraft auf das Objekt "überträgt".... schwebt sie durch die Luft? Manifestiert sie sich plötzlich auf dem Objekt? Wenn ja, von woher? usw.
Hier bist Du ganz nah an Magie dran (oder einem perpetuum mobile).

Also allein die Grundlagen für Telepathie und Telekinese sind doch auch sehr fragwürdig... deswegen ist es auch schwer diese Grundlagen auf "Organe" zu übertragen... und demnach auch die Folgefrage wie man das dann steigern kann.

Dein Vergleich das Diverse Drogen die Sinneseindrücke steigern stimmt zwar.... ist aber selbst bezogen. Das heisst diese Fähigkeiten stehen in keiner Wechselbeziehung. Weder sind sie daran gekoppelt das/wie ein anderer Denkt noch müssen sie Kraft auf ein aussenstehendes Objekt ausüben. Sobald du eines von beidem aber tust/steigern willst, stellt sich automatisch die Frage WIE das generell funktioniert.


SSJKamui

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Antw:Aliens und sinnes-/wahrnemungssteigernde Drogen
« Antwort #2 am: 06.02.12, 17:14 »
Zitat
Sowas in die Richtung ist ja bei Star Wars in Form der Drogen, die gemeinhin als "Spice" verschrien sind, eingeführt.


Klingt eher nach Dune. Da führt das Spice übrigens auch zu dauerhaften Mutationen und einer extremen abhängigkeit... wenn ich mich richtig erinnere. :)

Spice existiert auch bei Star Wars. Han Solo wurde auch als Spice Schmuggler eingeführt und in einer der ersten Drehbuchversionen ging es Leia nicht um den Transport der Death Star Pläne sondern einer speziellen Sorte Spice. Dies ist ein Grund für die Debatten "Star Wars basiert auf Dune" etc.

Tolayon

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Antw:Aliens und sinnes-/wahrnemungssteigernde Drogen
« Antwort #3 am: 06.02.12, 17:25 »
Aber man hat in STAR WARS noch nie einen Piloten eine Droge nehmen sehen, bevor er in den Hyperraum sprang... Dieses "Spice" scheint mir daher etwas anderes zu sein als in "Dune".


Zu den Telepathen:
In Babylon 5 gab es mal eine Folge, in der eine experimentelle Droge zur Freisetzung von telepathischen Kräften auch bei Nicht-Telepathen im Umlauf war. Unter anderem hat G'kar auf diese Weise Londos Gedanken gelesen, was soweit ich mich noch erinnern kann einer Art geistigen "Vergewaltigung" gleichkam.

In STAR TREK scheinen die Telepathie-Zentren in den Gehirnen der jeweils so begabten Spezies unterschiedlich angeordnet zu sein, so dass eine gemeinsame Grundlage dieser Kraft noch schwerer zu identifizieren sein dürfte.
Bei einer Spezies, deren Name mir entfallen ist - sie kommuniziert aber fast ausschließlich telepathisch - befinden die entsprechenden Nervenknoten sich offenbar in Wülsten an der Schläfenseite.
Bei den Aenar sieht es so aus, als würde das Telepathie-Zentrum den Platz einnehmen, den bei normalen Andorianern das Sehzentrum beansprucht (zumindest wäre dies eine plausible Erklärung für die Blindheit dieser Subspezies).

Will Pears

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Antw:Aliens und sinnes-/wahrnemungssteigernde Drogen
« Antwort #4 am: 06.02.12, 23:46 »
@ToVa:

Ich habe mir gerade über dieses Problem längere Gedanken gemacht, da ich für meine Fanfiction eine Spezies einführen werde, die blind ist, via Telepathie kommuniziert und als Überbleibsel vorheriger Entwicklungsstufen noch hören kann. Letzteres stellte sich als äußerst vorteilhaft heraus beim Inkontakttreten mit diversen Spezies. Als Ersatz für den Sehsinn trat ein telephatisches Wahrnehmen von Lebewesen und der Umgebung.

Grundsätzlich ist das Problem, dass wir wohl keinerlei Vorstellung haben, wie solche Prozesse auch nur ansatzweise ablaufen könnten. Ich versuche, es ähnlich zu sehen, wie die Schallreflektion/absorbtion, die sich Fledermäuse und diverse andere Tiere zunutze machen. Natürlich nur sehr vage in diese Richtung gehend.

Meines Erachtens könnte es so sein, dass die Fähigkeit der Telepathie über gewisse Organe angeboren ist und sich natürlich von Spezies zu Spezies unterscheidet, je nachdem, wie die jeweilige Evolution ablief. Da aber bei ST z.B. die visuelle Wahrnehmung, die akkustische Wahrnehmung, etc. von 90% aller Föderationsmitglieder ebenfalls übereinstimmt oder zumindest große Parallelen aufweist (die meisten Völker sind ja rein soziokulturell unterschiedlich), dürfte das auch auf die telepathische Wahrnehmung zutreffen, weshalb Betazoiden, Vulkanier, etc. wohl viel mehr gemein haben als man es aus den Serien/Filmen entnehmen konnte.

Das ist natürlich nicht besonders authentisch, aber ich sehe bei Star Trek einfach die Chance, solche Ideen, wenn man sie hat, auszuleben statt zu lange über die wissenschaftliche Realisierbarkeit nachzudenken. Ich habe nicht das Bedürfnis, naturwissenschaftlich korrekter vorzugehen als die ST Autoren selber. Würde ich dies wollen, würde ich ein eigenes Universum schaffen und weit länger über jede Spezies nachdenken.

Von dem was wir gesehen haben, sehe ich jedenfalls keine Veranlassung davon auszugehen, dass Telepathie nicht gleich Telepathie ist. Und damit dürfte die Verständigung durch Telepathie, wenn eine Spezies sehr stark ausgeprägt telepathisch ist, auch möglich sein. Die Aufnahmefähigkeit für telepathische Inputs wurde in ST ab und an gezeigt, weshalb das "Verstehen" telepathischer Kommunikation möglich sein sollte.

Die Frage ist jetzt nur, ob telepathische Kommunikation eine reine Gedanken- und Gefühlsübertragung bedeutet oder ob es dabei womöglich auch zur Reflexion kommt. Von dem, was die Vulkaner betreiben, um die mentale Disziplin aufzubringen für ihr telephatisches/moralisches Erbe, ausgehend halte ich es für möglich, dass die Gedanken erst zu recht gebogen werden, bevor sie übermittelt werden. Damit wäre es meiner Spezies auch möglich, dem Captain des Schiffes einen "Bericht" zu übermitteln, ohne diesen dabei vollständig zu verwirren.

Ich hätte eher vermutet, dass man durch telepathische Kommunikation sich evtl. nach einer Weile sogar besser verständigen kann als durch verbale Kommunikation. Schließlich überträgt man den Gedankengang vollständig, während man beim Reden nach den "richtigen Worten" sucht, um seine Gedanken zu verständigen. Bei der Telepathie hingegen wäre es möglich, den Gedanken so zu übermitteln, wie er gemeint war, ggf. mit allen Gefühlen/Gedanken, die damit verbunden waren. Ob der andere den Gedanken teilt oder nachvollziehen kann oder ihn für sinnvoll hält, ist eine andere Frage, aber zumindest das Verständnis sollte eher vorhanden sein.

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So, nun bin ich gespannt, wie ihr das seht? Wie stellt ihr euch die Telepathie vor? Geht auch an ToVa, denn du scheinst dir ja etwas intensiver darüber Gedanken gemacht zu haben? Gerade in Bezug auf dein Beispiel der Wahrnehmung von Biene und Mensch; Müsste z.B. die visuelle Wahrnehmung nicht dann auch bei Bolianer - Mensch; Klingone - Mensch; Bolianer - Klingone; etc. komplett verschieden sein? Sprich, wäre ST nicht, wenn man derartig kritisch/naturwissenschaftlich alles betrachtet, grundsätzlich dann an vielen Stellen unlogisch? Macht diese Betrachtungsweise dann überhaupt Sinn? Wenn ja, wieso?
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ToVa

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Antw:Aliens und sinnes-/wahrnemungssteigernde Drogen
« Antwort #5 am: 07.02.12, 04:02 »
Zitat
Das ist natürlich nicht besonders authentisch, aber ich sehe bei Star Trek einfach die Chance, solche Ideen, wenn man sie hat, auszuleben statt zu lange über die wissenschaftliche Realisierbarkeit nachzudenken. Ich habe nicht das Bedürfnis, naturwissenschaftlich korrekter vorzugehen als die ST Autoren selber. Würde ich dies wollen, würde ich ein eigenes Universum schaffen und weit länger über jede Spezies nachdenken.


Das ist natürlich legitim... mir gehts meist genau umgedreht... bei dem Versuch etwas ganz zu durchdenken komme ich meist auf die besten Ideen... weil man nicht selten gezwungen ist erfinderisch zu sein.  ;)


Zitat
Ich hätte eher vermutet, dass man durch telepathische Kommunikation sich evtl. nach einer Weile sogar besser verständigen kann als durch verbale Kommunikation. Schließlich überträgt man den Gedankengang vollständig, während man beim Reden nach den "richtigen Worten" sucht, um seine Gedanken zu verständigen.

Beide Schlüsse sind nicht zwingend. So wie man in einer gewissen Menschenmenge bekannte Stimmen leichter heraushört müsste man auch als Telepath erst filtern. Ich nehme nicht an das dies hier anders ist als das "Hören"... auch hier müsste irgendwie vorsortiert werden. Was auch die Frage aufwirft wie weit die Telepathie reicht... eine Telepath der zB einen Radius von einem Kilometer hat dürfte in einr normalen Grossstadt wohl eingehen, wenn er schlecht filtert.
Wenn er "gut" filtert... ist wieder die Frage wonach... er kann ja nicht tausende Gedanen erst "anlesen" um den Wichtigsten oder den der für ihn ist herauszufiltern. Gedanken haben - im Gegensatz zu ihrer Darstellung im Film - auch keine Stimme. Wir denken ja nicht indem wir uns mit uns selbst im Kopf unterhalten.

Das würde bedeuten eine Kommunikation per Gedanken bräuchte auch eine Art Signatur... wie eine Stimme ihre eigene Stimmlage hat. Aber was zB ist eine Gedankensignatur?


Was die Präzision von Gedanke und Sprache angeht wäre ich vorsichtig. Einige Sprachphilosophen behaupten das all das, was nicht gesagt werden kann, auch nicht gedacht werden kann. Es könnte sogar sein das die Sprache an sich "reicher" ist als die Gedanken. ZB das Wort "unendlich" kann man aussprechen... aber man kann es nicht "denken" ,.... der Versuch sich einen unendlichen Raum oder eine unendliche Zeit vorzustellen wird uns wohl nicht gelingen. Der Begriff entzieht sich einer gedanklichen Darstellung... aussprechen lässt er sich aber.

Zudem näherst Du Dich damit wieder meiner vorherigen Fragestellung: Wenn Gedanken präziser sind als Worte... wie genau sehen diese Gedanken dann aus? Bilder? Sätze? Fragmente? Oder kurz: Was ist eine Gedanke?
Ich weiß nicht wie Du "denkst" aber mir geht es so, dass wenn ich Gedanken habe, diese sich weder als vollständige Bilder noch Sätze in meinem Kopf befinden... es sind eher... Prozesse. Ich tue mich da schwer mich dabei selber zu beobachten. Aber ich nehme Gedanken an sich gar nicht als so präzise wahr.... eher diffus und schwer greifbar.


Zitat
Bei der Telepathie hingegen wäre es möglich, den Gedanken so zu übermitteln, wie er gemeint war, ggf. mit allen Gefühlen/Gedanken, die damit verbunden waren.


Das nächste teufliche Detail... hängen Gefühle per se an Gedanken? Oder lösen Gedanken erst Gefühle aus?
In meinen Augen ist eine Emotion eine Reaktion AUF einen Gedanken/Idee/Erinnerung... diese Emotion kann sich ändern. Einen Gedanken "falsch" meinen ist auch nich möglich... glaube ich. Also ein Telepath an sich, müsste, da er Zugriff auf die Gedanken des anderen hat immer dessen ehrlichste und momentan präziseste Meinung bekommen... es sei denn der andere belügt sich bewusst selbst... und schafft das auch noch zu glauben...

... irgendwie ist das ähnlich kompliziert wie Zeitparadoxa, fürchte ich. XD

Einer der interessanteren Ansätze zum Austausch von Gedanken kommt von Harry Potter...  wo diese ja quasi "verstofflicht" und abgelegt oder aufbewahrt oder der eben auch "geteilt" werden können.



Zitat
So, nun bin ich gespannt, wie ihr das seht? Wie stellt ihr euch die Telepathie vor? Geht auch an ToVa, denn du scheinst dir ja etwas intensiver darüber Gedanken gemacht zu haben? Gerade in Bezug auf dein Beispiel der Wahrnehmung von Biene und Mensch; Müsste z.B. die visuelle Wahrnehmung nicht dann auch bei Bolianer - Mensch; Klingone - Mensch; Bolianer - Klingone; etc. komplett verschieden sein? Sprich, wäre ST nicht, wenn man derartig kritisch/naturwissenschaftlich alles betrachtet, grundsätzlich dann an vielen Stellen unlogisch? Macht diese Betrachtungsweise dann überhaupt Sinn? Wenn ja, wieso?


Schwer zu sagen... das kommt wohl drauf an was für ein Star Trek Du haben möchtest. Tatsache ist das die Star Trek Aliens generell immer sehr humanoid ausgefallen sind... was ja teils auch begründet wurde (gemeinsame Herkunft a la TNG "Das fehlende Fragment", schreckliche Folge -.-)  aber das ZB eine Horta... die sich durch Fels bewegt, diesselbe Wahrnehmung hat wie ein Mensch... oder das Spezies 8472 die aus einer transdimensionalen Raum kommt ähnlich denkt wie ein humanoider Telepath... das kann ich mir schwer vorstellen.

Die Horta ist vielleicht sogar das einfachere Beispiel... Hortas können sich durch Felsen bewegen, darin Orientieren und gewisse Erzstrukturen erkennen. Augen haben sie keine. Ihre Wahrnehmung ist als deutlich "durchdringender" als die von Menschen... das heisst ihn ihren Augen sind die Begriffe auch deutlich anders. Markant war der Satz "Hortas bewegen sich durch Felsen wie wir durch Luft"... das würde bedeuten.... für Hortas ist normaler Fels "weich" und "durchdringlich"... was wäre dann Luft für sie? Vermutlich ist ihre Wahrnehmung so auf feste Objekte ausgerichtet das sie Luft kaum bis gar nicht wahrnehmen (spekulation) sondern nur: Da ist NICHTS.

Wenn jetzt also Spock einen Gedanken wie "Heute stehen schön Schäfchenwolken am Himmel, komm doch mal nach oben" telepathisch übermittelt, dann dürfte die Horta den Begriff einer Wolke kaum erfassen... eine Luftverdichtung/Verwirbelung kann sie sher wahrscheinlich nicht wahrnehmen. Demzufolge kann sie auch Spocks Gedanken... vielleicht erfassen. Aber nicht verstehen. Sie hat eine andere Wahrnehmung. Das Konzept einer Wolke ist ihr wohl... nicht begreiflich. Auch der Begriff Himmel entzieht sich ihr wohl.
Das hier zu erklären oder gedanklich zu vermitteln ist ähnlich wie einem (von Geburt an) Blinden das Konzept von "Farben" zu erklären. Also etwas was sich seiner Wahrnehmung völlig entzieht.


Solche Unterschiede kann man natürlich wie in TOS übergehen und einfach drüber bügeln und sagen; Das geht schon... irgendwie. Letztlich raubt man damit den "Aliens" aber auch ihre Fremdartigkeit. Es macht in meinen Augen wenig Sinn immer wieder Aliens aufzufahren die dann doch identisch mit Menschen sind... und sogar noch alles so sehen und so denken wie Menschen. Das Konzept der "Fremdartigkeit" kann man dann wohl sparen. Meine Meinung.
« Letzte Änderung: 07.02.12, 04:18 by ToVa »

SSJKamui

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Antw:Aliens und sinnes-/wahrnemungssteigernde Drogen
« Antwort #6 am: 07.02.12, 07:44 »
Also, erstmal ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit möglich, telephatiezentren medikamentös zur erhöhten Leistung zu bringen. Das Problem ist aber, psychoaktive Drogen arbeiten relativ unkonzentriert, weshalb solche Veränderungen immer auch Hirnareale treffen, die damit nichts zu tun haben und dort möglicherweise Schaden anrichten. Bei einigen solcher Stoffe wird so zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit epileptischer Anfälle erhöht. Gleichzeitig können Medikamente auch gewisse Bereiche total ausser Kontrolle geraten lassen. Zum Beispiel können einige Medikamente, welche das Bewegungszentrum beeinflussen bei manchen Patienten Parkinson auslösen.

Deshalb kann eine medikamentös induzierte Telephatie bei einigen Aliens möglicherweise ausser Kontrolle geraten und in gewissen Schüben stärker oder schwächer werden oder das Ganze könnte sich vielleicht umdrehen in eine Art Sendefunktion, die irgendwelches "problematisches" in umgebende Gehirne sendet.

Zum Thema Auswirkungen auf Wahrnehmungsverarbeitung. Telepathie wäre gleichbedeutend mit einer Erhöhung der eigentlichen Warnehmung über das Normale in diesen Fällen. Bei vielen Menschen mit erhöhter Warnehmung kann dies zum Einen dazu führen, dass gewisse Sachen schneller als Unangenehm wahrgenommen werden (zum Beispiel wenn zu viele Leute gleichzeitig durcheinanderreden. Da kann die Resistenz gegen so einen Einfluss bei solchen Menschen schlechter werden.), gleichzeitig kann dies auch zu einer verzögerten Reaktion auf unerwartete Reize führen. (Zum Beispiel in folgender Situation: "Person X geht einer bestimmten Arbeit nach und wärend dessen spricht Kollege Y ihn an." In Battlestar Galactica zeigte häufig Baltar so ein Verhalten, dies wurde dort aber natürlich anders erklärt.) Bei plötzlicher Telepathie könnten Individuen möglicherweise ein ähnliches Verhalten entwickeln.

Eine andere Reaktion wäre auch möglicherweise ein gesteigertes Verlangen nach Ordnung, da diese Telephatie als neue Sinneserfahrung die Ordnung im Verstand in gewisser Weise einschränkt.

Will Pears

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Antw:Aliens und sinnes-/wahrnemungssteigernde Drogen
« Antwort #7 am: 07.02.12, 11:24 »
@SSJKamui:
Sehr interessante Details. Die werde ich sicher bei meiner Konzeption von derartigen Drogen miteinbeziehen. Jedoch wären beispielsweise Risiken für den Telepathen bei einem telepathischen Verhör egal, je nach Auftraggeber. Ich denke nicht, dass ein Mitglied des Orionsyndikats sich Gedanken macht, wenn er seinem telepathischen Folterknecht/Verhörspezialisten diese Drogen gibt. Der wäre nur am Ergebnis interessiert. Für die Föderation widerum bedeutet das, dass diese Art Verhör ausgeschlossen ist, was natürlich nicht heißt, dass z.B. ein telepathischer Captain in größter Not dennoch zur Droge greift, um ein solches Verhör durchzuführen. Spock macht ja ähnliches, wenn auch ohne Drogen, z.B. bei Valeris.

@ToVa:
Für mich ist es fraglich, ob die Tatsache, dass man "unendlich" aussprechen kann, dem Begriff einen Inhalt gibt. Wenn damit kein Gedanke, keine Vorstellung wirklich zu verbinden ist, weil man es sich nicht vorstellen kann, so ist dieser Begriff meines Erachtens auch nicht wirklich aussagekräftig. Das sieht man an der Verwendung des Begriffs. Nirgends, außer vllt. in der Mathematik (und selbst da nicht wirklich), verwendet man "unendlich", um etwas auszudrücken, was man nicht erfassen kann. Unendliche Liebe, unendliche Fürsorge, unendliche Wertschätzung, unendliche Leere, etc. sind alles Begriffe, die man ausdrücken kann. Man meint aber eigentlich nur sehr groß, denn derjenige, der sie hört, kann sich eben nur sehr große Leibe, sehr große Fürsorge, etc. darunter vorstellen.

Interessanterweise fesselt diese Frage zumindest deutsche Philosophen und Sprachwissenschaftler seit über 200 Jahren. Wir machen auch gerade Herder, Condillac, Süßmilch, Humboldt und ansatzweise auch moderne Sprachwissenschaftler gerade in Deutsch, weshalb ich mit dem Thema halbwegs was anfangen kann.

Zur Frage, wie ich einen Gedanken sehe. Hm, ich denke, ähnlich wie du, dass Gedanken Gefühle oftmals hervorrufen. Aber andersherum sollte es auch möglich sein. Wenn man den Gedanken, Suizid zu begehen, fasst aus dem Gefühl von Depression heraus, wäre das beispielsweise der Fall. Allerdings ist es vermutlich anders herum häufiger der Fall.

Entscheidend sind neben Gefühl und Gedanke wohl auch die Erinnerung und Eindruck. Mit Erinnerungen meine ich subjektiv gespeicherten (ggf. unbewusst veränderte) Eindrücke und mit Eindrücken meine ich Sinneswahrnehmungen der Umgebung.

Ich denke, man kann einen Gedanken sehr bewusst ausformulieren, so wie man eben auch einen Inneren Monolog führen kann. In der Urform sind die Gedanken dennoch nicht durch Worte, sondern einfach durch den Gedanken gekennzeichnet. Ich denke, dass ich, ohne im Geiste ein konkretes Wort zu haben, über bestimmte Dinge nachdenke. Das mag teils auch bildlich sein, aber ich glaube, in vielen Fällen ist es weder bildich noch wörtlich, sondern einfach das Verständnis des Begriffs, ohne es genau zu benennen.

Ich weiß nicht, ob das irgendeinen Sinn macht, bzw. ob du dir jetzt vorstellen kannst, was ich meine, aber ich denke einfach, dass da mehr ist als eine Mischung zwischen Satz und Bild und Gefühl.

Nichtsdestotrotz wäre es, selbst wenn man jeden Gedanken als eine Mischung aus Bild (oder sonst ein Eindruck), Gefühl und Wort sähe, möglich, dies zu übertragen. Ich denke, dass diese durchaus individuell wären. Natürlich können wir jetzt nicht genau festlegen, welche signifikanten Merkmale einen Gedanken vom nächsten unterscheiden (biologisch/physikalisch sind ja alle nur elektronische Impulse), aber allein die Möglichkeit, die Quelle eines Gedanken (ähnlich wie bei Schallquellen) auszumachen, dürfte es eingrenzen.

Die Frage ist dabei eben, ob es so einfach ist: Wenn ein Typ 5 Meter von mir entfernt steht und ein anderer 2 Meter, erkenne ich, welche Gedanken welchem zuzuordnen sind? Wenn ja, dann würde man zum einen mit den anderen Sinnen diese Person erfassen und ihr bestimmte Merkmale ihrer Gedanken zuordnen. Z.B. besonders ungeordnete Gedanken, sehr bildlich denkend, sehr einfache Gedanken. So oder ähnlich würde man sich dann jedesmal darauf einstellen. Wenn man Captain Sisko sieht, richtet man sich auf dessen Gedankenmuster ein, während man bei seinem Sohn Jake ein ganz anderes erwartet.

Gleichzeitig dürfte das dann dazu führen, dass man beim "Zuhören" der Gedanken einer Person, anhadn der Erinnerungen an die verschiedenen Muster, diese einer bestimmten Person zuordnen kann, auch wenn man sie gerade nicht sieht.
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SSJKamui

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Antw:Aliens und sinnes-/wahrnemungssteigernde Drogen
« Antwort #8 am: 07.02.12, 12:22 »
@SSJKamui:
Sehr interessante Details. Die werde ich sicher bei meiner Konzeption von derartigen Drogen miteinbeziehen. Jedoch wären beispielsweise Risiken für den Telepathen bei einem telepathischen Verhör egal, je nach Auftraggeber. Ich denke nicht, dass ein Mitglied des Orionsyndikats sich Gedanken macht, wenn er seinem telepathischen Folterknecht/Verhörspezialisten diese Drogen gibt. Der wäre nur am Ergebnis interessiert. Für die Föderation widerum bedeutet das, dass diese Art Verhör ausgeschlossen ist, was natürlich nicht heißt, dass z.B. ein telepathischer Captain in größter Not dennoch zur Droge greift, um ein solches Verhör durchzuführen. Spock macht ja ähnliches, wenn auch ohne Drogen, z.B. bei Valeris.

Da ist schon was dran. Neben Psychopharmaka gibt es, falls es nur darum geht, ein Areal im Hirn Aktiver zu machen die Möglichkeit, dort 2 Elektroden zu implantieren und bestimmte getakteten Stromimpulse auszusenden. Je nach Taktung kann diese Technologie ein Areal inaktiver oder aktiver machen, und das gleichzeitig gezielter (um diese Nebenwirkungen von Psychopharmaka, die ich erwähnt habe in den Griff zu kriegen wurde diese Elektrodenmethode überhaupt erst entwickelt.) und auch noch relativ permanent.

ToVa

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Antw:Aliens und sinnes-/wahrnemungssteigernde Drogen
« Antwort #9 am: 07.02.12, 14:28 »
Zitat
Für mich ist es fraglich, ob die Tatsache, dass man "unendlich" aussprechen kann, dem Begriff einen Inhalt gibt. Wenn damit kein Gedanke, keine Vorstellung wirklich zu verbinden ist, weil man es sich nicht vorstellen kann, so ist dieser Begriff meines Erachtens auch nicht wirklich aussagekräftig.


Das ist korrekt. Der Begriff, da er sich einer konkreten Vorstellung entzieht ist.... nicht erfahrbar. Überspitzt man es könnte man ihn auch "leer" nennen.


Zitat
Nirgends, außer vllt. in der Mathematik (und selbst da nicht wirklich), verwendet man "unendlich", um etwas auszudrücken, was man nicht erfassen kann.


Doch, das hast Du sehr oft. Nimm zB das wort "Die Unendlichkeit"... womit man meist einen nicht endenden Zeitraum ausdrücken will... oder "Das Universum ist unendlich gross"... heisst es nicht sogar in einer kleinen, hier mal nicht näher zu nennenden TV Serie "... unendliche Weiten".... ? ;)
Tatsächlich hast Du diesen Begriff sogar in ernsthaften wissenschaftlichen Artikeln über zB das Weltall.




Zitat
Zur Frage, wie ich einen Gedanken sehe. Hm... [...] Ich weiß nicht, ob das irgendeinen Sinn macht, bzw. ob du dir jetzt vorstellen kannst, was ich meine, aber ich denke einfach, dass da mehr ist als eine Mischung zwischen Satz und Bild und Gefühl.


Deine Annäherung war sehr gut und auch verständlich.


Zitat
Nichtsdestotrotz wäre es, selbst wenn man jeden Gedanken als eine Mischung aus Bild (oder sonst ein Eindruck), Gefühl und Wort sähe, möglich, dies zu übertragen. Ich denke, dass diese durchaus individuell wären. Natürlich können wir jetzt nicht genau festlegen, welche signifikanten Merkmale einen Gedanken vom nächsten unterscheiden (biologisch/physikalisch sind ja alle nur elektronische Impulse), aber allein die Möglichkeit, die Quelle eines Gedanken (ähnlich wie bei Schallquellen) auszumachen, dürfte es eingrenzen.


Wie aber machst Du die Quelle eines Gedankens aus?
Also das wir nicht genau wissen was ein Gedanke ist, lassen wir mal beseite... Aber das der Gedanke weder mit einer (Film/Persönlichen) Stimme spricht noch irgendwie immer mit "Ich" beginnt... ist auch klar. Auch örtlich einzugrenzen ist er sehr schwer... beim Schall ist es so dass Du ihn lauter und leiser wahrnimmst und aufgrund dessen die Distanz abschätzen kannst.

Bei einem Gedanken dürfte das eigentlich nicht funktionieren. Da der Gedanken nicht via Wellen übertragen wird, dürfte seine Intensität mit der Entfernung weder zu- noch abnehmen. Er bleibt gleich laut und gleich deutlich. Und er ist (wahrscheinlich) unpersönlich weil er lautet "... mal Klo aufsuchen... wäre nicht schlecht" Von wem das konkret kommt... ist sicher schwer festzustellen.

Natürlich könnte man auch sagen das diese Telepathie zielgerichtet funktioniert, zB der Steuerman richtet seinen Telepathischen Sinn auf den Captain, um von ihm einen Befehl zu empfangen... kommt dann ein Befehl, setzt er ihn um.
Also hier würde der Sinn ausgerichtet... und damit dann wohl auch das Organ dazu.

Das wird die Telepathie aber so gut wie nutzlos machen, weil ihre Reichweite dann begrenzt ist - nämlich auf das Sichtfeld. Jemanden den ich nicht sehe, auf den kann ich meinen Telepathischen sinn logischerweise auch nicht ausrichten. Und, schlimmer noch... für die direkte Kommunikation ist es sogar ganz übel: ich setze den Sinn nämlich so ein das er meinen Erwartungen entspricht. Erwarte ich keinen Befehl vom Captain... richte ich meinen Sinn nicht nach ihm aus... empfange seine Anweisng also maximal diffus als einen Gedanken zwischen 10 anderen Brückenmitgliedern. Kann sogar sein dass sie mir so komplett entgeht.

Ergo: erwarte ich nicht das mich jemand "andenkt" werde ich nichts mitbekommen... Das wäre in etwa so wie wenn man Ohrenschützer trägt... und die nur abnimmt wenn man vernutet der andere will gerade was sagen.

Bleibt als Alternative wieder nur die "Rundum" Telepathie... und damit immer noch die Frage: Wie werden Gedanken sortiert, wie werden Gedanken Personen zugeordnet... wie filtert der Telepath?


Und wie ich schon schrieb, bist Du hier nah dran an Magie. Nimm Troi... Troi empfängt nur Emotionen... sehr oft von Wesen wo sie noch gar nicht weiß das sie da sind. Sogar von anderen Raumschiffen... Daraus lassen sich zwei Dinge folgern: Erstens... Emotionen werden von jedem Lebewesen "gesendet", dass heisst... egal ob ich traurig, wütend oder neugierig bin... ich strahle diese Emotion irgendwie ab, offenbar sogar unbewusst. Dies Emotion breitet sich aus durchdringt Wände und Decks... und erreicht irgendwann das Troi.

Und hier hast Du eine zweite Schlussfolgerung: Alles was sich irgendwie so ausbreitet, muss ein Medium haben über das dies Geschieht... wie sich Geräusche über schallwellen ausbreiten. In welchem Medium aber breiten sich Gedanken aus... was "trägt" einen Gedanken? Immerhin... Troi kann sogar Gedanken/Gefühle von Leuten auf anderen Raumschiffen wahrnehmen... dazwischen ist "Vakuum"... also NICHTs... wie kommen die Emotionen zu Troi?
Irgendwie muss das gehen... nur wie und über was?

Und an der Stelle bist Du wieder bei Magie... faktisch müsste man, wie die Abborighines das tun von einer Art "Traum.- Welt" ausgehen... eine Welt also die auf/über der realen liegt... aber nur aus Gedanken und Träumen besteht... da sowas nicht physisch sondern metaphysisch wäre, könnte man hier Gedanken wieder frei übertragen. Oder Du hältst es mit George Lucas und "erfindest" eine "Macht" die Du nicht näher spezifizierst als Trägermedium... Luke! :D








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Die Frage ist dabei eben, ob es so einfach ist: Wenn ein Typ 5 Meter von mir entfernt steht und ein anderer 2 Meter, erkenne ich, welche Gedanken welchem zuzuordnen sind? Wenn ja, dann würde man zum einen mit den anderen Sinnen diese Person erfassen und ihr bestimmte Merkmale ihrer Gedanken zuordnen. Z.B. besonders ungeordnete Gedanken, sehr bildlich denkend, sehr einfache Gedanken. So oder ähnlich würde man sich dann jedesmal darauf einstellen. Wenn man Captain Sisko sieht, richtet man sich auf dessen Gedankenmuster ein, während man bei seinem Sohn Jake ein ganz anderes erwartet.


Das würde, um es mal in Sprache zu übersetzen, bedeuten das Du die Identität der Leute daran festmachst wie sie Sätze bilden... Komplizierte Sätze -> Picard, kurze Sätze -> Sisko, Knurrlaute -> Kirk.
Dazu muss der Betreffende natürlich etwas "mehr" denken... ein einfacher Gedanke, noch dazu ein unpersönlicher wie, "Wir sollten auf Warp gehen"... dürfte dann kaum zuordenbar sein... er könnte vom Captain, Steuermann, Ersten Offizier... oder Redshirt der Woche kommen. Bevor der Telepath den Gedanken zuordnen kann und somit seine Priorität kennt, haben die Borg womöglich das halbe Schiff assimiliert. :D



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Gleichzeitig dürfte das dann dazu führen, dass man beim "Zuhören" der Gedanken einer Person, anhadn der Erinnerungen an die verschiedenen Muster, diese einer bestimmten Person zuordnen kann, auch wenn man sie gerade nicht sieht.


Sehr schwierig... also zumindest Menschen denken nicht so, glaube ich.
Bsp. Du sitzt vor einem Teller Suppe... und fängst an zu essen.
Kurz davor hattest Du irgendwie den Gedanken (oder sogar nur Impuls) "Essen... jetzt" woraufhin Deine Hand zum Löffel greift. An der Stelle hast Du gewissen Gedanken (behaupte ich mal) gar nicht genau mitbekommen... der 'Befehl': "Essen jetzt"... diesen Gedanken wirst Du gar nicht wahrnehmen... Du fängst einfach an. Auch der Gedanke "Löffel greifen" ... ob Du den so ausformulierst... ich bezweifle es fast. Gerade über alltägliches denkt man eben wenig nach...

Aber selbst wenn Dein Kopf diese Gedanken so klar hervorbringt... wird er nicht automatisch die Suppe mit allen Suppen vergleichen die Du je gegessen hast... Du wirst nicht an Deine erste oder letzte Suppe denken, nicht an Deine Kindheit, nicht an alle Buichstaben die da e drin schwammen... etc. Individuelle Gedanken und Erinnerungen bei so einer einfachen simplen Tätigkeit dürften also die Ausnahme sein. Ergo hat so ein "Alltagsgedanke" auch ganz wenig individuelles Profil... und dürfte deswegen einer Person nur sehr schwer zuordnenbar sein.

Du kannst es ja an Dir überprüfen. Bei wie vielen Tätigkeiten oder Gedanken, machst Du Dir soviel "Kopf" das man sofort sagen könnte, "Ja, das muss Will sein".



Damit wird die Telepathi Checkliste immer umfangreicher;

a. was ist ein Gedanke
b. wie vollständig ist er
c. wie individuell sind Gedanken
d. wie oder was überträgt Gedanken
e. werden Gedanken wirklich abgestrahlt oder muss der Telepath sie sich holen
f.  ist  Telepathie demnach zielgerichtet oder "rundum"
g. sind Gedanken interspeziell lesbar, trotz Wahrnehmungsunterschiede (-> zurück zu a. )




 

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