Autor Thema: Star Trek - The Motion Picture Revisited  (Gelesen 41602 mal)

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ToVa

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #15 am: 10.02.12, 21:13 »
Ich habe eben mal nachgesehen; Memory Alpha sagt;

2265 -     Als Captain, erhält er das Kommando über die USS Enterprise (NCC-1701).
2270 -    Zum Rear Admiral befördert als Chef der Einsatzplanung.

Also die Schreiber da gehen auch vom Rear Admiral aus. Dennoch bleibt es sehr fragwürdig... zum einen hat es 2268 nachweislich den Commodore Rang nocht gegeben, zum zweiten wird durch diese Zeitlinie zumindest das Semi-Canonische TAS das die zweite Fünfjahresmission beschreibt... überschrieben. Und auch wenn man das aussen vor lässt ist der Schritt zwischen Beförderung zum Captain und später Rear Admiral extrem kurz...

Was mir auch ziemlich komisch dabei vorkommt ist, dass gesagt wird "Admiral Kirk" sei "Chef der Einsatzplanung" ... das dieser Posten von einem Offizier im niedrigsten Admiralsrang geleitet wird ist in meinen Augen nicht sehr plausibel.

CptJones

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #16 am: 10.02.12, 22:34 »
Ich habe eben mal nachgesehen; Memory Alpha sagt;

2265 -     Als Captain, erhält er das Kommando über die USS Enterprise (NCC-1701).
2270 -    Zum Rear Admiral befördert als Chef der Einsatzplanung.

Also die Schreiber da gehen auch vom Rear Admiral aus. Dennoch bleibt es sehr fragwürdig... zum einen hat es 2268 nachweislich den Commodore Rang nocht gegeben, zum zweiten wird durch diese Zeitlinie zumindest das Semi-Canonische TAS das die zweite Fünfjahresmission beschreibt... überschrieben. Und auch wenn man das aussen vor lässt ist der Schritt zwischen Beförderung zum Captain und später Rear Admiral extrem kurz...



Nochmal zum Mitmeiseln:

Commodore war in der US Navy ( deren Rangsystem auf die Sternenflotte übertragen wurde ) nur ein Titel für Offiziere im Rang eines Captains. Das heißt nach Captain geht es mit dem niedrigsten Admiralsrang weiter.
In der Navy selbst wurde der Commodore mehrmals eingeführt und wieder verworfen, letztenendlich wurde daraus Rear Admiral gemacht. Somit ist diese Beförderung noch lange nicht so idiotisch wie vom Kadetten zum Stabsoffizier.

Desweiteren wer sagt denn, dass die Vorgaben für den Posten als Leitung der Einsatzplanung nicht mit einem Rear Admiral besetzt werden kann?
Reporter: Mr Abrams, warum kam in ST 11 nicht Jar Jar Bings vor?

Abrams: Weil wir von George Lucas nicht die Genehmigung erhalten haben!

ulimann644

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #17 am: 10.02.12, 22:44 »
Ich habe eben mal nachgesehen; Memory Alpha sagt;

2265 -     Als Captain, erhält er das Kommando über die USS Enterprise (NCC-1701).
2270 -    Zum Rear Admiral befördert als Chef der Einsatzplanung.

Also die Schreiber da gehen auch vom Rear Admiral aus. Dennoch bleibt es sehr fragwürdig... zum einen hat es 2268 nachweislich den Commodore Rang nocht gegeben, zum zweiten wird durch diese Zeitlinie zumindest das Semi-Canonische TAS das die zweite Fünfjahresmission beschreibt... überschrieben. Und auch wenn man das aussen vor lässt ist der Schritt zwischen Beförderung zum Captain und später Rear Admiral extrem kurz...



Nochmal zum Mitmeiseln:

Commodore war in der US Navy ( deren Rangsystem auf die Sternenflotte übertragen wurde ) nur ein Titel für Offiziere im Rang eines Captains. Das heißt nach Captain geht es mit dem niedrigsten Admiralsrang weiter.
In der Navy selbst wurde der Commodore mehrmals eingeführt und wieder verworfen, letztenendlich wurde daraus Rear Admiral gemacht. Somit ist diese Beförderung noch lange nicht so idiotisch wie vom Kadetten zum Stabsoffizier.

Wie früher gesagt, es gab und gibt Marinen, die den Commodore als höchsten Stabsoffizier führ(t)en - und andere bei denen er der niedrigste Flaggoffiziersdienstgrad war/ist...

Desweiteren wer sagt denn, dass die Vorgaben für den Posten als Leitung der Einsatzplanung nicht mit einem Rear Admiral besetzt werden kann?

Keiner - bei der CIA ist es sogar möglich dass ein Mitarbeiter (die leitenden besitzen militärische Ränge, obwohl sie Zivil tragen) vom Commander (Oberstleutnant) direkt zum Drei-Sterne-Admiral befördert wird, wenn er den Posten von einem der 5 Leitenden Direktoren übernimmt. Diese Ausnahme von der rein militärischen Reglung existiert deshalb, weil hier der Rang mit der Funktion verknüpft (und in diesem Fall auch notwendig) ist.

Von daher könnte Kirk den Konteradmiral auch aufgrund seiner Funktion inne haben, nicht aufgrund des normalen Beförderungstaktes...
« Letzte Änderung: 10.02.12, 22:45 by ulimann644 »

CptJones

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #18 am: 11.02.12, 09:55 »
Eine weitere Ausnahme gibt es zumindest bei der Bundeswehr wo man mit entsprechenden Beruf gleich zum Unteroffizier/Stabsunteroffizier ( Gesellen Ebene ) Feldwebeldienstgrade ( Meister Ebene ) oder sogar Offizier ( meist Ingenieure, Ärzte usw ) ernannt werden kann, aber noch die komplette Grundausbildung, so wie die anschließenden Lehrgänge absolvieren muss. Dies ist auch nur dann möglich, wenn der erlernte Beruf auch zum Posten passt auf dem man sich bewirbt. Ansonsten gilt der reguläre Werdegang.
Doch auch bei dieser Version würde Abrams Kirk nicht durchkommen. Es sei denn Kneipenschlägerein und Autos versenken zählen als Kriterien.


PS: Das Board zickt heute wieder ohne ende.
« Letzte Änderung: 11.02.12, 10:05 by CptJones »
Reporter: Mr Abrams, warum kam in ST 11 nicht Jar Jar Bings vor?

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Fleetadmiral J.J. Belar

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #19 am: 11.02.12, 10:11 »
@ CptJones

Zitat
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Vielleicht liegt es noch daran und dass es noch ein paar Sachen zu tun gibt. Bei mir läuft es rund.
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Max

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #20 am: 11.02.12, 12:16 »
Was mir zuvor nie aufgefallen ist, das Kirk im ersten Film völlig Out-of-Character auftritt... schlimmer noch, als völliger Unsympath.
Die Erklärung, dass in der Zwischenzeit einfach viel passiert ist und sich Kirk mit der Annahme des Admiralsposten kein Gefallen getan hat und sich folglich in einer Art Midlife-Crisis befindet, ist durchaus plausibel. In diesem Punkt traut sich der Film wenigstens, nicht einfach nur die Positionen der Serie zu übertragen, was durchaus nicht reizlos ist.


Das zweite ist das Kirk als Kommandant extrem "schwach" dargestellt wird... er lässt McCoy extra zur Flotte einziehen weil er ihn braucht ("need you badly")... später ähnliches mit Spock. Ohne die Figuren scheint er überzeugt zu sein das die Mission nix wird... besonders in Bezug auf McCoy ist das bemerkenswert, denn immerhin ist dieser "nur" der Schiffsarzt.
Na ja, das ist doch nicht wirklich verkehrt finde ich. Auf der einen Seite haben wir einen recht "harten" Kirk, einige Szenen künden aber bei ihm auch von Unsicherheit und dass er sich die mit der Anwesenheit McCoys (und später Spocks) kompensieren möchte, ist doch irgendwie auch plausibel.


Die durchaus interessanten Randfiguren wie Decker oder Ilia (ich erinnerte mich zB nicht mehr daran das Deltaner offenbar Kontakt Emptahen sind die sogar Schmerzen absorbieren können, zumindest tut Ilia das bei Chekov) sind natürlich vollkommen verschenkt. Ihre "Love"Story wirkt sogar ziemlich peinlich.
Nun, es sind halt Randfiguren. Das einzige, was mich an dem Konzept stört, ist, dass Decker heldenhaft abtritt und die Stammcrew damit beim Schlussbild wieder unter sich bleibt. Die Liebesgeschichte zwischen Decker und Ilia finde ich deutlich weniger peinlich als das, was man mit Riker und Troi in "Insurrection" veranstaltet hat. Die beiden hatten eine Vorgeschichte, Ilias Transformation hat viel verändert und bildet einen gewalten Reiz der Story, denn Deckers Wunsch, sich mit V'Ger zu vereingen ist aus diesem Grund höchst heikel und fordert viel Hinterfragen - im positiven Sinne!
BTW: Dass Du Dich an die Heilfähigkeiten der Deltaner nicht errinnerst, könnte daran liegen, dass diese Szene nur in der Director's Cut-Version verhanden ist, wenn ich mich nicht irre.


Die Story des Films an sich hat einige deutliche Löcher... im grossen wie im kleinen. Vger zB soll einen Ausdehnung von 82 astronomischen Einheiten haben, was wohl ca. 12 Mrd Kilometer entspricht und damit etwa der Entfernung von der Sonne zum Saturn. Das sich so ein Objekt (sie auch Masse und Schwerkraft) durch ein Sonnensystem bis zur Erde bewegen könnte ist einfach... vollkommener Unsinn. Warum Vger so gross ist, wird auch nicht wirklich erklärt.
Scottys Behauptung man könne das Objekt durch die Selbstzerstörung der Enterprise mit vernichten wirkt jedenfalls lächerlich. Ähnlich wie der Versuch der Klingonen das Objekt mit drei Schiffen, später der Versuch der Föderation mit einem Schiff anzugehen.
Ich habe das im Film damals so verstanden, dass es einen "Kernbereich" gibt (den die Enterprise dann überfliegt) und eine Wolkenhülle, die sich nach und nach rückbildet. Dann ist es kein Wunder, dass V'Ger später nicht das ganze Sonnensystem ausfüllt.
Der Versuch der Klingonen war freilich etwas sinnfrei, aber dass die keine anderen Handlungsoptionen in Betracht ziehen, ist zumindest nach der Neuausrichtung als Kriegerrasse nicht so verwunderlich.
Nachdem sich V'Ger auf den "Kernbereich", auf das eigentliche Raumschiff, reduziert hat, konnte ja vielleicht wirklich die Hoffnung bestehen, dass die Selbstzerstörung auch V'Ger vernichten könnte.


Ansonsten hat der Film inszenatorisch natürlich die deutliche Schwäche das nichts passiert... ausser das man durch die Wolke fliegt. Im prinzip besteht die hälfte des Films nicht aus einem erzählerischen oder gar dramatischen Kern sondern der Angeberei einer ausgeuferten FX Schmiede... die natürlich heute veraltet sind und eh tausendmal reproduziert wurden, also den Film heute nicht mehr herausheben.
Ideal ist das mit den Effekten freilich nicht, aber das ist eine Reaktion aus Erwartungen und Möglichkeiten der Zeit.
Aber: Zum einen zeigt das wirklich die Macht im Sinne von Ausmaßen V'Gers, zum anderen bestimmt das die Atmosphäre des Filmes, die durchwegs ruhig (aber nicht entspannt) ist - das bildet übrigens einen Unterschied zum hypernervösen JJA-Film, der ein wenig Ruhe scheinbar gar nicht aushalten kann.


Was mich dennoch verwundert ist: Wer heute den "neuen" Film so vehement ablehnt... müsste eigentlich auch mit dem ersten Film extreme Probleme haben. Fast sogar mehr, weil Abrams zumindest die Figuren wie Kirk und Spock nicht so "verzieht" wie TMP das teils tut... von den Figuren her ist Abrams deutlich näher an der Serie als Robert Wise.
Ich mag TMP sehr und kann JJAs ST-Film nicht ausstehen.
Von allem anderen mal abgesehen: JJAs Film ist schlicht kein guter Film, da braucht man nicht den ST-Maßstab mit humanistischen Grundidealen etc. anlegen. Rein handwerklich ist JJAs Film mMn nichts wert. TMP hat ein Gefüge, auch wenn man je nach Geschmack die Abläufe vielleicht nicht mag, und ist keine Aneinanderreihung von Fetzen, die lediglich in sich und zum Selbstzweck funktionieren.


Insgesamt fällt ST11 aber doch um einiges herzlicher und warmherziger aus als TMP... vor allem da STTMP eines völlig fehlt: Humor. Ausser einem oder zwei Sätzen von McCoy ("they... drafted me") ist The Motion Picture derart humorlos und "kalt"... wie sonst kein anderer ST Film (inklusive 11).
Stimmt, TMP ist recht "humorlos".
Der Humor in JJAs Film gefällt mir persönlich aber auch über weite Strecken nicht, weil er schlicht albern ist.



Ich denke auch, V'Ger war der irrealste Gegner der Filmsaga.
Ein Grund, den Film zu mögen.
Dieses andauernde Phaser- und Torpedoschießen, dieses Geprügel - das ist nicht originell, das ist konventionell. Sicher kann es unterhalten, aber mal eine Ausnahme zu sehen, ist sehr erholsam.



Gerade Kirk fällt in ST 11..... nein er wir die Karriere Treppe in diesem Film hochgeschleudert und zwar mittels Katapult! Er wird eher als jemand gezeigt der nahezu in jede Kneipenschlägerrei gerät und anschließend von jemanden mit einem Gewehr durch die ganze Gemeinde gejagt wird.
Besonders zynisch finde ich, dass Pike diese sozialen Defizite Kirks adelt, indem er meint, ein hirnloser Typ wäre genau das, was der Sternenflotte fehle.



Zugegeben, ja ich nehme den Film durchaus persönlich. Und angesichts dessen, was im vorfeld so gelobt wurde und man im nachhinein so was vorgesetzt bekommt, der darf nicht erwarten, dass man nur aus solidarität Jubelt und Klatscht.
Na ja, die hohen Erwartungen... ich hatte schon früh den Eindruck, dass das ein Maßstab ist, der sich eher an den Mainstream-Erwartungen orientiert, die auch ein Adam Sandler bedient.


« Letzte Änderung: 11.02.12, 12:41 by Max »

SSJKamui

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #21 am: 11.02.12, 13:31 »
Nun ja, Star Trek 11 war einfach die Wiederholung typischer Hollywood Plot Rezepte, die sich in den Jahren als Erfolgreich herausstellten. (Quasi tatsächlich das Fast Food Hollywoods.) Problematischer finde ich ja, an wie vielen Franchises mittlerweile dieses Team von ST11 arbeitet. Nicht nur Transformers. Auch bei dem neuen Aliens Quasi Prequel Prometheus sind diese teilweise beteiligt, was bei mir gewisses Unbehagen auslöst. (Star Trek kann ja trotz allen Unkenrufen der Fans so einen "Hyperspeed" Stil noch vertragen, aber Alien? Wie darf ich mir das vorstellen?) Auch denke ich, durch dieses Wiederverwenden von Teams kann durchaus "Einheitsbrei" im wörtlichen Sinn entstehen.

Zwar habe ich sowieso das Gefühl, Franchises wie Star Trek und Star Wars etc. zehren nur von ihrem eigenen Ruhm. (Ausnahme Battlestar Galactica u.A..) Nur ganz neue Universen wie Avatar erzeugen noch echte "sensationen" und was echt neues.

Star Trek 11 war auch nur eine Space Opera reduziert auf den untersten/niveaulosesten Kern des Genres. (Bösewicht droht mit Superwaffe Planeten zu zerstören und draufgängerischer Held ist die einzige Rettung für die Erde. Das gab es auch schon in den 30er Jahren. Wenn man nicht sogar sagen kann, viele Plots waren damals auch schon besser/komplexer.)

Deshalb ist das auch nicht direkt (nur) ein Star Wars Klon, sondern einfach nur eine Space Opera allgemein auf die Elemente getrimmt, die scheinbar am Erfolgsversprechendsten sind. (Tut mir leid, aber ich finde sowieso Star Wars auch sehr viel interessanter als Star Trek 11.)

Neben dieser Abrams Richtung scheint momentan auch die "Sci Fi Channel Produktionsweise" ebenfalls dominant zu sein, wo die Stories zwar etwas besser sind, aber sehr häufig die Planeten aussehen wie ein und derselbe Wald (Galactica, Flash Gordon etc.) und sehr vieles auch noch sehr auf das Sparen von Kosten optimiert ist. Ich glaube, dies hätte auch nicht unbedingt zu einem besseren Ergebnis geführt bei Star Trek 11.

Star Trek 1 war eher angelehnt an die Situation in Sci Fi TV Serien späterer Zeit (wie Star Trek natürlich), also das Raumschiff als Hauptort der Handlung und so gut wie keine Besuche auf Planeten. Außerdem gehörte TMP eher in eine Entwicklung wie Andromeda Strain, 2001 und Solaris, die das typische Space Opera Element der Heldengeschichte im Weltall eher vermieden haben und eher auf wissenschaftliche Erforschung von irgendeinem Alienphänomen gesetzt haben mit eher wenig Action (mit Ausnahmen) und sehr starker Dialoglastigkeit. Den ersten Alien Film kann man teilweise sogar als Fortsetzung dieser Erzählart werten mit einer neuen Tendenz eher richtung Horror.

Gerade diese eher naturwissenschaftliche Ausrichtung ist es, was mit an TMP gefällt. (Auch als Kontrast zum "Columbus im Weltall", was sonst üblich ist.)

Die typische Focussierung der Handlung auf ein Raumschiff (und das ein großer Teil im Raumschiff passiert) in Star Trek 1 finde ich zwar nicht so gut, aber dies hatten fast alle Star Trek Filme. Dies hatte eigentlich nur Star Trek 11 ausgerechnet besser gemacht.

Die Ernsthaftigkeit von Star Trek 1 hat mich nicht wirklich gestört. (Und andere große Filme wie Blade Runner sind auch ziemlich ernst und humorlos.)

Max

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #22 am: 11.02.12, 14:44 »
Eins habe ich noch vergessen ;) :

Im Verhältnis zur restlichen Crew reagiert Kirk hingegen extrem gereizt, aggressiv, abweisend... besonders bei Decker und Ilia. In meinen Augen ist es fast ein Wunder das es nicht umgehend zu einer Meuterei kommt, da er völlig irrational zu handeln scheint... Deckers Degradierungen, die sofortige Einsetzung von Spock als Wissenschaftler... die Beinahe Vernichtung des Schiffes.
Zu den wenigen Dingen, die ich an TNG "All Good Things" auszusetzen habe, gehört der unnachvollziehbare Gehorsam, den die Crew der Ent-D Picard in der früheren Zeitlinie entgegenbringt. Hier verhält sich nämlich jemand völlig wirr und sorgt am Ende tatsächlich für die Vernichtung des Schiffs. Und das alles schlucken die Leute wegen einer einzigen mitreißenden Rede?
Bei Kirk liegt der Fall anders! Uhura spricht wohl aus, was viele denken: Mit Kirk an Bord glaubt man erst, dass die Mission gelingen kann. Der Mann hat einen Ruf und genießt durch viele Jahre gemeinsamer Arbeit das Vertrauen der Mannschaft.



Nun ja, Star Trek 11 war einfach die Wiederholung typischer Hollywood Plot Rezepte, die sich in den Jahren als Erfolgreich herausstellten. (Quasi tatsächlich das Fast Food Hollywoods.) Problematischer finde ich ja, an wie vielen Franchises mittlerweile dieses Team von ST11 arbeitet. Nicht nur Transformers. Auch bei dem neuen Aliens Quasi Prequel Prometheus sind diese teilweise beteiligt, was bei mir gewisses Unbehagen auslöst. (Star Trek kann ja trotz allen Unkenrufen der Fans so einen "Hyperspeed" Stil noch vertragen, aber Alien? Wie darf ich mir das vorstellen?) Auch denke ich, durch dieses Wiederverwenden von Teams kann durchaus "Einheitsbrei" im wörtlichen Sinn entstehen.

Zwar habe ich sowieso das Gefühl, Franchises wie Star Trek und Star Wars etc. zehren nur von ihrem eigenen Ruhm. (Ausnahme Battlestar Galactica u.A..) Nur ganz neue Universen wie Avatar erzeugen noch echte "sensationen" und was echt neues.
Ja, das mit dem Einheitsbrei - oder nennen wir es gerne auch Dominanz einer Richtung - ist wahrscheinlich wirklich eine Gefahr.
Ich bin aber der Meinung, dass auch Franchises mit Tradition und altem Ruhm in der Lage sein können, neues hervorzubringen. Radikalere Änderungen sind möglich und müssen dabei dann doch nicht zwangsläufig zur Aufgabe einer eigenen Identität (im Zuge einer Tradition) führen.


Star Trek 1 war eher angelehnt an die Situation in Sci Fi TV Serien späterer Zeit (wie Star Trek natürlich), also das Raumschiff als Hauptort der Handlung und so gut wie keine Besuche auf Planeten. Außerdem gehörte TMP eher in eine Entwicklung wie Andromeda Strain, 2001 und Solaris, die das typische Space Opera Element der Heldengeschichte im Weltall eher vermieden haben und eher auf wissenschaftliche Erforschung von irgendeinem Alienphänomen gesetzt haben mit eher wenig Action (mit Ausnahmen) und sehr starker Dialoglastigkeit. Den ersten Alien Film kann man teilweise sogar als Fortsetzung dieser Erzählart werten mit einer neuen Tendenz eher richtung Horror.

Gerade diese eher naturwissenschaftliche Ausrichtung ist es, was mit an TMP gefällt. (Auch als Kontrast zum "Columbus im Weltall", was sonst üblich ist.)
Und das ist das Schiene an diesem Film und er verschließt sich noch nicht mal den gängigen Erwartungen, immerhin ist V'Ger durchaus eine Bedrohung.
Star Trek hat für mich durchaus auch Stärken im wissenschaftlichen Blick auf das All. Gerne verweise ich auch wieder auf Folgen wie "Time Squared", die ich mir was die Grundauslegung einer Thematik in epischerer Ausbreitung durchaus auch für einen ST-Kinofilm vorstellen könnte.

SSJKamui

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #23 am: 11.02.12, 14:57 »
Genau meine Meinung.

Ich denke auch, auch traditionellere Medien können noch innovatives schaffen. (Wie teilweise der letzte X Men Film und die Batman Comics in den 80ern unter Frank Miller.) Gerade Paralleluniversen etc. wie bei ST11 verwendet können radikalere Änderungen ermöglichen (wie zum Beispiel Battlestar Galactica oder Gundam.).

Mit der Wissenschaftlichkeit stimme ich auch zu. Da gibt es und gab es bei Star Trek ja viele stärken. Insbesonders die Gesellschaft der Föderation, welche fast schon im platonisch/aristotelesschen Sinn auf Wissenschaft auch ethisch bringt da sehr viel Plot Potential, was aber bei sehr vielen Folgen und Filmen nicht richtig genutzt war. TMP war eine gute Ausnahme davon. (Obwohl da noch einige Möglichkeiten gab, darauf aufzubauen und das zu erweitern, was leider nicht richtig genutzt wurde.)

Max

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #24 am: 11.02.12, 18:07 »
Ich denke auch, auch traditionellere Medien können noch innovatives schaffen. (Wie teilweise der letzte X Men Film und die Batman Comics in den 80ern unter Frank Miller.) Gerade Paralleluniversen etc. wie bei ST11 verwendet können radikalere Änderungen ermöglichen (wie zum Beispiel Battlestar Galactica oder Gundam.).
Ich bin der Ansicht, dass das Setting gar nicht mal radikal sein muss, etwa durch ein Paralleluniversum - sondern durch eine andere Perspektive, in erster Linie wie weiland bei TNG geschehen: eine neue Serie in einer anderen Zeit spielen lassen. Das reicht schon, um sich ordentlich austoben zu können.
Es war meiner Meinung nach ein großer Fehler, auf TNG gleich wieder eine Serie folgen zu lassen, die in der gleichen Zeit spielt bzw. an sie anschließt, was man dann mit VOY wiederholt hat. Und der Bruch zu dem, was man bei TNG gesehen hat, war in DS9 schon sehr hart.


Mit der Wissenschaftlichkeit stimme ich auch zu. Da gibt es und gab es bei Star Trek ja viele stärken. Insbesonders die Gesellschaft der Föderation, welche fast schon im platonisch/aristotelesschen Sinn auf Wissenschaft auch ethisch bringt da sehr viel Plot Potential, was aber bei sehr vielen Folgen und Filmen nicht richtig genutzt war. TMP war eine gute Ausnahme davon. (Obwohl da noch einige Möglichkeiten gab, darauf aufzubauen und das zu erweitern, was leider nicht richtig genutzt wurde.)
Leider suchte man und sucht wohl zu schnell die Flucht in Action-Ansätze, das sah man ja auch in der Nachfolge von TMP.

ToVa

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #25 am: 11.02.12, 21:50 »
Zitat
Es war meiner Meinung nach ein großer Fehler, auf TNG gleich wieder eine Serie folgen zu lassen, die in der gleichen Zeit spielt bzw. an sie anschließt, was man dann mit VOY wiederholt hat. Und der Bruch zu dem, was man bei TNG gesehen hat, war in DS9 schon sehr hart.

TNG hat diesen Bruch aber auch in sich selbst. Es ist heute für mich immer wieder erstaunlich wie nah die erste Staffel von TNG eigentlich an TOS ist, sowohl was Auftreten der Figuren, Aliens, Drehbücher und auch Kulissen oder Kostüme angeht. Wenn ich die Staffel 1 und 7 von TNG miteinander vergleiche haben ich manchmal fast den Eindruck zwei verschiedene Serien zu sehen



Zitat
Leider suchte man und sucht wohl zu schnell die Flucht in Action-Ansätze, das sah man ja auch in der Nachfolge von TMP.

Ich verstehe aber nicht ganz wo oder wie der "wissenschaftliche" Ansatz funktionieren soll. Gerade TMP hat ZB mit der Erklärung das die Voyager Sonde durch ein schwarzes Loch gereist sei und einen Maschinenplanten erreicht hat, dessen Bewohner da um die Sonde eine riesige Maschine installierten... eine ziemlich abenteuerliche Erklärung in Beinahe einem Satz eingestreut... die wie ein Kaninchen aus dem Hut gezogen wird und mehr Fragen offen läasst als sie beantwortet.

Begonnen in DS9 und später in Voyager wurden pseudowissenschaftliche Erklärungen auf die Spitze getrieben und damit ganze Folgen fast völlig ohne Aussage, aber dafür immer mit dem Nonsens Partikel der Woche + Hauptdeflektor, aufgelöst.

Ich seh nicht wirklich das oder wie das in einem Kinofilm funktionieren kann... entweder bleibt die Erklärung/Mission pseudowissenschaftlich und damit sehr oberflächlich und somit austauschbar, oder aber sie ist wirklich wissenschaftlich fundiert, dann dürfte der Film aber so langweilig werden das selbst TMP wie Terminator2 dasteht.
Ich seh auch ehrlich gesagt nicht das Star Trek so sein muss... vom ursprünglichen Konzept her ist das eine Abenteuer/Western Serie... in einem Sci Fi Kontext.


PS, dazu wollte ich noch was loswerden;

Zitat
Besonders zynisch finde ich, dass Pike diese sozialen Defizite Kirks adelt, indem er meint, ein hirnloser Typ wäre genau das, was der Sternenflotte fehle.


Ich finde ehrlich gesagt, dass hier viele Fans auf einem ziemlich hohen Ross sitzen und sich zu Recht unbeliebt machen, weil man ihnen nachsagt sie seien abgehoben und halten sich (bzw. Charaktere die sie sich ausdenken)  für was besseres.

Viele Fans tun gerade so als müsse man schon die Fähigkeiten oder Charaktereigenschaften eines 60 jährigen Picard haben um überhaupt an der Academy mal ne Wand anstreichen zu dürfen. Ich finde das reichlich dünn. Diese teils Abqualifikation ist etwas... hm... also ich finde solche Urteile haarsträubend. Egal ob sie nun einen fiktiven Charakter wie Kirk betreffen oder ne andere oder die eigene Person.

Gerade hier müsste man eigentlich mal sagen; "Nö... das was Pike macht ist 100% Rodenberry, eine Welt in der JEDER ne Chance hat... und wer das nicht glaubt, schaue sich mal den jungen Picard an! Sofort weg von der Academy mit dem hirnlosen Draufgänger!"

Das empfinde ich übrigens generell an Star Trek inzwischen ziemlich... nervig. Dieser (oft von den Fans gebildete) moralische here Überbau... den angeblich das Rodenberry Universum hat oder haben muss, und der demzufolge auch von den Fans "angewendet" wird. Da ist Star Wars (samt Fan Dasein oft) deutlich entspannter.
« Letzte Änderung: 12.02.12, 04:55 by ToVa »

Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #26 am: 12.02.12, 08:46 »
Zitat
Besonders zynisch finde ich, dass Pike diese sozialen Defizite Kirks adelt, indem er meint, ein hirnloser Typ wäre genau das, was der Sternenflotte fehle.


Ich finde ehrlich gesagt, dass hier viele Fans auf einem ziemlich hohen Ross sitzen und sich zu Recht unbeliebt machen, weil man ihnen nachsagt sie seien abgehoben und halten sich (bzw. Charaktere die sie sich ausdenken)  für was besseres.

Viele Fans tun gerade so als müsse man schon die Fähigkeiten oder Charaktereigenschaften eines 60 jährigen Picard haben um überhaupt an der Academy mal ne Wand anstreichen zu dürfen. Ich finde das reichlich dünn. Diese teils Abqualifikation ist etwas... hm... also ich finde solche Urteile haarsträubend. Egal ob sie nun einen fiktiven Charakter wie Kirk betreffen oder ne andere oder die eigene Person.

Gerade hier müsste man eigentlich mal sagen; "Nö... das was Pike macht ist 100% Rodenberry, eine Welt in der JEDER ne Chance hat... und wer das nicht glaubt, schaue sich mal den jungen Picard an! Sofort weg von der Academy mit dem hirnlosen Draufgänger!"

Das empfinde ich übrigens generell an Star Trek inzwischen ziemlich... nervig. Dieser (oft von den Fans gebildete) moralische here Überbau... den angeblich das Rodenberry Universum hat oder haben muss, und der demzufolge auch von den Fans "angewendet" wird. Da ist Star Wars (samt Fan Dasein oft) deutlich entspannter.

Jup das sehe ich genauso.

es ist halt wirklich hin udn wieder der eindruck, das sich alles an TNG messen muss. pardon wenn ich das so sage, da kann man nur verlieren.

ich sehe Star Trek um ne spannende und interessante Story zu sehen.

das kann eine wissenschaftliche Mission sein, das kann auch eine Geschichte sein in der ein moralischen Problem beschrieben wird. Und das kann auch eine story sein wo die Enterprise wild um sich feuert.

aber die Betonung liegt auf spannend.

Und da sist The Motion Picture nun mal gar nicht in meinen Augen.

Und trotz seiner defizite
-  Kirks Karrire
-  durchschnittlicher Grundplot
- schwacher Gegner (aber die Gegner waren bei ST alle nicht so prickelnd.)
- einige fragwürdige Detailentscheidungen

ist der Film spannend.
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Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


PercyKeys

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #27 am: 12.02.12, 09:04 »
Sorry, aber ihr wollt doch nicht ernsthaft Picards Kadettendasein gegen das vom neuen Kirk vergleichen?

Mal ganz ehrlich - natürlich entwickelt sich Kirk bereits in Star Trek 11 zum Besseren, aber vieles von dem, was er tut ist doch nicht einer derart wichtigen Institution würdig. Ich fände es schlimm, wenn eine Elite-Akademie wie die der Sternenflotte jedem ne Chance geben würde... und von daher sind Pikes Worte grenzwertig und die Beförderung ziemlich lächerlich IMO.
« Letzte Änderung: 12.02.12, 09:06 by PercyKeys »

SSJKamui

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #28 am: 12.02.12, 09:20 »
Ja, an dem Technobabble ist was dran. Das finde ich auch teilweise bescheuert. Mit "Wissenschaftlichkeit" meinte ich auch nicht das, sondern eher einen Plot um die Erforschung eines Phänomens (wie V'Ger oder der Virus in Andromeda Strain), wo die Crew Untersuchungen durchführt, um es zu verstehen und darauf hin weitere Schritte plant. In Kontrast zu einem Plot über einen Kampf gegen einen Bösewicht XYZ.

Die Wissenschaftlichkeit irgendeiner Erklärung des Ganzen hatte ich nicht gemeint damit. Ich weiß auch, Star Trek ist reines Soft Sci Fi.

Ich finde ehrlich gesagt, dass hier viele Fans auf einem ziemlich hohen Ross sitzen und sich zu Recht unbeliebt machen, weil man ihnen nachsagt sie seien abgehoben und halten sich (bzw. Charaktere die sie sich ausdenken)  für was besseres.

Viele Fans tun gerade so als müsse man schon die Fähigkeiten oder Charaktereigenschaften eines 60 jährigen Picard haben um überhaupt an der Academy mal ne Wand anstreichen zu dürfen. Ich finde das reichlich dünn. Diese teils Abqualifikation ist etwas... hm... also ich finde solche Urteile haarsträubend. Egal ob sie nun einen fiktiven Charakter wie Kirk betreffen oder ne andere oder die eigene Person.

Gerade hier müsste man eigentlich mal sagen; "Nö... das was Pike macht ist 100% Rodenberry, eine Welt in der JEDER ne Chance hat... und wer das nicht glaubt, schaue sich mal den jungen Picard an! Sofort weg von der Academy mit dem hirnlosen Draufgänger!"

Das empfinde ich übrigens generell an Star Trek inzwischen ziemlich... nervig. Dieser (oft von den Fans gebildete) moralische here Überbau... den angeblich das Rodenberry Universum hat oder haben muss, und der demzufolge auch von den Fans "angewendet" wird. Da ist Star Wars (samt Fan Dasein oft) deutlich entspannter.

Zitat
Besonders zynisch finde ich, dass Pike diese sozialen Defizite Kirks adelt, indem er meint, ein hirnloser Typ wäre genau das, was der Sternenflotte fehle.


Ich finde ehrlich gesagt, dass hier viele Fans auf einem ziemlich hohen Ross sitzen und sich zu Recht unbeliebt machen, weil man ihnen nachsagt sie seien abgehoben und halten sich (bzw. Charaktere die sie sich ausdenken)  für was besseres.

Viele Fans tun gerade so als müsse man schon die Fähigkeiten oder Charaktereigenschaften eines 60 jährigen Picard haben um überhaupt an der Academy mal ne Wand anstreichen zu dürfen. Ich finde das reichlich dünn. Diese teils Abqualifikation ist etwas... hm... also ich finde solche Urteile haarsträubend. Egal ob sie nun einen fiktiven Charakter wie Kirk betreffen oder ne andere oder die eigene Person.

Gerade hier müsste man eigentlich mal sagen; "Nö... das was Pike macht ist 100% Rodenberry, eine Welt in der JEDER ne Chance hat... und wer das nicht glaubt, schaue sich mal den jungen Picard an! Sofort weg von der Academy mit dem hirnlosen Draufgänger!"

Das empfinde ich übrigens generell an Star Trek inzwischen ziemlich... nervig. Dieser (oft von den Fans gebildete) moralische here Überbau... den angeblich das Rodenberry Universum hat oder haben muss, und der demzufolge auch von den Fans "angewendet" wird. Da ist Star Wars (samt Fan Dasein oft) deutlich entspannter.

Jup das sehe ich genauso.

es ist halt wirklich hin udn wieder der eindruck, das sich alles an TNG messen muss. pardon wenn ich das so sage, da kann man nur verlieren.

ich sehe Star Trek um ne spannende und interessante Story zu sehen.

das kann eine wissenschaftliche Mission sein, das kann auch eine Geschichte sein in der ein moralischen Problem beschrieben wird. Und das kann auch eine story sein wo die Enterprise wild um sich feuert.

aber die Betonung liegt auf spannend.

Und da sist The Motion Picture nun mal gar nicht in meinen Augen.

Und trotz seiner defizite
-  Kirks Karrire
-  durchschnittlicher Grundplot
- schwacher Gegner (aber die Gegner waren bei ST alle nicht so prickelnd.)
- einige fragwürdige Detailentscheidungen

ist der Film spannend.


Dem stimme ich leider zu. Bei manchen Trekkies kommt es einem leider so vor, als halten sie sich selbst für die Krone der Schöpfung und Star Trek TNG für den Höhepunkt aller abendländischer Philosophie. (Oder sogar für ein politisches Pamphlet. Bei den Zuschauermeinungen bei Hart aber Fair waren sogar mehrfach Leute im Gästebuch, die forderten Deutschland umzugestalten nach dem Vorbild der Föderation aus Star Trek.  :confused )

Dann haben manche Trekkies auch häufig dieses Gerede von ihrer doch so überlegenen Kultur, die sie gegen schädliche Einflüsse schützen müssen. (Hier zum Glück weniger, aber auf anderen Star Trek Seiten wie Treknews ist das teilweise sehr übertrieben.) Bei manchen dieser Leute hat man eher das Gefühl, von Anhängern Thilo Sarrazins umgeben zu sein als von Trekkies. Und das wird teilweise auch auf lächerliche Bahnen übertrieben. (Ich hatte schonmal erlebt, dass einer regelrecht niedergemacht wurde, weil er eine Reise in eine andere Galaxis beschrieb mit einem Generationenschiff, da dies ja kein Star Trek sei, wenn die Föderation mal versuchen würde eine Reise in eine andere Galaxis zu unternehmen.) Teilweise wird da schon so getan, als sei eine poplige Fanfic schon das Ende des Franchises.

Nicht falsch verstehen, es gibt wirklich Elemente, über die man sich streiten kann (wie ich zum Beispiel jemanden gesehen hab, der quasi Intelligent Design bei Star Trek einführen wollte). Und es ist nicht falsch ein wenig Anspruch zu verlangen. (Wobei aber Star Trek auch nie die Spitze des Anspruchs war, was einige Trekker immer behaupten.) Es muss aber nicht alles nach TNG Schema vorgehen und ein paar andere Blickwinkel sind noch kein Ende von Star Trek. Und es kann und muss auch Geschichten zur reinen Unterhaltung geben ohne sonderlich große Thematisierung einer "Moral".

Max

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Antw:Star Trek - The Motion Picture Revisited
« Antwort #29 am: 12.02.12, 10:14 »
TNG hat diesen Bruch aber auch in sich selbst. Es ist heute für mich immer wieder erstaunlich wie nah die erste Staffel von TNG eigentlich an TOS ist, sowohl was Auftreten der Figuren, Aliens, Drehbücher und auch Kulissen oder Kostüme angeht. Wenn ich die Staffel 1 und 7 von TNG miteinander vergleiche haben ich manchmal fast den Eindruck zwei verschiedene Serien zu sehen
Hier wirst Du von mir keinen Einspruch vernehmen! Die Serie hat wirklich eine große Wandlung durchgemacht. Wie mehrere Kommentare von mir hier im Forum belegen, sehe ich da den Bruch in erster Linie nach der zweiten Staffel.
Ich denke, hier spielten viele Punkte mit rein: Hauptsächlich veränderte Personalien bei den Machern, aber wohl auch eine gewisse Routine in der Produktion (auch in der Technik), die zwar stets auftritt, sich hier aber durch verschiedene Konstellationen stärker ausgewirkt hat als sagen wir mal bei VOY.
In meinen Augen - aber das ist dann schon wieder eher etwas für den TNG-Thread - bildet Picard dabei aber doch noch so etwas wie eine Integrationsfigur. Bei all den Änderungen, die teilweise radikalere Modelle zurücknahmen (wie die Mitglied- oder enge Partnerschaft der Klingonen in bwz. mit der Föderation) oder eine Akzentverschiebung zu größeren und zugleich konventioneller ausgerichteten Konflikten (man denke an die Einführung der Cardassianer, die aber zu großem Teil auch nur für DS9 Schützenhilfe lieferten) erreicht es die feste moralische Position Picards (trotz dessen Veränderung, etwa hin zu familiärerem Auftreten), dass das Bild einer neuen menschlichen Mentalität, das in den frühen Staffeln breiter in der Serie sowohl durch Figuren als auch Geschichten verankert war, nicht erodierte.
Und man kann diese Moral Picard mögen oder anlehnen, sie bildete durchaus einen wichtigen Teil der Serie.

Ich verstehe aber nicht ganz wo oder wie der "wissenschaftliche" Ansatz funktionieren soll. Gerade TMP hat ZB mit der Erklärung das die Voyager Sonde durch ein schwarzes Loch gereist sei und einen Maschinenplanten erreicht hat, dessen Bewohner da um die Sonde eine riesige Maschine installierten... eine ziemlich abenteuerliche Erklärung in Beinahe einem Satz eingestreut... die wie ein Kaninchen aus dem Hut gezogen wird und mehr Fragen offen läasst als sie beantwortet.

Begonnen in DS9 und später in Voyager wurden pseudowissenschaftliche Erklärungen auf die Spitze getrieben und damit ganze Folgen fast völlig ohne Aussage, aber dafür immer mit dem Nonsens Partikel der Woche + Hauptdeflektor, aufgelöst.
Dieser Deus ex machina-Effekt, der vor allem in den späten ST-Serien zur Rettung herhalten musste, ist natürlich nicht gut, aber er ist auch nicht das, was ich fordern oder erwarten würde. Er soll Zufriedenheit schaffen, aber die ist nicht immer wünschenswert. Offene Fragen - ja was kann man sich schöneres vorstellen? Es ist doch super, wenn man das Kino verläßt und noch Raum dafür hat, die gesehenen Inhalte weiter zu denken - nicht, weil man Logiklücken füllen muss, sondern weil ein faszinierender Gedanke mehr als nur ein einfaches Ende findet.
(Aber die Frage rund um die Wissenschaft in einem solchen Film hat ja JJSKamui schon super aufgeriffen).

Und das verbindet sich ideal hiermit:

Ich seh nicht wirklich das oder wie das in einem Kinofilm funktionieren kann... entweder bleibt die Erklärung/Mission pseudowissenschaftlich und damit sehr oberflächlich und somit austauschbar, oder aber sie ist wirklich wissenschaftlich fundiert, dann dürfte der Film aber so langweilig werden das selbst TMP wie Terminator2 dasteht.
Ich seh auch ehrlich gesagt nicht das Star Trek so sein muss... vom ursprünglichen Konzept her ist das eine Abenteuer/Western Serie... in einem Sci Fi Kontext.

Bei den abenteuerlichen Reisen ins Unbekannte stößt man automatisch auf das Fremde. Dieses Fremde verstehen zu wollen, hat Reiz genug, um daraus einen unterhaltsamen Film zu machen.


Zitat
Besonders zynisch finde ich, dass Pike diese sozialen Defizite Kirks adelt, indem er meint, ein hirnloser Typ wäre genau das, was der Sternenflotte fehle.


Ich finde ehrlich gesagt, dass hier viele Fans auf einem ziemlich hohen Ross sitzen und sich zu Recht unbeliebt machen, weil man ihnen nachsagt sie seien abgehoben und halten sich (bzw. Charaktere die sie sich ausdenken)  für was besseres.

Viele Fans tun gerade so als müsse man schon die Fähigkeiten oder Charaktereigenschaften eines 60 jährigen Picard haben um überhaupt an der Academy mal ne Wand anstreichen zu dürfen. Ich finde das reichlich dünn. Diese teils Abqualifikation ist etwas... hm... also ich finde solche Urteile haarsträubend. Egal ob sie nun einen fiktiven Charakter wie Kirk betreffen oder ne andere oder die eigene Person.

Gerade hier müsste man eigentlich mal sagen; "Nö... das was Pike macht ist 100% Rodenberry, eine Welt in der JEDER ne Chance hat... und wer das nicht glaubt, schaue sich mal den jungen Picard an! Sofort weg von der Academy mit dem hirnlosen Draufgänger!"
Tja, dann könnte man die Sache aber auch wieder umdrehen und sagen: Die Handlungsweise, jemandem eine (zweite) Chance einzuräumen, ist schon wieder sowas von durchtränkt vom Gutmenschentum, das ja auch wieder ein Vorwurf in Richtung moralischer Warte mancher ST-Fans wäre.
In meiner Wahrnehmung von Pike Ansprache an Kirk blieb nichts hängen, was über den Standpunkt, die Sternenflotte bräuchte mehr Leute, die handeln statt nachzudenken, hinausginge, aber ich gebe ehrlich zu, dass hier meine Rezeption bzw. meine Erinnerung nicht ganz objektiv bzw. vollständig sein könnte, weil ich solche Szene nicht ganz unabhängig von anderen Botschaften (als Beispiel sei der widerliche Umgang mit dem Tod von Spocks Mutter im Dienste des "emotionalen Kompromittierens" angefügt) des Films sehen kann.



Mal ganz ehrlich - natürlich entwickelt sich Kirk bereits in Star Trek 11 zum Besseren, aber vieles von dem, was er tut ist doch nicht einer derart wichtigen Institution würdig.
Auch wenn es wahrscheinlich in einen anderen Thread gehört: Ich sehe nicht wirklich, dass sich Kirk im JJA-Film weiterentwickelt. Nennen wir es eine konsequente Figurenzeichnung, denn auch als Kommandant verhält er sich impulsiv und egomanisch.



Dem stimme ich leider zu. Bei manchen Trekkies kommt es einem leider so vor, als halten sie sich selbst für die Krone der Schöpfung und Star Trek TNG für den Höhepunkt aller abendländischer Philosophie.
Das Verlockende an TNG war und ist mMn, dass hier teilweise noch ein Bild einer Utopie aufrecht erhalten wurde, die wie in TOS einiges zu bieten hat.
Interessanter Weise habe ich vor ein paar Jahren mal eine Art Untersuchung (ich glaube, es war sotwas wie eine Uni-Arbeit in KW oder Soziologie) hineingelesen, die TNG hinterfragte und ganz erstaunliche Befunde zutage förderte wie etwa die Vermittlung eines Bildes, nur die Menschheit sei gegenüber unbekannten Spezies sowohl "auf-", als auch "abwärts-kompatibel" und setze sozusagen auf Mechanismen der Exklusion. Das passt überhaupt nicht zum Bild der moralischen Instanz und Toleranz - und dennoch ist es frappierend (und für mich dann auch in der Folge nicht ganz geklärt), warum TNG seinen Status besitzt, denn das die Serie von vielen so auf ein Schild gehoben wird, zeigt sich ja wie hier im Thread ja beschrieben, immer wieder.

Darüber hinaus muss ich aber auch gestehen, dass ich an Moral nichts Falsches sehen kann. Und es schadet meiner Meinung nach auch nichts, nichts alles dem Primat von Spannung und Action zu überlassen.
Und ich stimme auch den Aussagen, die hier gemacht wurden zu, dass es keinen Widerspruch zwischen spannender Unterhaltung und moralischer Botschaft geben muss.
« Letzte Änderung: 12.02.12, 10:22 by Max »

 

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