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Star Trek II - Khan... still wrathy

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Max:
Die Atmosphäre, die ST:II verströmt, empfinde ich als ziemlichen Unterschied zu der des ersten Films. Leider bedeutet das aber keine Annäherung an das gute alte TOS-Feeling.
Die Uniformen stehen für mich stellvertretend dafür. Die von TMP war ein wenig blass-rational. Die neuen roten aus ST:II finde ich bieder und träge. Mag Kirk am Ende auch das Gegenteil behaupten, für mich steht "The Wrath of Khan" dafür, dass die TOS-Helden irgendwie alt geworden sind.
Da ist nichts zu machen, aber es ist trotzdem schade. Und in Anbetracht der Tatsache, dass sich Kirk in ST:III, V, VI und sogar "Generations" auch noch prügeln darf, ist es doch etwas verwunderlich, dass ST:II so "körperlos" ist.

"Der Zorn des Khan" hat halt den Vorteil, dass wir zum ersten Mal in der Geschichte von Star Trek richtige und auch längere Raumschlachten zu sehen bekommen.

Die Musik...
"Battle in the Mutara Nebula" mag ich sehr, allerdings, bei Licht betrachtet, nur so ungefähr die erste Minute. Die gehört für mich zum Besten was die ST-Siundtracks zu bieten haben. Hier ist die Musik sehr abwechslungsreich und verspielt, während Horners Score für meinen Geschmack ansonsten zu oft zu "eindimensional" ist. Und auch "Battle in the Mutara Nebula" verliert für mich im Laufe der Spielzeit: Der Track wird zerfahren und schrill, manchmal hat man sogar das Gefühl, man würde keine Musik, sondern einfach nur Lärm hören. Natürlich ist das auch eine Methode zur Vertonung, aber ich favorisiere da meistens andere Lösungen.


Eigentlich ist es fast schade, dass die Khan-Storyline wieder aufgegriffen wurde, zumindest, nachdem eine echte Auseinandersetzung zwischen Khan und Kirk im Film ja gar nicht stattfindet.
Im Grunde war die TOS-Idee, Khan und seine Leute auszusetzen, nicht ganz uninteressant: Siedler, Abenteurer "erobern" eine wilde Welt. Es wird dann zu viel dem Konstrukt geopfert, Khan wirklich zu einer blinden Rache zu motivieren. Die schlimmste Fehlentscheidung diesbezüglich ist in meinen Augen, McGivers im Film nicht auftauchen zu lassen.



Edit:

--- Zitat von: Alexander_Maclean am 08.06.15, 19:59 ---Böse formuliert könnte man sagen, dass es sich bei der Geschichte um eine Wiederholung  von "Space speed". ist es aber nicht, denn es ist eine Fortsetzung.

--- Ende Zitat ---
Im Grunde genommen finde ich das fast schade. "Der schlafende Tiger" hatte ein paar ganz starke Dialogszenen zwischen Kirk und Khan, die sich sehr schön zuspitzten, und letztlich war auch die Interaktion zwischen McGivers und Khan nicht ohne Reiz. Auf all solche Momente musste man ja von Haus aus verzichten.

David:
So, hier kommt mein Review zu "Star Trek II - Der Zorn des Khan"

Zu meiner Wertung

Charaktere
Mit hat Kirsty Alley immer als Saavik besser als Robin Curtis. Sie hat einfach das hübschere Gesicht.
Dass Alley keine Vulkanieraugenbrauen hat, ist ein kleines Manko, aber sie hat ihre Rolle sehr gut.
Mir ist aufgefallen, dass Shatner seine Rolle zu Beginn recht,.. missmutig angelegt hat.
Liegt wahrscheinlich daran, dass Kirk Admiral und praktisch nicht mehr im aktiven Dienst ist. Kirks taktische Brillanz kommt im Kampf mit Khan gut rüber, aber ich finde, in Bezug auf die Reliant ist er ziemlich blauäugig gewesen. Nicht mal die Schilde hochfahren, wenn die Reliant nicht antwortet. Da wäre ich misstrauisch geworden.
Auch Nimoy schien seine Rolle ein wenig modifiziert zu haben. Spock kommt lange nicht so verschlossen rüber, wie in TMP und das macht ihn noch sympathischer. Pille ist wie eh und je, eine gute und gelungene Mischung aus Brummbär und netter Doc vom Land. Er ist auch genau der Richtige, der als Mahner vor Genesis auftritt.
Im Film sind die Figuren ca. 50 oder ein wenig jünger (Sulu, Chekov).
Auch wenn der Film - mal wieder - vor Allem von Kirk, Spock und dem Antagonisten lebt, war es eine gute Idee, Chekov zur Reliant zu versetzen. Doch letztlich konnte man daraus nicht viel herausholen. Er wirkt beim ersten Auftritt erfahrener, latscht aber ebenso blauäugig in Khans Falle, wie Terrell und bemerkt erst viel zu spät, dass er schon reingefallen ist.
Und mal ehrlich, der Captain und Chekov gehen allein auf einen Planeten, der zwar unbewohnt sein soll, aber wenn die Sensoren schon etwas wie Lebensformen anzeigen... DANG!, wie blöd kann man sein, nicht mal ein Standartaußenteam mit mind. 2 Securities zu bilden!?
Sulu, Uhura und Scotty lasse ich mal außen vor - sie verkommen bis auf ganz wenige Szenen, zu Stichwortgebern.
Carol und David Marcus... nun ja. Carol fand ich irgendwie... sympathisch. Sie passt irgendwie zu Kirk. Schade, dass diese Beziehung nie aufgegriffen wurde. David... nun ja...
Das Kirk ein Casanova ist, ist seit TOS Tagen hinlänglich bekannt. Dass dabei aber was zustande kam,... überraschte doch ein wenig.
8,5/10

Optik
Die neuen Uniformen gefallen mir gut. Sie sind einheitlich und ein wenig militärischer, als man es aus TOS oder TMP kennt.
Eine kleine Anmerkung zu Kirks Appartement. Sehr stilvoll mit Blick auf die Golden Gate Bridge. Gefällt mir; würde gern dort einziehen, wenn es das mit Blick auf Hafen und Michel gibt ;)
Der Planet Ceti Alpha V ist in der Digital Widescreen Collection, die ich besitze, recht gut gemacht, wirkt sogar glaubwürdig.
Sowohl die Enterprise als auch die Reliant wurden hübsch modelliert.
Einzig die fehlenden Schildblasen sind ein kleines Manko für die Wertung, die - glaube ich - aber in keinem der ersten 6 Filme visualisiert wurden.
Ist euch aufgefallen, dass die pulsierenden Röhren vorn im Bild beim ersten Auftritt von Carol Marcus (Minute 12:40) ziemlich denen ähneln, die man im Pathfinder-Labor gesehen hat? ;)
Die Enterprise ist - wie schon in TMP - ein schöner Anblick, wobei die am Beginn (Minute 24) verwendete Szene eindeutig aus TMP recycled wurde. Aber okay, das sparte Budget ;)
9,5/10

Die Story
Ist eigentlich schnell erzählt. Das Genesis-Projekt klingt ambitioniert, ist aber bei näherer Betrachtung fast eine Form einer Doomsday-Maschine. Die Föderation beherrscht Terraforming und baut eine Vorrichtung, mit der sich das schneller bewerkstelligen lässt. Klingt erst mal nicht schlecht aber jeder Idiot merkt schnell, dass man das Ding auch als eine Waffe von fast unbegrenzter Zerstörungskraft nutzen kann. IMO eine Forschung, die nicht in die Föderation passt und man fragt sich, warum ein so mächtiges Ding nicht unter schärfsten Sicherheitsmaßnahmen aufbewahrt wird - Nein, es liegt auf dem Präsentierteller in dem Regula 1 Labor - DANG!
Khan ist der perfekte Bösewicht; getrieben von Macht und Rache, nach dem er und seine Leute gut 20 Jahre auf Ceti Alpha V dahinvegetiert haben.
An Montalban muss sich weiterhin jeder Bösewicht im Star Trek Universum messen lassen und was soll ich sagen: Er bleibt unerreicht.
Die Handlung wird größtenteils vom Kampf Enterprise gegen Reliant getragen und das funktioniert in TWoK so dermaßen gut, dass alle nachfolgenden Filme es schwer hatten, sich daran messen zu lassen und sein wir ehrlich: Alle sind daran gescheitert.
Also ein paar Abstriche bei Genesis, aber viele Punkte für Khan/Kirk, die Raumschlacht und das drum herum.
Spocks herorisches Opfer nicht zu vergessen, das einem einfach nur den Atem raubt. Sie ist sicherlich die einprägsamste Szene des ganzen Films.
9/10

Sound
Die Musik ist ein wenig,... anders, als man sie erwartet hätte und IMO ein wenig zu "hell" für das Thema der Story.
Dennoch episch und angenehm. Die Soundeffekte der Phaser und Torpedos wurden erneut überarbeitet.
Alles in Allem eine gute Mischung.
7/10

Unterhaltung
An der Story und der Atmosphäre gibt es nix zu meckern. Ich schau auch ST II immer mal wieder gern, doch die ein wenig zähe Story um Genesis und die Kritikpunkte lassen mich nach Lust und Laune eher zu ST IV, VIII oder dem Remake greifen.
Alle in Allem aber ein unterhaltsamer Film, der mit dem Raumkampf am besten zu begeistern weis.
9/10

Trek-Feeling
Tja, was soll ich sagen. Der zweite Film zeigt uns unsere Helden ein wenig gealtert, aber ruhmreich wie eh und je.
Die kleinen Gags zwischen den Hauptfiguren zünden im richtigen Moment. Sei es zwischen Kirk und Spock bei ihrem Gespräch auf dem Weg nach Regula 1.
Der Film ist - mt Ausnahme der fehlenden Erforschung des Unbekannten.
Es ist das klassische Gut gegen Böse und wird hier grandios dargestellt.
TOP - Star Trek at it's best
10/10

Ein paar Worte noch, die nicht in die Wertung einfließen:
- der Code der Reliant ist fünfstellig und muss scheinbar nicht mal verschlüsselt werden *lach*. Was soll denn das für ein Sicherheitssystem sein, um die Brückenkontrollen vor Fernsteuerung zu schützen?
- Die Feldjacken von Pille, Kirk und Saavik... WTF!?... die beamen in ein bekanntes Raumlabor und sollte wissen, dass die Umweltsysteme funktionieren und rüsten sich aus, als gehe es zum Nordpol!!
- Kaaaahn!!!, einfach immer unvergleichlich.

Fazit
Star Trek II ist noch immer ein zeitloser Klassiker, der sicher noch Generationen nach uns begeistern wird.
Bis auf die zweifelsohne besseren Spezialeffekte und die Lensflares sticht er "Into Darkness" ohne Probleme noch immer aus.
Montalban spielt Khan grandios und im Vergleich zu ihm wirkt Cumberbatch wie Mickey Maus.
Er ist und bleibt - neben der Borg-Königin der beste Bösewicht der gesamten Filmreihe.

Wertungstabelle

Charaktere: 8,5/10
Optik: 9,5/10
Story: 9/10
Sound: 7/10
Unterhaltung: 9/10
Trek-Feeling: 10/10

Gesamt
8,8/10

Max:

--- Zitat von: David am 17.06.15, 19:35 ---Kirks taktische Brillanz kommt im Kampf mit Khan gut rüber, aber ich finde, in Bezug auf die Reliant ist er ziemlich blauäugig gewesen. Nicht mal die Schilde hochfahren, wenn die Reliant nicht antwortet. Da wäre ich misstrauisch geworden.

--- Ende Zitat ---
Ich denke, soetwas können wir sagen, weil wir die Story kennen. An sich besteht mMn kein großer Grund, so misstrauisch zu werden: Man befindet sich (wohl) mitten im friedlichen Föderationsgebiet und begegnet einem Schiff der eigenen Flotte, das nun einmal einfach nicht antwortet. Das ist ja nun nicht wirklich krass.



--- Zitat von: David am 17.06.15, 19:35 ---Er ist auch genau der Richtige, der als Mahner vor Genesis auftritt.

--- Ende Zitat ---
Die Szene mit McCoy und Spock ist wirklich ein Highlight in Bezug auf die Figuren! :)



--- Zitat von: David am 17.06.15, 19:35 ---Ist eigentlich schnell erzählt. Das Genesis-Projekt klingt ambitioniert, ist aber bei näherer Betrachtung fast eine Form einer Doomsday-Maschine. Die Föderation beherrscht Terraforming und baut eine Vorrichtung, mit der sich das schneller bewerkstelligen lässt. Klingt erst mal nicht schlecht aber jeder Idiot merkt schnell, dass man das Ding auch als eine Waffe von fast unbegrenzter Zerstörungskraft nutzen kann. IMO eine Forschung, die nicht in die Föderation passt und man fragt sich, warum ein so mächtiges Ding nicht unter schärfsten Sicherheitsmaßnahmen aufbewahrt wird - Nein, es liegt auf dem Präsentierteller in dem Regula 1 Labor - DANG!

--- Ende Zitat ---
Es gibt einige Forschungsbereiche, die zu Waffen missbraucht werden können (der Warp-Reaktor, um ein simples Beispiel zu nennen); die Frage ist halt, wie man damit umgeht. Ich finde es an sich schon bemerkenswert, dass in der Föderation grundsätzlich hier zwischen militärischem Zweig (in diesem Fall wird die Sternenflotte von Marcus und ihrem Team so gesehen) und ziviler Forschung getrennt wird. Damit distanziert man sich schon mal organisatorisch-strukturell davon, das Forschungsprojekt als Waffe zu missbrauchen.
Dass Khan auf das Genesis-Projekt aufmerksam wurde und es gar in seine Gewalt bringen konnte, war reiner Zufall. Scharfe Sicherheitsmaßnahmen hätten womöglich wieder eine stärkere Verschränkung mit dem Militär bedeutet, etwas, was das Team offensichtlich als grundsätzliche Bedrohung für ihr Vorhaben wahrgenommen hätte. Das ist eigentlich ein nicht uninteressantes Zeugnis für die Mentalität jener Zeit.



--- Zitat von: David am 17.06.15, 19:35 ---Die Handlung wird größtenteils vom Kampf Enterprise gegen Reliant getragen und das funktioniert in TWoK so dermaßen gut, dass alle nachfolgenden Filme es schwer hatten, sich daran messen zu lassen und sein wir ehrlich: Alle sind daran gescheitert.

--- Ende Zitat ---
Da hat ST:II mMn aber schlicht den Vorteil, dass er als Erster da war und ein cooles Setting bietet: zwei angeschlagene Schiffe in einer Umgebung, die einen normalen Raumkampf nicht möglich macht.
Aber ich finde die Schlachten in den anderen Filmen auch durchaus spannend:
ST:III hat eine kurze, aber coole Auseinandersetzung mit dem BoP (auf seine Art also auch eine tolle Premiere).
ST:V hat nicht direkt eine Schlacht, die Shuttlelandeszene war für mich aber nicht weniger mitreißend!
ST:VI mit dem getarnten BoP ist auch eigenständig und spannend.
Gut, "Generation" enttäuscht hier auf voller Linie und die Schlacht mit den Borg bei "FC" hätte länger ausfallen und originelle inszeniert werden können, obwohl es schon mal schön war, die Ent-E in Aktion zu sehen.
"Insurrection" leidet etwas an den Umschnitten finde ich; man merkt auch, dass der Augenmerk nicht auf der Schlacht im Weltraum lag, aber die Idee mit dem Riker-Manöver ist doch auch ganz nett.
"Nemesis" zeigt ein Szenarie, bei dem die Ent einem "Überschiff" begegnen muss, an sich ist die Länge und die Darstellung der Schlacht auch etwas, was einem nur deswegen vielleicht nicht beeindruckt, weil man inzwischen schon so viele Schlachten gesehen hat.



--- Zitat von: David am 17.06.15, 19:35 ---Also ein paar Abstriche bei Genesis, aber viele Punkte für Khan/Kirk, die Raumschlacht und das drum herum.

--- Ende Zitat ---
Bin ich tatsächlich der Einzige, der es für eine vertane Gelegenheit hält, dass Khan und Kirk sich nicht begegnet haben  ?( ??

Alexander_Maclean:

--- Zitat von: Max am 18.06.15, 12:21 ---Bin ich tatsächlich der Einzige, der es für eine vertane Gelegenheit hält, dass Khan und Kirk sich nicht begegnet haben  ?( ??

--- Ende Zitat ---
Zumindest bst du mit der Haltung eins ehr seltenes Exemplar. ;)

Ich finde es eigentlich schon weider ein genialer Schachzug, dass sich die beiden gegenspiler nicht treffen und oftmals auch immer wieder durch die Hnadlungen ihres jeweiligen Counterparts zu unberlegten oder zumindest riskanten handlungen gezwungen werden.

Max:
Ich bin ein seltenes Exemplar, und zwar ein selten dämliches: "begegnet haben" ARRRGGG  :sick Ich meinte natürlich: ... begegnet sind.


Da sie sich nicht begegnet sind, könnte ST:II auch gut als eine Art Verwechslungskomödie funktionieren: Die beiden wollen sich ja bekämpfen, die Umstände aber wollen es, dass sie immer wieder aneinandervorbei laufen ;) :D

Die "Körperlosigkeit" in ST:II finde ich trotzdem frappierend (und besonders für TOS einfach merkwürdig. Bei TMP galt das natürlich auch schon, aber da hatte man anders als in ST:II halt auch kein Western-taugliches Szenario).






Ach, noch was ganz anderes. Ich habe eine Frage: Wieso verlässt die Ceti Alpha-Kreatur Chekov eigentlich freiwillig?

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