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Der Feind/Antagonist/Horror etc.

<< < (6/11) > >>

David:
Hui, lange nix mehr passiert hier.
Ich habe mir gerade auf meinem Balkon ein paar Gedanken über den neuen Star Trek Film gemacht und ein kleines Gedankenspiel über Antagonisten aufgestellt.

Wie müsste eine völlig neue Art von Gegenspieler aussehen, der sich völlig von den typischen Klischees abhebt?
Also kein Diktator (Khan), Kriegsherr (Gen. Chang), Borg oder rachesüchtiger Fanatiker (Nero, Rua'fo, Soran), sondern völlig anders, als bisher bekannte Figuren

Für uns FF-Autoren gibt es da eigentlich eine menge Potenzial für Gedankenspiele.

Also, wie müsste so eine Figur aussehen?

Mein Beitrag dazu:

* Er müsste dem Zuschauer/Leser sympathisch sein und zwar durch seine ganze Art (Verhalten, etc.)
* Sein Verhalten müsste durch Plottwists, etc. sich im Laufe der Story wandeln (erst mal klarer Schurke und dann - wenn immer mehr Details offenbart werden, muss er Sympathien gewinnen -> aber kein ... er tut das, was er tut, ja aus nachvollziehbaren Gründen -> Schurke bleibt Schurke)
* Darf die Figur am Ende überleben? -> eher ja oder nein? -> ich würde sagen: eher ja, denn es ist viel zu stereotypisch, dass er Antagonist am Ende drauf geht - in welcher Form auch immer
* Wie kann die Figur überhaupt Sympathie erzeugen? Geht das nur über den "klassischen Robin Hood"? oder über das Umdrehen der Situation -> die Bösen sind gar nicht böse sondern ... ich nenn es mal "missverstanden" (Undinen, etc.)Nur mal ein paar Grundfragestellungen zu diesem Thema.

Ich denke, es ist ziemlich schwierig, einen "Bösewicht" sympathisch darzustellen.
Aber es wäre mal einen Versuch wert.

Habt ihr euch mal mit diesen Dingen befasst?
Oder sind eure Antagonisten idR eher typische Bösewichte?

Ich persönlich würde mich gerne mal an so einer Figur versuchen, aber das dürfte nicht einfach sein.

Max:
Mit der Sympathielenkung hast Du mMn vollkommen recht. Da könnte man wrklich viel mit arbeiten, wenn es darum ginge, weg von den typischen Bösewichten zu kommen.
Das zu erreichen, sollte eigentlich gar nicht so schwierig sein, denn man müsste einfach die Mittel auf den "Bösewicht" anwenden, die man für die anderen Figuren benutzt, von denen man ja - als "Helden" - auch will, dass der Leser sie mag bzw. sich mit ihnen identifizieren kann. Knackpunkt ist natürlich die 'Tat', die den Bösewicht dann doch irgendwie zum Bösewicht machen müsste, denn die müsste dann so gestaltet sein, dass sie einerseits als negatives Verhalten gebrandmarkt werden kann, andererseits den davor festgelegten Status der Figur als "Sympathieträger" nicht im Kern beschädigt...

David:
Das ist der Knackpunkt, nicht wahr?

Ich finde, Harry Mudd und Quark bilden da gute Beispiele.
Beide drehten ständig krumme Dinger, waren jedoch klare Sympathieträger.

Irgendwie konnte man beiden ihre krummen Geschäfte nie wirklich übel nehmen.

Max:
Da hast Du Recht. Diese "krummen Dinger" machen sie aber halt dann auch nicht wirklich zum Antagonisten (obwohl Mudd ja für die Enterprise schon auch mal zu wirklichen Gefahr wurde). Bei Mudd und Quark wurde auch viel mit Humor gearbeitet - das ist zur Sympathielenkung ideal, macht es aber dann umgekehrt ungeheuer schwierig, die Bedrohung reinzubringen, die für einen Antagonisten eine Rolle spielt. Vielleicht könnte man auch versuchen, weg vom typischen Bedrohungsszenario zu kommen, indem eben man nicht Leib und Leben auf dem Spiel steht, sondern irgendetwas "Ideelles"

David:
Interessante Idee, Max.

Das müsste man vielleicht wirklich mal versuchen.

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