Sicherlich kann man in solchen Verses (im kleineren Rahmen - auf einzelnen Planeten oder bei einzelnen Gesellschaftsformen) mal utopische oder auch dystopische Tendenzen mit hinein nehmen, aber das gesamte Verse für eines der beiden Extreme zu benutzen, das stelle ich mir wenig machbar vor.
Das meinte ich ja. Offenbar haben wir hier zu weiten Teilen den Anspruch, realistische Texte zu schreiben. Das ist/war aber auch nur eine Stilrichtung.
Genauso sehr kann ich Autoren verstehen, die bewusst NUR utopisch/dystopisch schreiben oder auch welche, die nur Satiren schreiben, weil die sagen: Nur dadurch, dass ich die Extreme ausreize, kann ich die Nachteile/Vorteile erreichen.
Ich selbst bin mehr oder weniger Kommunist/Marxist geworden, weil meine Auffassung ähnlich ist: Nur, wenn wir nach Kommunismus schreien, aus tiefster Kehle, lassen sich die anderen Konservativen (vielleicht) irgendwann auf eine echte, soziale Marktwirtschaft ein!
Nichtsdestotrotz bin ich, was meine FFs angeht, eher ein realistischer Schreiberling, der in der Ambivalenz und Ausgeglichenheit ein Konzept sieht, denn ein Utopist, der mit Idealzuständen handeln will. Ich glaube ohnehin, dass die Utopie nie zu erreichen ist. Denn was des einen Utopie, ist des nächsten Dystopie. Eine Welt, in der alle reich sind, aller Lebensstandard gesichert ist, in der jeder so viel nehmen kann, wie er braucht und benötigt, wäre für 90% der WEltbevölkerung sicher eine Utopie. Für jeden 5ten Ami aus den USA wäre das die düsterste Utopie. Wenn alle gleich reich sind, wie soll er dann der Reicheste werden.
Aber ich denke auch, dass mit jedem Vorzug, den man durhc ein bestimmtes System erreicht, sich bestimmte Fehler und Schwächen einschleichen.
@SSJ: Zum Einen ist so viel bestimmtes über die Wirtschaft der Födeeration gar nicht gesagt worden. Beispielsweise lässt sich, wenn man mal alle Serien auf einen Nenner bringt, nur ein Faktum halten: Die Erde handelt nicht mit Geld.
Allerdings gab's in TOS vulkanische Händler (Spock verkleidete sich mal als ein solcher); Spocks Ausbildung (also die Sternenflottenausbildung) musste mit Föderationsdukaten/Credits oder sonst was finanziert werden und war teuer; Uhura wollte die Tribbles für 10 Dukaten pro Stück verkaufen (selbst, wenn's bloß ein Scherz war, zeugt das nicht gerade davon, dass es kein Geld mehr gäbe); usw.
In TNG kam es dann vermehrt dazu, dass Erde und Föderation vermischt wurden und Picard häufig behauptete, die Menschheit sei über all das hinweggekommen, usw. Er sagte nur selten, dass dies für die gesamte Föderation gelten würde; in manchen Folgen taucht dann auch wieder Geld auf, z.B. Worf, der sein gesamtes Gehalt ausgegeben hätte, Deanna Troi lässt sich in der 1. TNG-Folge (wenn ich mich richtig erinnere) die Kosten für einen Tuch (?) von ihrem Konto auf der Enterprise abziehen; das Barzarinische Wurmloch sollte mit 1 Mrd. Föderationscredits aufgekauft werden, wenn ich's richtig in Erinerung habe
In DS9 wurden die Ferengi nicht müde anzumerken, dass die Erde udn Menschheit sich entschieden habe, auf Geld, also eine Währung zu verzichten. Dann wurde gezeigt, dass Ezris Familie ihre Arbeiter offenbar bezahlen. Dann war da noch diese eine Folge, in der die kriminellen Aktivitäten des Orion Syndikats beleuchtet wurden, usw. All das und allein die Tatsache, wie groß der Einfluss der Ferengi auf dem Boden der Föderation zu sein schien (die SF hat sich ja sehr oft mit denen abgegeben), beweist imo dass die Föderations-Wirtschaft gar nicht achso kommunistisch sein kann.
In VOY war ja auch nur diese New World Economy angesprochen. "New World" würde ich auch erstmal auf die Erde beziehen.
Ergo: --> Nicht die Föderation, sondern die Vereinte Erde ist stark kommunistisch und hat das Geld abgeschafft.
In meinen FFs (2370er Jahre) wird sie (momentan) eine recht sozialistische Ausprägung haben, aber gerade wegen des anhaltenden Dominionkrieges und damit andauernder Versorgungsprobeleme und Rohstoffengpässe wird stark privatisiert und die sozialen Leistungen müssen gekürzt werden.
Das wird vor allem die 2380er und 2390er Jahre betreffen, in denen auch die Cardassianer unterstützt werden müssen und die Belastprobe der Föderationswirtschaft auch davon abhängt, dass die Sternenflotet möglichst viele Kolonie-Welten in Besitz nimmt; dass möglichst reiche Mitgliedswelten dazukommen; etc., etc.
Das wird sich alles nebensächlich niederschlagen, wenn ich soweit komme.
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Ich finde auch grundsätzlich, dass Star Trek viel Spiel für Interpreationen lässt.