Autor Thema: Mediator-Klasse (Audacious-verse)  (Gelesen 16944 mal)

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Max

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #30 am: 29.03.12, 13:46 »
Ich, für meinen Teil, halte sowohl Utopie, wie auch Dystopie, maximal bis zur Größenordnung eines Planeten machbar.
Ich denke nicht, dass man vor einem größeren Hintergrund (mehrere Sternenreiche oder gar die Nationen einer gesamten Galaxis) solche Extreme verwenden kann, denn eine absolute Parallelentwicklung für alle Sternenreiche (Völker oder was auch immer) sowohl zum einen als auch zum anderen Extrem halte ich für unrealistisch.
Wenn ich Dich aber richtig verstehe, beziehst Du Dich damit eher auf die zivilisatorischen Einheiten und nicht auf die "geographischen", nicht wahr? Denn wenn man die Grenzen eines Ökosystems verlassen kann, wäre dass vielleicht doch sogar für ein "utopisches Leben" sogar von Vorteil: Man hat die Möglichkeit, der Enge auszuweichen und kann neue Ressourcen-Felder erschließen...

Alexander_Maclean

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #31 am: 29.03.12, 16:21 »
Ich denke was Uli meinte ist das eine Utopie nur in einen in sich geschlossenen System wirklich auf Dauer funktioniert.

Eine Haltung die ich verstehe und in Hinblick auf die Föderation sogar teile.
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ulimann644

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #32 am: 29.03.12, 22:13 »
Ich denke was Uli meinte ist das eine Utopie nur in einen in sich geschlossenen System wirklich auf Dauer funktioniert.

Eine Haltung die ich verstehe und in Hinblick auf die Föderation sogar teile.

Jopp - so war das gemeint.
Aus diesem Grund sehe ich auch nicht das gesamte MU als "böse" - sondern ich denke (und das würde sich mit dem Canon weitestgehend decken) dass die absolut negativen Tendenzen nur maximal einzelne Völker betreffen (mir persönlich ist aber eben auch das zu groß - denn auch in so destruktiven Großmächten, wie dem Dritten Reich gab es immer auch die Guten, wie Schindler und alle anderen Ungenannten, auf die es zutreffen mag), unmöglich aber alle.
Mit anderen Worten: Selbst im MU sehe ich keine Dystopie.

Will Pears

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #33 am: 30.03.12, 06:38 »
Interessanterweise ist auch das wieder eine Stilfrage. Man merkt, das ihr im Prinzip einen Anspruch habt, der an die Naturalismus/Realismus-Epoche erinnert. Ihr wollt eine Föderation so realistisch wie möglich beschreiben.

Nun ist das ja bei weitem nicht das Ziel eines H.G. Wells (The Time Machine), eines Aldous Huxley (Brave New World) und all der anderen Dystopie-Autoren gewesen. Niemand von denen ging davon aus, dass die Zukunft sich ins absolut Böse verkehren würde. Ziel ihrere Werke war es lediglich, zu demonstrieren, was passieren könnte, wenn bestimmte (Fehl)Enwicklungen sich weiterentwickeln würden. Damit wollten sie dann erreichen, dass man über diese Probleme nachdenkt.

Bei The Time Machine und den Malochs und Eloi war es der Gedanke der Klassengesellschaft, die zu zwei verschiedenen Spezies evoltiert. Ich unterstelle Wells einfahc mal, dass er nicht wirklich erwartet hätte, dass dies eintreten könnte/würde (im Gegnesatz zu einigen Wissenschaftlerm, die imo nicht mehr als Wissenschaftler gezählt werden können). Stattdessen hoffte er damit zu zeigen, dass die Arbeiterklasse und die Besitzenden wieder näher aneinanderwachsen müssen.

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Diesen Ansatz könnte man bei Star Trek auch sehr häufig spüren. @Max: Ich meinte natürlich nicht, dass jede TNG Episode nach diesem Muster verliefe. Hab's vermutlich falsch ausgedrückt. Mir war nur aufgefallen, dass viele (unterentwickelte) Spezies/(aufgegebene) Kolonien sich zu Dystopien entwickelten, die dann zu einem großen Teil von der TNG-Crew "geheilt" wurden.

Thematisch wurde da sehr viel angesrpochen. Allen voran gab's viele Themen zur Gentechnik. Genetic engineering wurde als Alternative zu unserer Lebensart erstmal grundsätzlihc vorgestellt (jeder hat eine Aufgabe in der Gesellschaft; jeder weiß, welche Rolle das ist), aber letzten Endes als zu unflexibel entlarvt.

Reproduktives Klonen wurde auch einmal thematisiert, als einige überlebenden Kolonisten ihr Volk dadurch aufbauen müssen, weil der genetische Pool zu klein wäre für die normale Art der Fortpflanzung. Durch die Zusammenführung mit der Bevölkerung einer Kolonie, die betont primitiv/traditionell lebt (erinnerten i-wie an Iren) wurde sowohl die Suche der Primitiven nach einer neuen Heimatwelt beendet als auch das Problem des replikativen Schwunds, das die Klon-Gesellschaft hatte, gelöst. http://de.memory-alpha.org/wiki/Der_Planet_der_Klone

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Ich selbst gehe allerdings nicht damit heran, Utopien aufzumalen. Sondern durchaus die Alternativen als ambivalente Modelle darstellen, d.h. kein System ist optimal und besitzt Stärken und Schwächen.
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SSJKamui

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #34 am: 30.03.12, 08:35 »
Interessanterweise ist auch das wieder eine Stilfrage. Man merkt, das ihr im Prinzip einen Anspruch habt, der an die Naturalismus/Realismus-Epoche erinnert. Ihr wollt eine Föderation so realistisch wie möglich beschreiben.

Nun ja. dazu. Die Föderation ist zwar ein utopischer "nicht Ort", aber das ist nicht mein Konzept. Also mit jeder Darstellung der Föderation in Fanfics schreibe ich einen Kommentar zum Konzept eines Anderen, eine Evaluation eines fremden Konzepts, ganz automatisch. (Ob nun durch Erweiterung oder Kritik, prinzipiell läuft das auf das Selbe hinaus.)  Deshalb denke ich, es ist das klügste, zu versuchen, es möglichst realistisch zu gestalten und die Chancen und Risiken des Konzepts aufzeigen.

Zudem deckt sich die Föderation nicht komplett mit den Vorstellungen, die ich habe. (Besonders beim Thema des Wirtschaftssystems. Toleranz etc. finde ich gut aber ich glaube gerade wegen des Wirtschaftssystems kann die Föderation kein besonders toleranter Staat sein. Ich denke auch die meisten Probleme, die ich in meinem Leben hatte wären in der Föderation wahrscheinlich sogar noch schlimmer. Zum Beispiel beim Schulsystem glaube ich, die Föderation würde noch weniger Widerspruch und eigenes/kritisches Denken erlauben als im heutigen Schulsystem und würden noch mehr darauf bedacht sein, Schüler in vorgegebene Richtungen zu zwingen und diese dafür zu brechen.) Wieso sollte ich dann Werbung machen für ein Konzept, dem ich nicht zustimme?


ulimann644

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #35 am: 30.03.12, 10:27 »
Interessanterweise ist auch das wieder eine Stilfrage. Man merkt, das ihr im Prinzip einen Anspruch habt, der an die Naturalismus/Realismus-Epoche erinnert. Ihr wollt eine Föderation so realistisch wie möglich beschreiben.

Mal abseits von der Föderation denke ich, dass die Realität nur sehr selten in den Extremen liegt - sondern eher irgendwo dazwischen, darum bin ich kein Freund solcher Extreme in Geschichten.
Es kann durchaus interessant sein so etwas zu lesen oder auch mal selbst zu schreiben, aber ich meine, dass ein Verse wie das aus ST oder auch Star Wars so etwas nicht wirklich hergibt. Allein wegen der Vielfalt und der verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten, wenn so viele Planeten und Spezies im Spiel sind.

Sicherlich kann man in solchen Verses (im kleineren Rahmen - auf einzelnen Planeten oder bei einzelnen Gesellschaftsformen) mal utopische oder auch dystopische Tendenzen mit hinein nehmen, aber das gesamte Verse für eines der beiden Extreme zu benutzen, das stelle ich mir wenig machbar vor.

Nun ist das ja bei weitem nicht das Ziel eines H.G. Wells (The Time Machine), eines Aldous Huxley (Brave New World) und all der anderen Dystopie-Autoren gewesen. Niemand von denen ging davon aus, dass die Zukunft sich ins absolut Böse verkehren würde. Ziel ihrere Werke war es lediglich, zu demonstrieren, was passieren könnte, wenn bestimmte (Fehl)Enwicklungen sich weiterentwickeln würden. Damit wollten sie dann erreichen, dass man über diese Probleme nachdenkt.

Bei The Time Machine und den Malochs und Eloi war es der Gedanke der Klassengesellschaft, die zu zwei verschiedenen Spezies evoltiert. Ich unterstelle Wells einfahc mal, dass er nicht wirklich erwartet hätte, dass dies eintreten könnte/würde (im Gegnesatz zu einigen Wissenschaftlerm, die imo nicht mehr als Wissenschaftler gezählt werden können). Stattdessen hoffte er damit zu zeigen, dass die Arbeiterklasse und die Besitzenden wieder näher aneinanderwachsen müssen.

Wie zuvor gesagt - bis zur (räumlichen) Größe eines Planeten, auf denen Utopie oder Dystopie spielen soll kann das gut funktionieren. (Bei Time Machine weiß man nicht einmal ob es lediglich im ehemaligen England Morloks und Eloi gab oder ob das eine weltweite Entwicklung war...)

Ich selbst gehe allerdings nicht damit heran, Utopien aufzumalen. Sondern durchaus die Alternativen als ambivalente Modelle darstellen, d.h. kein System ist optimal und besitzt Stärken und Schwächen.

So sehe ich das ebenfalls.

Will Pears

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #36 am: 30.03.12, 11:55 »
Sicherlich kann man in solchen Verses (im kleineren Rahmen - auf einzelnen Planeten oder bei einzelnen Gesellschaftsformen) mal utopische oder auch dystopische Tendenzen mit hinein nehmen, aber das gesamte Verse für eines der beiden Extreme zu benutzen, das stelle ich mir wenig machbar vor.

Das meinte ich ja. Offenbar haben wir hier zu weiten Teilen den Anspruch, realistische Texte zu schreiben. Das ist/war aber auch nur eine Stilrichtung.

Genauso sehr kann ich Autoren verstehen, die bewusst NUR utopisch/dystopisch schreiben oder auch welche, die nur Satiren schreiben, weil die sagen: Nur dadurch, dass ich die Extreme ausreize, kann ich die Nachteile/Vorteile erreichen.

Ich selbst bin mehr oder weniger Kommunist/Marxist geworden, weil meine Auffassung ähnlich ist: Nur, wenn wir nach Kommunismus schreien, aus tiefster Kehle, lassen sich die anderen Konservativen (vielleicht) irgendwann auf eine echte, soziale Marktwirtschaft ein!

Nichtsdestotrotz bin ich, was meine FFs angeht, eher ein realistischer Schreiberling, der in der Ambivalenz und Ausgeglichenheit ein Konzept sieht, denn ein Utopist, der mit Idealzuständen handeln will. Ich glaube ohnehin, dass die Utopie nie zu erreichen ist. Denn was des einen Utopie, ist des nächsten Dystopie. Eine Welt, in der alle reich sind, aller Lebensstandard gesichert ist, in der jeder so viel nehmen kann, wie er braucht und benötigt, wäre für 90% der WEltbevölkerung sicher eine Utopie. Für jeden 5ten Ami aus den USA wäre das die düsterste Utopie. Wenn alle gleich reich sind, wie soll er dann der Reicheste werden.

Aber ich denke auch, dass mit jedem Vorzug, den man durhc ein bestimmtes System erreicht, sich bestimmte Fehler und Schwächen einschleichen.

@SSJ: Zum Einen ist so viel bestimmtes über die Wirtschaft der Födeeration gar nicht gesagt worden. Beispielsweise lässt sich, wenn man mal alle Serien auf einen Nenner bringt, nur ein Faktum halten: Die Erde handelt nicht mit Geld.

Allerdings gab's in TOS vulkanische Händler (Spock verkleidete sich mal als ein solcher); Spocks Ausbildung (also die Sternenflottenausbildung) musste mit Föderationsdukaten/Credits oder sonst was finanziert werden und war teuer; Uhura wollte die Tribbles für 10 Dukaten pro Stück verkaufen (selbst, wenn's bloß ein Scherz war, zeugt das nicht gerade davon, dass es kein Geld mehr gäbe); usw.

In TNG kam es dann vermehrt dazu, dass Erde und Föderation vermischt wurden und Picard häufig behauptete, die Menschheit sei über all das hinweggekommen, usw. Er sagte nur selten, dass dies für die gesamte Föderation gelten würde; in manchen Folgen taucht dann auch wieder Geld auf, z.B. Worf, der sein gesamtes Gehalt ausgegeben hätte, Deanna Troi lässt sich in der 1. TNG-Folge (wenn ich mich richtig erinnere) die Kosten für einen Tuch (?) von ihrem Konto auf der Enterprise  abziehen; das Barzarinische Wurmloch sollte mit 1 Mrd. Föderationscredits aufgekauft werden, wenn ich's richtig in Erinerung habe

In DS9 wurden die Ferengi nicht müde anzumerken, dass die Erde udn Menschheit sich entschieden habe, auf Geld, also eine Währung zu verzichten. Dann wurde gezeigt, dass Ezris Familie ihre Arbeiter offenbar bezahlen. Dann war da noch diese eine Folge, in der die kriminellen Aktivitäten des Orion Syndikats beleuchtet wurden, usw. All das und allein die Tatsache, wie groß der Einfluss der Ferengi auf dem Boden der Föderation zu sein schien (die SF hat sich ja sehr oft mit denen abgegeben), beweist imo dass die Föderations-Wirtschaft gar nicht achso kommunistisch sein kann.

In VOY war ja auch nur diese New World Economy angesprochen. "New World" würde ich auch erstmal auf die Erde beziehen.

Ergo: --> Nicht die Föderation, sondern die Vereinte Erde ist stark kommunistisch und hat das Geld abgeschafft.

In meinen FFs (2370er Jahre) wird sie (momentan) eine recht sozialistische Ausprägung haben, aber gerade wegen des anhaltenden Dominionkrieges und damit andauernder Versorgungsprobeleme und Rohstoffengpässe wird stark privatisiert und die sozialen Leistungen müssen gekürzt werden.

Das wird vor allem die 2380er und 2390er Jahre betreffen, in denen auch die Cardassianer unterstützt werden müssen und die Belastprobe der Föderationswirtschaft auch davon abhängt, dass die Sternenflotet möglichst viele Kolonie-Welten in Besitz nimmt; dass möglichst reiche Mitgliedswelten dazukommen; etc., etc.

Das wird sich alles nebensächlich niederschlagen, wenn ich soweit komme.

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Ich finde auch grundsätzlich, dass Star Trek viel Spiel für Interpreationen lässt.
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SSJKamui

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #37 am: 30.03.12, 17:13 »
Ironischerweise sind dies auch ähnliche Wirtschaftskonzepte, wie ich sie mir für Star Trek Ragnarok Vorgestellt habe.  Die Föderation verliert nach dem Dominion Krieg ihre Autarkie, wird abhängig von den internationalen Finanzmärkten, insbesondere den Ferengi, muss sich immer mehr verschulden und die Sozialleistungen einschränken. Das führt wiederum zu großen Spannungen auf den internationalen Finanzmärkten.

Tolayon

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #38 am: 30.03.12, 17:33 »
Wenn man schon das bekannte StarTrek-Universum etwas auf den Kopf stellt, wäre es anhand einiger Kommentare, die ich hier gelesen habe wohl durchaus mal interessant, die Föderation ein wenig dystopischer darzustellen, in Form einer Art leichter, "gut gemeinter" Diktatur, gegen die gewisse (anarchistische) Gruppen zum Teil sogar offen aufbegehren.

Man sollte dieses Konzept aber auf keinen Fall soweit treiben, dass die Föderation sich auf einmal verhält wie das Imperium aus dem Spiegeluniversum. Es sollte nur ein gewisser "Zwang" in der "Erziehung zum Guten" zum Ausdruck kommen.
Inwiefern sich das dann noch mit dem bekannten StarTrek-Universum vereinbaren ließe, muss jeder selbst für sich entscheiden.

Das große, auch hier bereits angesprochene Problem ist die Gleichsetzung von Erde und Föderation in TNG und TOS.
Dabei dürfte die Föderation selbst weitaus inhomogener sein; ihre Mitglieder verpflichten sich zwar, gewissen (humanistischen) Idealen zu folgen, aber wie genau diese jeweils durchgesetzt werden, kann jeder Planet für sich entscheiden.
Somit wäre von einer globalen Demokratie bis hin zur "wohlwollenden Monarchie" durchaus ein gewisses Spektrum vorhanden.

Zumindest glaube ich nicht, dass das irdische Demokratie-Verständnis sich auf alle nichtmenschliche Mitgliedswelten zwangsweise übertragen ließe (das ist ja schon auf der heutigen Erde nicht möglich, siehe arabisch gepräpgter Osten).
Dennoch, eine gemeinsame, übergeordnete Verfassung sollten alle Regierungen der Föderation akzeptieren. Allerdings kann diese nur möglichst vage und allgemein ausfallen, und die Mitgliedswelten behalten weiterhin maximale Eigenständigkeit.

(Alles andere wäre wirklich eine Diktatur.)


Was übrigens das Wirtschaftssystem der Föderation angeht, habe ich an anderer Stelle bereits einen eigenen Thread dazu eröffnet:
Wirtschaftssystem der Föderation

Will Pears

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #39 am: 30.03.12, 17:38 »
Bei meiner Föderation wird sich jedoch über kurz oder lang die wirtschafliche Überelgenheit wieder einspielen. Denn die Föderation ist ein Interessensverband von 150 Spezies. Allein deren technischer Austausch und der über kurz oder lang erfolgende Austausch mit anderen Spezies dürfte Geld in die Kassen bringen. Dann stelle ich es mir so vor, dass die Föderation von jeder neuen Mitgliedswelt profitiert, weil diese ja neue technische Ideen einbringen und auch Ressourcen, neues Personal, etc. Darüber hinaus dürfte jede Kolonie, sofern sie erstmal nach der Entdeckung (durch die SF) im Besitz der Föderation ist, einiges an Geld bedeuten.. entweder man verkauft sie an Multi-Planetare Unternehmen oder an Planeten..
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SSJKamui

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #40 am: 30.03.12, 18:58 »
Wenn man schon das bekannte StarTrek-Universum etwas auf den Kopf stellt, wäre es anhand einiger Kommentare, die ich hier gelesen habe wohl durchaus mal interessant, die Föderation ein wenig dystopischer darzustellen, in Form einer Art leichter, "gut gemeinter" Diktatur, gegen die gewisse (anarchistische) Gruppen zum Teil sogar offen aufbegehren.

Man sollte dieses Konzept aber auf keinen Fall soweit treiben, dass die Föderation sich auf einmal verhält wie das Imperium aus dem Spiegeluniversum. Es sollte nur ein gewisser "Zwang" in der "Erziehung zum Guten" zum Ausdruck kommen.
Inwiefern sich das dann noch mit dem bekannten StarTrek-Universum vereinbaren ließe, muss jeder selbst für sich entscheiden.

Mir gefällt die Idee ganz gut. Kann ein interessantes Thema sein, was auch einigen meiner Vorstellungen entsprechen würde.

Drake

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #41 am: 30.03.12, 19:44 »
Wenn man schon das bekannte StarTrek-Universum etwas auf den Kopf stellt, wäre es anhand einiger Kommentare, die ich hier gelesen habe wohl durchaus mal interessant, die Föderation ein wenig dystopischer darzustellen, in Form einer Art leichter, "gut gemeinter" Diktatur, gegen die gewisse (anarchistische) Gruppen zum Teil sogar offen aufbegehren.

Man sollte dieses Konzept aber auf keinen Fall soweit treiben, dass die Föderation sich auf einmal verhält wie das Imperium aus dem Spiegeluniversum. Es sollte nur ein gewisser "Zwang" in der "Erziehung zum Guten" zum Ausdruck kommen.
Inwiefern sich das dann noch mit dem bekannten StarTrek-Universum vereinbaren ließe, muss jeder selbst für sich entscheiden.

Da muss man IMO gar nicht mal großartig etwas auf den Kopf stellen oder biegen.
Die Föderation hat durch ihr Techlevel die Möglichkeit, alle Bewohner ihrer Welten 24 Stunden am Tag komplett zu überwachen und wann immer es ihr passt bewaffnete Sicherheitskräfte überall hin zu beamen, direkt einzelne Bürger oder ganze Gruppen per Transporter in Gefängnisse zu verfrachten oder "verschwinden zu lassen". Und Technologien aus einzelnen Folgen könnten sogar ermöglichen (da bin ich nicht völlig sicher), die Gedächtnisse von Freunden, Bekannten, der Familie und jedem letzten Passanten dem eine Person jemals begegnet ist so zu verändern, dass es scheint als hätte eine Person nie existiert.

Die Föderation HAT bereits das Potenzial zum dystopischen Polizeistaat und eine "Offenbarung", dass dieses Potenzial seit langer Zeit schon so perfekt genutzt wird, dass es niemandem aufgefallen ist, wäre ohne großes Zurechtbiegen von Canon-Fakten machbar. Wenn man einen Schritt weiter gehen will wäre auch eine Interpretation möglich, dass es alle Bürger der Föderation wissen, es aber niemanden kümmert, weil es für alle die dort aufgewachsen sind völlig natürlich ist. Solange man damit nicht völlig abdreht und der Föderation unterstellt, dass sie politische Abweichler umbringt, hätte das Ganze sogar noch eine sehr schöne Ambivalenz - ist der Einsatz dieser Polizeistaat-Mittel nicht irgendwie gerechtfertigt, wenn es um die Verfolgung von Verbrechern geht? Immerhin geschieht es mit den besten Intentionen und zum Schutze der Bevölkerung - dem realen Schutz, nicht als vorgeschobenem Grund.

Wenn ich meine Fantasie mal etwas spielen lasse könnte ich mir durchaus vorstellen, dass andere Machtblöcke dies ebenfalls wissen und davon dermaßen angewidert sind, dass sie alles tun würden, um nicht auch in die Fänge eines solchen Staates zu geraten.
Man stelle sich einen Cardassianer oder Romulaner vor, der mit einem Föderationsbürger spricht: "Ja, wir hatten/haben den Obsidian-Orden/den Tal Shiar, aber bei uns weiß jeder, dass es sie gibt. Ja, unser Militärgeheimdienst tut schreckliche Dinge und unsere Bevölkerung hat gerechtfertigterweise Angst vor ihm. Aber wenigstens stellen wir uns nicht arrogant über alle anderen Völker, lächeln auf sie herab und spielen uns auf, als würden wir primitiven Wilden die Zivilisation bringen!"

Voilà: Dystopische Föderation.

SSJKamui

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Antw:Mediator-Klasse (Audacious-verse)
« Antwort #42 am: 31.03.12, 10:26 »
Wenn man schon das bekannte StarTrek-Universum etwas auf den Kopf stellt, wäre es anhand einiger Kommentare, die ich hier gelesen habe wohl durchaus mal interessant, die Föderation ein wenig dystopischer darzustellen, in Form einer Art leichter, "gut gemeinter" Diktatur, gegen die gewisse (anarchistische) Gruppen zum Teil sogar offen aufbegehren.

Man sollte dieses Konzept aber auf keinen Fall soweit treiben, dass die Föderation sich auf einmal verhält wie das Imperium aus dem Spiegeluniversum. Es sollte nur ein gewisser "Zwang" in der "Erziehung zum Guten" zum Ausdruck kommen.
Inwiefern sich das dann noch mit dem bekannten StarTrek-Universum vereinbaren ließe, muss jeder selbst für sich entscheiden.

Da muss man IMO gar nicht mal großartig etwas auf den Kopf stellen oder biegen.
Die Föderation hat durch ihr Techlevel die Möglichkeit, alle Bewohner ihrer Welten 24 Stunden am Tag komplett zu überwachen und wann immer es ihr passt bewaffnete Sicherheitskräfte überall hin zu beamen, direkt einzelne Bürger oder ganze Gruppen per Transporter in Gefängnisse zu verfrachten oder "verschwinden zu lassen". Und Technologien aus einzelnen Folgen könnten sogar ermöglichen (da bin ich nicht völlig sicher), die Gedächtnisse von Freunden, Bekannten, der Familie und jedem letzten Passanten dem eine Person jemals begegnet ist so zu verändern, dass es scheint als hätte eine Person nie existiert.

Die Föderation HAT bereits das Potenzial zum dystopischen Polizeistaat und eine "Offenbarung", dass dieses Potenzial seit langer Zeit schon so perfekt genutzt wird, dass es niemandem aufgefallen ist, wäre ohne großes Zurechtbiegen von Canon-Fakten machbar. Wenn man einen Schritt weiter gehen will wäre auch eine Interpretation möglich, dass es alle Bürger der Föderation wissen, es aber niemanden kümmert, weil es für alle die dort aufgewachsen sind völlig natürlich ist. Solange man damit nicht völlig abdreht und der Föderation unterstellt, dass sie politische Abweichler umbringt, hätte das Ganze sogar noch eine sehr schöne Ambivalenz - ist der Einsatz dieser Polizeistaat-Mittel nicht irgendwie gerechtfertigt, wenn es um die Verfolgung von Verbrechern geht? Immerhin geschieht es mit den besten Intentionen und zum Schutze der Bevölkerung - dem realen Schutz, nicht als vorgeschobenem Grund.

Wenn ich meine Fantasie mal etwas spielen lasse könnte ich mir durchaus vorstellen, dass andere Machtblöcke dies ebenfalls wissen und davon dermaßen angewidert sind, dass sie alles tun würden, um nicht auch in die Fänge eines solchen Staates zu geraten.
Man stelle sich einen Cardassianer oder Romulaner vor, der mit einem Föderationsbürger spricht: "Ja, wir hatten/haben den Obsidian-Orden/den Tal Shiar, aber bei uns weiß jeder, dass es sie gibt. Ja, unser Militärgeheimdienst tut schreckliche Dinge und unsere Bevölkerung hat gerechtfertigterweise Angst vor ihm. Aber wenigstens stellen wir uns nicht arrogant über alle anderen Völker, lächeln auf sie herab und spielen uns auf, als würden wir primitiven Wilden die Zivilisation bringen!"

Voilà: Dystopische Föderation.

Nicht nur das. Die Sternenflotte ist ja quasi gleichzeitig Militär, Polizei, Forschung etc. gleichzeitig. Dies ist auch nicht so ganz "geheuer", um das mal vorsichtig zu sagen.

 

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