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Mediator-Klasse (Audacious-verse)

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ulimann644:

--- Zitat von: Will Pears am 30.03.12, 06:38 ---Interessanterweise ist auch das wieder eine Stilfrage. Man merkt, das ihr im Prinzip einen Anspruch habt, der an die Naturalismus/Realismus-Epoche erinnert. Ihr wollt eine Föderation so realistisch wie möglich beschreiben.
--- Ende Zitat ---

Mal abseits von der Föderation denke ich, dass die Realität nur sehr selten in den Extremen liegt - sondern eher irgendwo dazwischen, darum bin ich kein Freund solcher Extreme in Geschichten.
Es kann durchaus interessant sein so etwas zu lesen oder auch mal selbst zu schreiben, aber ich meine, dass ein Verse wie das aus ST oder auch Star Wars so etwas nicht wirklich hergibt. Allein wegen der Vielfalt und der verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten, wenn so viele Planeten und Spezies im Spiel sind.

Sicherlich kann man in solchen Verses (im kleineren Rahmen - auf einzelnen Planeten oder bei einzelnen Gesellschaftsformen) mal utopische oder auch dystopische Tendenzen mit hinein nehmen, aber das gesamte Verse für eines der beiden Extreme zu benutzen, das stelle ich mir wenig machbar vor.


--- Zitat von: Will Pears am 30.03.12, 06:38 ---Nun ist das ja bei weitem nicht das Ziel eines H.G. Wells (The Time Machine), eines Aldous Huxley (Brave New World) und all der anderen Dystopie-Autoren gewesen. Niemand von denen ging davon aus, dass die Zukunft sich ins absolut Böse verkehren würde. Ziel ihrere Werke war es lediglich, zu demonstrieren, was passieren könnte, wenn bestimmte (Fehl)Enwicklungen sich weiterentwickeln würden. Damit wollten sie dann erreichen, dass man über diese Probleme nachdenkt.

Bei The Time Machine und den Malochs und Eloi war es der Gedanke der Klassengesellschaft, die zu zwei verschiedenen Spezies evoltiert. Ich unterstelle Wells einfahc mal, dass er nicht wirklich erwartet hätte, dass dies eintreten könnte/würde (im Gegnesatz zu einigen Wissenschaftlerm, die imo nicht mehr als Wissenschaftler gezählt werden können). Stattdessen hoffte er damit zu zeigen, dass die Arbeiterklasse und die Besitzenden wieder näher aneinanderwachsen müssen.
--- Ende Zitat ---

Wie zuvor gesagt - bis zur (räumlichen) Größe eines Planeten, auf denen Utopie oder Dystopie spielen soll kann das gut funktionieren. (Bei Time Machine weiß man nicht einmal ob es lediglich im ehemaligen England Morloks und Eloi gab oder ob das eine weltweite Entwicklung war...)


--- Zitat von: Will Pears am 30.03.12, 06:38 ---Ich selbst gehe allerdings nicht damit heran, Utopien aufzumalen. Sondern durchaus die Alternativen als ambivalente Modelle darstellen, d.h. kein System ist optimal und besitzt Stärken und Schwächen.

--- Ende Zitat ---

So sehe ich das ebenfalls.

Will Pears:

--- Zitat von: ulimann644 am 30.03.12, 10:27 ---Sicherlich kann man in solchen Verses (im kleineren Rahmen - auf einzelnen Planeten oder bei einzelnen Gesellschaftsformen) mal utopische oder auch dystopische Tendenzen mit hinein nehmen, aber das gesamte Verse für eines der beiden Extreme zu benutzen, das stelle ich mir wenig machbar vor.

--- Ende Zitat ---

Das meinte ich ja. Offenbar haben wir hier zu weiten Teilen den Anspruch, realistische Texte zu schreiben. Das ist/war aber auch nur eine Stilrichtung.

Genauso sehr kann ich Autoren verstehen, die bewusst NUR utopisch/dystopisch schreiben oder auch welche, die nur Satiren schreiben, weil die sagen: Nur dadurch, dass ich die Extreme ausreize, kann ich die Nachteile/Vorteile erreichen.

Ich selbst bin mehr oder weniger Kommunist/Marxist geworden, weil meine Auffassung ähnlich ist: Nur, wenn wir nach Kommunismus schreien, aus tiefster Kehle, lassen sich die anderen Konservativen (vielleicht) irgendwann auf eine echte, soziale Marktwirtschaft ein!

Nichtsdestotrotz bin ich, was meine FFs angeht, eher ein realistischer Schreiberling, der in der Ambivalenz und Ausgeglichenheit ein Konzept sieht, denn ein Utopist, der mit Idealzuständen handeln will. Ich glaube ohnehin, dass die Utopie nie zu erreichen ist. Denn was des einen Utopie, ist des nächsten Dystopie. Eine Welt, in der alle reich sind, aller Lebensstandard gesichert ist, in der jeder so viel nehmen kann, wie er braucht und benötigt, wäre für 90% der WEltbevölkerung sicher eine Utopie. Für jeden 5ten Ami aus den USA wäre das die düsterste Utopie. Wenn alle gleich reich sind, wie soll er dann der Reicheste werden.

Aber ich denke auch, dass mit jedem Vorzug, den man durhc ein bestimmtes System erreicht, sich bestimmte Fehler und Schwächen einschleichen.

@SSJ: Zum Einen ist so viel bestimmtes über die Wirtschaft der Födeeration gar nicht gesagt worden. Beispielsweise lässt sich, wenn man mal alle Serien auf einen Nenner bringt, nur ein Faktum halten: Die Erde handelt nicht mit Geld.

Allerdings gab's in TOS vulkanische Händler (Spock verkleidete sich mal als ein solcher); Spocks Ausbildung (also die Sternenflottenausbildung) musste mit Föderationsdukaten/Credits oder sonst was finanziert werden und war teuer; Uhura wollte die Tribbles für 10 Dukaten pro Stück verkaufen (selbst, wenn's bloß ein Scherz war, zeugt das nicht gerade davon, dass es kein Geld mehr gäbe); usw.

In TNG kam es dann vermehrt dazu, dass Erde und Föderation vermischt wurden und Picard häufig behauptete, die Menschheit sei über all das hinweggekommen, usw. Er sagte nur selten, dass dies für die gesamte Föderation gelten würde; in manchen Folgen taucht dann auch wieder Geld auf, z.B. Worf, der sein gesamtes Gehalt ausgegeben hätte, Deanna Troi lässt sich in der 1. TNG-Folge (wenn ich mich richtig erinnere) die Kosten für einen Tuch (?) von ihrem Konto auf der Enterprise  abziehen; das Barzarinische Wurmloch sollte mit 1 Mrd. Föderationscredits aufgekauft werden, wenn ich's richtig in Erinerung habe

In DS9 wurden die Ferengi nicht müde anzumerken, dass die Erde udn Menschheit sich entschieden habe, auf Geld, also eine Währung zu verzichten. Dann wurde gezeigt, dass Ezris Familie ihre Arbeiter offenbar bezahlen. Dann war da noch diese eine Folge, in der die kriminellen Aktivitäten des Orion Syndikats beleuchtet wurden, usw. All das und allein die Tatsache, wie groß der Einfluss der Ferengi auf dem Boden der Föderation zu sein schien (die SF hat sich ja sehr oft mit denen abgegeben), beweist imo dass die Föderations-Wirtschaft gar nicht achso kommunistisch sein kann.

In VOY war ja auch nur diese New World Economy angesprochen. "New World" würde ich auch erstmal auf die Erde beziehen.

Ergo: --> Nicht die Föderation, sondern die Vereinte Erde ist stark kommunistisch und hat das Geld abgeschafft.

In meinen FFs (2370er Jahre) wird sie (momentan) eine recht sozialistische Ausprägung haben, aber gerade wegen des anhaltenden Dominionkrieges und damit andauernder Versorgungsprobeleme und Rohstoffengpässe wird stark privatisiert und die sozialen Leistungen müssen gekürzt werden.

Das wird vor allem die 2380er und 2390er Jahre betreffen, in denen auch die Cardassianer unterstützt werden müssen und die Belastprobe der Föderationswirtschaft auch davon abhängt, dass die Sternenflotet möglichst viele Kolonie-Welten in Besitz nimmt; dass möglichst reiche Mitgliedswelten dazukommen; etc., etc.

Das wird sich alles nebensächlich niederschlagen, wenn ich soweit komme.

---

Ich finde auch grundsätzlich, dass Star Trek viel Spiel für Interpreationen lässt.

SSJKamui:
Ironischerweise sind dies auch ähnliche Wirtschaftskonzepte, wie ich sie mir für Star Trek Ragnarok Vorgestellt habe.  Die Föderation verliert nach dem Dominion Krieg ihre Autarkie, wird abhängig von den internationalen Finanzmärkten, insbesondere den Ferengi, muss sich immer mehr verschulden und die Sozialleistungen einschränken. Das führt wiederum zu großen Spannungen auf den internationalen Finanzmärkten.

Tolayon:
Wenn man schon das bekannte StarTrek-Universum etwas auf den Kopf stellt, wäre es anhand einiger Kommentare, die ich hier gelesen habe wohl durchaus mal interessant, die Föderation ein wenig dystopischer darzustellen, in Form einer Art leichter, "gut gemeinter" Diktatur, gegen die gewisse (anarchistische) Gruppen zum Teil sogar offen aufbegehren.

Man sollte dieses Konzept aber auf keinen Fall soweit treiben, dass die Föderation sich auf einmal verhält wie das Imperium aus dem Spiegeluniversum. Es sollte nur ein gewisser "Zwang" in der "Erziehung zum Guten" zum Ausdruck kommen.
Inwiefern sich das dann noch mit dem bekannten StarTrek-Universum vereinbaren ließe, muss jeder selbst für sich entscheiden.

Das große, auch hier bereits angesprochene Problem ist die Gleichsetzung von Erde und Föderation in TNG und TOS.
Dabei dürfte die Föderation selbst weitaus inhomogener sein; ihre Mitglieder verpflichten sich zwar, gewissen (humanistischen) Idealen zu folgen, aber wie genau diese jeweils durchgesetzt werden, kann jeder Planet für sich entscheiden.
Somit wäre von einer globalen Demokratie bis hin zur "wohlwollenden Monarchie" durchaus ein gewisses Spektrum vorhanden.

Zumindest glaube ich nicht, dass das irdische Demokratie-Verständnis sich auf alle nichtmenschliche Mitgliedswelten zwangsweise übertragen ließe (das ist ja schon auf der heutigen Erde nicht möglich, siehe arabisch gepräpgter Osten).
Dennoch, eine gemeinsame, übergeordnete Verfassung sollten alle Regierungen der Föderation akzeptieren. Allerdings kann diese nur möglichst vage und allgemein ausfallen, und die Mitgliedswelten behalten weiterhin maximale Eigenständigkeit.

(Alles andere wäre wirklich eine Diktatur.)


Was übrigens das Wirtschaftssystem der Föderation angeht, habe ich an anderer Stelle bereits einen eigenen Thread dazu eröffnet:
Wirtschaftssystem der Föderation

Will Pears:
Bei meiner Föderation wird sich jedoch über kurz oder lang die wirtschafliche Überelgenheit wieder einspielen. Denn die Föderation ist ein Interessensverband von 150 Spezies. Allein deren technischer Austausch und der über kurz oder lang erfolgende Austausch mit anderen Spezies dürfte Geld in die Kassen bringen. Dann stelle ich es mir so vor, dass die Föderation von jeder neuen Mitgliedswelt profitiert, weil diese ja neue technische Ideen einbringen und auch Ressourcen, neues Personal, etc. Darüber hinaus dürfte jede Kolonie, sofern sie erstmal nach der Entdeckung (durch die SF) im Besitz der Föderation ist, einiges an Geld bedeuten.. entweder man verkauft sie an Multi-Planetare Unternehmen oder an Planeten..

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