Es ist auch eine Frage der Sicherheit. Die Uniform erfüllt ja nicht nur den Zweck den Träger zweifellsfrei als Mitglied einer gewissen Organisation auszuzeichnen, sondern auch um ihn zu schützen. Je mehr das Individuum optisch in der Gleichheit der Gruppe untergeht, desto mehr Schutz ist für den einzelnen bei gefährlichen Landemissionen gegeben. Je ähnlicher sich alle sehen, desto schwerer fällt es einem Gegner/Raubtier, sich ein Opfer herauszupicken. Wir kennen das von Dokumentarfilmen, wo ein Löwe oder ein Gepart häufig Jungtiere jagd. Das hat nichts damit zu tun, dass die eine leichtere Beute darstellt, sondern einfach damit, dass sich ein Jungtier optisch von den anderen Tieren unterscheidet. Als Hans Kruuk vor dreißig Jahren in der Serengeti Hyänen studierte, fand er heraus, dass ein Tier, nachdem man es mit einer Farbe markiert hatte, beim nächsten Angriff eines Raubrudels, garantiert getötet wurde. So groß ist die Macht des Unterschiedes.
In der "kriegerischen" TOS-Ära ist es daher vielleicht sogar ratsam, eine gewisse homogene Optik anzustreben (wobei es hier schon nicht besonders schlau ist die Abteilungsfarben so stark darzustellen). In den späteren Jahren dürfte das aber schon alleine aufgrund der außerirdischen Vielfalt kaum noch möglich sein. So fällt Spock zwischen all den Menschen nicht weiter auf, aber ein riesiger, zotteliger Klingone wie Worf? Der sticht auch ohne seiner Scherpe schon stark hervor. Wenn man Geordi mit einer Gruppe normaler menschlicher Techniker auf einen Planeten schickt, wird er auch immer derjenige sein, der auffällt, einfach wegen seines Visors. Hier ist es dann vielleicht schon wieder ratsam den Unterschied zu begrüßen.
Es ist also eine Frage der Politik der Sternenflotte (im 24. Jahrhundert zu TNG-Zeiten ist das sicher eine andere als bei TOS), und des vom Autor angestrebten Realismus.
Ich persönlich bin allerdings dafür die Charaktere optisch so individuell zu gestalten, wie nur irgendmöglich (und im Rahmen der Geschichte glaubhaft), immerhin ist Star Trek immer noch Sci-Fi und kein Tatsachenreport. Zu ikonischen Figuren - und genau die würde doch jeder von uns gerne schaffen - gehört auch eine ikonische, sofort identifizierbare Optik. Ein grandioses Musterbeispiel ist hier die TNG-Crew

Bei denen sieht keiner aus wie der andere. Für einen Zeichner sind die das reine Paradies - man muss nicht einmal gut zeichnen können, um sie sofort erkennbar darzustellen. Selbst wenn man nur Strichmännchen beherrscht. Wenn da jemand mit Bart ist, ist das Riker. Wenn da jemand mit weißer Haut ist, ist das Data. Ganz gleich, ob die Figur letztendlich den Schauspielern ähnlich sieht oder nicht, man findet sich sofort zurecht. Ich versuche meine Figuren auch immer so anzulegen, dass sie möglichst unterschiedlich aussehen und gestehe ihnen dafür auch diverse Freiheiten bei der Uniform zu

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