Autor Thema: Planeten in Cinema4D  (Gelesen 9359 mal)

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ulimann644

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Planeten in Cinema4D
« am: 20.06.12, 21:20 »
Halli-Hallo
Wie versprochen ein kleines Tuturial zum Erstellen von Klasse-M Planeten in C4D

Zunächst einmal benötigen wir drei Sphären für:
- Oberfläche (20.000 m)
- Wolken (20.020 m)
- Atmosphäre (20.060 m)

ACHTUNG: Alle drei Sphären befinden sich dabei an derselben Stelle!!

Für diese erstellen wir drei neue Materialien mit aussagekräftigen Namen und weisen sie unseren drei Kugeln zu.

Für die Oberfläche wählen wir für die Eigenschaft FARBE die Prozedurale Textur: OBERFLÄCHE -> ERDE, mit dem Pfeil, links neben dem Namensfeld.



Danach stellen wir folgende Werte für diese prozedurale Textur ein:
Der Wert FREQUENZ legt fest, ob die Landmasse eher zusammenhängend ist, oder ob sie sich in viele kleine Inseln aufteilt, wobei höhere Werte die Inselbildung fördert, während Werte unter 1 die Landmasse sehr kompakt mit nur wenigen Inseln darstellt.
Der Wert LANDANTEIL legt den prozentualen Anteil der Landmasse fest (für die Erde wären es etwa 30%)




Hier stellen wir einen erdähnlichen Planeten dar - es sind aber grundsätzlich die exotischsten Farbgebungen machbar.
Optional aktivieren wir noch RELIEF und geben dort dieselben Werte für FREQUENZ und LANDANTEIL ein, wie zuvor. Für die Farbe nehmen wir diesmal Grauwerte, da wir hiermit eine Art Bump-Map kreieren





Damit haben wir unsere Oberfläche und wir wenden uns dem Material für die Wolken zu.
Zunächst aktivieren wir wieder FARBE, stellen ein reines Weiß ein und wählen als Textur die Prozeduraltextur: Wolken. Hier aber nicht für das spätere Aussehen - lustigerweise eignet sich diese Textur dazu überhaupt nicht - sondern für die Struktur der Wolken. (siehe Bild)



Als nächstes aktivieren wir für das Wolkenmaterial RELIEF und wählen als Textur: Blistered Turbulence der wir folgende Parameter geben:



Nun der wichtigste Teil: Wir aktivieren den Materialkanal: ALPHA und setzen dort für die Textur: Wavy Turbulence folgende Werte:
Dieser Kanal ist für das eigentliche Aussehen der Wolken und ihre Verteilung verantwortlich.



Damit sind auch unsere Wolken startklar, und wir können uns der Atmosphäre zuwenden.
Für die Farbe stellen wir zunächst ein tiefes Azur-Blau ein.



Danach aktivieren wir Transparenz, stellen einen ähnlichen Farbwert für die Atmosphäre, und einen sehr dunklen Blauwert als Absorptionsfarbe ein. Als Textur nehmen wir diesmal FRESNEL (siehe Bild)



Nun klicken wir auf den Farbverlauf unter FRESNEL und erstellen einen einfachen Farbverlauf von Schwarz nach Weiß wie auf folgendem Bild, damit die Atmosphäre von der Kugelmitte zu den Rändern langsam immer dichter wird. Es geht auch noch exakter, aber für dieses Tutorial genügt dieser hier:



Zuletzt aktivieren wir den Kanal Glühen und stellen dafür die folgenden Werte ein:



Damit ist nun auch unsere Atmosphäre fertig.
Was nun noch fehlt ist eine Sonnen-Lichtquelle, die wir am Schluss erstellen können, und eine optionale Punktlichtquelle, die wir im Zentrum des Planeten platzieren !!
Dieser Punktlichtquelle geben wir die Werte, wie im folgenden Bild, bei einer Intensität von etwa 45%



Dann stellen wir rechts unten, unter Details, die folgenden Werte für Clipping Fern ein:



Diese Lichtquelle sorgt für ein schwaches blaues Leuchten auf den Objekten, welche im Schatten liegen - nicht realistisch, aber doch hübsch anzusehen.
Am Ende sollte das Ergebnis, mit Sonnenlichtquelle dann so aussehen:



Man kann natürlich auch Prozedurale und gezeichnete Texturen kombinieren, so wie hier:



Der Vorteil prozeduraler Texturen ist: Dass man schnell individuelle Planeten der verschiedensten Farben und Klassen erstellen kann. Auf diese Weise kann man sowohl Planeten wie Vulkan als auch Rylos (Last Starfighter) schnell erstellen.





Einfach mal ausprobieren... :andorian
Und nun: Viel Spaß beim erstellen von Planeten, in garantiert weniger als sieben Tagen...
« Letzte Änderung: 20.06.12, 21:25 by ulimann644 »

Oddys

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Antw:Planeten in Cinema4D
« Antwort #1 am: 20.06.12, 22:09 »
Vielen dank. Dann kan ich endlich die Fließbandproduktion für Lichterstaub starten. Da wartete eine verdammt große anzahl an Planeten auf Bilder. :)

Werde es morgen gleich mal ausprobieren.
« Letzte Änderung: 21.06.12, 07:07 by Oddys »

ulimann644

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Antw:Planeten in Cinema4D
« Antwort #2 am: 20.06.12, 23:49 »
Vielen dank. Dann kan ich endlich die Fließbandproduktion für Lichterstaub starten da wartete ein verdammt große anzahl an Planeten auf Bilder. :)

Werde es morgen gleich mal ausprobieren.

Frohes Schaffen...
Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Oddys

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Antw:Planeten in Cinema4D
« Antwort #3 am: 21.06.12, 07:58 »
So der erste Planet ist vom Band gelaufen. Bild dazu findet ihr hier.

es ist wirklich einfach wenn man mal weiß we es geht. Ich habe glaub ich zu komplex gedacht weshalb es bei mir nie richtig funktionierte. So aber stellt es wirklich kein Problem mehr da auch ein ganzes eigenes Universum mit Planeten aller Klasse zu füllen.

Vielen Dank für das Tutorial Uli.

David

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Antw:Planeten in Cinema4D
« Antwort #4 am: 21.06.12, 08:07 »
Wow, das ist der Hammer.

Kann man einem Planeten eigentlich auch Ringe - wie beim Saturn - hinzufügen, oder anderen Schnick-Schnack?

Oddys

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Antw:Planeten in Cinema4D
« Antwort #5 am: 21.06.12, 08:08 »
Ja kann man. Habe ich bei meinem Modell des Sol-Systems, dank Uli Hilfe sehr gut hin bekommen. Kann ja mal einen Planeten mit Ringen machen. :)

David

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Antw:Planeten in Cinema4D
« Antwort #6 am: 21.06.12, 08:15 »
Wie wäre es mit "Antalus"?

Beschreibung des Aussehens kann ich dir gerne ma geben ;)

Aber du scheinst mit dem Programm ja ziemlich schnell klar zu kommen.
 :bang

Oddys

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Antw:Planeten in Cinema4D
« Antwort #7 am: 21.06.12, 08:40 »
Kann ich gerne machen.

Sollange man jemanden hat den man Fragen kann, geht das schon. Übung, Übung und noch mehr Übung heißt dann die Devise. Nach gut 4 Monaten soll auch schon ein Verbesserung erkennbar sein, falls dem nicht so sollte man es vllt. lieber lassen. Je mehr ich von Cinema aber verstehe, desto mehr Spass macht es. Wo es anfangs noch quälen war ist es jetzt zack und fertig. :)

Taschenmogul

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Antw:Planeten in Cinema4D
« Antwort #8 am: 29.06.12, 17:44 »
Ach ja, dazu fällt mir ein - ich hatte neulich in Oddys Thread was geschrieben von wegen "Pass die Textur doch einfach an, indem du den Farbverlauf erweiterst". Sehe hier gerade, daß du einen solchen gar nicht verwendest, wenn du dieses Tutorial nutzt.
Um die Planetenoberfläche über einen Farbverlauf steuern zu können, musst du als Textur "Wolken" wählen und nicht "Erde", dann kannst du über einen Farbverlauf selber entscheiden, wieviele unterschiedliche Farben/farblich unterscheidbare Zonen du haben möchtest.
Allerdings sind auch hier die Optionen nur sehr spärlich - gibt es in C4D nicht die Möglichkeit, mehrere berechnete Texturen miteinander zu kombinieren?


Nachtrag:

Ja, gibt es.

Ich ergänze mal knapp Ulis Tutorial bezüglich Texturierung.
Man kann hier, wie von ihm beschrieben, als Textur den Oberflächenfilter "Erde" benutzen.
Man kann die Textur aber auch komplexer zusammensetzen, und das ist gar nicht so viel schwieriger.
Hierfür wählt man als Textur nicht "Oberflächen->Erde", sondern "Ebene", und erschafft damit einen Ebenenmanager, so wie in Gimp oder Photoshop auch.
Nun klickt man auf dieses "Ebene", um die Eigenschaften zu öffnen, und wechselt in den Tab "Shader".
Hier finden sich jetzt unten mehrere Einträge, "Bild...", "Shader...", und so weiter.
Wenn man auf einen dieser Einträge klickt, so kann man ein entsprechendes Element erschaffen; diese Elemente werden untereinander gestapelt und besitzen jeweils eigene steuerbare Mischmethoden, so wie man es eben auch aus dem Bildbearbeitungsprogramm kennt.
Ebenso kann man die einzelnen Ebenen innerhalb dieses Managers, die einzelnen Filter eben, mit dragNdrop verschieben, ein Rechtsklick auf eines dieser Elemente öffnet das bekannte Menü zum Auswählen einer Textur, so daß man auf diese Weise ein solches Element entweder in ein anderes umdeklariere kann, oder es löschen lassen kann, während ein Linksklick auf das kleine Bild für das jeweilige Element einen zu den Eigenschaften dieses Elementes führt.
Navigieren kann man, wie vermutlich gewohnt, über die im Materialmenü oben rechts angezeigten Pfeilsymbole.

Auf diese Weise kann man nun also mehrere Texturen stapeln und miteinander mischen, z.B. "Oberflächen->Wolken" und "Oberflächen->Einfache Turbulenz". Wichtig ist hierbei, daß diese Oberflächen in Graustufen gehalten sind, damit sie im nächsten Schritt vernünftig eingefärbt werden können.
Ist man jetzt mit der Form der Oberfläche zufrieden, fügt man als Ebene den "Effekt... -> Colorizer" hinzu, mit dem man den erwähnten Farbverlauf eingeben kann, welcher dann die geschaffene Oberfläche einfärbt.
Bei all diesen Schritten wird ein wenig Experimentieren nötig sein, um die richtige Mischung hinzubekommen.

Man kann es auch noch etwas komplexer machen und innerhalb des ersten Ebenenmanagers noch ein oder mehrere "Ebene"-Objekte einfügen. Hier kann man dann jeweils eigene Oberflächen mit eigenen Farben erstellen, und diese dann in er darüberliegenden Grund-"Ebene" zusammenfügen. (Genau genommen kann man wohl nahezu beliebig viele Ebenen in Ebenen in Ebenen erschaffen.)
Einziges Problem, welches es zu beachten gilt, ist, daß manche der Texturen mit bestimmten Mischoptionen sichtbare Nähte hinterlassen, hier gilt es dann, geeignete Mischoptionen zu wählen. Vielleicht gibt´s da auch noch ne andere Möglichkeit, ich bin kein C4D-Crack und hab daher keine große Ahnung vom Programm; bin nur begeistert von prozeduralen Texturen. =D
« Letzte Änderung: 29.06.12, 18:37 by Taschenmogul »

ulimann644

  • Gast
Antw:Planeten in Cinema4D
« Antwort #9 am: 29.06.12, 23:18 »
Natürlich gibt es solche Möglichkeiten.
Das Ziel dieses Tutorials sollte allerdings sein, schnell zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen. Was man mit kombinierten prozeduralen Texturen erreichen kann sieht man hier:


 

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