Autor Thema: Taupe - 10/2390  (Gelesen 7679 mal)

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Max

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Taupe - 10/2390
« am: 27.07.12, 12:01 »
Da gedachte ein zweite des Satyrs
Taupe (10/2390)


In der achten Folge droht eine Eskalation, ausgelöst durch eine umstrittene, geheime Mission.

Inhalt: Die "Satyr" wird für die gewagteste Borg-Mission in der Geschichte der Sternenflotte ausgewählt. Die Situation droht zu eskalieren und das Crewgefüge zu zerreißen: In "Taupe" geht es um eine große Kontroverse, wobei es zwei Probleme gibt: Zum einen ist ein "alter Feind" involviert, der zu den gefährlichsten Bedrohungen der Föderation zählt, und zum anderen wird die Crew in die Ecke gedrängt, weil ihr vom Captain kein Spielraum gegeben wird.


Umfang: 12 Seiten



« Letzte Änderung: 08.03.21, 09:56 by Max »

Max

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Antw:Taupe - 10/2390
« Antwort #1 am: 04.08.12, 18:04 »
Leseprobe:
»Die Qualität unserer Sensoren hat meinen Zeitplan obsolet gemacht«, begann der Captain seine Ausführungen vor dem Führungsstab. Dieser Satz musste die anderen herausfordern, aber die Wärme in seiner Stimme versöhnte, weil sie die Zusammenhänge beinahe in einen harmlosen Kontext rückte.
»Welche Gegenmaßnahmen soll ich ergreifen?«, wollte der taktische Offizier wissen. Er begriff nicht, dass seine Äußerung voreilig war, und so fuhr er fort. »Unter diesen Umständen wird die Mission nicht aufrecht zu erhalten sein.«
»Alarm Gelb wird vorerst genügen, Lieutenant. Kurs beibehalten«, sprach Guttapercha beschwichtigend. Bis zu diesem Moment hatte der Captain zurückgelehnt gesessen, nun beugte er sich nach vorne, stützte sich mit den Ellbogen auf der Tischplatte auf und faltete die Hände. Während er weitersprach, öffnete und schloss er sie immer wieder. »Die Mission unterliegt der Geheimhaltung, ich wurde angewiesen, selbst meinem engsten Stab erst zu einem späten Zeitpunkt die Hintergründe mitzuteilen. Ich sage das in aller Deutlichkeit: Ich erwarte, dass jeder mit vollem Einsatz zum Gelingen unseres Auftrags beiträgt, unabhängig von der persönlichen Ansicht, ob er richtig oder falsch ist.«
Mbambe war ein vergleichsweise junger Erster Offizier. Er verfügte lediglich über etwas Erfahrung und kannte Guttapercha auch nicht lang genug, um in der Einleitung des Kommandanten ein für ihn ungewöhnliches Einschwören auf Disziplin zu erkennen. Aber Mbambe besaß genug Intelligenz, um die Zusammenhänge zu verstehen. Augenblicke, bevor Guttapercha den eigentlichen Inhalt der Mission verkündete, erriet Mbambe, was ihnen bevorstand.
»Wir werden uns mit dem Borg-Schiff treffen, das war von Anfang an der Plan. Mister Adams’ Funktion als Botschafter sieht vor, dass er sich assimilieren lässt...«

David

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Antw:Taupe - 10/2390
« Antwort #2 am: 04.08.12, 19:01 »
Was ich hier so als Leseprobe sehe, macht mich aber neugierig.
Ich packe deine Satyr Geschichten mal in meine "zu Lesen Liste", kann aber noch nicht sagen, wann ich dazu komme.
Aber die Neugierde - also meine - hast du geweckt.

Gutes Marketing.

deciever

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Antw:Taupe - 10/2390
« Antwort #3 am: 05.08.12, 12:16 »
Woho, muss ich da sagen.

Ich mag es ja sowieso die kürzeren Storys zu lesen. Aber bei  der hier habe ich fast gedacht das ist ein Roman.
Ich finde sowieso das du einer der wenigen bist die einen wunderbaren Schreibstiel haben. Es geht alles runter wie Butter, liest sich einfach wunderbar.

Zur Story, die Mission ist wirklich heikel, auch die Zerrissenheit der Crew wird sehr gut dargestellt. Es hat mir jedoch ein klein wenig mehr über die Assimilierung von Adams gefehlt, da ist ein ziemlich großes Fragezeichen. Heißt, ich hätte gerne gewusst wie das abgelaufen wäre.

Beide Daumen nach oben.


Woho, muss ich da sagen.

Ich mag es ja sowieso die kürzeren Storys zu lesen. Aber bei  der hier habe ich fast gedacht das ist ein Roman.
Ich finde sowieso das du einer der wenigen bist die einen wunderbaren schreibstiel haben. Es geht alles runter wie butter, liest sich einfach wunderbar.

Zur Story, die Mission ist wirklich heikel, auch die zerissenheit der Crew wird sehr gut dargestellt. Es hat mir jedoch ein klein wenig mehr über die assimilierung von Adams gefehlt, da ist ein ziemlich großes fragezeichen. Heißt, ich hätte gerne gewusst wie das abgelaufen wäre.

Max

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Antw:Taupe - 10/2390
« Antwort #4 am: 06.08.12, 13:59 »
@ David:
Danke für Dein Interesse, ich hoffe, Dir wird die Geschichte gefallen. Schön, dass ich Deine Neugier wecken konnte, die Geschichte dreht sich aber auch wirklich um eine heikle Mission.
Die 12 Seiten von "Taupte" sind ja auch nicht so lange, wobei ich hier als bekennender Langsamleser nicht so vorpreschen sollte ;)

@ deciever:
Danke schön, ich freue mich über Dein Lob sehr :), besonders über das Kompliment für meinen Stil :bounce
Ich fand die Idee mit der Mission irgendwie bestechend, aber wenn ich so an die "gemeinsame Vergangenheit" der Föderation und der Borg zurückdenke, war mir klar, dass dieser Einsatz nicht einfach durchzuführen wäre.
Erst durch Deine Bemerkung bezüglich der Assimiliation ist mir etwas zum Geschichtenaufbau der Satyr-Reihe bewusst geworden: Der Erzählwinkel bleibt immer bei der Satyr und ihrer Crew und wenn ich so überlege, ist das bei allen bisherigen Folgen so der Fall. Das hat hier den Nachteil, dass wir nicht wissen, wie das mit Adams wirklich vonstatten geht. Allerdings stärkt das irgendwie auch die Identifikation mit den eigentlichen Protagonisten, also der Crew und, wenn man sie dazuzählen darf, der "Satyr".

Alexander_Maclean

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Antw:Taupe - 10/2390
« Antwort #5 am: 15.12.13, 18:58 »
Taupe wird eine meienr Lieblingstorys.

weil nicht nur die Idee dahinter super ist, sondern auch die Umsetzung unter den SATYR Geschcihten noch herausragt.

Zum einen ist die Idee, in dipplomatischen Kontakt mit den Borg zu treten und vor allen auch die Art und Weise richtig brilliant.
Das vor dir noch keiner darauzf gekommen ist, kann ich mir im nachinein gar nicht vorstellen.

Dabei schaffst du es aber auch, eine Brücke zu den TNG Borg zu schlagen, die durchaus die bessere Version sind als die Karikatur die teilweise in Voyager zu sehen war. da will ich nicht mal Konzepte wie die Borgkönigin ankreiden, aber die VOY Borg waren vor allen eines "kanonenfutter".

Darüber hinaus vermittelst du ein Bild von den Borg, dass sie aus ihrer Antagonistenecke holt. Sondern das sie eben ihre Art zu leben haben und sich die Föderation daran anpasst.

Gleichzeitig holst du den Leser mit Melissa Artes ein Stück weit ab, denn du bringst mit ihr genau die Argumente die man in einer "normalen" Borgstory lesen würde und mit denen man einen Kampf rechtfertigen würde.

Einzig, dass Guttapercha ein wenig zurücktritt könnte man etwas ankreiden. Aber ich fidne dassogar gut, weil er dadurch auch etwas Raum für Commander Mbambe lässt, der hier in der Paradeaufgabe des ersten Offiziers - Schnittstelle zwischen Crew und Captain - briliieren darf.

Fazit:
Leseempfehlung.
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Max

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Antw:Taupe - 10/2390
« Antwort #6 am: 11.02.14, 20:19 »
Entschuldige, dass ich mit der Antwort so ewig lange gebraucht habe  :duck


Taupe wird eine meienr Lieblingstorys.
Danke für's Lesen, Alex :)
Ich denke an "Taupe" auch gerne zurück.
Zunächst hätte ich nicht gedacht, dass ich mal eine Borg-Folge "im Programm" hätte, aber ich mochte die Idee, es mal ein wenig anders anzupacken, als es zuletzt bei VOY zu sehen war.

Taupe wird eine meienr Lieblingstorys.

weil nicht nur die Idee dahinter super ist, sondern auch die Umsetzung unter den SATYR Geschcihten noch herausragt.

Zum einen ist die Idee, in dipplomatischen Kontakt mit den Borg zu treten und vor allen auch die Art und Weise richtig brilliant.
Das vor dir noch keiner darauzf gekommen ist, kann ich mir im nachinein gar nicht vorstellen.

Dabei schaffst du es aber auch, eine Brücke zu den TNG Borg zu schlagen, die durchaus die bessere Version sind als die Karikatur die teilweise in Voyager zu sehen war. da will ich nicht mal Konzepte wie die Borgkönigin ankreiden, aber die VOY Borg waren vor allen eines "kanonenfutter".

Darüber hinaus vermittelst du ein Bild von den Borg, dass sie aus ihrer Antagonistenecke holt. Sondern das sie eben ihre Art zu leben haben und sich die Föderation daran anpasst.
Ich mochte das Bild, dass die Borg gnaz am Anfang in TNG abgaben. Sie waren dort schon auch recht bedrohlich, aber vor allem mysteriös und eher eine Naturgewalt als eine typisch-böse Spezies.
Ich fand den Ansatz eigentlich recht konsequent und sinnvoll, die Borg diplomatisch dort zu erreichen, wo sie eigentlich hin wollen. Sie bekommen, was sie wollen, lassen die Föderation dafür jetzt erst einmal in Ruhe.
Meine wie ich finde nicht wirklich unberechtigte Hoffnung war dabei, dass ich beiden Seiten gerecht werden würde, also dass die Borg dadurch weiter Borg bleiben würden und die Föderation lieber auf eine ungewöhnliche Lösung zurückgreift, als sich damit abzufinden, dass sie sich eben doch mal wieder in einem Kriegszustand befindet.

Kontrovers ist das ganz natürlich trotzdem ;)...

Gleichzeitig holst du den Leser mit Melissa Artes ein Stück weit ab, denn du bringst mit ihr genau die Argumente die man in einer "normalen" Borgstory lesen würde und mit denen man einen Kampf rechtfertigen würde.
Nach den Erlebnissen mit den Borg (eben auch eher noch in TNG als in VOY, wo man ihnen ja doch Herr wurde) hielt ich es natürlich schon auch für angemessen, die Mission mit Sorge zu betrachten. Eine Meuterei ist vor diesem Hintergrund vielleicht auch gar nicht so abwegig. Aus dramaturgischer Sicht hatte ich das Gefühl diese Seite, diese Option im Umgang mit der Mission also doch auch präsentieren zu müssen.

Einzig, dass Guttapercha ein wenig zurücktritt könnte man etwas ankreiden. Aber ich fidne dassogar gut, weil er dadurch auch etwas Raum für Commander Mbambe lässt, der hier in der Paradeaufgabe des ersten Offiziers - Schnittstelle zwischen Crew und Captain - briliieren darf.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war Guttapercha hier schon ein wenig, nun, "dezent". So eine brisante Mission hätte der Moment für eine flammende Rede sein können. Ich weiß gar nicht mehr so genau, warum ich hier nicht auf eine entsprechende Rhetorik setzen wollte, vielleicht, weil ich einfach auf das Pathos verzichten wollte (das ja gerne auch mit eher militärischen Themen verknüpft ist).
"Taupe" fällt für mich darüber hinaus auch in eine besondere Phase... Guttapercha ist schon bei der Amtsübernahme alt, aber in meiner Vorstellung verfestigt sich in den 2390er Jahren (initiiert durch den Tod seiner Frau schon in den 80ern) bei ihm auch das Gefühl, dass er nun langsam aber sicher auch wirklich alt ist. Einerseits gibt ihm das Alter eine gewisse Freiheit - er ist zum Beispiel nicht der Typ, der noch glaubt, irgendjemandem etwas beweisen zu müssen. Andererseits lässt er sich vielleicht auch nur beschränkt auf gewisse Gegebenheiten ein - wäre er nicht flexibel genug, sich den Herausforderungen neuer Missionen zu stellen, wäre das sicherlich fatal, aber der Wechsel von Commander Lute auf Mbambe fiel ihm schon schwer. Das bekommt Mbambe natürlich auch zu spüren und deswegen ist seine Rolle eigentlich umso interessanter, weil es dadurch noch schwieriger wird, beiden Seiten gerecht zu werden.

Fazit:
Leseempfehlung.
Danke sehr :) Es freut mich wirklich, dass Dir die Folge gefallen hat...
... und ich bin auch schon gespannt, was Du zu anderen Folgen sagen wirst, die nicht minder kontroverse oder ungewöhnliche Ansätze haben...

Lairis77

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Antw:Taupe - 10/2390
« Antwort #7 am: 11.02.14, 20:33 »
So langsam kennst du mehr Farben als jede Frau ;).

Ich muss mir deine Satyr-Geschichten auch endlich mal vornehmen, zumal ich endlich ein Tablet habe und nicht mehr alles ausdrucken muss.

Kannst du die evtl. in chronologischer Reihenfolge auflisten - falls es eine Reihenfolge gibt?
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Alexander_Maclean

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Antw:Taupe - 10/2390
« Antwort #8 am: 11.02.14, 20:59 »
@Lairis

da ich die Folgen auch in der schreibreihenfolge angefangen habe zu lesen, orientiere ich mich an Max Nummerierung im Wiki.

http://de.trekspace.wikia.com/wiki/DA_GEDACHTE_EIN_ZWEITER_DES_SATYRS
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Max

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Antw:Taupe - 10/2390
« Antwort #9 am: 12.02.14, 10:00 »
So langsam kennst du mehr Farben als jede Frau ;).
Das glaube ich auch fast ;) Ich kann aber auch noch auf die Wissensbestände von meiner Mutter und auch von meiner Schwester zurückgreifen ;)

Ich muss mir deine Satyr-Geschichten auch endlich mal vornehmen, zumal ich endlich ein Tablet habe und nicht mehr alles ausdrucken muss.
Das würde mich sehr freuen, Lairis :)

Kannst du die evtl. in chronologischer Reihenfolge auflisten - falls es eine Reihenfolge gibt?
Dank Alex hast Du ja schon den Link zum Wiki-Artikel, den ich auch empfohlen hätte :) Die Liste dort hat den Vorteil, dass sie praktisch immer einen aktuellen Überblick bietet.

Ansonsten empfehle ich aber immer sich nicht um die chronologische Reihenfolge zu kümmern. Man kann sich bequem die Folge rauspicken, die einem nach dem "Teasertext" am meisten zusagt. Die wenigsten Folgen bauen wirklich auf Informationen früherer Episoden auf, ein eigenes Thema hat jede Story. Außerdem entspricht die Veröffentlichungsreihenfolge nicht der chronologischen Liste. Man kann also ohnehin schnell damit konfrontiert werden, dass es "durcheinander" geht.

Dahkur

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Antw:Taupe - 10/2390
« Antwort #10 am: 24.05.15, 13:48 »

Diese Geschichte hat mich wieder vollkommen überzeugt. Was für eine nachdenkenswerte Idee, mit welcher Du in Form von Adams hier angekommen bist. Im ersten Moment ging es mir wie der Medizinerin Artes. Mein erster Gedanke war, welch große Waffe den Borg damit in die Hand gegeben würde. Dann habe ich über die Darstellung der Borg in den Serien nachgedacht, die ja ein wenig ambivalent war. Manches Mal kam es mir so vor, als ginge es ihnen darum, alles zu assimilieren. In diesem Fall wäre Adams‘ Opfer sinnlos. Dann aber erinnerte ich mich wieder an Aussagen von Seven (ich glaube, es war sie), die meinte, es ginge ihnen nur darum möglichst viel Wissen und viel Technologie ihrem Kollektivbewusstsein hinzuzufügen, und dann wäre Adams‘ Vorgehensweise goldrichtig. Ein wirklich spannender Konflikt, denn das wahre Ausmaß kann nur die Zukunft zeigen.

Der Ansatz passt auch gut zu dem, für was die Föderation stehen sollte. Ich habe im ersten Moment auch eher etwas ablehnend reagiert, weil ich in den vergangenen Monaten viel Voyager geschaut habe, wo doch eher eine gewisse Hau-Drauf-Mentalität gezeigt wurde. Aber Du hast völlig recht, der Grundgedanke der Föderation muss sein, sich den Feind zum Freund zu machen, nicht den Feind zu neutralisieren. Ein gefährlicherer Weg, der jedoch langfristig zu einem wesentlich besseren Resultat führt.

Den zweiten Gedanken in dieser Geschichte empfand ich genauso interessant und er hat für einiges an Anspannung bei mir gesorgt: Die Frage nach der Akzeptanz einer solchen Entscheidung und der Möglichkeit einer Meuterei, welche Du in Form von Artes ins Feld geführt hast. Als sie bei Mbambe sitzt und anfängt vor sich hin zu spekulieren, habe ich den Atem angehalten. Halb und halb erwartete ich eine Durchsage, die das von Artes beschriebene Szenario als in die Tat umgesetzt bestätigte. Oder auch später noch fürchtete ich, dass sie in ihrer alleinigen Unterredung mit Adams eventuell medizinisch etwas manipuliert hätte, um den Borg bei einer Assimilation zu schaden.

Eine schöne subtile Spannung in einer wirklich nachdenkenswerten Geschichte.


"I am the sum of my art, therein lies my life." (Duncan Regehr/"A Dragon's Eye")

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Antw:Taupe - 10/2390
« Antwort #11 am: 11.06.15, 12:20 »
Diese Geschichte hat mich wieder vollkommen überzeugt.
Cool! Danke  :bounce

Was für eine nachdenkenswerte Idee, mit welcher Du in Form von Adams hier angekommen bist. Im ersten Moment ging es mir wie der Medizinerin Artes. Mein erster Gedanke war, welch große Waffe den Borg damit in die Hand gegeben würde. Dann habe ich über die Darstellung der Borg in den Serien nachgedacht, die ja ein wenig ambivalent war. Manches Mal kam es mir so vor, als ginge es ihnen darum, alles zu assimilieren. In diesem Fall wäre Adams‘ Opfer sinnlos. Dann aber erinnerte ich mich wieder an Aussagen von Seven (ich glaube, es war sie), die meinte, es ginge ihnen nur darum möglichst viel Wissen und viel Technologie ihrem Kollektivbewusstsein hinzuzufügen, und dann wäre Adams‘ Vorgehensweise goldrichtig. Ein wirklich spannender Konflikt, denn das wahre Ausmaß kann nur die Zukunft zeigen.
Die Borg bieten sich an sich schon an, aus ihnen besonders böse-rücksichtslose Antagonisten zu machen. Aber in TNG kam für mich auch immer wieder ein anderes Bild durch. Einerseits sind sie das übertriebene Ergebnis einer Expansionsgier, aber ihre Motivlage und der emotionslose Zugang ermöglicht eigentlich mehr, als sie nur für gewöhnliche Geschichten zu benutzen, in denen die Sternenflotte mal wieder gegen zerstörerische Kräfte ankämpfen muss. Deshalb dieses Konzept: "Gebt ihnen was sie wollen und sie lassen euch in Ruhe". Natürlich könnte das schief gehen, aber die Aussicht auf Erfolg fand ich nicht weniger plausibel.

Der Ansatz passt auch gut zu dem, für was die Föderation stehen sollte. Ich habe im ersten Moment auch eher etwas ablehnend reagiert, weil ich in den vergangenen Monaten viel Voyager geschaut habe, wo doch eher eine gewisse Hau-Drauf-Mentalität gezeigt wurde. Aber Du hast völlig recht, der Grundgedanke der Föderation muss sein, sich den Feind zum Freund zu machen, nicht den Feind zu neutralisieren. Ein gefährlicherer Weg, der jedoch langfristig zu einem wesentlich besseren Resultat führt.
Die Borg wurden im Laufe der Serien immer mehr zu Eroberern, die einfach nie aufhören wollen. Man könnte sie aber auch eher wie eine Naturgewalt sehen, die man unter gewissen Vorzeichen so in den Griff bekommen kann, dass sie einfach nicht mehr wirklich gefährlich sind. In VOY ist mir der Umgang zu starr, zu aggressiv, zu festgefahren.
Ich weiß nicht, ob die Ereignisse aus "Taupe" einen Feind zu einem Freund machen können, weil sich die Borg in meinen Augen der normalen Kategorisierung entziehen. Aber immerhin sind sie so keine Feinde mehr.
Einerseits finde ich diesen Weg für die Föderation auch ideologisch interessant: einen Lösungsansatz, der nicht gerade klassisch ist. Andererseits halte ich ihn auch schlicht für pragmatisch.

Den zweiten Gedanken in dieser Geschichte empfand ich genauso interessant und er hat für einiges an Anspannung bei mir gesorgt: Die Frage nach der Akzeptanz einer solchen Entscheidung und der Möglichkeit einer Meuterei, welche Du in Form von Artes ins Feld geführt hast. Als sie bei Mbambe sitzt und anfängt vor sich hin zu spekulieren, habe ich den Atem angehalten. Halb und halb erwartete ich eine Durchsage, die das von Artes beschriebene Szenario als in die Tat umgesetzt bestätigte. Oder auch später noch fürchtete ich, dass sie in ihrer alleinigen Unterredung mit Adams eventuell medizinisch etwas manipuliert hätte, um den Borg bei einer Assimilation zu schaden.

Eine schöne subtile Spannung in einer wirklich nachdenkenswerten Geschichte.
Es gab einen Moment beim Schreiben, bei dem ich wirklich den Impuls hatte, die Crew oder zumindest eine Gruppe gegen den Plan aufbegehren zu lassen. Für mich ist das schon auch der Ausdruck dafür, dass es ganz schnell anders laufen hätte können - dass eine andere Entwicklung ganz leicht vorstellbar gewesen wäre. Ich habe mich auch mit dem Gedanken getragen, eine zweite Geschichte zu schreiben - immer noch "Taupe", mit ganz genau der gleichen Ausgangslage nur eben mit der Wende, dass (vielleicht auch erfolgreich) versucht wird, Adams aufzuhalten. Es wäre auch eine interessante Spielerei, quasi beide Optionen gleichberechtigt stehen zu lassen, ohne zu sagen "Das eine ist echt, das andere war nur Einbildung" oder mit einem Konstrukt wie Paralleluniversen zu kommen. Nein, beide Versionen wäre einfach da gewesen und als Leser hätte man selber entscheiden können, wie man zu beiden steht.

Es freut mich sehr, dass Dir die Geschichte so gefallen hat, weil ich sie selber für eine der wichtigeren innerhalb der Reihe empfinde.

 

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