Autor Thema: Beige - 04/2380  (Gelesen 22373 mal)

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Max

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Beige - 04/2380
« am: 14.10.12, 14:11 »
Da gedachte ein zweiter des Satyrs
Beige (04/2380)


Zum zehnte Mal "Da gedachte ein zweiter des Satyrs"!  :bounce Ein Grund zum Feiern :)

Inhalt: Seit fast zweihundert Jahren hatte die Föderation keinen Kontakt mit der Spezies der Cheiron, nun soll ein Treffen zwischen einem ihrer Botschafter und der "Satyr" stattfinden. Doch die Crew muss erkennen, dass kulturelle Kluften nicht nur im persönlichen Umgang, sondern auch in der Technologie liegen können.


Umfang: 13 Seiten

"Beige" ist eine Schlüsselfolge in der Hinsicht, als dass das Ereignis in dieser Episode große Auswirkungen auf Ligeti einerseits und Heyse anderersweits haben wird. So manche Andeutung späterer Folgen wird jetzt verständlich.

Die zweite Version ist speziell für eBook-Reader in "riesenhafter" Schrift erstellt ;) :)



« Letzte Änderung: 07.03.21, 17:31 by Max »

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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #1 am: 14.10.12, 14:15 »
Super :)
Du hast mal gesagt, man müsste in keiner speziellen Reihenfolge lesen. Gilt das noch, oder würde ich mir hier etwas vorwegnehmen?
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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #2 am: 14.10.12, 14:20 »
Na ja, sagen wir mal so: Jede Geschichte beschäftigt sich mit einem Thema. Ansonsten gibt es natürlich schon Fortschritte und Entwicklunge für die Figuren. Und diesbezüglich erklärt "Beige" halt schon was. Nachdem Du  "Schwarz" und "Blutrot" gelesen hast, wirst Du hier erfahren, warum Ligeti in den beiden angesprochenen Geschichten auf "Abschiedstournee" ist :)

David

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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #3 am: 14.10.12, 16:43 »
Oha, gleich ma gespeichert.
Ich hoffe, ich komme bald wieder dazu, ein Review zu posten.

Zuletzt fehlte die Zeit, aber was ich von Satyr gelesen habe, war gute Unterhaltung

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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #4 am: 15.10.12, 17:42 »
Dein Timing ist klasse, Max. Eigentlich hatte ich vor "Beige" erst am Mittwoch zu lesen, aber nachdem ich mich gestern endlich durch die grottenschlechte 1Q84-Trilogie von einem preisgekrönten Berufsautor hindurch gekämpft habe, und dieses... Werk schließlich beiseite legen konnte, habe ich dringend etwas gehaltvolles gebraucht. Wer wäre besser dafür geeignet, als ein (noch?) nicht-preisgekrönter Hobbyautor mit seiner Satyr-Reihe

Und ich wurde nicht enttäuscht, auch "Beige" ist wieder ein gelungener Eintrag in gewohnt guter Qualität. Die Frage, was denn mit der Seele passiert, wenn man sich beamt, ist kreativ, wenn auch nicht sooo neu, und wird hier als ge-lungener Initiator für eine miss-lungene diplomatische Mission genutzt. Die Selbstverständlichkeit, mit der die größtenteils religionsfreie Föderation mit dieser Technologie umgeht, und diese Selbstverständlichkeit wohl auch auf andere überträgt, musste sich ja mal rächen und ist mir in der Form auch noch nicht untergekommen. Der Grundbau der Story ist also schon mal sehr gut (und wie das Kunstobjekt wieder eingebaut wurde, fand ich sehr kreativ - es macht Spaß zu rätseln, wie es dir immer wieder gelingt, das Ding zu benutzen). Weitaus beachtlicher finde ich allerdings, wie kompromisslos ehrlich die Crew - allen voran Ligeti - mit dieser Krise umgeht! Täuschungsmöglichkeiten werden angesprochen, aber sofort rigoros abgelehnt. Das ist eine Ehrlichkeit, und ein "Für die Wahrheit und auch für Fehler einstehen", dass mich sehr beeindruckt hat, und das sehr gut zur Sternenflotte passt! Das ist TNG in Reinkultur, ohne übertreiben zu wollen. Ich habe es bei einer älteren Kritik schon gesagt, aber mir tut der integre Ligeti wirklich leid. Andererseits "geht" er mit hoch erhobenem Haupt.

Die Kommunikationsmethode des Abgesandten war auch sehr nett ausgedacht (obwohl ich das herumspringende Rieseneichhörnchen schon etwas too much fand, wie ich gestehen muss), und der Kontrast zwischen dem Anfang und dem Ende der Geschichte war auch clever gemacht. Was zunächst nach einer recht witzigen Geschichte aussah, wurde schnell tiefgreifender Ernst mit Folgen.

Wenn du mit der Sytyr-Reihe irgendwann einmal fertig bist, dann kann ich dir nur raten, sie als Sammelband drucken zu lassen. Selbst für Hobbyautoren ist das ja heute kein Problem mehr. Denn hier hast du etwas, dass man durchaus herumreichen kann - nicht nur unter Trekkies. Diese Reihe kann jeder lesen, weil nicht das Trek-Universum im Vordergrund steht, sondern tatsächlich die von dir gewählten Themen. Nur weiter so :)
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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #5 am: 19.10.12, 18:54 »
Oha, gleich ma gespeichert.
Ich hoffe, ich komme bald wieder dazu, ein Review zu posten.

Zuletzt fehlte die Zeit, aber was ich von Satyr gelesen habe, war gute Unterhaltung
Vielen Dank. Es wäre toll, wenn Du mal wieder eine der Geschichten lesen könntest :) Mit eine Länge von um die 12 Seiten braucht man dafür ja auch nicht allzu lange ;)



Dein Timing ist klasse, Max. Eigentlich hatte ich vor "Beige" erst am Mittwoch zu lesen, aber nachdem ich mich gestern endlich durch die grottenschlechte 1Q84-Trilogie von einem preisgekrönten Berufsautor hindurch gekämpft habe, und dieses... Werk schließlich beiseite legen konnte, habe ich dringend etwas gehaltvolles gebraucht. Wer wäre besser dafür geeignet, als ein (noch?) nicht-preisgekrönter Hobbyautor mit seiner Satyr-Reihe

Und ich wurde nicht enttäuscht, auch "Beige" ist wieder ein gelungener Eintrag in gewohnt guter Qualität.
:ebounce
Also dieser Einstieg in Dein Feedback ehrt mich sehr :) Danke sehr!

Die Frage, was denn mit der Seele passiert, wenn man sich beamt, ist kreativ, wenn auch nicht sooo neu, und wird hier als ge-lungener Initiator für eine miss-lungene diplomatische Mission genutzt. Die Selbstverständlichkeit, mit der die größtenteils religionsfreie Föderation mit dieser Technologie umgeht, und diese Selbstverständlichkeit wohl auch auf andere überträgt, musste sich ja mal rächen und ist mir in der Form auch noch nicht untergekommen.
Die Grundidee von "Beige" war die erste, die für die damals noch unbetitelte Geschichtenreihe, entstand. Hier im Forum gab es mal eine Diskussion zum Thema Transporter und die Frage, was das Beamen wirklich bedeuten kann, wenn man nicht nur an der Technologie selbst "klebt", war eine logische, aber wie ich auch fand spannende "Ableitung". Der Transporter ist in ST irgendwie sehr selbstverständlich geworden (auch wenn er hin und wieder für Unfälle herangezogen wird, die dann aber irgendwie immer bizarr sind), aber nichts desto weniger bleibt er eine sehr ungewöhnliche Technologie, die sehr eingreifend ist.

Der Grundbau der Story ist also schon mal sehr gut (und wie das Kunstobjekt wieder eingebaut wurde, fand ich sehr kreativ - es macht Spaß zu rätseln, wie es dir immer wieder gelingt, das Ding zu benutzen). Weitaus beachtlicher finde ich allerdings, wie kompromisslos ehrlich die Crew - allen voran Ligeti - mit dieser Krise umgeht! Täuschungsmöglichkeiten werden angesprochen, aber sofort rigoros abgelehnt. Das ist eine Ehrlichkeit, und ein "Für die Wahrheit und auch für Fehler einstehen", dass mich sehr beeindruckt hat, und das sehr gut zur Sternenflotte passt! Das ist TNG in Reinkultur, ohne übertreiben zu wollen. Ich habe es bei einer älteren Kritik schon gesagt, aber mir tut der integre Ligeti wirklich leid. Andererseits "geht" er mit hoch erhobenem Haupt.
Danke für das Lob.
Das Kunstobjekt einzuflechten, wird immer mehr zu einer Herausforderung, aber es gibt einige originelle Lösungen, die noch möglich sind, obwohl für manche Geschichten der "klassische Ansatz" ja auch okay ist. (So viele Einrichtungen gibt es ja an Bord nun wahrscheinlich auch wieder nicht ;) ;)).
Die kompromisslose und wie finde bei Ligeti auch relativ "schnörkellose" Art passt mMn auch irgendwie ganz gut. Ich finde, es gibt oft Situtationen, in denen man sich schon nach einfachen Lösungen sehnt, die durchaus am Ende dann auch "sauber" sein könnten: Hätte man den Cheiron hinters Licht geführt, wäre das wie ein Rest-Knopf gewesen und man hätte sich nicht nur diplomatische Verwicklungen, dem Botschafter ein im fremden Leben und letztlich auch Schuldgefühle erspart. Aber was mich an ST oft auch fasziniert hat, war diese Wahrhaftigkeit, die bei den Menschen des 24. Jahrhunderts (zumindest teilweise) vorhanden war. Stimmt, darin steckt schon viel TNG.
Auch nach "Beige" fällt mir der Abschied von Ligeti nicht leichter ;) Das Gute am nicht-chronologischen Konzept ist, dass ich noch viele Monate, ja Jahre, für Ligeti-Geschichten übrig habe (und eine weitere ist schon in der Entstehung). Aber zu Ligeti gehört seine relativ kurze Amtszeit ja auch irgendwie dazu, weil er sich selbst eben nicht nur über die Sternenflotte definiert; das ist ein wenig paradox, aber trotzdem finde ich es nicht unpassend: Ich finde, Ligeti ist ein guter Captain, weil er (meist) die Werte der Sternenflotte und der Föderation vertritt, das aber von sich heraus und nicht, weil er eben Captain ist.

Die Kommunikationsmethode des Abgesandten war auch sehr nett ausgedacht (obwohl ich das herumspringende Rieseneichhörnchen schon etwas too much fand, wie ich gestehen muss), und der Kontrast zwischen dem Anfang und dem Ende der Geschichte war auch clever gemacht. Was zunächst nach einer recht witzigen Geschichte aussah, wurde schnell tiefgreifender Ernst mit Folgen.
Das Tier ist wirklich ein wenig abgedreht ;) :D Einerseits gefiel mir das Spiel mit diesem fremdartigen Geschöpf, andererseits war dieser Teil des Setting doch schon recht skurril. Aber nachdem der Botschaft Hle ja relativ wenige Regungen von sich gibt, ist das Tier als Ausdruck animalischer Intensität schon ein interessanter Gegenpol gewesen und ich stelle mir das für die Sternenflottenleute auch durchaus schwierig vor: Sie wissen zwar, dass es "nur" ein Tier ist, anderseits gehört es zur Kommunikation mit dem Cheiron und verdient deswegen eine ganz eigene Aufmerksamkeit.
"Beige" ist ja irgendwie eine Art Mischfarbe und zwischen Hellem und Dunklen angesiedelt. Und das ist auch Teil der Geschichte selbst: diese Mischung aus anfänglicher Leichtigungkeit und späterem Ernst - und eine (scheinbare) Kleinigkeit genügt, damit die erste Stimmung kippt...

Wenn du mit der Sytyr-Reihe irgendwann einmal fertig bist, dann kann ich dir nur raten, sie als Sammelband drucken zu lassen. Selbst für Hobbyautoren ist das ja heute kein Problem mehr. Denn hier hast du etwas, dass man durchaus herumreichen kann - nicht nur unter Trekkies. Diese Reihe kann jeder lesen, weil nicht das Trek-Universum im Vordergrund steht, sondern tatsächlich die von dir gewählten Themen. Nur weiter so :)
Vielen Dank für die netten Worte  :bounce
Ich werde mich weiterhin bemühen :)

Alexander_Maclean

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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #6 am: 24.03.14, 14:52 »
So nun habe ich auch "Beige" gelesen.

Auch diese Folge fand ich sehr interessant.

Weil zum einen für viele der Transporter ein der fazinierensten ST technolgien ist.

Zum anderen weil es auch eine schöne Analogie ist, wie wir in unserer Zeit so selbstverständlich mit dem uns gegegebenen Technologien umgehen.

Wirklich in den Punkt eine sehr nachdenklich machende Story.

WAs mir aber auch sehr positiv aufgefallen ist, wie schnell sich Ligeti hier vor seine Leute stellt. Das hatte mir schon in Khaki bei Guttapercha gut gefallen.

Und es gibt noch einen Zusatzpunkt für deinen Umgang mit der Religion der Cheiron. Häufig hat man es ja leider in SciFi auch so, dass sich da Religion ind Technik nicht immer vertragen. Und selbst der Versuch in DS9 die Proheten der Bajoraner wissenschaftlich zu erklären, war da ein zwei Mal etwas übers Ziel hinausgeschossen. Aber die Toleranz und letztlich auch Akzeptanz der Entscheidung des Botschafters war sehr gut gemacht.

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Max

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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #7 am: 25.03.14, 10:31 »
So nun habe ich auch "Beige" gelesen.

Auch diese Folge fand ich sehr interessant.
Cool! Das freut mich, Alex :) :)

Weil zum einen für viele der Transporter ein der fazinierensten ST technolgien ist.

Zum anderen weil es auch eine schöne Analogie ist, wie wir in unserer Zeit so selbstverständlich mit dem uns gegegebenen Technologien umgehen.

Wirklich in den Punkt eine sehr nachdenklich machende Story.
Danke :)
Ja, der Transporter ist eigentlich wirklich eine Technologie, die so einiges an Faszination hergibt. Ich kann mir auch vorstellen, dass man sie in Geschichten öfter einsetzen kann, als "nur" via Fehlfunktionen (oder eben eine "normale Beföderung). Nun ja, einen, hmm, joah, besonderen Auftritt bekommt der Transporter zumindest meiner Meinung nach in der Serie noch mal, etwas später.

Wie wir mit Technologien umgehen, wird eine Frage sein, die immer mehr an Bedeutung zunehmen dürfte. Man muss sich nur anschauen, wie Selbstverständlich der Umgang mit Smartphones geworden ist. Bei eBook-Readern und Konzepten des Papierfreien Büros sehen wir auch schon, wie sich unser Bezug zur 'realen Welt' ändert. Und wo wir uns jetzt vielleicht noch was dabei denken würden - Stichwort Datenbrillen - wird es in ein paar Jahren wahrscheinlich auch die größte Selbstverständlichkeit geben. Dabei wäre es vielleicht wirklich nicht schlecht, hin und wieder sozusagen gedanklich einen Schritt zurückzutreten, und die Sachen zu neu zu betrachten.

WAs mir aber auch sehr positiv aufgefallen ist, wie schnell sich Ligeti hier vor seine Leute stellt. Das hatte mir schon in Khaki bei Guttapercha gut gefallen.
In meinen Augen ist Ligeti nicht selten einfach, joah, einfach ein guter Kerl, der dann manchmal gleichsam nicht anders kann als "richtig" zu handeln. Eine Parallele zu Guttapercha könnte vielleicht auch sein, dass beide so einen moralisch vertretbaren Weg wählen - und beide das durchaus als anstrengend empfinden ;)

Und es gibt noch einen Zusatzpunkt für deinen Umgang mit der Religion der Cheiron. Häufig hat man es ja leider in SciFi auch so, dass sich da Religion ind Technik nicht immer vertragen. Und selbst der Versuch in DS9 die Proheten der Bajoraner wissenschaftlich zu erklären, war da ein zwei Mal etwas übers Ziel hinausgeschossen. Aber die Toleranz und letztlich auch Akzeptanz der Entscheidung des Botschafters war sehr gut gemacht.
Ich glaube, ich hatte eine Phase, in der ich auch versucht war, vieles, das so nicht greifbar ist, wissenschaftlich ergründen zu wollen. Aber inzwischen halte ich es auch für sinnvoll oder angemessen, manche Einstellungen einfach so stehen zu lassen, wie sind. Dazu können religiöse Ansichten gehören, wie es dann in der Geschichte bei den Cheiron der Fall ist: Ich glaube, es hat keinen großen Sinn, dem Fremden erklären (oder einreden) zu wollen, dass es überhaupt keinen Grund gibt, sich aufzuregen. Versuche ich mich in die Figuren hineinzuversetzen, kann es dann aber wirklich noch schwerer sein, mit den Konsequenzen umzugehen: Man kann selbst gar nichts machen, weiß aber, dass eine andere Person wegen eigener Fehler leidet. Das stelle ich mir alles andere als einfach vor!

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Dahkur

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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #8 am: 13.02.15, 14:42 »
Ein schöner Umschwung von der erst recht locker-albernen Atmosphäre des Plappergesprächs der Gesandten hin zum existenzbedrohenden Fehler aus … man kann nicht mal Unachtsamkeit sagen. Einfach ein ganz, ganz blöder Umstand von zu wenig Erfahrung, Recherche und Kommunikation.
Dass die Installation dieses Mal sogar der Auslöser der Dramatik war, statt sie einfach nur farblich darzustellen, hat mir gut gefallen. Das war ein bedrückender Moment, wo erst Hles klar wurde, was passiert war und dann den Offizieren. Ich hatte ja anfangs an so etwas wie rituellen Selbstmord oder ähnlich Drastisches gedacht. Doch ob ein Exil so viel besser ist?
Die Geschichte lässt mich als Leser mit einem unguten Gefühl zurück, vor allem, weil es keinen Punkt zuvor gab, an dem man hätte etwas anders machen können. Das ungute Gefühl teilt dann ja leider auch Captain Ligeti.  Seine Reaktion ist ähnlich extrem wie in „Bronze“ und ähnlich konsequent. Dass er alle gutgemeinten Vertuschungsversuche seines Ersten Offiziers abbügelt, spricht für seinen ausgesprochen integren Charakter. So einen Menschen erlebt man selten. Umso trauriger, dass er die Bühne genau wegen diese Integrität so rasch wieder verlässt. Zwei Kurzgeschichten mit ihm kommen ja noch, wie ich bereits festgestellt habe. Ich denke, ich werde ihn ziemlich vermissen.

"I am the sum of my art, therein lies my life." (Duncan Regehr/"A Dragon's Eye")

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Max

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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #9 am: 17.02.15, 13:38 »
Danke fürs Kommentieren, Dahkur! Du liest ja schneller, als ich auf Dein Feedback reagieren kann  :thumbup

Ich neige glaube ich zu ernsten Geschichten, hier war mir der etwas lockere Einstieg auch wichtig; Beige ist ja auch eine Mischfarbe...
Ein ritueller Selbstmord wäre wirklich etwas drastisch-dramatisches gewesen. Andererseits ist das wenn man an ST denkt gar nicht mal so ungewöhnlich, denn es gab in den Serien doch einige Außerirdische, die dieses (Aus)weg wählten. Das Exil ist aber glaube ich auch eine sehr einschneidende Entscheidung gewesen, weil sie ein gewisses Leiden auf Dauer bedeutet.

Die Geschichte lässt mich als Leser mit einem unguten Gefühl zurück, vor allem, weil es keinen Punkt zuvor gab, an dem man hätte etwas anders machen können.
Ich bin (so blöd das klingt ;)) froh, dass dieser Eindruck entstanden ist, weil ich das schon irgendwie erreichen wollte: Es gibt glaube ich in jeder Kultur Aspekte des Lebens, die so selbstverständlich sind, dass man sie gar nicht mehr hinterfragt, wenn man sie sozusagen auf Begegnungen mit Fremden überträgt. In ST gehört das Beamen meiner Ansicht nach zu diesen Selbstverständlichkeiten dazu.

Eine andere Handlungsweise gab es für eine Figur wie Ligeti glaube ich nie. Ich wollte den Charakter so anlegen, dass er (fast immer) sehr, joah, "ernsthaftig" mit fast allem umgeht und (meistens) der Verlockung widersteht, sich die Situation zurechtzubiegen. Er ist für mein Gefühl ein "leiser" Captain, eine Figur, die einem vielleicht beispielsweise auf einer Party gar nicht groß auffallen würde, also nicht direkt eine Lichtgestalt - und dennoch soll er eine Hauptfigur sein, die einige ST-Werte auf ganz eigene Weise positiv vertritt.

Ich mag Ligeti auch und bin deswegen mit meiner Entscheidung, ihm nur ein paar Jährchen auf der Brücke zu geben, nicht mehr so glücklich. Aber es gibt immer Wege, ihn wieder auftauchen zu lassen und einige Monate in seiner "Amtszeit" stehen mir für neue Geschichten ja auch noch zur Verfügung :)
« Letzte Änderung: 17.02.15, 13:45 by Max »

Dahkur

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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #10 am: 17.02.15, 17:27 »
Danke fürs Kommentieren, Dahkur! Du liest ja schneller, als ich auf Dein Feedback reagieren kann  :thumbup

'Tschuldigung ... ist mir auch aufgefallen. Da hat mich die Faszination einfach ein wenig übermannt.   :D Ich werde die nächsten etwas mehr zeitlich versetzt einstellen (einige weitere lauern bereits auf meiner Festplatte)
 
Zitat
Ich neige glaube ich zu ernsten Geschichten, hier war mir der etwas lockere Einstieg auch wichtig; Beige ist ja auch eine Mischfarbe...

Das finde ich auch irgendwie passend für Kurzgeschichten. Die meisten, die ich kenne, sind nachdenklicher/ernster Natur.


Zitat
Die Geschichte lässt mich als Leser mit einem unguten Gefühl zurück, vor allem, weil es keinen Punkt zuvor gab, an dem man hätte etwas anders machen können.
Ich bin (so blöd das klingt ;)) froh, dass dieser Eindruck entstanden ist, weil ich das schon irgendwie erreichen wollte:

Siehe oben ... es gehört für mich zu einer Kurzgeschichte dazu. Happy Endings sind etwas für Romane.

Zitat
Es gibt glaube ich in jeder Kultur Aspekte des Lebens, die so selbstverständlich sind, dass man sie gar nicht mehr hinterfragt, wenn man sie sozusagen auf Begegnungen mit Fremden überträgt. In ST gehört das Beamen meiner Ansicht nach zu diesen Selbstverständlichkeiten dazu.

Genau diesen Punkt hast Du sehr gekonnt vor Augen geführt. Ich hätte sicherlich auch keine zweimal darüber nachgedacht, ob das Beamen jetzt vertretbar wäre oder nicht.

Zitat
Ich mag Ligeti auch und bin deswegen mit meiner Entscheidung, ihm nur ein paar Jährchen auf der Brücke zu geben, nicht mehr so glücklich. Aber es gibt immer Wege, ihn wieder auftauchen zu lassen und einige Monate in seiner "Amtszeit" stehen mir für neue Geschichten ja auch noch zur Verfügung :)

Da wäre ich als Leser sofort dabei  :D
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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #11 am: 18.02.15, 23:00 »
'Tschuldigung ... ist mir auch aufgefallen. Da hat mich die Faszination einfach ein wenig übermannt.   :D Ich werde die nächsten etwas mehr zeitlich versetzt einstellen (einige weitere lauern bereits auf meiner Festplatte)
Nein, nein, ich freue mich natürlich :)
Aber ich möchte natürlich auch immer gebührend antworten; und insofern ist es natürlich schön, wenn es sich etwas verteilt :)

Das finde ich auch irgendwie passend für Kurzgeschichten. Die meisten, die ich kenne, sind nachdenklicher/ernster Natur.
Ja. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es anders gut geht, aber wenn ich so zurückdenke, sind die allermeisten Kurzgeschichten, die ich so kenne, wirklich auch eher ernst gewesen.

Genau diesen Punkt hast Du sehr gekonnt vor Augen geführt. Ich hätte sicherlich auch keine zweimal darüber nachgedacht, ob das Beamen jetzt vertretbar wäre oder nicht.
Danke :)

Da wäre ich als Leser sofort dabei  :D
Das freut mich :) Eine Ligeti-Geschichte, die im Grunde nicht in seiner Dienstzeit als Captain spielt, ist schon fast fertig; aber ich muss noch schauen, was ich mit ihr anstellen sollen, denn im Moment habe ich sozusagen eine wenig Angst vor der eigenen Courage :)

Dahkur

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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #12 am: 19.02.15, 07:00 »
Also jetzt machst Du mich natürlich erst recht neugierig ... "Angst vor der eigenen Courage" - Das klingt ausgesprochen interessant!  :thumb
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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #13 am: 09.08.15, 23:43 »
Sodala, da bin ich wieder ... komme mit dem Lesen leider nicht so voran wie ich gerne würde, weil mir ein gewisser Jemand sein Tablet vorenthält ... und das prangere ich an! ;)

Diese Geschichte ist für mich von vorne bis hinten klassisches TNG-Anfangszeit-Feeling – sowohl die Prämisse der Handlung wie auch die Charaktere (Ligeti erinnert mich stark an Picard, Carter an eine etwas weniger penetrant-schrille Version von Lwaxana Troi ...). Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist oder nicht, aber es gibt der Geschichte gleich etwas Vertrautes, obwohl ich die Satyr und ihre Leute noch nicht wirklich kenne ist es wie ein Nachhausekommen.

In "Opal" fand ich Ligeti noch etwas ... blass und wenig greifbar, als sei er – wenngleich Captain – nur ein Statist neben Heyse; in "Beige" hat sich das frappierend geändert und zwar zum Positiven. Ich mag seine kompromisslose Art, mit der Situation umzugehen und auch die Konsequenzen daraus zu ziehen (etwas, wovon in Star Trek viel geredet wird, aber selten konkretisiert wird). Ich finde es außerdem großartig, dass er ohne großes Getu sowohl in der Lage als auch Willens ist den rein menschlichen Standpunkt der Betrachtung dieses Problems und der Lösungsansätze völlig zu verlassen. Das zeugt von Respekt und Größe, die andere Star Trek Charaktere nicht aufweisen (ich hatte so oft das Gefühl, gerade post-Roddenberry, dass die Menschheit, oberste Direktive hin oder her, schon ziemlich supremacist unterwegs ist ...). Ich persönlich, als Atheistin, finde dieses Seelen-Konzept zwar eher abstrus, aber hey ... da geht's um was Größeres, und das hast Du gut herausgearbeitet.

Gern gelesen. Gern – und hoffentlich bald :P – mehr.
I hola què tal? Som es vostres amics de sa Terra, un planeta de pols i de merda d'un inhòspit sistema solar.
-- Antònia Font.

Ich wär' hier so gerne zuhause, denn die Erde ist mein Lieblingsplanet. Doch ich werde hier nie so zuhause sein wie die Freunde der Realität.
-- Funny van Dannen.

Max

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Antw:Beige - 04/2380
« Antwort #14 am: 11.08.15, 14:34 »
Also jetzt machst Du mich natürlich erst recht neugierig ... "Angst vor der eigenen Courage" - Das klingt ausgesprochen interessant!  :thumb
Mit etwas zeitlichem Abstand bin ich nicht wirklich klarer über den Punkt, ob die Geschichte so wie ist, was wert ist, obwohl ich die Grundidee mag. Ich werde sie wahrscheinlich in jedem Fall rausbringen; ein Jahr ohne Satyr - das wäre nicht gut.



Sodala, da bin ich wieder ... komme mit dem Lesen leider nicht so voran wie ich gerne würde, weil mir ein gewisser Jemand sein Tablet vorenthält ... und das prangere ich an! ;)
;) :)
Also ich freue mich in jedem Fall, wann immer Du eine Satyr-Geschichte zur Hand nimmst. ... und erstrecht, wenn Du sie dann noch kommentierst :)

Diese Geschichte ist für mich von vorne bis hinten klassisches TNG-Anfangszeit-Feeling – sowohl die Prämisse der Handlung wie auch die Charaktere (Ligeti erinnert mich stark an Picard, Carter an eine etwas weniger penetrant-schrille Version von Lwaxana Troi ...). Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist oder nicht, aber es gibt der Geschichte gleich etwas Vertrautes, obwohl ich die Satyr und ihre Leute noch nicht wirklich kenne ist es wie ein Nachhausekommen.
Ja, da merkt man wahrscheinlich, dass ich deutlich aus der TNG-Ecke komme :)) Wobei die Grundidee von "Beige" wahrscheinlich in jeder ST-Serie "ausgetragen" werden hätte können. Picard ist für mich ein Bilderbuchcaptain im positiven Sinne. Wenn es Parallelen gibt, kommt das sicherlich nicht von ungefähr. Ligeti hat aber im Gegensatz zu Picard wie ich finde noch mehr Freiheiten, weil er einfach nicht nur, ähh, "auf ein Pferd" gesetzt hat, sein Leben von jeher nicht nur mit Prämisse geführt hat, mal in der Sternenflotte etwas zu bewegen.
Mit der Satyr-Reihe habe ich so ein wenig die Gelegenheit, ST auf der TNG-Basis so zu schreiben, wie ich es auch gerne gesehen hätte - typisch FF halt ;)

In "Opal" fand ich Ligeti noch etwas ... blass und wenig greifbar, als sei er – wenngleich Captain – nur ein Statist neben Heyse; in "Beige" hat sich das frappierend geändert und zwar zum Positiven. Ich mag seine kompromisslose Art, mit der Situation umzugehen und auch die Konsequenzen daraus zu ziehen (etwas, wovon in Star Trek viel geredet wird, aber selten konkretisiert wird). Ich finde es außerdem großartig, dass er ohne großes Getu sowohl in der Lage als auch Willens ist den rein menschlichen Standpunkt der Betrachtung dieses Problems und der Lösungsansätze völlig zu verlassen. Das zeugt von Respekt und Größe, die andere Star Trek Charaktere nicht aufweisen (ich hatte so oft das Gefühl, gerade post-Roddenberry, dass die Menschheit, oberste Direktive hin oder her, schon ziemlich supremacist unterwegs ist ...). Ich persönlich, als Atheistin, finde dieses Seelen-Konzept zwar eher abstrus, aber hey ... da geht's um was Größeres, und das hast Du gut herausgearbeitet.
Kam Ligeti in "Opalblau" überhaupt vor? ;) :D
Mir war es für die Folge wichtig, dass es wirklich Konsequenzen gibt, auch wenn das bedeutet, dass die Sternenflotte gerade einen Kommandanten verliert, der ihre Aufgabe wirklich ernst genommen hat. (...Und ich sozusagen eine Figur, die mir wichtig war). Aber da kommt eben wieder dieser Faktor der Unabhänigkeit und Freiheit ins Spiel: Ligeti weiß vielleicht gerade deswegen, was sich wohl gehört, weil er auch nicht glaubt, der Sternenflotte am Ende mehr zu helfen, wenn er egoistisch seine Karriere weiterbetreibt.
Ein wichtiger Punkt im Umgang mit fremden Werte ist wohl, sie ernst zu nehmen und nach Möglichkeiten zu respektieren, auch wenn man sie selbst nicht begreift.
Es war ein Problem, dass die Menscheit (bzw. die Föderation) in ST manchmal ein wenig merkwürdig rüberkommt: in TNG gerne mal (mehr oder weniger) herablassend und zu sehr von sich überzeugt, in späteren Serien dann leider zu rüde und auch irgendwie verbissen. Nur allzu oft hatte ich dann das Gefühl, dass die manchmal beschworene neue Mentalität den Herausfoderungen nicht wirklich gewachsen war. Mit diesem Thema beschäftigen sich meine Satyr-Geschichten immer wieder.

Gern gelesen. Gern – und hoffentlich bald :P – mehr.
Danke sehr  :lieb

 

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