Danke fürs Lesen und für den umfangreichen Kommentar

Und hier lerne ich also den (vorerst) letzten Kommandanten der Satyr kennen. Hunter ist so ziemlich das Gegenstück zu Guttapercha, ein Choleriker, der sich immer wieder um die Kontrolle über sich selbst bemühen muss. Da kommt (bei mir) unwillkürlich die Frage auf, wie eine solche Person als tauglich zum Führen einer Mannschaft eingestuft wurde. Es klingt in Deinem Text an, dass er ein Produkt des zurückliegenden Krieges und der damit einhergegangenen moralischen Veränderung ist.
Mit dem "vorerst" hast Du an sich auch recht, denn in Gedanken ging die Kommandoreihe schon weiter: Planungen sahen (wer weiß, was ich dann tatsächlich draus mache) vor, dass der erste Captain, also der vor Ligeti, noch einmal zurückkommt und dass dann ein Duo bestehend aus zwei Frauen die "Satyr" übernimmt.
Für mich persönlich pendelt Hunter immer zwischen der Rolle als Protagonist und Antagonist. Dass er überhaupt ein Raumschiff kommandieren darf, ist für mich grundsätzlich schon mal eine Kritik an der Haltung der Sternenflotte ab dem Dominion-Krieg. Die Einstellung, man dürfe ein paar Werte (und sei es auch nur temporär) bestimmten Ergebnissen opfern, führte eben dazu, dass man jetzt einen "Problemfall" wie Hunter auf einem Kommandantenposten hat. Aber er ist auch ein Macher - durchsetzungsstark und (auf seine Weise) erfolgsorientiert. Wird so eine Person aus welchen Gründen auch immer protegiert, kann nach ein paar Missionen nach außen sogar der Eindruck entstehen, es sei die richtige Entscheidung gewesen, ihn solche Aufgaben zu geben.
In dem Satyr (der mir übrigens sehr sympathisch war) trifft er sozusagen auf seinen inneren Dämon, der ihm einen Spiegel seiner eigenen Unzulänglichkeit vorhält. Ganz gleich, wie er gegen ihn vorgeht, der Satyr ist ihm in jeder Situation haushoch überlegen. Es ist überhaupt sehr bezeichnend, dass Hunter nicht mit dem Versuch einer Kommunikation beginnt. Er redet zwar, doch er monologisiert und versucht zu keiner Zeit einen Dialog zustande zu bekommen. Stattdessen wird er jähzornig, als die erwartete Reaktion ausbleibt und reagiert dann sogar völlig überzogen mit der Androhung von Waffengewalt. Sein Erster Offizier Pµ (wie wird ihr Name ausgesprochen? „Pemü“?) scheint ja auch sehr befremdlich auf den Kommandanten zu reagieren.
Ja, ich denke auch, dass diese Herangehensweise Hunters ziemlich vielsagend ist. Das ist schon ein harter Bruch nach Guttapercha

Pµ... ich würde sie tatsächlich wohl auch "Pe-Mü" aussprechen

Sie ist in meinen Augen eine sehr interessante Figur, weil sie glaube ich viel Zeit braucht, um mit Hunter fertig zu werden. De facto wirkt sie durch ihre Handlungen in manchen Folgen vielleicht relativ passiv, aber lustiger Weise habe ich selbst beim Schreiben trotzdem eher das Gegenteil einer "schwachen, armen Frau" vor Augen. Gerade mit einem Hunter als Captain würde es mich als Besatzungsmitglied sehr beruhigen, auch eine Pµ auf der Brücke zu wissen.
Mit Hunter wird in den nächsten Geschichten sicherlich noch einiges auf mich zu kommen. Mit einem solchen Charakter sind ganz andere Geschichten möglich und vor allem viel Konfliktpotential. Ich bin gespannt. Vor allem auch, ob sein Erster Offizier da immer alles mitmacht.
Ja, für mich bietet Hunter wirklich die Möglichkeit, Stories so anzupacken, wie ich sie eigentlich für ST als unpassend empfinde. Hunter macht halt einfach, was er will

Hört er ein "Zu diesem Planeten darfst Du nicht hinfliegen, das ist zu gefährlich", weiß man natürlich schon gleich, was er machen wird

Das macht zum Schreiben natürlich auch Spaß

Und hier lässt Du die Katze bezüglich „Gold“ aus dem Sack. Wobei ich gestehen muss, dass mich diese Antwort nicht wirklich weniger ratlos als zuvor zurückgelassen hat. Welch grausame Prophezeiung muss das gewesen sein, wenn sie im ersten Captain der Satyr eine solche Reaktion hervorgerufen hat? Einen wirklichen Reim kann ich mir nicht darauf machen. Auf das „Wie“ habe ich Antworten erhalten, auf das „Warum“ jedoch nicht.
Was für eine Spezies ist Captain Neeb denn? Du bezeichnest ihn als „Wesen“.
Bei "Gold" hatte ich noch keine Auflösung und so stellt sich jetzt die Sitation so dar, dass es sozusagen immer nur einen Schritt weiter geht: Nach "Gold" wusste man noch gar nichts, nach "Falb" kennt man immerhin das "Wie" und jetzt müsste es die Aufgabe einer weiteren Geschichte sein, auch das "Warum" zu erklären, um dann abschließend die Konsequenzen daraus zu beschreiben.
Neeb soll auf jeden Fall einer Spezies angehören, die wir aus dem canon noch nicht kennen. Mit seiner ganzen Art ruft er - obwohl er mehr oder weniger humanoid sein soll - bei Menschen Befremden hervor; wenn ich ihn einem Text, in dem er auch noch nicht wirklich auftaucht, schon als "Wesen" bezeichne, soll das ein wenig ein Fingerzeig in diese Richtung sein.
Du hattest Dich einmal gefragt, ob die Installation in jeder Geschichte vorkam. Wenn ich jetzt nicht einen Absatz übersprungen haben sollte, dann hat sie hier tatsächlich keinen Auftritt als solche. Ich empfinde hier den Auftritt des Satyrs sozusagen als fleischgewordene Installation.
Ah! Danke fürs Aufpassen und Mitteilen. Dann habe ich für "Falb" also wirklich mit der Regel gebrochen, aber irgendwie passt es ja zu Hunter, dass mit ihm da so ein Bruch der Prinzipien erfolgt

Aber auch wegen des umfassenden Schiffsumbaus war es für mich eine schwierige Frage, ob es überhaupt sinnvoll erscheint, die Skulptur weiter an Bord zu behalten. Aber ich habe mich letztlich - natürlich

- dafür entschieden. Jetzt steht sie halt auf dem Gang und nicht in einem Zimmer

Das mit der "fleischgewordenen Installation" gefällt mir aber