Autor Thema: Hellorange - 06/2390  (Gelesen 9434 mal)

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Antw:Hellorange - 06/2390
« Antwort #15 am: 06.07.13, 12:19 »
Ich glaube hinter dem vermeintlich passiven Verhalten vieler der Charaktere steht in wirklichkeit ein überlegtes, vorsichtiges und möglichst gewissenhaftes Vorgehen. Das korelliert ja auch ein bisschen mit Max' Interpretation der obersten Direktive, die sehr... TNGig ist. Statt blindem Aktionismus, wartet man - sofern man den Luxus dazu hat - lieber ab, um das Problem von allen Ecken beleuchten und dann eine möglichst vorausschauende Entscheidung treffen zu können. Oder man wartet einfach ab, bis sich die Dinge von selbst erledigen, man lässt der Natur also sozusagen seinen Lauf, beobachtet, interpretiert, philosophiert - oder gibt schlicht zu, dass man keinen Schimmer hat, was man tun und wie man mit einer Situation umgehen soll.

Irgendwo macht das für mich auch den Reiz von "Satyr" aus. Die Heroen, die "Mutig dahin stürmen, wo Engel furchtsam weichen" hat man in fast jeder FF. Max bemüht sich, die Engel etwas... nun, weiser zu zeigen. Damit kommt auch zuweilen auch eine gewisse Passivität einher, aber ich würde das nicht missen wollen, auch wenn ich natürlich nach wie vor Leute wie Ligeti, der immer so ein leicht schelmisches "Wissen" und Vorgehen versprüht, am liebsten mag. Aber als übermäßig passiv oder gelähmt empfinde ich die Charaktere nicht. Höchstens in "Schwarz" war es auffällig. Aber wie gesagt, mir gefällt der Ansatz. Er ist ungewöhnlich und mal was anderes. Tatsächlich halte ich den Engel-Vergleich für gar nicht mal so verkehrt. :)
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Max

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Antw:Hellorange - 06/2390
« Antwort #16 am: 24.07.13, 12:47 »
Fast Ewigkeiten her und ich werde ganz rot, wenn ich merke, wie lange Dein Beitrag schon zurückliegt und erst recht, wenn ich mir die netten Worte wieder und wieder durchlese  :lieb Danke :)
Ja, es ist schon wirkich mein Bestreben, viele entscheidende Figuren mit Bedacht handeln zu lassen.
"Schwarz" ist da wirklich ein interessanter Fall, weil diese Haltung (verkörpert durch Ligeti) da auf echte Passivität (von den Eltern des Kindes) trifft.
Ein Aspekt ist auch, dass es die "Satyr"-Crew mit Unbekanntem zu tun bekommen soll und da kann es schlicht auch gefährlich sein, eben nicht forschend und eben mit Bedacht vorzugehen. Diese Grundausrichtung hilft mir wahrscheinlich auch dabei, den Figuren die eigenständige Warte einerseits und die daraus folgenden Handlungsmuster andererseits zu verleihen...

Alexander_Maclean

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Antw:Hellorange - 06/2390
« Antwort #17 am: 27.05.14, 12:52 »
Ja. So nun habe ich Hellorange gelesen.

Und bin mit der Bewertung sehr zwiegespalten.

Als Krimigeschichte taugt sie leider nicht viel.

- Ist zum einen dem Format von SATYR geschuldet. Mit so wenigen seiten kann man keinen wendungsreichen Krimiplot schreiben. Aber etwas mehr länge vor allen beim Ermittlerteil hätte dem sehr gut getan IMO. vielleicht eine Befragung aller Verdächtigen - waren ja nur vier - und die Auflösung wäre nicht so holterdipolter gekommen.

- Denn das führt dazu dass der Lt. rät - zwar gut, denn Eifersucht ist nun mal eines der ältesten Mordmotive der Galaxis, aber eben nur geraten.
Versteh mich nicht falsch. Fallauflösungen wo der Ermittler allein durch seine Geisteskraft den Verbrecher überführt und zum aufgeben bringt mag ich sehr. Sherlock Holmes (besonders da die BBC Serie) oder - jetzt nicht lachen "Detektiv Conan" um mal zwei Beispiele. Und ich kenne es zum Beispiel von "The Mentalist" dass der Ermittler auch gewisse sachen nciht nur vor seinen Kollegen, sondern auch vor dem Zuschauer geheimhält.

Aber genauso gerne rate ich mit oder folge den teilweise abstrusen Theorien die da hin und wieder geboten werden.

Und das alles fehlt eben.

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Auf der anderen seite, hast du mit der Thematik der arbeit von Fidor eins ehr interessantes und auch heißes Eisen angepackt. Und da sist dir sehr gut gelungen. Vor allen durch die Verknüpfung zu Guttapercha, wo man als Leser der den Captain nun mal schon etwas kennt auch mitfühlt.

Fazit:

Ich gebe der Folge mal 7 von 10 Punkten

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Ein was ist mir dann noch aufgefallen.

Du hast geschrieben das das Kunstwerk von Ligeti gestiftet wurde, aber bereits beim Star des Schiffes. Aber Ligeti wurde erst Vier Jahre später der der Captain des SATYR.
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Max

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Antw:Hellorange - 06/2390
« Antwort #18 am: 27.05.14, 20:39 »
Danke für Deinen Kommentar, Alex :)

7 Punkte - danke schön, da warst Du sehr nachsichtig :) Ich teile Deine Einschätzung, dass die Folge als Krimi nicht wirklich funktioniert. Ich musste wirklich feststellen, dass das Format (an sich) zu kurz ist, um einen Kriminalfall darin aufzuziehen. Für die Zukunft heißt das, dass ich ein Krimikonzept zum einen anders aufbauen würde und die Geschichte am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas länger wäre. Bei "Hellorange" war es mir das Verbrechen ironischer Weise rückwirkend betrachtet nicht besonders wichtig. Das schadet der Folge selbst dann noch, wenn sie so ein wenig den Parodie-Charakter besitzt; denn dazu ist dieser Aspekt nicht deutlich genug hervorgetreten.

Es freut mich aber, dass Dir der andere Teil der Geschichte gefallen hat :) Die Thematik mit der Hauptfigur zu verknüpfen, war zwar keine höchst originelle Idee, aber sie bot sich meiner Ansicht nach an, weil Guttapercha auf seine fast schon merkwürdige Weise ja schon auch ein Familienmensch ist - seine Ehe mit Liz hatte diese Komponente, war also nicht nur Leidenschaft, sondern besaß auch Reife... und hatte doch ihre Grenzen. Ähh, ich schweife ab ;)

Zur Skulptur: Ja, sie sollte verbindendes Element für praktisch alle Folgen sein, also auch für die, die in der Zeit vor Ligetis Dienstzeit spielen. Es ist aber mMn auch ein gutes Zeichen für den Charakter Fábján Ligeti, dass er mit dem Schiff schon verknüpft war, bevor er wusste, dass er es mal kommandieren würde, und, dass seine Figur sich nicht nur über die Sternenflotte definiert.

 

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