Autor Thema: Marvel & The Avengers  (Gelesen 18867 mal)

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Leela

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Antw:The Avengers
« Antwort #15 am: 20.01.14, 21:33 »
Das is wohl richtig, was du sagst, aber bei einem "realistischeren" Ansatz... tschuldigung, da denk ich mir "Ist das langweilig"... Eine interessante Ausnahme hierbei: Arrow - die Sendung find ich ganz okay.


Seh ich nicht ganz so... und gibt glaube ich, die Filmgeschichte auch so nicht her. Der erste grosse Blockbuster im Superhelden Genre, und meiner Meinung auch der erste Film den ein Major Studio bewusst gross Produziert hat in diesem Thema, war der 78er "Superman" - und auch der hat sich viel Mühe gegeben Superman in der damaligen Zeit unterzu bringen. Mitte der 80er hatte sich das Franchise aber zu tode gelaufen...

Aber die Super-helden sind nur ins TV ausgewichen. Mit den beliebten und bekannte Serien wie "Airwolf", "Knightrider", "A-Team", "Riptide" oder eben "MacGyver". Die Hauptdarsteller in all diesen Serien sind auch Superhelden, wenn auch im Taschenformat. Dafür ähneln sich einzelne Episoden dieser Serien so stark das man sie faktisch verschieben kann ohne das es auffällt. Aber dieser Ansatz war bereits Mitte der 90er nicht mehr haltbar... und eine Serie im 80er Format würde heute keine erste Staffel überleben.

Zu genau dem Zeitpunkt wurde aber auch die Comicszene von vielen Künstlern "geerdet" - es gab einfach keine guten Stories mehr zu erzählen, da die meisten Helden im Laufe der letzten 40 Jahre so unbesiegbar geworden waren das... sie faktisch unbesiegbar und unverwundbar waren und kaum noch interessant.

Also die "Superman" Film Politik war eine Fortsetzung und auch Vorwegnahme eines Comic-Trends... Bis Tim Burton '89 und 91 die ersten beiden Batman herausbrachte und damit alle Rekorde brach. Die Unterschieden sich vom zuvor gesehenen realistischen Setting de Superman Filme durch eine Art Opernhafte Überhöhung der Orte, aber nicht der Figuren. Aber auch der Ansatz wurde so sehr auf die Spitze getrieben das er mit Batman & Robin End der 90er sprichwörtlich selbst versenkt worden ist.

Das sind aber beides DC Comichelden... die teils viel abgedrehteren Marvel Helden hatten es bis Dato nie wirklich geschafft einen Fuss ins Kino zu bringen - zumindest nicht in einen anständig produzierten Blockbuster Film. Diesen "Bann" haben erst Brian Singer und Raimi mit den X-Men und Spiderman endgültig gebrochen. Das ist noch gar nicht solange her... und beide haben versucht ihre Figuren in ein realistisches Hier und Heute Setting einzubetten... der Erfolg gab ihnen recht damit.

Der realistische Ansatz ist also eigentlich seit den Superman Filmen da... und mit Unterbrechung durch Tim Burtons Experimentierfreudigkeit und die TV Landschaft der 80er hat sich der Ansatz als probates Mittel diese schwierigen Figuren auf die Leinwand zu bringen gehalten. (Und Filme wie zB Catwoman waren ein Debakel... )

Was die "Batman vor Gericht" Frage angeht ist die in gewisser Weise unerheblich... Wenn Du magst kannst Du Dir mal einige alte "Columbo" Folgen aus den 70er und 80ern ansehen. Columbo erwischt die Bösen zwar immer... aber frag Dich mal wieviele der "Beweise" die er am Ende aufbringt vor Gericht standhalten würden. Columbo überführt also 100% der Täter, seine Erfolgsquote vor Gericht läge bei seinen Methoden aber sicher bei 20-30%... was seine gesamte Arbeit sehr fragwürdig macht. Dennoch wird dieser Realismus niemals in der Serie thematisiert.
Insofern ist auch Columbo ein Superheld... unglaublich... aber... ja. XD

Star

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Antw:The Avengers
« Antwort #16 am: 09.04.14, 19:21 »
Nur schade, dass der zweite Teil jetzt wieder in der Gegenwart spielt. Ich mochte die Ära des ersten Teils. :/

Nach dem ich den zweiten Teil jetzt auch gesehen habe, muss ich mein früheres Ich korrigieren :) Der erste Captain America-Film war unterhaltsames, spaßiges Popcorn-Haudruff mit viel Käse. Teil 2 schlägt tatsächlich einen ganz anderen Ton ein - aber das ist gar nicht mal so schlecht, im Gegenteil. Marvel schafft es nicht nur den Captain, sondern auch die ganze Geschichte in die Gegenwart zu bringen, und zwar mehr als Sprichwörtlich, ist das Geschehen doch tatsächlich mal zeitgenössisch, überraschend ernst, ja fast düster (für Marvel-Verhältnisse), und man bekommt sogar einen deutlich erhobenen Zeigefinger präsentiert.

Nach New York und die allgemeine Gefahr durch Terroristen, dürstet es SHIELD nach vollkommener Sicherheit durch absolute Überwachung. Aber... wer überwacht die Wächter? Kommt bekannt vor, oder? Wer jetzt an die NSA-Skandale denken muss, liegt richtig. Cap2 tut, was schon Into Darkness hätte tun sollen: es kommentiert die aktuelle Weltlage im Gewand eines knackigen Comic-Films, der den Gutmenschen Steve Rogers in einem Komplott aus Verschwörungen gegen Doppelagenten, Maulwürfe und Politiker ins Feld bringt. "Traue niemandem" wird ihm recht früh gesagt - und schon ist er auf der Flucht und vollkommen damit beschäftigt, der Wahrheit nachzugehen. Natürlich wird dabei ordentlich auf den Putz gehauen und auch gut übertrieben und selbst die Botschaft kommt mit dem Holzhammer. Einige Möglichkeiten werden auch verschenkt, und ganz so viele Plottwists gibt es dann leider auch nicht. Es ist eben immer noch ein Marvel-Comic-Film. Die sind nicht unbedingt intellektuelle Reißer, aber erstmals sind sie zwischen der ganzen wuchtigen Action zumindest in Ansätzen aktuell.

Wer die Figur und das Genre mag, kann getrost reingehen. Mir hat er gefallen :)
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Mr Ronsfield

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Antw:The Avengers
« Antwort #17 am: 09.04.14, 20:01 »
Ich werd ihn mir auch auf jeden Fall noch ansehen.

Richtig Spannend fände ich wenn die "Civil War" verfilmen würden. Die Story ist echt gut, und meiner Meinung nach sehr gut für eine Verfilmung geeignet.
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Antw:The Avengers
« Antwort #18 am: 09.04.14, 20:34 »
Ich kann mich da Star voll und ganz anschließen.
Ich war am vergangenen Freitag in Cap-Am II und war positiv überrascht, da ich mir einer Erwartung reingegangen bin, dass der Film auch nicht viel besser als der erste sein würde. Dennoch habe ich mich riesig drauf gefreut, dass dieser Film nun auch sehr brisante und aktuelle Themen aufwarf und fast schon plakativ den Zeigefinger erhob hat mich schwer begeistert. Ich finde, die könnten ruhig so weitermachen auch gerne mit noch mehr Tiefe. Ich finde für den Anfang haben sie es gut gemacht. Auch der Transfer von Steve aus dem WWII in unsere Zeit hat mir sehr gefallen und war durchaus gelungen.
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Mr Ronsfield

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Antw:The Avengers
« Antwort #19 am: 10.02.15, 19:42 »
Gute Nachrichten! Sony erlaubt Marvel Spiderman wieder zu nutzen. Das bedeutet es wird einen neuen Reboot von Spiderman 2017 geben, mit einem neuen Spider man Darsteller. Und Spidey wir in Civil War dabei sein.
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SSJKamui

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Antw:Marvel & The Avengers
« Antwort #20 am: 10.02.15, 19:48 »
Finde ich gut. Obwohl ich Civil War und besonders das nachfolgende "One more day", in dem es um Spider Man geht, hasse.

Ich hoffe immer noch, es kann einen Spider Girl Film geben. (Hatte ja Sony geplant. May Parker ist auch einfach eine coole Figur.)

Mr Ronsfield

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Antw:Marvel & The Avengers
« Antwort #21 am: 10.02.15, 19:51 »
One more day kenn ich noch nicht, Civil War find ich aber ganz gut. Da freu ich mich auf den Film.
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deciever

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Antw:Marvel & The Avengers
« Antwort #22 am: 10.02.15, 19:57 »
Wah, ich mag den neuen Spiderman nicht :(

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Antw:Marvel & The Avengers
« Antwort #23 am: 10.02.15, 20:00 »
One More Day ist eine Story, wo Spider Man, nachdem er in Civil War seine Identität preis gab, in gewisser Weise seine Ehefrau, Mary Jane, (und ich meine auch, sein Kind, denn Mary Jane war, so weit ich mich erinnere, schwanger) an den Teufel verkauft, um der Oma/Tante May Parker das Leben zu retten.  Am Ende ist Spider Man wieder Junggeselle und Mary Jane hat keine Erinnerungen mehr an Spider Man. Die gehört zu einer der meist gehassten Spider Man Geschichten überhaupt. Nicht nur bei mir.
« Letzte Änderung: 10.02.15, 20:03 by SSJKamui »

Mr Ronsfield

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Antw:Marvel & The Avengers
« Antwort #24 am: 10.02.15, 20:02 »
Wah, ich mag den neuen Spiderman nicht :(

Der wird ja auch zum Glück keinen neuen Film mehr kriegen!

Hier ein Artikel dazu:
http://www.sf-fan.de/aktuelle-meldungen/spider-man-kehrt-zu-marvel-zurueck-und-wird-ein-avenger.html

One More Day ist eine Story, wo Spider Man, nachdem er in Civil War seine Identität preis gab, in gewisser Weise seine Ehefrau, Mary Jane, (und ich meine auch, sein Kind, denn Mary Jane war, so weit ich mich erinnere, schwanger) an den Teufel verkauft, um der Oma/Tante May Parker das Leben zu retten.  Die gehört zu einer der meist gehassten Spider Man Geschichten überhaupt. Nicht nur bei mir.


Das klingt wirklich nicht so gut.  :(
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SSJKamui

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Antw:Marvel & The Avengers
« Antwort #25 am: 10.02.15, 20:15 »
Ja. JMS (ja, der Typ, der auch Babylon 5 schrieb) hasste die Geschichte so sehr, dass er eigentlich drum bat, nicht als Autor genannt zu werden. (Marvel hat den aber dann doch überzeugt.) Die Story haben andere Vorgegeben, und JMS sollte die nur ausformulieren.

Hauptsächlich verantwortlich für die Story ist Joe Quesada. (Und viele Fans nehmen ihm die Story ziemlich übel.)  Quesada hat komischerweise ein gewisses Problem mit verheirateten Superhelden und hat auch Cyclops und Jean Grey wieder "getrennt". (in dem er Jean Grey einen "Kopf kürzer machte".) Das Selbe hat er auch in ähnlicher Form mit der Ehe zweier Avengers angestellt.

Es gibt die Vermutung, dass diese Geschichten entstanden sind, weil Quesada geistig ein kleines Bisschen unreif ist, und ihm Konzepte wie Ehe etc. für seine Superhelden zu "erwachsen" sind, und er seine Superhelden am liebsten wieder zu Teenagern machen würde, wie es in den 60ern/70ern, als er Jung war, so war.

Drake

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Antw:Marvel & The Avengers
« Antwort #26 am: 10.02.15, 20:32 »
Ich glaube bei Quesada spielte auch noch etwas in der Richtung von "Comicleser können sich nicht mit einem Charakter identifizieren, der verheiratet ist und sein Leben im Griff hat" mit rein und dass der ursprüngliche Peter Parker, der Loser mit der permanenten Pechsträhne in Bezug auf sein Privatleben, die bessere Identifikationsfigur sei.

Das kann man ihm jetzt auch ganz böse auslegen... :D

Drake

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Captain America: Civil War
« Antwort #27 am: 30.04.16, 08:16 »
Aufgepasst, DC, *so* gehen Superhelden-Konflikte!

Nachdem mich letzten Monat der im Vorfeld stark gehypte Showdown zwischen den DC-Ikonen Batman und Superman weitestgehend enttäuscht hatte, liefert Marvel nun mit der Umsetzung des Eventcomics "Civil War" deren eigenen Helden-gegen-Helden-Film. Und macht eine Menge richtig, das DC in meinen Augen absolut versemmelt hat. Doch der Reihe nach.

Als ein Einsatz der Avengers in in einem Desaster und mit dem Tod einiger unbeteiligter Zivilisten endet, hat die UN von deren eigenmächtigen Operationen endgültig die Schnauze voll. Das "Sokovia-Abkommen" soll die Heldentruppe einem UN-Gremium unterstellen, das entscheidet, wann und wo die Avengers eingreifen dürfen. Während einige, darunter Tony "Iron Man" Stark das Vorhaben voll und ganz unterstützen, sehen andere, allen voran Steve "Captain America" Rogers, die Gefahr, dass sie daran gehindert werden könnten, in zukünftigen Krisen zu helfen oder zum Spielball politischer Agendas zu werden. Und als Rogers' Kindheitsfreund James "Bucky" Barnes, der mittlerweile untergetauchte ehemalige "Winter Soldier", scheinbar einen Anschlag auf die UN verübt, rutscht der Konflikt zwischen den beiden Parteien auf eine persönliche Ebene ab – Cap will seinen alten Freund vor der vorschnellen Verurteilung bewahren und dessen Unschuld beweisen und Iron Man setzt alles daran, Barnes zur Strecke zu bringen.  Der Konflikt zwischen den beiden spaltet die Avengers und das Ergebnis ist das, was der Titel verspricht: Ein "Bürgerkrieg" zwischen den Helden.
Trotz der Präsenz der anderen Helden ist Civil War immer noch deutlich ein Captain America-Film. Im Mittelpunkt stehen er, seine Moralvorstellungen, Vorbehalte und seine Freundschaft zu seinem alten Kumpel Bucky und alles andere spielt sich um sie herum ab. Dennoch hat auch die Gegenseite eine klare Motivation und gute Gründe für ihr Handeln, der Konflikt wirkt zu keinem Zeitpunkt erzwungen, sondern ergibt sich organisch aus den verschiedenen Standpunkten und Einwürfen, welche die einzelnen Charaktere zum Konzept der Regierungskontrolle beitragen und passen wiederum zu dem, wie sie in den vorherigen Filmen dargestellt wurden. Und während in Batman V. Superman die Kernfrage über die Tragweite von Supermans Aktionen im Zuge des Films ziemlich  unter die Räder geriet, zieht sich hier der Strang über die Opfer der Kollateralschäden der Superheldenkämpfe aus den vergangenen Filmen und Vergeltung dafür auch wirklich bis zum Ende durch.

Und es zahlt sich auch aus, dass Marvel diese Heldenschlacht erst nach diversen Solo- und Teamfilmen abgezogen hat, anstatt direkt damit einzusteigen. Der Film schöpft explizit daraus, dass das MCU bereits knappe acht Jahre alt ist und in den vorherigen Filmen bereits einiges passiert ist.

Die Trailer haben, anders als ich befürchtet hatte, auch definitiv nicht zu viel gezeigt bzw. verraten und ich versuche deswegen, das hier ähnlich zu halten. Die besten Szenen des Films haben wir wirklich noch nicht zu sehen bekommen, wie die Story verläuft konnte man sich im Vorfeld bestenfalls grob zusammenreimen und es gibt definitiv noch die eine oder andere Überraschung.

Zum bereits im zweiten Avengers-Film Age Of Ultron ausgedehnten Cast stoßen nun offiziell Scott "Ant-Man" Lang sowie die beiden Neuzugänge Black Panther und Spider-Man hinzu. Und wiederum zieht DCs Epos hier den Kürzeren in Sachen Einführung der neuen Helden. Während dort Wonder Woman und vor allem Flash, Aquaman und Cyborg nur Randnotizen waren, kommt dem afrikanischen Kriegerprinzen Panther hier eine zentrale Rolle im Plot zu und Peter Parkers Einstand im MCU etabliert auch ohne erneute, vollständige Rekapitulation seiner Herkunft alles, was man über den Charakter wissen muss. Gerade letzterer gefiel mir hier außerordentlich gut, der Charakter des Teenagers (und ja, er ist dieses Mal wirklich auch optisch einer) aus den Comics wurde super getroffen, von seiner technisch-wissenschaftlichen Begabung über sein Fanboytum in Bezug auf die Helden und gerade Tony Stark, bis hin zu seinem Comic-Markenzeichen, selbst inmitten von Kämpfen seine Klappe nicht halten zu können.

Dementsprechend (und typisch für Marvel) kommt auch der Humor im Film nicht zu kurz, auch wenn die Thematik ernst genommen wird, finden sich immer wieder gut dosierte Szenen, die zumindest in der Vorstellung die ich gestern besucht habe das Kinopublikum schmunzeln, kichern oder lauthals lachen ließen. Aufgesetzt oder albern wirkte davon nichts, die humorigen Einlagen ergeben sich durchgehend aus den Situationen des Films und der Film kommt dadurch deutlich weniger steif 'rüber, als der direkte DC-Konkurrent - mit Ausnahme seines Schurken, dem von Daniel Brühl sehr überzeugend gespielten Helmut Zemo, der im Vergleich zum "Joker-Lex Luthor" deutlich geerdeter ist.

Effekttechnisch zieht der Film alle Register, obwohl es keine Zerstörungsorgien wie bei DC gibt. Die Aufmerksamkeit liegt viel stärker auf den Kämpfen der Helden untereinander, nicht auf dem Zerlegen der Umgebung (auch, wenn durchaus einiges zu Bruch geht). Dazu kommt, dass die Kämpfe wunderbar choreographiert und sehr gut zu verfolgen sind. Der Höhepunkt ist natürlich die schon im Trailer angedeutete Schlacht auf dem Leipziger Flughafen.

Und ja, ein guter Teil des Filmes spielt in Deutschland, konkret Berlin und eben Leipzig, an einer Stelle konnte ich sogar (man verzeihe mir den Mikro-"Spoiler") eine Nachrichtensendung als Bericht von Pro-7-Newstime erkennen, was ich als sehr netten, authentischen Touch empfand.

Ein kleiner Wermutstropfen ist für mich allerhöchstens der Umgang mit (Baron) Helmut Zemo. Wobei das auch eher vergleichbar mit dem Umgang mit dem Mandarin aus Iron Man 3 ist – der Charakter war sehr gut verkörpert, hatte eine schlüssige Motivation und einen einleuchtenden Plan, aber halt nicht das, was ich ausgehend von den Comics erwartet hätte. Wobei ich aber auch zugeben muss, dass das MCU auf einen zusätzlichen Klischee-Altnazi als Schurken eigentlich ganz gut verzichten kann, nachdem Hydra eh schon explizit aus der Ecke rausgeholt wurde.
Dazu kommt als klitzekleiner Negativpunkt der für mich ziemlich aufgesetzt wirkende, demonstrativ afrikanische Akzent von Black Panther T'Challa und seinem Vater König T'Chaka (man stelle sich das in etwa so wie Lutan aus TNGs "Der Ehrencodex" vor). Aber gut, das kann auch an der deutschen Synchro liegen, im Original habe ich den Film noch nicht gesehen.

Insgesamt lautet mein Fazit: Ein Blockbuster, aber einer, der so gut wie alles richtig macht, von den Actionszenen, über die Charaktermomente und den Humor bis hin zum Plot. Die Titel "Bisher bester Marvel-Film" und "Potenzieller Film des Jahres" hat sich Civil War in meinen Augen definitiv verdient und löst in ersterem meine bisherigen Favoriten, den zweiten Captain America-Teil und die Guardians Of The Galaxy ab.

Oddys

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Antw:Marvel & The Avengers
« Antwort #28 am: 30.04.16, 09:23 »
Deiner Meinung kann ich mich nur vollumfänglich anschließen. So geht Unterhaltung und ein Kampf zwischen Freunden der einen hinterher selber darüber nachdenken lässt für welche Seite man sich entschieden hätte in dieser Situation. Ich bin da auf Seiten Starks obwohl ich die Bewegründe von Rogers gut verstehen konnte, eine wenig Selbstgerecht ist er trotzdem aber genau das macht es für mich aus. Rogers stammt aus einer Zeit in der dies "normal" war. Sehr gut finde ich auch die Entwicklung die Stark im Laufe der Filme hingelegt hat, nachdem ersten Iron Man Film hätte er wohl nie staatlicher Kontrolle zugestimmt und auch jetzt tut er sich mit der Entscheidung erst leicht nach Ereignissen im Film. Das einzige was ich etwas merkwürdig fand im Verlauf des Films warum die deutsche Polizei versucht Bucky in Bukarest festzunehmen, da wäre es schlüssiger gewesen die dortige Polizei einzusätzen die bestimmt auch selbst Spezialeinheiten hat.

Interessant ist auch, dass einige mir bekannte Gesichter aus Serien auftauchten. Zum einen wäre da der Darsteller von Watson aus den neuen Sherlock Homes Verfilmungen. Da erwarte ich ja fast, dass der im Dr. Strange Film wieder auftaucht und von Dr. Strange (gespielt von Cumberbatch, der ja Holmes in der selben Serie spielt) Watson genannt wird. :D Außerdem fiel mir noch Rogers Loveintresst, die Nichte seiner ersten großen Liebe Peggy auf. Gespielt wurde diese von Emily VanCamp (einigen vllt. bekannt aus Revange wo sie Emily Thorne/Amanda Clarke spielt) auf, die selbst Agentin ist und die Zweigstelle in Berlin leitet und die er auf der Beerdigung von Peggy kennenlernt. Extreme Lacher gab es übrigens bei der Szene wo diese dem Captain und Falcon ihre Ausrüstung wieder gibt und einem Spruch bezüglich deren Fluchtwagens ablässt (ein Käfer :D).

Spider Man hat hier einen wirklich guten Eindruck hinterlassen und man nahm ihm den Teenager wirklich ab, der über außerordentliche Kräfte (fängt ohne Probleme einen Schlag von Bucks mit dessen Metalarm ab) aber nicht viel Erfahrung im Kampf gegen andere Superhelden verfügt. Rogers kann ihm nach anfänglichen Schwierigkeiten doch ziemlich vermöbeln. Toll war auch die Frage von ihm ob die anderen Helden "Das Imperium schlägt zurück" kennen. Woraufhin er erstmal ein paar Sprüche bekommt. :D

Insgesamt ein sehr spaßiger Film der gute Unterhaltung, eine schlüssige Handlung und Handlungsmotive bietet. Definitiv ein Film der es lohnt im kino geschaut zu werden.


PS: Die Pro7 News Time kam übrigens sogar zweimal vor jeweils einmal mit dem/der der Moderator/in. Darüber musste ich auch sehr schmunzeln.

Alexander_Maclean

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Antw:Marvel & The Avengers
« Antwort #29 am: 30.04.18, 13:05 »
Nein jetzt kommt keine Avengers 3 Kritik. Ich gehe nämlich erst heute abend rein.

Aber aus Vorfreude und auffrischung meines Wissens zum MCU habe ich in den letzten Wochen einen großen Teil der Marvel Filme angeschaut. Thor 3 und Black Panther hatte ich ja im Kino erst gesehen, Ant Man ist IMO nicht relevant für Avengers 3. Nur Spiderman und Dr. Strange hab ich nicht.

Und finde es echt faszinierend, wie gut alles in den letzten Jahren zusammen passt. Klar gibt es ein paar Stellen die knirscheln, aber die gibt es ja bei Star Trek auch. Gerade auf Civil War.

Denn der Konflikt zwischen Captain America udn iron Man kommt nicht Out of the Blue sondern den gab es schon länger, obwohl die beiden lange Zeit Freunde sind.

Es gibt da eine Szene im ersten  Avengers Film, welche die Sichtweisen beider Männer gut runterbricht. nach Lokis Angriff auf den Helicarrier und Colsons Tod treffen sich ja Steve und Tony im Arrestbereich. Tony hält dabei Colsons Angriff auf Loki für dumm, während  Steve meint, Phil hätte seinen Job gemacht. Womit beide irgendwo recht haben.
Und dann sagt Steve einen Satz,d er Stark zum ausrasten bringt:

Cap: "Ist das der erste Soldat, den sie unter ihren Kommando verlieren?"
Stark: "Wir sind keine Soldaten."

Und in diesen Dialogzeilen liegt auch IMO der Umgang mit Kollateralschäden, wie eben Sokovia oder auch beim Einsatz Im Anfang von Civil war. Ich will nicht behaupten das Captain America diese gleichgültig sind, aber er nimmt sie IMO als notwendiges übel hin. Was Iron Man eben nicht kann. Aufgrund seiner Erfahrungen.

Und deshalb sind beide Haltungen zum Sokovia Vertrag verständlich. Ja, der Einsatz der Avengers muss auf eine rechtliche Grundlage gestellt werden. Mit regeln an die sich alle halten müssen, weil sonst Willkür Tür und Tor geöffnet werden.
Aber, die regeln des Abkommens sind auf der anderen seite zu streng und lassen die Avengers zu einen Spielball der Politiker werden.

Klar hätte man das auch ausdiskutieren können, aber dann wäre es wäre ja kein Actionfilm. Und hier bringen die Autoren Bucky Barnes ins Spiel.
Und wenn es um Bucky geht ist Captain America emotional kompromittiert. Und auch wenn Zemo den Winter Soldier aktiviert, so hätte Steve ihn wieder ins Gefängnis bringen und vielleicht mithilfe  von Wilson und Iron Man nach Sibierien fleigen können.

Das hätte IMO eine Menge Stress verhindert.

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Lange rede kurzer Sinn:

Vor Kinoaustrahlung gab es die Kampagne Team Cap vs. Team iron Man. Spontan hätte ich team Captain America gewählt, weil mir Steve Rogers symphatischer ist.

Nach dem Film wäre ich eher für Team Black Widow. Die ja irgendwie zwischen den Stühlen saß.

Und ein Film der solche Grundlegende Überlegungen hervorruft steht in der Favoritenliste ganz oben.  Civil War ist mein zweitliebster MCU Film.
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