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Marvel & The Avengers

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Star:
Ein eigener Thread ist glaube ich nicht nötig, daher poste ich es mal hier rein:

Thor 2: Dark World
War ausgezeichnete Unterhaltung auf Marvel-Niveau. Keine filmische Super-Offenbarung, aber ein erstklassiges Popcorn-Spektakel das eigentlich in jeder Spaß-Kategorie überzeugen konnte. Die Story war rund und hatte sogar die ein oder andere nette Wendung zu bieten. Die Ausstattung war spitzenmäßig - Sets, Props, Masken, Effekte - alles vom feinsten. Der Film spielt überraschenderweise zu einem großen Teil in Asgard, und wenn man bedenkt, dass er sogar geringfügig weniger gekostet hat als "Into Darkness", wir uns dort aber immer noch mit Brauereien herumschlagen mussten, dann... ist es schon extrem beeindruckend, was Marvel hier alles aufgefahren hat. Es gibt sogar ein Star Wars-artiges Invasion-Szenario zu bestaunen, aber auch in den ruhigen Momenten besticht der Film. Es gab eine Beerdigungsszene - werde nicht verraten von wem - die ich.. für so ziemlich das schönste halte, was ich in den letzten Jahren gesehen habe. Hat mir echt gut gefallen.

Die Darsteller aus Teil 1 feierten alle ein Comeback und waren größtenteils hervorragend aufgelegt - sogar ein kleines Cameo von einem der anderen Avenger war dabei - und absolut gelungen. Lediglich Odin wirkte, als hätte der Darsteller irgendwie keine Lust gehabt. Der Humor war super. Es gab ein paar richtig gute Lacher, die vor allem von der verrückt-bezaubernden Kat Dennings ausgingen, und auch der obligatorische Endkampf war endlich mal wieder schön abwechslungsreich, weil sich hier durch gleich mehrere Teleportationslöcher gekloppt wurde und zeitgleich auch noch die Physik ziemlich Kopf stand. Dennoch blieb alles übersichtlich, was in Zeiten der Bourne-Wackelkammera leider keine selbstverständlichkeit mehr ist. Monsterkloppe gab es natürlich auch genug. Außerdem konnte man für den Soundtrack wieder Brian Tyler verpflichten, der für episch-wuchtige Musik sorgte. Der hat mir schon bei Iron Man 3 gefallen.

Was war nicht so gut:

- Der Oberbösewicht hatte die gleichen Probleme wie Nero (sah sogar aus wie ein Romulaner und kam auch mit Tarnfähigen Schiffen an). Viel zu wenig Screentime. Irgendwie ist der total untergegangen und war einfach... Mittel zum Zweck. Optisch fand ich den super, aber der wird auch schnell wieder vergessen sein. Im Grunde ist das nicht so schlimm, da Loki ja noch da ist und gut mitmischt. Dennoch... schade.
- Nattalie Portman hat irgendwie keine richtige Chemie mit dem Thor-Darsteller. Was schade ist, da der wirklich sympathisch rüberkommt.
- Diverse Handlungsstränge wurden irgendwie... vergessen. Da hat sich so ein kleiner Zickenkrieg zwischen Jane Foster und... wie hieß die noch.. Sif(?) angebahnt, aber irgendwie kam da nix. Überhaupt sah man erstaunlich wenig von Sif und den anderen Freunden von Thor.
- Das Ende ist mehr oder weniger offen und schreit nach einem dritten Teil. Nicht wirklich ein Kritikpunt, aber... ich wollte es erwähnen.

Also ich habe mich zu keiner Sekunde gelangweilt und prima unterhalten gefühlt. Die Laufzeit vergeht wie im Flug. Ich würde sagen, jeder, der Iron Man 3 mochte, wird den hier auch mögen. Mir hat er besser gefallen als der erste Teil, auch wenn die Asgardians hier etwas weniger... göttlich erschienen. Aber ich schätze das ist ganz natürlich, weil sie auch mehr im Vordergrund standen. Wer gerne Popcornkino mag, kann ihn sich getrost angucken.

Edit:
Achso, was ich noch vergessen habe: 3D war komplett für'n Allerwertesten. Wurde kein einziges Mal richtig eingesetzt. Wer die Wahl hat, sollte den Film ruhig in 2D sehen. Den 3D-Aufpreis kann man sich echt sparen.

Alexander_Maclean:
Ich kann da Star in allen Punkten nur zustimmen,

möchte nur zwei Punkte ergänzen.

a) Momente

Ohne Spoilern zu wollen, gibt es am Ende aber einen richtigen WTF Moment.

b) Chemie
Im ersten Thor war es ja nur angedeutet aber die Chemie ziwschen Thor und Loki ist in dem Film einfach genial.

Fleetadmiral J.J. Belar:
Ich kanns nicht glauben, ich war noch immer nicht im Film meines Namensgebers drin. Die Con hats verhindert. Aber wenn ich jetzt so eure Rezensionen lese, dann will ich umso mehr rein. Nächste Woche ist der Erste und da wird mich niemand abhalten, reinzugehen. Notfalls auch alleine.
Was Thor in diesem Thread angeht, denke ich, dass das in Ordnung geht. Er ist ja schließlich ein Avenger. Wir können den Thread generell für alle Avenger-Filme verwenden. Also von Iron Man, bis Captain America.

Leela:
da bald Teil 2 startet und ich deswegen un mal Teil 1 gesehen habe, hier ein kleiner grosser Review;



Es ist schwer bei dem Film irgendwo anzufangen.. zumal er in Deutschland einen ganzen Haufen Kritik eingesteckt hat von wegen Patriotismus, Amerika, Relikt, unnötig usw..... in meinen Augen weitgehend zu Unrecht. Ich fang also am besten mal mit der Konzeption an;


a) Captain America
ich bin nicht sicher ob irgendwer mal auf den originalen Captain America in den marvel Comics gestossen ist. Ich hatte mehrfach das Missvergnügen. Sowohl in einzelnen Stories um ihn, als auch (was öfter passierte) als Sidekick anderer Superhelden. Er war eine Figur die keinerlei eigenes Profil aufwies - weder war er nebenher ein Clark Kent noch ein Bruce Wayne. Er sah nur halt aus wie ein Superman Klon im blauen Strampler, hat wirre Sprüche abgesondert.... hin und wieder ein "Amerika" in seine Sätze eingeflochten und... tumb irgendwenn verhauen. Eine einfallslose, profillose Sinnlos Figur die man sofort wieder vergessen konnte.

Wenn also einige Kritiker anmerken die Originale Figur gäbe kaum was her - haben sie recht. Umso beachtlicher ist, was der Film draus gemacht hat und was diesselben kritiker offenbar nicht zur Kenntnis nehmen. Aus "Captain Amerika" ist nämlich sowas wie der All-American Boy geworden.. erst ein Underdog und Schwächlich, aber eben mit dem Herzen am rechten Fleck. Er steht im Film auch viel weniger für Amerika als für einige universelle Werte, wie Freiheit und Kämpfergeist... der Unterschied ist wichtig, weil das später (in The Avengers und bestenfalls noch in Teil 2) dazu führt das er einige bissig böse oder gar leicht naive Kommentare über das Amerika von heute absondert. Diese Konstellation ist hoch interessant.

Einen zweiten Punkt hat man aus dieser Situation leider gestrichen, da offenbar zu ernst. Aber ich hätte mir sehr gewünscht das er dabei gewesen wäre. Es ist nämlich geradezu ein Paradox, dass sich die USA zum Bekämpfen der Nazis dessen bedienen, was die Nazis eigentlich ideologisch wollen... einen blonden, blauäugigen Über-Menschen. So ist dieser Captain eigentlich das wahr gewordnen Nazi-Zuchtideal... der Nordische Übermensch. Es ist etwas schade das es weder dem Capatin selber noch seiner Umgebung wirklich auffällt das sie hier... eher ein Ziel der Nazis umgesetzt haben, als eines... zu zerstören. Hätte man diesen Aspekt etwas Bedeutung beigemessen hätte man den Film locker auf Nolan-Niveau heben können... Es ist zumindest der Knackpunkt der die Figur am nächsten an den zweiflerischen Bruce Wayne heranhieven könnte.

Der dritte Aspekt, Propaganda und Patriotismus ist wieder dabei und auch herrlich in Szene gesetzt.... als der gute Captain, statt an die Front zu dürfen, Kriegsanleihen verkaufen und Werbe Sprüche aufsagen muss... das nimmt diesen gesamten Patriotischen Aspekt dermassen gut die Spitze, dass die Figur dadurch viel besser funktioniert. Und es ist auch herrlich ironisch inszeniert, wer also dem Film einen "Überpatriotismus" attestiert hat... das irgendwie nicht bemerkt.

Mit diesen Aspekten ist die Figur deutlich über ihre einseitige und tumbe Comicexistenz hinausgewachsen... es wäre noch mehr drin gewesen (sieh Punkt 2) aber immerhin - das ist schon eine Menge. Der Captain bleibt einer der sympatischsten neueren Marvelhelden.


b) die Story
es ist sehr geschickt das ganze in den 2. Weltkrieg zu verlegen wo auch die echten Ursprünge der Figur liegen. Dumm ist aber - das man diesen "Hydra" Mist einführt. Das hätte es nicht gebraucht und der Film funktioniert die erste (und bessere Film)Hälfte über auch wunderbar ohne Elitenazis. Nur Nazis reichen schon. Der Film verliert hier deutlich, weil er mit der "Hydra" in völlig unklare Sphären abdriftet... wir haben den Oberschurken, Red Skull, der seine Naziorganisation inzwischen verselbstständig hat und... Krieg führt (für oder gegen wen?). Der Superbomber und Superpanzer baut und Superbomben und Superflugzeuge und Superuboote hat... nur weil er die magische komische Leuchtebox von Asgard gefunden hat? Was Red Skul wirklich will, bleibt völlig unklar... es nimmt sich auch keiner Zeit das mal zu erklären. Die "Hydra" ist halt ein Ableger von den Nazis und damit eben auch irgendwie böse und einen Plan werden sie schon haben. Hm.

Auch Red Skull ist ein Griff ins Klo... ich versteh nicht das Marvel immer und immer wieder denselben Fehler wiederholt und im Einstiegsfilm eines Superhelden gleich dessen Supererzfeind aufbietet. Das ist dumm, weil eine der beiden Figuren meist dann nicht mehr zum Zuge kommt und runterfällt (hier ist es zum Glück Red Skull).. aber wie das besser geht hat Nolan in "Batman Beginns" gezeigt, wo Batman auf einen eher kleineren Schurken-Kaliber aus seinem Comicuniversum trifft (Scarecrow und Raz)  und nicht gleich auf den Joker.

Was der ganzen Hydra den Rest gibt sind die Super-Laserwaffen und Supergeheimbasen und Superbomber die alle noch einen Tick moderner wirken als das hier und heute. Das komplette WW2 Feeling geht den Bach runter... warum nur? Warum mussten es blaue Plasmawaffen sein... normale MGs hätten den Captain auch in Schach gehalten. Hier bombt sich der Film auf äusserst unglaubwürdige Weise sein erste, sehr unterhaltsame und atmosphärische Stunde weg.... Hier wäre weniger "mehr" gewesen.

So gibt es zB eine Sequenz in der in mehreren Minuten die Einsätze des Captains "gerafft" dargestellt werden... wie er die Nazibasen aushebt. hätte man jede dieser Episoden - inklusive seines altmodischen Bikes auf 10 Minuten angehoben, mit einem Schwarz Weißfilter versehen und als eine Art Flash Gordon Serials im Stil der damaligen Zeit (so als wäre man Kinozuschauer anno 1942) verschnitten... der Film hätte das Zeug zum Klassiker.

Selbst wenn man den Film an der Stelle nicht so zum Comicrelief machen will, hätte sich zumindest der andere Weg angeboten - ihn ernster zu machen. Solche Szenen gibt es im Film immer wieder... wo der Captain rumsitzt und.. nachdenkt und das nicht gerade leichten Gedanken. Es gibt da eine sehr liebenswerte Szene mit Tucci... oder eine mit Haley Atwell bei Regen im, Kriegsgebiet... das macht aus dem Film keinen James Ryan, man hätte ihn aber stark in diese Richtung schieben können ohne ihn schlechter zu machen.

Leider macht die Hydra aber auch das alles kaputt... da helfen auch zwei sehr deutliche Indiana Jones Referenzen nix...


c) die "Anderen"
Hugo Weaving... als Red Skull geht mir leider etwas auf den Nerv. Nicht nur das er wieder mal wie "Agent Smith" spielt (und auch so synchronisiert wurde)... er ist einfach einfallslos. Ich glaube er hat keine einzige echte gute Aktion in dem Film so dass man ihm den Oberschurken abnimmt. Das sein Gesicht in Rot dann auch noch aus dem Computer stammt.... gibt der Sache den Todesstoss.

Tommy Lee Jones... spielt wie immer sich selbst. Für den Film an sich ist er aber als Drill Sergeant eigentlich entbehrlich. Hier hätte man eher einen No Name besetzen und die Screentime auf die vielenanderen Figuren verteilen können.... dasselbe gilt auch für Howard Stark... er agiert zu sehr in Richtung seines Sohnes als das das.... noch Spass macht.

Wirklich gute Figuren geben der weibliche Sidekick ab mit Hayley Atwell als smarte Britin.. sie soll inzwischn ihre eigene Marvel Serie bekommen mit dieser Figur. Auch Stanley Tucci macht Spass und fungiert etwas als Ziehvater... gerade seine Figur hätte mehr Filmzeit gebraucht. Und schliesslich noch des Captains bester Freund und später die Soldatentruppe mit der er loszieht... alles grundsympathische Figuren die leider im Effektgewitter zu kurz kommen. Hier liegt wieder eine Stärke des Films die nicht genutzt wird.

d) der Rest
die Rahmenhandlung wo der Capatin im Eis gefunden wurde.. und am Ende in New York der Zukunft aufwacht, inklusive Samuel Jackson... hätte es nicht gebraucht. Hier häte man den Zuschauern ruhig auch etwas weniger Infos servieren können/brauchen. Das Artefakt im Film... auch eher nutzlos.
Der Nachspann ist für Geschichtsinteressierte ein traum... da wurden originale US WW2 Poster animiert um als Werbung zu dienen. Allein der Abspann ist ein Ereignis und kleines Geschichtsfest.

Das erste mal als ich mit dem Film durch war, hatte ich auch das unbestimmte Gefühl das er mich irgendwie an "Sky Captain" erinnert... die Filme sind sich tatsächlich recht ähnlich. Bemerkenswert ist, dass der Eindruck wohl aber eher unbewusst kam... nach dem Audio Kommentar wurde mir auch klar warum: So gut wie jede Szene des Films ist vor einen Greenscreen entstanden. Selbst so simple wo der Capatin mit Stanley Tucci in einer CGI Bretterbude hockt... wenn man es nicht weiß... fällt es nicht so sehr auf, man hat nur oft das Gefühl das... viel getrickst wurde. Weiß man es und schaut den Film genauer an.... bleibt so gut wie nichts übrig. Auch wenn das eher auf einer unbewussten Ebene funktioniert hätte auch hier etwas mehr Nolan und damit Echt-Heit gut getan...


Fazit: Ein Grundsolider Film mit einigem Spass mit einem sehr sympathischen Helden und seinen sehr Sympathischen Freunden... und wie bei den meisten Marvel Verfilmungen... ein Sack voller verschenkter Möglichkeiten

Star:
Ein sehr schönes und faires Review. :)
Mir hat der Film ebenfalls gut gefallen, aus ganz ähnlichen Gründen. Das Ende des Filmes fand ich aber auch... nicht so gut, weil es wie in letzter Minute umgeändert und drangepappt wirkt. Ist schon klar, dass der Film auf "Avangers" hinschielt, aber dadurch (und wegen der Hydra-Sache) kann er auch kaum noch für sich alleine stehen - zumindest nicht, ohne einen faden Beigeschmack zu hinterlassen. Ich kann das allerdings akzeptieren, weil ich die Marvel Filme ja eh fast alle gucke, und weil der Rest des Filmes auch eine Menge Spaß macht. Überrascht hat mich allerdings, dass Steve Rogers nie in "Versuchung" geführt wurde, selbst zu unlauteren Methoden zu greifen, oder eben zu einem bösen zu werden. Das ist etwas... das eigentlich in keinem Origin-Film fehlt, und weil am Anfang auch öfters der Spruch "Seien sie kein guter Soldat, sondern einfach ein guter Mensch (oder so") gefallen ist, habe ich das fast schon erwartet. Zusammen mit der von dir bereits angesprochenen Tatsache, dass Rogers groß, blond, blauäugig, und eben "Super" ist, hätte das sicher noch mal richtig interessant werden können. Eine halbe Stunde mehr hätte der Film also durchaus haben dürfen.

Egal. Die Laserwaffen und Superbomber und Supersonstwas haben mich weniger gestört, sondern eher noch zum Spaß beigetragen. Auf Tommy Lee Jones hätte ich auch nicht verzichten wollen. Ich fand seinen General richtig gut - da hat jeder dumme Spruch gesessen. Und die Britin war endlich mal sexy UND glaubhaft tough. :love

An den scheußlichen "Sky Captain" fühlte ich mich aber - zum Glück - keine Sekunde erinnert. Wenn das wirklich meist CGI war, dann verdammt gutes. Selbst Skulls Maske war am Computer gemacht? Dachte das wäre eine echte Maske gewesen. Nice.

Nur schade, dass der zweite Teil jetzt wieder in der Gegenwart spielt. Ich mochte die Ära des ersten Teils. :/

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