Autor Thema: Star Trek Ragnarok Episode 3: Sisters of Peace and War  (Gelesen 14231 mal)

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SSJKamui

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Ich habe mir überlegt, meine Ragnarok Geschichte doch in Textform fortzusetzen und das ähnlich wie bei Zohar zu handhaben. (Keine Angst, Vorwissen wird jetzt nicht benötigt. Wird alles erklärt.) Ich hoffe mal, mein Experiment funktioniert.


Die Geschichte:

Es sind jetzt mehrere Jahre vergangen, seitdem die Erde von einer unbekannten Macht angegriffen und fast vollständig verseucht wurde. Die Regierung der Föderation wurde auf den Planeten Skorteniopolis verlegt. Um der Vernichtung zu entgehen traten viele Welten aus der Föderation aus und handelten Nichtangriffspakte aus. Der Rest der einst so stolzen Länder des Alphaquadranten kämpfte um seine bloße Existenz in diesem totalen Krieg zwischen Silitheren und ADVI, fremden Mächten, die nichts mit der Milchstraße zu tun hatten, uns aber trotzdem in ihren intergalaktischen Krieg mit hinein zogen und uns benutzt hatten wie Bauern in einem Schachspiel.

Die Galaxis versank wieder einmal im Chaos.

Doch in diesem Chaos begann die Geschichte eines Mannes von Neuem. Er war ein Fremder, der zwar vertraut war, aber doch zu niemandem gehörte. Er lebte im Müll der Gesellschaft, bis er auf den Plan trat und damit den Lauf der Geschichte verändern sollte. Ihm gelang es, Kontakt mit einem Milliarden Jahre alten Artefakt außerirdischen Ursprungs aufzunehmen und so wurde dieses vergessene Relikt zu einem neuen Keim der Hoffnung für die Opfer dieses Krieges.

Wird er eine Chance haben, die Katastrophen abzuwenden und wieder eine kurze Periode des Friedens schaffen zu können, oder wird dies unseren Untergang nur noch besiegeln? Die Geschichte wird dies zeigen, so wie der Sand der Zeit langsam weiter fließt und alles kontrolliert und irgendwann auch all unsere Spuren mit sich reißen wird.

In die Unendlichen Weiten des Alls.


Irgendwo auf dem Planeten Skorteniopolis:
Es war früher Abend. Die Sonne hing majestätisch am Horizont und war dabei, langsam unterzugehen. Kurz vor ihrem Untergang tauchte sie alles noch einmal in ein warmes, orangenes Licht.  Am Himmel flogen viele Libellendrachen und andere Flugtiere. Die Blätter der Palmen bewegten sich langsam im Wind. Im Wasser sah man Schwärme von Fischen in so vielen Farben, wie der Regenbogen. Es war ein ruhiger Sommerabend, friedlich und schön. Der schreckliche Krieg draußen schien in weiter Ferne zu sein, sodass er diesem Naturparadies nichts anhaben konnte. Der Vorstellung des perfekten Paradieses im Einklang mit der Natur, die überall sonst schon fast unwiederbringlich vernichtet wurde.

Nach kurzer Zeit wurde aber auch diese trügerische Ruhe mal wieder gestört, denn 3 Flugzeuge erschienen am Himmel. Es war ein großes Flugzeug, was von 2 kleineren Flugzeugen begleitet wurde.

Die kleineren Flugzeuge waren militärische Flugzeuge, kleinere Maschinen, wie sie häufig von der Sternenflotte zur planetaren Verteidigung eingesetzt wurden. Das große Flugzeug war ein ziviles Flugzeug und hatte deshalb kein typisches Sternenflottendesign. Trotzdem waren alle in einer Mission für die Flotte unterwegs.

Der gewaltige Klang ihrer Antriebe scheuchte die Tiere in der Umgebung auf, die wild umher flogen.

Nach einer halben Stunde landete das große Flugzeug auf einer schwimmenden Plattform im Meer.

Seine Landung wurde schon von mehreren Sternenflottenangehörigen erwartet. Diese standen in mehreren Reihen vor dem Eingang des Shuttles und salutierten. Ihre Uniformen waren total schwarz, wie es mittlerweile für das neugegründete Strike Team One üblich war. Das Strike Team, oder auch abgekürzt ST1 war die Leibgarde des Präsidenten, der Politiker im Föderationsrat und der Mitglieder des Sternenflottenkommandos. Obwohl sie auch normale Sternenflottenoffiziere waren, machten sie auf die meisten Leute einen unheimlichen Eindruck.

Nach kurzer Zeit öffnete das Shuttle seine Tür und fuhr die Treppe aus. Admiral Michael vom Flottenkommando ging als Erster nach draußen. Er zog sich kurz den weißen Mantel seiner Uniform zurecht und drehte seine Militärkappe ordentlich nach Vorne, wie es sich für ein pflichtbewusstes Flottenmitglied, wie er es war, nun einmal gehörte.  Danach ging er langsam die Treppe hinunter.

Als er unten angekommen war hörten die ST1 Offiziere mit dem Salutieren auf und gingen wieder in die normale Position über. Rene durchschritt die Reihen langsam. Am Ende der Gasse standen schon mehrere Politiker, die auf ihn gewartet hatten. Einer von ihnen, ein Vulkanier, hob seine Hand um den vulkanischen Gruß zu formen und begrüßte den Admiral dann:
„Rene, ich bin froh, dass sie es noch rechtzeitig geschafft haben. Die Konferenz beginnt in 20 Minuten. Und es ist wirklich wichtig.“
Rene lächelte leicht und antwortete: „Ich bin irgendwie froh darüber. Das Flottenkommando hat mir nämlich den Posten am transatlantischen Schild genommen. Ich wäre mehr als beleidigt gewesen, wenn man mir dafür nur irgendeinen unwichtigen Nebenjob als Ersatz gegeben hätte.“


20 Minuten später:
Im Sitzungssaal des langen Eugen hatten sich die Teilnehmer der Konferenz schon versammelt. Es waren Reisende aus allen Teilen des Alls gekommen. Sogar Kreaturen aus anderen Galaxien und dem Raum zwischen den Galaxien.

Von seinem Platz aus sah Rene, wie sich gerade ein kleiner Streit zwischen dem klingonischen Kanzler Martok, dem Praetor von Romulus, 2 ADVI Botschaftern und mehreren anderen Kreaturen entwickelte. Rene konnte diese nicht wirklich einschätzen und hatte sie auch bisher noch nie gesehen. Aber dies war dem alten Admiral ja nicht zum ersten Mal in seiner Karriere passiert. Und seitdem die Föderation die Quanten Slipstream Technologie erhielt, war dies auch eher die Regel als die Ausnahme. Irgendwie war dies für ihn zwar auch faszinierend, aber es gab ihm auch ständig das dumpfe Gefühl, nicht mehr auf dem neuesten Stand zu sein.

Zum Glück war der Streit ziemlich weit entfernt von seinem Sitz. Klingonen konnten nämlich bei Streitereien nervig laut werden. So wurde er aber zumindest davon verschont, dies mitbekommen zu müssen. Das, worum es in der Konferenz ging, war sowieso schon heftig genug.

Nach kurzer Zeit trat ein Admiral der Sternenflotte vor das Rednerpult und begann seine Präsentation:
„Die Vorbereitungen für den Angriff auf die Silitheren Station im Orbit von Uranus laufen planmäßig. Allerdings haben wir jetzt ein Problem. 4 Flotten unserer Sternenflotte haben eine Meuterei angefangen. Ihnen haben sich 18 Planeten angeschlossen. 20 Planeten der Föderation wurden von den Aufständigen mit Waffengewalt besetzt. Es folgten mehrere Angriffe auf Transportschiffe von uns und den Romulanern.

Die Aufständigen nennen sich selbst die Brigade des Friedens. Ihre Ansicht nach sei die Föderation auf einen falschen Weg geraten. Durch das Dominion hätten wir den Weg des Friedens und der Erforschung verlassen und würden nun immer mehr zu Kriegstreibern werden. Die fast totale Verseuchung der Erde sei eine erste himmlische Bestrafung für uns und wir sollten endlich einsehen, was wir falsch machen.

Sie stellen deshalb einige Forderungen, um wie sie es sagen, die Föderation vor sich selbst zu schützen. Diese Forderungen würden sie notfalls mit Waffengewalt durchsetzen, die aktuelle Regierung der Föderation stürzen und so uns dazu zwingen.

Ihre erste Forderung ist die totale Einstellung aller Kampfhandlungen gegen die Silitheren.“

Als der Sprecher diesen Satz verlesen hatte, stand ein Föderationsdiplomat auf und sprach: „Ich bin zwar dagegen, auf Forderungen von Terroristen einzugehen und verurteile ihre Methoden auf das Schärfste, aber in diesem Fall haben sie leider absolut recht. Die Betazoiden sind ja auch genau wegen diesem Unsinn unserer Regierung schon aus der Föderation ausgetreten. Auch viele Sternenflottenmitglieder denken das Selbe, unter Anderem Botschafter Jean Luc Picard.
Wir haben uns damals in der Sendorkian Krise falsch verhalten. Anstatt weiter auf Diplomatie zu setzen, sind wir einfach einmarschiert, nachdem unsere Ultimaten ignoriert wurden….“

In diesem Moment wurde er von einem Sternenflottenadmiral unterbrochen: „Tun sie jetzt nicht so scheinheilig. Sie waren damals genauso für einen Einmarsch, wie wir. Es war unsere einzige Möglichkeit.

Was glauben Sie wohl, wenn dieser verrückte Diktator seine Waffe fertigbauen gekonnt hätte und diese dann auf Andoria, Vulkan, die Erde oder Trill abgefeuert hätte? Wir hätten uns nicht schützen können. All unsere Schilde wären Machtlos gewesen. Der hätte uns total erpressen können.
Wir mussten deshalb handeln, bevor seine Waffe einsatzbereit war. Und wir haben ihm ja über 20 Ultimaten gegeben, die er alle ignoriert hatte. Deshalb war es richtig.“

Der Botschafter antwortete darauf: „Nein, war es nicht. Es ist, wie Picard es gesagt hatte, wir hätten weiter auf Diplomatie setzen sollen.“

Daraufhin wurde der Admiral laut:  „Ausgerechnet Picard? Ihr toller Picard war doch genau einer der Diplomaten, die von diesem Diktatorenschwein ausgetrickst wurden.“

Der Diplomat konterte: „Mag sein, dass Diplomatie manchmal versagen kann. Dies ist aber kein Grund, sie aufzugeben. Dass solche Leute wie Sie damals noch nicht an der Macht waren, ist der Hauptgrund, warum die Silitheren es nicht geschafft haben, den gesamten Alphaquadranten gegeneinander aufzuhetzen. Mit solchen Leuten wie Ihnen wären unsere Völker jetzt in einem Krieg untereinander verwickelt. Denken sie mal darüber nach.

Deshalb haben die Leute von der Friedensbewegung durchaus recht. Wir sollten den Krieg gegen die Silitheren um jeden Preis beenden. Selbst wenn das bedeutet, dass die Föderation ihren Pakt mit der ADVI aufkündigen muss, die Erde aufzugeben hat und Offiziell die Silitheren als Besatzungsmacht anerkennen muss.“

Rene schüttelte nur mit dem Kopf, als er das hörte. Er sympathisierte zwar auch mit den Pazifisten und empfand die zunehmende militärische Aufrüstung der Flotte als übel, aber das war nun wirklich zu viel. Diese Forderung war für ihn ein Verrat an den Opfern des Krieges und an den Verbündeten. Dies kam für ihn nicht in Frage, weil dies für ihn einfach unmoralisch war. Und er war nicht der Einzige, der so dachte.

Er wollte gerade aufstehen und sagen, wie er diese Vorschläge aus tiefstem Herzen ablehnte, als der Praetor ihm zuvor kam und sagte:
„Hab ich es mir doch schon gedacht. Euch von der Föderation kann man nicht trauen. Ihr tut so scheinheilig und spricht von Moral und Anstand. In Wahrheit seid ihr einfach nur Feige und wollt dafür sogar eure Verbündeten verraten. Vergisst nicht, nur weil wir damals in den Dominionkrieg mit eingetreten sind und die Leben unserer Söhne und Töchter geopfert haben, existiert ihr überhaupt noch. Und jetzt ist die gesamte Galaxis in größter Not und was wollt ihr machen? Ihr wollt einfach so feige den Schwanz einziehen.“
In diesem Moment stand Martok auf und erklärte mit ärgerlicher Stimme: „Mein Kollege ist zwar, nun ja, wie soll ich es Ausdrücken? Er ist ein Romulaner. Er hat aber vollkommen Recht. Das, was ihr wollt, ist ein Verrat am gesamten Quadranten.“

In dem Moment griff die Person am Rednerpult in das Geschehen ein: „Bitte Leute, beruhigen sie sich. Die Föderation wird zu ihren Bündnisverpflichtungen stehen. Wir gehen selbstverständlich keinen Pakt mit den Silitheren ein. Und wir verhandeln auch nicht mit Terroristen. Diese Meuterei wird auch mit aller Härte bekämpft. Dies versprechen wir ihnen allen.
Sendorkian bleibt ebenfalls von unseren Besatzungstruppen und denen unserer Verbündeten kontrolliert, bis dort eine stabile Regierung an der Macht ist.
Der Angriff auf Uranus wird auch wie geplant durchgezogen. Die Streitkräfte der Klingonen und der Romulaner werden uns dabei unterstützen.“
Dies beruhigte die Menge wieder und die Debatte ging Ordnungsgemäß zu Ende.


Am nächsten Morgen:
Es war ein schöner Sommertag auf Skorteniopolis. Obwohl die letzten Übungen anstanden für den Angriff auf Uranus, zog sich Sven in den Wald zurück, um zu meditieren. Er sah eh keinen Zweck in den letzten Übungen, da das Flottenkommando ihm (auch verständlicher Weise) eh keinen hohen Posten auf der Ragnarok zuwies, obwohl er als Einziger einen Zugang zur KI des Schiffs gefunden hatte. Obwohl die Entscheidung des Kommandos absolut normal war, war Sven von dieser Entwicklung durchaus enttäuscht.
Sven saß momentan auf einem großen Seerosenblatt auf einem Fluss. Hinter ihm war ein gigantischer Mammutbaum, der ihm Schatten spendete. Er sah, wie über dem Fluss einige Insekten schwebten, genauso wie einige leuchtende, quallenartige Tiere. Es war ein entspannender Anblick. Sven war absolut in sich gekehrt und fand die totale innere Ruhe.

Auf einmal erschien am Ufer des Flusses, hinter dem Schilf, eine seltsame Frau, die aber wunderschön aussah. Sie trug eine Sternenflottenuniform und ihre langen Haare bewegten sich leicht im Wind.Sie stand nur am Ufer und beobachtete das Wasser.

Sven bemerkte sie und war zuerst verwirrt. Sie trug eine Sternenflottenuniform. War sie auch eine Kadettin, genauso wie er? Er hatte sie aber wirklich noch nie gesehen, obwohl sie ihm irgendwie bekannt vor kam. Irgendwoher kannte er sie. Nur, woher? War sie jemand von einem anderen Planeten, der auf Skorteniopolis versetzt wurde, wegen des Angriffs auf Uranus?

Die seltsame Frau sprach langsam mit leiser Stimme: „Sven, kennst du mich noch?“

In diesem Moment fiel es Sven direkt ein, woher er sie kannte. Er sagte verwundert: „Moment mal. Deine Haare? Die waren doch damals, vor einem halben Jahr noch Blond und nicht Grün. Und du warst damals gut 10 Jahre älter. Du hast mir damals die Macht über die Ragnarok gegeben. Was willst du jetzt von mir?“

Die Frau antwortete: „Sven, ich habe dich aus einem besonderen Grund aufgesucht. Du musst trainieren.“
Sven erwiderte schnippisch: „Weiß ich auch. Die hab ich aber geschwänzt. Bringt eh nichts.“

Die Frau war verwundert, erklärte dann aber: „Ich glaube, du verwechselst da was. Ich bin nicht her, um dich wegen deiner Faulheit auszuschimpfen. Obwohl dies eigentlich berechtigt wäre.

Ich meine etwas Anderes. Obwohl du enttäuscht bist, dass man dich nicht an das Schiff lässt, musst du geübter werden, mit eben diesem Schiff zu interagieren. Du bist der Schlüssel. Und wir stecken in großer Gefahr.

Du musst wissen, ich bin nicht die Einzige meiner Art. Meine Schwester ist dabei, aus ihrem ewigen Schlaf zu erwachen. Sie ruft schon nach Leuten, die ihr helfen können. Diesen Ruf werde leider nicht nur ich hören können. Die Silitheren werden ihn bald auch empfangen, genauso wie eine Gruppe, die eigentlich zu deinen Kollegen gehören soll, aber verblendet und verführt wurde und jetzt euch bekämpft, in der trügerischen Hoffnung auf Frieden. Dadurch kommt die Dunkelheit unaufhaltsam näher.“

Dies beunruhigte Sven jetzt doch. Er überlegte laut: „Doch nicht etwa diese radikale Pazifistenbewegung, oder? Diese werden von einem traumatisierten Kriegsveteran angeführt, der nicht mehr ganz richtig im Kopf ist. Wenn deine Schwester, wie du sie nennst, ebenfalls ein Raumschiff ist, und dieses Schiff auch über eine solche Waffe verfügt. Oh nein. Wenn der Typ und seine verblendeten Anhänger diese Waffe in die Finger kriegen. Dann passiert eine Katastrophe.

Ach ja, wieso handelt diese komische Flotte eigentlich so? Ist das nicht vollkommen unlogisch? Das sind Pazifisten und wollen uns mit Gewalt davon überzeugen, dass man keine Gewalt einsetzen darf? Wie bitte?“

Die Frau überlegte kurz und erklärte dann: "Nun ja. Diese sehen durch die aktuelle politische Entwicklung ihre Lebensträume und ihre Existenz in Gefahr. Genau so, wie ihre gesamten Moralvorstellungen. Dadurch entstand bei ihnen ein Gefühl des Misstrauens. Sie glauben, die ganze Welt sei gegen sie und sie müssen sich gegen alle Anderen verteidigen, die aus reiner Dummheit die Welt ins Verderben stürzen.

Egal, ob man pazifistisch ist, oder nicht. Dies macht alle irgendwann agressiv, so zu denken. "

Sven überlegte und fragte nach: "Aber die meisten Pazifisten versuchen auch, das Problem auf friedlichem Weg zu lösen durch politische Debatten. Zum Beispiel Botschafter Picard. Der würde niemals seine Ziele mit Gewalt durchsetzen. Genau so wenig Admiral Michael, der sich mehrmals als großer Symphatisant der Pazifistenbewegung geäußert hat. Also warum nutzt dieser Admiral ausgerechnet Gewalt."

Die Frau erklärte: "Nun ja. Picard und die meisten anderen Leute glauben, man kann mit Menschen reden und sie überzeugen, dass sie einen Fehler begehen. Die Aufständigen glauben, politische Debatten würden nichts bringen. Deshalb wäre die einzige Möglichkeit, euch mit Waffengewalt wieder zurück auf den moralischen Weg zu zwingen. "


« Letzte Änderung: 10.01.13, 12:20 by SSJKamui »

Max

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Ich hoffe, es ist erlaubt, hier einen Kommentar zu posten, oder gibt es dafür einen extra Thread?

Ich stelle fest, dass ich noch ein Ragnarok-Neulling bin, aber ich glaube schon, die Geschichte hier auch so verstanden zu haben :)

Ich war zunächst etwas skeptisch, wie sich das Setting mit Star Trek verträgt, aber nach dem Lesen dieses Textes bin ich sehr positiv überrascht :) Besonders begeistert bin ich davon, wie Fragen über Krieg, Frieden, Terror und Diplomatie behandelt werden. Wie Du die verschiedenen Fraktionen aufeinanderprallen lässt, ob direkt oder indirekt, gefällt mir.

Aufgefallen ist mir die Häufung an Vornamen (auch wenn sie als Familiennamen fungieren): Sven, Rene, Michael. Hast Du das aus Gründen der Sympathielenkung, weil man sich mit den Figuren so eventuell leichter identifizieren kann?

Noch ein paar Kleinigkeiten stilistischer Natur. Du setzt auf kurze prägnante Sätze. Mein Geschmack ist das nicht, aber ich möchte nicht, dass das als Kritik aufgefasst wird, denn da sind die Geschmäcker verschieden. Aber das Zahlen grundsätzlich nicht ausgeschrieben werden, finde ich schon etwas schade ;)
Ein kleiner Hinweis noch, einfach um ein subjektives Feedback zu geben:

Auf einmal erschien am Ufer des Flusses, hinter dem Schilf, eine seltsame Frau, die aber wunderschön aussah.
Hier fiel es mir schwer, das "seltsam" einzusortieren - es ist ein Adjektiv, von dem ich finde, dass es für sich allein manchmal wenig ausdrückt. Hier habe ich beispielsweise keine Ahnung, warum die Frau seltsam sein sollte. Sie ist hübsch, liegt es dann nicht an ihrem Aussehen, sondern an ihrer Körpersprache, an ihrem Blick oder einfach an der Tatsache, dass es ungewöhnlich ist, jemanden am Ufer anzutreffen?

SSJKamui

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Danke. (Natürlich kann man hier kommentare schreiben. Ist bei Zohar ja auch so gehandhabt wurden. Wenn die Geschichte fertig ist, wird sie irgendwann mal als Sammelband in PDF Form im Thread eingefügt.)

Ehrlichgesagt, das mit den Diplomatendiskussionen hatte ich schon am Anfang in der Geschichte vor gehabt. In den ersten Folgen existierte dazu aber leider keine Möglichkeit. Da musste nämlich erst einmal das Setting eingeführt werden. (Und wenn die Erde innerhalb von 12 Stunden komplett verseucht werden droht, wenn man so einen Schildgenerator nicht repariert, dann geht die Reparatur auch erst einmal vor.) Wie ich schonmal erwähnt hatte, kommt bei Zohar zwar auch Politik vor, aber bei der Serie soll es eher um die Psychologie gehen. Im Gegensatz dazu war Ragnarok eigentlich immer als politische Serie geplant. So habe ich die Themen ein wenig aufgeteilt. (Ich denke auch, Military Sci Fi ist Ideal für Politik, wie man an Serien wie Babylon 5 sieht. )

Vieles über die Föderation und den aufkommenden Militarismus ist inspiriert durch Diskussionen aus dem Forum um Star Trek 11 und die "Actionwende", welche die Ideale Star Treks zu verraten drohen könnte, laut der Meinung von vielen hier. Mir kam die Idee, das auch die Föderation selbst in einer ähnlichen Diskussion hengen könnte. Der friedliche Teil der Friedensbewegung ist auch stark inspiriert durch die 68er und die Proteste gegen die Wiederbewaffnung zur selben Zeit in Japan.

Vor Kurzem war mir aufgefallen,   einige Pazifisten, die ich in meinem persönlichen Umfeld kenne, sind komischerweise alles Andere als Friedliebend. Gerade in Diskussionen verhalten die sich häufig leider sogar am Agressivsten, auch weil die der Meinung sind, sie wären als einzige im Recht. Da kam mir die Idee, dass es unter den Leuten der fiktiven Friedensbewegung auch einige geben könnte, die um ihre eigenen Ideale durchzusetzen, diese unabsichtlich selbst verraten. (Bei Star Fleet Battles kam so eine ähnliche Thematik in Form des ISC vor, dass die Meinung vertrat, andere Länder erobern zu müssen, um den Frieden zu schaffen. Die Föderation überzeugt sie dann aber von etwas Anderem.)

Außerdem dachte ich, es sei vielleicht interessant, auch eine Fraktion zu haben, die genau das Fordert, was die meisten Leute sich eigentlich wünschen, aber um es zu erreichen dann auf Methoden zurück greift, die problematisch sind.

Ich dachte auch, es wäre interessant, die Dispute in der Föderation für kurze Zeit mal eskalieren zu lassen und so eine kleine Subfraktion in der Geschichte zu haben, die ebenfalls gegen den Protagonisten arbeitet.


Das mit den Vornamen ist ehrlichgesagt einfach so gewachsen, ohne großartige Überlegung. Die Figur Sven sollte eigentlich einen bestimmten Nachnamen haben, der auch in der Planung überlegt wurde. Dieser ist aber polnisch und deshalb extrem schwer zu schreiben gewesen. (Zu viele Konsonanten.) Deshalb nannte ich ihn immer nur mit Vornamen.


Das mit der "seltsamen Frau", OK. Sie sollte tatsächlich ziemlich mysteriös wirken. (Bei ihrer ersten Begegnung mit Sven war sie sogar noch seltsamer. Da hat sie ihn Nackt im Wald erwartet. ;) )

Die Figur ist ein wenig inspiriert durch Joseph Campbells Theorie der "Begegnung mit der Göttin" in Mythen und Sagen und ein wenig auch durch die Figur C.C. aus Code Geass. (C.C. ist dort eine mysteriöse Frau, die einen Adeligen davon überzeugt, eine Revolution gegen die Monarchie loszutreten.)


Um meine Geschichte zu retten und mich mehr von Unity One abzugrenzen habe ich vor, den Militär Aspekt demnächst etwas runter zu spielen und die Geschichte stärker in Richtung der klassischen Space Opera zu entwickeln und außerdem stärker als bisher auf Diplomatie und Politik einzugehen. Ebenfalls wird mehr gereist und es werden mehr unterschiedliche Planeten besucht. Deshalb wird auch der Abenteuer Aspekt verstärkt vorkommen.

SSJKamui

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Der nächste Teil:

Die mysteriöse Frau machte mit Sven einige mentale Übungen, die ihm helfen sollten, demnächst die Ragnarok besser steuern zu können.



Während dessen lief 40 Kilometer Südlich die große Übung der zwölften Flotte.
Die Flotte bestand aus vielen Schiffen und ihr Flaggschiff war die Ragnarok. Man konnte dem Schiff anmerken, dass die Wissenschaftler einige Beschädigungen repariert hatten, wenn auch nicht alle. Die Ragnarok hatte einen normalen, ruhigen Flug.

Ab und zu schoss sie kleinere Kapseln ab, die in der Luft zerplatzten und Übungsziele frei gaben, die von Ballons in der Luft gehalten wurden. Momentan waren genau Neunundneunzig Luftballons in der Luft.

Die Raumschiffe starteten immer wieder Fliegerstaffeln los, um mit diesen Luftballons zu trainieren. Die Flugzeuge verfolgten die Luftballons und beschossen sie mit ihren Phasern, wie es vorgesehen war.

Neben typischen Peregrine Klasse Schiffen waren auch neue Jäger der Typhoon Klasse bei der Übung präsent. Ihre Form war viel Aerodynamischer, da sie extra für den Kampf in der Atmosphäre optimiert wurden. Ihre blaue Hülle glänzte stark im Licht.

Auf dem Flugdeck A der Ragnarok standen Zwei Techniker und beobachteten das Spektakel. Ihre Kleidung wurde vom extremen Wind nach Hinten geweht, genauso wie einige Teile Abfall, die immer noch auf dem Flugdeck lagen. Einer von ihnen hielt sich wegen des Windes auch zur Sicherheit an einem Leitungsrohr an der Wand fest. Die Beiden versuchten sich zu unterhalten, was aber wegen der lauten Geräusche des Flugs kaum möglich war.

Einer von den Zweien sprach: „Die Staffeln arbeiten mittlerweile erstaunlich gut zusammen, obwohl sie aus verschiedenen Flotten kommen und viele von ihnen vor 2 Wochen gerade erst ihren Abschluss gemacht haben. “

Sein Kollege pflichtete ihm bei: „Genau. Die schlagen sich ganz gut. Speziell unser CAG, Artesia Michael hat eine extrem gute Arbeit geleistet. Darauf können wir echt stolz sein. Hoffentlich können wir die Silitheren bald ordentlich in den Uranus treten.“

Im Moment herrschte auf der neuen Brücke der Ragnarok reger Betrieb. Die Brücke war sehr hell und aufgeräumt, aber voll mit Rohrleitungen, Bildschirmen und anderer Technologie und fast kleiner als die Brücke der Defiant.

 Captain Nargestron saß in seinem Stuhl und beobachtete alles. Er war ein großgewachsener Außerirdischer, der aussah, wie ein humanoider Wolf mit grauem Fell. Neben ihm stand der erste Offizier des Schiffs, ein Gorn. Hinter ihm standen 2 Wachsoldaten.

Nargestron gab etwas in die Touch Screens seines Captains Chair ein und änderte so den Hauptschirm des Schiffs auf Radarsicht. Nach kurzer Begutachtung der Daten verkündete er zufrieden: „Die Übung verlief wieder mal gut, obwohl einige unserer Kadetten leider geschwänzt hatten. Wir probieren noch 3 Runden und fliegen dann zu unserem geheimen Landeplatz auf dem Meeresgrund. Die Leute von der Unterwasserbasis Alpha 20 werden sich dann um das Nachtanken der Schiffe kümmern.“



2 Stunden später, im Orbit von Uranus:
Im Orbit von Uranus schwebte eine riesige Station. Man konnte ihre genaue Form nicht erkennen, weil ihre Struktur relativ kompliziert errichtet wurde. Sehr Vieles der Station sah aus, wie eine riesige Ansammlung Weltraumschrott, aber manches war sogar organisch. An der Station dockten viele Schiffe an, die aussahen wie Insekten mit majestätischen Flügeln.

Tief im Kern der Station war ein riesiger Raum, voll mit Kabeln und Technologie. Auf einer Brücke im Raum standen 3 Silitheren, die wie Echsen aussahen und ein Alien, was extrem humanoid aussah, aber sein Gesicht mit einer Maske verborg. Trotzdem erkannte man, es war ein Mann mit einer roten Uniform.

Der Mann schaute sich langsam um und sah das riesige Alienwesen, was an einer Wand des Raums festgemacht und mit Kabeln verbunden war. Dieser monströse Wurm, aus dem viele Tentakeln wuchsen und dessen Körper an vielen Stellen wie ein Skelett aussah, ließ ihm immer noch bei jedem Anblick Schauer über den Rücken wandern.
Ihm war diese Kreatur zwar vertraut, aber trotzdem hatte er immer noch eine ziemliche Angst vor ihr.

Konnte man diesem abscheulichen Ding wirklich trauen?

Nach kurzer Zeit sprach einer der Silitheren ihn an: „Zenxon, ich weiß, unsere Navigatoren Biocomputer sind zwar furchteinflößend, aber wir brauchen sie. Sie steuern alle Systeme unserer Schiffe und sie sind es, die uns die Befehle geben und nicht umgekehrt. Vergiss das bitte nie.

Denke auch daran, du bist nur Gast in unserer Armee. Wir haben dich und deine Kameraden damals aufgenommen, als die Föderation euren Planeten Sendorkian angegriffen hatte. Und du bist zu Feige, um uns dein Gesicht zu zeigen. Deshalb sollst du hier gefälligst nicht immer dein Maul so aufreißen. Haben wir uns verstanden?

Ich weiß nicht, was du vor uns verbirgst, aber denke bitte daran. Wir kämpfen alle für ein gemeinsames Ziel und müssen dafür viel Leid ertragen. Sieh dir unseren Kollegen da vorne an.

Seine Familie wurde bei einem Angriff der ADVI getötet, als die ADVI wieder einmal unseren Planeten beschossen hatte. Außerdem ist er einer der wenigen Überlebenden der Flotte, die vor Jahren mit der Ragnarok zusammenstieß.

Er kann von Glück reden, dass er überlebt hatte. Diese Superwaffe, die von der Ragnarok gezündet wurde, hat das ganze Schiff mit einem Schuss vernichtet. Er überlebte wie durch ein Wunder in einer Rettungskapsel. Und er war in so einem schlimmen Zustand, dass ihm ein Arm, ein Bein und ein Auge amputiert werden mussten, um sein Leben zu retten. Er leidet deshalb bis heute unter traumatischen Flashbacks von dieser Schlacht.

Ich wurde auch vor Wochen schwer verletzt. Deshalb hab ein wenig mehr Respekt vor unseren Opfern und stelle gefälligst nicht alles in Frage. “

Zenxon antwortete nur lapidar: „Verstanden. Ich wollte nicht Respektlos zu ihnen sein, aber der Anblick dieser Kreatur bringt mich immer noch aus der Fassung. Es ist für mich halt eben nicht normal, mein Leben in die Hände eines riesigen Wurms zu legen, der, wenn man seine Sedativa auch nur ein bisschen reduzieren würde, angesichts der Daten, die wir ihn zu verarbeiten zwingen, durchdrehen und das Meiste unseres Schiffs in Trümmer schlagen würde, obwohl er sich nur langsam bewegen kann.

Entschuldigen sie mich bitte vielmals, aber ich gehe jetzt mal eben auf’s Klo.“

In diesem Moment lief Zenxon aus dem Raum, in einen kleinen Korridor zum Waschraum. Dort schaute er sich um. Als er sah, er war allein, nahm er ein Foto aus seiner Tasche, was eine Frau und ein Baby zeigte.

Er seufzte kurz auf, schlug mit der Faust gegen das Waschbecken und sagte leise zu sich: „Diese Silitheren, diese verdammten Schweine. Damals auf Sendorkian, sie haben uns, sie haben meinem Vater, dem ehrenwerten Vorsitzenden alles versprochen.

Wenn wir einen Aufrüstungsvertrag mit ihnen eingehen, dann würden sie uns in ein goldenes Zeitalter führen. Die Hungersnöte würden ein für allemal ein Ende haben. Die Armut unseres Volks würde endlich aufhören und wir könnten friedlich unter ihrer Herrschaft leben.

Doch, was haben diese Schweine gemacht, als die Föderation ihre Truppen schickte? Die haben uns einfach im Stich gelassen und sie uns überrennen lassen. Wir hätten niemals auf diese Schweine hören dürfen. Die haben uns ins Verderben gestürzt.

Vielleicht hätte ich deshalb schon lange zur Föderation überlaufen sollen, so wie meine Nichte. Aber leider haben diese verdammten Schweine mich vollkommen in der Hand, seitdem meine Erbkrankheit schlimmer wurde. Die Silitheren sind die Einzigen weit und breit, die mir meine wöchentliche Injektion geben können.

Außerdem haben diese verdammten Schweine von Starfleet Marines im Kampf einfach meine Frau und meine Tochter als Geisel genommen, bevor sie ihr einfach hinterrücks in den Kopf geschossen und ihre Leiche im Garten vergraben haben. Deshalb kann ich niemals mit diesen Schweinen zusammenarbeiten. Ich vergesse niemals den Anblick, wie meine Tochter mit ansehen musste, wie ihre Mutter gedemütigt und dann feige umgebracht wurde.“

Man konnte es nicht glauben, angesichts der hohen moralischen Standards, dem Sternenflottenoffiziere normalerweise folgen, aber dieser tragische Vorfall ereignete sich wirklich. Bei der Sendorkian Offensive wurde ein Trupp Marines mit einem Dropship nahe der Hauptstadt ausgesetzt. Diese Einheit wurde in der Schlacht arg dezimiert und verirrte sich später auf dem Planeten.

Auf Grund des Todes ihrer Kameraden erlitten diese psychische Schäden und das Gefühl auf dem Planeten, überall könnte ein weiterer Feind lauern, der sie töten könnte, gab ihnen förmlich den Rest.

Deshalb streiften sie ziellos auf dem Planeten umher, verloren allmählich ihre Notrationen und kamen am Ende zur Villa von Zenxons Familie. Dort nahm die Tragödie ihren Lauf. Die hungrigen Soldaten verschafften sich mit Waffengewalt Zugang zum Haus und nahmen Zenxons Frau und Kind als Geisel, um sich selbst zu schützen und von den Sendorkianern freies Geleit nach Hause zu erpressen.

Als zuerst niemand zur Villa kam, eskalierte die Situation und die Soldaten begannen abscheuliche Verbrechen an ihren Geiseln. Das Meiste davon bekam Zenxon zum Glück nicht mit. Als er nach Hause kam, bekam er nur mit, wie die Sternenflottenleute seine Familie hinterrücks umbrachten.

Dies war zutiefst erschütternd und entsetzlich, aber leider war das selbst im 24. Jahrhundert und in aufgeklärten Staaten wie der Föderation so, dass einige Soldaten abscheuliche Kriegsverbrechen begehen konnten. Dies war die grausame Logik des Krieges, die alle Seiten zu Opfern machte.

Deshalb konnte man aber trotzdem den Hass nachfühlen, den Zenxon für die Föderation empfand. Er wusste aber nicht, diese Soldaten wurden kurz darauf von der Sternenflotte vor ein Militärgericht gestellt, unehrenhaft entlassen und sitzen heute in einer Gefängnisstation im Orbit eines Schwarzen Loches, damit kein Ausbruch von ihnen möglich ist.
Damit versuchte die Sternenflotte, diese unsühnbaren Verbrechen ihrer Mitglieder wieder gut zu machen, obwohl eigentlich nichts solche Verbrechen ungeschehen machen konnte.

Wegen dieser Sache befand sich Zenxon in einer schlimmen Zwickmühle. Er hasste sowohl die Silitheren als auch die Föderation. Er war aber auf Grund seiner Krankheit gezwungen, den Silitheren zu dienen, egal, wie stark er sie auch verachtete. Er hatte keine Wahl. Deshalb kämpfte er weiter für sie, obwohl sie ihn schlecht behandelten. Er töte in ihrem Auftrag tausende Soldaten der Föderation, obwohl die Föderation vielleicht sogar eine Möglichkeit hatte, ihn endlich von seiner schrecklichen Krankheit zu erlösen, ohne, dass er es jemals wissen konnte.

Er hatte aber trotzdem einen geheimen Plan, um sich endlich davon zu lösen und seine Freiheit zu gewinnen. Dazu musste er allerdings sein Gesicht vor seinen Kollegen verstecken.
« Letzte Änderung: 11.01.13, 01:19 by SSJKamui »

SSJKamui

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Nach der Sache mit dem Wiki musste ich erstmal etwas machen, um wieder runter zu kommen, da ich doch arg aufgekratzt war. Deshalb habe ich diese Geschichte ein wenig weiter geschrieben:

In der Nacht desselben Tages ritt Sven auf einem weißen Pferd über die Stege der Pfahlbausiedlung, in der auch die Wohnheime der Sternenflottenkadetten lagen. Obwohl sich die Stege spürbar bewegten und auch laute Geräusche verursachten, brachen die Stege nicht, sondern hielten das Gewicht von ihm und seinem Pferd aus.
Nach einer Weile hielt er an und brachte das Pferd zum stehen. Als er von seinem Ross hinunterstieg, begrüßte Selina Tamano ihm schon am Fenster des Wohnhauses und winkte ihm zu. Nach kurzer Zeit kam sie auch über eine Strickleiter nach draußen.
Sie sprach leise: „Schatz, eigentlich habe ich keine wirkliche Lust auf unser Date. Du weißt ja, du musst morgen losziehen auf die Mission zum Uranus. Dies bedeutet, wir werden uns jetzt 8 Monate nur noch über Funk sprechen können. Du könntest auch im Kampf getötet werden und ich würde die Nachricht, dass du verstorben bist, frühestens in einem halben Jahr erfahren.
Ich will diese Zeit der Ungewissheit nicht erleben. Das nervöse Warten auf deine Mails an jedem Morgen. Die Angst, du könntest vielleicht nicht antworten, weil dir irgendwo was zugestoßen ist. Oder, du könntest mir schreckliche Nachrichten überbringen. Ich will das einfach nicht erleben.
Dieses ewige Bangen, dass du es schaffen kannst, obwohl das ja eh nichts bringen wirst, weil du irgendwann doch einfach so ehlendig auf dem Schlachtfeld krepieren wirst, egal, wie stark du dich anstrengst oder deine Freunde und Verwandten um dich bangen.
Es ist einfach zum Kotzen. Ich werde diese ewige Angst nicht aushalten. Das schaffe ich einfach nicht.

Außerdem ist es Morgen auch der Tag, wo ich aus diesem Wohnheim ausziehen muss. Du weißt ja, weil meine Familie durch diese schreckliche Biowaffe getötet wurde, war ich so durch den Wind, dass ich bei zu vielen Klausuren versagt habe. Deshalb werde ich morgen endgültig aus der Sternenflottenakademie exmatrikuliert. Der morgige Tag wird also auch der endgültige Tag des Scheiterns von Allem, was ich mir je erträumt habe, sein.“

Sven wusste nicht richtig, wie er darauf reagieren sollte. Er hatte zwar aus seiner Zeit als Krimineller ziemlich schreckliche Schicksale mit ansehen müssen, aber da fehlten ihm einfach so die Worte. Er wurde auch nicht wirklich damit fertig, Selina jetzt in diesem Zustand zu sehen. Selina war es, die ihn aus seinem Elend befreite, die ihm eine rechtschaffene Karriere fern von seinem alten Leben ermöglichte. Nur durch sie wurde er zu einer Existenz, auf die er selbst Stolz sein konnte.
Und diese starke Frau, die ihm das alles ermöglichte, wurde vom Schicksal und von den Folgen des Krieges in so eine Existenz verwandelt, die angesichts ihres eigenen Schicksals nur bloße Verzweiflung kannte. Gleichzeitig hatte er, obwohl er es seiner Meinung nach selbst nicht verdient hatte, mittlerweile ein gutes Leben gehabt.
Er wollte ihr helfen, ihr einen Ausweg zeigen, so wie sie es für ihn auch tat, aber er konnte nichts dagegen tun. Er war machtlos gegen diese persönliche Tragödie der Geschichte. Es gab für ihn keine Möglichkeit. Er wusste nicht, was er tun konnte.

Er sah nur die Tränen in Selinas kaltem, vor Verzweiflung starren Gesicht, was das Lachen endgültig verlernt zu haben schien.
Er guckte sich irritiert um und atmete schnell.

Nach einer Weile ging er schnell zu ihr, umarmte sie und schrie laut: „Selina, ich tu alles, um dir einen Ausweg zu ermöglichen. Bitte verzweifel nicht. Ich war im totalen Elend, habe es aber auch geschafft mir ein Leben aufzubauen. Wir werden das schon schaffen. Hab keine Angst. Es gibt immer einen Ausweg, obwohl man manchmal alles aufgeben will.“
Daraufhin wisch sich Selina mit der linken Hand die Tränen aus ihrem Gesicht und antwortete leise: „Du hast vielleicht recht. Ich komme doch mit dir zu den Klippen. Dann komme ich wenigstens auf andere Gedanken und kann mich von meinem allgemeinen Elend ablenken.“

Sven stieg schnell auf sein Ross. Selina hatte am Anfang etwas Probleme, da ihr Kleid sich an den Goldketten verhing, mit denen das Pferd behangen war.  Danach ritten beide los.

Sie verließen die Palisadenstadt und kamen an den weiten Sandstrand davor.  Das Pferd trat langsam über den von silbernem Nebel bedeckten Boden, der hell im Mondlicht glitzerte. Beide sahen den fast totalst klaren Himmel, der nur wenige Wolken aufwies, und die Leuchtquallen am Himmel, die in einer ungewöhnlichen Farbe schienen.
Es war eine fast romantische Nacht, vor dem Aufbruch zur großen Schlacht. Trotzdem herrschte eine unangenehme Eiseskälte, als wollte die Natur die Unmenschlichkeit des baldigen Kampfes vorwegnehmen und Sven daran erinnern, was ihn in kurzer Zeit erwarten würde. So, als ob sie die Beiden darauf hinweisen wollte, den letzten schönen Tag für eine lange Zeit noch einmal zu genießen, da diese Schönheit bald von der ewigen Dunkelheit verschluckt werden würde.

Denn egal, wie schön das Licht auch war, im Alphaquadranten gingen langsam alle Lichter aus.


Nach kurzer Zeit stiegen beide vom Pferd ab, banden es fest und kletterten dann auf einen umgestürzten Baum, dessen Äste mitten in den Ozean ragten. Beide kletterten ganz an das Ende der Äste und setzten sich dort hin. Selina sah, wie unter ihr eine Art Pfau einen Ast entlang lief.

Nach einer Weile sagte sie zu Sven: „Du hattest doch recht. Wir sollten heute noch unseren letzten gemeinsamen Tag genießen und nicht heute noch in Verzweiflung verfallen.“



Sven überlegte lange und sagte dann: „Stimmt. Leider haben meine Ausbilder nicht gerade gut darauf reagiert, dass ich heute Blau gemacht habe. Zur Strafe muss ich Morgen Früh, bevor die Flotte startet, zusammen mit 8 anderen Leuten, die auch Vielschwänzer sind, noch die Wasserentgiftungsstation 4 überprüfen.

Dort hat sich scheinbar ein einheimisches Tier des Planeten festgesetzt, ein Libellendrache. Dieser hat beim Nestbau die Station beschädigt und wenn wir diese nicht reparieren, dann könnte eine schlimme Seuche im Regierungsviertel ausbrechen. Aber warum muss ausgerechnet ich das machen?
Diese Viecher sind so riesig und agressiv. “

SSJKamui

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Während dessen lief Rene durch die Gänge der Unterwasserbasis D-Alpha – 14 auf der anderen Seite des Planeten. Die Fenster des Ganges waren komplett Gläsern, weshalb man durch sie die reichhaltige Fauna und Flora der Meere von Skorteniopolis bestaunen konnte. Links neben dem Gang lag ein Schiff der Intrepid Klasse auf dem Meeresgrund, an dem gerade 3 Gruppen von Technikern in Neoprenanzügen Reparaturen durchführten. 3 dieser Techniker waren dabei, die Raubfische von der Schiffshülle zu verjagen.
Hinter dem Schiff war ein Emitter des romulanischen Tarnfelds, was die Basis verbarg. Der Emitter war schon fast komplett von Algen überwachsen.

Rene beobachtete das Treiben genau.

Auf einmal erschien am Ende des Gangs eine seltsame Gestalt mit einem Koffer. Als sie langsam näher kam, erkannte man, es war scheinbar jemand vom Sternenflottenoberkommando.

Diese Person sah aber unheimlich und sinister aus.

Admiral Michael sah ihn und sagte: „Admiral Kolgormov, gehören sie nicht zu diesem Zirkel, den der ehemalige Admiral Leyton aufgebaut hat?“
Kolgormov antwortete: „Genau. Wir haben Unterstützer im Rat, im Oberkommando, im Geheimdienst und auch bei Klingonen und Romulanern. Auch der Vizepräsident ist auf unserer Seite.

Admiral, wir brauchen Sie auf unserer Seite. Sie denken wahrscheinlich genauso wie wir alle, dieser gottverdammte Krieg dauert schon viel zu lange. Diese Silitheren Bastarde haben sich zu etwas entwickelt, was schlimmer ist, als die Borg. Wir haben aber eine Lösung und dafür brauchen wir auch Sie. Sie haben ja auch Einfluss im Parlament.“

Wenn diese komischen Typen was wollten, dann war es in den seltensten Fällen was Gutes. Dies wusste Rene, weshalb er eigentlich auf der Stelle gehen wollte.

Kolgormov erklärte: „Diese ganze Friedenspolitik der alten Regierung ist mit dem Dominionkrieg gescheitert, aber unsere neue Regierung will sich nicht vollständig von dem alten Ballast lösen. Deshalb müssen wir handeln.
Die Notstandgesetze waren schon ein guter Schritt. Die Ausnahmen von der obersten Direktive haben uns sehr geholfen, obwohl jetzt diese linken Studenten dagegen massenhaft auf die Straße gehen. Genauso wie die verstärkten Überwachungsmaßnahmen, die Verlängerung der Legislaturperiode der Regierung auf 14 Jahre, sofern der Krieg nicht vorher beendet werden kann, die Begrenzung der Versammlungsfreiheit und die erhöhten Strafen auf Geheimnisverrat.
Dies reicht aber noch nicht. Unter Anderem soll das Strike Team weitere Sondervollmachten bekommen und auch die Erlaubnis, zur Not auch Problempersonen im Bereich der Opposition ohne richterlichen Befehl in Schutzhaft nehmen dürfen.
Die Parlamentskontrolle über die Sternenflotte soll gelockert werden, sodass nur noch der Präsident und ein Gremium der 5 höchsten Minister Anordnungen wiederrufen können.
Die Autonomie der Mitgliedswelten soll eingeschränkt werden. Alle Verordnungen des Föderationsrats müssen dann von jedem Mitgliedsplanet innerhalb von 3 Tagen ausgeführt werden.
Ein Austritt wie der von Betazed soll gesetzlich unmöglich gemacht werden.
Die Forschungssperren an Themen wie Thalaron sollen aufgehoben werden. Dafür haben wir auch Unterstützung bei Klingonen und Romulanern.
Als letzter Punkt soll der Präsident außerdem das Recht haben, zusammen mit den 5 höchsten Ministern Gesetze bezüglich der Sicherheit und des Krieges erlassen zu können, ohne das Parlament vorher anhören zu müssen.“
Rene wurde daraufhin laut: „Und sie glauben ernsthaft, dass ich diese Forderungen auch noch unterstütze? Sie verraten damit alle Prinzipien der Föderation, nur um mehr militärische Erfolge zu haben. Sie verwandeln die Föderation zusehends in eine Militärdiktatur.
Wenn ich mir Leute wie Sie ansehe, habe ich mich fast Lust, mich der pazifistischen Separationsbewegung anzuschließen, obwohl die gegen meine Prinzipien verstoßen. Aber die sind immer noch besser als Sie.
Sie wandeln auf einem Pfad, der nur in den Abgrund führen kann. Richter Satie hat zu Recht gesagt, dass mit dem ersten Glied unsere Ketten und Fesseln geschmiedet sind.
Einige von der Separationsbewegung haben mir gesagt, es gäbe Kräfte in der Föderation, die aus Militarismus Schreckliches planen. Ich habe ihnen die letzten Monate nicht geglaubt. Ich hielt sie für Feige, für Vaterlandsverräter.
Dank ihnen glaube ich aber nun, sie hatten verdammt recht. Solche Kräfte gibt es wirklich. Sie waren damit gemeint.
Ich werde niemals einen bewaffneten Wiederstand gegen die Sternenflotte durchführen, weil das gegen meine persönlichen Prinzipien ist, aber dennoch bitte ich Sie eindringlich, jetzt gefälligst zu verschwinden und mich nie wieder anzusprechen.“

Daraufhin brüllte Kolgormov: „Sie wissen nicht, was Sie tun. Ihre Engstirnigkeit wird die Föderation noch vernichten. Wir werden alle unter der Pilzwolke elendig verrecken. Und das haben wir nur Personen wie Ihnen zu verdanken.“

Hatte er womöglich recht? War ein Umdenken in der Föderation notwendig, um alles zu retten? Oder wäre dies der ultimative Verrat?

 

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