Autor Thema: Nachträgliche (stilistische) Korrekturen  (Gelesen 2631 mal)

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Tolayon

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Nachträgliche (stilistische) Korrekturen
« am: 20.01.13, 20:46 »
Mir ist heute wieder aufgefallen, als ich eine bereits veröffentlichte Ausgabe meiner "Antonov"-Reihe wieder gelesen habe, dass einige Formulierungen etwas holprig wirken, was sich oft in der zweimaligen Verwendung desselben Worts im kurzen Abstand äußert.
Es handelt sich in diesem Fall um keine echten Rechtschreib- oder Grammatikfehler, auch inhaltlich muss nichts verändert werden.

Das führt mich jetzt zu folgender Frage:
Inwieweit würdet ihr eine bereits veröffentlichte Geschichte, nur um ein paar stilistische "Grobheiten" auszubügeln noch einmal überarbeiten und den Leser dadurch zur erneuten Lektüre "zwingen"?
Wäre ein solches Vorgehen eher als pedantisch anzusehen, oder im Rahmen des künstlerischen Anspruchs angemessen?

Ich selbst habe mich derzeit gegen eine Überarbeitung entschieden, es sei denn eine bestimmte Formulierung gefällt mir selbst überhaupt nicht, was aber bei weit zurück liegenden Veröffentlichungen noch nicht in diesem Ausmaß aufgefallen ist (ich lese ohnehin nur selten meine alten Geschichten noch einmal durch).

Max

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Antw:Nachträgliche (stilistische) Korrekturen
« Antwort #1 am: 20.01.13, 21:11 »
Inwieweit würdet ihr eine bereits veröffentlichte Geschichte, nur um ein paar stilistische "Grobheiten" auszubügeln noch einmal überarbeiten und den Leser dadurch zur erneuten Lektüre "zwingen"?
Wäre ein solches Vorgehen eher als pedantisch anzusehen, oder im Rahmen des künstlerischen Anspruchs angemessen?
Na ja, "zwingen" kann man sie ja nicht, die Leser ;)
Im Allgemeinen versuche ich natürlich, solche Fehler - ganz subjektiv gehören Dinge wie Wortwiederholungen in meinen Werken für mich in diese Rubrik - vor der Veröffentlichung auszubügeln. Aber das gelang mir ja in letzter Zeit noch nicht mal mit ein paar Rechtschreibfehlern! Tja, das liegt dann an der "Veröffentlichungsfreude". An sichfallen mir so stilistische Sachen aber eher auf als Rechtschreibfehler, weil man bei letzteren ja immer geneigt ist, im Geiste automatisch das Falsche durch das Richtige zu ersetzen.
Idealerweise drückt für mich jedes Element eines Textes etwas aus und will ich versuchen, diesem Ideal zu entsprechen, muss ich ja dem Leser das Statement mit der Geschichte auf den Weg geben, dass er sich auf alles, was da steht, sozusagen verlassen kann. Wortwiederholungen wären da als Beispiel im Text dann nur noch geduldet, wenn sie der Emphase dienen.
Dateien nachzubessern, ist natürlich ein möglicher Schritt, wenn man echte oder gefühlte Fehler entdeckt. Ich sehe sie aber eher als Erinnerung, sie in Zukunft möglichst nicht mehr aufkommen zu lassen. Nur wenn mich wirklich was enorm stört, würde ich das File tatsächlich tauschen.

 

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