Forum > RPG: INGAME - EPISODE IV
RPG: Deck 20, Shuttlewerft 2
TrekMan:
Oestrow legte die Hand an die Stirn und deutete einen alten, nicht mehr gebräuchlichen Salut der historischen Seefahrer an und grinste dabei: "Verstanden, Sir. Ich werde sie auf dem Laufenden halten und hoffe das Sie nichts finden."
Hykes verlies die Werkhalle und überließ Oestrow sich und seinen Leuten. Philipp sah ihm nach. Der neue Chefingenieur schien wesendlich mehr geerdet zu sein, wie viele Andere, die diesen Posten schon begleidet hatten. Zufrieden blickte er das Ventil auf seinem Arbeitstisch an.
"So und jetzt zu Dir, du kleines Ding. Ich erwarte, dass Du mir sagst, was mit Dir nicht stimmt, denn ich hasse Rätsel, wie die Pest", raunte er das Bauteil mürrisch an und holte aus einem nahegelegenen Werkzeugschrank einen Materialscanner hervor.
14.00 Uhr
Philipp stöhnte genervt auf, als er die Resultate seines fünften Materialscans durch sah. Der Scanner hatte das Gefunden, dass er eigentlich viel früher hätte finden sollen. Der letzte Tiefenscann hatte submolekulare Risse entdeckt, die quer durch das ganze Bauteil liefen. Solche Risse entstanden nur, wenn man bei der Herstellung bzw. beim Härteprozess die Abkühlzeiten nicht einhielt oder es Temperaturschwankungen gab.
"Produktionsfehler?"
Philipp sah hoch. Ein Mitglied seines Teams stand hinter ihm mit einem anderen Bauteil in der Hand.
"Sieht so aus. Was gibt es?"
Der junge Mann hielt das Auslassventil einer Hydrauliksteuerung hoch. "Wir haben hier ein Leck. Das gehört zur …"
"… Servosteuerung der Plasmaverteiler. Ich weiß. Bauen Sie ein Ersatzteil ein."
"Wir haben keines mehr, Sir. Das Letzte haben wir in einem der Transportshuttles verbaut."
"Mist! Ist die Lieferung von DS9 noch nicht da?"
Der Mann schüttelte den Kopf: "Nein. Soll ich nachfragen?"
"Nein, ich kläre das selbst", widerte Philipp, "Wir benötigen noch mehr nicht replizierbare Komponenten. Machen sie sich an das Plasmanetzwerk rann und überprüfen sie die Leitungen auf Mikrorisse"
"Ja, Sir", erwiderte der Mann etwas zerknirscht.
Philipp nahm das Ventil entgegen und legte es auf einen Arbeitstisch. Mit einer lässigen Handbewegung aktivierte er das Kommunikationsgerät.
"Computer ich benötige eine Verbindung zum Nachschubleiter von DS9. Priorität Dringend!"
"Verstanden!"
Kurze Zeit später erschien das Gesicht eines jungen Fähnrichs auf dem Bildschirm.
"Guten Tag Fähnrich, ich bin Lieutenant Oestrow, Werkleiter der Estrella del Alba. Wir haben vor unserer Ankunft eine Liste mit dringend benötigten
Ersatzteilen zu ihnen gesandt, die bislang noch nicht eingetroffen sind. Ich möchte mich nach dem Grund der Verzögerungen erkundigen."
"Äh … Guten Tag Lieutenant. Fähnrich Nagawa, Sir. Ich werde das umgehend prüfen, Sir. Bitte haben sie etwas Geduld. Mein Vorgesetzter ist gerade in die Mittagspause und ich bin heute das erste Mal auf dieser Station eingesetzt und finde mich noch zu Recht."
Phillip stöhnte innerlich auf: "Okay, Fähnrich. Ich verstehe ihre Lage. Dennoch ist es wichtig für mich, das die Teile schnellst möglich hier eintreffen. Außerdem benötige ich weitere Teile, da wir auf unvorhergesehene Probleme gestoßen sind."
"Haben Sie bereits die Anforderungsformulare ausgefüllt?"
"Ich bin gerade dabei. Aber zuvor möchte ich von Ihnen wissen, ob ihnen die neueste Liste an Produktionsfehlern zugänglich ist. Wir haben hier Probleme mit dem Plasmaverteilungsnetz an Bord zweier Runabouts des neusten Typs."
Der Fähnrich runzelte die Stirn: "Handelt es sich dabei um den Typ D-LCXII-B?"
Überrascht hob Philipp die Augenbrauen: "Genau! Stimmt etwas nicht?"
"Wir hatten von einiger Zeit vergleichbare Probleme hier an Bord, Sir. Mikrorisse vor allem in den Verteilern. Man sagte uns, es wäre ein Einzelfall. Wir haben hier sogar ein Communiqué der Herstellerfirma."
"Könnten sie mir das Communiqué zuschicken, Fähnrich du möglicherweise Ersatzteile liefern?"
"Ich kann ihnen gerne die Unterlagen zusenden, aber wegen der Ersatzteile müssen sie meinen Vorgesetzten Fragen. Er dürfte in etwa dreißig Minuten wieder hier sein."
Der Werkmeister der EDA nickte: "Okay, bitte machen Sie mir eien Termin bei ihm. Ich komme zu ihm."
"Sehr gerne. Das Communiqué habe ich abgeschickt."
"Danke! Oestrow Out", erwiderte Philipp und registrierte mit einem Auge, dass in seinem Nachrichtenverteiler die Mitteilung soeben eingetroffen war. Er lud es sich auf sein PAAD und überflog es. Darin war eine Erklärung der Herstellerfirma enthalten, die auf die Möglichkeit von Rissen in Verteilungsknoten hinwies. Die Erklärung bezog sich allerdings nur auf Shuttleschiffe, die im Kommandobereich von DS9 zu finden waren. Philipp legte das PAAD auf den Tisch. Entweder hatte man sich bei der Firma geirrt oder man wollte oder konnte seine wirklichen Probleme nicht offenlegen.
"Computer, ich bitte um eine Kurzmitteilung an das Materialamt im Hauptquartier der Sternenflotte. Füge bitte das Communiqué von DS9 hinzu."
"Nachricht steht zum Bearbeiten bereit!", sagte die stets freundliche Computerstimme. Philipp überflog den Standardtext und fügte noch einige Zeilen, dann schickte er die Botschaft ab. Es würde einige Stunden dauern bis Antwort käme.
Plötzlich piepste sein Kommunikator.
"Lieutenant Oestrow, hier ist eine Übertagung von DS9 für sie."
Überrascht blickte der Werkmeister zu seinen Monitor. "Auf den Schirm."
Die Konstruktionszeichnung des Verteilers verschwand und wurde durch das bärtige Gesicht seines Bruders ersetzt.
"Du?", der jüngere der Oestrow Brüder war verärgert. Er langte nach dem Ausschalter
"Hallo Philipp. Leg nicht gleich auf!", rief William hastig, der Philipps Armbewegung richtig deute und fügte hastig hinzu. "Ich möchte dich bitten Dich mit mir zu treffen. Hier auf DS9. Ich habe vom Nachlassverwalter unseres Vaters etwas erhalten, das nur wir beide öffnen können"
Philipp runzelte die Stirn: "Was soll das? Vater ist schon fünf Jahre tot. Warum jetzt erst?"
"Das kann ich dir auch nicht sagen. Der Nachlassverwalter zeigte mir ein Schreiben, das Vater selbst unterschrieben hatte. Die kleine Box sollte uns zugestellt werden, fünf Jahre nach seinem Tot. Das ist jetzt geschehen. Mehr kann ich auch nicht sagen. Bitte es geht hier nicht um mich…"
Philipp kniff die Lippen aufeinander. Seine Gefühle begehrten auf, aber sein Verstand riet ihm zur Besonnenheit.
"Also gut!", sagte er nach einer Weile der Stille. Ich habe so oder so auf der Station zu tun. Sagen wir in einer Stunde. Wo kann ich dich finden?"
"Ich habe ein Shuttle an Rampe C. Dort sind wir ungestört!"
"Nein lieber nicht. Wir treffen uns an einem belebten Ort. Ich möchte nicht in die Versuchung kommen, dir eins überzubraten."
William nickte und lächelte grimmig: "Also gut. Im Quarks. Ich bestelle einen Tisch auf der zweiten Ebene."
"Gut. Wenn es nicht mehr ist, dann stör mich nicht weiter", erwiderte Philipp verbittert und schloss die Verbindung ohne auf eine Erwiderung zu warten.
TrekMan, Die Oestrows: Teil 5
Alexander_Maclean:
18:12
Als Ashley den Hangar betrat, war der abgesehen von den halb auseinandergenommen Runabouts fast verwaist. Nur zwei Crewmen waren noch vor Ort: „Wisst ihr wo Lt. Oestrow steckt.“
„Er und die anderen Überorüfen noch etwas wegn der Plasmaverteiler, Wieso fragen sie?“
„Ich habe hier ein Paket für den Lieutenant.“ Die Frau dachte nach: „Ich lege es auf seinen Schreibtisch dann machen wir hier weiter.“
TrekMan:
Sonntag, 09.08.2381 09:17
Philipp von Oestrow nippte genüsslich an seinem Kaffee. Obwohl es Sonntag war und er sich wünschte irgendwohin aufs Land zu fahren um in ruhe einwenig Sonne zu genießen, saß er hier gespannt an seinem Schreibtisch und ging die Wochenberichte durch. Schließlich war die Estrella kein Frühlingsdampfer auf dem Archon-River, dem größten Fluss auf Alpha Centauri, sondern ein Raumschiff der Sternenflotte. Es gab nichts schlimmeres, als die unsägliche Routine, zwischen den Einsatzorten eines Schiffes. Wenn nicht zufällig etwas ausfiel oder jemand von der Führungscrew Drill anordnete, gab es für ihn und seine Leute nur wenig zu tun. Daher waren auch viele vom Chefingenieur in den letzten Beiden Wochen zu Wartungsarbeiten irgendwo auf dem Schiff eingeteilt worden.
Philipp gähnte ausgiebig. Der Abend war lang gewesen. Solchev, von der Beta-Schicht hatte gestern Abend in der Unteroffiziersmesse ein improvisiertes Klavierkonzert gegeben. Der Mann war bevor er zur Sternenflotte ging, Absolvent der Wiener Musikhochschule. Er war ein Ass auf dem Flügel und spielte so gar bemerkenswert Geige und Cello. Für die Weihnachtsfeier in einigen Monaten wollte er mit einigen Freunden ein kleines Kammerkonzert geben, sofern der Erste Offizier seine Zustimmung geben würde.
"Lieutenant?"
Philipp blickte auf und erkannte die junge Sanchez, eine junge Frau, die erst ihre Akademieausbildung für Unteroffiziere abgeschlossen hatte. Sie war etwas über zwanzig. Hatte schwarze gelockte Haare und ein zartes schmales Gesicht. Für Oestrows Geschmack wirkte sie zerbrechlich für den Maschinenraum, aber sie machte bislang ihre Sache sehr gut. An ihrem Gesicht konnte man erkennen, das sie etwas bedrückte.
"Was gibt es, Nina? Ist ihnen nicht gut?"
"Ähn … Nein, Sir. Ich habe wie befohlen die Revision des Ersatzteillagers abgeschlossen…"
"So schnell? Sehr gut geben Sie mir ihren Bericht" , grinste Oestrow und deutete mit dem Daumen auf seine Schreibtisch.
"Äh … den hab ich noch nicht fertig?"
"Aber …"
"Ja, verzeihen Sie, aber ich habe etwas gefunden, das mich daran hinderte."
Philipp blickte die junge Frau erstaunt an: "So?"
Die Frau holte plötzlich ein Päckchen hinter ihren Rücken hervor.
"Ich glaube das gehört ihnen, Sir."
Oestrow schaute auf das kleine Paket, auf dem sein Namen stand.
"Wo kommt das her?"
"Es lag in der Kiste, mit den selbstdichtenden Schaftbolzen. Irgendwer muss es versehendlich unter die Kartons mit den Bolzen getan haben."
Oestrow warf einen kritischen Blick auf Sanchez und dann auf das Paket. "Nun, gut. Was es auch immer ist, es ging nicht verloren. Danke."
"Aye, Sir. Sie bekommen den Bericht in einer halben Stunde."
"Danke, Nina."
Oestrow betrachtete das Paket von allen Seiten. Es stand kein Absender darauf, oder er hatte sich gelöst. Wenn das Päckchen mit den Schaftbolzen verstaut worden war, dann musste es am Abend vor dem Abflug eingetroffen sein. Als er und viele seiner Mitarbeiter mit dem Chefingenieur die außerplanmäßige Wartung durchführen mussten. Von William konnte es nicht sein. Er hatte ihm die Gitarre und auch die kleine Kiste samt Kristall ins Quartier geschickt. So viel Philipp wusste, war William nach Farius aufgebrochen, bevor Phillip die Nachschicht angetreten hatte.
Jetzt nachzuvollziehen, wer ihm das Paket gebracht hatte war wohl fast aussichtslos. Dennoch konnte er es über das schwarze Brett versuchen. Nachdenklich aktivierte er seine Konsole und wählte das interne Messagebord der Estrella aus.
--- Zitat ---
An einen unbekannten Kameraden oder eine Kameradin,
Sie haben mir vor unserem Abflug von DS9 ein Päckchen auf meinem Arbeitstisch gestellt hat.
Ich danke ihnen dafür. Leider widerfuhr ihrem Präsent ein kleiner Unfall. Jemand der Ersatzteile im Lager untergebracht hat,
muss es versehendlich mitgegriffen haben, sodass ich es erst heute erhalten habe.
Ich würde mich freuen, wenn ich ihnen für ihre gute Tat, persönlich bedanken könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Lt. Philipp von Oestrow
--- Ende Zitat ---
Philipp schickte die Meldung ab in der Hoffnung, dass die richtige Person sie lesen und beantworten würde. Bis dahin würde er sich mit Warten begnügen. Plötzlich ging der Alarm los. Warnleuchten begannen in der weitläufigen Halle zu blinken und die bekannte Computerstimme mischte mit dem Wartungslärm.
"Alarmstufe Gelb für alle Decks! Dies ist keine Übung! Alarmstufe Gelb für alle Decks. Dies ist Keine Übung!"
Phillip sprang auf, rante aus der Tür und blickte sich um. Er hatte das Paket bereits wieder verdrängt.
"Sanchez!", rief Oestrow über den Lärm hinweck. Die junge Frau war vieleicht zehn Meter entfernt kurz vor dem Ausgang und blieb wie angewuurzelt stehen.
"Sofort, den Lift besetzten!"
"Aye, Aye, Sir", rief sie zurück und stürmte in die entgegengesetzte Richtung los.
Philipp blickte sich um und versuchte sich Gehör zu verschaffen. Seine Leute kamen inzwischen aus alen Wartungsbuchten und Nischen heraus gelaufen.
"Alle Mann klar für Ausschiffung. Die Trinidad ist heute unser Baby. El Salvador klar für 30 Minuten Bereitschaft. Ihr habt es gehört, wir haben gelben Alarm. Na los, schlaft nicht ein! Das ist kein Ausflugsdampfer! Ich will die Runabouts startklar auf dem Flugdeck haben! Vorwärts!"
Wie eine geölte Maschinerie liefen allse sofort zu ihren Stationen. Phillip, der verfolgte wie eifriege Betriebsamkeit in seine Leute kam, sprang über das Geländer, dass die drei Stufen absicherte, die zu seinem Büro führten und rannte selbst zur Wartungsbucht der Trinidad. Bevor die Piloten aus ihren Bereitsschaftsräumen auf dem Flugdeck eintrafen, wollte er selbst die ersten Checks durchgeführt haben.
--> Shuttlerampe 2, Deck 19
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