Autor Thema: RPG: Deck 7 - Büro des Ersten Offiziers  (Gelesen 11566 mal)

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Alexander_Maclean

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Antw:RPG: Deck 7 - Büro des Ersten Offiziers
« Antwort #30 am: 04.02.13, 21:08 »
<-- Casino http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3313.msg153192.html#msg153192

<-- Science Lab

Es war genau 12:55 als Rick aus dem Casino in sein Büro zurückkam. Zeit genug, schnell noch die wichtigen Daten auf ein paar Padds zu laden und sich einen Kaffee zu replizieren. Und dann wartete er auf M'Rass.

M'Rass erreichte Commander Harris' Büro beinahe pünktlich, strich sich noch schnell den Pelz und die Uniform glatt und drückte auf den Türmelder.
Der Commander lächelte. Das musste M'Rass sein. Er rief "Herein."

Der Schwanz der Caitianerin vibrierte leicht, als sie den Raum betrat. Sie war wirklich gespannt auf die Unterhaltung mit dem Commander. Hoffentlich waren sie sich einig in Bezug auf Anderson! Der Kerl mochte fachlich einiges auf dem Kasten haben - was M'Rass als Astrophysikerin nicht ganz so gut beurteilen konnte - aber Befehlsverweigerung und Illoyalität ging gar nicht! Seltsam, dass ausgerechnet sie für Disziplin in dem Laden sorgen musste. Sie hatte selbst ihre Probleme mit Hierachien, jedenfalls zu Anfang ihrer Karriere. Aber die Taskforce hatte sie wohl stärker geprägt, als sie bisher glauben mochte. Captain Lairis war nicht gerade für ein übermäßig strenges Regiment berüchtigt, aber Offiziere, die während der Dienstzeit schlafen gingen, alle zwei Wochen irgendwas in die Luft jagten oder gar direkte Anweisungen ihrer Vorgesetzten missachteten, hätte es auf der DEFENDER nicht gegeben. Sie blickte Richard in sein müdes Gesicht und neigte leicht den Kopf. "Commander?"
"Setzen sie sich doch, Lieutenant.", erklärte Rick freundlich und wies auf den Stuhl den er neben sich gerückt hatte.

Die Caitianerin folgte seiner Aufforderung: "Kommen wir gleich zum unangenehmen Teil. Wobei es da gute Meldungen gibt. ich habe ihre Empfehlung bezüglich Lt. Anderson mit Nachdruck an die juristische Abteilung weitergeleitet. Dort wurde dieser stattgegeben. man wird ein Verfahren gegen den Lt. einleiten und ihn unehrenhaft aus der Sternenflotte entlassen. Damit er auch ankommt, dürfen wir ihn nach DS9 überstellen, von wo aus er in Begleitung eines Sicherheitsbeamten zur Erde fliegt."

Er machte eine Pause: "Und für die anderen beiden habe ich mir auch was nettes einfallen lassen. haben sie meine Nachricht dazu bekommen. Was denken sie?"
"Gut!", meinte die Caitianerin und nahm Platz. "Wenn Sie mir die Bemerkung erlauben, habe ich manchmal den Eindruck, ich führe da unten ein Haufen Zivilisten! Es tut Leuten wie Anderson sicher ganz gut, wenn sie endlich in der Realität ankommen. Allerdings ..." Nun blinzelte sie. "Mit einer unehrenhaften Entlassung aus der Sternenflotte hätte ich nicht gleich gerechnet! Eher mit einer Degradierung und ein paar Wochen Arrest."

"Ehrlich gesagt, wundert mich, dass dieses Urteil schon feststeht. Müssen wir nicht erst den Ausgang des Verfahrens abwarten?"
"Das wäre vor dem Dominionkrieg gewesen.", überlegte Rick. "Oder wenn nicht gerade wieder Trubel herrschen würde. Aber Starfleet hat sich in der Zeit, in der ich diese Uniform trage, verändert. Die Taskforces sind das sichtbarste Zeichen. Ob das zum Guten oder zum Schlechten will ich nicht beurteilen.

Er machte eine Pause: "Natürlich muss das Urteil abgewartet werden. Aber der Offizier, der die Anklage führen wird, hat sich mit mir in Verbindung gesetzt und angedeutet, dass er die Sache für Wasserdicht hält. Und ich bin geneigt ihm zuzustimmen."

"Hm..." Die Schwanzspitze der Caitianerin tanzte etwa zehn Zentimeter über der Schreibtischplatte. "Sie kennen sich mit diesem juristischen Kram natürlich besser aus. Und im Kriegsfall könnte so ein Profilneurotiker mit seinen Alleingängen dafür sorgen, dass mehr als ein Labor kaputt geht. Oder dass wir alle zu Hundefutter werden. Insofern ist es nachvollziehbar, ihn rauszuschmeißen. Ob es gerecht ist, wage ich nicht zu beurteilen", erwiderte sie vorsichtig.

"Beurteilen will ich das auch nicht, M'Rass. Sonst wäre ich in die juristische Abteilung gegangen. Aber es soll Ordnung herrschen.", erwiderte der Commander. "Wollen wir?"
M'Rass nickte. "Was machen wir mit den anderen beiden Knallköpfen? Ich schlage vor, sie eine Weile zu suspendieren. Und dann irgendwo hin zu versetzten, wo sie nichts kaputt mache können."
"Murdoc nicht unbedingt. Er ist in gewisser Weise das Opfer der Sache. Aber bei Flerer stimme ich Ihnen zu. Wie wäre es mit der Astrometrie? Außerdem möchte ich beiden anstatt der Suspendierung, Strafarbeiten aufbrummen." Rick grinste: "Demnächst steht eine Säuberung der Plasmaleitungen an. Solche Arbeiten haben bisher Wunder gewirkt, als ich noch Sicherheitschef war und ich schwierige Fälle zur Torpedoschachtwartung einteilte."

Die Caitianerin schmunzelte. "Plasmaleitungen schrubben klingt nicht schlecht! Aber für die Astronomie ist Flerer nicht qualifiziert. Er ist Geograph und Althistoriker, also würde er besser zu den Geisteswissenschaftlern passen. Was Murdoc angeht ..." Sie überlegte einen Moment. "Man könnte natürlich sagen, er ist durch den Unfall gestraft genug. Andererseits waren sowohl er als auch Flerer dabei, als Anderson die Sicherheitsprotokolle abgeschaltet und meinen direkten Befehl missachtet hat. Sie hätten Protest einlegen können - was sie laut Logbuch nicht getan haben. Bei Murdoc bin ich mir allerdings nicht sicher, was er wirklich mitbekommen hat, da er ja gerade auf einer Leiter stand."
"Laut dem Bericht von Lt. Tohan ist Murdoch nur fünf Minuten vor dem Unglück dazu gestoßen. Er war zwar im Raum, wird sich aber mehr auf seine Arbeit konzentriert haben. Und laut dem Sensorprotokoll des Korridors hat Flerer Anderson wegen der Einstellung der Sicherheitskraftfelder beiseite genommen. Aber ich stimme Ihnen zu,d er Protest hätte energischer sein müssen."
Der Commander überlegte: "Wo würden sie Flerer hinstecken?"

"Gut, das hat er", lenkte M'Rass ein. Zu der Missachtung ihrer Befehle hatte er allerdings nichts gesagt. "Wenn Murdoc tatsächlich nichts mitgekriegt hat, genügt aus meiner Sicht ein Eintrag in seine Akte."
"Na gut. ich hätte ihn noch einen Monat in die Technik zum Putzen gesteckt. Aber okay, ist ihre Abteilung, Lieutenant.", erwiderte der Erste Offizier. "Und Flerer wollten sie ja in die Geisteswissenschaft versetzen. Dazu drei Monate Putzdienst und die Aussicht auf Verbesserung. Und auch einen Eintrag. Zuckerbrot und Peitsche nannte mein Abteilungsleiter auf der HONSHU das."

"Einverstanden", erwiderte M'Rass. Sie zögerte einen Moment, bevor sie fortfuhr. "Commander, es gibt das noch etwas ..." Nun bewegte sich ihr Schwanz deutlich heftiger und sie schob dem Ersten Offizier einen Datenchip über den Tisch. "Als ich die Sensorprotokolle des Geolab durchforstet habe, bin ich auf etwas sehr Seltsames gestoßen." Der Commander blickte sie neugierig an, während sie nach den richtigen Worten suchte. "Zuerst hielt ich es für eine der vielen Sicherheitskopien des Protokolls - aber als ich sie aktivieren wollte, musste ich feststellen, dass sie verschlüsselt war."
Vor dem letzten Satz legte sie eine dramatische Pause ein. "Und zwar von Lieutenant Commander Alister McMeredith."

Rick stutzte: "Danke für die Info, Lieutenant. Aber ein Problem nach den anderen. verarzten wir erst mal unsere drei Pechvögel."

"Wir sind uns doch einig, was wir mit denen machen, oder?" hakte sie nach. "Aber ich schlage vor, dass einer unserer Computer-Cracks diese ominöse Datei unter die Lupe nimmt. Ich kann mir beim besten Willen keinen Reim darauf machen, warum sie verschlüsselt wurde - und dann zwischen Sicherheitskopien von Sensorprotokollen versteckt! Aber ..." Nun blinzelte sie. "Vielleicht hat mich die Zeit bei der Taskforce paranoid werden lassen."

"Ich wollte die drei jetzt gleich abfertigen.", erwiderte der Commander. "Am besten zusammen, als Nachricht, dass der Erste Offizier hinter der Leiterin der Wissenschaft steht. Murdoch und Flerer werden auch schnell gehen." Er dachte nach: "Ob die Computercracks damit was anfangen können, weiß ich nicht. Allister war ziemlich brilliant. Aber..."

"Aber er war paranoider als mancher Tal Shiar Offizier, den ich kennengelernt habe, was seine Daten anging."

"Danke für Ihre Unterstützung", erwiderte die Caitianerin aufrichtig. "Die Nachricht können wir gern rausschicken. Aber trotzdem werde ich mit allen noch mal persönlich reden - zuerst mit Anderson. Und die Dateien ..." M'Rass' Schnurrhaare sträubten sich nach vorn. "McMeredith war brilliant, zweifellos! Bei der Verschlüsselung wurde Quantenkryptografie eingesetzt benutzt - und so etwas habe ich bisher nur einmal gesehen."
 
Sie holte tief Luft. "Genau genommen habe ich nichts gesehen, sondern nur vermutet", korrigierte sie sich selbst. "Vor ein paar Wochen, auf der ICICLE, entdeckten Commander Harling und ich eine offensichtlich gefälschte Sensordatei. Wir sind darauf gekommen, dass sie auf Quantenebene manipuliert worden ist. Der Beweis steht zwar noch aus, aber es ist so ziemlich die einzige Möglichkeit, die bei logischer Überlegung noch bleibt. Und die Datei von McMeredith ist ebenfalls auf Quantenebene verschlüsselt. Merkwürdiger Zufall, wenn sie mich fragen."
"Ich glaube nicht an Zufälle, Lieutenant. Vor allen nicht, wenn sie so merkwürdig sind.", erwiderte Rick. "Regel 8 sagt: Zufälle sind die Pläne anderer, von denen sie dir nichts erzählen."

Er dachte nach: "Weiß außer uns beiden noch jemand von der Datei?"
M'Rass schüttelte den Kopf. "Nein."
Der Commander nickte erleichtert. "Gut, dann soll das vorerst so bleiben. ich will keine Pferde scheu machen, solange wir nicht wissen, was da drin ist."

Er legte seinen Kopf schief: "Wenn ich mich noch dunkel an ihre Idee mit der Quantenverschlüsselung bei der Besprechung damals entsinne, dann müsste McMeredith doch auch ein eigenes Programm haben um die Datei wieder zu entschlüsseln. Oder sehe ich da was falsch?"
"Ich habe keins gefunden", erwiederte die Caitianerin seufzend. "Außerdem kann man Dateien, die auf Quantenebene verschlüsselt wurden, nicht einfach durch ein Programm wieder entschlüsseln. Sie benötigen die bei der Quantenverschränkung erzeugte Zufallszahl."
"Also müssten wir diese Zahl kennen.", überlegte der erste Offizier laut.

Er schwieg etwas und bemerkte dann: "Vielleicht ist es gar nicht so übel, dass seine Schwester hierher versetzt wurde. Auf eigenen Wunsch. Ich wollte sowieso ihr auf den Zahn fühlen. Vielleicht kann sie uns helfen. Wir werden sie aber nicht in alles einweihen."
M'Rass leckte sich kurz über die Lippen. "Dieses Grundprinzip der Quantenphysik legt fest, dass man keine Beobachtung machen kann, ohne das beobachtete Objekt zu verändern. In der Quantenkryptografie werden die Datenschlüssel von Photonen, also "Lichtteilchen", übertragen. Dabei wird eine zufälligen Abfolge von Nullen und Einsen als Schlüssel verwendet." Als Rick die Stirn runzelte, fügte sie schnell hinzu: "Nur wer die Datei selbst verschlüsselt hat, kennt auch den Schlüssel. Und diese Person ist tot. Das heißt, in dem Fall kann uns auch Alison nicht weiterhelfen. Es gäbe natürlich Möglichkeiten, den ursprünglichen Quantenzustand weiderherzustellen - aber das ist extrem tricky und übersteigt fast meine Fähigkeiten." M'Rass blickte den Commander ernst an. "Wer immer eine Datei auf die Weise verschlüsselt, muss erstens eine Genie sein und zweitens gute Gründe haben, um etwas zu verbergen. Ein Genie war McAllister zweifellos." Den Rest des Satzes ließ M'Rass offen.

"Warum den einfach wenn es auch kompliziert geht.", brummte Richard genervt, denn sein Kopf dröhnte. "Wollen sie damit sagen, dass es uns nichts bringt, wenn wir Schlüssel und die Codezahl haben?"

Er kratzte sich am Kinn: "Aber mit einem haben sie recht. McMeredith hätte niemals nur seine Lieblingsholodeckprogramme so verschlüsselt. Entweder war es ein laufendes wichtiges Forschungsprojekt. Oder aber etwas, was niemand wissen durfte. Angesichts der Vermutung bezüglich der Manipulation der Sensoren, würde ich fast auf letzteres tippen."
Rick setzte sich gerade hin: "Und derlei Dinge interessieren mich nun mal sehr. Vor allen wenn es etwas mit Liropar zu tun haben."

"Wie ich schon sagte: Wir kennen den Schlüssel nicht. Die einzige Person, die ihn mit Sicherheit kennt, ist tot. Sollte er nur ein wichtiges Forschungsprojekt verschlüsselt haben, dürfte er den Code auch an ein oder zwei Kollegen weitergegeben haben. Falls das nicht der Fall ist, können wir tatsächlich auf Letzteres tippen", erwiderte M'Rass mit fester Stimme. "Verlassen Sie sich drauf, dass ich an der Sache dranbleibe!"

*Halten sie mich auf den laufenden.", erwiderte Rick. "Und kein Wort zu niemanden anders. Ich werde mal seine Schwester vorsichtig befragen. Zur Familie hat man in der Regel immer den besten Kontakt. Vor allen, wenn man in der gleichen oder ähnlichen Berufsgruppe ist."
M'Rass nickte. "Gute Idee. Und keine Angst - ich werde dichthalten. Sobald ich McAllistzers Projekte durch habe, kann ich auch beurteilen, wer seine direkten Forschungskollegen waren. Die könnte ich unauffällig fragen, ob McAllister manchmal wichtige Projektdateien auf Quantenebene verschlüsselt hat."

"Tun sie das. Aber - auch wenn ich mich wiederhole- kein direktes Wort zu niemanden. Nicht mal zum Captain."
"Verstanden", antwortete M'Rass. Sie erinnerte sich an ein ganz ähnliches Gespräch mit Captain Dheran auf der ICICLE. Deja vú.
Der erste Offizier fühlte kurz, wieder Blick der Caitianerin auf ihn ruhte. "Na dann, frohes Schaffen. ich werde mir jetzt noch die drei Nasen vornehmen."
"Danke", antwortete M'Rass. "Falls Sie mit den "Nasen" reden, wär ich gern dabei."
"Ich denke, es ist sogar besser, ich rede zuerst mit Ihren."

"Tun sie das. Ich denke Flerer und Murdoch schaffen sie ohne mich. Ich kläre das nur mit Hykes wegen der Strafarbeit für Flerer. Bei Anderson sollten wir uns aber beeilen. Den will ich runter vom Schiff haben, bevor wir ablegen. Aber da legen wir noch einen Termin fest. Wegtreten."
"Aye. Das mit Anderson erledige ich heute noch", antwortete M'Rass und verließ den Raum.

Rick sah ihr nach. Der Fund hatte mehr Fragen aufgestellt. aber er ärgerte sich, nicht schon früher gebohrt zu haben. Er hätte jetzt schon weiter sein können. Der Mann stand auf und stellte sich an das kleine Fenster an der Wand und sah auf Sterne die sich vor der Silhouette von DS9 abzeichneten. Er würde dieses Mal keine Ruhe geben, bis nicht alle Fragen beantwortet wären.
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David

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Antw:RPG: Deck 7 - Büro des Ersten Offiziers
« Antwort #31 am: 04.02.13, 23:25 »
<- Krankenstation: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3302.msg153316.html#msg153316

Mit dem Turbolift machte sich Amelie auf den Weg zu Ricks Büro.
Sie hatte es nicht weit und innerhalb weniger Minuten stand sie vor der Tür des Sicherheitschefs, an der sie die Türklingel betätigte.

Als die Türklingel erneut ertönte sah der Commander kurz auf den Boden.
War bei ihm heute Tag der offenen Tür?
Er räusperte sich und rief: "Herein."

Amelie betrat das Büro: "Hallo Rick. Können wir reden?"
Der Mann nickte, verzog, aber keine Miene weiter. "Was gibt es denn , Amelie?", fragte er etwas kurz angebunden.

"Ich hatte an der Unterhaltung zwischen dem Captain und dieser reizenden Dame von der Sternenflotte teilgenommen und sie schien irgendwie ein Problem mit dem Captain zu haben. Möglicherweise ein persönliches."
"Ich wäre ja selber gerne dabei gewesen.", erwiderte der Commander seufzend. "Aber die Arbeit."
Dann wurde er wieder ernst: "Du meinst, es war etwas Persönliches. Wie kommst du darauf?"

"Ich bin mir natürlich nicht ganz sicher, es ist nur eine Ahnung.", sagte Amelie, während sie auf dem freien Platz vor Ricks Schreibtisch platz nahm. "Aus welchen Grund aber sollte man plötzlich auf die Idee kommen, unseren Captain aufgrund ihrer Gesundheit vom Dienst zu entfernen, obwohl sie eine tadellose Akte hat? Der Captain ist der Doktor Miller allerdings noch nie begegnet. Zumindest sagt sie das. Aber im Laufe einer Dienstzeit begegnet man so vielen Leuten, besonders als Captain, es könnte ja sein, dass sie sich an die Frau nicht mehr erinnert und es tatsächlich um etwas... persönliches geht."

"Da hast du nicht ganz unrecht." Rick dachte nach: "Lejla hat ihre ganze Dienstzeit hier auf der ESTRELLA absolviert. Und eine Doktor Miller hatten wir nicht an Bord, soweit ich weiß. Wäre diese Frau Doktor an der Akademie gewesen, müsste ich sie auch kennen."

"Kommt darauf an, an welchem Campus sie studiert hat.", sagte Amelie. "San Francisco, Johannesburg, Rio, Sydney, Tokyo... Hamburg."
"Sie war wie ich in san Fransisco.", erwiderte Rick. "Genau wie ich. was glaubst du, woher ich sie so gut kenne."

"Nichts für ungut, Rick.", antwortete Amelie, während sie kurz nachdachte. "Es fällt mir schwer, da eine Verbindung zu sehen.", sagte sie. "Kann es sein, dass Doktor Miller vielleicht für den Geheimdienst der Sternenflotte arbeitet und man daher kaum Informationen über sie bekommt? In der Datenbank der Sternenflotte wird sie zwar erwähnt, aber es gibt lediglich die "Standartausgabe" ihrer Personalakte. Nichts ungewöhnliches. Ich kann mir sonst keinen Reim darauf bilden."

"Du vermutest eine verbindung mit Tranar Ly'Cole's besuch bei uns?"
"Errm... wie kommst du jetzt auf meinen Ex?", fragte Amelie perplex.

"Der war nicht nur gekommen um dich zurückzugewinnen, Amelie. Und auch nicht, nur als Untersuchung. Ich habe es dir damals nicht gesagt, aber Admiral Belar und ich waren der Meinung dass dein Ex für den Geheimdiesnt gearbeitet hat.", erklärte der Commander.
Ihm kam da gerade ein Gedanke. Er ging alle merkwürdiggkeiten der letzten Wochen durch. Während des Urlaubes war nichts weiter passiert. Aber erst setzte man Navina auf ihn an. Dann passierte der Unfall im Labor. Rick strich en Unfall, denn jeder mit etwas Verstand hätte darauf kommen müssen, dass er dann die Wissenschaft auf den Kopf stellen würde.
Aber diese Mission von Levinoi. Es hatte nicht zu Janeway gepasst, so eine vertraunesstörende Sache anzuordnen. Was aber wenn jemand die Vizeadmiralin als "Strohmann" benutze.
"das köntne passen.", murmelte er halbblaut.

"Ich kann dir nicht ganz Folgen, Rick.", sagte Amelie. Sie verstand von solchen Ermittlungsgewäsch nicht viel - lediglich bei Autopsien hatte sie ein Talent für Ermittlungen. "Glaubst du, wir haben einen weiteren Agenten an Bord?"

Der Commander schüttelte mit dem Kopf: "Nein, den hätten ich oder Ynarea bereits entdeckt. Und es ist ja nur eine Hypothese, ein mögliches Szenario."

"Und wie verfahren wir jetzt weiter?", fragte Amelie. "Mir gehen langsam die Optionen aus, etwas über Miller in Erfahrung zu bringen."

"Ich weiß nicht." Der Commander rickte: "Mein Cousin ist zusammen mit Dr. McNamara und DR. Miller vion Unity One hierher geflogen. Ich wollte mit ihm reden." Er machte eine ausladende Geste: "Sobald ich dieses Chaos bewältigt habe."

"Wir sollten mit Captain Katic sprechen.", schlug Amelie vor. "Vielleicht kann sie uns helfen?"
"Ich weiß nicht. Lejla scheint das Ganze nicht ernst zu nehmen." Er überlegte: "Vielleicht sollte ich auch mit Dr. Bashir reden. Ich kenne ihn aus der Zeit nachd er Zerstörung der Honshu."

"Tu das.", stimmte Amelie  zu. "Vielleicht kann er dir helfen. Soweit ich mich erinnere, hat er ein Faible für Agentenzeugs. Er kann dir also sicher mehr von Nutzem sein, als ich."
Sie erhob sich von ihrem Platz und ging ein paar Schritte durch den Raum:
"Wie gehen wir jetzt weiter vor? Kann ich dir noch auf irgendeine Weise behilflich sein?"

"Keine Ahnung. Ich denke Dr. Miller wird den nächsten Zug machen müssen. Ich werde nur noch ein paar Erkundigungen einholen."

"Na gut. Ich würde dir gerne mehr helfen, aber ich habe alle Informationen bekommen, an die ich rankommen konnte."
"Du bist eben viel zu nett für 'inoffizielle Kanäle'.", erwiderte Rick mit einen Augenzwinkern.

"Witzig.", Amelie verpasste Richard einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. "Halte mich bitte auf dem Laufenden."
"Ach ja.", sie wandte sich Richard noch einmal zu. "Ich habe bei einem alten Freund Erkundigungen über das Schiff meiner Familie eingeholt."

"Was ist denn da passiert?", wunderte sich der Commander.

Amelie blinzelte verwirrt.
"Ich dachte, Navina oder Ynarea hätte dich längst informiert.", fragte sie konsterniert.

Rick schaute etwas bedröppelt drein. "Wann denn? Worüber denn?"

"Die USS Potomac ist vor wenigen Tagen im Khazan Cluster verschollen.", sagte sie.
Sie dachte wieder über die schreckliche Nachricht nach, die sie erhalten hatte und ihre Augen begannen sich erneut mit Tränen zu füllen, die sie jedoch schnell wegblinzelte. "Es gibt keine Spur von dem Schiff. Meine Eltern und meine kleine Schwester dienen auf dem Schiff."

"Das ist tut mir leid.", erklärte Richrd ehrlich.
Dann ging ihm ein Licht auf: "Vermutlich haben Levinoi und Yni nichts gesagt weil sie mich schonen wollten."
Er sah die Ärztin an: "Und wie geht es dir dabei. Ich weiß, wie beschissen man sich fühlt, wenn man bei so etwas nichts tun kann."

"Um ehrlich zu sein, war ich zunächst ziemlich fertig.", gestand Amelie, während sie die Arme vor der Brust verschränkte. "Und ich fühle mich diesbezüglich immer noch ziemlich hilflos. Navina war mir eine große Hilfe, den ersten Schock zu verdauen."
Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort:
"Ich habe einen alten Freund auf Deep Space Nine kontaktet. Er kennt einige,... inoffizielle Kanäle, um sich in dem entsprechenden Raumgebiet umzuhören."

"Khazan Sektor.", murmelte Rick: "Kenne ich nicht. ich bin eher der Experte für die Cardassianer." er dachte nach: "Das einzige was ich weiß, ist die Tatsache das der Bereich in der Nähe der romulanschen Grenze liegt."
Rick stoppte: "Hast du mal mit unseren Austauschoffizoer darüber gesprochen. Soweit ich weiß ist sein vater ein hohes Tier in der romulanischen Flotte."
"Nein.", gab Amelie zu. "Der Gedanke ist mir gar nicht gekommen."

"Dann tue das.", er zwinkerte: "Und jetz raus hier. Um 15.00 Uhr will ich mit der Kindergruppe und teresa Mahony auf die Station. Bis dahin habe ich noch zu tun.
"Okay.", sagte Amelie lächelnd. "Wenn du Ermittlungen anstellen willst, halte mich bitte auf dem Laufenden."
"Mache ich."

"Danke. Bevor ich es vergesse. Es könnte sich bezüglich der Potomac ein Freund von mir über einen sicheren Kanal melden. Könntest du deine Leute anweisen, das Gespräch in mein Büro umzuleiten?"
"Wenn wir überhaupt eine Verbindung kriegen. Dort wo wir hinfleigen gibt es nicht viele Subraumrelaisstationen. Aber ich werde es machen. Auch wenn ich mich gerade frage, WER dich da anruft."

"Wenn es dich beruhigt, Rick. Es ist weder mein Ex, noch ein Mitglied der Sternenflotte."
"Und hat der Herr auch einen Namen?", fragte Rick, der die Geheimiskrämerei seltsam fand.

"Na schön.", Amelie verschränkte die Arme vor der Brust.
Das würde sicher Ärger geben, wenn auch nicht in dienstlicher Hinsicht, aber sie kannte Rick gut: "Es ist Quark."

Rick prustete los. "Der alte Gauner. Ich schätze du hast eine Menge für die Infos bezahlt. Ich glaube ich sollte mal wieder seinen Dabotisch plündern. Mache ich, wenn ich heute Abend Zeit finde."
"Ehrlich gesagt,...", Amelie rutschte unruhig auf der Tischkante hin und her. "Bezahlt habe ich noch nicht. Und es geht auch nicht um Latinum."

"Du kannst Omox? Und ich dachte, ich würde dich kennen?"
"Eigentlich.", Amelie spielte verlegen mit ihren Haarsträhnen. "War das eher das Eröffnungsangebot für den Deal."
Sie konnte sch schon ausmalen, dass Rick - als ihr Freund - sicherlich nach den folgenden Sätzen an die Decke gehen würde.
"Wie soll ich sagen,... unserer Deal ist ein wenig... kompliziert."


"Das ist es bei Quark immer.", erwiderte Richard. "Du musst nur immer aufpassen, dass du auch gut dabei wegkommst."
"Mir sind nur die Informationen über meine Familie wichtig.", beharrte Amelie. "Alles andere ist zweitrangig."

"Na dann."
Der Commander dachte nach: "Du denkst doch nicht etwa, dass ich dich deswegen verurteile, Amelie. Du bist eine erwachsene Frau. Du kannst tun und lassen was du möchtest, solange es andere nicht in Gefahr bringst. Oder es illegal ist."
"Außerdem kann ich mich schlecht als Moralapostel aufspielen, wenn ichs elber vor drei Nächten mit Leiyree geschlafen habe.", ergänzte er in Gedanken.

"Illegal wird es - denke ich nicht sein - aber wie der Sicherheitschef der Station darüber denkt,... weis ich nicht. Aber ich werde versuchen zu verhindern, dass du als Zeuge vor dem Föderationsgericht auftauchen musst.", sagte Amelie zwinkernd.

"Das würde ich vorziehen.", erwiderte der Mann mit einen Grinsen. "Ich ahbe zwar festgestellt, dass mir meine Glauniform besser passt. Offenbar habe ich zwei drei Kilo abgenommen. aber ich mag das Ding trotzdem nicht."

"Und ich war mir immer sicher, du würdest in weiß ganz besonders gut aussehen.", erwiderte Amelie. "Nun ja, ich weis nicht, wie ich dir dein ungutes Gefühl in Bezug auf Quark sonst nehmen könnte. Tut mir leid, Rick. Aber für Ferengi sind einmal geschlossene Verträge bindend. Und ich schulde Quark eine Gegenleistung."

"Wer hat den gesagt, dass ich Quark gegenüber ein ungutes Gefühl habe.", erwiderte der Mann. "Klar er ist ein Ferengi der alten Ordnung. Nicht wie sein Bruder, der Große Nagus. Aber abgesehen davon, dass seine Preise manches Mal teuer sind, wenn man nicht weiß wo man bei ihm ansetzen muss und dass er gerne mal die Regeln dehnt, oder auch bricht, ich habe auch schon seine Quellen genutzt um an bestimmte Sachen zu kommen."
Rick dachte nach: "Hin und wieder stimmt der Spruch: Gesetzte sind die kodifizierte Vorurteile einer Gesellschaft. Beispielsweise romulansichen Ale. kalr ist das zeug stark: Aber das ist klingonisches Bier oder auch andorianisches auch. Aber nur das romulanische ist verboten. Und warum. Weil die Spitzohren einmal usnere Feinde waren und es auch heute noch Leute gibt die Ihnen misstrauen. ich tue das nicht."
Er zwinkerte: "Quark hat mir daher schon mehr als eine Flasche gutes romulanisches Ale versorgt. Von ihm habe ich die Flasche 47er."

"Kann ich verstehen.", sagte Amelie.
Sie selbst hasste das Romulanergebräu, da sie einmal den Fehler begangen hatte, zu viel davon zu trinken. Seitdem ließ die Ärztin lieber die Finger von dem Gesöff.
"Also, mach dir keine Sorgen, Rick.", sagte Amelie beschwichtigend. "Ich weis, es dürfte so ziemlich gegen Alles gehen, was du als ehrenhaft bezeichnest, aber ich kann dir versichern, es ist nichts, was ich nicht freiwillig tun würde. Aber ich denke, auf weitere Details verzichete ich wohl lieber."

"Ach und ich wollte schon fragen, ob ich eien Aufzeichnung bekommen kann. Die würd eich dann als Holofilm verkaufen und köntne mcih danach mit dem Latinum auf Risa zur Ruhe setzen.", erklärte der Commander zwinkernd.

"Männer und ihre unzüchtigen Gedanken.", Amelie schüttelte tadelnd den Kopf. "Ich dachte, mittlerweile wärst du erwachsen geworden, Rick."
Sie rutschte vom Tisch herunter und zog ihre Uniform glatt.
"Wie gesagt, ich schätze Quark wird sich bei mir melden, wenn er die Zeit für... reif hält.", fuhr Amelie fort. "Keine Sorge, Rick. Das ist eine persönliche Angelegenheit."

"Und eben deshalb mische ich mich da nicht ein.", erwiderte der Erste Offizier."Quark amg seine fehler haben, aber solche Dinge behandelt er meistens sehr diskret. Du bist eine erwachsene Frau, Single und he, du verstößt damit nicht mal gegen Regel 17: Vögele niemals im eigenen Garten."

Amelie lachte lauthals. "Ich wollte dich das eigentlich schon längst mal fragen, mein Freund: Gibt es eigentlich eine Sache, für die du keine Regel hast?"

"Ich glaube nicht. Und wenn doch, finde ich meistens schnell eine."

"Na schön.", sagte sie. "Ich denke, damit hätten wir das geklärt."
"Weist du übrigens schon, wann die Estrella wieder starten wird? Oder wo es hingehen soll?", fragte Amelie. "Als Chefärztin erfahre ich irgendwie solche Dinge immer als Letzte hier an Bord."

"ich habe auch noch keine Info rausgegeben.", erwiderte Richard. "Lejla war erst heute vormittag bei mir. Wir fliegen morgen früh gegen 10 Uhr. Es geht um die Kartografierung eines Sektors im cardassianischen raum. Irgendein abgelegener bereich am Rande der von den Cardies besiedelten Welten."

"Ah ja.", sagte Amelie. "Na schön. Keine Sorge. Ich werde vor 10 wieder zurück an Bord sein."
Sie fingerte am Reisverschluss ihrer Jacke herum: "Wenn du mich jetzt entschuldigst. Ich muss mich noch umziehen. Für den Fall, dass Quark heute doch noch etwas herausfindet. Zumindest habe ich das Gefühl, dass er in dieser Angelegenheit sehr engagiert vorgehen und schon ziemlich bald etwas brauchbares an Infos für mich hat."

"Vermutlich."
Wäre ich auch. Unter anderen Umständen. ergänzte er in Gedanken.

"Na gut.", sagte Amelie, während sie zur Tür ging. "Ich danke dir trotzdem für deine Zeit, Rick."
"Klar. Kein Problem. Dafür sind Freunde doch da."

"Und tu dir selbst einen Gefallen, mein Freund.", rief Amelie, während sie hinter dem Türrahmen verschwand. "Schalte das Kopfkino aus."
Ehe Rick noch etwas antworten konnte, war Amelie auch schon wieder verschwunden.

Rick griente nur: "Als ob ich mir Quark nackt vorstellen möchte."
Er schüttelte sich kurz und kehrte wieder an seine Arbeit zurück.

END OF SCENE

David und Alex in "Ein unmoralisches Angebot"


-> Offiziersquartiere : http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3306.msg153482.html#msg153482
« Letzte Änderung: 07.02.13, 22:58 by David »

Alexander_Maclean

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Antw:RPG: Deck 7 - Büro des Ersten Offiziers
« Antwort #32 am: 10.03.13, 19:32 »
<-- DS9 http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3296.msg155028.html#msg155028

16:59

Richard hatte Kavi Tahilos gebeten noch etwas auf die Zwillinge aufzupassen, was die Orionerin auch gerne machte. Die Frau fand das sowieso schön, dass ihr Sohn gleichaltrige Freunde gefunden hatte und die Zeit mit Ihnen verbrachte. Der Commander Versprach aber sich zu beeilen.
Der Mann ging zu seinen Büro und überlegte kurz, ob er sich umziehen sollte. Aber er entschied sich dagegen. Das war kein 'offizielles Gespräch' was er vorhatte, mehr ein 'auf den Busch klopfen und da konnte ein informeller formeller Rahmen durchaus entspannender wirken.
Also setzte er sich hinter seinen Schreibtisch, hängte seine Jacke über den Stuhl und wartete.

Ein Piepen riss Alison aus ihrer Lektüre, genervt wollte sie das Signal abstellen und weiterlesen als ihr einfiel das es wichtig war. Mit einem seufzen schob sie das PADD zur Seite und erhob sich und strich ihre Kleidung glatt. Nachdem sie ihre Kabine zusammen mit Navina erreichte, hatte sie sofort damit begonnen die aktuellen Projekte ihrer Abteilung durchzusehen und darüber überlegt welche neuen Projekte sie angehen könnte. Sie fühlte sich einfach nicht wohl wenn es nichts zu forschen gab. Eiligen Schrittes machte sie sich auf den Weg zum Büro des ersten Offiziers denn sie wusste das Signal hatte sie äußerst knapp bemessen. Trotz allem wäre sie pünktlich gewesen hätte sie sich nicht zweimal verlaufen und kam so einige Minuten zu spät. Das fing ja gut an dachte sie verschämt und drückte den Summer.

Rick sah kurz auf seinen Chronometer, als es klingelte 17:04. "Das fängt ja gut an.", murmelte er. Alister McMeredith war auch notorisch zu spät gekommen. Selbst zu den regelmäßigen Stabsbesprechungen. oft weil er sich nicht von irgendeinen Experiment  hatte trennen können. Anscheinend war seine Schwester ähnlich.

Doch der Commander beschloss, erstmal nicht darauf einzugehen. "Herein."
Mit einem etwas verschämten Lächeln trat Alison ein. "Commander Harris", grüßte sie: "Es gibt keine wirklich Entschuldigung dafür das ich zu spät bin außer der, dass ich mich verlaufen habe."
Eigentlich war auch das nicht nötig gewesen, wenn sie sich den Weg vom Computer hätte zeigen lassen, aber sie wollte das Schiff schnellstmöglich kennen lernen und dafür war ihr jede Möglichkeit recht. Vor allem da ihr so mehr Zeit für ihre Projekte blieben, da sie so weniger Zeit zum kennelernen des Schiffs aufwenden musste, dies verschwieg sie aber.

"Kann passieren, Lieutenant.", entgegnete Rick. "In meine  Anfangstagen hier habe ich mich auch hin und wieder verlaufen. Die klaren Gangstrukturen hat man wohl erst bei der AMBASSADOR KLASSE eingeführt."
Er räusperte sich: "Aber jetzt sind sie ja hier." Er wies auf die Couch in seinen Büro. "Setzen sie sich doch. darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?"

Alison lächelte dankbar über das Verständnis des Commanders und setzte sich. "Einen Pfefferminztee hätte ich gern."
Der Mann holte vom Replikator das Getränk sowie ein Glas Bananensaft für sich. Dann setzte er sich auf die Couch an der Wand und wartete bis sich die Frau einen Platz gewählt hatte.

Alison nippte kurz an dem Tee und musste unwillkürlich Grinsen. "Schmeckt wie auf der Odyssey. Navina hat schon immer einen Faible für Replikatoren, da merkt man das ihr Vater Ingenieur ist", bemerkte sie und nippte erneut an dem Tee.
Aber darüber wollten sie wohl nicht mit mir sprechen nehme ich an?"
"Sie waren zusammen mit Counselor Levinoi auf der Odyssey." Richard war etwas verwundert. 'Und die spielt an den Replikatoren herum?' ergänzte er in Gedanken.
"Ich war fast meine ganze Sternenflottenlaufbahn auf dem selben Schiff wie sie. Nur die ersten zwei Jahre nach der Akademie, als sie an der vulkanischen Botschaft tätig war. Auf der Mircale trafen wir uns dann wieder und wurden zusammen mit dem ersten Offizier Martin Odess bei dessen Beförderung zum Captain auf die Odyssey versetzt. Auf der Odyssey waren wir dann die letzten beiden Jahre bevor sie hierher versetzt wurde."
"Also sind sie so was wie beste Freundinnen.", bemerkte Rick.

Das war eine überraschende Facette an Navina und auch an Alison. Der Mann merkte wie sich in seinen Kopf ein paar Ideen formten. Doch er wischte sie beiseite. Es reichte, wenn er seien Gesprächspartnerin im Unklaren ließe bezüglich der Datei ihres Bruders. Das konnte aber zu deren besten sein. Ansonsten wollte er sie vor Problemen bewahren sofern sie nicht selber ein Problem wurde. Also konnte er sie nicht in seine kleine Kabbelei mit dem Counselor einbeziehen.

"So kann man es nennen, denke ich."
"Das erklärt natürlich, warum sie sich ausgerechnet auf die ESTRELLA haben versetzten lassen.", bemerkte der Commander. Er trank einen Schluck aus dem Glas wobei ein Tropfen danebenging und auf den blauen Pullover fiel.
"Ich hatte schon die Befürchtung, dass es mit ihren Bruder zusammenhängt."

"Nicht nur deshalb", wandte Alison ein. "Auch weil die Odyssey in letzter Zeit wenig dazu kommt ihrer eigentlichen Spezialität, nämlich Kommandomissionen durchzuführen und nur noch Feuerwehr spielt. Als sie das noch gemacht hat war auf ihr obwohl sie zur Taskforce gehört genug zu forschen. Wenn ich nicht forschen kann werde ich rastlos, deshalb hat es mich von der Odyssey weggetrieben."
"Da können sie sich mit ihrer neuen Chefin zusammentun.", bemerkte Richard. "Lt. M'rass war vorher auf der DEFENDER - B."

"Die Defender also, ich habe schon von ihr gehört aber keinen Kontakt. Insgesamt hatte die Odyssey wenig Kontakt zum Rest der Taskforce in den eineinhalb Jahren, da wir fast ausschließlich weit ab von Unity One operiert haben. Der Gipfel des Ganzen war dabei die Zerstörung des Infinity-Minenkomplexes Anfang des Jahres."
Richard nickte: "Klingt nicht gerade nach einer Mission wo man einen Wissenschaftler braucht."

Er räusperte sich: "Nur kommt ihre Versetzung zu einen eher ungünstigen Zeitpunkt für die Wissenschaftsabteilung der ESTRELLA."
"Sollte man meinen aber wir trafen aus so viele Probleme die einer Lösung bedurften das wir immer genug zu tun hatten." Bei Harris zweiter Bemerkung wurde Alison stutzig: " Wie meinen sie das ungünstiger Zeitpunkt?"

Rick zupfte kurz am Ärmel seines Pullovers und erklärte dann: "Ihr Bruder hatte einmalige Art, seine Abteilung zu leiten. Er hat viele kreative Köpfe versammelt und immer wieder mal ein Auge zugedrückt, wenn es um Protokollfragen ging. Er konnte sich das erlauben."
Er machte eine Pause: "Lt. M'rass ist eine andere Art Wissenschaftlerin. Einige aus der Abteilung haben daher Probleme ihre Autorität als Vorgesetzte zu akzeptieren. Und das sorgt für Schwierigkeiten. Vor drei Tagen hat es zum Beispiel einen Unfall in unseren Geolabor gegeben, der hätte vermeiden werden können, wenn man den Anweisungen von M'Rass gefolgt hätte."

Rick sah Alison direkt an: "Ich möchte ganz einfach vermeiden, dass sie als Gallionsfigur für eine Opposition zu M'Rass missbraucht werden. Das ist weder gut für sie noch für Lt. M'rass. Und erst recht nicht für das Schiff. Ich weiß, das Wissenschaftler hin und wieder Grenzen überschreiten. Aber wenn dabei sinnvolle Sicherheitsprotokolle missachtet werden und Personen verletzt werden. oder schlimmeres. Das kann ich dann nicht ignorieren. ich möchte ganz einfach solche Vorfälle wie im Geolabor vermeiden."

Alison musste lächeln. "Machen sie sich keine Sorge deshalb den persönlichen Ehrgeiz hat scheinbar komplett mein kleiner Bruder abbekommen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich nie die Leitung einer wissenschaftlichen Abteilung übernommen. Was den Punkt Sicherheit anbelangt so muss ich gestehen, dass ich manche Vorschriften für albern halte es diese aber nur nach Rücksprache biege. Denn das Leben meiner Leute ist mir dann doch wichtiger als das Ergebnis, etwas was mir Navina auf der Akademie klar gemacht hat."

Der erste Offizier seufzte erleichtert: "Das freut mich zu hören. Sie machen gerade auch meinen Job, etwas leichter."
Er lächelte verhalten: "Klar gibt es ein paar merkwürdige Regeln. Die habe ich auch schon gebogen. Aber die roten Marker in den technischen Skalen stehen eben nicht ohne Grund da."

Rick dachte nach: "Ich hoffe sie nehmen es mir nicht übel, das sich sie darauf angesprochen habe. Meine Regel 12  sagt: Vorbeugen ist besser als heilen."
"Keines Wegs. Wäre ich an ihrer Stelle und würde meinen Bruder kennen, hätte ich wohl dasselbe getan."
"Schön, dass sie das so sportlich nehmen."

Rick dachte kurz nach: "Weil wir von ihren Bruder sprechen, wissen sie ob er aktuell Forschung zu Quantenkryptografie betrieben hat?", fragte er wie beiläufig.
"Keine Ahnung, aber wundern täte es mich nicht. Heimlichtuerisch war er schon immer und es täte zu ihm passen, warum?"

Rick winkte ab: "Nach dem Unfall im Geolabor sind wir alte Projekte auf Gefahrenquellen durchgegangen und haben dabei eine alte Datei entdeckt, die ihr Bruder auf diese Wesie verschlüsselt haben könnte. War vermutlich nur eine Testdatei, um ein neues Verfahren zu prüfen."
Nachdenklich rieb sich Alison die Hände. "Nein das glaube ich nicht. Mein Bruder hat alles unwichtige ohne Umschweife gelöscht oder vernichtet. Eine Testdatei gehört da zweifellos auch dazu. Insofern gehe ich schwer davon aus, dass mehr dahinter steckt. Wenn sie wollen kann ich mir die Datei einmal anschauen, auch wenn ich wenig Hoffnung habe sie zu knacken. Das ist nicht mein Fachgebiet. Aber Versuch macht klug."

Rick überlegte seine Optionen. Er ging die Erklärungen von M'rass noch einmal gedanklich durch und traf dann seine Entscheidung: "Vielleicht später. Zurzeit versuchen wir noch das Projekt zu finden zu dem die Datei gehört. Aber wenn das keine Textdatei ist wie sie sagen, müssen wir unsere Suche ausdehnen. Hat Allister mit Ihnen über seine Arbeiten gesprochen?"
"Selten wie gesagt er war ziemlich heimlichtuerisch. Grade wenn es keine offiziellen Projekte waren und das riecht für mich sehr danach. Es kann also durchaus sein, dass er überhaupt keine Notizen dazu gemacht hat oder die Datei eben jene sind."

"Kein offizielles Projekt?" Rick unterdrückte ein ärgerliches Schnaufen. Wäre nicht schon vorher seine Neugierde geweckt gewesen, wäre sie es spätestens jetzt. Er musterte Alison. Konnte er sie wirklich in die Sache reinziehen. Bisher schien die Datei nur ein Rätsel zu sein. Doch mit jeden Informationsbröckchen, dass er dazu hatte, wurde die Sache immer merkwürdiger. Sein Instinkt sagte ihm, dass da etwas im Busch war.

"Dateien zu seinen offiziellen Projekten hat mein Bruder nie verschlüsselt. Dazu war er zu angeberisch und wollte allen zeigen wie gut er ist. Ich vermute sogar das die Datei auch gar nicht hätte gefunden werden sollen. Demnach war der ganze Unfall in diese Hinsicht sogar ein Glücksfall."
"Solange wir die Datei nicht knacken, werden wir es wohl nie erfahren.", sinnierte Rick. "Aber solange wir bezüglich des Erfolges nicht sehr sicher sind, sollten wir keinen Versuch starten. Wenn Ihnen aber etwas dazu einfällt, können sie gerne zu mir kommen."
"Natürlich. Sonst noch etwas?"
"Nein. das wäre es erstmal."

Mit einem letzten großen Schluck trank Alison den Rest ihres Tees der inzwischen merklich abgekühlt war. Das Gespräch hatte doch länger gedauert als sie erwartet hatte. Das schlimme war das sie jetzt mehr Fragen und Gedanken über ihren Bruder im Kopf hatte als ihr eigentlich lieb war. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht da war sich Alison sicher. Dem Commander schien es da ähnlich zu gehen.

"Commander Harris", sagte Alison zum Abschied und streckte ihm die Hand entgegen.
Rick stand ebenfalls auf und ergriff die Hand: "Lieutenant McMeredith, auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit."
"Auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit", bestätigte Alison lächelnd.
"Gut, dann lass ich jetzt noch den üblichen Chefspruch ab: Wegtreten."
"Wo ist ein Ball", fragte Alison mit einem Augenzwinkern, wurde aber schnell wieder ernst: "Verstanden Commander." Mit diesen Worten verschwand Alison zur Tür hinaus bevor Harris noch etwas sagen konnte.

Richard sah ihr nachdenklich nach. Wie sehr sich die Frau doch von ihren Bruder unterschied. Angenehmerweise. Aber ihre Infos zu Allister waren interessant, hilfreich und auch Besorgniserregend. Dass die Datei kein offizielles Projekt war, verkomplizierte die Suche nach jemanden der etwas darüber wusste. Möglicherweise gab es nur eine Person, die hätte helfe können. Doch die war tot.

Oddys und alex in „Verdachtsmomente?!“
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


 

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