Autor Thema: Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions  (Gelesen 7865 mal)

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David

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Aus aktuellem Anlass möchte ich hier einen Thread zum Thema Gewalt in FanFictions aufmachen.

Der ein oder andere von euch hat ja schon - das weis ich als Leser eurer Werke - Erfahrung mit diesem Thema.

Wie geht ihr mit diesem Thema um?
Gibt es Grenzen, die ihr nicht überschreitet?
Was geht in euch vor, wenn ihr euren Hauptcharakteren - besonders solche, an denen ihr sehr hängt - Leid, egal ob körperlich oder seelisch, zufügt?

Früher habe ich solche Szenen eher galant zu umschiffen versucht, aber mit der Zeit wurde ich mutiger.
Während ich in "Guardian Angel" auf Gewalt praktisch verzichten konnte, kamen in "Opferung" die ein oder andere Szene vor, die ich jedoch recht knapp gehalten hatte.
Der Leser bekam es zwar beim Lesen mit, aber es blieb eigentlich eher bei "Umschreibungen", "Andeutungen" oder nur sehr kurzen Sätzen, deren Inhalt aber eigentlich immer noch ziemlich harmlos waren.

Hier mal eine Schlägerei, da mal eine Kopfnuss.
Nichts weltbewegendes.

Seelische Leiden - Trauer, Wut, Verlust - das war weniger ein Problem und ging mir eigentlich immer schon leichter von der Hand, selbst leichter als eine banale Kneipenschlägerei (die ich übrigens eigentlich immer noch mal in einem Roman unterbringen möchte...

Jetzt - im dritten Roman - überschreite ich einige persönliche "rote Linien".
Mein weiblicher Hauptcharakter Mila wird eingesperrt, verhört, gefoltert und ich gehe wenig zimperlich mit ihr um.
Auch ihr eigenes Empfinden beschreibe ich dabei.
Schmerz, Wut, Verzweifelung, körperliche Leiden.

Ich muss gestehen, bei so manchem Satz hat sich bei mir selbst ein flaues Gefühl im Magen eingestellt.
Ich kann mir natürlich nur grob vorstellen, wie sich mein Charakter dabei fühlen muss, da ich keine Vergleichsbasis habe (Hammonia sei Dank!!), aber bei jedem Satz zittern mir die Finger auf der Tastatur.

Natürlich wird es auch weiterhin bestimmte Grenzen geben, die ich wohl nicht überschreiten werde - und das auch nicht will - aber dieser Roman hat doch die Hemmschwelle bei mir gesenkt und ich gebe - ohne zu beschönigen - zu.
Ich habe schon überlegt, diese Szenen wieder aus dem Dokument zu löschen oder zu entschärfen.
Aber das wäre nicht richtig, da ich auch darstellen möchte, auf was für Grausamkeiten Aliens - aber natürlich auch Menschen - kommen können, wenn man den Fehler begeht, die Freiheit und das Recht zugunsten einer "angeblich bedrohten inneren Sicherheit" zu opfern.

So, das war es von mir zu diesem Thema.

Jetzt seit ihr dran:
Eure Erfahrungen zu diesem Thema interessieren mich.
Wo zieht ihr die Grenze? Was geht euch durch den Kopf, wenn ihr eure Charaktere und speziell - eure Lieblingscharaktere - leiden lasst?

Ein Austausch hierüber dürfte - ohne Zweifel - sehr interessant werden.

Danke für eure Aufmerksamkeit.

Leela

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #1 am: 10.02.13, 20:50 »
Stell doch mal ein oder zwei Passagen, vielleicht mit Erklärendem Kontext, ein. Egal ob Du sie in der endgültigen Fassung wieder kürzt oder nicht.

David

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #2 am: 10.02.13, 21:07 »
Hm,... nichts für ungut, aber eigentlich mag ich es nicht, Passagen aus einem Roman zu veröffentlichen, bevor dieser fertig ist.

Außerdem müsste ich - wenn man die Regeln unseres Forums beachtet - diese Passagen eigentlich im 18er Bereich posten.
Aber das Passwort habe ich nicht mehr.

Wäre es in Ordnung, wenn ich dir die Passage stattdessen per PN schicke?

Dann verderbe ich auch niemanden die "Vorfreude" (oh, das klingt jetzt echt makaber), meinen Roman zu lesen, wenn er fertig ist, falls die entsprechende/n Person/en sich in diesem Thread auch zu Wort melden wollen.

Leela

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #3 am: 10.02.13, 21:19 »
oh, ok. Ja, dann komme ich auf die PN zurück. Danke. =)

Max

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #4 am: 10.02.13, 21:20 »
Allgemein zum Thema? Also in meinen Geschichten spielt körperliche Gewalt eine recht untergeordnete Rolle. Ich glaube, ich brauche sie nicht, um das zu erzählen, was ich erzählen möchte. Sollte es nötig werden, habe ich dennoch vor, nicht allzu explizit zu werden; zwar kann man sagen, dass es wichtig ist, die tatsächlichen Verhältnisse darzustellen, aber ich würde darauf bauen, dass beim Leser auch andere Möglichkeiten bestehen, Empathie und Sensibilität auszulösen. Dazu kommt, dass ich finde, dass in Krimis heutzutage viel zu viel auf Gewalt gesetzt wird und zwar in Form von Voyeurismus und das empfinde ich als unangemessen.

Alexander_Maclean

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #5 am: 10.02.13, 21:46 »
Tja. interessantes Thema.

Ich habe zugegebenermaßen bei mir selber gemerkt, das ich mehr und mehr die Kämpfernatur unterschiedlichster ausprägung als Figur einsetzte. auch bei den helden.

und da bin ich nicht zimperlich.
Elite Force 01 mit der geiselbefreiung ist da nur ein beispiel.

Aber eine persönliche Grenze gibt es dann doch bei mir.

Explizit beschriebene Gewalt gegen Kinder. Wenn Zivilisten daher von Antagonisten angeriffen werden, dann werden das nur Erwachsene sein.

Portfolio
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David

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #6 am: 10.02.13, 21:56 »
Aber eine persönliche Grenze gibt es dann doch bei mir.

Explizit beschriebene Gewalt gegen Kinder. Wenn Zivilisten daher von Antagonisten angeriffen werden, dann werden das nur Erwachsene sein.

Zustimmung. Das ist und wird für mich auch immer eine rote Linie sein und bleiben, die nicht überschritten wird.
  • Mord und Totschlag - okay bis eigentlich kein Problem - wie unten gesagt, Phaser ziehen, abdrücken und das Opfer wird atomisiert  :whistle
  • Schlägereien - gar kein Problem. So was ist ja eigentlich keine große Sache, wenn Tische und Stühle auf dem Kopf von jemanden zu Bruch gehen. Sieht man ja auch in Spencer/Hill Filmen :Base
  • Folter u.ä. - früher traute ich mich da nicht ran, aber jetzt habe ich solche Szenen zum ersten mal niedergeschrieben -> ja aber ab einem gewissen Punkt würde ich höchstens nur noch die körperlichen Folgen (Wunden, etc.) der Tat beschreiben, nicht aber die Tat selbst   :nuke
  • Rape-Szenen oder Gewalt gegen Kinder - NO GO !!  :nono
Ich denke, weiter als ich im aktuellen Roman gegangen bin, würde es bei mir auch nicht mehr gehen.
Allerdings stellt sich mir folgende Frage:

Warum haben manche Leute Probleme damit, ihren Charakteren körperliches Leid zuzufügen - welches man ja prinzipiell mit den Mitteln der Föderationsmedizin relativ problemlos beheben kann, aber die Hemmschwelle, jemanden mit einem Phaser niederzustrecken oder gar zu vaporisieren -> sprich: zu töten -> ist weniger ein Problem.

Nur weil es quasi "kurz und nahezu schmerzlos ist"?
Immerhin bestraft auch unsere reale Gesellschaft Mord schlimmer als Köperverletzung oder gar schwere Körperverletzung.
Eigentlich sehr seltsam - wenn ich das jetzt mal aus literarischer Sicht beurteile - auch wenn es natürlich irgendwo sinnig ist.

Verletzungen können heilen, aber wer tot ist, ist tot.

Nun ja, nur mal ein Gedankengang von mir.

=A=

Wobei ich jetzt auch wieder sagen muss - wenn ich mich an die ein oder andere Szene aus Lairis' "Resistance"-Reihe erinnere, dann denke ich nicht, dass ich härtere Szenen geschrieben habe, als unsere geschätzte Kollegin.  :klug

PS:
Ich weis, jeder von uns hat eine andere Hemmschwelle, aber würdet ihr aus euer Sicht sagen, dass meine o.g. Grenzziehung und die anderen Punkte in der Liste akzeptabel ist?

=A=

Ach und noch ein Punkt, den ich gerne mit euch erörtern würde:

Seht ihr das ähnlich?
Die Hemmschwelle zu Gewaltszenen hängt auch immer davon ab, um welchen Charakter es sich handelt.
  • (namenloser Statist)
  • Gast- oder Nebencharakter
  • Hauptcharaktere
  • Hauptcharakter, der auch in Teilen ein AlterEgo von euch ist

Hab ich recht? ;)

=A=

=A=

Okay, zum Glück habe ich diese Szene nun hinter mir.
Das muss ich ehrlich so sagen.

Aber nachdem ich sie noch mal durchgelesen habe, kann ich sagen, dass ich sie so akzeptieren kann.
Vielleicht hätte ich noch weiter gehen können - wenn ich meinen o.g. moralischen Kompass zu rate ziehe - aber das habe ich mich ganz ehrlich gesagt, nicht getraut.

Die Szene ist so - wie sie jetzt steht - akzeptabel... hart, aber noch klar im Rahmen meiner Grenzen.

Jetzt geht es weiter.
« Letzte Änderung: 10.02.13, 23:18 by David »

Leela

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #7 am: 11.02.13, 00:28 »

Zitat
Warum haben manche Leute Probleme damit, ihren Charakteren körperliches Leid zuzufügen - welches man ja prinzipiell mit den Mitteln der Föderationsmedizin relativ problemlos beheben kann, aber die Hemmschwelle, jemanden mit einem Phaser niederzustrecken oder gar zu vaporisieren -> sprich: zu töten -> ist weniger ein Problem.

Ich glaube es war schon Caesar der meinte 'es sei einfacher Leute zu finden die bereitwillig sterben, als Leute die andauernde Schmerzen geduldig ertragen'


Zitat
Ich weis, jeder von uns hat eine andere Hemmschwelle, aber würdet ihr aus euer Sicht sagen, dass meine o.g. Grenzziehung und die anderen Punkte in der Liste akzeptabel ist?

Sowas ist wirklich schwer zu sagen. Ich habe Deine Szene ja lesen dürfen.. und fand sie... nicht sehr heftig. Was ich so... als schlimmsten mit in Erinnerung habe was solche Szenen angeht, ist das was in "Verblendung" von Steig Larrson passiert. Ich habe erst die Tage wieder die Neuverfilmung gesehen und die Szenen sind auch da immer noch... sehr extrem. Wobei ich fast schlimmer finde was nicht geschrieben oder nur angedeutet wird... explizite und/oder ausufernde Gewaltbeschreibungen erzeugen bei mir eher keinen Effekt, als wenn vielmehr angedeutet wird. Ebenso finde ich psychische "Gewaltanwendungen" auf Personen teils deutlich schlimmer als physische Szenen.


Zitat
Die Hemmschwelle zu Gewaltszenen hängt auch immer davon ab, um welchen Charakter es sich handelt.
... Hab ich recht? ;)

Vermutlich nicht - zumindest nicht in der Wertigkeit. In meinen Augen können die Szenen mit aufsteigender Wichtigkeit der Figur... immer schmerzhafter werden, wenn es der Storie/Figur dient, also nicht zum Selbstzweck geschieht. Eine Neben- oder Randfigur auf möglichst brutale Weise zu misshandeln und das auch darzulegen ist, bis auf wenige Ausnahmen, in meinen Augen eher überflüssig und deswegen... nicht so... notwendig.

Visitor5

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #8 am: 11.02.13, 08:46 »
Zitat
Wie geht ihr mit diesem Thema um?

Grundlegende Einstellung:
Gewalt ist auf unserem Planeten allgegenwärtig, ob wir die Augen davon verschließen oder nicht!

In TOSG schildere ich einen Teil aus Darshas Leben, das weit davon entfernt ist die Bezeichnung „wohl behütet“ verdient zu haben. Nichts desto trotz ist diese Darstellung von Gewahlt nur ein Mittel zum Zweck.

Prinzipiell ist es so, dass Handlungen immer in einem konkreten Kontext zu sehen sind. Auf meine Geschichte bezogen heißt das, dass man Darshas Handeln nicht verstehen würde, wüsste man nicht, woraus ihr Leben bestand.
Ihre Irritation ist nur glaubhaft wenn der Leser sich ausmalen kann, was ihr auf der "Glorreichen Jagd", bzw. in ihrem bisherigen Leben, widerfahren ist.


Zitat
Gibt es Grenzen, die ihr nicht überschreitet?

Ich versuche gewisse Dinge nur anzudeuten und das ganze Ausmaß nicht plastisch vor dem geneigten Leser auszubreiten.
In TOSG gab es Szenen, die teilweise höchst vage formuliert waren: Darsha wurde z.B. in einer Szene von drei Piraten aufgegriffen. Sie bekam eine Schelle. Beim nächsten Einblick in ihr Leben, den ich dem Leser zugestand, stand sie dann schon unter der Dusche. Es war unnötig die Szenen dazwischen in allen Farben auszuschmücken. Ich denke es ist klar, dass sie vergewaltigt worden ist.

In "Monolog einer Vulkanierin (Silar/ Selan)" beschreibe ich zwar eine Prügelei - allerdings wird auch dort der Teil, den ich als zu brutal erachte, wieder nicht beschrieben - und was sind schon ein paar Prellungen gegen das, was eben nicht benannt wurde?

Ich versuche Details auszuklammern, wenn deren Beschreibung nicht zwingend nötig ist. Es reicht ja auch wenn der Leser weiß, was geschehen war.

Zitat
Was geht in euch vor, wenn ihr euren Hauptcharakteren - besonders solche, an denen ihr sehr hängt - Leid, egal ob körperlich oder seelisch, zufügt?

Ich denke es reicht zu sagen, dass ich mir "Indiana Jones und der Tempel des Todes" lange Zeit nicht angesehen habe, weil mir der Film "zu brutal" war, gerade wegen der Kinderarbeit.
In Kill Bill I war für mich die brutalste Szenen diejenigen mit Ishi-O-Ren, die als Cartoon gezeigt wurden - als Uma Thurman die "Crazy 88" abschlachtete - das wirkte schon so "hollywood-like", dass ich es als unrealistisch abtun konnte.

Ich würde nicht so weit gehen zu behaupten, ich würde mit meinen Charakteren "mitleiden", aber mir ist durchaus bewußt, was ich ihnen antue.

Crewman Koljakowa

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #9 am: 11.02.13, 11:54 »
Ich muss zugeben, es mag sich zwar komisch anhören, aber ich hab durchaus "Spaß" daran, ab und an meine Charaktere zu quälen. ;D

Gut, ich muss zugeben vor einigen Sachen würde ich dann doch zurückschrecken.
Doch im allgemeinen hab ich kein Problem damit es auch mal hart auf hart kommen zu lassen.

Was den Tod meiner Charas angeht, hab ich nur mit Nebencharakteren Erfahrungen. (Obwohl ich in ShortStorys durchaus am Ende mal die Hauptpersonen ins Gras beißen zu lassen.)

Verletzungen der Charas ist für mich jetzt kein Problem. Beispielsweise bin ich in der Situation, dass es der Hauptperson in einer Kurzgeschichte von mir bei einem Unfall im Maschinenraum eines Navy Schiffes das Bein völlig zerfetzt. Gut ich muss zugeben, ich habe bei der ersten Version ein bisschen "zu detailreich" geschrieben. Doch letztenendes bremse ich mich dann immer wieder und überarbeite sowas nochmal vor dem Hintergrund es nicht ganz so brutal zu beschreiben

Folter und Qualen? Naja, sofern es in die Story passt gehe ich damit auch nicht allzu zimperlich um. Wenn ich sowas schreibe kann es schon ziemlich brutal zugehen. Ich kann durchaus in solchen Szenen sehr einfallsreich werden. ;)

Psychische Probleme kommen allerdings bei mir öfter vor. Ich hab wirklich kein Problem damit Charaktere so zu quälen. Der Tod eines geliebten Menschen ist da nur ne Kleinigkeit. Es geht durchaus soweit, dass ein Charakter hilflos zusehen muss wie sein/ihr Geliebter Höllenqualen durchstehen muss. das ist natürlich schon eine ziemliche seelische Belastung.

Auch den Hintergrund eines Kriegsgeschädigten DominionkriegsSoldaten habe ich in meine Versatility Storys eingebaut. Schreckliche Alpträume von seinen schlimmsten Schlachten ist da noch ne "Kleinigkeit".

Also mit Gewalt hab ich kein allzu großes Problem. Ich meine, es ist ja nur geschrieben.
Ich gehe damit offen um weil es nunmal, leider ein "alltägliches Thema" ist.
Hier steh ich nun, Gott sei mein Zeug' ,blutig aber ungebeugt!


RPG Chara: Lt.JG Okana Ravenna OPS

David

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #10 am: 09.08.13, 01:24 »
*Staub wegpust*.

Um das Thema aus aktuellem Grund mal wieder aufzugreifen.
Ich plane in einem meiner Romane und auch in einem später folgendem, eine Schlägerei einzubauen.

Leider habe ich keinen blassen Schimmer, wie man so etwas beschreibt.
Hat da einer von euch Erfahrungen mit?
Wie sehr sollte man bei den einzelnen Aktionen (Kampfhandlungen) ins Detail gehen.

Um zu präszisieren.
Es geht mir eher um eine Kneipenschlägerei zwischen vier oder fünf Leuten, nicht um einen Zweikampf in einer Schlacht oder so.
Ich habe wirklich keinen Schimmer, wie ich das beschreiben soll, aber die Szene ist unverzichtbar für meinen aktuellen Roman.

Danke schon mal im Voraus für eure Tips.

Fleetadmiral J.J. Belar

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #11 am: 09.08.13, 01:40 »
Also ich habe zweimal eine Prügelei (jeweils in einer Kneipe) beschrieben. Zum einen in ST: UO - Origins 01 und zum anderen in ST: FREELANCER 01 "Thiefs and Smugglers" das ganze befindet sich bei beiden Geschichten fast am Anfang und ist nicht zu verfehlen. Vielleicht hilft dir meine Interpreation einer Kneipenschlägerei bei deinem Problem weiter, wenn du es mal gelesen hast.

Gruß
J.J.
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- Si vis pacem para bellum -

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David

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #12 am: 09.08.13, 01:43 »
Vielen Dank für den Vorschlag, JJ.
Falls ich - widererwartend - einfach nicht weiterkomme, lese ich mir diese Szenen notfalls mal vorab durch, um mich inspirieren zu lassen.
Aber das komplette Werk werde ich - beizeiten - natürlich dann auch lesen.

Danke.
Ich merke nämlich schon, ich tu mich sehr schwer damit, allerdings auch mit dem emotionalen Nachspiel für meine Charaktere...

Drake

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #13 am: 09.08.13, 09:55 »
Ich habe wirklich keinen Schimmer, wie ich das beschreiben soll, aber die Szene ist unverzichtbar für meinen aktuellen Roman.

Die konkrete Beschreibung hängt IMO stark davon ab, welchen Eindruck von den Kämpfern man vermitteln will. Ein angetrunkener "Normalo" wird ziemlich weit ausholende und bestenfalls schlecht gezielte Faustschläge verwenden, versuchen seinen Gegner zu packen und zu Boden zu bringen.
Ein trainierter und/oder erfahrener Nahkämpfer dagegen wird so wenig Zeit und Kraft wie möglich einsetzen und gezielt Schwachpunkte des Gegners angreifen um ihn sicher und permanent aus dem Kampf zu nehmen: Hals (Kehlkopf), Kniegelenke, Brustbein/Solarplexus, die Liste der möglichen Angriffspunkte ist lang, kann aber je nach Spezies unterschiedlich ausfallen.

Die Einbeziehung der Umgebung bietet sich ebenfalls an - z.B. die altbekannten Mittel, dem Gegner eine Flasche, einen Stuhl oder einen Billardqueue überzubraten, ihn Kopf voran einmal auf die Bar zu knallen, etc. pp..
Nur am besten nicht in die "Hollywood-Falle" tappen was das angeht - in der Regel steckt ein Mensch einen Schlag mit einer Flasche nicht ohne mit der Wimper zu zucken weg und jemand der einen Stuhl abbekommt bleibt danach am Boden (wenn er überhaupt jemals wieder aufsteht).

Zudem: Schlägereien (im Gegensatz zu Duellen unter Meistern oder dergleichen) sind "dreckig" und brutal. Ist eine Frage wie weit man unbedingt ins Detail gehen will, aber allein im Sinne des Realismus und der Immersion würde ich mich da mit unschönen Details nicht unbedingt zurückhalten.

Und ganz wichtig: Die Helden sollten auch etwas abbekommen. Und zwar nicht nur ein paar Schrammen (es sei denn man will ihre Fähigkeiten herausstellen), sondern "ernsthaftere" Verletzungen (die gebrochene Nase oder Rippen sind ein Klassiker).
Kleiner Tipp: Vor allem bei ungebremsten Faustschlägen ins Gesicht (viele Kanten und teilweise scharfe Knochen) besteht ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko für den Schlagenden selbst (u.a. aufgeschürfte/gebrochene Fingerknöchel).

Um ein Gefühl für den Ablauf und mögliche Aktionen zu bekommen kann ich nur empfehlen, sich möglichst viele Filmszenen von Schlägereien möglichst genau anzusehen. Und da vielleicht auch nicht unbedingt Superhelden- oder Kampfsportfilme, sondern eher etwas Bodenständigeres. Achte darauf, wie die Schläge ausgeführt werden und versuche testweise, das in Worte zu fassen. Dasselbe mit den Reaktionen der Geschlagenen (stecken sie den Schlag weg, stolpern sie oder gehen gar zu Boden?). Wenn du Bücher zuhause hast in denen Kampfszenen vorkommen kann es auch nicht schaden, den Stil des Autors dort mal auseinanderzunehmen.

Ich hoffe das alles hilft dir ein wenig weiter, ich bin da selbst kein Experte und müsste bei solchen Szenen auch immer erstmal stark grübeln und planen.

David

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Antw:Ein schwieriges Thema - Gewalt in FanFictions
« Antwort #14 am: 09.08.13, 12:31 »
Danke für deine Tips.
Ich werde mal schauen, wie ich das jetzt hinbekomme.

 

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