Autor Thema: RPG: Faras III Oberfläche  (Gelesen 29266 mal)

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TrekMan

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Antw:RPG: Faras III Oberfläche
« Antwort #60 am: 04.07.13, 18:04 »

2381, FARAS III, 07:00 Ortszeit

Es regnete nun in Strömen. Und die Sicht war schlechter als vorher. Philipp war enttäuscht keinen dieser Riesen auf diese Entfernung getroffen zu haben. Zwei der Fünf waren übers Dach verschwunden, während ihre Kammeraden sich todesverachtend vom Dach geschwungen hatten. Die Brüstung an der die beiden zuvor gestanden hatten, zeugte davon, dass er es zumindest mehrfach versucht hatte.
"Mist! Du schießt wie eine alte Frau. Du solltest mehr in die Schiesshalle gehen!", nörgelte er an sich selbst herum, während er das Dach noch mal absuchte. Schließlich senkte er seine Waffe und aktivierte den Kommunikator.
"Oestrow an Alle. Zwei haben sich zurückgezogen. Ich sie sie nicht mehr! An alle treffsicheren Schützen. Wenn wir zurück sind, gebe ich euch eine Runde aus!"
Wied er zuckte ein Blitz auf einen nahen Berggipfel herab und das Donnern übertönte jegliches Geräusch. Selbst den Wind der bereits den Regen in Böen über den Platz trieb.
Er war wieder im Krieg!


2375, Delaya Prime
Philipp erwachte nach einem ruhelosen Schlaf. Sein Arm pochte, seine Lippen waren Trocken und sein hals fühlte sich an, als hätte ein benecianisches Mastrodon, darin Samba getanzt. Er stemmte sich vom Tisch, auf dem er lag und ging zittrig zu seinem transportablen Nahrungsmittelreplikator, den jemand während er schlief aufgestellt haben musste.
"Ein Glas Wasser, 5 Grad kalt!"
Er trank gierig das Glas leer und bestellte sich daraufhin ein zweites. Als er das Zittern seiner Beine gestoppt hatte, verließ er den Raum und ging quer über den Korridor in die Kommandozentrale zurück.
"Ah, sie da von den Toten aufgestanden, Fähnrich", begrüßte ihn Lieutenant Xavier mit etwas Heiterkeit in der Stimme. Er war gerade hinter seiner Konsole aufgetaucht, an deren Innereien er offenbar gearbeitet hatte. Der junge Assistenzarzt, der ihn versorgt hatte, saß an seiner Konsole und blickte ihn sorgenvoll an.
"Melde mich zurück, Sir."
"Das trifft sich gut. Ihre Ablösung wollte gerade Essen gehen!", bemerkte der Missionsleiter und nickte dem Mediziner zu.
"Wie ist der Status, Sir?", fragte Philipp und lies sich auf den Stuhl fallen.
Xavier deutete mit dem Daumen zu Monitor auf dem die Hochebene zusehen war und die Jem'Hadar, deren verbliebene Schiff dort gelandet war um Nachschub auszuladen.
"Im Moment haben wir ein Patt, Fähnrich. Aber so wie es mir erscheint ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich daran machen durch die Vordertür einzubrechen."
"Und dann?"
"Wir warten erst gar nicht. Meine Jungs haben damit begonnen in der Raffinerie Ladungen anzubringen."
"Sie wollen die Anlage sprengen?"
"Ja, aber keine Sorge. Wenn hier alles hoch geht, werden wir bereits hier weg sein. Wie fit fühlen sie sich?"
"Es geht, Sir. Aber ich will auf keinen Fall, dass sie ihr Entkommen von meinem Zustand abhängig machen, Sir."
Xavier winkte ab: "Nonsens, Fähnrich. Entweder alle oder keiner. In etwa einer halben Stunde sind wir fertig. Dann werden wir durch das Abwassersystem am Boden des Gletschers abhauen. Eine kurze Rutschpartie. So gelangen wir auf das untere Plateau. Sind wir dort, sprengen wir. Danach wird es eine elende Kletterei haben das Wasser abgesperrt. Wenn wir Glück haben erreichen wir die im Tal befindlichen Pumpstationen und können uns dort einnisten bis Rettung kommt.
"Sie hoffen, dass die Sprengung alle Jem'Hadar mit nehmen wird?"
Xavier bekam einen entschlossenen Ausdruck: "Ich will verdammt sein, wenn mir einer der Bastarde durch die Lappen geht. Zur Sicherheit werden wir auch einen der Deuteriumlagertanks in die Luft jagen. Soll doch die ganze Hochebene zum Teufel gehen!"
"Das wird einen ganz schönen knall geben", bemerkte Oestrow.
Der Lieutenant nickte zustimmend: "Den wird man noch im nächsten Sektor hören!"

2381, FARAS III
Philipp ließ sich zurückfallen. Er wischte sich das Regenwasser aus dem Gesicht. Seine Kleidung war inzwischen von dem Dauerregen durchnässt. Mühsam kauerte er sich wieder unter den Sensorträger und blickte ab und zu durch das Okular seines Phasergewehrs hinüber zu dem Gebäude, dessen Hausherren sich nun doch gezeigt hatten. Die beiden geflüchteten Jem'Hadar waren verschwunden. Erst jetzt bemerkte Philipp den brennenden Schmerz an seiner Hüfte. Die gefährliche Situation und sein Adrenalin hatten alles überzeichnet. Er blickte an sich herab.
"Du schießt wirklich, wie alte Frau", bemerkte er leise und lachte hohl.
Mit der Gewissheit eines totgeweihten lehnte er sich an den Pylon zurück. Der Regen hatte ein Rinnsal gebildet, dass ihm von oben herab auf die Schulter tropfte.
"Jetzt haben dich die Brüder doch gekriegt", sagte eine wohl bekannte Stimme neben ihm. Lieutenant Xavier saß neben ihm und lächelte ihn an.
"Naja, aber wir sind ihnen damals entkommen. Es waren ein paar interessante Jahre."
"Für dich, Frischling."
Philipp erinnerte sich daran, wie Xavier sie alle in die abgesperrte Wasserleitung auf Delaya Prime, deren Durchmesser gute fünf  Meter maß einstiegen ließ. Die Sprengladungen waren verteilt worden und doch traf sie die Erkenntnis mit einem bitteren, Nachgeschmack, dass einer zurückbleiben musste,  um den Anderen die Zeit zu verschaffen, die dreihundert Höhenmeter durch die Röhre zu klettern und um dann das Wasser wieder anzustellen.  Xavier war damals geblieben.
"War es schlimm?", fragte Philipp, der spürte wie langsam sein Körper ausblutete. Der Schuss der Jem'Hadar hatte seine Oberschenkelarterie zerfetzt und mit jeden Herzschlag, mit jedem Atemzug, das Leben aus seinem Körper floss.
"Nein, aber es hängt von Dir ab, ob Du es empfangen willst oder nicht."
"Empfangen?"
"Das Geschenk der Erkenntnis!"
"Welche Erkenntnis?", Philipp bemerkte wie ihm die Sinne schwanden. Weit entfernt hörte er Musik. Ein Klavier oder Piano. Die Melodie kam ihm seltsam bekannt vor. Eine gefühlte Unendlichkeit später erkannte er das Stück, nach den deutlich lauter geworden war. Es war das Lied, das seine Mutter ihm stets spielte, wenn er als Kind traurig war. Getrennt von seinem Vater auf Grund eines Streits zwischen Vater und älterem Sohn. Der Wind rauschte plötzlich in seine Ohren und das Lied wurde durch eine Stimme ersetzt.
"Philipp … wo ist mein kleiner Junge?"
Er hörte die Stimme der Mutter, lange hatte er sie nicht mehr gehört. Sie ließ ihn sich entspannen
"Hier bin ich Mom", rief er und plötzlich hörte er auch die Stimme seines Vaters: "Philipp ich bin stolz auf Dich. Nichts was Du je getan hats oder tun wirst, wir ändern, dass Du mein Sohn bist. William wird das eines Tages einsehen und ihr werde Frieden schließen."
"Ich wollte es niemals, Dad. Aber ich habe erkannt, dass Du Recht hattest. William und ich haben uns inzwischen getroffen."
"Ich weiß mein Sohn und das macht mich sehr stolz. Komm nun, Philipp. Es wird Zeit zu gehen."
"Ja, Dad. … Ich komme …"
Philipp von Oestrow legte den Kopf in den Nacken und begann zu lächeln. Licht hatte ihn umfangen. Ihn in eine wohlige warme Decke gehüllt und noch während sein Körper die letzten Lebensfunktionen einstellte, tropfte ihm der Regen auf FARAS III ins Gesicht und die Blitze zuckten zum Salut.

 
Jesse wälzte sich im Schlamm. Betäubt von dem Scharmützel und überfordert von den Eindrücken brach er in Tränen aus. Sein Körper zückte durch die Kraft seiner Emotionen.
"Ich habe es Euch gesagt", rief er aus, und das verstörte Gesicht von Jasmin Sharp, zeigte die Verwirrung und Irrationalität dieser Situation. "Ihr habt mir nicht geglaubt", schrie er so laut, dass selbst M'Rass, deren Fell vom Regen durchnässt und von Match verklebt war. Seine Stimme nahm die eines Wahnsinnigen an. Mit einer Geschwindigkeit, die man ihm nicht zu getraut hätte, sprang er auf und warf er sein Gewehr fort. Begleitet von dem Getöse und Lichterschauspiel des Gewittersturms.
"Bleiben sie ruhig, McDougal, sie sind fort!", rief ihm durch das Getöse zu, aber der Donner war so laut, dass sich einige, einschließlich Jesse, die Ohren zu hielten.
"Sie werden mich nicht noch einmal kriegen. Nein, dieses Mal nicht!"
Sein Blick zeigte eindeutig den Glanz des Wahnsinns, aber bevor jemand etwas dagegen tun konnte hatte Jesse seinen Phaser gezückt und ihn gegen sich selbst gerichtet. Der Strahl hüllte ihn ein und sein Körper verschwand unter dem trommelnden Getöse von FARAS III.
« Letzte Änderung: 05.07.13, 08:58 by TrekMan »
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

Dieser Post vertritt meine persönliche Meinung. Sollte Inhalte oder Aussagen jemanden persönlich angreifen, so geschieht dies unabsichtlich. In dem Fall, bitte ich sich mit mir per PN in Verbindung zusetzen.

deciever

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Antw:RPG: Faras III Oberfläche
« Antwort #61 am: 04.07.13, 20:58 »


Hykes sicherte das Gewehr und blickte sich um, soweit es der Regen zuließ, war es wieder übersichtlich geworden.
Er lief wieder zurück zur Gruppe und fragte ob alles okay sei, er bekam positive Antworten.
Außerdem erreichte er Harris und die anderen, „Wir sollten rein oder wieder zurück zum Schiff, je länger wir draußen bleiben, desto höher die Gefahr erneut angegriffen zu werden.“

Alexander_Maclean

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Antw:RPG: Faras III Oberfläche
« Antwort #62 am: 08.07.13, 15:08 »
   


Commander Harris wollte etwas auf die Frage des Chefingenieurs erwidern, aber dann kam schon Lt. Voran angelaufen. Aus dem ganzen Benehmen der Bajoranerin erkannte Rick, dass sie was Wichtiges von ihm wollte.
„Wir reden später, Commander.“, beschied er Hykes und winkte Ynarea zu sich.

Die drei Offiziere schritten beiseite: „Was ist los?“, fragte der Erste Offizier.
„Erstens, das dritte Wesen geht auf meine Kappe.“, begann Laren.
„Aber es gibt da noch ein Problem. Zwei konnten entkommen.“
„Du hast doch nur drei gemeldet.“, erwiderte Ynarea.
„Ja. Die Meldung von Lt. Oestrow war korrekt. Es waren fünf. Die anderen beiden habe ich nicht gesehen.“, erklärte ihre Stellvertreterin. „Trotz HND im IR Modus. Die beiden haben uns auch beschossen und sich eben auch zurückgezogenen.“

„Dann waren das keine von diesen Wesen.“, schlussfolgerte Commander Harris: „Die hätten sich nie zurückgezogen, aber auch keine Waffen benutzt.“
„Wir haben bei dem ersten keine Waffe gefunden.“, schränkte Lt. Tohan ein. „Heißt aber nicht dass sie keine nutzen.“
„Diese Biester sind Waffen auf zwei Beinen.“, erklärte Richard. „Die brauchen keine. Außerdem scheint ihr Hirn für so etwas nicht ausgelegt zu sein. Und dann wäre noch der Rückzug. Das passt nicht.“

Lt. Voran nickte: „Das dachte ich mir auch Boss. Was mir aber noch mehr Gedanken gemacht hat, war die Tatsache, dass sie bei Infrarot nicht auftauchten.“
„Und zu welchen Schlussfolgerungen bist du gekommen?“, wollte der Angesprochene wissen.
Die Bajoranerin holte tief Luft: „Ich habe drei Theorien. Erstens verbesserte Tarnung. Und etwas mehr Grips.“
„Könnte das bekannte Standard Jem‘Hadar Modell sein.“, bemerkte die Sicherheitschefin. „Aber da passt der Rückzug auch nicht ganz. Oder es ist ein weiteres eigenes Modell.“

„Das zweite wäre eine Kaltblüterspezies.“, fuhr Laren fort.
„Damit wären wir bei den Gorn.“, überlegte Richard. „Würde Sinn machen. Wenn das wirklich Wissenschaftler der FDC sind, haben die sich vielleicht von ihren Liga Freunden Verstärkung geholt. Aber Gorn sind nicht gerade dafür bekannt, dass sie sich zurückziehen.“
„Und dann wären da die Waffen. Die passen nicht zu Gorn.“, bemerkte Ynarea.
„Die können sie sich irgendwo besorgt. Vielleicht sind es auch keine offiziellen Ligatruppen sondern Söldner.“, überlegte Lt. Voran.

„Und als drittes wären da die Breen.“, ergänzte sie.
„Breen?“, entfuhr es ihren Kollegen unisolo.
„Naja, die Schutzanzüge. Wer weiß, was die alles abhalten.“, erklärte die Bajoranerin. „Und die sollen ja für angenehme Kühle sorgen. Auf Breen soll es ja kalt sein. Würde daher erklären wieso ich sie nicht gesehen habe.“
„Sagt man.“, erwiderte Rick. „In einigen Bars habe ich Gerüchte gehört, dass die Heimatwelt der Breen ein Ferienparadies wie Risa sein soll. Aber die Breen haben nichts mit der Liga zu tun. Und würden normalerweise auch keine gemeinsame Sache mit Cardassianern machen. Aber vielleicht ist es ein Überbleibsel aus dem Krieg.“

„Wer immer das war, er kann wiederkommen.“, Ynarea dachte in solchen Dingen sehr pragmatisch. „Was machen wir, Rick?“
„Commander Hykes will das wir umkehren.“, erklärte der erste Offizier. „Aber da wären ja noch die Geschütze. Die schießen uns den Hintern weg, wenn wir den Heimflug antreten.
Sein Gesichtsausdruck wechselte plötzlich zu einen als müsste er eine bittere Pille schlucken. Dann verhärtete er sich: „Außerdem kneife ich nicht gleich, nur weil es schwierig wird. Oder ich eine Übermacht gegen mich habe.“

Dann wurde wieder etwas entspannter: „Aber wie seht ihr das?“
„Solange die Geschütze online sind, können wir nicht weg.“, stimmte die Sicherheitschefin ihm zu.
„Wir müssen rein.“
„Mir gefällt es zwar nicht, dass wir hier so auf dem Präsentierteller sitzen.“, erklärte Lt. Voran. „Aber den ersten Angriff haben wir ohne eigene Verluste abgewehrt. Das sollte die Jungs erstmal von weiteren Unfreundlichkeiten abhalten. Denn ich bin der Meinung, wenn sie uns hätten erledigen wollen, hätten sie es auch getan.“

„Wobei unter normalen Vorrausetzungen hätten die drei Wesen enorm viel Schaden anrichten können.“, bemerkte Rick warnend. „Wir haben sie auf den falschen Fuß erwischt, da wir diese Dinger erledigen können.“
Dann dachte er nach: „Dadurch haben wir zur Zeit die Initiative. Die möchte ich gern behalten. Also setzen wir sie unter Druck. Wenn wir in die Basis eindringen, zwingen wir sie ihre Forschung zu beschützen.“

Yanrea nickte: „Ich stimme zu. Und in den Korridoren sind wir gegen die Biester überlegen. Ausgehend von dem Angriff haben die nicht allzuviele bewaffnete Wachen. Mit denen sollten wir auch klarkommen. Schwierig könnten nur massive Angriffe von mehreren Seiten werden, Korridorkreuzungen, große Räume mit mehreren Zugängen.“
Richard nickte: „Jap, so was kann knifflig werden. Aber mit etwas Vorsicht werden wir nicht so einfach in eine Falle tappen.

Der Commander richtete sich auf seine 1,78 auf: „Also legen wir los. Oder wie es mein Cousin sagen würde, Rock’n‘Roll.“
Auf die entgeisterten Blicke seiner Kolleginnen ergänzte er nur: „Fragt nicht.“
Ynarea nickte nur Voran Laren bemerkte noch: „Trödelt aber nicht rum.“
Mit einen theatralischen Seufzen entgegnete der Commander: „Ja, wir lassen die Souvenirstände und die Stationsbar aus.“

Rick und Ynarea begaben sich zur freien Fläche nahe des Eingangs. Mit einem lauten Pfiff rief Rick das Team zusammen. Als alle das waren erklärte der Commander: „Trotz des Angriffes, werden wir wie geplant mit der Mission fortfahren. Außerdem können wir sowieso nicht weg, wegen der Disruptorgeschütze.“

Der Mann ließ seinen Blick über die Gruppe schweifen. „Wir werden vorsichtig sein und unsere Fähigkeiten und Talente dafür gebrauchen, dass wir alle heil hier rauskommen. Daran hat sich nichts geändert.“
Er machte eine Pause: „Wir werden nacheinander in vier Gruppen vorgehen. Die erste Gruppe besteht aus den Petty Officers Abbot, Adonial und Xech’Ev’Ko, sowie Crewmen Crown. Die zweite Gruppe sind die Lieutenants Tohan und M’Rass, Commander Hykes und ich. Danach folgen Dr. Madison, die Lieutenants MacDougal und Okana sowie Ensign Sharp. Rückendeckung geben Ensign Velas, Junior Chief Jocen, Petty Officer Jukowa und Crewmen Yoshida.“

Der Mann nahm sein Gewehr vom Rücken: „Abmarsch Leute.“

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Antw:RPG: Faras III Oberfläche
« Antwort #63 am: 14.07.13, 19:54 »
[...]Sein Blick zeigte eindeutig den Glanz des Wahnsinns, aber bevor jemand etwas dagegen tun konnte hatte Jesse seinen Phaser gezückt und ihn gegen sich selbst gerichtet. Der Strahl hüllte ihn ein und sein Körper verschwand unter dem trommelnden Getöse von FARAS III.



Kalter Regen tropfte Jasmine in die Augen. Sie begann unkontrolliert zu zittern, während sie fassungslos dorthin starrte, wo McDougal eben noch gestanden hatte. Ekel überkam sie wie eine Woge und auf einmal wurde ihr schlecht. Sie schmeckte Galle und glaubte sich übergeben zu müssen. Plötzlich war sie nicht mehr in der Lage sich auf den Beinen zu halten. Sie ließ sich auf die schlammige Erde fallen, hustete, schluckte Wasser, hustete erneut, erbrach sich aber nicht, was die Sache irgendwie schlimmer machte. Sie schloss die Augen, wartete bis die Übelkeit wieder verging, spürte, die FEuchtigkeit, die ihr in die Uniform rann, die Kälte des Untergrundes. In dem nassen Matsch sanken ihre Hände komplett ein.
Sie musste erneut husten.
Der Regen war jetzt wie eine undurchdringliche Wand aus Wasser; er prasselte auf die Dächer der Runabouts, rauschte dröhnend durch die Felslandschaft und sammelte sich wie ein Sturzbach im Tal. Auf dem ausgedörrten Boden konnte das Wasser nicht versickern. In wenigen Minuten würde hier alles überschwemmt werden. Wieder donnerte es, ein Blitz zuckte grell zur Erde und erhellte den Bereich. Dann herrschte wieder Halbdunkel.
Jasmine erhob sich auf die Knie, schlang die Arme um den Oberkörper. Ihre Zähne klapperten, und ihre Unterlippe begann zu zittern. Sie konnte nichts dagegen unternehmen und begann zu schluchzen.
Jemand trat neben sie, eine große, schwarze Gestalt. Dann spürte sie das Gewicht einer felligen Tatze auf ihrer Schulter. Jasmine sah zu M’Rass hoch. Die Caitianerin starrte ebenfalls dorthin, wo McDougal sich das Leben genommen hatte. M'Rass sagte kein Wort. Jasmine kam es vor, als wirke sie um Jahre gealtert. Etwas in ihrem Blick hatte sich verändert, war hart und distanziert worden. Vielleicht nur für den Moment, vielleicht für immer.
Jasmine versuchte etwas zu sagen, biss sich aber auf die Zunge, schmeckte Blut. Sie fühlt sich töricht und unbeholfen. Alles war viel zu schnell geschehen.
McDougal...
Es war ein Fehler gewesen, ihn mitzunehmen. Er hatte psychologische Probleme gehabt, jeder hatte die Anzeichen sehen können. Jeder. Besonders Jasmine. Sie hatte in den vergangenen Stunen am intensivsten mit ihm gearbeitet. Es hätte ihr auffallen müssen. Aber sie war so sehr mit den Vorbereitungen beschäftigt gewesen... so sehr bemüht gewesen, alles richtig zu machen..., dass sie sich allem anderen Versperrt hatte. Vor allem gegenüber den Problemen eines Mannes, mit dem im Astrometrielabor aneinandergeraten war. Danach hatte sie sich bemüht ihn zu meiden. Paradoxerweise machte die Tatsache, dass Jasmine ihm gegenüber nach dieser Sache eine gewisse Abneigung empfunden hatte, alles nur noch schlimmer. Es war schlimmer, als wenn McDougal ein enger Freund gewesen wäre. Jasmine hatte das Gefühl, dass McDougals Tot ihre Schuld war, ihre allein, ein letzter Tadel des Vorgesetzten dem Neuling gegenüber, und das war mehr, als sie vertragen konnte.
M’Rass verstärkte den Druck auf Jasmines Schulter, als könne sie die Gedanken der jungen Frau lesen, und ihr auf selbem Wege antworten: Nicht deine Schuld. Aber Jasmine wollte es ihr nicht glauben, wollte sich selbst so schnell nicht vom Haken lassen. Niemand sagte etwas. Jasmine und M'Rass schienen in eine Art stille Andacht gefallen zu sein. Dann, Minuten, oder vielleicht auch Stunden später, löste M’Rass die Berührung, drehte sich um und ging zu den anderen zurück. 
Jasmine blieb noch einen Moment. Sie wusste nicht, was sie jetzt machen, wie sie mit McDougals Tod umgehen sollte. Sie konnte das nicht so einfach wegstecken, nicht so einfach weitermachen wie M'Rass. Die Trauer drohte sie zu übermannen. Wieder zitterte ihre Unterlippe. Sie schniefte und sie hätte es liebend gerne auf die Kälte geschoben.
Später, sagte ihr eine leise, innere Stimme. Es gibt einen Ort und eine Zeit für Trauer. Und die ist nicht jetzt. M’Rass weiß das. Du weißt das auch. Handle entsprechend. Es war ihr Sternenflottentraining, das einsetzte. Konzentrier dich auf das, was du gelernt hast.
Jasmine wischte sich über die Augen, strich nasse Strähnen aus ihrem Gesicht. Sie zwang ihre Atmung zur Ruhe, richtete sich auf wackligen Beinen auf. Vorsichtig ging sie ein paar Schritte. Ein Fuß vor den anderen, bis sie sicher war, dass ihre Beine gehorchten. Ihr Gewehr lag ein paar Schritte entfernt im Schlamm. Jasmine hob es auf und gurtete es wieder über die Schulter. Dann prüfte sie ihre restliche Ausrüstung. Tricorder, Gürtel, alles vorhanden. Gut. Als Jasmine zu den anderen Trat, war sie noch immer benommen, leicht weggetreten. Aber sie funktionierte. Für den Moment.
« Letzte Änderung: 14.07.13, 20:00 by Star »
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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Lairis77

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Antw:RPG: Faras III Oberfläche
« Antwort #64 am: 16.07.13, 15:48 »


Fassungslos und wie in Zeitlupe beobachtete M’Rass, wie ein gleißender Energiestrahl ihren Kollegen einhüllte, bis sein lebloser Körper auf dem schlammigen Boden aufschlug.
„Jesseeee!“, brüllte die Caitianerin entsetzt.
Verfluchte Bestien! , ging es ihr durch den Kopf, denn von ihrem Blickwinkel aus konnte sie nicht erkennen, dass der Mann seine Waffe auf sich selbst gerichtet hatte. Der Feind hatte längst aufgehört, zu feuern, doch M’Rass weigerte sich, zu glauben, was sie tief im Inneren wusste.

Ohne lange zu überlegen, sprintete sie auf allen Vieren los, jeder einzelne Muskel war von der Angst getrieben, dass sie McDougal nicht rechtzeitig zu Hilfe kam. Wenn er zu schwer verletzt war, wenn Amelie nicht rechtzeitig bei ihm sein konnte … zu viele Gedanken, zu viele überflüssige Gedanken …

Als M’Rass zu McDougal stürzte und sich über ihn beugte, voller Horror und vager Hoffnung, übertraf die Realität ihre schlimmsten Erwartungen.  McDougals Blick war starr in den schwarzen Gewitterhimmel gerichtet, die Augen leblos wie trübes Glas. Der Phaserstrahl hatte ein schwarz umrandetes Loch in seinen Brustkorb gesprengt, durch das locker ein Springball passte.
M’Rass presste die Hände vor den Mund und spürte einen dicken Kloß in Hals. Tränen liefen ihr über das ohnehin schon nasse, pelzige Gesicht.
Kein Zweifel, Dr. Madison würde dem Mann nicht mehr helfen können. Niemand konnte ihm mehr helfen.
Doch das Schlimmste erkannte die Caitianerin erst auf den zweiten Blick: Den Phaser in seiner Hand. Der Winkel, in dem er die Waffe mit seinen steifen, toten Fingern hielt … McDougal hatte sie nicht auf einen Jem’Hadar gerichtet – sondern auf sich selbst.

Mit dieser Erkenntnis setzte M’Rass‘ Verstand aus. Sie stieß einen markerschütternden Schrei aus, der erst wie das Gebrüll einer Löwin, dann wie das Kreischen einer rostigen Säge klang.
„Du Vollidiot!“, stieß sie hervor. „Denkst du, ich habe dir das Leben gerettet, damit du dir einfach die Innereien wegpustest? Du elendiger, dummer …“ Der Rest der Worte ging in einem Schluchzen unter. 
Ihren Krallen schlugen, in blinder Wut über die eigene Hilflosigkeit, immer wieder in den nassen Steinboden, rissen dem toten McDougal die Uniform und Haut in Fetzen.
Dann, schlagartig, erwachte die Caitianerin aus ihrer zerstörerischen Trance, starrte mit einem weiteren Schluchzer auf ihre blutigen Hände und die übel zugerichtete Leiche ihres Kollegen.
„Es tut mir Leid, es tut mir so Leid …“, stammelte sie, schlich mit eingezogenem Schwanz langsam rückwärts, fiel auf die Knie, zurück in den Schlamm.

Da bemerkte sie Jasmine Sharp, die neben ihr kauerte, und zitternd auf den Punkt starrte, wo McDougal zusammengebrochen war. 
Zum ersten Mal war sie dankbar für den prasselnden Regen, der binnen weniger Minuten das Blut von ihren Krallen wusch.
Das arme Mädchen war schon verstört genug.
Unfähig, die richtigen Worte zu finden, legte sie eine pelzige Hand auf die Schulter der jungen Frau. Ihr tröstendes Schnurren wurde vom Donner verschluckt, nach wenigen Augenblicken verstummte es gänzlich.

Jasmine schien sich langsam zu beruhigen, doch die Caitianerin entdeckte noch mehr als Fassungslosigkeit und Trauer in ihrem Blick.
Selbstzweifel? Schuldgefühle?
Die waren auch M’Rass nicht fremd. Sie hätte merken sollen, dass mit Jesse etwas nicht stimmte, hätte ihn gar nicht erst mitnehmen dürfen …
In menschlicher Art legte sie einen Arm um Jasmines Schultern und spürte, dass die junge Frau immer noch heftig zitterte.
Für einige Augenblicke saßen sie wortlos im Matsch, verbunden in stiller Trauer starrten sie in den Regen, der M’Rass Fußspuren und die Fetzen von McDougals Uniform wegspülte.

Vergänglichkeit.

Und eine Stimme aus der Ferne, eine bekannte Stimme … M’Rass glaubte ihren Namen zu hören und  kehrte schlagartig in die Realität zurück.
Ensign Sharp schien immer noch in ihrer Innenwelt versunken, doch sie besaß auch nicht so gute Ohren wie eine Caitianerin.
M’Rass konzentrierte sich, filterte die Stimme aus Donner und Regen heraus – da richtete sich ihr Oberkörper kerzengerade auf.

„Tohan an M’Rass. Ich wiederhole: wir machen uns jetzt bereit zum Abmarsch.“


Die Caitianerin tastete automatisch nach ihrem Kommunikator, um zu antworten, doch da war … nichts.
Erschrocken sprang sie auf, blickte an sich herab – und fauchte vor Ärger. Ihr Kommunikator war verschwunden. Sie hatte ihn verloren – wahrscheinlich irgendwo neben McDougals Leiche. Oder als sie dem Phaserfeuer ausgewichen und in die Grube gefallen war.
„Ensign, mein Kommunikator ist irgendwie verschütt gegangen, ich muss ihn unbedingt wiederfinden, zum Glück hab ich eine Ahnung, wo er ist … Möchten Sie mir suchen helfen oder hier bleiben?“ Mit diesen Worten drehte sie sich zu Sharp um.
Doch das Mädchen schien sie gar nicht wahr zu nehmen. Beide Arme um die Knie geschlungen, rührte sie sich nicht vom Fleck. M’Rass begann sich Sorgen zu machen.
Sie atmete tief durch. „OK, bleiben Sie hier. Ich bin gleich wieder für Sie da, dann gehen wir erst mal zu den Anderen.“
Immer noch keine Reaktion von Sharp.

Ynarea wiederholte ihre Aufforderung zum zweiten Mal, klang nun deutlich ungeduldiger - aber es mischte sich auch Besorgnis in ihren Ton.
M’Rass klappte die Ohren nach vorn, ortete das Signal – dann sprintete sie los.
Nach einigen Minuten intensiven Studiums der pfützenübersäten Einöde entdeckte sie ein kleines, silbrig schimmerndes Metalldelta im Schlamm, nicht weit von McDougals leblosem Körper.
M’Rass vermied es, hinzusehen, schnappte sich stattdessen ihren Kommunikator und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. „Ich komme sofort!“, antwortete sie der Sicherheitschefin.

Dann dachte sie an Sharp und blickte smit einem flauen Gefühl über ihre Schulter. 
Doch was sie sah, überraschte sie: Das Mädchen folgte ihr. Zwar langsam und auf wackeligen Beinen, aber hoch erhobenen Kopfes und entschlossen, sich an ihr ein Beispiel zu nehmen.
M’Rass erfüllte diese Haltung mit Stolz. Sie erkannte, dass die junge Frau weder gestützt noch bemuttert werden wollte – also ging sie langsam vor, blieb immer mal stehen und wandte den Blick, bis Sharp sie eingeholt hatte.

„Entschuldigung, wir wurden angegriffen“, sagte sie zum Lt. Tohan. „Ich hatte meinen Kommunikator verloren – und McDougal …“
Die Stimme der Caitianerin versagte.
Ynarea musterte sie alarmiert.
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


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Antw:RPG: Faras III Oberfläche
« Antwort #65 am: 06.08.13, 20:37 »
Ravenna hatte sich die gesammte Zeit bedeckt gehalten. Alle gingen geschäftig ihrer Arbeit nach, so geschäftig, dass sich die junge Frau ganz nutzlos vorkam. Was sollte sie auch machen? Alles was sie konnte war hier gerade unnütz. Sie würde den Wissenschaftlern nicht helfen können beim scannen des Komplexes, genau so wenig wie den Sicherheitsleuten oder dem Kommandoteam um Commander Harris.
Also stellte sie sich zwischen die beiden Shuttels und kramte in ihrer Tasche herum. Irgendwann wurde sie fündig und zog ihren Tricorder hervor um wenigstens so auszusehen als würde sie etwas unglaublich wichtiges tun. Im Grunde tat sie dies auch. Sie versuchte sich selbst davon zu überzeugen dass es hier überhaupt nichts gab wovor sie Angst haben müsste und dass sie diese Mission mutig durchziehen würde, denn das war im Moment das wichtigste. Sie stellte ihren Tricorder auf wahlloses Scannen und sah sich um. Kleinere Sicherheitstrupps stießen gerade in das innere der Basis vor, andere patrullierten auf dem Landeplatz hin und her.
Raven verlor sich aus der Entfernung in den unbekannten Gesichtern und seufzte. Irgendwann bleib der Blick ihrer durchdringend blauen Augen an einem jungen Mann hängen, der gerade auf Dr.Madison zu kam. Sie stand etwas abseits des Geschehens, ähnlich wie Okana, doch sie hatte noch jemanden dabei. Der junge Sicherheitsbeamte blieb bei den beiden Frauen stehen und händigte der Ärztin ein Phasergewehr aus. Dann drehte er wieder um und patrullierte weiter, dabei kam er in ihre Richtung und ihre Blicke trafen sich. Der junge Mann hatte pechschwarze Locken, die keck in sein Gesicht fielen und seine klaren Augen noch umrahmten. Er lächelte dem jungen Lieutenant zu. Raven wusste nicht was sie tun sollte und erwiderte diese Geste etwas unsicher, schließlich kannte sie ihn nicht.
Schnell wandte sie sich zur Seite und nahm ihr Gewehr von der Schulter. Sie tat so als würde sie es sich genau ansehen, damit er ja nicht auf die Idee kam noch näher zu kommen. Die junge Frau blinzelte herab auf die Waffe, die ihr eher Angst machte als ihr Sicherheit zu geben. sie hatte mit solch schwerer Bewaffnung erst ein oder zwei mal im Training geschossen, solch ein Gewehr aber noch nie im Einsatz geführt. Und natürlich hoffte Ravenna es heute auch nicht benutzen zu müssen.

Die junge Frau stand einige Minuten beinahe regungslos dort und starrte auf den Boden, als es anfing zu schüttel wie aus Eimern. Es war immer noch windig und kalt, doch nun kam auch noch Regen und die ersten Ausläufer eines riesigen Gewitters auf. Blitze zuckte in der Ferne hin und her und selbst jetzt konnte man schon das tiefe, bedrohliche Grollen hören.
Plötzlich sah Ravenna aus dem Augenwinkel wie sich etwas auf dem Dach der Trinidad bewegte und schon waren die ersten Schüsse zu hören. Die Bajoranerin vernahm nur wie Oestrow dem Commander etwas zu rief und alle aufgeregt angerannt kamen, als sie sich panisch umsah. Durch den dichten Regen war die Sicht sehr getrübt und sie nahm nur wahr, dass drei große Gestalten auf dem Shuttel standen und auf die Leute des Bodentrupps feuerten. Sie machte ein panisches Geräusch und kniff für einige Sekunden die Augen zu, ehe sie ihr Gewehr zumindest annähernd schussbereit hielt. Erneut kniff sie die Augen zu und versuchte sich zu beruhigen.
Auf einmal spürte sie wie jemand eine Hand auf ihre Schulter legte und sie kräftig, aber trotzdem sehr behutsam zurück zog.
"Es ist keine gute Idee in einem Kampf einfach da zu stehen und die Augen zu zu machen, Lieutenant..... Das macht sie zu leichter Beute."
Es erschreckte Raven so sehr, dass jemand nun hinter ihr stand, dass sie nach vorne sprang. Die junge Frau rutschte auf dem nassen, morastartigen Boden aus und landete auf dem Hintern. Sie drehte sich um und erstarrte in der Hälfte ihrer Bewegung als sie den jungen Mann von eben erkannte. Er hatte sein Gewehr in der Hand und sah sie leicht verwirrt an.
Plötzlich schlug direkt neben den beiden eine Salve der Angreifer ein. Der blick des menschlichen Sicherheitsbamten verfinsterte sich. "Aufstehen, jetzt! Und dann ab hinter mich!" befahl er so, dass es eindeutig keinen Platz für Wiedersprüche lies, jedoch auch so freundlich und sanft, dass es sie nicht verschreckte.
Sofort sprang sie auf und kam zu ihm. Der junge Mann stellte sich aufrecht vor ihr hin und deckte sie mit seinem Körper. Er zielte auf die Angreifer, doch schoss nicht, da er sowieso nicht getroffen hätte.
Einige Augenblicke später war alles vorbei und der junge Mann drehte sich zu Raven um. Er streckte ihr die Hand entgegen. "Nathan Abbot, Lieutenant..." stellte er sich vor. Dann zog er sie von den Shuttels weg in Richtung der Anlage. Etwas am Rand blieb er mit ihr stehen und sah sie an. "Alles in Ordnung....?"
Die junge Frau nickte und sah sich um. Anscheinend ging es allen gut. Auch Nathan sah sich durch den dichten Regen um. Beide sahen einen kleinen Hang herunter wo Lieutenant M'Rass und zwei weitere Personen, die Ravenna nicht genau identifizieren konnte. Es gab ein lautes Gespräch zwischen ihnen.
Plötzlich geschah etwas schreckliches. Die dritte Person zog seinen Phaser hervor und schrie einige Sachen, die Abbot anscheinend besser verstand als Ravenna selber.
Der junge Mann zog sie zu sich, sodass sie an ihn gedrückt wurde. "Scheiße..... Nicht hingucken....!!!"
Die junge Bajoranerin realisierte erst jetzt was vor sich ging. Sie sog erschrocken die Luft ein als sie hörte wie ein Phaser betätigt wurde.
Entsetzt krallte sie sich förmlich an den jungen Mann der sie schützend in den Armen hielt. Nathan kannte sie nicht, aber er spürte genau wie verletzlich die junge Frau war und dass er sie schützen musste. Sie tat ihm leid.
"Jesseeee!" hörte sie M'Rass schreien.
"Lieutenant..... Es ist besser wenn sie jetzt mitkommen...." Sanft schob er die junge zitternde Frau in Richtung von Commander Harris, der gerade die Teams zusammenstellte, da man jetzt schnell in den Komplex verschwinden musste.
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Alexander_Maclean

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« Antwort #66 am: 29.11.13, 19:06 »
Ohne ein Wort zu sagen, leif Ynarea zu der lLeiche und besah sich die sterblichen Überreste. Commander Harris, der ihr gefolgt war, sah sich um. Er sah die entsetzten Blicke der Außenteammitglieder und wollte schon fragen was passiert war, als Ynarea ihn zu sich rief: „Boss, kommst du mal.“

Der Commander merkte an der Stimme der Trill das etwas faul war und hockte sich neben sie: „Was ist los?, fragte er leise.
„Sieh dir mal die Leiche an. Was denkst Du?“
„Leichte Kratzspruren, aber so was ist nicht tödlich. Die Todesursache ist die Brandwunde hier. Er wurde von einer Strahlenwaffe getroffen.“
„Würde ich auch sagen.“ Bestätigte die Sicherheitschefin. „Die Spuren sehen nach Phaserverbrennungen aus.“
Rick sah sich um: „Friendly Fire?“

Ynarea schüttelte mit dem Kopf: „Ich weiß nicht. Wie du bereits sagstest. Das mUster ist typisch für eine Strahlenwaffe. Meine Leute haben alle Gewehre an der Hand also Pulswaffen. Und auch die anderen haben ihre Phaser am Gürtel. Zudem sehen alle zwar mitgenommen aus aber keiner mehr als der andere.“

Der erste Offizier runzelte die Stirn: „Hatten die Angreifer etwa Phaser.“
Auch da schüttelte die Sicherheitschefin den Kopf: „Nein. Ersten fehlen Hinweise auf Angreifer. Zweitens scheint der Strahl von unten gekommen zu sein.“

Nun war Commander Harris wirklich verwirrt. „Was bei allen Raumgeistern war es dann?“
 Ynarea sah kurz runter auf die sterblichen Überreste. Und dann sprach sie das eigentlich undenkbare aus: „So wie es für mich aussieht, hat MacDougal sich mit seienr Waffee erschossen. Es war Selbstmord.“

Während Richard mit der Tatsache versuchte klarzukommen, dass sich der Lieutenant das Leben genommen hatte, wurde ihm bewusst dass diese Erklärung alle Fakten abdeckte. Genauso wie die entsetzten Gesichter der restlichen Teammitgleider.

Und doch blieben die seine Gedanken nur bei einen Wort hängen.

Selbstmord.

Es war tragisch jemanden durch einen Unfall zu verlieren?
Es war grausam, wenn jemand durch feindliches Feuer starb.
Aber Selbstmord. Von allen Todesursachen war das für Rick schon immer die sinnlosteste gewesen.

Selber hatte er so eine Tat einmal mit ansehen müssen. Gegen Ende seiner kurzen Dienstzeit auf Sternenbasis 375 hatte eine junge Betazodin Selbstmord begangen, als bekannt wurde, dass ihr Heimatplanet vom Dominion besetzt worden war. Rick hatte damals überprüfen sollen, warum eine Luftschleuse geöffnet worden war. Als er mit seinen Kollegen an der Luftschleuse ankam, konnte er nur noch hilflos dastehen, als sich die junge Frau kurz umdrehte und dann auf den Knopf für die Außentüre drückte.
Der Sog riss sie schnell ins All, was danach geschah war nicht zu sehen. Aber das Gesicht erschien ihm noch für Wochen, Monate immer mal wieder im Traum.

Doch hier, hier waren die schauerlichen verbrannten Überreste deutlich zu sehen.

Es war Xech’Ev’Ko der die imaginäre Zeitblase zum Platzen brachte, als er sich neben den Commander stellte und leise bemerkte: „Jemand sollte die Leiche bergen.“
Richard nickte und stand auf: „Kümmerst du dich darum.“
Der Xelderaner nickte und auch Eliza Crown schien sich eher berappelt zu haben, denn sie folgte dem Mann: „Warte, Xech, ich helfe dir.“

Commander Harris sah sich um. Und merkte schnell wie der Rest des Außenteams auf ihn starrte. Er holte tief Luft und straffte den Rücken. Er wusste genau, dass er sich jetzt keine Schwäche leisten durfte. Als nächste zu ihm stand M’Rass. Sie musste wirklich alles mitangesehen haben, genauso wie Ensign Sharp.

Der erste Offizier sah sich kurz nach Lt. Okana um, doch Nathan Abbot verdeckte ihren Blick auf die Leiche. Normalerweise hätte Rick dabei gelächelte, so dankte er aber dafür, dass der Petty Officer sich um sie kümmerte.
Also konnte er sich um die beiden Wissenschaftlerinnen kümmern. Er legte M’Rass eine Hand auf die Schulter und fragte vorsichtig: „Wie geht es Ihnen, M’Rass.“ Gleichzeitig war jeder Muskel angespannt, eingedenk des unberechenbaren Gemütes für das Caitianer hier und dort bekannt waren.
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Lairis77

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« Antwort #67 am: 02.12.13, 19:50 »


"Was glauben Sie wohl, wie es mir geht", krächzte M'Rass und blinzelte die Tränen weg. "Er hat sich erschossen, einfach erschossen ..." Ihre Krallen bohrten sich in die Handinnenflächen, sie nahm den Schmerz kaum wahr, Blut sickerte zwischen ihren Fingern hindurch und wurde vom langsam nachlassenden Regen abgewaschen.
Als ihr Blick Ynarea streifte, die mit einem Stirnrunzeln McDougals Leiche untersuchte, bildete sich ein kalter Klumpen in ihrem Magen. Die Sicherheitschefin bemerkte gerade etwas von leichten Kratzspuren.
Leichte Kratzspuren? Das konnte nicht ihr Ernst sein! Da versuchte wohl jemand, sie vor einem Jahresabo des Counselor-Levinoi-Postermöbel-Service zu bewahren ...
Sie entschied sich zu einer Flucht nach vorn. "Es war Selbsmord, ja", presste sie heraus. "Ich habe es an der Art, wie er die Waffe hält, erkannte. Erst wollte ich es einfach nicht glauben und dann ..." Ihre Krallen fuhren immer wieder ein und aus, ihr nasser, peitschender Schwanz schleuderte Yni einen Sprühregen ins Gesicht. "Als mir klar wurde, was er getan hat, bekam ich mit einem Mal so eine Stinkwut auf Jesse ... Ich meine, warum? WARUM?" Sie schrie die Frage heraus, ohne eine Antwort zu erwarten. "Ich hatte ihm gerade noch das Leben gerettet und wäre beinahe selbst dabei drauf gegangen - und er pustet sich fünf Minuten später die Innereien weg??? Da bin ich ausgerastet, tut mir leid."
Die Caitianerin atmete ein paar Mal tief durch, bis sie sich wieder halbwegs gefangen hatte. "Er wirkte so ... normal. Ein ganz normaler Wissenschaftler. Vielleicht ein bisschen zu ehrgeizig ... und am Anfang sind wir nicht besonders miteinander ausgekommen ... Aber wir fingen gerade an, unsere Differenzen zu überwinden, wir hätten ein tolles Team werden können, wenn er nicht ..."
M'Rass blickte zu Boden, weil sie ihre Tränen nicht länger zurückhalten konnte. In einer Pfütze sah sie ihr Spiegelbild. Das nasse Fell stand ihr in Stacheln vom Kopf ab, dadurch wirkte das Gesicht merklich schmaler. 
Na, Klasse, ich heule und ich sehe wie ein Stachelschwein aus, dachte sie frustriert. Was sollte Commander Harris nur von ihr denken?
Doch der Erste Offizier schien in seine eigene Welt versunken.
Ensign Sharp neben ihr wirkte steif wie eine Statue, ihr Blick verlor sich irgendwo hinter dem regenverhangenen Horizont.
« Letzte Änderung: 02.12.13, 20:49 by Lairis77 »
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« Antwort #68 am: 02.12.13, 21:25 »


Jasmine suchte aus angestrengt zusammengekniffenen Augen das tiefschwarze Brodeln ab, das dort von einem fürchterlichen Sturmwind vorangepeitscht direkt auf sie zukam - rasend schnell, wie es nun schien -, und sie hatte das Gefühl, eine lauter werdende innere Stimme zu hören, die immer wieder drängte: Du hast keine Zeit mehr, du hast keine Zeit mehr.
Der Sturm hatte in den vergangenen Minuten etwas nachgelassen, gewann aber wieder an Kraft und Wut. Selbst der Regen nahm noch einmal zu, lief ihr in die Augen, die Kleidung, selbst in die Stiefel. Die Berghänge im Südosten - vielleicht ein, höchstens zwei Klicks entfernt -, waren bereits hinter etwas verschwunden, das Jasmine im ersten Augenblick für eine graue Nebelbank hielt, bis sie erschrocken begriff, dass es eine einzige, lotrecht aufragende und alles zermalmende Wand aus Wasser war.
Sie wirbelte zu M'Rass und Harris herum, die die Gefahr nicht zu erkennen schienen in der sie sich alle befanden.
"Sirs.", drängte, sie fast flehend. "Ich möchte nicht pietätlos sein, aber wenn wir noch lange hier herumstehen, dann werden unsere Gefühle unser geringstes Problem sein. Wir befinden uns in einem Tal, die Erde ist ausgedörrt. Das Wasser kann nicht abfließen und wird sich genau hier in der Talsenke sammeln. Das Arreal mag groß erscheinen, zu groß für eine Überschwemmung, aber das Wasser braucht auch nicht hoch zu stehen um uns umzubringen. Es genügt schon, dass es schlammig ist und schnell fließt. Da reichen ein paar Zentimeter um einen erwachsenen umzureißen. Man rutscht weg, es ist glitschig, man kommt nicht mehr auf die Beine. Im Wasser sind Steine, Baumstämme, Trümmer. Man stößt sich den Kopf, verliert das Bewusstsein. So eine Sturzflut hat ungeheure Kraft." Sie war fast selbst überrascht über die Klarheit, die sie plötzlich empfand. Ihr Herz pochte, ihre Hände zitterten und hatte nach wie vor Angst, stand vielleicht sogar unter Schock, aber sie spürte auch, dass sie jetzt weiterpreschen musste. "Wenn wir nicht ebenfalls in gelben Säcken abtransportiert werden wollen, sollten wir uns entscheiden, wohin wir uns zurückziehen - jetzt! Da rein", sie deutete mit ausgestreckter Hand erst auf die Runabouts "oder da rein.", und dann auf die fremde Anlage. "Wenn wir da aber erstmal drin sind, werden wir die Tür hinter uns verschließen müssen und können so schnell auch nicht mehr raus."
Wie um ihre Worte zu unterstreichen, zerriss ein greller Blitz den Himmel, und ein Donnerschlag erfolgte, lauter und näher.
« Letzte Änderung: 02.12.13, 21:38 by Star »
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« Antwort #69 am: 02.12.13, 21:58 »


M'Rass folgte Sharps Blick und schnappte entsetzt nach Luft.
"Sch***, Sie haben Recht, Ensign!"
Mit weit aufgerissenen Augen wirbelte sie zu Harris herum.
"Sir, bis wir die Shuttles erreichen, sind die Langsameren von uns schon Treibgut. Die Anlage ist wesentlich näher - aber ..." Ohren und Schwanz der Caitianerin richteten sich synchron auf, als ihr ein vager Geistesblitz kam. "Wenn wir dafür sorgen, dass diese Monster frische Luft schnappen gehen, während wir die Türen von innen verriegeln, könnte das Wasser die Drecksarbeit für uns erledigen ..."
Doch das "Wenn" war nicht das Problem, sondern das "Wie".
Sie musste sich dringend etwas einfallen lassen.
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« Antwort #70 am: 03.12.13, 14:16 »
"Das können wir uns auch später überlegen, Lieutenant. Laufen sie.", erwiderte Commander Harris hektisch.
"Sofort in den Komplex.", blaffte er die Umstehenden an. "LAUFT."

Rick sah sich um und entdeckte Eliza Crown und Xech'Ev'ko die mit der Trage ankamen. "Lasst das Ding fallen und lauft."
Er setzte sich selber in Bewegung, immer einen Blick auf die anderen Mitglieder des Außenteams, als sein Kommunikator piepste. "Voran an Harris."
"Ja, was ist?", erwiderte der Mann kurz angebunden.
"Die meisten von Sicherungsteam sind näher an den Shuttles ...", meldete die Bajoranerin.
"Zieht euch in die Shuttles zurück. Wir zählen hinterher durch.", befahl er und schloss den Kanal.

Er half Amelie kurz auf, die auf dem matschigen Boden ausgerutscht war und lief dann weiter zum Eingang. Von den Shuttles her strömte immer mehr Wasser.
Commander Harris wurde klar, dass sie die Zugang zur Basis nicht einfach schließen konnten, sondern er musste verriegelt werden. Und bis dahin musste jemand verhindern, dass die Tür wider aufging.
"Xech schnappen sie sich diesen Neuen, ähm Velas und schließen sie die Tür sobald alle durch sind. Abbot, suchen sie mit Okana drinnen ein Terminal um die Tür zu verschließen." Beide Männer hoben die Faust mit ausgestreckten Daumen, als Signal, dass sie verstanden hatten.
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« Antwort #71 am: 03.12.13, 16:28 »


Immerhin schaffte es Jasmine, ein frustriertes Augenrollen zu unterdrücken. Sie mussten handeln statt reden, und zwar jetzt, denn sie befanden sich noch immer in beträchtlicher Gefahr - diesmal nicht nur durch die Jem'Hadar, sondern auch noch wegen des Sturmes, der über sie hereinbrach -, aber die fluchtartige Reaktion ihrer Vorgesetzten kam ihr dennoch unangemessen übertrieben vor, und allmählich fragte sich Jasmine, ob diese Leute überhaupt wussten was sie taten, oder nur mit mehr gutem Willen als Verstand von einer Kriese in die nächste stolperten.
Sie hätte mit einem raschen, aber von den Sicherheitsoffizieren abgedecktes Vorrücken in die Basis gerechnet. Stattdessen ließen die Leute auf einmal alles stehen und fallen und sprengten ohne sichtliche Ordnung los - so auch Jasmine.
Ob hinter diesem Wahnsinn nun Methode lag oder nicht - er rettete ihnen vermutlich das Leben, denn, obwohl die Basis unmittelbar vor ihnen lag, wurde es am Ende doch noch zu einem regelrechten Wettrennen.
Sturm und Gewitter schienen mit jedem Atemzug an Stärke zuzunehmen, und holten nicht nur rasch auf, sondern überfielen die Offiziere regelrecht mit solcher Macht, dass der Wind, der sie in den Rücken traf, den ein oder anderen reglerecht vorwärts stolpern ließ. Gischt und Matsch spritzten auf, als ihre Stiefel durch immer größere Pfützen, hämmerten. Das Wasser sammelte sich nun erschreckend schnell auf dem Boden, und es war ein Wunder, dass niemand mehr ausrutschte. Die letzten paar Meter legten sie nahezu blind zurück, und die unheilvolle Basis wurde einfach zu einem Teil der allumfassende Finsternis, die sich brüllend über die Welt senkte.
Jasmine bekam Panik und war um ein Haar davon überzeugt, dass sie es nicht mehr schaffen und nun sterben würde. Dann war unter ihren Schritten mit einem Mal kein glitschiger Untergrund mehr, sondern stählernes Duratanium, und anstelle des Sturmes, der in ihren Ohren brüllte, hörte sie jetzt die verzerrten Echos des Stiefelgepolters, das von unsichtbaren Wänden des dunklen Korridors zurückgworfen wurde.
Jasmine rannte noch ein paar Schritte weiter, bis sie in irgendjemanden hineinrannte, der stehengeblieben war. In dem Dunkel konnte Jasmine nicht mehr erkennen, als grobe Umrisse, sodass sie mehr erahnte, als wirklich zu sehen, wie die Sicherheitsoffiziere angehalten hatten und nun in die Knie gingen, um eine Verteidigungslinie zu bilden und die Lampen ihrer Gewehre zu aktivieren.
Jasmines Herz schlug so wild, dass sie glaubte, es würde jeden Moment zerspringen. Ihr Atem kam stoßweise, und sie war furchtbar erschöpft, obwohl es nur ein kurzer, aber dafür umso grausamerer Sprint gewesen war. Ihre Uniform troff vor Nässe und schien auf einmal hunder Kilo zu wiegen. Sie schnaufte und wankte. Ihre suchende Hand fand eine Wand, an die sie sich erschöpft anlehnte. Ein dumpfer Donnerschlag rollte durch den noch immer offenen Eingang herein, und das strotoskopartig flackernde Licht des nachfolgenden Blitzes erhällte für einen Moment den Gang, in den sie geflüchtet waren, ohne auch nur die geringsten Details zu enthüllen. Immerhin erkannte sie, dass alle drin waren.
Dann herrschte wieder Dunkelheit.
« Letzte Änderung: 03.12.13, 16:30 by Star »
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Crewman Koljakowa

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« Antwort #72 am: 03.12.13, 22:03 »


Nachdem Nathan die Anweisung von Commander Harris erhalten hatte, suchte er Ravenna in der Gruppe. Sie hatte genau wie alle anderen auch Probleme mit dem matschigen Boden und den steigenden Wasser. Auch war der Wind nun aufgefrischt und peitschte ihnen direkt in die Gesichter . "Kommen sie Lieutenant." rief er Okana zu. "Der Commander will, das wir die Tür verriegeln sobald alle durch sind."

Fragend und völlig verwirrt sah die junge Bajoranerin Abbot an. Sie konnte sich nicht rühren. Ihre Glieder waren trotz der milden Temperaturen wie eingefroren. Stocksteif stand sie einige Schritte von ihm entfernt.
Langsam begriff sie was vor sich ging und wandte ihren Blick einmal kurz der Sturmfront zu, die sich hinter dem Trupp aufgebaut hatte und nun unerbittlich auf sie zu hielt.
Ihr wurde klar, das dies ihr Tod seien würde wenn sie sich jetzt nicht in Bewegung setzte. Also ballte sie ihre zierlichen Hände zu Fäusten und ging auf Nathan zu.
Plötzlich wurde sie von einer starken Windböe von den Füßen gerissen und nach vorne geschleudert. Ravenna fiel zu Boden und kam unsanft auf. Ihr Kopf schlug auf einem großen Felsen auf, doch sie tat sich für diese Verhältnisse noch relativ wenig. Langsam hob sie ihren Kopf an dem eine Menge Blut aus einer Platzwunde an der Stirn hinab lief. Die kleberige rote Flüssigkeit vermischte sich mit dem Schlamm und dem Regen und klebte ihre Haare an der Stirn fest.
Alles lief ihr in die Augen und ihr Handgelenk schmerzte schrecklich. Doch sie rappelte sich so schnell wie möglich auf.
Okana lief so schnell wie möglich zu Nathan Abbot herüber.

"Alles, okay.", fragte der Petty Officer besorgt. Er griff nach ihrer Hand und zog sie leicht mit sich mit.

"Ja....Schon ok...." Die junge Frau hatte ihren Sturz nur am Rande mitbekommen und wusste also auch nicht so recht wovon Abbot sprach. Doch dann lief ihr etwas Blut in die Augen und sie realisierte dass dies kein kleiner Kratzer sein musste. Doch sie hatte keine Schmerzen, denn das Adrienalin strömte durch ihren Körper wie das Wasser vom Himmel und sie schaltete alles unwichtige wie Schmerz, Angst und Sorgen ab.

Die beiden waren nicht die ersten die das Innere der Basis errreichten. Nathan erkannte, dass Xech'Ev'Ko und Velas bereits in Position gegangen waren die Eingangstüre notfalls manuell zu schließen sobald, der letzte durch war. Der Petty Officer hoffte aber dass die Türsteuerung noch einigermaßen funktionierte und sah sich nach dem Steuerpanell um.

"Hier...." rief Raven und rannte ein Stück ins innere der Basis. Sie schob sich an den anderen Personen vorbei zu dem Computerterminal. "Der müsste es sein..... Licht her, Abbot..." kommandierte sie ihn laut zu sich herüber.

"Klar doch." und drückte auf den Schalter seiner Armlampe. 'Ich hoffe die funktioniert. Doch beide Strahler erwachten zum leben und erleuchteten das Terminal. "Wie siehts aus?", fragte er.

Raven machte ein Geräusch das nichts gutes verlauten lies. "Das kann schwierig werden..... " brummte sie missmutig. Konzentriert startete sie den Terminal und versuchte ihr bestes um schnellstmöglich die Tür zu schließe. "Die halten nichts von Instandsetzungsarbeiten, hab ich das Gefühl..." scherzte sie um die Situation zu retten.

"Machen sie bloß noch nicht zu. da sind noch Leute draußen.", bemerkte er Nathan an. Gerade kam Dr. Madison völlig durchnässt reingestolpert. Zwei weitere Sicherheitsleute folgten ihr und dann kam noch Commander Harris. Seine Uniform war ziemlich durchnässt, obwohl die PES auch für solches Wetter ausgelegt war. Aber die wuscheligen Haaren waren klitschenass, als wäre er gerade frisch aus der Dusche gesprungen.
"Zumachen.", blaffte der erste Offizier.
"Nicht hetzen....!" knurrte die junge Bajoranerin zurück und sah wieder auf das Bedienfeld herab.
Nathan sah durch die noch immer offene Türe. "Ich will ja nicht drängeln, aber wenn die Tür nicht bald zu ist, kriegen wir alle mehr als nur nasse Füße."
Sie blickte ihn wütend an. "Dann machen sie das doch, Petty Officer Abbot. Oder seien sie still!"
Einige Augenblicke später regte sich hinter ihr etwas. "Geht es?" schrie sie Xech zu.
"Ein bisschen.", rief der Xelderaner zurück. "Ich denke das war der richtige Schaltkreis."
"Sehr gut,...." murmelte sie.
Zwei Sekunden später kam sie der Technik die hier verwendet wurde auf die Schliche und schaltete den Stromkreis der Tür richtig zusammen.

Rick Harris der die ankommende Welle gesehen hatte, kommandierte: "Dagegen halten." und stemmte sich gegen gegen das Schott. Xech und Nathan taten es ihm genauso wie Velas gleich.
Dennoch bekam Nathan der direkt neben der Schottspalte stand, einen ganzen Strahl Wasser ab und verschluckte sich daran. Das Metall knirschte, als die Wassermassen dagegen brandeten. "Kann man das irgendwie verriegeln?"
"Muss ja irgendwie gehen.... Die Schotts der Cardassianer sind so konstruiert, das..."
"Nicht reden, Okana, machen.", blaffte Commander Harris angestrengt.

Wutschnaubend rief sie ihm irgendetwas patziges entgegen und wandte sich wieder der Konsole zu. "Das muss doch irgendwie....." Sie wischte sich das Blut aus dem Gesicht, sodass die Umstehenden ein paar kleine Blutstropfen abbekamen. "...Ahhh.... so...." sie grinste den Commander selbstzufrieden an. "So genehm der Herr?"

Die vier Männer traten vorsichtig von dem Schott zurück, dass nun dicht hielt. Rick reagierte erst gar nicht auf den Spruch. Aufgrund der Situation standen alle unter Strom. Nur Nathan setzte sich nach einen kurzen Moment auf den Boden, obwohl er nass war. "Das war ja ein Spaß.", bemerkte er sarkastisch.
"Und jetzt....?" fragte Ravenna. Sie rieb sich ihr rechtes Handgelenk, das zu schmerzen begann und blau unterlaufen war. Bei ihrem Sturz hatte sie sich  versucht abzufangen.
Langsam rann Blut ihr Gesicht herab. Es sah aus als käme sie direkt aus dem Krieg, so dreckig und blutig wie sie war.

"Lassen sie das von Madison ansehen.", enschied der Commander.

(Danke für die liebe Schreibunterstützung an unseren Alex MacLean ;) )
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« Antwort #73 am: 09.12.13, 21:42 »
Richard Harris beugte sich kurz nach vorne und fasste sich an die Oberschnekel. Er atmete tief durch, einmal, zweimal.

Dann richtete er sich auf.
"OKay Leute. Anwesenheitsmeldung!"

Er machte wieder eine Pause und begann dann:
"Harris!"

Es folgten:
"Tohan."
"Abbot."
"Crown."
"Xech'ev'Ko."
"Yoshida."
"Beleon."
"Sanchez."
"Jukowa."

Jetzt mussten sich nur noch der Rest melden.
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« Antwort #74 am: 10.12.13, 11:43 »
"Aber ..... Aber....." Ravenna wollte protestieren.
So schlimm war die ganze Sache doch gar nicht.
Sie blickte nach unten auf ihr Handgelenk und begutachtete es:
Blau, überall angeschwollen und mit kleinen roten Punkten bedeckt, die die junge Frau für Einblutungen im Gewebe hielt.
Plötzlich fiel ein riesiger Blutstropfen von ihrer Stirn auf die Hand und sie realisierte dass es wohl doch schlimmer war als gedacht und sie medizinische Hilfe benötigte.

„Könnte schlimmer sein.", meinte Amelié, während sie aus der Tasche ihren Tricorder herauskramte und einen ersten Scan vornahm.
„Zweifacher Bruch des Handgelenks und möglicherweise eine Verunreinigung der Wunde. Aber keine Sorge."

"Wie .....? Wo......? Wo kommen sie denn jetzt so plötzlich her.....?" Raven sah Madison verwirrt an.
"Befehl des Commanders, Raven.", meinte Amelié freundlich. „Sie haben sich zwei Bänder gerissen und sich das Handgelenk ausgekugelt. Halb so schlimm."

"Hmmmm..... Und nu? " Ravenna Blickte ihren Gegenüber an.
"Die können wir im Shuttle problemlos flicken.", erklärte Amelié. "Sie sind im Nu wieder einsatztauglich."

"Einziges Problem doc," die junge Bajoranerin klang sarkastisch. "Wollen sie jetzt die Luke aufmachen und zum Shuttle schwimmen....?!"
"Wir sitzen hier fest..... Wir alle die hier sind ...."

Amelié war derart mit ihrer Arbeit beschäftigt gewsen, dass sie die meisten Vorgänge um sich herum nur bruchstückhaft mitbekommen hatte.
"Diese Mission könnte kaum schlechter beginnen."
Sie kramte in ihrem Medikit nach den nötigen Instrumenten.
"Zumindest habe ich mein Medikit dabei."
Schließlich wurde sie fündig.
"Keine Sorge,... das dauert nicht lange."

"Kann ich irgendwie helfen.... Also ich mein.... Es tut sau weh und ich muss mich grad ablenken, sonst krieg ich noch einen Nervenzusammenbruchch...." Scherzte Raven mit unsicherer Miene

"Angenommen, die Situation da draußen ist wirklich so schlimm und bessert sich nicht... sind Sie eine gute Schwimmerin, Lieutenant?"

"Soll das ein Witz sein? Ich bin eigentlich kein allzu guter Schwimmer..."
"Meinen sie wir müssen hier wirklich auf diese Weise wieder raus?"

"Ich leider auch nicht.", gestand Amelié ein. "Um ehrlich zu sein, ich kann nicht mal tauchen."
 "Scheint wohl nicht so, als könnte ich da nicht auf Sie als Supporter zählen.", sie lächelte schwach.

"Dann wissen wir ja schon wer unsere Gesellschaft sein wird wenn wir hier gelassen werden...." Raven machte ein unglücklichen Eindruck bei diesem Gedanken. Einfach hiergelassen zu werden gefiel ihr nicht

"Ich denke nicht, dass Commander Harris unter den gegebenen Umständen das Außenteam aufteilen wird, während er und seine Truppe in diesem Labor herumschnüffeln, Lieutenant.", meinte Amelié-
"Dafür dürfte er zu wenig Leute dabeihaben."

„Ich hoffe nur, dass wir beim rumschnüffeln keinen Besuch bekommen, so wie draußen. Hier drinnen wären wir geliefert...." Seufzte Raven.

"Denken Sie einfach nicht daran.", schlug Amelié vor. "Ich bin mir sicher, Harris weis genau, was er tut."
Raven warf ihrem Commander einen seltsamen Blick zu. Im Moment war sie nicht gut auf Harris zu sprechen. Die junge Frau gab ihm die Schuld in dieser Situation zu sein. "Ja.... Natürlich weiß er das...." Lachte sie sarkastisch.

"Gab es dort draußen Probleme,... Raven?"

„Soll das ein Witz sein ?"
"Tut mir leid.", meinte Amelié. "Hier drinnen haben wir nix mitbekommen."
"Ja gab es..... Ich weiß nicht was genau sie mitbekommen haben, aber es gab ne ziemliche Schießerei, krach, schlechtes Wetter.... Und mcDougal.......also er....." Die junge Frau schüttelte sich

Wäre es möglich gewesen, hätten sich Ameliés Ohren nach unten geknickt.
"Entschuldigung. Aber bislang habe ich noch überhaupt keine Ahnung, was da draußen los ist oder ob es,...", sie verzichtete darauf, den Satz zu beenden.
Die Bajoranerin schien schon mitgenommen genug.

"Kein Problem.... Ich hab's ja nicht ganz mitbekommen was da ablief ...."
Amelié klappte ihren Tricorder, kniete sich vor die Frau.
"Ich wünschte, ich hätte Worte zur Hand, welche Ihnen helfen, aber in so einer Situation weis ich aus Erfahrung, dass es selten etwas bringt, Raven."

"Ich glaube das ist auch besser so.... Ich glaube sowas bringt einen im Leben weiter, oder nicht?!" Sie wirkte hoffnungsvoll
"Nein, das tut es zumeist nicht.", stimmte Amelié ihr zu. "Glauben Sie mir."

Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht.
Seufzend setzte sich Raven langsam hin, sodass die junge Ärtzin eine umständlich Bewegung zu ihr machen musste.
"Aber unser Job ist immer wieder mit Risiken und Gefahren verbunden. Daran können wir viel zu oft Nichts ändern."

Amelié streckte das Bein aus, um einen sicheren Stand zu haben.
"Machen Sie sich also keinen Vorwurf."

"Meinst du....." Irgendwie kam ihr Madison gerade sehr vertraut vor. "Ich kann an dem ganzen scheiß eh nichts ändern.... Ich mache nur das was mir gesagt wird...."
"Das kann ich - bedauerlicherweise - nachvollziehen.", sagte Amelié.

"Immerhin haben sie ja noch Befehlsgewalt.....sowohl in ihrer Abteilung und beim Commander....."

Amelié hatte bislang nur wenig mit der Bajoranerin gesprochen. Daher fiel es ihr nicht leicht, Raven einzuschätzen.
„Wissen Sie, Raven...", meinte Amelié. "Es gab mehr als einmal die Situation, in der ich mir gewünscht hättte, diese Verantwortung nicht zu haben. Auch wenn das schon länger her ist... man vergissst es aber niemals. Natürlich ist man - aufgrund seiner Ausbildung - immer darauf vorbereitet, dass mal...", sie suchte nach einer passenden Metapher, "... ein Stuhl leer bleiben kann, nach einer gefährlichen Mission. Aber das hört sich in der Theorie immer leichter an, als es in der Praxis ist."

Ausdruckslos blickte Ravenna an der jungen Frau vorbei. Sie nickte langsam.
"Ich hätte lieber mehr Kontrolle über Alls sowas hier.... "

"Das kann ich gut verstehen."
Für wenige Sekunden schossen Amelié Erinnerungen an ihre Zeit auf der Sternbasis durch den Kopf, auf der Sie im Dominionkrieg als Stationsärztin gearbeitet hatte.

"Ich habe schon genug Tote gesehen, das macht mir mittlerweile nix mehr aus ......"
Mit dieser trockenen Einstellung riss Raven die Ärztin aus ihren Gedanken.

"Verstehen Sie das jetzt bitte nicht falsch, Raven.", meinte Amelie, mit etwas ernsterer Miene. "Aber in dieser Hinsicht, würde ich nicht mit Ihnen tauschen wollen. Ich habe den letzten Krieg - bedauerlicherweise - miterlebt und ich kann Ihnen sagen,... niemanden lässt so etwas unberührt,... wahrscheinlich nicht mal einen Vulkanier. Denn wäre es anders,... dann würden Sternenflottenoffiziere auf Raumschiffen zu,... Kollateralschäden verkommen. Und das ist etwas, was wir niemals zulassen sollten."

"Ich meine ja nicht, dass mich sowas kalt lässt, und ich denke dass die meisten Leute die soetwas behaupten lügen würden, aber es wirft einen irgendwann nicht mehr so weit zurück wie am Anfang.", sagte Raven leise. "Ich denken jeder von uns wird nach dieser Mission schlecht schlafen.... Aber das ist nunmal, wie nannte mein Vater es noch..... Berufsrisiko...."

"Das ist der Gewöhnungseffekt.", sagte Amelié wissend. "Quasi eine Art Selbstschutzmechanismus des Gehirns. Aber Sie haben es richtig erkannt, Raven. Risiko gehört zu unserem Job, ob wir es wollen, oder nicht. Ein Grund mehr, dass sich jeder von uns auf den Anderen verlassen muss. Sie schaffen das schon."

Lächelnd nickte die junge Bajoranerin. "Ich vertraue UNS..... Dem gesamten Team, dass wir auch sowas hier meistern...."

"Das sollten Sie.", nickte Amelié, leicht lächelnd. "Rick,... also Commander Harris,... lässt nie Jemanden zurück, wann immer es auch nur die kleinste Chance gibt, es zu verhindern."
"Das würde ich ihm auch nicht zutrauen...."

Ravenna sah auf ihre Hand. Dr. .Madison manipulierte immer noch an ihrem Gelenk herum, aber es sah schon weitaus besser aus als vorher.
"So, alles wieder wie neu.", meinte Amelié zufrieden. "Das Gelenk könnte sich noch ein paar Minuten ein wenig,... taub anfühlen, aber das gibt sich schnell."

"Danke Doc, ich bin nen was schuldig...." Zwinkerte Raven.
"Oh, vorsicht mit solchen Dingen, Miss Raven.", zwinkerte Amelié lächelnd zurück.
"Sagitta pflegen ihre Schulden einzutreiben."

Das sollte natürlich keine ernstgemeinte Aussage sein, sondern eher ein Sprichwort, welches von Amelie's Heimatwelt stammte, aber irgendwie passte der Spruch gerade.
"Aber wenn Sie sich selbst heil nach dieser Mission an Bord zurückbringen, betrachte ich uns gern als pari."
"Ich bin schon still ....", lachte Raven so laut, dass alle Umstehenden es hörten.

"Kein Problem. Stecken Sie also ihren Kopf nicht unbeherrscht in Schwierigkeiten.", meinte Amelié. "Aber wie ich Harris kenne, werden wir darum wohl nicht vollends herumkommen."

"Ich stecke meinen Kopf nur dahin wo vorher schon jemand sicher rausgekommen ist, und ich weiß dass es ungefährlich ist."
"Eine klugte Taktik.", stimmte Amelié zu.

Die junge Frau erhob sich langsam. Sie machte sich schon gar nicht mehr die Mühe ihre Kleidung oder ihre langen dunklen Haare zurecht zu Rücken.
Auf Augenhöhe von Madison blinzelte sie einige Male lächelnd.
Amelié erwiderte das Lächeln, blickte sich dann nach ihrer Tasche um.

"Hier...." Raven reichte ihr das Medipack, als könnte sie gedankenlesen.
"Danke."
Sie fingerte kurz an ihrer Jacke herum.
Wenn der Regen weiter anhielt und die Gruppe hier unten längere Zeit festsaß... Amelié blickte sich um. Ihr Aufenthaltsort wirkte wie ein gigantischer Trichter durch die umgebenden Hügel. Und die Pfützen am Boden wurden allmählich größer, was der Ärztin ganz und gar nicht behagte. Amelié war eine miserable Schwimmerin.

"Commander, ich bin wieder ganz...." Rief sie ihrem Vorgesetzten zu.

Scene by Kolly und David

 

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