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Bronze - 02/2380

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Max:
Da gedachte ein zweiter des Satyrs
Bronze (02/2380)

Inhalt: Captain Ligeti muss einen Angriff auf eine Forschungsstation verhindern.


Leseprobe:
Ligeti erhob sich.
»Was haben Sie vor?«
»Ich gehe hinunter. Ich werde versuchen, sie zu vertreiben«, entgegnete Ligeti und führte die Hand zum Phaser. Aber statt sie zu ziehen, drückte er die Waffe eher gegen die Halterung und damit gegen seine Hüfte.
»Wie wollen Sie das anstellen?«, wollte Maly wissen. Er hatte sich in Rage gebracht. »Ein Mann! Gegen sechs Angreifer. Als ob das so leicht wäre!«
Ligeti musste lächeln. Es war natürlich nicht leicht. Er hatte auch nur eine vage Vorstellung davon, was er zu tun gedachte. Aber es half nichts, denn widerstrebend sagte ihm etwas, dass er so handeln musste. Er sah auf die Bildschirme, dann hinaus ins All. Das romulanische Schiff schwebte unverändert an der bekannten Stelle. Den Kolonisten zu helfen, war wohl seine Pflicht; nichts fühlte sich bei dieser Erkenntnis heroisch an. Aber bei seinen Planungen weiterhin auch noch das mögliche Wohl des Feindes im Sinn zu haben, war eigentlich töricht. Zu seinem Glück fehlte ihm jetzt jedoch die Zeit, diese Motivgemengelage zu reflektieren, und sich dem feindlichen Trupp entgegenzustellen war, da konnte es keine Zweifel geben, die Aufgabe, die ein Vertreter seiner Organisation und seines Rangs hier vor Ort übernehmen musste. Mit einer bedächtigen Handbewegung bedeutete er Maly, er habe sich zu beruhigen und hier still auf ihn zu warten. Dieser verstand das Signal, setzte es aber anders als vom Captain gewünscht um. Maly hatte sich so schnell wieder zur Ruhe gezwungen, wie er vorher leidenschaftlich geworden war. Energisch sprach er aber noch immer.
»Ich komme mit!«, sagte er.
»Wir haben nur eine Waffe«, insistierte Ligeti. Er wusste, dass er keine eigentliche Befehlsgewalt über Maly hatte, sein Tonfall aber kompensierte diesen Mangel an Autorität durch eine Ernsthaftigkeit, die keine Strenge besaß. Maly erhob sich, setzte sich aber umgehend wieder. Ligeti hatte schon zu viel Zeit verloren, ohne sich noch einmal umzudrehen, verließ er die Kuppel. Hätte er zurückgeblickt, er hätte sehen können, wie Maly unruhig auf seinem Sitz hin und her rutschte, bereit, jeden Moment doch noch aufzuspringen.



Umfang: 15 Seiten

Alle, die die Satyr-Reihe bisher vielleicht etwas links liegen ließen, weil es nicht häufig um militärische Aspekte oder um Action ging, haben mit dieser Folge doch einen Grund zum Lesen.
Dass ausgerechnet Ligeti diese Herausforderung bekommt (und nicht etwa Hunter), mag zunächst widersprüclich klingen, aber es hat schon seinen Grund.

Wider dem Sommerloch!
Ein Jubiläum: "Bronze" ist die 20. Geschichte der Satyr-Reihe!
Wie immer im Anhang: eine zweite Version mit größerer Schrift für eBook-Reader.

Visitor5:
Heruntergeladen hab' ich sie - gelesen wird sie so bald wie möglich.  :thumb

Max:
Ich danke Dir, Visitor :)

Visitor5:
So, gelesen und für gut befunden!

Faszinierend fand ich, wie sich ein Sternenflottenoffizier bemüht – trotz aller Widrigkeiten – seinen Kodex zu wahren (zB. nicht ohne Warnung aus dem Hinterhalt heraus zu schießen). Auch wie er versucht, die Romulaner zu übertölpeln finde ich klasse!

Dass er den Orden ablehnt kann ich nachvollziehen; Dass er von dieser Veranstaltung allerdings wieder ausgeladen wird, wirft allerdings kein gutes Licht auf den Admiral.

Orden werden für außerordentliche Tapferkeit verliehen (Jeder Soldat hat laut Gesetzt die Pflicht zur Tapferkeit) – und dieses Charakteristikum hat er trotz allem erfüllt, das Scheitern seines Planes hat damit ja nichts zu tun. Wenn ihm trotzdem nicht zum Feiern zumute war, weil ein unschuldiger Kolonist und etliche Romulaner starben, dann hat das nichts damit zu tun. Man sieht schon: Den Orden abzulehnen war, aus meiner Sicht zumindest, eine rein politische Entscheidung.

Mir hat die Geschichte, gefallen nicht zuletzt wegen dem sympathischen Captain, sehr gut gefallen!



Edit 1: Grammatikfehler entdeckt und korrigiert. Nachdem Max die Stelle zitiert hat, ist mir der Fehler aufgefallen.  :O

Max:

--- Zitat von: Visitor5 am 29.07.13, 08:42 ---So, gelesen und für gut befunden!

--- Ende Zitat ---
Vielen Dank, Visitor  :bounce


--- Zitat von: Visitor5 am 29.07.13, 08:42 ---Faszinierend fand ich, wie sich ein Sternenflottenoffizier bemüht – trotz aller Widrigkeiten – seinen Kodex zu wahren (zB. nicht ohne Warnung aus dem Hinterhalt heraus zu schießen). Auch wie er versucht, die Romulaner zu übertölpeln finde ich klasse!

--- Ende Zitat ---
Danke. Dazu war Ligeti auch echt irgendwie prädestieniert: Weil er nicht die Art von Captain ist, die sich mit Kampftechniken auskennen (was man im Grunde auch daran erkennt, dass er bei seinen "Schießübungen" keinen der Angreifer getroffen zu haben scheint ;) :D), kann er nichts abrufen und versucht bei seinen Bemühungen deswegen dann auch erst recht neue Lösungen zu finden, die seiner Denkweise eher entsprechen.


--- Zitat von: Visitor5 am 29.07.13, 08:42 ---Dass er den Orden ablehnt kann ich nachvollziehen; Dass er von dieser Veranstaltung allerdings wieder ausgeladen wird, wirft allerdings kein gutes Licht auf den Admiral.

--- Ende Zitat ---
Für mich hat sich nach den Angriffen der Borg und durch den Dominion-Krieg durchaus etwas in der Sternenflotte bewegt: Nicht von ungefähr wird ja fast allgemein angenommen, dass die Lehren, die die Sternenflotte aus diesen Krisen gezogen hat, dass die Flotte militärischer werden muss. Das äußert sich durch neue Schiffsklassen, kann aber auch durch eine gewisse Einstellung bestimmter Führungsleute vermittelt werden. Meiner Meinung nach kann das zu einer Gefahr für die Mentalität in der Föderation werden - deswegen werden bei mir Figuren wie Ligeti immer die bestimmerenden Elemente sein, auch wenn das - paradoxer Weise - bedeutet, dass sie nicht mehr Teil dieser Flotte sein können...


--- Zitat von: Visitor5 am 29.07.13, 08:42 ---Orden werden für außerordentliche Tapferkeit verliehen (Jeder Soldat hat laut Gesetzt die Pflicht zur Tapferkeit) – und dieses Charakteristikum hat er trotz allem erfüllt, das Scheitern seines Planes hat damit ja nichts zu tun. Wenn ihm trotzdem nicht zum Feiern zumute war, weil ein unschuldiger Kolonist und etliche Romulaner starben, dann hat das nichts damit zu tun. Man sieht schon: Den Orden abzulehnen war, aus meiner Sicht zumindest, eine rein politische Entscheidung.

--- Ende Zitat ---
Eine Auszeichnung, auch für Tapferkeit, die für Leistungen verliehen wird, die nicht diesen Bezug zur Gewalt, zur Bekämpfung eines Feindes haben, bei der der Tod Teil eines Ehrbegriffs ist - so eine Auszeichnung hätte Ligeti auch akzeptiert. Admiral Nasaku versucht er ja auch auf die anderen Leistungen des Schiffs hinzuweisen.
Für Ligeti ist wohl die Tapferkeit in diesem Fall nicht von seiner eigentlichen Tat abzukoppeln. Das war eine Entscheidung, die er für sich selbst trifft (mit .: "Beige" :. wird es recht ähnlich sein); dass sie aber auch eine politische Komponente hat, das sehe ich so wie Du, merkt man an der Art, wie er seine Entscheindung Heyse kommuniziert.


--- Zitat von: Visitor5 am 29.07.13, 08:42 ---Mir hat die Geschichte gefallen nicht zuletzt wegen dem sympathischen Captain sehr gut gefallen!

--- Ende Zitat ---
Danke, das freut mich :) Ich mag den Captain nämlich auch :)

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