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Bronze - 02/2380

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Tolayon:
Obwohl produktionstechnisch die neueste Folge, ist dies von der fiktiven Chronologie her die zweite nach der "Opal"-Episode.

Die Handlung ist hier weitaus actionreicher als beim Vorgänger, fügt sich aufgrund der Art und Weise, wie die Folgen von Ligetis "Stirb Langsam"-Einlage beleuchtet werden, aber problemlos in die pazifistische Gesamtphilosophie ein, welche wohl der gesamten Serie zugrundeliegt.

Die Ironie, dass der Captain erst durch das "Scheitern" seines eigentlichen Plans zum Action-Helden wider Willen mutiert, wirkt fast schon wie eine Parodie auf manche militaristischere Fan-Fiction. Dass Ligeti die Ehrenauszeichnung dementsprechend ablehnt, erscheint mir da nur konsequent, auch wenn man schon Extrempazifist sein muss, um einen solchen Orden abzulehnen.
Interessant ist auch, dass hier ausgerechnet eine bronzefarbene Medaille als wertvoller als ein anderer Orden in Gold dargestellt wird. Oder gibt es von der "Berenike"-Medaille auch noch silberne und goldene Versionen, die nur an absolute Kriegshelden verliehen wird?

Zuletzt noch eine kleine Anmerkung:
Dass man eine zivile Kolonie so nahe der Neutralen Zone anscheinend komplett unbewaffnet lässt, erscheint mir kaum nachvollziehbar. Zumindest ein paar Handphaser, ruhig auch älteren bis sehr alten Typs, aber noch einsetzbar, hätte ich den Kolonisten von vornherein zugestanden.
Auch der Andorianer hat sich für meinen Geschmack zu leicht "abmurksen" lassen; ich hätte ihn mindestens noch einen der Romulaner mit ins Grab nehmen lassen.

Max:

--- Zitat von: Star am 03.08.13, 13:32 ---Das hat nichts mit Satyr zu tun. Da musst du eine klare Trennung ziehen. Feedback war schon immer Mangelware - für jeden von uns. Was sicher auch daran liegt, dass die meisten hier selbst schreiben, während es kaum Nur-Leser gibt. Wir haben also eine Menge Waren im Angebot, aber eigentlich gibt es gar keine Nachfrage. :Ugly

Ich hätte zwar auch gedacht, dass Satyr größere Chancen hat, ein breites Publikum anzusprechen - schon alleine, weil die Geschichten kürzer sind -, aber vielleicht dauert es auch einfach noch eine Weile, bis sich die frohe Kunde herumspricht. Wir unterstützen uns ja gegenseitig, aber da jeder seine eigenen Projekte hat, braucht es manchmal etwas länger, bis man sich den Projekten anderer widmen kann :)
--- Ende Zitat ---
Du hast da schon die richtige Argumentation, aber wie Du eben auch erwähnt hast, sind die Geschichten ja wirklich recht kurz.


--- Zitat von: Star am 03.08.13, 13:32 ---Der erste Tipp wäre vielleicht - sofern man direkt in die "Action" reinspringen will, sich gar nicht großartig mit Erklärungen abzugeben. Die Kunst liegt darin, dem Leser nur ein Mindestmaß an Infos zuzuspielen, die er braucht, um sich ein Bild der Umgebung und Situation machen zu können, und das auf möglichst unauffällige Art und Weise (schreiben ist immer Lesermanipulation).
--- Ende Zitat ---
Das stimmt, das ist ein guter Rat.
Ich bin ja auch grundsätzlich ein Fan davon, den Leser mit Informationen nicht zu erschlagen.
Ein wenig ein Problem war für mich höchstens, dass ich ein paar Infos einstreuen musste, damit das Setting klar genug ist - und, damit die 'Tricks', die der Captain anwendet, einerseits nachvollziehbar, andererseits nicht zu offensichtlich wird. Beschreibe ich zum Beispiel nur die "Gasleitung" und sonst rein gar nichts, ist jedem gleich klar, dass die noch eine Rolle spielen wird. Lasse ich sie auch noch weg, hat ihre Nutzung später eine krasse Deus ex machina-Wirkung :(


--- Zitat von: Star am 03.08.13, 13:32 ---Ok, das ist jetzt auch nicht der Weisheit letzter Schuss, aber es ist ja nur ein Beispiel. Jedenfalls befinden sich in diesem Absatz schon die meisten Infos, die man für den Moment braucht. Heißer Sand und grelles Sonnenlicht dürften bei den meisten vor dem inneren Auge das Bild einer Wüste erzeugen. Damit ist die Location schon mal "erklärt", ohne, dass man es explizit geschrieben hat.
--- Ende Zitat ---
Ich finde Dein Beispiel auch deswegen gut, weil man durch gute knappe Adjektive wie "heiß" und "grell" auch gleich bei Gefühlen ist und nicht nur ein Bild vor Augen hat!


--- Zitat von: Star am 03.08.13, 13:32 ---Und der letzte Tipp, der bei Satyr aber schwer anzuwenden ist, da die Reihe ja auch von ihrer Sprache lebt, ist ein ganz simpler. Allerdings habe ich lange gebraucht, um den Trick zu lernen. Im Film hat man natürlich die Möglichkeit mit Schnitten und Musik und dergleichen zusätzlich ein Gefühl für Rasanz aufkommen zu lassen. Aber zum Glück ist man als Autor ja auch nicht ganz Hilflos. Das einfachste Rezept um ein Gefühl für Rasanz aufkommen zu lassen, ist es, möglichst kurze Sätze zu verwenden. Die lassen sich schneller lesen, weshalb man auch als Leser meint, dass alles sehr schnell vonstatten geht.
--- Ende Zitat ---
Das mit den kurzen Sätze ist so eine Sache.
Ich habe inzwischen festgestellt, dass das bei mir - ! - gar nicht so gut funktioniert. Bei mir kommt bei kurzen Sätze kein echter Lesefluss auf und ohne den kann ich mich auch gar nicht richtig in einen Rausch lesen.
Ich habe auch ein wenig auf kürze Sätze gesetzt, wenn auch nicht extrem. Meine Tatik war dann auch manchmal - um den normalen Satyr-Stil treu zu bleiben - die Sätze nicht kürzer zu machen, aber so in Nebensätze aufzuteilen, dass die einzelnen Einheiten schneller verständlich sind und nicht erst, wenn man am Ende vom Satz ist. So nach dem Motto "Er ging zum Safe, ohne das Telefon aufzulegen", statt "Er ging, ohne das Telefon aufzulegen, zum Safe".


--- Zitat von: Star am 03.08.13, 13:32 ---Das stimmt, ein Gefühl der Wiederholung ist bislang nicht aufgekommen. Das finde ich auch sehr bewundernswert!

--- Ende Zitat ---
Vielen Dank  :bounce




--- Zitat von: Tolayon am 07.08.13, 19:09 ---Obwohl produktionstechnisch die neueste Folge, ist dies von der fiktiven Chronologie her die zweite nach der "Opal"-Episode.

--- Ende Zitat ---
Danke fürs Lesen, Toly :) :)
In der Chronologie ist es die zweite Folge, das stimmt - aber so bleiben wird es ja wahrscheinlich nicht :D


--- Zitat von: Tolayon am 07.08.13, 19:09 ---Die Handlung ist hier weitaus actionreicher als beim Vorgänger, fügt sich aufgrund der Art und Weise, wie die Folgen von Ligetis "Stirb Langsam"-Einlage beleuchtet werden, aber problemlos in die pazifistische Gesamtphilosophie ein, welche wohl der gesamten Serie zugrundeliegt.

--- Ende Zitat ---
Ich muss gestehen: "Stirb langsam" habe ich noch nie gesehen.
Es freut mich, dass die Geschichte einerseits von der Ausrichtung für den Leser wirklich spürbar in eine andere Richtung als "Opalblau" geht, sich aber andererseits in die Serie einfügt :)


--- Zitat von: Tolayon am 07.08.13, 19:09 ---Die Ironie, dass der Captain erst durch das "Scheitern" seines eigentlichen Plans zum Action-Helden wider Willen mutiert, wirkt fast schon wie eine Parodie auf manche militaristischere Fan-Fiction. Dass Ligeti die Ehrenauszeichnung dementsprechend ablehnt, erscheint mir da nur konsequent, auch wenn man schon Extrempazifist sein muss, um einen solchen Orden abzulehnen.

--- Ende Zitat ---
Ich muss ja sagen, dass ich mich mit manchen Auswüchsen von militärischer FF schwer tue. Manches, was ich gelesen hatte, hatte mit ST nur deswegen was zu tun, weil Phaser und Photonentorpedos benutzt wurden. Ich wollte das mit dieser Geschichte durchbrechen, aber gerade nicht mit einer Handlung, die von sich aus vollkommen ohne Action / Kampf auskommt.

Ligeti ist sicherlich recht pazifistisch, aber den Grund. für die Ablehnung benennt er ja, indem er sagt, dass er es für pervers hält, dafür ausgezeichnet zu wert, dass er getötet hat. Hier hat er nicht den soldatischen Blick, sondern nur den menschlichen...


--- Zitat von: Tolayon am 07.08.13, 19:09 ---Interessant ist auch, dass hier ausgerechnet eine bronzefarbene Medaille als wertvoller als ein anderer Orden in Gold dargestellt wird. Oder gibt es von der "Berenike"-Medaille auch noch silberne und goldene Versionen, die nur an absolute Kriegshelden verliehen wird?

--- Ende Zitat ---
Dass die Medaille aus Bronze ist, hat gleich mehrere Gründe. Ich finde den Glanz grundsätzlich einfach sehr schön, eigentlich mindestens so schön wie den von Gold. Gold hat schon eine Folge, auch wenn das nicht das ultimative Hindernis ist, weil das Datum ja auch immer Teil des Titels ist. Dann wollte ich ein wenig Abwechslung. Eine Idee dabei war, dass die normale "Berenike"-Medaille aus Marmor ist und Bronze dann die Steigerung ist. Allerdings könnte es sie auch in Gold geben, aber die Folge streicht ja auch heraus, dass die Verleihung in Bronze schon recht selten vorkommt. Zudem ist Bronze auch eine Metallmischung, die beides hat: Da schwingt die Assoziation einer Auszeichnung gleich mit, andererseits war das ja auch ein Stoff, aus dem vor Urzeiten Waffen hergestellt wurden.


--- Zitat von: Tolayon am 07.08.13, 19:09 ---Zuletzt noch eine kleine Anmerkung:
Dass man eine zivile Kolonie so nahe der Neutralen Zone anscheinend komplett unbewaffnet lässt, erscheint mir kaum nachvollziehbar. Zumindest ein paar Handphaser, ruhig auch älteren bis sehr alten Typs, aber noch einsetzbar, hätte ich den Kolonisten von vornherein zugestanden.

--- Ende Zitat ---
Na ja, ganz soooooo nah an der Neutralen Zone soll die Kolonie ja nicht sein. Ich hielt es schon immer für kaum machbar, die Föderationsgrenze vor dem Durchflug eines getarnten Schiffs zu schützen, sodass die Separatisten dann auch "im Inneren" der Föderation auftauchen können - gut, das ist natürlich dann auch ein Argument dafür, dass man die Kolonie so oder so bewaffnen müsste. Aber das hätte die herausgehobene Rolle von Ligeti natürlich erschwert und ich wollte natürlich das Konstrukt, dass es nur auf ihn ankommt.
Die Kolonie ist ja noch im Aufbau und es wurde in der Geschichte ja auch erwähnt, dass es dort eigentlich nichts zu holen gibt.


--- Zitat von: Tolayon am 07.08.13, 19:09 ---Auch der Andorianer hat sich für meinen Geschmack zu leicht "abmurksen" lassen; ich hätte ihn mindestens noch einen der Romulaner mit ins Grab nehmen lassen.

--- Ende Zitat ---
Gut, dass Du den Andorianer der Kolonie angesprochen hast. Er ist durchaus eine interessante Figur, obwohl er praktisch keine "Screentime" hat.
Erstens: Er bildet "spontan" das Gegengewicht zum zweiten Andorianer der Geschichte, dem mit Militärpathos durchtränkten andorianischen Admiral, weil er (auf den ersten Blick) einfach Opfer ist.
Zweitens: Er ist eines der "Fragezeichen", die Ligeti nach dem Vorfall noch hat. Immerhin haben der Captain und Maly den Bereich ja evakuiert; dass da jemand zufällig übrig bleibt, wirkt zunächst schon sehr merkwürdig, auch wenn man es nicht ausschließen kann. Die andere Möglichkeit wäre, dass er eine Art Kollaborateur ist (der allerdings deswegen keine guten Karten haben musste, wenn es darum ging, den Angriff zu überlegen). Das erklärt, wie die Romulaner überhaupt auf den Einfall kamen, die Kolonie zu überfallen. Und es erklärt auch, warum er sich ihnen doch recht vertrauensvoll genähert hat. So ein Verhalten macht ihn zu einem weiteren Gegenentwurf zu den anderen Figuren der Geschichte.
Aber man hat hier keine echte Lösung, nur die Zweifel...

Dahkur:
Über das wiki bin ich auf diese Serie von Dir gestoßen und wollte chronologisch beginnen, aber der link zu "Opalblau" funktionierte dort nicht, also begann ich mit "Bronze".

Zu allererst gefällt mir der Titel Deiner Reihe. Er sticht aus all den "Star Trek: XYZ"-Reihen sofort heraus, und als alter Faun-Fan (damit meine ich jetzt die Pagan-Folk-Band) hat mich der Name Deines Raumschiffs sogleich angesprochen.

Ich weiß nicht, ob Deine Charaktere in anderen Geschichten eingeführt werden, die man zuerst gelesen haben sollte, doch auch ohne jede Vorkenntnis kam ich rasch in die Kurzgeschichte hinein. Dein Einstieg mitten ins Geschehen, der präzise Stil ohne viel überflüssige Beschreibung haben mich gleich in den Bann gezogen. Ich konnte mir die Umgebung trotz der wenigen Worte sehr gut vorstellen und fand das faszinierend. So ein wenig habe ich mich an die SF-Kurzgeschichten-Sammlungen meiner Jugend erinnert gefühlt (Magazine of Fantasy and Science Fiction), die mich damals sehr geprägt haben.
Im ersten Moment habe ich ein wenig gestutzt, dass Dein Captain so sehr davon geschockt war, dass seine lebensschonende Lösung des Problems unter diesem Aspekt so schief gelaufen war. Irgendwie hat man sich mittlerweile an das ewige Geballere und "Casualties" deprimierender Weise schon gewöhnt. Auch dass er danach den Orden mit einer solchen Verachtung ablehnt, hat mich erst stutzig gemacht. Aber dann dachte ich mir: yup! Das ist eigentlich das, was Star Trek ausmachen sollte, und was so oft untergeht. Danke für diesen Augenöffner und danke für diesen Captain.

Mir gefällt an Deinen (haha .. die zwei die ich bisher gelesen habe halt ...) Kurzgeschichten auch sehr ihr offener Charakter. Hier z.B. der Kolonist, der als Punkt im Korridor auftaucht, offensichtlich die Romulaner sehen kann, jedoch nicht flüchtet, und dann doch erschossen wird. Das mit der vorherigen Information, dass die Station nur von einem ganz bestimmten Winkel überhaupt geentert werden könnte, lässt sofort die "Kollaborateur"-Alarmglocken schrillen. Aber gesagt ist nichts, vorstellen kann sich jeder etwas anderes.

Die Installation, die ihre Farben ändert, fasziniert mich übrigens sehr!

Ich bin gespannt auf die weiteren Werke aus Deiner Reihe.

Max:
Vielen Dank, dass Du den Weg hierher gefunden hast :) :)
Und danke für das ausführliche Kommentieren! Das ist in der heutigen Twitter-Netz-Welt alles andere als eine Selbstverständlichkeit!  :lieb


--- Zitat von: Dahkur am 07.02.15, 17:17 ---Über das wiki bin ich auf diese Serie von Dir gestoßen und wollte chronologisch beginnen, aber der link zu "Opalblau" funktionierte dort nicht, also begann ich mit "Bronze".

--- Ende Zitat ---
Ja, tut mir leid: Im Wiki habe ich noch nicht alle Folge online.
Auf Chronologie ist die Satyr-Serie nicht aufgebaut; das sieht man auch am Umgang mit den Figuren, die einem nicht wirklich lange vorgestellt werden, sondern gleich in Aktion treten müssen. Ich habe ja verschiedene Crews für die U.S.S. Satyr und so springe ich beim Schreiben sozusagen zeitlich vor und zurück, je nachdem zu wem ich etwas schreiben will bzw. je nachdem, welches Konzept zu wem am besten passt.
Vielleicht ist es aber ganz gut, dass Du nicht mit "Opalblau" angefangen hast ;) Ich benutze diese Geschichtenreihe auch gerne zum Experimentieren und "Opalblau" setzt sehr auf, ähh, "planetare Phänomene" ;)


--- Zitat von: Dahkur am 07.02.15, 17:17 ---Zu allererst gefällt mir der Titel Deiner Reihe. Er sticht aus all den "Star Trek: XYZ"-Reihen sofort heraus, und als alter Faun-Fan (damit meine ich jetzt die Pagan-Folk-Band) hat mich der Name Deines Raumschiffs sogleich angesprochen.

--- Ende Zitat ---
Ah, cool, ein Glückstreffer :D
Ja, ich wolle absichtlich mal etwas Neues; das ST-Umfeld tritt (zumindest in den meisten Folgen) deutlich zutage, deswegen brauchte es die Nennung im Titel mMn nicht.


--- Zitat von: Dahkur am 07.02.15, 17:17 ---Ich weiß nicht, ob Deine Charaktere in anderen Geschichten eingeführt werden, die man zuerst gelesen haben sollte, doch auch ohne jede Vorkenntnis kam ich rasch in die Kurzgeschichte hinein. Dein Einstieg mitten ins Geschehen, der präzise Stil ohne viel überflüssige Beschreibung haben mich gleich in den Bann gezogen. Ich konnte mir die Umgebung trotz der wenigen Worte sehr gut vorstellen und fand das faszinierend. So ein wenig habe ich mich an die SF-Kurzgeschichten-Sammlungen meiner Jugend erinnert gefühlt (Magazine of Fantasy and Science Fiction), die mich damals sehr geprägt haben.
Im ersten Moment habe ich ein wenig gestutzt, dass Dein Captain so sehr davon geschockt war, dass seine lebensschonende Lösung des Problems unter diesem Aspekt so schief gelaufen war. Irgendwie hat man sich mittlerweile an das ewige Geballere und "Casualties" deprimierender Weise schon gewöhnt. Auch dass er danach den Orden mit einer solchen Verachtung ablehnt, hat mich erst stutzig gemacht. Aber dann dachte ich mir: yup! Das ist eigentlich das, was Star Trek ausmachen sollte, und was so oft untergeht. Danke für diesen Augenöffner und danke für diesen Captain.

Mir gefällt an Deinen (haha .. die zwei die ich bisher gelesen habe halt ...) Kurzgeschichten auch sehr ihr offener Charakter. Hier z.B. der Kolonist, der als Punkt im Korridor auftaucht, offensichtlich die Romulaner sehen kann, jedoch nicht flüchtet, und dann doch erschossen wird. Das mit der vorherigen Information, dass die Station nur von einem ganz bestimmten Winkel überhaupt geentert werden könnte, lässt sofort die "Kollaborateur"-Alarmglocken schrillen. Aber gesagt ist nichts, vorstellen kann sich jeder etwas anderes.

--- Ende Zitat ---
Meistens habe ich eine Idee, die ich unbedingt umsetzen will und die soll dann im Grunde auch die Hauptrolle spielen (und sozusagen von den Figuren möglichst gut umgesetzt oder unterstützt werden). Ich will dabei so einen Gedanken möglichst direkt rüberbringen, weshalb ich auf Kurzgeschichten setze statt auf Romane: Hier war die Idee, dass der Captain die Auszeichnung ablehnen sollte. Eigentlich kein schlechtes Beispiel für die Methode, die ich anstrebe: Ich glaube nämlich, dass die "Botschaft" auch nicht besser rübergekommen wäre, wenn 200 Seiten mehr dazu geschrieben hätte. Und ich finde es auch nicht unbedingt verkehrt, mal ein paar Aspekte "offen" zu lassen. Als Leser hat man dann die Möglichkeit, nicht nur die Gedanken des Autors "übernehmen" zu müssen.

Ich stelle die Figuren wie Captain Ligeti nicht immer wieder vor, sondern hoffe einfach, dass sich mit der Zeit aus all den Einzelthemen ein Charakter formt, mit dem man etwas anfangen kann.

Dass Dir die Beschreibungen gefallten, freut mich besonders. Dieser Aspekt des Schreibens macht mir glaube ich auch am meisten Spaß (wobei es auch Geschichten geben kann, in denen ich es übertreibe ;) :D)

Ich bin ein großer TNG-Fan, obwohl ich rückblickend auch die Kritik verstehen kann, wonach dort alles immer letztenendes zu glatt lief oder ausging. Dennoch hat mich dieser friedliche Ansatz sehr geprägt.
Das Schöne an der FanFiction ist, dass man sich das heraussuchen kann, was einen am meisten interessiert. Natürlich war ich als Zuschauer auch immer von der Action begeistert, richtig hängen geblieben sind aber die Folgen, in denen der Weltraum geheimsnisvoll sind und es etwas zu erforschen gab. Das kam mir dann manchmal zu kurz und deswegen gibt es jetzt denke ich nicht wenige Satyr-Folgen, in den ich versucht habe, mit einer neuen Perspektive auf das All zu blicken.


--- Zitat von: Dahkur am 07.02.15, 17:17 ---Die Installation, die ihre Farben ändert, fasziniert mich übrigens sehr!

--- Ende Zitat ---
Danke :) Das ist so ein verbindendes Motiv, mit dem ich in jeder Folge etwas spiele :)

Es würde mich sehr freuen, wenn Du eventuell mal wieder eine Geschichte aus der Reihe lesen würdest :)
Den allgemeinen Artikel im Wiki zur Reihe wirst Du ja wahrscheinlich kennen. Weil man die Geschichten nicht in chronologischer Reihenfolge lesen muss (obwohl es natürlich auch nicht schadet ;)), kannst Du auch die Kurzbeschreibungen lesen und einfach die Geschichten rauspicken, deren Thema Dich spontan anspricht :)

Dahkur:

--- Zitat von: Max am 10.02.15, 11:53 ---Und danke für das ausführliche Kommentieren! Das ist in der heutigen Twitter-Netz-Welt alles andere als eine Selbstverständlichkeit!  :lieb

--- Ende Zitat ---

Also, auf ganze Sätze mit Sinn lege ich schon mehr oder weniger wert (manches Mal belasse ich es auch bei "ganze Sätze" ;) ). Kurzkommentare à la "toll so, schreib weiter" halte ich für genauso fehl am Platz wie lange Kritiken, die wirken, als ob sie nach einer Veröffentlichung im Feuilleton streben (bei letzterem fehlt mir die Emotion, die für mich bei FFs dazu gehört)


--- Zitat ---Ja, tut mir leid: Im Wiki habe ich noch nicht alle Folge online.

--- Ende Zitat ---

Deswegen bin ich jetzt ja hier.


--- Zitat ---Auf Chronologie ist die Satyr-Serie nicht aufgebaut; das sieht man auch am Umgang mit den Figuren, die einem nicht wirklich lange vorgestellt werden, sondern gleich in Aktion treten müssen. Ich habe ja verschiedene Crews für die U.S.S. Satyr und so springe ich beim Schreiben sozusagen zeitlich vor und zurück, je nachdem zu wem ich etwas schreiben will bzw. je nachdem, welches Konzept zu wem am besten passt.

--- Ende Zitat ---

Das Konzept klingt richtig gut. Auf diese Weise hältst Du Dir alle Richtungen offen.


--- Zitat ---Vielleicht ist es aber ganz gut, dass Du nicht mit "Opalblau" angefangen hast ;) Ich benutze diese Geschichtenreihe auch gerne zum Experimentieren und "Opalblau" setzt sehr auf, ähh, "planetare Phänomene" ;)

--- Ende Zitat ---

Hilft nichts, das wird die nächste Geschichte werden, die ich lese. ;)


--- Zitat ---
--- Zitat von: Dahkur am 07.02.15, 17:17 ---Zu allererst gefällt mir der Titel Deiner Reihe. Er sticht aus all den "Star Trek: XYZ"-Reihen sofort heraus, und als alter Faun-Fan (damit meine ich jetzt die Pagan-Folk-Band) hat mich der Name Deines Raumschiffs sogleich angesprochen.

--- Ende Zitat ---
Ah, cool, ein Glückstreffer :D
Ja, ich wolle absichtlich mal etwas Neues; das ST-Umfeld tritt (zumindest in den meisten Folgen) deutlich zutage, deswegen brauchte es die Nennung im Titel mMn nicht.

--- Ende Zitat ---

Der Titel ist beim Stöbern nun einmal das, was zuerst ins Auge fällt. Ich steure automatisch erst einmal auf FFs zu, bei denen mich der Titel anspricht. Das muss natürlich überhaupt nichts über den Inhalt aussagen, aber die Geschichte hat dann schon mal meine Aufmerksamkeit. Außerdem assoziiere ich mit "Star Trek: XYZ" automatisch lange OC-Geschichten-Reihen mit eigener Raumschiff-Crew. Gut, Deine Satyr-FFs sind jetzt natürlich auch OC-Geschichten mit eigenem Raumschiff und Crew, aber da hattest Du mich ja bereits über den Titel angelockt.


--- Zitat ---Meistens habe ich eine Idee, die ich unbedingt umsetzen will und die soll dann im Grunde auch die Hauptrolle spielen (und sozusagen von den Figuren möglichst gut umgesetzt oder unterstützt werden). Ich will dabei so einen Gedanken möglichst direkt rüberbringen, weshalb ich auf Kurzgeschichten setze statt auf Romane:

--- Ende Zitat ---

Und das ist der Punkt, der mir sehr zusagt. Ich komme lesetechnisch aus der SF-Kurzgeschichten-Ecke (Lieblingsautor seit gefühlten 200 Jahren ungeschlagen Theodore Sturgeon). Ich mag diese Konzentration auf das Wesentliche, diesen offenen Charakter, diese andere Art des Stils.


--- Zitat --- Und ich finde es auch nicht unbedingt verkehrt, mal ein paar Aspekte "offen" zu lassen. Als Leser hat man dann die Möglichkeit, nicht nur die Gedanken des Autors "übernehmen" zu müssen.

--- Ende Zitat ---

Ich finde diesen Aspekt nicht nur "nicht unbedingt verkehrt", ich finde ihn sogar sehr gut. Klar, manches Mal stand ich auch schon vor Kurzgeschichten und musste gestehen, dass ich die Botschaft nun absolut nicht verstanden habe - aber das ist dann sozusagen "Schicksal".


--- Zitat ---Ich stelle die Figuren wie Captain Ligeti nicht immer wieder vor, sondern hoffe einfach, dass sich mit der Zeit aus all den Einzelthemen ein Charakter formt, mit dem man etwas anfangen kann.

--- Ende Zitat ---

Das kann ich mir gut vorstellen, dass das funktioniert, und ich werde es dann ja beim Lesen merken.



--- Zitat ---Ich bin ein großer TNG-Fan, obwohl ich rückblickend auch die Kritik verstehen kann, wonach dort alles immer letztenendes zu glatt lief oder ausging. Dennoch hat mich dieser friedliche Ansatz sehr geprägt.

--- Ende Zitat ---

Zur Zeit gönne ich mir abends einen TNG-Rerun, und ich muss auch sagen, dass mir die Geschichten dort sehr gut gefallen.  (nachdem ich über den Schock der steifen Schauspieler aus den ersten beiden Staffeln hinweggekommen bin ;) )


--- Zitat ---Das Schöne an der FanFiction ist, dass man sich das heraussuchen kann, was einen am meisten interessiert.

--- Ende Zitat ---

Vor allem im Bereich Star Trek.


--- Zitat ---Natürlich war ich als Zuschauer auch immer von der Action begeistert, richtig hängen geblieben sind aber die Folgen, in denen der Weltraum geheimsnisvoll sind und es etwas zu erforschen gab. Das kam mir dann manchmal zu kurz und deswegen gibt es jetzt denke ich nicht wenige Satyr-Folgen, in den ich versucht habe, mit einer neuen Perspektive auf das All zu blicken.

--- Ende Zitat ---

Das geht mir ähnlich.


--- Zitat ---Es würde mich sehr freuen, wenn Du eventuell mal wieder eine Geschichte aus der Reihe lesen würdest :)
Den allgemeinen Artikel im Wiki zur Reihe wirst Du ja wahrscheinlich kennen. Weil man die Geschichten nicht in chronologischer Reihenfolge lesen muss (obwohl es natürlich auch nicht schadet ;)), kannst Du auch die Kurzbeschreibungen lesen und einfach die Geschichten rauspicken, deren Thema Dich spontan anspricht :)

--- Ende Zitat ---

 ;D Hatte ich es nicht erwähnt, dass ich mich aufgrund der Möglichkeit, zu Deinen FFs Kommentare geben zu können, überhaupt hier angemeldet habe? Ich habe vor, sie ALLE zu lesen, und ich werde stur nach chronologischer Reihenfolge gehen (um nicht den Überblick zu verlieren).

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